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9. Oktober 1995:
Voyager-Chefs Jeri Taylor und Michael Piller (und womöglich auch viele Fans) haben genug von Neelix‘ ewigen Eifersüchteleien und der Dreiecksbeziehung, die den Talaxianer und Tom Paris verbindet – mit der unschuldigen Kes in der Mitte. Also dürfen die zwei Streithähne nach einer amtlichen Pasta-Battle auf einem unwirtlichen Planeten crashen und dort Muppet-Patenschaft übernehmen.
In Deutschland: Der Höllenplanet, auf VHS am 7. November 1996, ausgestrahlt am 15. November 1996.
Marta und Kuba nannten diese Folge scherzhaft „Wie viele Männer und ein Baby?“. Euren Hinweis auf die Muppets finde ich sehr passend! Das Vogelbaby sieht wirklich aus wie eine von Jim Hensons Handpuppen. Ich mag die Muppets sehr, aber in Star Trek haben sie leider nichts verloren. Der Planet ist wieder mal ein 08/15-Studioplanet, auf dem man in Höhlen unterwegs ist. Ich möchte nicht andauernd über Kulissen, Kostüme und Props meckern, in Staffel 2 fällt mir jedoch in mehreren Episoden auf, dass sie teilweise sehr… „speziell“ sind. Das gilt auch für den Androiden in „Prototype / Prototyp“ (VOY 2.13) und die Alien-Dame in „Innocence / Unschuld“ (VOY 2.22), die ein schwarzes Netz vor dem Gesicht trägt.
Ich „Parturition / Der Höllenplanet“ zwar nicht ganz so schlimm wie „Threshold / Die Schwelle“ (VOY 2.15), aber mögen tue ich sie auch nicht. Insgesamt ist Staffel 2 noch verrückter als Staffel 1. Das kann ab und zu lustig und unterhaltsam sein, aber wenn es immer wieder kommt, nervt es mich.
Mir gehen die Pappmachehöhlen auch schon länger auf den Zeiger, aber das mag daran liegen, dass ich mit TAD seit TNG wöchentlich dabei bin. Früher sah ich maximal gleichzeitig ein DS9 und Voyager und hatte da keinen TNG-Marathon hinter mir. Manche Folgen von Voyager wirken aber schon so, als hätte man eher massiv Geld sparen müssen, was mir verwundern würde, da diese Serie doch eigentlich die „Hauptserie“ in den Augen der Bosse war.
Wenn das Vogelpüppchen mit größerer Geste gezittert hätte, so wie die Ratten in der Muppets Weihnachtsgeschichte,… vlt. sogar ab und zu mit einem cooler Oneliner im Schnabel… hach, das hätte ich bestimmt gemocht! 😀
Zu dieser „Bruder vor Luder“-Folge will ich eigentlich außer „Buh!“ nix sagen, nur dieses Eine:
Dass (irdische) Vogelbabys von ihren Eltern verstoßen würden, wenn ihnen Menschengeruch anhaftet ist ein urbanes Märchen, das man uns damals uns Menschenkindern erzählt hat. -Vlt, damit wir tumben Äffchen nix kaputtquetschen oder damit wir uns keine Zecken einfangen, jedenfalls können Vögel gar nicht besonders gut riechen.
https://nrw.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/helfen/08163.html
Mein Daumen geht bei der Folge in die Mitte mit Tendenz nach unten. Ich fand den ersten Teil auf dem Schiff z.T. ganz witzig, z.B. die Nudelschlacht. Ab dem Planeten gefiel mir die Folge jedoch gar nicht. Standardszenario mit Pappmachehöhlen und Kükenpüppchen wirken heute auf mich wie die Ausstattung einer TOS-Folge auf mich in den 90ern. Altbacken ist da wohl das passende Wort.
Das Gute an dieser Folge ist, dass dieser alberne Eifersuchtskram wegfällt. Dieser hätte den Charakter des Neelix wirklich noch vergiften können, zum Glück haben dies die Beteiligten rechtzeitig gemerkt.
PS: Der Harald mit der Tröte war übrigens mal sowas von TNG und 80iger, da hätte am Ende nur noch ein Konzert gefehlt. Der Harald ist so jung und in etwa so cool wie ein Mitglied der Jungen Liberalen im frühen 21. Jahrhundert.
Für mich ist die Klarinette eines der wunderbarsten Musikinstrumente überhaupt und ich hätte mir gewünscht, dass wir Kim öfter damit sehen würden.
Ansonsten ist das einzig Gute an dieser Folge, dass dieser Eifersuchtskram hiermit (weitgehend) ein Ende hat.
Hallo Jungs,
Auch ich mag die Folge nicht besonders, aber sie ist einigermaßen unterhaltsam, ein Daumen quer ist gerade noch drin.
Da fällt man doch wieder aus sämtlichen verfügbaren Wolken. Ein Star Trek Autor/ Produzent weiß nicht, daß Kim ein koreanischer Name ist! Wenn es mit der Allgemeinbildung so bestellt ist, erklärt das einiges. Und es trägt zum Klischee bei, daß Amerikaner keine Ahnung vom Rest der Welt haben. Zur historischen Einordnung: Wahrscheinlich hat kaum jemand vom Produktionsteam den Korea-Krieg (1950-53) mitgemacht, aber 1994 war gerade der nordkoreanische Diktator Kim Il-sung gestorben und sein Sohn Kim Jong-il hatte die Macht übernommen. Laut Wikipedia heißen rund 20% aller Koreaner Kim. Zugegeben, Korea ist ein kleines Land, aber das ist wie bei uns Meyer, Müller, Schulz zusammen.
Ich hasse Foodfights, Tortenschlachten und all sowas. Mit dem Essen spielt man nicht! Halbe Welt hungert und wir schmeißen Essen weg, das geht gar nicht! Übrigens: Für die Haarpasta wurde sog. Engelshaar verwendet, die dünnste Pasta der Welt.
Simon, was du „gefeiert“ und „cool“ gefunden hättest, das wäre für mich ein Grund gewesen, Voyager nicht länger zu gucken. Ganz zu schweigen davon, daß es für Harry total out of Charakter gewesen wäre.
Sebastian: Fäulnis? Wovon redest du? Meintest du Potak cold fowl? Das fowl heißt Geflügel! Allerdings frage ich mich wie Paris, was kaltes Geflügel in einer Flasche zu suchen hat.
Simon, listen and repeat: Es heißt HIPPO, nicht HYPOkratisch. Nimm dir an Sebastian ein Beispiel, der spricht das richtig aus.
Bis zum nächsten Mal
🖖 Eure Bridge
Nachtrag:
Ich habe die ganze Zeit gegrübelt, an wen mich das Alien-Baby erinnert hat. Stunden später komm ich drauf: Es ist eine Mini-Version von Frederic Freiherr von Furchensumpf, die freche Puppe von Bauchredner Sascha Grammel! Guckst du hier:
https://youtu.be/BdaT8Sy9dmI?si=stY96LFCsFasiOOB
🖖Bridge
Hi, Bridge!
Bei mir kamen Erinnerungen an Hugo Habicht hoch.
https://www.lustiges-taschenbuch.de/entenhausen/charaktere/die-ducks/hugo-habicht
Grüßle
Was für eine seltsame Seite…
sehe ich das erste Mal…
Für jeden Entenhausener das Sternzeichen…
Und Dagobert Duck ist nach Donald geboren.
Hey Bridge, ich gelobe Besserung!
Alles gut. 🙂 Es ist euch ja gelungen, in der betreffenden Folge den Begriff elegant zu umschiffen.
🖖 Bridge
Simon mir treib es ja die Schmesröte in die Ohren, ich musste erst mal googeln was C… hold ist? Also ne was Du für Sachen kennst! 🙂
Eine der witzigsten Folgen seit langem von Euch. Die Echte Folge war aber echt nix.
Tut mir leid 🙁 😀
Nach Sebastians Phantasie über Kim, der sich im blauen Mantel an Kes ranschmeißt wird der arme Kerl jetzt in meinem Kopf für immer Leisure Suit Harry heißen.
Ich habe das Baby eher mit den „Dinos“ assoziiert (die 90er Serie) als mit den Muppets. Aber ja, das war schon eher schwach, was uns hier präsentiert wurde. Vor allem wenn man bedenkt, dass die Prämisse ja eigentlich war, dass man im Delta-Quadranten völlig neue Welten finden würde mit noch nie dagewesenen Aliens und Stories…
leider nein, fast jede Story war irgendwie schon einmal da gewesen.
Tolle Besprechung, es macht mir einfach Spaß da zuzuhören. Ich bin ja einer derer, die Voyager und Deep Space Nine noch nicht so intensiv gesehen haben, aber ihr macht da wirklich Lust darauf.
Zu der Idee, dass zwei Männer ihr Kriegsbeil begraben muss ich sagen, dass das so ein Trope ist, den man häufiger findet. Beispielsweise im „1970er Jahre Rock-Musical“ ADBC in der die Weihnachtsgeschichte erzählt wird… aus Sicht des Herbergsvaters der Maria und Joseph nur noch den Pferdestall anbieten kann. Dort wird der Konflikt zwischen dem Herbergsvaters, seiner Frau und seines Konkurrenten quasi instantan durch die Niederkunft des Herren gelöst. Die Fernsehfassung dauert übrigens nur 28:20 und kann leicht auf Youtube gefunden werden.
Zwar war es nicht so schlimm wie die Folge vor zwei Wochen, aber auch hier kann mich die Klischeeparade leider nicht überzeugen. Mein Daumen geht auch hier leider runter. Dass das Alien dann noch nicht mal überzeugend aussieht. geschenkt. Was mich viel mehr stört, das Shuttel stürzt gleich beim ersten Problem wieder ab. Die Voyager kommt unbeschadet durch. Klar wird das erklärt, wegen diesem Fenster aber es wirkt doch irgendwie unvorbereitet. Schließlich gab es für die Mission jetzt keinen akuten Zeitdruck, da hätte man ja auch einfach mal ein bisschen überlegen können, wie man am besten auf den Planeten runter kommt.
Vermutlich ist Mozart genau so auf die Idee zu seinem Klarinettenkonzert in a-Dur gekommen. 🙂
Björn Ulvaeus von ABBA soll auf dieselbe Weise zu dem Song „Take a chance on me“ inspiriert wurden sein. Beim Joggen haben sich seine Schritte auf dem Schotterweg angehört wie ein ewiges „Take a chance take a chance take a chance“. …
Danke für diese witzige Episode. Ich stecke gerade mitten im Umzug und die Klarinettensprüche haben mir das Nageln und Bohren versüsst 😉
Ungefähr hier habe ich Voyager damals in Erstausstrahlung abgebrochen und erst 20 Jahre später den Rest mit den Staffel-DVDs nachgeholt. Und das nachdem ich alles von TOS bis hierher auf VHS aufgezeichnet hatte. Dieser Plot mit der Eifersucht hat mir nahezu körperlich weh getan, ich hasse solches Beziehungsgedöns. Man begegnet immer wieder den Kazon, obwohl man doch stetig wegfliegt und diese doch vom Antrieb unterlegen waren. Dann dieses Stoppen für Nahrung. Ich denke um ein Raumschiff mit Überlichtgeschwindigkeit zu bewegen erfordert wesentlich mehr Energie als die Produktion von Essen für die paar Leute. Warum gibt es dann aber Ressourcen um ganz neue Shuttles zu bauen? Warum lässt sich nahezu jedes komplexe Bauteil replizieren? Dann bräuchte es ja gar keine Schiffswerften wenn alles so einfach ist. Dann immer diese merkwürdigen Drehbuch-Begründungen warum dieses funktioniert und jenes nicht. Irgendwie passte das ganze für mich nicht mehr zusammen und ich habe das Interesse verloren und nur noch DS9 bis zum Ende geschaut, vor einer ganz langen Trek-Abstinenz bis 2014 (außer ab und zu eine alte TNG oder DS9 Folge).
Vielleicht ist es nur Nostalgie, aber ich verbinde mit Mike Krüger und Thomas Gottschalk positive Erinnerungen. Nicht, daß ich jetzt einen Rewatch brächte…
Ist halt Klamaukhumor, eine ganz andere Chose als Star Trek.
„Die Einsteiger“ war damals einer meiner absoluten Lieblingsfilme. Heute allerdings schwer zu ertragen. 😉
Die Voyager fliegt mit Warp 9,975 in Spitzenzeiten herum, die Holodecks laufen 24/7, es wird gerne mal was repliziert. Aber wenn der Writers Room alle drei Wochen „A kingdom for a leola root!“ proklamiert, dann werden Mensch und Material ohne Wimperzucken entsandt. Aufwand und Ertrag stehen in einem krassen Missverhältnis. Das wollte ich damals nicht sehen. Dazu leider das Zwischenmenschliche, das mich sehr an die im Film Pleasantville gezeigten Einwohnern erinnert. Voyager ist leider in der Hinsicht furchtbar altbacken. Viele Themen sind progressiv gedacht, aber ungemein ungelenk mit Dialogzeilen hergeleitet.
Uih,
Jetzt musste ich erstmal darüber schlafen vor dem kommentieren. Vor der VOY Folge erstmal Eure, die hat mich nämlich dieses mal getriggert. Ich höre Euch immer so gerne, vor allem wenn wir unterschiedlicher Meinung sind weil Ihr beiden immer respoktvoll damit umgegangen seid das Geschmäcker verschieden sind. In die letzte Folgen hat sich sehr eingeschlichen erst mal zu betonen wie doof Voyager im Vergleich zu DS9 ist und das es ja selten mal was sehenswertes gibt. Das wirkt nicht mehr so als hättet ihe Lust den Voyager Folgen eine Chance zu geben sondern manchmal eher wie Fehlersuche um die vorgefasste negative Meinung zu bestätigen. Zumindest ist es seit Beginn der Staffel bei mir so angekommen. Jetzt kommt auch noch dazu ständig zu betonen das „gegenüber auf der anderen Straßenseite ja die Serie für Erwachsene gemacht wurde“ Es kommt leider damit nicht mehr so rüber als dürfe man anderer Meinung sein, Voyager Fans sind halt kindisch und ein wenig dumm, DS9 Fans erwachsen und klüger. So wie ich Euch bislang kennenlernen durfte ist das nicht was Ihr rüberbringen wollt aber leider kommt es zur Zeit ein wenig so an, und das finde ich sehr schade.
Zu der Folge, Harry sagt ausdrücklich dass er sich die Klarinette gerade vom Mund abgespart hat. Ich vermute ein aufflammen von Heimweh, nachdem er ja gewissermaßen zu Hause war. Da haben wir auch die Klarinette gesehen und das war der eine Teil des Lebens zu Hause den er sich auf die Voyager holen konnte. Die Szene hat für mich durchaus so funktioniert. Ich habe schon bei meiner Freundin gesessen und ihr mein Herz ausgeschüttet. Und ja passende Musik zur Stimmung ist was wir damals oft gesucht haben. Harrys „chinesisches Sprichwort“ war in meinen Augen auf jeden Fall ein Witz, vor allem gespiegelt durch Toms Reaktion. Und auch die Moliere-Komödie schien mir nach dem ganzen „mir geht es nicht gut spiel was trauriges“ eher wie eine Stichelei von Harry als wie ein ernstgemeinter Vorschlag. Ich stimme bei dem Muppetbaby zu, muss aber ehrlich sagen dass mir kein einziges Beispiel für ein Star Trek Alien aus der Zeit einfällt, das nicht ein Mensch in Maske war, das auf mich realistisch gewirkt hätte und nicht wie eine Plastikpuppe, ich kann also darüber hinweg sehen weil es mich sonst auch bei vielen anderen Folgen hätte stören müssen. Vermutlich der Grund warum wir es so selten sehen, weder die im Welltall fliegenden Wesen überzeugen mich, noch ingendwelche im Sand hockenden Gummipuppen. Aber ich fand es niedlich wie sich in Neelix sofort Vaterinstikte regten und er das Wesen unbedingt retten muss, es hätte sich ja auch von Thalaxianern ernähren können.
Vor allem bin ich froh dass endlich ein weg gefunden wurde Tom und Neelix zu einer Aussprache zu zwingen. Diese Eifersucht ging mir fürchterlich auf die Nerven. Und nein! Eine Kette ist kein guter Grund eifersüchtig zu sein, um Himmels Willen ich trage auch Schmuck den mir männliche Freunde geschenkt haben und nicht mein Mann. Was soll das sein, Territorium markieren? Mein Besitz muss mit Schmuck vom mir behängt sein nicht von anderen? Ganz abstoßend. Es geht doch bei einer Beziehung um zwei Personen und Kes liebt eben Neelix nicht Tom, damit sollte die Sache erledigt sein. Auf einem kleinen Schiff muss man dann wohl erwachsen werden und lernen Freundschaft mit jemandem zu pflegen für den man mehr empfindet. Schön das Tom das einsieht, und lernt. Und schön das Neelix zumindest fürs erste versteht das eine Beziehung zu Kes nicht bedeutet dass er ihr Vorschriften machen kann.
Ja die story an sich ist nicht neu, Ich bin aber überzeugt das es gar nicht 380 verschiedene Geschichten gibt, am Ende erzählen wir uns doch immer wieder dieselben Geschichten in verschiedenen Zusammensetzungen und mit verschiedenen Charakteren, manchmal triffte es uns besser mal schlechte. Das ist sicher nicht meine Lieblingsfolge aber ich hatte Spaß dabei und würde ihr einen Querdaumen geben, schon weil ich die Idee das sich das „Kücken“ von den Dämpfen ernährt orginell fand und mir gefallen hat wie der Doktor für Kes da ist.
Fürs Protokoll, das kann ich so nicht stehenlassen: Ich finde nicht Voyager kindisch/doof und DS9 im Vergleich dazu erwachsen. Ich finde *diese* Voyager-Folge hier (und manche Teile von Twisted) kindisch und die aktuell besprochenen DS9-Episoden im direkten Vergleich viel erwachsener. Es kommen auch wieder Zeiten, da verhält es sich umgekehrt – und selbst unsere bestbewertetsten TNG- und DS9-Staffeln von TNG haben Folgen, die mich genau so ratlos zurücklassen wie diese hier – Qpid oder Rivals stechen für mich besonders negativ hervor. Parturition kann ich für mich ebenfalls nicht anders bewerten. Wenn mir etwas nicht überhaupt gefällt, werde ich das stets unverblümt sagen, aber jede neue Episode bekommt wieder eine neue Chance und ich verbitte mir, uns den Stempel aufzudrücken, wir würden unsererseits einzelnen Serien generalisierende Stempel aufdrücken.
Simons und meine Rezeption sind für Dich genau so unantastbar wie die Deine es im Gegenzug für uns ist – und ich freue mich sehr, dass Du mit uns teilst, was Du an Parturition positiv wahrgenommen hast, dafür ist das Blog da.
Schließlich: Die Anzahl von Story-Bausteinen im Werkzeugkasten mag begrenzt sein – jede Menge Archetypen liegen da rum, viele von ihnen stammen aus Joseph Campbells Der Heros in tausend Gestalten. Doch ihre Kombinationsmöglichkeiten und die Möglichkeiten, Neues aus Vorhandenem zu schaffen – dem Vorhandenen Neues hinzuzufügen – und Althergebrachtes durch Inszenierung in Neues zu verwandeln – die sind so unerschöpflich wie die Sterne oder die Musik. Zumindest glaube ich das. Und glaubte ich das nicht mehr, so würde ich heute noch aufhören, mich kritisch mit Kunst auseinanderzusetzen.
Hey Daniela, der Eindruck täuscht. Ich finde tatsächlich, dass ich Voyager vieeeel offener gegenüberstehe als in der Vergangenheit. Freue mich immer auf die Folgen und es waren ja schon einige Highlights darunter und auch die werden nach einer – aus unserer Sicht – eher schwächeren Reihe – sicher auch wieder kommen.
Ich wollte ganz klar sagen dass ich nicht wirklich glaube dass ihr es so seht oder sagen wollt, aber vor allem diese Woche kam es sehr so an. Natürlich sind Meinungen unterschiedlich und das Euch die Episode nicht gefallen hat verstehe ich. Das ist eben die Sache mit den verschiedenen Geschmäckern. Ich schätze es normalerweise sehr zu hören warum ihr Folgen mögt die mir nicht gefallen und umgekehrt, das erweitert meinen Blick und gibt neue Perspektiven. In dieser Episode hat es sich für mich nicht mehr so angefühlt und es war mir wichtig dass zurück zu melden weil ich überzeugt bin dass ihr abweichende Meinungen nicht abwerten wollt, das ist über alles was ich von Euch gehört habe, immer deutlich gewesen. Nun hatte ich ein sehr blödes Gefühl nach dem Hören und wollte nicht grummelig rüber kommen sondern versuchen es zu erklären.
Danke Dir fürs Klarstellen. Womöglich spielt da auch rein, dass wir, wenn sich uns die Möglichkeit zu einem großen Verriss à la The Host oder Aquiel bietet, wir den Elfmeter verwandeln möchten im Sinne unserer Pflicht zu unterhalten. Für den Spaß im Podcast, mit Simon im Gespräch und in der Postproduktion sind mir Folgen wie Parturition tatsächlich lieber als De-Kelley-Weihrauch-Arien, bei denen ich mich während des Schnitts tendenziell eher langweile.
Das verstehe ich total. Ich habe lange überlegt ob ich überhaupt etwas dazu sagen soll, wenn mir Euer Podcast nicht so gut gefallen würde, hätte ich es gar nicht erst getan. Es kan einfach so über die letzten drei Folgen komisch rüber und ich glaube ich wollte noch mal von Euch bestätigt bekommen dass es nicht so sein sollte. Lustigerweise bin ich gar kein großer Voyager Fan, ich fühle mich nur getrieben es zu verteidigen wenn ihr es so kritisiert. Bei der nächsten „De-Kelley-Weihrauch-Arie“ sage ich dann wieder: „na soo toll war das nun auch nicht“ 😁
Mozart und Moliere: Harry ist eben ein Mensch des 24. Jh. Der hört nur Klassik und liest nur Klassiker. Damit passt er perfekt in die Sternenflotte dieser Zeit. Der Rebell und Rabauke Tom Paris spielt natürlich Snooker, steht auf Autos und Retro-Futurismus. Zeitgenössische Popkultur gibt es ja nicht. Und wenn der Bildungsbürger richtig ausflippt hört er Jazz statt Klassik (siehe Riker).
Bei VOY und DS9 können wir sehen, wie sich die eine Serie von den StarTrek-Ideen entfernt (was mir persönlich zunehmend immer weniger gefällt) und die andere ihnen treu bleibt. Parturition ist doch eine typische traditionelle StarTrek-Folge: Raumschiff trifft auf unbekannten Planeten, dort gibt es für ein paar Crewmitglieder Probleme, sie treffen Aliens, über die wir ein bisschen was erfahren und die wir danach nie wieder sehen. Runde Sache. Ich fand’s ganz gut. Nicht nobelpreisverdächtig, aber auch nicht viel schlechter als die Story mit dem alten Jake neulich.
Ach und: Alle Daumen hoch für die Erwähnung von Airplane und den Crosby-Song „Triad“. 😁
Bei dieser Folge bleibt mir eigentlich nur eine Frage übrig:
Warum zum Henker ist es für die ganzen coolen Dudes (inklusive des Doktors) nie eine Frage, was Kes eigentlich will?
Und was ist das überhaupt für ein Gedankengebäude, „um das Mädchen zu kämpfen“? Warum ist das ein Ding, warum sollte man das tun, warum finden das Leute romantisch?
Was soll das bitte bewirken? Soll Kes das Ergebnis dieser Konfrontation dann akzeptieren oder was? Ist Liebe zwischen zwei Menschen eine Art Playoffs und wer das Finale gewinnt, der kriegt das Mädchen? Was für ein Menschenbild transportiert das bitte?
Und nebenbei erwähnt: Was für ein binäres Rollenbild zwischen Mann und Frau transportiert das? Kes ist ein fucking zweijähriges Alien aus dem komplett anderen Winkel der Galaxis, aber selbst ihr gegenüber soll sowas funktionieren wie in einer random prüden 90er Highschool-Komödie? Wo ist denn hier bitte die Utopie oder auch nur die vernünftige 90er Gegenwart abgeblieben?
Das ärgert mich ernsthaft. Und das hat mich als Heranwachsender auch damals schon geärgert.
Weshalb ich das ganze Voyager – speaking of 90s – wiederum nur so halb vorwerfen kann. Muss jetzt hier vermutlich nicht ausführen, warum der überwiegende Großteil der gefeierten 90s „romantischen Komödien“ unfassbar toxische Drecksscheiße ist. Und Voyager wollte letztlich damals den Mainstream in Star Trek abbilden. Und ich kapiere auch, warum sie das wollten. Und so 25 Folgen schreiben sich ja auch nicht von selbst, ich verstehe das alles. Aber mit Verlaub, wenn das so dermaßen utopiefrei verhandelt wird, dann ist es halt auch kein Star Trek. Dann ist es bloß der High School Runningback und der Schulnerd streiten um das hübsche Mädchen in Star Trek.
Wie so oft war natürlich auch diese Ausgabe von TaD über eine eher miese Folge echt amüsant – und trotzdem schön, weil getragen von Respekt, Liebe zum Thema und Freude an der Erkenntnisvermittlung. Aber wissta ja alles selbst.
Hi sternburg!
Ich reduziere Star Trek nicht auf den Utopie-Gedanken, darum finde ich es schwierig, in allen Folgen eine Utopie sehen zu wollen. Auch TOS war z. T. sehr düster, wenn ich an „Balance of Terror / Spock unter Verdacht“ oder an „Let That Be Your Last Battlefield / Bele jagt Lokai“ denke. Da haben wir auch keine Happy Ends gesehen, im Gegenteil: die Geschichten endeten jeweils auf traurige und deprimierende Weise. Trotzdem finde ich sie gut, weil sie gute Storys erzählen.
Grundsätzlich stimme ich dir aber zu. Die Darstellung von Kes als „»Mädchen« (sic!), um das zwei Typen kämpfen müssen“, ist abartig. Deswegen ging mir dieser Eifersuchts-Quatsch so auf den Senkel. Es ist eine krasse Abwertung einer Person als bloßes Objekt. Wie hätte es gewirkt, wenn Janeway und Torres einen „Zickenkrieg“ um Chakotay ausgefochten hätten? Mir fällt dazu nur der Begriff der Fremdscham ein und genauso ist es beim Eifersuchts-Theater zwischen Neelix und Tom mit Kes als „»Objekt« der Begierde“.
Seven und T’Pol werden durch ihre hautengen „Catsuits“ leider auch krass sexualisiert, wie das schon bei Deanna der Fall war.
„Für Sie sinkt wieder das Niveau!“
Ein positiver Aspekt, dem ich „New Trek“ zugutehalte, ist das Ablegen dieser unsäglichen Darstellung von Frauen bzw. weiblichen Charakteren.
Hey sternburg, finde ich persönlich ein bisschen hart, deine Analyse. 🙂
Ich sehe das so krass nicht in dieser zugegebenermaßen naiven und angestaubten Folge. Stattdessen ja genau eher, dass sowohl Neelix als auch Tom sich fürchterlich kindisch verhalten und Kes erwachsen. Mit anderen Worten: Hätte der Eugen den Neelix umgehauen, hätte das bei Kes nichts anderes bewirkt als blanke Ablehnung. Am Ende hätte sie vielleicht sogar beiden gesagt, dass sie sich zum Teufel scheren können. Beide sind eher das Gegenteil von coolen Dudes.
Ich bin weiß Gene kein Connoisseur von seichten RomComs, aber ich fühle mich trotzdem zu einer Gegenrede verpflichtet. 🙂 Das ist ein Genre, das von vielen Menschen – und ja, besonders von vielen Frauen – geschätzt wird. Geschichten von Liebe und Beziehungen auf humorvolle und zugängliche Weise, Eskapismus halt. Zumindest ist das die Absicht, auch wenn es oft genug in die Hose geht, wie du richtig sagst. Natürlich sollten wir kritisch bleiben und erkennen, wenn problematische Botschaften vermittelt werden, aber „toxische Drecksscheiße“ ist schon echt eine harte Einordnung für einen Großteil dieser harmlosen Filmchen und ich würde mir das gerade aus meiner männlichen Perspektive nicht anmaßen wollen. Es gibt natürlich, wie gesagt, besonders schlimme Ausnahmen.
Die Geschichte von mehreren Werbern um eine Frau ist ein uralter Trope und findet sich in vielen Kulturen und Epochen. Solche Erzählungen bieten Spannung, Konflikte und bestenfalls Entwicklungsmöglichkeiten für die Charaktere. Sie spiegeln nicht unbedingt die Realität wider, sondern sollen unterhalten und manchmal auch moralische Lektionen vermitteln. Sie haben ja nicht immer zum Inhalt, dass Frauen keine eigene Entscheidungsfreiheit haben. Gute Beispiele zeigen, dass gerade die Wahl der Frau am Ende zählt. Wenn alle Charaktere immer perfekt handeln würden, wären die Geschichten langweilig. Es sind gerade die Fehler und Schwächen, die Charaktere menschlich und Geschichten interessant machen. Ich glaube, deswegen kommt auch der Spruch des Doktors mit der langweiligen Literatur. Ich glaube auch, ich will mit diesem viel zu langen und unangenehm oberlehrerhaften Text einfach nur sagen: Sooo schlimm find ich das alles jetzt nicht 😀
Moin zusammen,
Wie oben erwähnt erinnerte mich die Spezies des Dunstplaneten an einen „fiktiven Charakter aus Entenhausen“. Hat sich Herr Frakes eigentlich auch mal geäußert? Vielleicht auf einer Convention? Falls nichts überliefert, wäre das doch mal eine Publikumsfrage auf einer FedCon.
In dieser Episode gibts ein paar nette Dialoge, aber leider auch zu viele Twists die kein Erwachsener kaufen will. Die Momente des „Nee, oder?“. Putzig gemacht fand ich das Anbimmeln beim Büro der Bossin und vermuten hätte man können, da diese Szene auf den bedrohlich guckenden Neelix im Versteck folgt, dass er bei Janeway aufrauscht um sich über Paris zu beklagen, aber nein, Fred kommt rein, was erst der Kameraschwenk offenbart. Ein Frakes-Move?
Das Shuttle zu verlassen nach Bruchlandung kann keinem Zuschauer verkauft werden, zumal doch ein Search & Rescue Team dort suchen würde, aber nicht nach „faint lifesigns“ in der Papphöhle der Woche. War nicht damals das „Alien of the week“ schon längst das benannte Klischee von dem man sich lösen wollte? Die lahme Ballerei mit den Aliens hatte was von Mobbing im Orbit, nicht mehr und sowieso nichts Bedrohliches.
Wenn die Armosphäre mit all ihren proteinhaltigen Juckreizdünsten den Planeten umwabert, wird all das wohl auch jede Höhle füllen. Wieso verschwindet das dann wenn man den Eingang mit Geröll zuschüttet? Zauberphysik?
Als das Küken schlüpfte und seine Eierschale förmlich weg schleuderte, hätte der Eugen sagen müssen: „Hier werden Raptoren gezüchtet.“ Schließlich war dieses CGI-Frühwerk (mit besserer Muppetpuppe) gerade erst in den Kinos gelaufen, und ein bisschen „Alien“ schimmerte auch durch. Gut das keiner von diesen Kopfspringkraken raus hüpfte.
Der arme Harald, der musste hier doch so einiges an Geordi-Vibes durchs Schiff wabern lassen. Nicht das Kes noch zur Lea Brahms der Voyager wird. Je nee-oderer eine Episode ist, desto vergnüglicher finde ich es Euch zu lauschen. Ich musste oft losgackern und war platinmäßig entertained.
DS9 vs Voyager… wenn man meint „ach, lass die von der Station mit ihrem Riesenset mal machen, wir heben mit VOY was ganz Neues aus der Taufe, Kapitänin, verschollen im Bermuda-Quadranten, Heimkehr, bla, ganz was Anderes“ und dann endet es wieder mit Alien of the Week in Papphöhle, da darf man tatsächlich missmutig werden, weil man sich veräppelt fühlt und trotzig nörgeln „Oooch, Leute, lasst doch sowas endlich.“
Sagen wir es mal so:
„Parturition“ ist nicht das Gelbe vom außerirdischen Ei, das in einer Pappmaché-Höhle vor sich hinbrütet.
Was soll das eigentlich mit Janeways Frisur?
Die Haare sind ja locker mal 15 cm kürzer als sonst. Wenn sie dann in der nächsten Folge wieder den Dutt trägt, fragt man sich als Zuschauer schon, ob man hier veralbert wird.
Ein bisschen mehr Continuity wünsche ich mir schon.
Der Doktor hat bestimmt ein gutes Haarwuchsmittel.
Das Thema Haarwachstum und Star Trek ist sowieso eine Sache für sich. Da hat Worf in einer Folge noch die Prinz Eisenherz-Frisur und in der nächsten plötzlich einen langen Zopf. Dann Janeways Haarlänge in diesen Folgen. Den Vogel aber hat Discovery abgeschossen, wo die Klingonen am Ende von Staffel 1 noch Glatze tragen, in Staffel 2 (vom Zeitraum her vielleicht – mit viel Augen zudrücken – zwei Monate später) dann aber wieder die bekannte Mähne haben…
Ein Hinweis zu den Rehen: Die Rehmütter gebären ihre Jungen ( Kitze) oft im April/ Mai in hohen Wiesen. In den ersten 2 bis 3 Wochen bleiben die Kitze, die kaum Eigengeruch haben dort liegen während die Mutter was fressen geht. Zum säugen kommt sie dann regelmäßig zum Kitz. Wenn man durch eine hohe Wiese geht, kann es sein, dass man so ein vermeintlich einsames Kitz finder, welches nicht wegläuft. Das sollte man nicht anfassen da es sein könnte, dass die Mutter es dann aufgrund des fremden Geruchs nicht mehr als ihres erkennt. Und natürlich auch nicht mitnehmen ! Erwachsene Rehe lassen sich in der Tat selten streicheln 🙂
Zum Thema Klarinette: Korrigiert mich, wenn ich falsch liege. Ich habe den Eindruck, es ist euch in dieser Folge völlig neu, dass Harry Kim Klarinette spielt. Tatsächlich wird das aber bereits im Pilotfilm erwähnt, als Janeway nach Kims (und Torres‘) Entführung mit Tuvok über ihn spricht und erwähnt, dass vor dem Start Harrys Mutter bei ihr angerufen hat und sagte, dass er seine Klarinette vergessen hat und ob sie die nachschicken könnte.
Okay, ich korrigiere: In Minute 187 unserer Caretaker-Besprechung erwähnen wir die zuhause liegengelassene Klarinette. Hier in Parturition spielt er das Instrument erstmalig on-screen, deswegen unsere eingehendere Auseinandersetzung. Außerdem erwähne ich in dieser Folge bei 25:45, dass in einer früheren Episode gesagt wurde, dass er ein Instrument hat. Was tatsächlich so nicht ganz stimmt, denn eigentlich ist ja die Kenntnislage, dass er sie gerade nicht mit an Bord hat. Dass er hier spielt, bedeutet wohl, dass er für ein neues Instrument off-screen einige der vielzitierten „replicator rations“ auf den Kopf haute.
Er erklärt Tom in dieser Folge, dass er sie sich „vom Munde abgespart“ habe und Neelix‘ Kreationen dafür essen musste. Eventuell haben ihn die Erlebnisse in der alternativen Zeitlinie, in der er auch Klarinette spielte (oder sie zumindest in der Hand hatte) daran erinnert, dass er mal wieder spielen könnte. Sicher auch Teil seines Heimwehs.
Hallo Sebastian,
ah, dann ist mir das durchgerutscht, dass ihr das erwähnt hattet. Ist für mich wahrscheinlich in dem Geplänkel über die Doppeldeutigkeit von „seine Klarinette spielen“ untergegangen. 🙂
Liebe Grüße
Benjamin
Hola,
Schade das Ihr nicht bemerkt hab wie viel Spaß die anderen Gäste an Neelix und Toms Essensschlacht hatten. Ich hab das jetzt nicht hochauflösend gesehen, aber ich meine viele grinsende Gesichter im Hintergrund zu sehen. Ebenso Janeway scheint sich ein Schmunzeln nicht verkneifen zu können. Kann mir gut vorstellen das die Beiden erstmal Gesprächsthema Nummero Uno sind an Bord.
Viele liebe Grüße! 🖖