#357: State of Flux (VOY 1.10)

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10. April 1995:
Erst neulich wurden bei Voyager klandestin Storys gegen Heimkehr-Tech getauscht – diesmal finden scheinbar harmlose Starfleet-Apparate ihren Weg in die Hände der Kazon und richten eine Horrorshow an. Doch wer kompromittiert in der Fremde des Delta-Quadranten die Grundwerte der Föderation? „Ey näh, das war entweder Carey oder Seska!“ Darauf eine Leola-Wurzel. Oder lieber Champignonrahmsuppe.

In Deutschland: Der Verrat, auf VHS am 11. April 1996, ausgestrahlt am 23. August 1996.

Dieser Beitrag hat 34 Kommentare

  1. Jason

    hay Simon und Sebastian ich wollte euch beiden einfach mal Danke sagen seit über 2 Jahren höre ich euch zu wie ihr über star trek Redet und ihr mich immer zum Lachen bringt mir geht es schon ein paar jahre nicht mehr so gut und ich konnte mich nie auf jemanden verlassen aber ich kann mich immer darauf verlassen das Trek am Dienstag für mich da ist ein riesiges Dankeschön an euch zwei und alles alles Gute euch beiden macht weiter so 🙂

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    1. sternburg

      Was für ein schönes Lob.

      Mir geht es glücklicherweise nicht komplett so. Aber ich kann das sehr gut nachvollziehen. Und auch ich freue mich seit geraumer Zeit jede Woche über meine neue TaD-Folge.

      Ich habe Deine Bemerkung zum Anlass genommen, endlich meine Schwarzhörerschaft zu beenden. Mir ist dabei nämlich aufgefallen, wie zweifelsfrei ich für das Geleistete einen kleinen monatlichen Obulus geben würde, wenn ich das müsste. Und warum sollte ich das nicht tun, nur weil ich es nicht muss? Hätte ich viel früher tun sollen.

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      1. Sebastian

        Hey sternburg,

        Schwarzhören ist gut, aber noch sind Simon und ich nicht so weit, dass wir wie weiland die GEZ von Tür zu Tür ziehen. Für uns seid ihr alle blütenweiß!

        Vielen Dank für Deine Unterstützung, das tut wirklich gut.

        Schöne Restwoche Dir,
        Sebastian

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      2. Wesleys hässlichster Pullover

        meine Theorie zum Bearbeiten der Steine ist ja, das Fred so eine Art Michel aus Lönneberga ist. Nur schnitzt Chakotay keine Männchen, sondern Steine nach seinen Streichen.

    2. Sebastian

      Hallo Jason,

      das Dankeschön geben wir zurück für Deine lieben Worte – vor allem aber wünschen wir Dir von Herzen alles Gute.

      Bis spätestens Dienstag,
      Sebastian

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    3. Simon

      @Jason: Danke und viel Liebe!

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  2. Naras

    Ich möchte nur mal ganz kurz anmerken, dass nicht alle Gehörlosen zwangsläufig nichts hören, denn seit den Anfang 90ern gibt es CIs (Cochlea Implantat) womit auch Gehörlose Menschen wieder hören können und vor allem aber auch Sprache verstehen können, je nach dem wie gut das Gehirn die Signale davon annimmt & verarbeitet (ist vor allem vom Alter des Trägers und/oder vorher auf natürliche Art schon mal ein Gehör und Sprachverständnis entwickelt hat abhängig). Mein Bester Freund ist Gehörlos, hat aber seit quasi Geburt ein CI und hört um Welten besser als ich, der „nur“ stark schwerhörig ist.

    In sofern habt ihr gar kein Stuss erzählt, wenn ihr nach Gehörlosen Menschen, welche euren Podcast hören fragt. Und ja es ist wie Simon sagte durchaus ein Wunder. Ein fucking Wunder der Modernen Technik und Medizin.

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    1. Kleiner Bruder

      Das erinnert mich an die TAD Folge 135, zu TNG 2.05, „Der Stumme Vermittler“/ „Loud as a Whisper“. Da gab es auch in den Hörerkommentaren einige wissenswerte Beiträge.

  3. Maestro84

    Mich hat an der Folge gestört, dass großartig falsche Spuren gelegt werden sollten, dass Seska nicht die Verräterin sein soll. Leider hat das, gerade in der Zeit der 90er, nicht funktioniert und der Extrabogen über Molly O’Brians Vaters Stiefbruder war echt nicht gut erzählt. Vor Allem passte der Punkt nicht, dass dieser im Quartier bleiben musste, während Seska bis zum einzigen Zeugen gehen konnte. Solche doppelten und dreifachen Rittbirger hätten in den 2000ern sicher funktioniert, aber noch nicht in den 90ern mit 45 Minuten Spielzeit.

    Bei Cha-Ko-Tay muss ich dessen Humanoidenkenntnisse aber auch hinterfragen. Es ist anscheinend arg leicht, sich in manche Maquis-Zellen einzuschleusen. Kein Wunder, dass die Hansel immer wieder gescheitert sind und am Ende einfach von den Cardassianern vernichtet werden konnten. Dass Seska als, davon gehe ich aus, Agentin des Obsidianischen Ordens hingegen fit in Sachen Infiltration und Technik ist, kommt glaubhaft daher. Auch wenn ich meine, dass diese Karte nicht wirklich gezogen hätte werden müssen.

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  4. Christian Berger

    Das CC-Signal kann man übrigens auch in der konvertierten PAL-Version sehen. Das sind weiße Streifen am oberen Bildrand. Allerdings kann man das auf Grund der Normwandlung nicht dekodierung. Die macht das kaputt.

    Es gibt übrigens mindestens einen US-Sender (so ein evangelikaler Kanal) bei dem man einerseits das CC-Signal unbrauchbar normgewandelt am oberen Bildschirmrand sieht, der das andererseits aber direkt in Teletext umsetzt.

  5. Georg

    Danke für die tolle Besprechung mal wieder!

    Und wie immer bleiben ich an einer Kleinigkeit hängen.
    Neelix sagt, die Apfelfrucht sei tödlich.
    Gut. Woher weiß er, dass diese für einen Menschen gefährlich ist?
    Stellt sich dann gleich die Frage wie unterschiedlich sind Menschen und Talaxianer?
    Ich mein, wir essen ja schon alle gerne Schokolade. Aber für einen Hund ist das tödlich.
    Vielleicht ist das mit diesem Apfel genauso?
    Nur auf Menschen und Neelixe bezogen.

    Und wie hat Seska die Kommunikation aufgebaut?
    Hat die einfach mal irgendwohin gefunkt?
    Gab’s einen First contact mit der Sekte/tion?
    Hab ich da was übersehen oder was ist ihr Motiv?
    Was wird ihr geboten, das die Voyager nicht bieten kann?
    Vermutlich wurde das gesagt, als ich noch über die verschiedenen Verdauungsysteme im Delta Quadranten nachgedacht habe.
    :))

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    1. Tom

      Stimmt, das ist durchaus problematisch.
      Ich denke, Neelix wollte kein Risiko eingehen.
      Darum hat er seine humanoiden Kollegen vor dieser Frucht gewarnt.

      Andersrum hätte es deutlich gefährlicher ausgehen können:
      Neelix preist irgendein Gemüse als Delikatesse an, das für einen Talaxianer gut verträglich ist. Und anschließend fällt die halbe Crew mit Lebensmittelvergiftung aus. 😎

      In solchen Fällen braucht es dringend einen Vorkoster … ^^

      Diese Leola Wurzel ist immerhin zumindest genießbar, wenn man sie stundenlang abkocht … offenbar für beide Spezies.

    2. Bridge66

      Ich denke, zwischenzeitlich wird der Doktor genug Informationen über die verschiedenen Verdauungssysteme der Crewmitglieder gesammelt haben (inklusive Neelix und Kes) um beurteilen zu können, inwieweit diese miteinander vergleichbar sind. Außerdem haben die Außenteams doch Tricorder dabei. Damit sollte sich doch feststellen lassen, was für Menschen oder Talaxianer veträglich ist und was nicht.

      1. sternburg

        Völlig richtig – aber wieso erkennt der Transporter eigentlich die Waffe und ihr Gift nicht?

        Klar, weil es im Drehbuch steht.

  6. Tom

    Ich dachte, ich wäre schon weiter in meiner Voyager Sichtung.
    Momentan bin ich in der Mitte von Staffel 2.

    An diese prägnante Folge kann ich mich natürlich trotzdem erinenrn. Insbesondere daran, dass Chakotay seine Suppe wütend zurück in den Pott klatscht, weil die doofe Seska die Mannschaft beschissen hat und sich nix dabei denkt. Vielleicht liegt es daran, dass ich vorher Bescheid wusste, was mit ihr los ist. Aber wirklich sympathisch war mir diese Figur auch in den vorigen Folgen nicht.

  7. Goedeke

    Beim Maquis finde ich in der Rückschau schon interesant, dass ein verbotsverfahren an der Zahl der V-Frauen/Männer scheitern würde. Vermutlich haben die nur was auf die Kette bekommen, weil entweder

    a. die eingeschleusten Föderationsagenten Beweisen mussten, dass sie vertrauenswürdig und kompetent sind
    oder
    b. die eingeschleusten Cardarsianer den MArquis was böses machen lassen wollten, damit die Cardasianische Union wieder mal mit dem Finger zeigen kann: Siehe da böser Marquis und Föderation macht nix.

    In VOY ist am ende die einzige wirkliche Marquis B’Elanna und selbst die ist ja recht schnell bekehrt.

    Ein Marquis Verbotsverfahren vor dem Föderationsverfassungsgericht ist jedenfalls Chancenlos.

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  8. Knorke Knooshood

    Wirklich mutig! Sich gegen das ultimative Böse zu stellen, ist immer richtig und korrekt, gerade im Sinne des großen kollektiven Mutes.

  9. Knorke Knooshood

    Die Figur des Neelix ist mir sowieso eine der sympathischsten, deshalb hat er diesen üblen Mundraub der Seska samt Komplizen nicht verdient! Das war eines ihrer ersten Verbrechen, wenngleich die Figur zunächst leidlich sympathisch aber durchtrieben auf mich wirkte. Vielleicht lag es am guten deutschen Ton (Mo Assumang) – und natürlich war Captain Janeways Kampfansage an Maach Cullar auf Deutsch wesentlich wirkungsvoller, Gertie Honeck macht wiedermal einen formidablen Job, ihr „für gewöhnlich“, das sie im Zusammenhang mit dem Auskommen mit ihrer Person verwendet, ist für mich längst zum geflügelten Wort avanciert, das ich bei passender Gelegenheit gern verwende. Auch in dieser Sprüchlichkeit konnte ich damit schon einige üble Unholde abwehren: „Wissen Sie: Mit mir gut auszukommen, ist leicht – für gewöhnlich!“ Gern wieder! Immer wieder gern!

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  10. Michael from Outer Space

    Was ein „Gnolch“ ist, weiß ich nicht. Allerdings gibt es in WOW die Spezies der „Gnolle“. Ich zitiere aus dem WOW-Wiki:
    „Die Gnolle sind eine der jüngeren Rassen Azeroths, sie sind vor allem in den Östlichen Königreichen zu Hause. Besonders große Populationen dieser hyänenartigen Humanoiden findet man im Rotkammgebirge und in Alterac. Sie sind aggresiv, vor allem untereinander, und auch gegen andere Spezies. Nach tierischem Maßstab sind sie intelligent, für Humanoide sind sie dumm.“
    Vielleicht trifft die eine oder andere Gnoll-Eigenschaft auch auf Chakotay zu. 😉

    Ich finde die Prämisse, dass Seska einen Verrat begeht und zu den Kazon überläuft, grundsätzlich gut. Allerdings stört mich Seskas Entwicklung nach ihrem Verrat. Sie wird noch in acht weiteren Folgen auftreten. Zumindest in meiner Erinnerung schmiedet sie anschließend dauernd fiese Pläne gegen die Voyager, die

    === !!!SPOILER-ALARM!!! ===

    glücklicherweise alle scheitern. Sie hat später ein Baby, das glaube ich nur ein Mal zu sehen ist und danach nie wieder erwähnt wird. Irgendwann fängt Seska an, mich zu nerven. In meinen Augen hätte sie auch gleich nach ihrem Verrat in einem Kampf zwischen den Kazon und der Voyager sterben können, ohne dass der Serie etwas Wichtiges verlorengeht.

    Bemerkenswert finde ich, wie energisch sich Janeway dafür einsetzt, dass die Kazon AUF KEINEN FALL Sternenflotten-Technologie in die Finger kriegen! Bevor sich Seksa auf das Kazon-Schiff beamt, versucht sie ihren Verrat in einem Dialog mit Janeway zu rechtfertigen:
    SESKA: I did it for you. I did it for this crew. We are alone here, at the mercy of any number of hostile aliens, because of the incomprehensible decision of a Federation Captain. A Federation Captain who destroyed our only chance to get home. Federation rules. Federation nobility. Federation compassion? Do you understand, if this had been a Cardassian ship, we would be home now. We must begin to forge alliances. To survive, we must have powerful friends. The Kazon-Nistrim were willing to be our protectors in return for some minor technology.
    JANEWAY: Minor technology that could change the balance of power in this quadrant.

    Janeway möchte die Replikator-Technologie also nicht hergeben, weil sie das Machtgefüge im Delta-Quadranten verändern könnte… hört, hört! Das scheint ihr zu diesem Zeitpunkt der Serie noch sehr wichtig zu sein. In späteren Folgen wird sie bereitwillig Sternenflotten-Technologie und sogar eine Massenvernichtungswaffe an feindliche Spezies weitergeben, wodurch sich jeweils das Machtgefüge im Delta-Quadranten radikal verändert.

    Ich finde Janeways Entscheidungen insgesamt leider inkonsistent. Das ärgert mich immer mehr, je öfter ich die Serie gucke. Außerdem habe ich den Eindruck, dass die meisten ihrer z. T. sehr schwerwiegenden Entscheidungen ihren Charakter nicht wesentlich verändern. Das war schon beim Jean anders, aber v. a. Sisko stellt hier ein Gegenmodell dar. Er ist am Ende von Staffel 7 ein ganz anderer Charakter als am Anfang von Staffel 1, u. a. wegen seiner vielen – zuweilen durchaus fragwürdigen – Entscheidungen.

    1. Maestro84

      Wer kennt ihn nicht: „Hogger, der Chakotay der Elwynn-Gnolle.“ 😉

      Das knallharte Verhalten, gerade anfangs bei den Kazon, kann ich aber nachvollziehen, denn alleine mit ein paar Replikatoren könnte eine Sekte militärisch besser agieren, da die Versorgung „im Feld“ gesichert wäre. Und von der Replikation von Nahrungsmitteln hin zu Waffen ist der Weg ja auch nicht weit. Wobei die Kazon allgemein ein Gegner sind, dessen Abgang ich später nicht vermisst habe.

  11. sternburg

    Ich hab mir wie ihr wegen dieser Folge nochmal das Thema Tuvok aus der letzten Folge vorgenommen und ich kann daraus eigentlich nur eines lesen:

    Janeway hat sich das „ich hab es für sie getan“ tatsächlich zu Herzen genommen und ihre Enttäuschung traf sie selber genauso wie Tuvok. Und ihre Konsequenz daraus war, dass sie selber besser mit Tuvok kommunizieren muss (und er mit ihr), damit er so einen Stunt nicht nochmal in vermeintlich ihrem Wunsch abzieht.

    Die Serie möchte hier also gerade keinen Reset in Bezug auf Tuvok. Im Gegenteil möchte sie uns nochmal sagen, dass dies das war, was das Ende der letzten Folge bedeutete und ihre zwischenzeitlich aufgerissene Tuvok-Problematik auch tatsächlich wieder beendete.

    Hoffe ich jetzt einfach mal, weil in sich finde ich das halbwegs schlüssig.

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    Seska ist natürlich deshalb Cardassianerin, weil die Cardassianer zwingend Problemstellungen durch Intrigen, Verbündete und Machtausbau begegnen – ohne jeden Skrupel oder Angst vor Konsequenzen für andere oder für die Zukunft. Und wenn der (lokale) Führer hierzu nicht taugt, dann wird er von dem fähigeren Subalternen hinweggefegt, zum Nutzen der Gruppe. Föderationsmitglieder handeln so natürlich nie, aber für Seska war das eine logische Motivation. Weil sie Cardassianerin ist, verstehen Sie? Verstehen Sie?

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    Apropos logische Motivation: Ich glaube, ihr unterschätzt ein wenig, was für eine machtvolle Motivlage verletzter Stolz, Demütigung und Rachebedürfnis sein kann. Als Tuvok sagt, Carey habe Motiv und Gelegenheit gehabt, war es jedenfalls nicht das Motiv, das mich verwunderte. Ein beliebiger Stapel Akten der Strafjustiz ist voll von solchen Storys.

    Gleichwohl wurde Carey in dieser Folge übel mitgespielt. Mindestens ein Satz wie „wir sehen, dass Sie sich bisher – auch und gerade in Bezug auf ihre neue Stellung – hervorragend verhalten haben; aber Sie werden verstehen, bei dieser Sachlage blabla bis zur Klärung blablub“ wäre das allermindeste. Und auch ich hätte mir eine klitzekleine Szene der Auflösung für ihn gewünscht. Schäbig.

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    Ich mochte Janeways „ich mag keine Bullys“-Ansprache. Weil ich auch keine Bullys mag. Stark. Hatte ein Tränchen.

    Aber bei nüchterner Betrachtungsweise zahlt das schon auch auf das Republikaner-Narrativ ein. Was sie da eigentlich sagt, ist nämlich: Mister Breshnew, es ist mir egal, wie viele Panzer sie vor West-Berlin stehen haben. Wir bleiben hier und zur Not zünden wir die Bombe.

    Das hätte in der Situation so auch 1:1 von Reagan kommen können, wäre Reagan ein besserer Redner gewesen. Picard war das jedenfalls nicht. Auch nicht Sisko. Also beide hätten das vielleicht gesagt, aber nicht so direkt.

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    Weil ihr die Frage aufgeworfen habt: Wir sind hier ja mal wieder im alten irdischen (in der EU etwas in Vergessenheit geratenen) Star-Trek-Grundsatz unterwegs, nach dem auf hoher See Schiffbrüchigen gefälligst geholfen wird. Immer und um jeden Preis und insbesondere auch im Krieg gegenüber Feinden.

    Und selbstverständlich ist danach einem Verletzten, den man auffischt und an Bord versorgt, vollumfänglicher Schutz (mindestens wie der eigenen Crew) zu gewähren – auch gegenüber Attentaten seiner bisherigen Crew. Also ja, natürlich ist der Mord ein Verbrechen an Bord der Voyager an einer Person unter dem Schutz derselben. Und natürlich müsste Janeway das an sich auch dementsprechend ahnden.

    Was in der Situation natürlich völlig unrealistisch ist und auch nichts bringt. Weshalb sie es auch unterlässt und als einziges verbliebenes Mittel zu diesem „Get away from my ship!“ greift.

    Was ich insgesamt gut fand. Denn nur damit ist das sinnvoll und gerechtfertigt. Ohne das wäre dieser geknurrte Rausschmiss ja selber schon, wenn keine Kriegserklärung, dann doch mindestens ein klarer Akt der Aggression.

    Einerlei, ich erwähne das alles nur, weil ich so über euren Loop lachen musste, wenn da jetzt ständig erneut jemand kommt und den nun Eingebuchteten besucht und um die Ecke bringt. Und ich musste das dann leider weiter denken:

    Es kommen ja immer zwei und bringen einen um. In der nächsten Interration haben wir dann also schon drei Kazon in Gewahrsam und in der übernächsten vier und in der überübernächsten …

    Wenige Tage später haben wir dann so eine Tribbles-Situation. An Bord der Voyager sind in jeder Besenkammer irgendwelche Kazon eingesperrt. Schnitt. Tuvok betritt den ready room. An ihrem Schreibtisch sitzt in sich gekauert, mit zerzaustem Haar und einer Tasse einfachem Nescafe zwischen den Händen Captain Janeway: „Nein, sagen sie nichts. Noch einer …?“

    Das ist die Folge, die ich gerne sehen würde.

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    1. Michael from Outer Space

      „Ich glaube, ihr unterschätzt ein wenig, was für eine machtvolle Motivlage verletzter Stolz, Demütigung und Rachebedürfnis sein kann.“

      Na gut, aber ist es deswegen gerechtfertigt, Carey diese Rachegelüste einfach zu unterstellen? Ich finde nicht! Außerdem wurden Chakotay und seine Ex-Maquis bis vor Kurzem noch als Terrorist:innen gejagt! Da hätten wohl eher Carey und andere Sternenflottenmitglieder Grund zum Misstrauen. Was Chakotay & Co. möglicherweise planen bzw. was Tuvok zu diesem Zeitpunkt GLAUBT, dass sie es planen KÖNNTEN, werden wir gegen Ende von Staffel 3 sehen!

      1. sternburg

        Jemanden ein Motiv zu attestieren heißt ja noch lange nicht, ihm auch eine Handlung zu unterstellen.

        Es bedeutet einfach nur, dass man u.a. deswegen vielleicht Teil der Ermittlungen ist. Nicht mehr, nicht weniger.

  12. CptCalhoun

    Hier ist sie nun die Folge des großen Verrats und die Folgen werden Voyager ja noch eine Weile beschäftigen, wie hier schon angeteast wurde.
    Spannend finde ich erst mal die Recherche von Sebastian, dass die Story schon so früh entstand und man daher Seska schon in die anderen Drehbücher miteinbaute. Erst mal auch eine super Idee. Wobei ich die Romanze mit Fred jetzt schon sehr für diese Folge aufgebaut empfand. Das hätte man vielleicht auch vorher irgendwie etablieren können. Leider ist dann auch gerade Seska diejenige welche schon immer als leichte Unruhestifterin aufgefallen ist. Wobei ich zu ihrer Verteidigung durchaus auch parallelen zu kommenden Marquishandlungen im Alfaquadranten sehe. Wie ist das eigentlich? Bisher war bei DS9 und TNG der Marquis ja diese Startrampe für Voyager. Jetzt wo das durch ist, gab es da aus der Chefetage noch große Ansagen zu den Widerstandskämpfern in den Badlands und wie es mit Ihnen weiter gehen soll? Oder hat man diese Spielwiese dem Ira und seinen Recken jetzt einfach auch so überlassen und gesagt have fun? Wäre mal spannend, wenn ihr was dazu rausbekommt. Gerade das Marquisthema bietet sich vielleicht in einigen Jahren nach der ein oder anderen Handlung auf der Station ja mal für eine generelle Rückschauspezialfolge an.
    Leider funktioniert der Verdacht auf Carry einfach aber nicht so richtig um Spannung aufzubauen. Im Gegenteil wie ihr schon sagt, der ärmste muss doch jetzt den Knacks seines Lebens haben. Ich mein hey der ordnet sich erst unter, nachdem er klar in der Beföderungskette übergangen wird und spielt immer fürs Team. Ich bin mir ziemlich sicher, dass unter normalen Umständen Carry zu Recht ein Antrag auf sofortige Versetzung gestellt hätte, nach den jetzigen Anschuldigungen. Bei Seska war vorher schon irgendwie klar die könnte es sicher sein. Vielleicht hätte man einfach auch den Verrat in der letzten Wochen noch etwas anders konstruiert um das hier besser over zu bringen. Indem man Carry z.B. eine wesentlich größere Rolle im Komplott der letzten Folge geben hätte. So das man als Zuschauer einfach mehr an ihm zweifelt.
    Das Fred eine Krise bekommt, wer auf seinem Schiff eigentlich wirklich für ihn gearbeitet hat ist irgendwie verständlich. Aber auch lustig, dass gleich zwei Spione über ihn den Weg in das Netzwerk suchen. Ob vielleicht jemand vom Tal Shiar auch noch an Bord rumläuft, aber halt so gut ist das er oder sie sich nie zu erkennen gibt. Wäre ja lustig.

    Leider bleiben mir die Kason auch ein bisschen zu flach. Ich mein hey die können offensichtlich auch irgendwie Schiffe bauen, aber werfen dann bei dem Einbau von neuer Technik gleich alles unvorsichtig über Bord und testen den neuen Kram einfach mal. Wenn ich doch so kostbare neue Technologie erbeute, dann lass ich die doch von meinen Leuten erst mal in ein Labor bringen und dann bastel ich da in Ruhe dran rum. Oder lies vorher mal die Bedienungsanleitung in Ruhe. Aber auch hier aufällig, im Grunde auch parallel zur letzten Folge. Wir stöbseln das neue Gerätlie einfach mal ein und schauen was passiert.

    1. Don

      Die Kazon sind die Pakleds des Delta-Quadranten.

  13. Lurchgeschwindigkeit

    Dass Chakotays Reaktion auf Seskas Pilzraub übertrieben war, finde ich nicht. Seska ist ja offenbar schon öfter querulantisch aufgefallen und diese Aktion setzt dem Ganzen (vorläufig) die Krone auf.

    Ich denke, Chakotay erkennt einfach, was auf dem Spiel steht – nämlich der Frieden zwischen den beiden Mannschaften. Zudem ist er als Erster Offizier UND oberster Ex-Maquis ja in Besonderem Maße dafür verantwortlich, „seine“ Leute auf Linie zu halten.
    Seska bringt ihn also in eine besonders schwierige Situation, in der nur eine klare Linie – auch gegen sich selbst – Hilfe verspricht.

    Ich finde, an dieser Episode zeigt sich ganz schön, dass bei Voyager offenbar eine Menge zwischen den Episoden passiert, was wir auf dem Bildschirm nicht zu sehen bekommen. Die gute Seska scheint die eine oder andere Schote gebracht zu haben, ansonsten wären die anderen nicht so angekratzt.
    Im späteren Verlauf verschwinden Babies aus der Serie, Leute sterben oder sind auf einmal verheiratet – einfach, weil diese Dinge „off-screen“ passieren. Mit schlechten Drehbüchern oder fehlender Kontinuität hat das aber nichts zu tun. Da bin ich ganz beim Autorenteam, das geäußert hat, man müsse nicht alles zeigen, sondern nur, was von besonderem Erzählwert ist.

    All diese losen Enden sind natürlich eine Einladung an Autorinnen und Autoren von (Fan) Fiction. Ich glaube, dies ist einer der Gründe, warum es so viel Voyager-Fanfiction gibt. Es lassen sich einfach noch ganz viele kleine und große Begebenheiten erzählen, die in der Serie nur gestreift werden.

    Ein großes Manko in Punkto Kontinuität ist hingegen leider in der Tat, dass die Ereignisse von vor ein paar Wochen (so viel Zeit liegt in der Regel „in universe“ zwischen den Episoden) so wenig Einfluss auf die weitere Handlung haben. Das ist natürlich der Politik des Senders geschuldet, der die Folgen gern in beliebiger Reihenfolge wiederholen können wollte.
    Der treue Fan kann sich hier eigentlich nur wieder damit behelfen seine Fantasie zu bemühen, welche Diskussionen, Streits und Aussprachen zwischen den Folgen stattgefunden haben müssen.

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  14. stef baura s

    hallo Ihr beiden,
    wieder eine schöne Besprechung. Vielen Dank.
    Mir hat die Folge ganz gut gefallen, ich fand die Käzon weniger schlimm als gedacht. Seska hatte ich als ebensoschlimm in Erinnerung, und das wird hier schon bestätigt. Unsympathische Figur. Ich persönlich verstehe nicht, was Chakotay an ihr findet. Bzw. es zahlt schlecht auf seinen Charakter ein, dass er so jemand mag.

    Mal was anderes: ich denke ja meist eher in Worten als in Bildern. Als ich hier die Kommentare gelesen habe, stelle ich fest, dass andere anders denken, oder zumindest schreiben:

    Gnolch:
    in meinem Hirn war das ein Knolch wie Knilch, keinesfalls ein Gnolch wie Gnom

    Carry/Carey:
    nein, nein, natürlich ist ein Kerry, Kerry wie der frühere Präsidentschaftskandidat, der angeheiratete Heinz-Ketchup, nicht wie Cash und Carry, oder wie ein Jim Carrey mit einem r, das sieht man doch, dass der Mann nur Kerry heißen kann….

    Kazon:
    bei mir sind das die Käzon, weil die machen ja auch echt Käse, die Käzon…

    ich freu mich auf nächste Folge, endlich wieder zurück auf der Station, und ich bin seeeehr gespannt, wie die Folge bei Euch weg kommt.

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  15. JoeM from the Border

    JoeM from the Border

    Ich kann euch nur zustimmen: Daumen hoch für diese tolle Folge. Ja, natürlich gibt es ein paar „Ungenauigkeiten“. Und Janeway ist inkonsequent. Darüber mache ich mir aber nicht dauerhaft Gedanken. Sonst macht Voyager keinen Spaß. Und den Spaß möchte ich mir nicht nehmen lassen.

    Zu eurem „Problem“ mit der heftigen Reaktion Chakotays , weil Seska ihm die Pilzsuppe „organisiert“ hat:
    Ihr dürft nicht vergessen, wann die Serie produziert wurde und wie nahe viele Verhaltensweisen der Sternenflotte an der US-Armee angelehnt sind. In diesem Zusammenhang passt die Reaktion. Sie ist typisch dafür. Da ich selbst noch in den „Genuß“ des deutschen Wehrdienstes gekommen bin war für mich seine Reaktion absolut nachvollziehbar und korrekt. In „Mangelzeiten“ sind extrem verschärfte Regeln zum Thema Nahrungsdiebstahl normal. Leider.
    Somit war Chakotays Reaktion eher gemäßigt.

    P.S.: Ich habe bemerkt, dass es Joe bereits bei den Kommentaren gibt. Daher die Erweiterung meines „Kommentar-Namens“

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  16. Don

    Hattet Ihr nicht eigentlich noch vorgehabt, darüber zu sprechen, wie Ihr das nun findet, dass von Anfang an alle Hinweise auf Seska zeigen?
    Aber anhand Eurer Daumenwertungen vermute ich jetzt mal, Ihr fandet das gut.

    1. Sebastian

      Hey Don,

      stimmt, da hatte ich gar nicht weiter drüber nachgedacht. Ich weiß nicht, ob ich es gut nennen würde, am Ende war es mir wohl eher egal, weil die Episode gar kein „echter“ Thriller sein will, sondern ein Comic mit einer schnurrbartzwirbelnden Bösewichtin. Das hat an dieser Stelle für mich vergnüglich funktioniert, auch wenn ich das nicht allzu häufig und dick aufgetragen sehen mag. Ich glaube ja, da kommt noch ordentlich was auf uns zu, in meiner Erinnerung (die mich oft genug täuscht) vor allem auch Post-Seska.

      Schöne Restwoche Dir,
      Sebastian

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  17. Emma

    Den „Stupid Expert“ (anderer Podcast lässt grüßen) bekommt diese Woche Tuvok:
    Die beiden Kazon stehen am Krankenbett, einer klappt die Injektionsnadel aus dem Ring, Tuvok sieht es, zieht rasch seinen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auf Betäubung eingestellten Phaser… Und schlendert dann langsam auf den Kazon zu, dass der genug Zeit hat den Kranken umzubringen statt den Attentäter zu betäuben.

  18. Matthias

    Der Plott würde auch prima funktionieren wenn man die Rollen etwas vertauscht.
    Voyager wäre ein romulanischer bird of prey und die Kazon die Sternenflotte.
    Das defekte Sternenflottenschiff hätte mit gestohlener Tarntechnologie experimentiert und die Romulaner hätten nun einen Überlebenden Sternenflottenoffizier zur Befragung in Gewahrsam und wollen das Schiff untersuchen und nicht rausrücken.
    Picard würde zwar keine Sektion 31 Methoden anwenden aber den Zeugen und das Schiff trotzdem den „bösen“ Romulanern nicht überlassen.
    Seska hat die Technologie den Kazon angeboten, außer dass sie einen ihrer Leute ermordet haben haben sie wohl kein Verbrechen begangen. Sie sind aggressiv aber das ist ja auch schon durch Neelix bekannt und die Föderation kommt immerhin mit dem Klingonen klar.
    Ich find die Janeway gibt kein gutes Bild in der Folge ab und die Voyager Leute sind schon eher die bad guys.
    Das Seska einen Anteil am Tot von Lebewesen hat ist der Janeway auch nicht so wichtig. Bestraft werden soll letztlich nur der Verrat

  19. Don

    Wie weit ist es denn eigentlich mit Kes‘ hydroponischen Garten? Könnte man da nicht ein paar früchtetragende Pflanzen anpflanzen? Mit einer Samenbibliothek müsste es ja durchaus möglich sein, Saatgut dafür zu replizieren.

  20. Viktor Steinbach

    Hallo Sebastian, Hallo Simon, danke für eure tolle Folgenbesprechung, es hat wie immer sehr großen spaß gemacht. Was die Folge selbst angeht, scho als kleines kind wusste ich, dass Seska die Täterin war. Fred hat sich in der Folge wie ein liebeskranker trottel verhalten. Ich habe mal gelesen, dass die Kazon als Klingonen des Delta-Quadranten geplant waren, aber wohl nie so richtig funktioniert haben. Ich freue mich schon auf die nächste Besprechung von Voyager. Euch noch einen schönen Abend.

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