#391: Resistance (VOY 2.12)

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27. November 1995:
Dem Warpkern der Voyager geht das Tellerium aus, also verhandelt ein Team undercover in der faschistischsten Markthalle des Delta-Quadranten. Eine in die Buxe gegangene Transaktion später sind B’Elanna und Tuvok im Knast des mikromanagenden Magistraten Augris, während Janeway von der tragischen Don-Quijote-Figur Caylem – Gaststar Joel Grey – für dessen Tochter gehalten wird.

In Deutschland: Die Resistance, ausgestrahlt am 31. Januar 1997.

Dieser Beitrag hat 17 Kommentare

  1. Michael from Outer Space

    Ich finde, diese Folge demonstriert wieder mal Janeways inkonsequenten Entscheidungen.

    Beim letzten Mal, in „Maneuvers“, wollte Janeway unbedingt verhindern, dass sich die Kazon die Holotechnologie unter den Nagel reißen, weil das die Machtverhältnisse im Delta-Quadranten durcheinanderbringen würde.

    Jetzt, in „Resistance“, verhandelt Janeway mit einer Widerstandsgruppe (und noch nicht mal mit der offiziellen Regierung!) auf einem Planeten, um einen dringend benötigten Rohstoff zu erhalten.

    In einer späteren Episode wird sie mal eben die Holotechnologie an die feindlichen Hirogen weitergeben.

    Ich kann das alles nicht nachvollziehen! Prüft sie jede einzelne ihrer Entscheidungen, ob sie irgendwie die Verhältnisse im Quadranten verändern wird? Manchmal tut sie’s, dann wieder nicht.

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    1. Sebastian

      In Maneuvers ging es nicht um Holotechnologie, sondern um Transporter. (Und in State of Flux um Replikatoren.) Die beiden Technologien haben in meiner Einschätzung mehr unmittelbar taktisch-militärische Möglichkeiten als das Holodeck.

      Die Verhandlungen mit dem Untergrund würde ich eher vergleichen mit Die freundlichen Weltraumfalter. Da hat Tuvok ganz schön auffe Finger bekommen vonne Chefin für eben einen solchen inoffiziellen Deal, den Janeway in dieser Episode mir nichts/dir nichts gemeinsam mit ihm anbahnt. An Tuvoks Stelle würde ich nochmal über den Eintrag in der Personalakte sprechen wollen.

      Doch Hand aufs Herz: Wenn ein Autorenzimmer dutzende bis hunderte Einzelentscheidungen so miteinander abgleichen möchte, als wäre es das echte Leben, dann kann man das Vorhaben einer episodischen Fernsehserie gleich sein lassen. Es ist auch nicht so, dass es bloß bei Janeway zu Unregelmäßigkeiten kommt; sämtliche Charaktere aus „unseren“ sechs Serien tun sich im Vergleich nicht viel.

      Am Ende ist für mich die Frage: Diente es dem Erzählen einer erzählenswerten Story? Nicht: War das wieder inkonsequent?

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      1. Michael from Outer Space

        Danke für die Korrektur! Ich meinte natürlich die Transporter bzw. Replikatoren. Bei so vielen Schlenkern in der Serie kann man sich schon mal vertun. 😁

        Mich stört es einfach, wenn in einer Folge eine Prämisse aufgebaut wird und in der nächsten plötzlich das exakte Gegenteil als „richtig“ dargestellt wird. Das wäre so, als ob der Jean in TNG in einer Folge sagen würde: „Wir wollen hier bloß friedlich forschen.“ und in der nächsten schmiedet er machiavellistische Pläne. Das schafft meiner Meinung nach kein Vertrauen.

        Gilt das, was eine Episode früher erzählt wurde, auf einmal nicht mehr? Welche Werte vertritt Janeway jetzt nochmal genau? Nichteinmischung wegen der Gefahr, die politischen Verhältnisse zu destabilisieren oder Realpolitik zur Sicherung des eigenen Überlebens? Eine erzählenswerte Story könnte auch darin bestehen, so einen Zwiespalt zu thematisieren. In „I, Borg“ und anderen Folgen klappte das ganz gut.

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    2. Don

      Wobei die Verhandlung mit dieser Widerstandsgruppe vermutlich kaum die Machtverhältnisse im Deltaquadranten beeinflussen würde.
      Das ist bei Technologie in der Hand der Kazon dann doch ein wenig anders.

      1. Michael from Outer Space

        Mir geht es halt um die Begründung, wieso einmal so und einmal anders gehandelt wird. Und genügt es nicht, die Machtverhältnisse auf einem Planeten zu beeinflussen? Wäre das nicht schon ein zu großer Effekt, den die Crew ausübt? Meiner Meinung nach ja.

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        1. Sebastian

          Vielleicht wurde das im Besprechungszimmer alles kontrovers ausdiskutiert und einander erklärt? Das können wir doch gar nicht wissen. Eine solche Sitzung wird es ganz sicher gegeben haben – wir als Publikum stoßen ja erst hinzu, als die Mission bereits in vollem Gange ist.

          Ich glaube, die Episode hätte vieles tun können, damit sie mir besser gefällt – eben den gefühlvollen Kern der Geschichte zwischen Janeway und Caylem viel mehr zum „Klingen“ bringen. Die in der Episode sowieso vorhandenen Szenen auf der Voyager haben eher vom Emotionalen abgelenkt. *Noch* eine Szene mit erklärender Exposition hätte ich wirklich nicht gebraucht, um Resistance mehr zu mögen, im Gegenteil.

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        2. Don

          Da stimme ich Dir zu.
          Nur lässt sich der Vorwurf, Janeway würde hier inkonsistent handeln, dann halt nicht aufrechterhalten.

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  2. Mister Incredible

    Moin zusammen,

    Das theaterhafte Auftreten des Caylem fand ich eigentlich ganz OK, wenn es mit der Zeit auch zu lang wurde. Gestört hat mich diese klaustrophobische Enge. Schon wieder so ein Star-Trek-Dorfplatz der gefühlt 35 Quadratmeter klein ist. Die Darsteller mussten sich bemühen einander nicht über den Haufen zu schlendern. Und – welch ein Zufall – unsere Helden tauchen immer exakt dort auf wo gerade der Oberguru oder -scherge sein (Un-)Wesen treibt. Eine Planet unter totalitärer / Nazi-Herrschaft, das hatten wir inzwischen auch schon x mal. Habt Ihr das vielleicht sogar durchgezählt? Ebenso häufig ließen sich, gleichfalls zuvor häufig gesehen, die überwachungsparanoidesten Gestapo-Schinder durch lahme Taschenspielertricks täuschen, wie Janeways sexualisiertes Gurren oder Caylems Hofnarrenspiel. Da macht man es sich extrem einfach, wie beim plötzlichen Materialmangel (Tellerium – nach Edward Teller benannt?), dem immer günstig oder ungünstig auftretenden Ionensturm, oder wenn man wegen „Interference“ nicht durchbeamen kann (oder das Pappmaché der Höhle zu dick ist). Der Handlungsstrang wirkte auf mich an einigen Stellen sehr herbeikonstruiert. In Schergenhausen scheint es auch keine psychosoziale Betreuung für allein lebende Rentner zu geben. Theaterhaft fand ich den fast gleichzeitigen Tod des Bösewichts und Caylems, und Frau Mulgrew konnte eine empathische Janeway spielen, die durchaus mein Herz wärmte, wie auch kürzlich im Gespräch mit B’Elanna als diese für Milde im Umgang mit Fred warb. Und die Moral von der Geschicht‘? Guckma, wir von der Föderation treffen immer wieder auf sooo unreife Zivilisationen, die noch sooo viel von uns lernen könnten… exportieren wir doch den „American Way of Life“ überall hin, und haben erst mal alle Coke und McDonald’s, dann geht es denen genau so gut wie uns in „the best country of the world“. Oder auch nicht.

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  3. Rene

    Meinen ganz herzliches Lob hier für alle Folgen, endlich bin ich laufend 🙂

    Ich fand die Folge nicht schlecht, aber auch nicht wirklich gut. Kann kaum glauben, dass diese als eine der besten Folgen gilt, definitiv nicht.

  4. CptCalhoun

    Ich fand die Folge leider auch jetzt beim erneuten schauen so Mittelschwach. Zwar noch kein totaler Ausfall aber auch Lichtjahre davon weg die für mich beste Voyagerepisode zu sein. Die erwähnte rätselhafte Leiter in der Zelle bei Torres müsste die Pritsche gewesen sein, welche Belana wohl umfunktioniert hat.
    Hier aber noch einige kurze Liste von Punkten die ich gut fand und die mich noch gestört haben

    Gut
    – Das Harry als Charakter mal auch ein bisschen aufmüpfig wird, als Fred ihm zu beginn tadelt das er die vorgeschlagene Option nicht gut findet.
    – Die wortlose Kommunikation zwischen Belana und Tuvok im Dialog über die Folter. Hier kommt das angesprochene Schauspiel der Stammcrew gut heraus.

    Negativ
    – Keine Erklärung warum Janeway die Mission zur Chefsache machen muss. Bzw. warum Fred auf dem Schiff bleibt. Normalerweise wäre das ja ein Job für den ersten Offizier gewesen. Alleine ein kleiner Verweis darauf, dass es zwischen ihm und Janeway immer noch Unstimmigkeiten bezüglich seiner Stunts von letzter Woche gibt, hätten mir hier als Erklärung gereicht. Aber dann hätte man halt wieder Gefahr gelaufen den dummen frisch einschalten neuen UPN Zuschauer zu vergraulen.
    – Warum wird die halbe Brückenbesatzung mitgenommen? Hätte die eine oder andere Aufgabe nicht vielleicht auch ein anderes Crewmitglied übernehmen können? So hätte Tuvok mit seiner Erfahrung bei einer möglichen Rettungsaktion ja hier noch sehr nützlich sein können.
    Bin dann ja mal auf den Rewatch mit dem neuen Produktionsjahr gespannt. Hab das Jahr 1996 was Star Trek angeht noch in sehr guter Erinnerung. Hoffe es hält dem TAD Rewatch stand.
    Wie ist denn nun der Cliffhanger um Sebastians Alt Taste ausgegangen? Gibt es da nächste Woche eine Auflösung ob die Reparatur gelungen ist oder Notgroschen zur Beschaffung eines neuen Eingabegeräts gesammelt werden müssen?

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  5. Roger

    Hallo zusammen

    Die Folge war OK, kein Hit, aber auch nicht der totale Absturz.

    Zu Joel Grey muss man anerkennend erwähnen, dass er die Rolle des sogenannten „Hosts“ oder „Confrenciers“ in Cabaret massgebend geprägt hat, auf eine Art und Weise, dass er in diesem Kontext zur Ikone geworden ist. Ich durfte mit 13 Jahren im Theater meiner Heimatstadt eine Inszenierung von Cabaret sehen. Der Schauspieler, der dort den Host gespielt hat, hat sich deutlich an Joel Grey orientiert und hat mich sowas von fasziniert… Niemals zuvor hatte ich einen solchen Auftritt gesehen. Ein für mich prägendes Erlebnis als Zuschauer und -hörer bei Musicals. Wow.

    Mit diesem Bonus im Rücken kann ich dem Joel nicht wirklich böse sein für seine Leistung, aber ich sehe schon auch, dass es hier nicht so ganz passt.

    Wo hätte er denn besser hin gepasst? Für mich ganz klar in die Episode „The Thaw“, die ihr ja bald auch besprechen werdet und wo er – angelehnt an seinen Cabaret-Charakter – hätte glänzen können… Schade…

    Beste Grüsse

    Roger

  6. Fritz

    „Resistance“ hat mich noch nie vom Hocker gehauen. Ich würde fast so weit gehen zu sagen, dass dies eine der Episoden wäre, die ich bei einem Rewatch eher skippen würde.

    Trotzdem ist eure Besprechung wie immer super und wunderbar unterhaltsam!

  7. Max

    Ich weiß ja nicht,… nicht so wichtig, aber…
    Ich hänge gedanklich immer noch dem Don-Quijote-Vergleich nach.
    Meiner Rezeption nach entstand die Tragik des Mannes von der Mancha eher aus ihm selbst heraus. Hier sieht sich Caylem ja einem brutalen Regime ausgesetzt, das seine Familie auf dem Gewissen hat. Dementsprechend ist der Ausgangspunkt, auf dem dann die Skurrilität rund um „den Alten“ fußt, eine ganz andere. (Allerdings muss ich auch zugeben, dass ich mit dem eher derben Ansatz des Humors von Cervantes` Buch nicht so viel anfangen konnte, mir also gar nicht unbedingt gewünscht hätte, dass man näher an der Ideenvorlage bleibt.)
    Na ja, egal, alles wie gesagt nicht so wichtig 😉

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  8. Michael

    Mal etwas Gutes über die Episode: sie ist so belanglos für die Serie, dass ich sie völlig vergessenn hatte.

    Aber im Ernst, die Folge war eine Mischung aus vergeudeten Möglichkeiten, Überzeichnung von Personen und einem Gefängnis, das ich nicht verstanden habe.

    Die Voyager ist augenscheinlich mit den letzten Auspuffgasen unterwegs, die Tellerium-Anzeige ist am unteren Ende der „Bitte tanken“-Anzeige. Mit anderen Worten: sehr convenient, dass der Planet der Woche genau diese Substanz bietet. Der wird zwar von den Nazis unter den Space-Nazis regiert, aber gut. Offenkundig besteht eine Deepspace Mission Starfleets aus 10% Exploration und 90% Materialbeschaffung. All das würde für mich kein Problem darstellen – irgendeinen Hook braucht man ja nun auch – aber für Photonentorpedos und neue Shuttles wird niemals etwas beschafft, bzw. kann ich mich nicht erinnern.

    Das kann man auf der einen Seite als Nitpicking abtun, meiner Meinung nach macht mir das regelmäßig das Worldbuilding bei Voyager kaputt. Huch, wieder einmal ein Ressourcenmangel out of nowhere. Wäre doch ein Hook gewesen, wenn die Voyager ihre Torpedos zur Abwechslung wieder aufzufüllen versucht und die Mokra Tuvok und Torres deshalb intensiver befragen hinsichtlich ihrer offensichtlichen Verstrickungen mit Waffentechnik bzw. Dual-Use-Materialien.

    Zusätzlich: Ich bin zu doof, um das Gefängnis zu verstehen. Ist das jetzt eine sichere Einrichtung mit metaphasischen Schilden oder laufen da die – Shatner-Witz incoming – Hookers durchs Drehkreuz und sind dann drin? Da war Trek doch schon mal weiter und hat zumindest ein Matte Painting gezeigt, um die Örtlichkeit zumindest zu verorten.

    Zu guter Letzt: die Handlung war leider wirklich spannungsarm und am Ende habe ich mich gefragt, ob Resistance sich auf Janeways bis zur Endszene im Gefängnis gezeigten Widerwillen bezog, sich als Caylems Tochter auszugeben. Insgesamt schaue ich sogar „The High Ground“ aus seligen TNG-Zeiten da lieber. Nuancen waren diese Woche mit dem Doktor und Kes abwesend.

    Letzte Frage: ist es jetzt Rick Kolbe oder Winrich Kolbe? https://www.youtube.com/watch?v=LdNLmSiNUOg

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  9. Maestro84

    Ich mochte diese Folge auch nicht. Alleine, dass die Voyager sich nicht bei der Spezies der Woche anmeldet – Faschostaat hin oder her -, ist ein Unding. Kein Wunder, dass die Voyager so einen miesen Ruf im Sektor hat. Wie weiland die alten, weißen Männer Kirk und Picard zzgl. der alte, schwarze Mann Sisko poltert die Föderation von oben herab herum und schert sich nicht um die Eigenarten Anderer. Ich gönne bei diesem Rewatch der Föderation immer mehr die Verwüstungen und min. hunderttausenden Toten im Dominion Krieg. Lediglich Archer konnte man dieses Verhalten verzeihen, weil es zu dem Zeitpunkt noch „wilder“ zuging im Alpha Quadranten.

    Aber zurück zur Folge. Ich hätte auch lieber Mehr vom Thema „B&T im Alienknast“ gesehen, anstatt der nicht lustigen Dorfdeppen der Woche auf dem Marktplatz in Kleinkleckersdorf zuzuschauen. Da half mir auch der Daft Punk-Fanklub wenig.

    PS: B’elanna nutze übrigens die Pritsche als Leiter.

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