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12. Februar 1996:
Worfs Entscheidung, seinen eigenen Weg des Kriegers in Opposition Gowrons einzuschlagen, hat Konsequenzen für seinen Bruder Kurn, der nach unehrenhafter Enteignung des Hauses des Mogh nur noch den drastischsten Ausweg sieht, den Worf – seinen Starfleet-Werten zum Trotz – sogar mitgeht. Doch Kurn springt Fek’lhr von der Schippe und mit jedem Tag auf DS9 wird seine Schmach größer.
In Deutschland: Die Söhne von Mogh, ausgestrahlt am 30. Oktober 1996.
Moin Jungs,
Roddenbärchis finde ich entzückend. Ich stelle mir da einen Teddy in Star Trek Uniform vor.
Aber „Kurnhaut“? *cringe* 😖
Eure Bridge
Ich will, dass Roddenbärchis nun die offizielle Bezeichnung für TADianerInnen wird!!! Ick bin ein Roddenbärchi!
Ich finde es schade, dass man die Sterbehilfe oder begleitende Sterbehilfe nicht wirklich in diese Folge behandelt wird.
Es wird auch von Mord gesprochen von Odo, was aber meiner Auffassung inkorrekt ist.
Mord ist eine geplante tötung aus niederen Beweggründen.
Begleitente Sterbehilfe ist aber durchaus was Ehrenvolles.
Diese makellose Starfleet hätte das gerne zum Thema machen können.
Eine Person, in vollem Bewusstsein seiner geistigen Kräfte, hat (je nach Beweggrund) ein Recht seinen Tod zu bestimmen.
Es gibt valide Gründe FÜR Sterbehilfe.
Doch leider ist das heutzutage noch immer ein Tabu Thema und wird wie in der Folge als kriminell abgestempelt.
Schade….
Hallo Grimm,
das Thema wurde bereits des längeren und breiteren in der Episode „Ethics/ Die Operation“, TNG, erörtert, auch hier im Blog. Dies hier erneut zu tun erscheint mir überflüssig. Außerdem kann man die Situationen nicht vergleichen. Worf war schwer verletzt und sah keine Chance, je wieder seine Kräfte zurück zu erlangen. Kurn dagegen war immer noch im Vollbesitz derselben, ihm standen alle Möglichkeiten offen.
🖖Bridge
Hallo Bridge
Danke für den Hinweis. Werde mir die entsprechende Folge anhören und auch die Blogbeiträge dazu durchlesen.
Ich möchte auch nicht ein Fass aufmachen. Ich wollte lediglich meine Meinung zum Thema Sterbehilfe kundtun.
Grundsätzlich hast du Recht, Kurn hätte noch andere Optionen gehabt. Jedoch sollte man dies aus der Betrachtungsweise der Klingonen betrachten meiner Meinung nach. Als aussenstehende Person, wirken die Rituale und Bräuche meisten befremdlich. Die Reaktion des Sisko, Odo und Starfleet ist logisch.
Man kann auch sagen der Worf hätte sich das ja denken können und das Ritual nicht auf DS9 machen sollen😅
Aus diesem Grunde gebietet es die Ethik eher dem Lebensüberdrüssigen durch professionelle Psychotherapie zu helfen, da es nach allem menschlichen Ermessen in der Natur des gesunden Menschen liegt weiter leben zu wollen. Die Hilfe zum Wiederfinden des Lebenswillens wird höher bewertet als der Sterbewunsch. Ich hoffe, dass ich das Prinzip einigermaßen getroffen habe.
Genau an diese Folge musste ich auch denke, jedoch aus einem anderen Grund.
Bei Minute 34:00 sehen wir zwar keine Klingonenbrust, aber Worfs Rücken. Von dessen Aussehen kann man mit etwas Fantasie auf die Form der Brust Rückschlüsse ziehen.
M.
Hallo allerseits! 😉
R.I.P. Tony Todd! 😔
Erwähnenswert finde ich auch seine Rolle als Gangster Grange, der Handlanger des Oberbösewichts Top Dollar in „The Crow“.
Oberkörperfreie Klingon:innen sind mir im „Old Trek“ nicht erinnerlich. Die erste Klingonin, die mit nackten Brüsten zu sehen ist, ist meiner Meinung nach L’Rell in der 1. DISCO-Staffel.
Die Interaktion zwischen Kurn und Worf (aka Morf, nicht zu verwechseln mit seinem sehr gesprächigen Saufkumpanen Worn!) gefallen mir. Ich bin mit dem Podcast aber noch nicht durch, darum werde ich mich später nochmal melden.
LL&P 🖖
Michael from Outer Space
Puh, wieder so eine Klingonenfolge. Diese zeigt, wieder einmal, die Diskrepanz zwischen der Erwartung beim Thema Ehre und dem realen Handeln mancher Klingonen. Während Worf seinem Bruder Kurt beim Seppuku helfen soll, lässt Gowron durch seine Rockerbande fröhlich Minen verteilen, wobei sich diese dabei auch zu dämlich anstellen. Mir gefiel aber durchaus, dass Star Trek in Sachen Kurt den Weg vorerst zu Ende gehen ließ. Dass unser Spencer danach so mächtig angepisst war, war nachvollziehbar. Was kommt als Nächstes? Maquis-Überläufe auf der Station? Oder verseucht ein Offizier ganze Planeten, nur um Rache zu üben? Irgendwann schicket es aber auch bahle. Worf hätte sich denken müssen, dass die Aktion in der Dienstwohnung auf Tiefraumstation 9 absolut dumm ist.
Ich hab aber nicht so ganz verstanden, was die Klingonen eigentlich für ein böses Minenspiel treiben? Davon abgesehen, dass es albern klingt, ein Sternensystem verminen zu wollen – wir sind hier nicht bei B5 mit Hyperraumtoren oder bei Star Wars mit Sprungpunkten – , stellen sich die Klingonen auch dümmer an als der letzte Pakled. Das Ende der Folge gefiel mir auch eher mäßig, man hätte zumindest zeigen können, dass Kurt dem Eingriff zustimmt. So gewinnt man den Eindruck, dass Worf und Bashir mal nebenbei die Identität eines Klingonen auslöschen. Sektion 31 hätte da ihre Freude dran.
BTW: Wie ich oben schrieb, erinnert mich das Ehrgedöns der Klingonen eher an den Bushido der Japaner, der auch erst im Nachhinein zu der Legende wurde, die sie heute ist.
Hallo Jungs, ich nochmal.
herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum. 400 Folgen sind kein Pappenstiel, das darf man schon mal feiern.
Also so weit ich mich erinnere, waren alle Klingonen immer ziemlich hoch geschlossen, vielleicht mal abgesehen von den Duras-Sisters, aber da konnte man auch nicht wirklich etwas sehen. Ob Worf auf dem Holodeck trainiert hat oder bei Beverly auf dem OP-Tisch lag, er trug immer Uniform. Und seine Freizeitkluft in „All good Things“ ließ auch nichts erkennen.
Auch mir kam der Gedanke an die Parallelen zwischen den Klingonen und den Samurai. Nach meinem „gefährlichen Halbwissen“ ist beim Seppuku oft ein Assistent beteiligt, nur, dass dieser erst eingreift, wenn sich der Todeskandidat bereits die tödliche Wunde selbst beigebracht hat.
Eigentlich kann ich nicht über eine fremde Kultur – noch dazu eine fiktive – ein Urteil abgeben, doch für mich ergibt dieses Ritual keinen Sinn. Kurn ist für die Entehrung der Familie nicht verantwortlich. Es würde mehr Sinn ergeben, wenn er Worf zu einem Zweikampf herausfordern würde, um die Ehre wieder herzustellen, oder zu versuchen, dies in anderen Kämpfen zu tun. Ein Selbstmord, oder anders gesagt, sich widerstandslos umbringen zu lassen, scheint mir eher der Ausweg eines – pardon – Feiglings zu sein, auch wenn dazu immer noch eine gewisse Portion Mut gehört. Immerhin darf man den Selbsterhaltungstrieb dabei nicht unterschätzen.
Damals beim ersten Sehen konnte ich der Folge schon nicht viel abgewinnen, weil mir das ganze Klingonen Brimborium tierisch auf die Nerven ging. Und auch heute ist es nicht viel besser.
🖖 Eure Bridge
Ich möchte mich in die Reihe der Kommentatoren bezüglich japanischer Kultur mit diesen Film Tipps eingliedern: Seppuku von Maski Kobayashi [https://www.imdb.com/title/tt0056058/?ref_=ext_shr] und natürlich Lone Wolf and Cub, die Exploitation Abhandlung über das Leben, Ehrensystem und vor allem Sterben der Samurai Kaste.
Wäre nicht traurig einen der Filme mal in der Zauberlaterne zu hören 😉
Uff, die Folge war für mich die erste, bei der mich die Emo-Klingonen irgendwie genervt haben, auch wenn die Autoren und Schauspieler insgesamt wirklich viel an den Seiten rausgeholt haben.
Danke für die Besprechung und eure Sicht auf die Folge.
Herzlichen Glückwunsch und vielen Dank an die TaDerianer für 400 (als Wort: vierhundert) Star Trek-Besprechungen!! 😍 😘🥳👍👏
Ich finde „Sons of Mogh“ auch sehr gut, kann aber die Kritik an den klingonischen Ritualen mit dem ganzen Ehre-Gedöns nachvollziehen.
Ich finde es krass, dass Rodek den Rest seines Lebens in einer Lüge leben soll. Und das in einer Welt mit moderner Wissenschaft und Medizin, in der Genetik, Gentechnik, DNA-Tests usw. eine Rolle spielen! Rodek ist ja nicht wirklich Noggras Sohn. Wie soll für die nächsten Jahrzehnte sichergestellt werden, dass diese Lüge nicht doch auffliegt?
Meiner Meinung nach wird hier mit einer starken Vereinfachung vieles einfach vom Tisch gewischt, was eigentlich diskussionswürdig wäre.
Interessant ist auch Ronald D. Moores Bewertung der Folge, die ich in der englischen Memory Alpha nachgelesen habe:
»Worf, I think, is caught in the crux of a dilemma where he doesn’t want to kill his brother because he is more Human than he thought he was, but at the same time he’s very strongly Klingon and understands that his brother cannot go on with his honor being torn from him like this. So he really had to find a third way out, and giving his brother a new life and a new chance to be somebody else seemed like the best to Worf.«
Das Problem ist aber doch, dass Kurns Persönlichkeit am Ende nicht mehr existiert! In meinen Augen gibt es den „dritten Weg“, von dem Moore spricht, hier gar nicht. Selbst wenn Rodek Eigenschaften von Kurn behält, hat er trotzdem einen anderen Namen, eine andere Familie, ein anderes Umfeld, wahrscheinlich einen anderen Job usw. Er wird mit Sicherheit andere Entscheidungen treffen als Kurn und andere Ansichten entwickeln. Nehmen wir an, Kurns liebste Eissorte war immer typisch klingonisches Schokoladeneis. Kurn merkt aber bei seinem ersten Besuch in einer traditionellen klingonischen Eisdiele auf Qo’noS, dass ihm Vanilleeis viel besser schmeckt als Schokoladeneis. Wenn sich solche Veränderungen addieren, muss man irgendwann von einer anderen Person sprechen.
Widersprüchlich ist auch die klingonische Besessenheit hinsichtlich ihrer Geschichte und Traditionen. Kurns persönliche Geschichte wird nämlich von Worf und Dr. Bashir eliminiert, damit der neue Klingone Rodek seine Ehre behält. Das macht aber Kurns Verlust seiner Ehre nicht ungeschehen. Es ist so, als ob Kurn physisch getötet worden wäre und fünf Minuten später käme die Nachricht, dass ein klingonisches Baby geboren wurde. Insgesamt ist diese Auflösung doch sehr merkwürdig!
Euren Hinweis auf die Folge „Life Support“ finde ich gut! Auch dort werden mit einem Nebencharakter moralisch sehr fragwürdige Dinge getan, die mit seinem Tod enden. Diese Reihe wird sich fortsetzen, z. B. mit „Tuvix“ in VOY und mit „Similitude“ in ENT.
LL&P 🖖
Michael from Outer Space
Was ich mich dazu noch frage: Wenn der Kurt jetzt als Robärt auf Quo’nos herumläuft, trifft er doch auch leicht Klingonen aus dem alten Leben. Was passiert dann? Irgendwie haben die Macher der Folge über das Thema so gar nicht nachgedacht. Schade, dass wir nie wieder Etwas über Kurt/Robärt hören.
Verstehe ich gerade nicht. Kurt wurde doch optisch verändert. Wenn er Klingos als Robert trifft ist er für die doch einfach ein anderer Klingone. Durch Worfs Weigerung den Meister Gowron zu unterstützen gehört Kurt ja eh zu einer geächtete Person über die nicht mehr gesprochen werden darf.
Tach zusammen,
erstmal herzlichen Glückwunsch zur 400! Ein weiterer Meilenstein.
Dann umtreibt mich nun eine Frage. Wie ist das eigentlich mit der Namensvergabe der klingonischen Häuser? Obwohl Vatter Moogh schon lange hinüber ist, ist es immer noch das Haus des Moogh, während es in der Folge mit Grilka sofort das Haus der Grilka wird. Ja was denn nun?
Liebe Grüße von der Insel.
Hallo Steffen,
das liegt daran, dass beide Elternteile gleichzeitig bei dem Angriff auf Khitomer getötet werden. Worf wurde ja als Waisenkind von der Föderation gefunden.
Viele Grüße
Und Grilka bekam „ungewöhnliche Umstände“ zugebilligt. Anscheinend gibt es keine Kinder, die das Haus fortführen könnten.
Hey Ihr Lieben,
zum klingonischen Brustkorb-Knochenpanzer: Captain Klaa, der in The Final Frontier obenrum recht freizügig unterwegs war, hatte beispielsweise keinen. 🙂
Machts gut
Denis
Es hat mich damals unangemessen geärgert und es ärgert mich heute unangemessen, dass diese Folge „Die Söhne von Mogh“ heißt – und nicht „Die Söhne des Mogh“. Ich finde, so viel Sprachgefühl darf man schon mal verlangen.
Ich mag die Folge eigentlich. Ja, ist sicher nicht die beste oder tiefgründigste. Aber die Charaktere kommen so gut miteinander aus und Worfs Konflikt ist wirklich mal was neues und selbst die B-Handlung hat was cool 90er-Actionmovie-mäßiges (nicht zu lange drüber nachdenken), guckt sich einfach gut weg ohne doof zu wirken. Aber diese Entscheidung am Ende finde ich einfach nur verstörend. So sehr, dass das für mich nicht Kanon ist. Ich kann das nicht akzeptieren. Die haben das mit ihm vorher besprochen und es ist auch rückgängig machbar (z.B. wenn Worf/ das Haus des Mogh seine Ehre zurück erhält), nur halt nicht auf Wunsch vom Rodek. Weil der so einen Wunsch nicht entwickeln kann. Und wenn der Tag kommt, dann muss man ihn erstmal finden und überzeugen und das muss nicht klappen. So meinte Bashir das. Ist alles nur etwas missverständlich gefilmt und dann fehlt da auch noch eine unbekannte deleted scene. Das muss so gewesen sein, alles andere ist doch nicht vermittelbar.
Und so ist das für mich dann ein Daumen nach oben.
Gerade gestern bin ich in meiner Aufhol-Reihenfolge bei Nr. 200 angekommen – ohne daß es mir vorher besonders aufgefallen wäre. Und heute höre ich Folge 400 – ohne daß es mir vorher besonders aufgefallen wäre. Aber wenn Ihr das Jubiliäum in der Folge feiert, und ich es dann realisiere, ist es schon… ..auffällig…
Bin noch relativ am Anfang, aber stimmt das denn, dass man das Mekleth hier zum ersten Mal sieht? Ich meine mich zu erinnern, dass er damit schon in „The Way of the Warrior“ gekämpft hat, wenigstens in der Szene am Ende, als die Klingonen auch Ops entern.
Ich wollte nur kurz meine Meinung zu der fehlenden „Sanktionierung“ des Worf durch den Sisko kundgeben:
Ich finde es gut, dass die Folge bei der Verwendung des Begriffes „Mord“ ein wenig im Unklaren lässt, ob es sich hierbei immer um eine moralische oder eine juristische Bewertung handelt, denn diese Beurteilungen fallen ja manchmal auseinander.
Aus einer deutschen Perspektive könnte die „Klingonenehre“ vielleicht unter das Mordmerkmal der „niederen Beweggründe“ subsumiert werden. Anders als jedoch die – fast ausschließlich – Frauen, die auf Grund obskurer archaisch-tradierter Vorstellungen Opfer von sog. „Ehrenmorden“ werden, will Kurn ja freiwillig aus dem Leben treten.
Man würde daher meiner Meinung nach im vorliegenden Fall eher von der „Tötung auf Verlangen“ gemäß § 216 StGB sprechen können, als vom klassischen Mord. Diese „Tötung auf Verlangen“ ist jedoch schon auf unserer kleinen Erde nicht einheitlich als Straftatbestand festgelegt.
Es wird ja leider nie ganz klar, ob es ein einheitliches, in allen Fällen geltendes „Förderationsrecht“ gibt für alle Bewohner und Einwohner der Föderation, oder aber – was ich für wahrscheinlicher halte – es verbindliche Föderationsgrundregeln gibt, in dessen Rahmen die einzelnen Mitglieder dann ihre eigenen Gesetze erlassen können. Oder aber es gibt Föderationsrecht, welches immer dann gilt, wenn Angehörige unterschiedlicher Völker im Rechtsstreit aufeinandertreffen oder ein Sachverhalt ggf. nicht geregelt ist, und Recht, welches gilt, wenn es sich um Angehörige einer Spezies handelt (also innerhalb einer Gesellschaft). Für mich spricht die fehlende Sanktionierung des Herrn Worf im vorliegenden Fall ganz klar für letztere Auslegung, denn in der Folge meine ich sagt Worf auch, dass seine Tat nach Föderationsrecht als Mord auszulegen ist. Und Mord als Offizialdelikt müsste im Grunde automatische eine Strafverfolgung nach sich ziehen. Föderrationsrecht scheint damit nicht Mitgliederrecht zu brechen.
Erschwerend kommt ja noch hinzu, dass sowohl Worf als auch Kurn beide von einem Nicht-Mitglied der Föderation stammen; Worf wird – so ist auf anzunehmen- zwar Bürger der Föderation sein. Gehen wir jedoch von o.g. Prämisse aus, dann hätte sich Worf – denn die Tötung erfolgte nicht in oder während der Ausübung des Dienstes als Sternenflottenoffizier- im Rahmen des innerkulturellen Rechts bewegt und hätte nach dortigem Rechtsverständnis keine Straftat begangen. Somit könnte auch keine strafrechtliche Verfolgung durch Odo verfolgen.
Auf der anderen Seite haben wir bei DS9 schon mal erlebt, wie eine Trill-Streitigkeit vor einem bajoranischen Gericht geklärt wurde.
Wir sehen: Juristisch scheint die Sache ganz schön verzwickt und nicht so eindeutig, wie uns die Bezeichnung als „Mord“ glauben lassen mag. Die schlechte Laune des Sisko rührt vielleicht von Kopfschmerzen ob der juristischen Schwierigkeiten.
Davon abzutrennen wären natürlich disziplinarische Konsequenzen; auch wenn, wie ausgeführt, die (versuchte) Tötung des Kurn „in der Freizeit“ erfolgte, gelten die disziplinarischen Grenzen für Angehörige von Polizei und Militär natürlich auch dann weiter, wenn die Uniform nach Dienstschluss in den Schrank gehängt wird. Da unter Zugrundelegung der obigen Annahmen kein „Strafbestand“ besteht, bliebe am Ende vielleicht „nur“ noch „ungebührliches Verhalten für einen Sternenflottenoffizier“ übrig, ein Auffangtatbestand mit einem unbestimmten Rechtsbegriff.
Ich kann mir auch hier vorstellen, dass es keinen festen Katalog gibt, was sich gehört und was nicht, sondern mehr eine Art „Leitlinien“, die bei einer multikulturellen Truppe wie der Sternenflotte sich sicherlich auch immer an „kulturellen Eigenarten“ orientiert. Die Entscheidung, ob ungebührliches Verhalten vorliegt, ist wahrscheinlich von der jeweiligen Führungskraft anhand dieser Leitlinien zu beurteilen und entsprechend zu ahnden bei Überschreitung- dabei gehe ich davon aus, dass es auf Grund der vielen unterschiedlichen Kulturen immer um Einzelfallentscheidungen handelt. In Anbetracht des Umstandes, dass man ggf. Monate von der nächsten Starbase entfernt ist bei Deep Space-Missionen, kommt der kommandierenden Person hier sicherlich ein erheblicher Beurteilungsspielraum zu, in welcher vielleicht auch andere Parameter mit einfließen (bisheriger Werdegang, sonstiges Verhalten…). Auf der anderen Seite gehe ich davon aus, dass es sich um einen gerichtlich voll überprüfbaren Tatbestand handelt- wir wollen der Föderation mal nicht unterstellen, dass es sich um einen „Unrechtsstaat“ handelt und auch Mitgliedern der Sternenflotte die Möglichkeit einräumt, gegen ggf. ungerechte Entscheidungen im Disziplinarrecht vorzugehen.
Hier darf man zudem nicht vergessen: Der Gedanke, das Leben schützenswert ist, ist eine sehr humanozentrische Sichtweise. Die klingonische Gesellschaft räumt dem Recht auf Leben keinen so hohen Stellenwert ein und erlaubt Tötungsakte in den unterschiedlichsten Situationen; das Recht auf Töten geht dem Recht auf Leben oftmals vor. Wir kennen auch andere Völker bei Star Trek, die dem Schutz des Lebens nicht den Stellenwert einräumen wie die Menschen; selbst die Gründungsmitglieder der Föderation, die Vulkanier, lassen den Tod im Rahmen von rituell eingebetteten Handlungen („Kal-if-fee“) straffrei.
In diese Spannungsfeld bewegt sich in meiner Auslegung der Sisko – und hier rührt auch sein Frust her. Er findet das Verhalten ungebührlich, aber von klingonischem Recht gedeckt- vor allem würde das Opfer sich auch nie gegen den „Täter“ wenden und ihn z.B. „anzeigen“. Zudem ist er auf einer Station, auf der viele Kulturen aufeinandertreffen und vieles sicherlich auch innerkulturell geklärt wird/kulturelle Eigenheiten beachtet werden müssen. Wie entscheidet man hier, um allen Ansprüchen zu genügen? Wie ist die Rechtslage? Das würde mich auch frustrieren.
Am Ende finde ich trifft Sisko die richtige Entscheidung: Er packt Worf genau da, wo es ihm „wehtut“- bei seinem Gehorsam, und macht ihm klar, dass er solch ein Vorgehen nicht dulden wird. Er weiß, dass Worf sich nicht gegen den Befehl wenden wird, auch wenn er sich gegen sein „Klingonentum“ verstößt, wohl wissend, dass diese Zerissenheit zwischen den Welten die alltägliche Hölle des Worf ist. Dies ist für mich eine größere Strafe für Worf, als es ein Gefängnis hätte je sein können. Vor allem, weil er weiß, dass er seinen Bruder damit – wieder mal- enttäuscht und „im Stich lässt“ aus klingonischer Sicht und dann miterleben muss, wie Kurn sich das Leben nimmt und damit „unehrenhaft“ bleibt und nicht nach Sto-Vo-Kor kommt. Ein Worf, der mit dieser „Schuld“ hätte leben müssen, dies hätte ich auch als ein besseres Ende empfunden als den „Cop Out“, den die Folge wählt.
Von daher in meinen Augen sicherlich keine schlechte Folge, aber am Ende dann doch der „Easy-Way-Out“.
Hallo Koboldkater,
man merkt, du bist vom Fach. Deine juristischen Ausführungen sind sehr faszinierend. Wenn die Juristerei innerhalb einer geschlossenen Gemeinschaft schon nicht einfach ist, wie viel komplizierter wird es dann in einer internationalen oder gar interplanetaren Gemeinschaft, ganz zu schweigen davon, wenn auch noch Angehörige von Völkern beteiligt sind, die dieser Gemeinschaft nicht angehören.
Falls du mit der „Trill-Streitigkeit“ auf „Der Fall Dax“ anspielst, das war keine Streitigkeit innerhalb der Trill-Gesellschaft. Die gegnerische Partei stammte von Klaestron IV, der meiner Erinnerung nach kein Mitglied der Föderation war. Und es war auch kein bajoranisches Gericht, sondern lediglich eine Anhörung durch eine „Vermittlerin“ über den Auslieferungsantrag.
Ein kleiner Stups an Simon und Sebastian: Eine Trek-Night mit dem Koboldkater würde ich gerne hören.
🖖Bridge
Die „Deep Space Nine“-Episode „Sons of Mogh“ zeigt eindrucksvoll, warum diese Serie als eine der tiefgründigsten und emotional vielschichtigsten Ableger des Star-Trek-Universums gilt. In einer Mischung aus persönlichem Drama, politischer Intrige und moralischen Dilemmata entfaltet sich eine Geschichte, die sowohl Fans der Klingonen-Kultur als auch Liebhaber anspruchsvoller Charakterstudien begeistert.
Im Mittelpunkt steht Worf, der mit dem unerwarteten Auftauchen seines Bruders Kurn konfrontiert wird. Nach Worfs Entscheidung, das Klingonische Reich zugunsten der Föderation zu verraten, hat Kurn alles verloren: seine Ehre, seinen Rang und seinen Lebenswillen. Die Episode behandelt ein Thema, das in der Star-Trek-Historie selten so intensiv beleuchtet wurde: Was passiert, wenn die eigene Kultur und Identität mit den persönlichen Überzeugungen kollidieren?
Die Episode brilliert vor allem durch die starke Dynamik zwischen Michael Dorn (Worf) und Tony Todd (Kurn). Todd liefert eine zutiefst emotionale Performance, die Kurns inneren Konflikt und seinen schmerzhaften Niedergang authentisch und berührend darstellt. Worf hingegen wird vor eine schwere Entscheidung gestellt, die sowohl seine Loyalität zur Sternenflotte als auch seine klingonische Herkunft auf die Probe stellt.
Regisseur David Livingston inszeniert die Episode mit einem beeindruckenden Gespür für Intensität und Atmosphäre. Besonders gelungen sind die Szenen, die die rituellen und spirituellen Aspekte der Klingonen-Kultur darstellen – etwa der Moment, in dem Kurn Worf um einen ehrenvollen Tod bittet. Diese Sequenzen sind nicht nur optisch kraftvoll, sondern eröffnen auch spannende Einblicke in die klingonische Philosophie.
Ein weiterer Höhepunkt ist die Rolle von Captain Sisko, der einmal mehr zeigt, warum er als einer der einflussreichsten und moralisch komplexesten Captains des Franchise gilt. Siskos Standpunkt – dass die Sternenflotte nicht Teil eines solchen Rituals sein kann – bringt eine wichtige Balance in die Episode, die sonst in eine zu einseitige Würdigung der klingonischen Werte hätte abdriften können.
Der Abschluss der Episode – Kurns Gedächtnisverlust und seine Integration in eine neue Familie – mag kontrovers sein, doch er gibt der Geschichte eine bittersüße Note. Es ist kein triumphaler Sieg, sondern ein Kompromiss, der die tragischen Konsequenzen von Worfs Entscheidungen unterstreicht und dem Zuschauer die tiefen Opfer vor Augen führt, die mit kulturellen Konflikten einhergehen.
„Sons of Mogh“ ist ein Paradebeispiel dafür, wie „Deep Space Nine“ komplexe moralische Fragen, kulturelle Diversität und emotional packende Charakterentwicklungen meisterhaft miteinander verbindet. Diese Episode bleibt nicht nur im Gedächtnis, sondern regt auch dazu an, über Ehre, Verantwortung und die Herausforderungen nachzudenken, die mit der Suche nach Identität verbunden sind. Ein absolutes Highlight der vierten Staffel und eine der besten klingonischen Geschichten, die Star Trek je erzählt hat.
Für meine Vorstellung des klingonischen Körperbaus war immer die Statue von Kahles und Morath in Worfs Quartier prägend. Natürlich werden hier ein mythischer Held und sein Bruder abgebildet, ihre extrem durchtrainierte Physis mag also vom Künstler übertrieben worden sein. Aber ich dachte mir sofort: „Aha, so menschlich sehen Klingonen also doch aus unter ihren Uniformen“.
Nun, es ist eine fiktive Welt, und Inkonsistenzen sind unvermeidbar und auch nicht wirklich schlimm. Ich habe als Fan die freie Auswahl, und in meinem persönlichen Star Trek sehen Klingonen vom Kinn abwärts ziemlich menschlich aus.
Ihr lieben Beiden,
herzlichen Glückwunsch zur 400.!!!
Da ich Klingonenfolge sonst vorzugsweise skippe, war ich beim Hausaufgaben-Gucken recht überrascht, dass Worf tatsächlich ernst macht, das hatte ich nicht mehr auf dem Schirm.
Mag sein, dass Tony Todd gut schauspielert, aber Kurn fand ich als Figur in aller ihrer Klingonenhaftigkeit schon immer nervig.
Ich hab daher null Verständnis, dass er von seinem Bruder verlangt, dieses Ritual zu vollziehen, wo er ganz genau weiß, dass dieser nicht bei Klingonen aufgewachsen ist.
Er gibt einfach die Verantwortung ab, das ist ehrenlos!
Ihm sein Gedächtnis zu nehmen ist dann der Gipfel der Bequemlichkeit. Ja, das wurde, so hab ich es auch verstanden, über seinen Kopf hinweg entschieden, aber ist es nicht super praktisch für ihn, er kann schön weiter seine Klingonenhaftigkeit ausleben mit keinerlei regrets.
Und liebt Worf seinen Bruder wirklich so sehr? Ich hab das nicht gesehen. Auch für Worf ist die Amnesie doch recht praktisch, Problem erledigt.
Ok, das war jetzt sehr negativ interpretiert, aber ich finde diese religiöse Komponente der Ehrenhaftigkeit bei den Klingonen auch wirklich richtig richtig schlimm.