#396: Crossfire (DS9 4.12)

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29. Januar 1996:
Jeden Dienstagmorgen um 7 Uhr 59 richtet Odo nochmal schnell den Henkel der Raktajino-Tasse amtlich aus, bevor seine heimlich angebetete Kira zur Delikt-Besprechung reinschneit. Das ist für ihn das äußerste der Gefühle, denn für offene Zuneigungsbekundungen ist der Constable zu sehr in sich selbst gefangen. Doch die Stippvisite von Premierminister Shakaar wirft Odo völlig aus der Bahn.

In Deutschland: Emotionen, ausgestrahlt am 28. Oktober 1996.

Dieser Beitrag hat 64 Kommentare

  1. Michael from Outer Space

    Ein Liebespaar, das aus Beverlys Lampengeist und unserem lieben Odo besteht, hätte ich auch gefeiert! XD

    Ich mag Odo und er ist sogar einer meiner Lieblingscharaktere in Star Trek. Trotzdem bin ich zwiegespalten, was seine Entwicklung angeht. Er wird zu Beginn der Serie als fremdartiger, außerirdischer Charakter eingeführt, der die Horizonte kompetenter Wissenschaftler:innen wie Dr. Mora, Dr. Bashir und Lt. Dax sprengt. Seine Herkunft ist lange Zeit ein großes Rätsel. Wegen seiner Formwandler-Fähigkeiten kann er jede beliebige Gestalt annehmen. Einerseits wirkt Odo in seiner humanoiden Form wie ein erwachsener Mann, der ein Körpergewicht von schätzungsweise 80 kg hat. Andererseits kann er sich in ein Glas verwandeln, das auf einem Tablett steht und von Rom herumgetragen wird. Er nimmt in „The Begotten“ die Gestalt eines Falken an und fliegt durch die Korridore der Station. Offenbar verändert Odo beim Formwandeln seine Dichte, das ist für mich die einzige logische Erklärung für diese Fähigkeiten. Er trinkt und isst nichts, muss sich aber regelmäßig regenerieren. Woher bezieht er die Energie zur Aufrechterhaltung seiner Lebensfunktionen? In „The Die Is Cast“ wird er von Garak Zwecks Informationsbeschaffung mit einem romulanischen Foltergerät gequält, das irgendwie seine organische Struktur bzw. die Aufrechterhaltung seiner Form gezielt beeinträchtigt und ihm dadurch starke Schmerzen zufügt.

    Die Tatsache, dass der Außerirdische Odo trotz seiner Fremdartigkeit in die Crew und auch in die Gesellschaft außerhalb des Kommando-Zirkels aufgenommen wird, spricht für die Integration diverser Charaktere auf DS9.

    Obwohl Odo alle diese Eigenschaften besitzt, sind seine Emotionen und sein Gefühlsleben bezüglich romantischer Beziehungen mit denen der Menschen scheinbar identisch. Deswegen verliebt er sich in seine langjährige Kollegin Kira Nerys. Für sie empfindet Odo große Zuneigung, er wird eifersüchtig, weil sie mit einem anderen Mann zusammen ist und fällt dadurch in ein tiefes Liebeskummer-Loch.

    Richtig nachvollziehbar finde ich das nicht. Spock ist immerhin zur Hälfte ein Mensch und Data wurde von Menschen gebaut. Bei den beiden passt es für mich besser, dass sie „typisch menschliche“ Gefühle haben und zeigen.

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    1. Sebastian

      Die Gefühlswelt und ihr Ausleben „gehört“ beides nur den Menschen und andere Lebewesen sollen das nicht haben? Das klingt aber knallhart und traurig. Da muss ich direkt mal eine meiner Katzen umarmen. (Abgesehen auch davon, dass Star Trek eine humanistisch-allegorische Serie ist, in der die außerirdischen Völker und ihre Individuen Stellvertreterinnen und Stellvertreter sind für Wiedererkennbares.)

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      1. Benedikt

        Na, ganz so knallhart würde ich das nicht sehen. Natürlich haben die meisten, wahrscheinlich alle, Lebewesen Gefühle, aber sie funktionieren eben nicht wie bei Menschen. Deine Katzen sind gein gutes Beispiel. Schon die Beziehung einer Katze zu ihrem Dosenöffner ist eine ganz andere als zwischen einem Hund und dem seinem – ich will jetzt nicht sagen besser oder schlechter, aber anders.
        Gefühle sind zu einem Großteil hormongesteuert, basieren also auf naturgebenen Anagen. Die Menschen und die meisten humanoiden Aliens des Star-Trek-Universums pflanzen sich zweigeschlechtlich fort und bilden daher Paare und fühlen sich mehrheitlich paarweise angezogen (diese Wirkung ist sogar so stark, daß auch Individuen, deren sexuelle Vorlieben von der Fortpflanzung weg entwickelt sind, die Paarbeziehung bevorzugen). Dagegen ist Odos „Naturzustand“, gerade was Beziehungen angeht, der great Link, der eigentlich eine viel engere Bindung darstellt.
        Daß er sich in Kira „verlieben“ kann, fand ich daher auch schon beim ersten Anschauen bemerkenswert, ich habe es aber immer als positive Botschaft verstanden. Der Geist siegt über die Materie. Kira kann er aufgrund Ihres Verhaltens vertrauen und wertschätzen, das wiegt mehr als seine Instinkte.

        … Ich lasse mich mal wieder am Dienstag Morgen hinreißen, zu kommentieren, bevor ich die Folge fertig gehört habe…

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        1. Don

          Demnach kommt für Odo eigentlich nur Polyamorie, wenn nicht gar ein Harem, infrage! ^^

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      2. Don

        Hm, hier hast Du Michael jetzt aber vorsätzlich falsch verstanden, oder? 🙁

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      3. Michael from Outer Space

        Hallo Sebastian! 🙂

        »Die Gefühlswelt und ihr Ausleben „gehört“ beides nur den Menschen und andere Lebewesen sollen das nicht haben?«
        Bitte erläutere mir, an welcher Stelle meines Kommentars du diese Aussage gelesen hast. Ich bin nämlich gar nicht auf diese Idee gekommen, dementsprechend war es auch nicht mein Anliegen, solche Gedanken zu vermitteln. Ich hatte explizit Data erwähnt, darum frage ich mich, wie du auf so eine Interpretation kommst.

        »Das klingt aber knallhart und traurig.«
        Ich finde es schade, dass es so bei dir ankam, bin mir jedoch keiner Schuld bewusst.

        Beim aufmerksamen Lesen meines Kommentars hast du sicher gemerkt, dass ich die „typisch menschlichen“ Gefühle erwähne. Die Anführungszeichen hatte ich bewusst gesetzt.

        Ich bin außerdem der Letzte, der nicht-menschlichen Tieren (wir sind ja selbst Tiere) die Intelligenz oder die Gefühle abspricht! Meine Kindheit verbrachte ich in der elterlichen Wohnung mit mehreren „Generationen“ von Wellensittichen, an denen bis heute viele Erinnerungen hängen. Von November 2005 bis Januar 2017 wohnte ich über elf Jahre in einem Haushalt mit einer Katze. Auch sie hat einen besonderen Platz in meinem Herzen und ihr Tod machte mich für einige Tage sehr traurig.

        Zum Thema Verhaltensforschung empfehle ich diese informative Podcast-Folge.
        „Große Gefühle – Verhaltensforschung über Tiere.
        Interview mit Prof. Dr. Norbert Sachser“:
        https://www.uni-muenster.de/kommunikation/podcast/2021/20210512_sachser.html

        Der Biologe und Verhaltensforscher Herr Sachser räumt darin mit den eingefahrenen Mythen von wegen „Tiere können nicht denken“ oder „Tiere haben keine Gefühle“ auf. Durch diesen Podcast wird mir die große Verantwortung bewusst, die wir für unsere Mitgeschöpfe haben. Leider werden wir ihr nur viel zu selten gerecht.

        »Da muss ich direkt mal eine meiner Katzen umarmen.«
        More power to you (und deinen Katzen), Sebastian! Ich würde es an deiner Stelle genauso machen.

        Du weißt aber schon, dass unsere Samtpfoten und Stubentiger auch eiskalte Opportunist:innen sein können, oder? Mittlerweile ist allgemein bekannt, dass Hauskatzen menschliche Leichen anknabbern. Im Extremfall sogar die ihrer ehemaligen Halter:innen, von denen sie zuvor jahrelang versorgt und gepflegt worden waren.

        Für Katzen sind Leichen eben nur eine Nahrungsquelle wie jede andere. Das gehört auch zum Verhältnis zwischen Katze und Mensch.

        In der freien Wildbahn zeigen viele Tiere, die wir schön und schützenswert finden, bestimmte Verhaltensweisen, die auf uns brutal und verstörend wirken. Ein Beispiel sind Infantizide, also die Tötung von Jungtieren. Das kommt z. B. bei Vögeln, Reptilien und Säugetieren vor.

        Neben diesen gewalttätigen Konfliktlösungen gibt es aber auch gewaltfreie Lösungen. Bei den Bonobos, die wie die „gewöhnlichen Schimpansen“ zur Gattung der Schimpansen gehören, führen Weibchen die Gruppen an. Interessanterweise haben weibliche Bonobos häufig gleichgeschlechtlichen Sex miteinander und unterstützen sich gegenseitig in Konfliktsituationen.

        Diese Bandbreite im Verhalten nicht-menschlicher Tiere finde ich faszinierend! Dass sie intelligente, denkende und fühlende Wesen mit Bewusstsein sind, ist für mich evident. Die Frage ist aber, wie all das ihre Entscheidungen und Handlungen beeinflusst. Und ob ihre Gefühle mit den unsrigen vergleichbar sind, steht nochmal auf einem anderen Blatt. Hier gibt es in meinen Augen keine einfachen, pauschal richtigen Antworten. Wir müssen das Thema differenziert betrachten.

        Wenn Menschen über Liebe, Romantik, Ehe und Sex sprechen, wird es ebenfalls spannend, weil viele verschiedene, teilweise gegensätzliche Meinungen aufeinandertreffen. Wie sollte ich mich gegenüber einer Person, die ich liebe, verhalten? Was sind die „Do‘s“ und „Don‘ts“? Welche Regeln müssen wir als Gesellschaft aufstellen? Auch hier gibt es schwierige Bereiche, über die laufend heftig diskutiert wird.

        Einige Menschen bezeichnen gleichgeschlechtlichen Sex als Sünde und glauben, dass eine Ehe nur zwischen einem Mann und einer Frau geschlossen werden kann.

        Andere Menschen sagen das genaue Gegenteil, nämlich dass gleichgeschlechtlicher Sex genauso okay ist wie gegengeschlechtlicher Sex und eine Ehe auch zwischen Personen desselben Geschlechts geschlossen werden kann.

        Ich weiß z. B. nicht, welche Ansichten mein Nachbar zu diesem Themenkomplex hat, weil ich es nicht mit ihm bespreche. Vielleicht ist seine Haltung von meiner völlig verschieden. Die Wahrscheinlichkeit dafür schätze ich sogar als hoch ein.

        Außerdem ist die romantische Liebe, die im „Westen“ als Ideal dargestellt wird, eine neue Erfindung, die erst im 18./19. Jahrhundert durch Romane wie „Die Leiden des jungen Werthers“ von Johann Wolfgang von Goethe in Mode kam. In früheren Zeiten funktionierten diese Dinge ganz anders. Auch heute gibt es in verschiedenen Kulturen unterschiedliche Auffassungen, z. B. zu Geschlechterrollen, Treue und Familie.

        Diese Unterschiede, Differenzierungen, Meinungen und Entwicklungen gehören zu unserer Realität. All das wirkt sich auf unsere Spezies, Kultur und Gesellschaft aus.

        Deswegen frage ich mich, wieso ein Mitglied einer außerirdischen Spezies, die im Vergleich zu uns Menschen so fremdartig ist wie die Changelings, ausgerechnet das westliche Liebesideal verkörpert, das seit ca. 200 Jahren von den Massenmedien propagiert wird. Wenn mein Nachbar oder die Schimpansen, unsere nächsten Verwandten im Tierreich, auf ganz andere Art mit diesen Themen umgehen und unterschiedliche Lösungen anwenden, warum hat der Außerirdische Odo ausgerechnet dieselben Gefühle wie der junge Werther?

        »Abgesehen auch davon, dass Star Trek eine humanistisch-allegorische Serie ist, in der die außerirdischen Völker und ihre Individuen Stellvertreterinnen und Stellvertreter sind für Wiedererkennbares.«

        Gegen humanistische Allegorien und Wiedererkennbares habe ich nichts! Eine Allegorie ist laut Duden ein
        »[personifizierendes] rational fassbares Bild als Darstellung eines abstrakten Begriffs«

        Das rational fassbare Bild muss etwas sein, was wir kennen oder uns leicht vorstellen können. Die Changelings und ihr Gefühlsleben, v. a. bezüglich Liebe und Romantik, kann ich mir wegen ihrer radikalen Fremdartigkeit aber nur sehr schwer vorstellen.

        Und das Wiedererkennbare in der Liebe zwischen Nerys und Odo könnte doch auch aus einer anderen Form von Liebe bestehen, z. B. in einer offenen Liebesbeziehung, in der beide weitere Sexualpartner:innen haben. Sie wird von Menschen praktiziert, darum bezeichne ich sie als wiedererkennbar. Bei Menschen entwickelte sich die Monogamie evolutionär, denn sie bietet gegenüber der Polygamie Vorteile bei der Aufzucht der Jungen. Davon sind die Changelings aber nicht betroffen. Sie haben sich sowieso ganz anders entwickelt und ihr natürlicher Zustand ist die große Verbindung. Darum sollte bei Odo keine Präferenz für eine monogame Beziehung vorliegen.

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        1. Benedikt

          Wollte nur ergänzen, daß die romantische Liebe schon vorm Sturm und Drang thematisiert wurde – mir würden hier Ovid oder die Minnesänger einfallen – aber sie war eben nicht das anerkannte Ideal oder die gesellschaftliche Norm.

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        2. Benedikt

          Ich würde übrigens soweit gehen, auch Pflanzen Gefühle zuzubilligen. Nerven haben sie zwar nicht, aber Botenstoffe = Hormone schon, und die machen auch in der Tierwelt einen guten Teil der materiellen Basis des Gefühlslebens aus.

        3. Emma

          Ich weiß nicht, warum Leute glauben, man sollte ein Problem damit haben, dass die Katze einen nach dem Tod frisst. Wenn ich meine Katze lieb habe will ich doch, dass sie mich überlebt und nicht verhungert. Die soll ja schließlich nicht mit mir beigesetzt werden, bin ja keine Pharaonin.
          (Von Katzen gefressen werden wäre für mich auch eine gute alternative Bestattungsart, wenn die davon nicht krank werden, aber ich gebe zu, da bin ich vielleicht speziell.)

        4. Sebastian

          Mahlzeit Michael,

          das habe ich daraus gelesen, dass Du schriebst: „Spock ist immerhin zur Hälfte ein Mensch und Data wurde von Menschen gebaut. Bei den beiden passt es für mich besser, dass sie ‚typisch menschliche‘ Gefühle haben und zeigen.“ Mein Ergo – Mensch = menschliche Gefühle; kein Mensch = keine menschlichen Gefühle. Wenn Du das nicht so meintest, my bad.

          Doch warum stellst Du nur Odo die Frage? Unter den bisherigen Hauptcharakteren hatten wir bei TaD Worf, Ilia, Kira, Dax und Quark als Aliens ohne menschliche Ahnen/Programmierer – und sie alle gehen nachweislich „traditionell“ menschliche Beziehungskisten ein. Da denke ich dann: Der arme Außenseiter Odo, der hat doch eh schon gelitten! Und ja, von daher finde ich das nach wie vor hart ihm gegenüber. Zudem kannte Odo, wenn man diese Gefühle womöglich allen Humanoiden zuschreiben möchte, bis The Search keine Seinesgleichen. Da wäre also auch über Nature vs. Nurture zu sprechen.

          So oder so werden sie alle, von Sisko bis Female Changeling, erkennbar von Menschen gespielt – und was soll ich sagen, gerade deswegen liegt das, was Du Dir „nur sehr schwer vorstellen“ kannst, doch bei einer Fernsehserie auf der Hand. Mit Phlox wird Star Trek erstmalig einen leicht anderen Weg einschlagen, aber wir reden hier von 1996.

          Sicher hätte sich das Autorenzimmer daran setzen können, eine völlig fremde Art der Beziehungskisten mit den Changelings darzustellen. Allein ich fürchte, das Ergebnis wäre sehr verkopft gewesen. Wissenschaftlich stichhaltig, ja – aber unterhaltsam? Ich als jemand, der im hochtheoretischen Silmarillion nicht über Seite 13 hinweg gekommen bin, habe da meine Zweifel. Star Trek trat doch noch nie an, in sich vollkommen logische, theoretische Konstrukte aufzubauen, so wie ein Uhrwerk. Dafür gibt es, ich erwähnte es an anderer Stelle hier, doch die sogenannte Hard-SciFi. Star Trek ist ein an allen Ecken und Enden absurdes Universum – und bei Odo soll jetzt wissenschaftliche Konsequenz durchgezogen werden? Ich wiederhole: Armer Odo. Star Trek will seit 1964 einerseits unterhalten, andererseits Emotionen im Publikum auslösen – und mit dieser Episode ist das in meiner Gefühlswelt so nachvollziehbar gelungen wie in den vorangegangenen 395 Folgen nur selten.

          Dann schließt Du mit „darum sollte bei Odo keine Präferenz […] vorliegen“. Da kann ich nur entgegnen: Das hat immer noch Odo selbst zu entscheiden. Nicht Du, nicht ich.

          In diesem Sinne,
          Sebastian

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          1. Simon

            Mahlzeit,

            ich find’s ja sogar explizit richtig, richtig gut, dass Odo sich trotz seiner biologischen Andersartigkeit in Kira verliebt. Star Trek ist eine zutiefst humanistische Serie, die Aliens meistens als Spiegel menschlicher Erfahrungen und Eigenheiten darstellt, oft auf die Spitze getrieben, damit es besonders deutlich wird. Odo mag ein fremdartiges Wesen sein, aber genau das macht es für mich zu einem viel stärkeren Moment, dass sich seine Gefühle trotz dieser Unterschiede individuell entfalten dürfen und er aus seiner biologischen Bestimmung ausbrechen kann.

            Der Kern ist für mich nicht, dass Odo menschliche Gefühle „haben muss“, sondern dass er sie trotz seiner Andersartigkeit haben kann. Mich erreicht das emotional, und zwar sehr. Alles andere wäre mir zu theoretisch, zu abstrakt gewesen – sicher interessant, aber nicht geeignet, um stärker mit dem Charakter zu fühlen.

            Und ich möchte Sebastian damit zustimmen: Warum sollte Odo keine Präferenz für eine „klassische“ monogame Beziehung haben dürfen? Das spiegelt doch seine Sehnsucht nach Bindung, nach „Ankommen“. Odo entscheidet sich für Kira, weil sie ihm als Individuum wichtig ist und ihm am nächsten steht. Er hat ja gar keine andere Wahl – es sind nun mal keine 78 Changelings in der Nähe, mit denen er stattdessen ein Bad nehmen könnte. Und daran anknüfend sollten wir mal ans Ende von Deep Space Nine denken, das möchte ich aber nicht genauer ausführen, weil fetter Spoiler.

            Ich finde die Entwicklung, ihr werdet es ahnen, folgerichtig.

            LG
            Simon

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          2. Benedikt

            Das ist jetzt als Antwort auf Simons Post von heute früh gedacht, leider war die Tiefe der Antwortenstruktur des Blogs überschritten.
            Volle Zustimmung, und damit schließt sich doch der Kreis zu dem, was Michael gesagt hat:
            Gerade weil Odo so andersartig ist, gerade weil seine Biologie etwas anderes vorgeben würde, gerade weil es dem Zuschauer bemerkenswert erscheinen kann,
            kommt doch die teure Botschaft an, daß Odo als denkendes und soziales Wesen über der Biologie steht und seine Bindungsideale nicht an seinen Instinkten ausrichtet, sondern an der Gemeinschaft, deren Teil er ist.

        5. TaiFei

          „Außerdem ist die romantische Liebe, die im „Westen“ als Ideal dargestellt wird, eine neue Erfindung, die erst im 18./19. Jahrhundert durch Romane wie „Die Leiden des jungen Werthers“ von Johann Wolfgang von Goethe in Mode kam.“

          Das ist unterkomplex. Selbstverständlich wurde romantische Liebe schon vorher thematisiert und ist auch in allen anderen Kulturen ein fester Bestandteil. Hier muss man Liebe etwas abstrakter von Ehe und Familie betrachten und auch da ist die Situation deutlich komplexer.
          ———
          „Du weißt aber schon, dass unsere Samtpfoten und Stubentiger auch eiskalte Opportunist:innen sein können, oder? Mittlerweile ist allgemein bekannt, dass Hauskatzen menschliche Leichen anknabbern.“

          Das ist SO nicht richtig. Katzen betrachten den Menschen eher als große Katze und Partner. Das diese dann die Leiche des Besitzer anknabbern kommt allenfalls bei Wohnungskatzen (und Hunden) vor, die ja selber keine Dosen öffnen können und damit verhungern würden. Btw. auch Menschen greifen ist extremen Situationen zu solchen Mitteln.

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    2. Max

      Was willste machen, Michael, DS9 war eben auch eine Soap 😉

      Star Trek hatte immer wieder gewisse Schwierigkeiten bei der Darstellung echter Fremdartigkeit. Ich halte es nicht für vermessen, wenn man die These aufstellt, dass es für derartige Charaktere letztlich immer wieder darauf hinauslief, dass sich ihre ganze Art, ihr Verhalten, am Ende dem Menschen anzunähern hatte.

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      1. Don

        Laas behauptet ja (aus eigener Erfahrung), dass Odo hier sowieso nur eine kulturelle Hyperassimilation betreibt und früher oder später von diesem Trip wieder wegkommen wird.
        Mit anderen Worten: Irgendwann wird Odo der Kira das Herz brechen!

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      2. Sebastian

        Jo, Max, da bin ich bei Dir.

        Es gibt ja auch „Echte Alien-Scifi“, dazu würde ich Arthur C. Clarke’s Rendezvous with Rama zählen. Sehr geiles Genre und ein tolles Buch, aber wer Vergleichbares bei Star Trek sucht, wird sich schwer tun, weil Star Trek gar nicht danach strebt. Star Trek: The Motion Picture kommt dem am nächsten, doch selbst da werden V’Gers Gedankengänge und „Gefühle“ zum Ende hin anthropomorphisiert. Let Star Trek Be Star Trek.

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        1. Christian H.

          Oh, Rendezvous with Rama. Das war mein erstes richtiges SF-Buch. Damals in der Schulbücherei ausgeliehen und später als es aussortiert wurde für eine Mark gekauft. Ich war total fasziniert davon, steht hier immer noch im Regal.

          1. Max

            @ Christian H.: Ich glaube, „Rendezvous with Rama“ ist fast so etwas wie der perfekte Einstieg in die Welt der Science Fiction! 🙂

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        2. Max

          Ja, ich verstehe, was Du meinst, Sebastian.
          Vielleicht gefällt TMP Dir und auch mir auch deswegen so gut, weil wir hier ein bisschen mehr der Facette Fremdartigkeit bekommen.

          Ich mag „Rendezevous with Rama“. (Clarkes Stil ist aber für meinen Geschmack ein wenig zu schlicht; und ein lustiges Phänomen: Mit jeder Fortsetzung wird das Fremd-Phantastische in seinen Büchern immer profaner 😉 Das ist bei der Reihe, die mit „2001“ beginnt, mMn auch so; aber das alles nur am Rande.)

          Ich persönlich bin in diesem Zusammenhang (und eigentlich generell) ein großer Fan von Stanisław Lem, für den das Thema Fremdartigkeit und das Scheitern der Menschheit, damit zurecht zu kommen, ein zentrales Thema war. Natürlich kann man „Solaris“ nennen, mir fällt aber auch gleich „Eden“ und „Der Unbesiegbare“ dazu ein.

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          1. Benedikt

            Und die Sternentagebücher!
            😁

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  2. Benedikt

    „Grüezi wohl, Frau Stirnimaa“ – und danach, in meiner Erinnerung, irgendein wahnsinnig schnell gesungener Satz, den ich als Kind nie verstanden habe. Vielleicht haben sie auch einfach nur gejodelt.
    Irgendwie hat sich das in meinem Gedächtnis gehalten, obwohl ich ansonsten absolut nichts mit dem Lied verbinde.

    1. Bridge66

      Ein Partyhit der 70er Jahre, lief bei uns auch immer an Silvester rauf und runter. Der Text ist übrigens in Schwyzerdütsch.

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      1. Mister Incredible

        Huhu – kennt jemand «Bini Gottfried Stutz e Kiosk? Oder bini öppen e Bank?» Gab es auch auf Hochdeutsch von Urs „Polo“ Hofer.

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        1. Dominik

          Jo klar 😀

          Liebe Gruess us Baselland

  3. Grimm

    Mal wieder eine super Folge. DS9 nimmt langsam an Fahrt auf und ich freue mich auf weitere Folgen.

    Ein kleines Detail habe ich aber zu kritisieren, da stehe ich auch (sehr wahrscheinlich) alleine dar.
    Ich finde es nicht oke, wie Menschen der Medien, Influencer etc einen unkritischen Umgang mit Alkohol haben…….ich denke nicht dass es eure Absicht war, doch es hört sich so an als ob ihr „harten Alkohol“ verherrlicht.
    Alkohol ist mit Abstand die schlimmste Droge der Welt.
    In Zeiten der Aufklärung, „Rücksichtnahme 3.“ etc sollte man meinen, Menschen die vieles kritisieren (was damals oke war) oder Hinterfragen, beim Thema Alkohol keine Hemmungen zu kennen scheinen…..schade eig

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    1. Benedikt

      Da stehe ich eher auf dem Standpunkt, daß mündige Menschen über ihre Gesundheit selbst entscheiden können.
      Bin z.B. auch Nichtraucher und fühle mich durch Rauchen in der Nähe auch ernsthaft belästigt – nicht aus Prinzip, mir wird einfach schlecht – aber das kann ich auch selbst kommunizieren, dafür brauche ich keine Unterstützung von Inflencern oder gar staatliche Verbote.
      Und wenn Raucher allein oder unter sich sind, steht es mir nicht zu, ihnen zu sagen, welche Genußmittel sie verwenden dürfen und welche nicht.
      S & S haben heute auch gesagt, daß sie keine Werbung für Alkohol machen und daß man aufpassen muß – sie haben es einmal gesagt, von mündigem Podcaster zu mündigem Hörer, und einmal muß reichen. Sie haben keinen Erziehungsauftrag, ansonsten wäre das ein trauriges Bild von ihren Hörern.

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      1. Max

        Ostentativ zelebriertes Öffnen von Bierflaschen ist natürlich auch eine Botschaft, die wiederkehrend eine gewisse Wirkung hat.
        Da sich der Podcast an Erwachsene richtet, verstehe ich Deinen Ansatz, Benedikt, aber an sich schon.
        Grimms Hinweis ist mMn aber trotzdem nicht verkehrt, denn mit Alkohol wird in der Gesellschaft immer noch auf besondere – nicht unbedingt sinnvolle – Weise umgegangen. Podcasts und Influencertum behandeln einfach derartige Themen mehr oder weniger indirekt und viele Leute orientieren sich (scheinbar) daran.

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    2. Simon

      Zum Thema Alkohol: Ich verstehe den Punkt, aber die Whiskey-Tasting-Aktion war eine einmalige, harmlos gemeinte Idee, die einfach zu unserem Stil passt. Wie damals vor ein oder zwei Jahren beim Gin. Wir haben im Podcast ja auch darauf hingewiesen, dass man seine Sorgen nicht im Alkohol ertränken sollte. Unser Ziel ist es nicht, irgendetwas zu verherrlichen, sondern authentisch zu bleiben – und auch nicht, einen Erziehungsauftrag zu erfüllen (wie es Benedikt treffend formuliert).

      Übrigens: 90 % der Biere, die ich im Laufe von acht Jahren TaD verköstigt habe, sind alkoholfrei. Aber selbst wenn es nicht so wäre: Ich persönlich halte ungesunde Ernährung für eine ähnlich kritische Droge. Am Ende liegt es an jedem erwachsenen und geistig handlungsfähigen Menschen selbst, verantwortungsvoll mit solchen Dingen und den möglichen Konsequenzen umzugehen. Zumal wir ja nicht mal bezahlte Werbung machen.

      LG
      Simon

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      1. JoeM from the border

        Hallo Simon,
        Ich kann deine Argumentation nachvollziehen, auch wenn ich den Einwand von Grimm gut gestehe. Im Besonderen, da ich aufgrund kleineren medizinischer Kenntnisse grundsätzlich selbst Probleme mit dem Umgang mit Alkohol habe.
        ABER: Die Dosis macht das Gift !!!
        Wenn ihr während einem 2-3 Stunden dauernden Podkast 1-2 Gläser Whisky genießt (und allzu groß waren die sicher nicht) ist das selbst für einen „halbmilitanten“ Nichttrinker wie mich gut zu tolerieren.
        Also : Ich finde, dass euer Umgang mit dem Alkohol diesen nicht verherrlicht. Also macht gerne so weiter…gelegentlich.

        Und damit ihr weiterhin ohne Werbung arbeiten könnt , hier noch mein Aufruf an ALLE:
        UNTERSTÜTZEN !!!

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  4. Don

    Mir geht es da wie Michael from Outer Space.
    Einerseits finde ich Odo auf Liebespfaden und sogar in einem Love Triangle ziemlich einfallslos und öde. Der Außerirdische soll sich gefälligst anpassen, nicht mehr er* selbst sein, und das tun, was alle anderen auch tun!
    Das hat bei „Doctor Who“ mit Rose nicht sehr überzeugend geklappt und das tut es auch hier nicht.

    Andererseits hat mir das Herausarbeiten der besonderen Beziehung zwischen Quark und Odo ziemlich gut gefallen.
    ________________

    * oder wie auch immer Odo sich selbst liest

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  5. Benedikt

    1:17:30 „und das war immer komisch…“

    Ach ja, Stat Trek und die liebe Liebe.
    Die Palette reicht von auf Jahrzehnte perpetuierten korrekten Tanzstundenbeziehungen wie zwischen Jean-Luc und Beverly, bzw. mit Bonus wie bei Bill und Deanna, bis hin zu ernsthaft verstörenden Paarungen wie Saavik und der jugendliche Spock mit der leeren Festplatte.

    Kirk und Carol Markus / Janice Lester
    Ben Sisko und Spiegel-Jadzia
    Odan-Bill und Beverly
    Salamander-Janeway und Salamander-Paris
    Peanut Hamper und Rawda

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  6. Ingo

    Hab ja immer gedacht, dass ich fast der einzige bin, der die Folge mag. Ich habe Crossfire deutlich häufiger gesehen als die meisten anderen Folgen. Eine toll gespielte und geschriebene Folge.

    Die Szene im Aufzug hab ich übrigens so interpretiert, dass Odos „Andersartigkeit“ durch den Fleischklopfer-Trick deutlich gemacht wurde. Da sind zwei Humanoide bei mir und ich bin der Außenseiter. Neige aber auch manchmal zu Überinterpretationen…

    „Meine“ Kira (wer hat nicht schon eine solche emotionale Erfahrung gemacht?) blieb eine gute Freundin und war übrigens ca. 13 Jahre später die Standesbeamtin bei meiner Hochzeit. 😀

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    1. Lars

      Hey Ingo, so wie du habe ich auch immer über die Folge gedacht, als ich sie damals sah: wahrscheinlich bin ich der Einzige, der mit dieser Folge mitfühlt. Weil es mir damals so wie Odo (er)ging. Und auch noch Jahre später. Inzwischen habe ich aber mein Glück gefunden. Der (schwere) Weg dahin gehört aber trotzdem zu mir.
      Wie wohlig überraschend fand ich es, dass ihr, Simon und Sebastian, diese Episode ebenso wunderbar findet. Die 4. Staffel ist bisher ein wahres Fest. Ich hatte sie gar nicht mehr so großartig in Erinnerung. Und es wird wohl so weitergehen…

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  7. sternburg

    Danke für Deine ehrlichen Worte, Sebastian. Exakt so ging es mir als romantisch benachteiligten Menschen damals, exakt deshalb empfand ich in dieser Folge so sehr mit Odo, und aus genau denselben Gründen geht es mir auch heute immer noch so, wenn ich sie sehe.

    Insgesamt sehr verdienter Landarzt.

    Und dass Kira die Sache – an der sie gerade eh nichts ändern kann – innerlich beiseiteschiebt, ausblendet und ignoriert, bis sie tatsächlich in ihr nicht mehr da ist, auch das finde ich verständlich. Man fragt sich allerdings, wie unfähig die cardassianischen Fahrstuhlfabrikanten sind, dass die keine sich automatisch verkeilende Absturzsicherung einbauen.

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  8. Stef Baura S

    Hallo Ihr beiden,
    vielen Dank für Eure tolle Besprechung. Ich glaube, die war für Euch an diesem Tag (vermutlich der nach der Wohl) eine Therapie.

    Ich mag die Folge nicht ganz so gerne wie ihr, unbeholfen war (bin?) ich manchmal selbst, ich mag das nicht sehen, wenn Odo so ist, bei mir kommt da keine Verbundenheit auf.

    Ich liebe Quarks Schlafanzug, er sieht einfach goldig darin aus.

    Zur Szene Odo und Worf in ihrem „besucht mich nicht“-Modus, kann ich sagen, dass die beiden typische „Drinnies“ sind, und möchte bei dieser Gelegenheit auf den gleichnamigen Podcast verweisen, der auf selbstironische und unterhaltsame, manchmal leicht übertriebene Weise, die Freuden und Tücken des Drinnie-Seins bespricht.

    Er kommt, wie Ihr auch, jeden Dienstag, so ist für mich der Dienstag der schönste Podcast-Tag, in dem ich in dieser Reihenfolge höre:
    TaD, Drinnies, Minkorrekt, Carbon&Laktat (ja, der heißt so).

    bis nächste Woche

    Stef

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  9. Oalf

    Um die Nerven aufgrund der Weltlage zu beruhigen, empfehle ich den Soundtrack von Star Trek The Motion Picture. Allein die Overtüre und der Vorbeiflug an der Enterprise tun ihren Dienst.

  10. Doris

    Sehr geehrter Herr Fistrich, ich hätte so gerne etwas sinnvolles zur vortrefflichen Folge beigetragen, aber erst die Vorstellung der Ferengiohren, dann die Diskussion über das Tragen eines Overalls lenkt mich total von den Wesentlichkeiten ab.

    Also zitiere ich aus dem technischen Handbuch: ein Onesie wird in der Regel mit einer entlang der Sagittalebene verlaufenden und mit einem Reissverschliuss verschließbaren Zugangsöffnung geliefert. Sollte die Flüssigkeitsabgabe des Menschen nicht durch ausgiebiges Schwitzen ausreichen, so ist ein Abführen dieser überschüssigen Flüssigkeiten durch eben diese Klappe möglich. Das Modell frau öffnet diese und muss den Onesie in der Regel bis zu den Knien ausziehen um sich auf die dafür in jeder Wohneinheit angebrachten Sanitäreinrichtung niederzulassen. Das Modell „Mann“ kann sich, so es die Umweltbedingungen und die sozialen Gepflogenheiten erlauben, durch Ausfahren des Auslassstutzens durch die oben beschriebene Zugangsöffnung erleichtern. Man achte darauf, dass die Zugangsöffnung nicht auf Höhe des Bauchnabels, sondern weiter unten in Richtung des Auslasstutzenansatzes endet, um nicht Nächtens Kontusionsübungen nachgehen zu müssen. Wir sehen hier wieder eine systemische und anatomische Benachteiligung des Modells Frau, dass ja eh statistisch gesehen zum stärkeren Frieren neigt, und so auch bei der Onesie-Nutzung die oberen Extremitäten und den Torso der Badeskälte aussetzen muss.

    Für den unwahrscheinlichen Fall, dass sowohl Flüssigkeiten wie auch Feststoffe des Nächtens abgesetzte werden müssen und das Modell Mann, nicht dem Beispiel des Modells Frau folgend, seinen Oberkörper partout nicht der Kälte des Bades aussetzen will, empfiehlt sich der Kauf eines Retro-Onesies, der vorne und hinten mit knöpfbaren Klappen an den strategisch wichtigen Stellen ausgestattet ist.

    Beste Grüße
    Doris

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    1. Doris

      Entschuldigung, es ist ja Herr Göttling, der in Einteilern liebäugelt. Sorry, ich Tadderich hab eine gewisse Simon/Sebastian-Schwäche 🫠

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    2. Dan

      @Sebastian: Ich denke schon, dass auch auf DS9 bzw. Bajor eine 7-Tage-Woche möglich ist. Auf der Erde dauert ja eine Woche insgesamt 168 Stunden (7 × 24 Stunden).
      Auf der Station würde eine Woche ebenfalls 7 Tage dauern können, was insgesamt 182 Stunden (7 × 26 Stunden) ergibt.

      Die Leute würden ihre Aktivitäten entsprechend der längeren Tagesdauer anpassen, aber die Idee einer Woche mit 7 Tagen wäre weiterhin umsetzbar. Die 7-Tage-Woche stammt ja auch bei uns ursprünglich aus kulturellen und religiösen Traditionen und ist nicht an eine spezifische Tageslänge gebunden. Oder habe ich da was übersehen?

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      1. Benedikt

        Zustimmung und Ergänzung zu Dan:
        Ich verstehe auch nicht ganz, warum eine Woche nicht sieben 26-Stunden-Tage haben kann.
        Die irdische Woche ist letztlich religiös begründet, und ich könnte mir vorstellen, daß die sehr spirituellen Bajoraner eine eigene Woche mit sechs oder acht Tagen kennen – das wäre dann schon eher ein Widerspruch. Aber auch dann würde man wohl auf DS9, solange man Neuangelsächsisch bzw. „Föderationsstandard“ spricht, wohl einfach die englischen Wochennamen als Übersetzung verwenden und notfalls eben einen weglassen oder dazu ergänzen. Wahrscheinlich erledigt das der Universaltranslator sogar von allein.
        Überhaupt sprechen Odo und Kira untereinander wahrscheinlich immer Bajoranisch, trotzdem präsentiert uns die Serie ihre Dialoge auf Englisch oder sogar Deutsch. Die beiden verabreden sich Whag-Um in der Früh, wir hören einfach nur „Tuesday“.

        Wir wissen immerhin, daß die Klingonen eine Sechstagewoche mit eigenen Wochennamen haben. Und auch sie übersetzen z.B. „Tuesday“ mit ihrem zweiten Wochentagsnamen „povjaj“. Zusätzliche Tage nummerieren sie einfach durch, den Sonntag der Föderation nennen sie „jaj wa'“ („Tag eins“), einen achten (bajoranischen?) Wochentag würden sie „jaj cha'“ nennen etc. Ich glaube zwar nicht, daß wir das irgendwann on screen erleben, aber es ist immerhin von Mark Ocrand authorisiert.

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        1. sternburg

          Weitere Ergänzung:

          Nur weil die auf Bajor einen Dienstag haben, heißt das auch noch lange nicht, dass die eine Sieben-Tage-Woche haben. Wie schon beim klingonischen Beispiel erwähnt könnte das eine Höflichkeit der Übersetzung durch die bajoranischen Gastgeber sein – oder auch einfach ein Spleen des Universalübersetzers.

          Und selbst im antiken Rom hatten sie eine 8-Tage-Woche. Das sind doch alles bloß Einteilungen. Die einzigen natürlichen Zeitabstände auf einem Planeten sind die Länge eines Tages und die eines Jahres.

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    3. Sebastian

      Hehe, Dankeschön, Doris! Vielleicht *Bestellgeräusch*, ich muss noch ein paar Nächte darüber schlafen.

  11. Benjamin

    Als Simon Kiras Erklärung nach ihrer wilden Nacht mit El… Edon beschrieben hat („… das ist so komisch… wir kennen uns doch so lange… wir haben in den kalten Nächten gekuschelt um uns warm zu halten…“), hat mein Hirn spontan einen lange verdrängten Ohrwurm hervorgekramt: „Tausend Mal berührt. Tausend Mal ist nichts passiert…“

    Ach ja… 😉

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  12. Mister Incredible

    Moin zusammen,

    Würde Star Trek nicht ein Spiegelbild allen Irdischen sein wollen sondern ein reales Abbild der Weltraumfahrt, dann wäre das Publikum längst vor Langeweile verdorrt. Gilt auch für die Menschenähnlichkeit der Aliens, auch wenn noch niemand ein echtes erlebte. Werden wir auch nicht, um die ziemlich sichere tödliche Kreuzkontamination zweier Planeten zu vermeiden (von unüberwindlichen Entfernungen mal abgesehen). Sorry wegen dieses Tanklasters voller Wermut.

    Mir hat diese Episode bestens gefallen. Von Odos Liebesschmerz bis zu seinem Wetteifern mit Worf über die effizienteste Gastfeindschaft. Die Odo-Quark-Hassliebe, welche sich mehr und mehr von Antipathie entfernt – der Pyjama! Sen-sa-tio-nell. Und gar keusch-hochgeschlossen. Kira fläzte so gemütlich vor Odos Schreibtisch beim ersten Briefing, dass ich die Hygge der Station direkt spüren konnte. Vieles steckte drin was ich genießen konnte. Auch Eure Besprechung. Einige Fahrgäste im Regionalexpress guckten gestern verstört bis amüsiert als ich losgackern musste wegen „Beine wie ’ne Mondlandefähre.“ Made my day. Der Award war so vorhersehbar wie verdient. Gab es schon ein eindeutigeres Verdikt?

    Whisky ist bestellt und wird als Sammlerobjekt eingelagert. Möge er reifen we schon Ihr in den vergangenen sieben Jahren *lg*.

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  13. Der andere Max

    Ich weiß ja nicht, ich hab Probleme mit dieser Folge. Zum einen gehts hier um das durchaus relevante Thema Terror, und irgendwie tun alle in der Folge so, als wäre Shakaar das Problem, weil er den Terror ignoriert, obwohl das die beste Strategie ist, mit Terror umzugehen. Terror will Ängstigen, nicht töten, das ist nur Mittel zum Zweck. Nur Kira erkennt das mal kurz an.

    Dazu Odo. Was ich davon halte, dass Odo hier „menschelt“ sei mal dahingestellt, der Fehler der ihm unterläuft ist absolut „Unodohaft“. Wäre ihm etwas entagengen weil er in Gedanken war – gerne. Aber er hat aktiv auf etwas – was eigentlich das A und O seines Jobs und somit auch seines Wesens ist – vergessen. Auch Sisko hätte hier anders reagieren müssen. Ich bin „nur“ für die Unternehmens IT bei uns im Betrieb verantwortlich, würde mir so ein Fehler unterlaufen würde mir mein Chef den Arsch aufreißen, und das zurecht.

  14. Christiane

    Hallo ihr zwei,
    Was bin ich froh dass euch die folge auch so gefallen hat und emotional packt.
    Das ist eine der Deep Space Nine folgen, an die ich mich besonders erinnere. Ich bin jetzt im dritten rewatch mit euch zusammen, und habe schon darauf gewartet: wie Odo sein Büro für den Besuch von Kira herrichtet, das ist so sweet, herzergreifend! Eine meiner allerliebsten Star Trek Szenen!
    Mich konnte ja die Folge the Visitornie so rechterreichen aber diese hier schon und ich bin sehr froh dass wir uns da einig sind. Der Schmerz von Odo, als er realisiert dass seine Liebe unerwidert ist und für ihn verloren. Wie er sein Quartier zerlegt , sich im Schmerz wälzt das ist großes Kino! Kennt ihr den Film La Strada? In der Schlussszene wälzt sich Anthony Quinn weinend im Meeresstrand, verzweifelt aufgrund seiner verlorenen Liebe…. es bricht einen das Herz, genauso bricht mir das Herz in dieser Szene! grand ios gespielt grantios geschrieben, wirklich ein Meisterwerk!

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  15. sternburg

    Das Onesie-Thema hatte ich völlig vergessen.

    Ich möchte an der Stelle daran erinnern, wie ich als Kind und Abonnent der „Micky Maus“ länger über die Hinternklappe mit den zwei Knöpfen in Goofys ikonischen roten Ganzkörper-Schlafanzug nachgedacht habe, bis es mir irgendwann einfiel, und ab da war ich mit meinem zweiteiligen Pyjama ganz zufrieden.

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  16. Johnny

    an sich wieder eine witzige und gute Folge von euch 🙂 was ich auch äußerst interessant finde wie ihr den Begriff Werbung neu definiert habt .. ihr sagtet zwar das es keine Werbung sein aber wie soll man euer gerede über den Whisky am Anfang und in der Mitte der Show anders als Werbung definieren !? schade .. das hat mich völlig raus gerissen aus dem flow der Besprechung.. zumal ihr auch keine Möglichkeit gegeben habt mit time Marks den Mist zu überspringen

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    1. Simon

      Hey Johnny,

      es ist insofern keine Werbung, weil wir keinen Cent dafür bekommen. Nur die Flasche gab‘s gratis. Wir fanden es interessant, deswegen haben wir‘s vorgestellt.

      Im Gegensatz zu vielen anderen Podcasts verzichten wir nahezu vollständig auf Werbung, außer für unsere eigenen Formate. Angebote gab es bereits mehrere. Da kann man also ganz entspannt bleiben, wenn wir alle Jubeljahre mal über ein Produkt mit Star-Trek-Bezug sprechen.

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      1. Max

        Tja, das ist der schmale Grat bei Influencern.

        Aber man könnte doch derartige Produktvorstellungen auslagern, vielleicht in eine „Trek am Freitag“-Folge. Dann würden sie die Besprechungen der ST-Folgen nicht stören.

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        1. Benedikt

          Nein, nein und nein.
          Der Whisky in dieser Folge hatte klaren Star-Trek Bezug. Wenn es nur ums „Stören der ST-Folge“ ginge, dann dürfte es auch kein Vorgeplänkel, keinen sauerländer Lokalkolorit, nicht einmal Retrotrek-news geben.
          In Wahrheit geht es nicht um eine solche Störung. Es geht um eine angebliche „Verantwortung“ als „Influencer“. Die Tadderiche sollen aufpassen, was sie sagen, damit niemand auf die schiefe Bahn geleitet wird.
          Und das ist ein ziemlich erschreckendes Bild der Gesellschaft. Jedermann soll jedermanns Nanny sein (gibt es von „jedermann“ eigentlich eine „gendergerechte“ Form?). Ich möchte, wenn ich als Erwachsener mit Erwachsenen rede, frei sprechen können, ohne ständig aufzupassen, niemanden zu offenden, zu triggern, oder in den Alkoholismus zu stürzen. Absichtlich werde ich niemanden verletzen, aber diese Offneheit behalte ich mir vor und – und das ist der Knackpunkt- ich erwarte sie auch von anderen. Ich will nicht, daß jemand, den ich nicht mal persönlich kenne, mit mir spricht, als wäre ich ein Kleinkind und er mein Vater.
          S&S tun das nicht, und dafür bin ich dankbar. Ich bin weiß Gott nicht immer ihrer Meinung. Ich habe mich oft und gern über sie geärgert, habe manchmal beschlossen, sie nie wieder zu hören, und bin doch immer wieder zurückgekommen. Und das ist mir bei weitem lieber, als wenn sie mich nie geärgert hätten um den Preis, daß sie jedes Wort auf die Goldwaage legen. Wenn sie mal anfangen sollten, mich zu „erziehen“, bin ich ernsthaft draußen. Gott sei Dank wird das nie passieren – ich freue mich nämlich noch auf viele Episoden Star Trek, einschließlich verwandter und nicht so verwandter Themen, auch wenn ich dabei selbst den ein oder anderen Seitenhieb abbekomme.

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          1. Der andere Max

            Genau das! Schräg dass das hier überhaupt solche Wellen schlägt. In jedem zweiten Podcast wird mir Trinkpulver oder Nahrungssupplimente ohne nachweißbaren Nutzen angedreht, aber hier, wo man ehrlich über ein Produkt spricht (mich als Whiskyliebhaber hat das Produkt zB nicht angesprochen) soll das ein Problem sein?

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        2. Sebastian

          Hallo Max,

          nur schnell, bevor der Begriff einreißt: Ich bin kein Influencer. Ich bin Podcast-Produzent und Autor.

          Und bei der Gelegenheit an alle: Text, Sprache, Recherche und Kreativität sind meine Kernkompetenzen, deswegen funktioniert diese Veranstaltung hier. Darüber hinaus bin ich eine Ansammlung von Marotten und fragwürdigen Lebensentscheidungen, der einfach nur wahnsinnig viel Glück hatte, dass ich in meiner Nische existieren kann. Das hätte auch wunderbar in die Buxe gehen können. Ich glaube auch, all meine Podcasts bringen diesen Aspekt so gut rüber, dass mich niemand als Vorbild in Lebensfragen sehen sollte. Und wer’s dennoch tut: Das geschieht auf eigene Gefahr. Viel Glück.

          Was die Platzierung angeht – siebe meine Antwort an Johnny. Zur Beziehungspflege mit Paramount gehört auch, dass wir freundliche Kooperationen attraktiv platzieren und nicht in einer Sonderfolge „verstecken“. Und bloß weil es Dich stört, muss das ja nicht für alle anderen gelten.

          In diesem Sinne,
          Sebastian

          9
    2. Sebastian

      Mahlzeit Johnny,

      sieh’s mal so: Jahrelang haben Simon und ich uns bemüht, eine Direktverbindung zu Leuten bei Paramount herzustellen. Jetzt ist es uns gelungen und um so eine Beziehung zu pflegen, sind mitunter freundschaftliche Kooperationen wie diese angesagt. Ein guter Draht zur Heimat von Star Trek ist gut für uns, gut für den Podcast, gut für alle an den Kopfhörern da draußen. Dass wir den Podcast wie in diesem Fall versuchen zu entwickeln und wachsen zu lassen, ist auch Voraussetzung dafür, dass wir ihn wie gehabt ohne harte Zahlschranke zur Verfügung stellen können.

      In diesem Sinne,
      Sebastian

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  17. micha_sechzig

    den emotional stärksten Episoden der Serie und zeigt eindrucksvoll, warum DS9 aktuell so viel besser funktioniert als Voyager. Die Episode verbindet persönliche Tragik mit einer tiefgründigen Charakterentwicklung, wie sie in diesem Umfang nur selten zu finden ist.

    Im Zentrum steht Odos unglückliche Liebe zu Kira, die auf besonders subtile und glaubwürdige Weise dargestellt wird. René Auberjonois liefert eine herausragende schauspielerische Leistung ab, die den Zuschauer mitten in die emotionale Zerrissenheit seines Charakters hineinzieht. Odos stilles Leiden, seine Versuche, professionell zu bleiben, und der Moment, in dem er seinen kostbaren Gegenstand zerstört, symbolisieren perfekt seine Verzweiflung. Diese Szene hat mich wirklich berührt, weil sie so ehrlich und menschlich wirkt, obwohl Odo als Formwandler eigentlich „anders“ ist. Gerade das macht seine Geschichte umso universeller.

    Auch Kira und Shakaar tragen zum Erfolg der Episode bei. Shakaars Auftritt wirkt charismatisch, aber niemals übertrieben. Man versteht sofort, warum Kira sich zu ihm hingezogen fühlt, ohne dass er dabei als Klischeefigur dargestellt wird. Gleichzeitig bleibt Kira als Charakter stark und unabhängig – eine der großen Stärken dieser Serie.

    Was „Crossfire“ so besonders macht, ist die Balance zwischen emotionaler Tiefe und der politischen Komplexität, die DS9 auszeichnet. Shakaar, als politisches Oberhaupt Bajors, bringt einen Hauch von Intrige in die Geschichte, ohne die emotionalen Themen zu überlagern. Die Sicherheitsbedrohung und Odos Pflichtgefühl als Sicherheitschef sind ein cleverer Rahmen, um die persönlichen Konflikte des Formwandlers noch deutlicher hervortreten zu lassen.

    Im Vergleich zu Voyager, wo Beziehungen oft oberflächlich behandelt werden, schafft es DS9, echte Tiefe und Glaubwürdigkeit zu erzeugen. „Crossfire“ zeigt exemplarisch, wie DS9 emotionale Geschichten erzählt, die lange nachwirken und die Figuren nachhaltig prägen. Während man bei Voyager oft das Gefühl hat, dass Charakterentwicklungen nach einer Folge zurückgesetzt werden, trägt DS9 seine emotionalen Narben mit Stolz.

    Eine der besten Episoden der Staffel – ein Must-Watch für alle, die Charakterdrama auf höchstem Niveau schätzen. Simon und Sebastian haben mit ihrer Besprechung der DS9-Folge „Crossfire“ einmal mehr gezeigt, warum Trek am Dienstag für Trekkies unverzichtbar ist. Die Analyse dieser Episode, die Shakaar, Odo und Kira in ein emotional aufgeladenes Dreiecksverhältnis stellt, war ein Paradebeispiel für das Fingerspitzengefühl der beiden Moderatoren. Besonders beeindruckend fand ich, wie sie den Kern der Geschichte – Odos innere Zerrissenheit und seinen Kampf mit den eigenen Gefühlen – herausgearbeitet haben. Ihre humorvolle, aber respektvolle Betrachtung hat den ohnehin schon starken Eindruck der Folge noch einmal intensiviert.

    4
  18. Don

    Ob sich die Changelings wohl mit Allasomorphen oder Chameloiden gut verstehen könnten?

  19. SarahCrusher

    Sebastian, was du sagst, kann ich nur zu gut nachempfinden.
    Für mich ist das auch so eine Folge die Odo noch mal näher an mich gebracht hat als eh schon. Diesen komischen flüssigen Typen der das Bajoranische Gesicht nicht recht hinbekommen hat. Gerade in der ganzen Zeit um das Erwachsenwerden. Ich hätte mich als graue Maus in den verschiedensten Klasse nie zu denken gewagt wirklich mal jemand zu finden der mich annimmt und mit dem ich 15 Jahre verheiratet wäre.

    Nachdenklich machen mich “ShaKira”.
    Vielleicht war bzw. bin ich umgekehrt für irgendwen selber die begriffsstutzige Kira? Wenn nicht in einer Liebesbeziehung sondern einfach auch nur einer freundschaftlichen Beziehung. Wenn Star Trek im Sat.1 Stundenplan lief brauchte man bei mir halt nicht an der Haustür klingeln um zum Draußen spielen einzuladen. Hab dann halt lieber abgewimmelt, hätte so viel Hausaufgaben auf bekommen ect.
    Shakaars Rolle kann ich mich nicht reinversetzen. So redegewandt bin ich nicht und Rat um Beziehungsfragen hätte ich auch niemanden so recht gewusst zu stellen. Das ich jemanden, jemanden anderen weggeschnappt hätte könnte ich mich auch nicht daran erinnern. Dafür wäre ich viel zu schüchtern gewesen. Lieber zuhause verkriechen und eine Parallelwelt erfinden in der mein Schwarm doch nett zu mir wäre.

    Dass Odo sich seiner Umgebung anpasst und auch die Empfindungen danach richtet find ich stimmig. Er war ja sein ganzes Leben unter „Menschen“ dabei hat er ja viel Emotionen mitbekommen, vieles wird er einfach nachgemacht haben ohne es erstmal so gefühlt verstanden zu haben.

  20. BjoernHH

    ShaKira! Großartig, Sarah!

    Das Wichtigste, was wir in dieser Woche gelernt haben, war, dass Simon nackt schläft! 😉

    Ich erinnere mich, wie ich diese Folge zum ersten Mal, damals mit meiner damaligen Freundin, gesehen habe, und wie wir mit Odo gelitten haben. Das war wirklich tragisch, und das ist es immer noch!

  21. Jule

    Ich liebe diese Folge! Ich bin emotional so sehr mitgegangen, dass ich angefangen habe, auf meinen Fernseher und auf die Charaktere darin einzureden. Ich habe so sehr mit Odo mitgefiebert und mitgelitten wie sonst noch mit keinem Star-Trek-Charakter in einer Folge. Und das sowohl als Kira/Odo-Shipper als auch auf purer menschlicher Ebene. Ich bin immer wieder begeistert, dass DS9 sich traut, das Science Fiction hinter die menschlichen Geschichten hintenanzustellen.

    Ich war daher so gespannt, ob ihr meine Meinung teilen würdet und freue mich riesig darüber, wie begeistert auch ihr von Crossfire seid. Insbesondere eure persönliche Verbindung zu Odos Geschichte hat mich berührt.
    Deshalb möchte ich hier ein neuerliches Danke da lassen, da ich nicht immer dazu komme, in den Blog zu schreiben, oder zu den ganzen herrlichen Kommentaren einfach nichts Kluges hinzuzufügen habe.
    Simon und Sebastian, ihr seid der beste Lichtblick in schwierigen Zeiten, und ich hoffe, ihr wisst, wie viel Gutes es uns, euren Zuhörern, tut, mit euch jede Woche ein bisschen der Realität entkommen zu können. Wir lieben euch ganz sicher auch so sehr, wie Odo seine Kira.

    2
  22. Florian

    LOL ich musst erst mal 2 zurückspuken um das mit Sebastians Schlafanzug zu verstehen! 🙂

  23. sternburg

    re Whiskey:

    Ich hab gerade zufällig nochmal alle Einlassungen dazu überflogen. Und sorry,

    @Sebastian und Simon:

    Ich finde, ihr macht es Euch damit zu einfach.

    Und das sage ich, obwohl ich im Grunde allem, was ihr sagt, zustimme. Und obwohl es mich überhaupt nicht gestört hat (ich hab es sogar lauwarm ganz gern gehört; hätte auch drauf verzichten können, aber was solls). Und obwohl ich explizit und ganz grundsätzlich der Meinung bin, dass ihr Empfehlungen aus der Hörerschaft bitte möglichst nicht folgen solltet, weil ich höre euch ja freiwillig wegen euren Entscheidungen.

    Aber derart von sich zu weisen, dass das keine durch Gegenleistung bezahlte Werbung war, das ist halt auch Quatsch. Mit Verlaub.

    a) ihr habt die Buddel gratis bekommen.
    b) Die ganze Aktion zahlt – wie ihr selber sagt – auf das kooperative Verhältnis mit Paramount ein und ist gut für den Podcast und damit für euer Gewerbe.

    Das sind geldwerte Gegenleistungen.

    Ob und dass sie gleichzeitig mit meinen Interessen als Hörer gleichlaufen mögen – und sei es nur deswegen, weil ich mehr Spaß am Podcast habe, wenn ihr mehr Spaß am Podcast habt -, das ist ganz sicher nicht egal. Aber für die Frage, ob das bezahlte Werbung war, sind die erstmal unbeachtlich.

    Die eigentlich Frage sollte deshalb aus meiner Sicht sein, was daraus folgt.

    Als Hörer irgendwelche Forderungen zu stellen, ist immer schon deshalb blöd, weil das anderer Leute Arbeit bedeutet. Aber ich bin nun zufällig nicht nur Hörer, sondern auch Abonnent. Ihr sagt immer zu recht, dass unsere paar Kröten dafür verwendet werden, welche Arbeit ihr, welche Arbeit Sebastian in den Podcast stecken kann. Und wenn zukünftig bei einer solchen Folge meine paar Kröten statt in eine Zusatzrechere dahin gesteckt werden, dass es Kapitelmarken gibt, mit denen man die Reklame-Aktion bequem überspringen kann, ich wär da sehr fein mit, wie die jungen Leute sagen.

    Obwohl ich die Kapitelmarken wahrscheinlich nicht genutzt hätte. Und jede Sekunde mehr Recherche absolut begrüße.

    Aber ich bin ja hier auch nicht allein.

  24. Simon

    Hey Sternburg,

    zum Thema selbst ist alles gesagt von uns, aber eins möchte ich noch hinterher schieben, weil ich ehrlich gesagt langsam ein wenig genervt davon bin, dass diese Bagatelle hier solche Wellen schlägt. So freundlich man das auch formulieren mag.

    Nein, wir machen es uns nicht zu einfach. Einfach würden wir es uns machen, wenn wir, wie viele andere Podcasts das tun, jede Folge mit Werbung zukleistern würden, für die es dann auch Geld gäbe und nicht nur ein Produktmuster. Oder wenn Zusatzinhalte hinter der Paywall verschwinden würden.

    Einfach würden wir es uns machen, wenn wir sämtliche Montarisierungsmöglichkeiten ohne Diskussionen und ständigem Abwägen ausnutzen würden.

    Oder vollkommen intransparent agieren würden, was unsere internen Prozesse angeht und nicht im Gegenteil sehr offen kommunizieren, während andere Podcasts komplette Dunkelkammern sind.

    Einmal alle Jubeljahre stellen wir ein Produkt vor, oft gepaart mit einer Verlosung. Und auch nur, wenn wir einen klaren Bezug sehen.

    Dafür wollen und werden wir uns nicht weiter rechtfertigen. Wer das nicht ertragen kann oder möchte, der muss dann eben seine Konsequenz daraus ziehen. Wäre schade, aber dann ist das eben so.

    Liebe Grüße
    Simon

    8
  25. Dominik

    Ich komm nicht drüber weg, dass Simon im Adamskostüm schläft. Lieber Simon, was machst du, wenn bei dir eimgebrochen wird? Stellst du dich dem Gegner nackig? 😂

    Generell, eine wunderbare Besprechung zu einer wunderbaren Episode! Danke dafür. Dieser Odo-Plot ist so wunderbar geschrieben und gespielt, man könnte die DS9-Macher auf die Stirn küssen. Und euch natürlich auch, liebe TaDis!

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