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27. März 1994:
Deep Space Nine öffnet eine flammende Heavy-Metal-Pforte in die Original Series und heraus treten die Altrocker Kor, Koloth und Kang. Den drei greisen Klingonen dürstet es nach Rache und in einem Remake der Glorreichen Sieben ziehen sie los zum letzten Hurra. Vorher jedoch gilt es in einer deutlich spannenderen Jadzia-Episode als neulich zu klären, inwiefern sich Dax‘ blutige Versprechen vererben.
In Deutschland: Der Blutschwur, ausgestrahlt am 22. September 1994.
Was den Vergleich mit „Die glorreichen Sieben“ betrifft, würde ich Dax am ehesten in der Rolle der Horst-Buchholz-Figur sehen.
Den will Yul Brunner ja auch zunächst nicht dabei haben, weil er noch so jung ist. Erst durch seine Hartnäckigkeit kann der Jungspund die alten Recken überzeugen.
Andererseits ist das aber auch ein Heißsporn, der mit seinem Temperament sich selbst und die Truppe in Gefahr gebracht hätte.
Das trifft auf Dax nicht zu.
Im Gegenteil: Sie ist in dem Quartett der Rächer noch die Vernünftigste.
Die fünf anderen Bat’leth-Konfigurationen sind:
„Das Käsemesser des Todes“ (TM):
Ein Bat’leth, das Khaless, der Unvergessliche höchstpersönlich speziell zum Schneiden von original klingonischem Hartkäse entwickelte.
„Die Klinge der Fleischeslust“ (TM):
Ein Sexspielzeug, das seit Jahrtausenden in der klingonischen BDSM-Szene für (aus unserer Sicht) abartige Sexualpraktiken verwendet wird.
AAAAAAAH-AAAAAAAAAAAAAAAARRRRGGGHHHHHH!!!!!!!!
(Das war ein klingonischer Orgasmus-Schrei.)
„Der Flaschenöffner des Vollrausches“ (TM):
Klingonisches Bier schmeckt noch besser, nachdem du die Flasche mit diesem traditionellen Werkzeug geöffnet hast!
„Das Skalpell des Schmerzes“ (TM):
Wahrhafte klingonische Krieger:innen möchten ausschließlich mit diesem Bat’leth-Skalpel und ohne Narkose operiert werden.
„Die Wut der Kriegerin“ (TM):
Ein Bat’leth, welches vor Urzeiten von einer legendären Schmiedin hergestellt wurde und so scharf ist, dass es heutzutage nur noch als Brieföffner Verwendung findet.
Qapla‘!!!
Fehlt nur noch der Tortenheber des Gagh-Pies.
Ich habe die Folge in den 90ern mehrfach gesehen. Es hat eine ganze Weile gedauert, bis ich gemerkt habe, dass das nicht irgendwelche Klingonen sind, sondern dass man hier TOS-Charaktere zurückgeholt hat.
Moin Zusammen,
Dass die Klingonendarsteller schon erprobte Titanen der Filmkunst sind, bemerkt man mit Vergnügen. Profis am Werk. Innerhalb von nur 5 Minuten gab es mehr sympathisches Klingon Smile als Worf in sieben TNG-Staffeln darbieten durfte. Solche Klingonen wünscht man sich als Stammkneipen-Wirt. Koloth… da ich in den 1970ern die Tribbles-Episode per Tonband aufnahm („Aah, mein lieber Captain Koloth…“) erkannte ich den Namen sofort.
Wie man es bei Star Trek so oft erlebt, lässt hier ein Starfleet Officer mal wieder alle Dienstverpflichtung und -vorschrift sausen gegen ausdrückliche Weisung des Vorgesetzten, weil irgendwas „Privates“ gerade in den Vordergrund rückt. Und wie immer ohne disziplinarische Konsequenzen. Naja.
Den alten Recken schaue ich gern zu. Mit dem ganzen Ehrendingsbums wurde ich noch nie so richtig warm, das erinnert mich zu sehr an den Ehrbegriff gewisser patriarchalischer Volksgruppen, der selten Gedeihliches bewirkt.
Das gute Schauspiel steht im Vordergrund und überdeckt die Story um Blut und Ehre, die mir nicht so gefällt.
Wort ist eh ist mir immer zu pseudo-klingonisch gewesen. Quasi wie so im Ausland geborene Kinder, die noch z.B. deutscher als Deutsche sein wollen.
Den Darsteller von Baltar hätte ich aber nie erkannt.
Eine sehr kurzweilige Episode – in meinen Augen kein Klassiker (daher hätte ich auch keinen Award vergeben), aber sehr stimmungsvoll.
Im Nachhinein nimmt die fehlende Konsequenz für Dax die Würze aus der Folge. Ihr Wortgefecht mit Sisko ist eindrücklich und auch die Schlußszene sehr gut inszeniert und gespielt. Leider findet die Auseinandersetzung / Aussprache Off-Screen statt und das ist wirklich schade, hätte es doch Futter für eine tolle Nachbereitung geben können. Zumal es nicht lange dauern wird, bis Sisko erneut mit einem Fall konfrontiert sein wird, bei dem ein Sternenflottenoffizier seine eigenen Moralvorstellungen vor seinen Diensteid stellen wird. Wäre eine gute Gelegenheit für einen Call-Back gegeben.
Hallo Jungs,
ich hätte es vorher auch nicht gedacht, aber ich habe mich gefreut, als ihr am Ende den Landarzt doch noch gezückt habt. Auch wenn mir das Klingonenbrimborium manchmal ganz schön auf den Geist geht, die Verbindung zu TOS fand ich toll, vor allem, dass sie die Original-Darsteller gewinnen konnten. Dadurch hatte die Folge etwas von einem würdigen Abschluss. (Damals konnte ja keiner ahnen, dass es da erst richtig losgehen sollte). Seltsamerweise hat es mich auch nicht gestört, das die alten Herren plötzlich mit den neuen Masken herumgelaufen sind. Andersrum wären sie ein Fremdkörper gewesen, es hätte vielleicht sogar albern ausgesehen. Dagegen fand ich es schon sehr merkwürdig, dass die drei über hundert Jahre nach TOS noch am Leben sind. Okay, wir wissen nichts über die natürliche Lebenserwartung der Klingonen, aber die durchschnittliche haben sie definitiv übertroffen.
Ich bin jetzt keine Biologin, aber ich denke, der Metabolismus einer Spezies hat nichts mit ihrer kriegerischen oder sonstwie Kultur zu tun. Wir wissen nur wenig über die Natur des Planeten Kronos, aber er scheint mir doch ein raues Plätzchen zu sein. Ich stelle mir das so vor: Wenn klingonische Kinder nicht schnell genug auf eigenen Beinen stehen können, ist die Spezies bald vom Aussterben bedroht. Haben sie aber erst Mal das Erwachsenen-Stadium erreicht, ist das Gröbste überstanden. Der Rest hängt von ihrem Willen zu überleben, ihrer Kreativität und ihren antrainierten Fähigkeiten ab. Abgesehen davon haben wir ja bereits gelernt, dass bei Klingonen jedes wichtige Organ zweimal vorhanden ist (s. „Ethics“, TNG), ein nicht unerheblicher Faktor für die Lebenserwartung.
Der Humor und die Selbstironie haben mir auch gefallen. Mein Lieblingsspruch ist der von Koloth: „Heute, da eröffnen klingonische Krieger Restaurants und servieren den Enkeln von Männern, die ich im Kampf getötet habe, Rächt.“ Kleiner Seitenhieb auf den klingon Chef aus „Melora“ und „Playing God“. 😁
Wie von euch ausführlich besprochen war die Episode als Hommage an „Die glorreichen Sieben“ gemeint. Das hatte ich bis dahin nicht so gesehen, aber die Parallelen sind nicht von der Hand zu weisen. Als alter Mantel-und-Degen-Fan finde ich folgendes Zitat von Regisseur Kolbe interessanter: „It was really the three musketeers on a smaller scale“. Ja, klar: Jadzia ist der junge D’Artagnan, den die anderen zunächst nicht dabei haben wollen, Kor ist Porthos, bei dem der Spaß im Vordergrund steht, Kang ist der düstere Athos und Koloth der pragmatische Aramis.
Einer für alle und alle für einen – qa’pla!
Eure Bridge
Fand die Folge damals schon cool, obwohl ich in den 90ern nie gescheckt habe, dass es die alten Klingonen aus der Classicserie sind. Mit dem Wissen noch ne Runde besser.
Was eure Diskussion um 16:9 angeht. Da bin ich bei Sebastian. Ich hab das erst kürzlich bei der Konkurzenz von B5 gesehen. Bei den DVDs das Bild künstlich aufgezogen auf 16:9. Bei den leider nur englisch digital verüfgbaren Remaster ist das ganze wieder im Ursprungsformat 4:3 dafür in HD. Gut sieht dann heute natürlich so aus, als würde man ein Let Play eines Amaiga Games schauen. Aber die Aufnahmen mit den Schauspielern wirken hier besser. So ein HD Remaster bei DS9 wäre ein Traum.
Achja eine Idee noch für euren Supportbereich. Habt ihr schon mal über eine Seite mit Afiliatelinks nachgedacht. Würde euch darüber dann gerne bei dem einen oder anderen Einkauf unterstützen.
Meine Lieben,
ich hab mich gefreut auf diese Besprechung von Euch. Niemals hätte ich damit gerechnet, dass die Folge so gut weg kommt. Was auch wieder stark ist, weil das nicht so oft vorkommt und ihr dieses Mal eben einen ganz anderen Blickwinkel als ich habt. Normalerweise ignoriere ich Star Trek Folgen die mir nicht gefallen. Man ist ja Kummer gewohnt. Wie in dieser Episode allerdings in Steven Seagal B-Movie Manier, bloß mit noch schlechteren Kampfszenen, eine meiner Lieblingscharaktere (Dex) mal eben locker 41 Leute auf dem Gewissen hat, passt für mich vorne und hinten nicht. Schwüre und Kindermorde hin oder her. Dex ist Sternenfottenoffizierin und nicht Rambo! Am Ende gibt es böse Blicke vom Spencer?! Stattdessen sollte Dex vor das Tribunal und den Rest ihrer Tage in der Strafkolonie Rura Penthe (gegoogelt) verbringen, wenn sie sich mit den Klingonen doch so verbunden fühlt. Ach ach ach. Is natürlich alles Geschmacksache und absolut kein moralischer Zeigefinger. Ich freue mich für jede/n, die/der die Folge gut findet. Ich versuche sie besser so schnell wie möglich zu vergessen.
Peace, Ole
Dax nich Dex🙃
Dex war im „Denver-Clan“.
Noch eine Idee: falls dieses Dingensmuseum in LA mal fertig wird und ihr da hin reisen wollt, macht doch mal eine Pro Forma Hörerreise daraus, nur mit frühzeitiger Terminmitteilung. Und dann Podcastaufzeichnung vor Ort, vielleicht noch mit einem Paramounter oder sonst Trekbeteiligtem. Studiotour über Filmset vielleicht. Das wäre doch was! Ich würd mir glatt ein Ticket buchen um dabei zu sein, falls ich Zeit habe. Und Kalifornien ist immer eine Reise wert…
Immer, wenn Kor beim Grinsen die Zähne zeigte, fühlte ich mich an Mike Myers in seiner großartigen Rolle des Austin Powers erinnert!
Hallo zusammen!
Auch ich finde es schön, wieder einen Bezug zur Originalserie zu sehen. Tatsächlich bin ich aber überrascht, dass diese Folge schon so früh kam. Gut auch hier wieder, dass dieses „Klingonenbrimborium“ nicht verklärt, sondern vom Sockel geholt wird. Die alten Klingonen sind bereit, einen sinnlosen Tod zu sterben, wenn es nur heldenhaft ist. Da ist es doch schwer verständlich, wie ihre Gesellschaft so weit kommen konnte. Das Alter und das veränderte Aussehen, das müssen wir wohl oder übel schlucken. Wenn ich mich recht an die spätere Tribbles-Folge erinnere, dann kannte Dax die Klingonen auch nur mit diesem Aussehen. Hätten Sie es doch bloß dabei gelassen, was Worf sagte: „Wir sprechen darüber nicht mit Anderen.“
Hat Dax sich schuldig gemacht? So eine ähnliche Diskussion hatten wir schon mal in TNG 4.07, „Reunion“, damals mit Worf. Moralisch ist sie wohl schuldig, rechtlich dagegen ist das nicht so klar. Das hängt hier wohl vom „Tatort“ ab. Hatte sich der Albino auf einer Welt im klingonischen Reich versteckt, wäre das keine Frage. Hätte das Versteck im Föderationsraum gelegen, dann hätte die klingonische Regierung erst einmal einen Auslieferungsantrag stellen müssen. Dem hätte die Föderation sicher nicht entsprochen, wenn ihm die Todesstrafe gedroht hätte. Was aber, wenn der „Prozess“ aus einem fairen Zweikampf bestanden hätte, aus dem er sich ja auch hätte freikämpfen können? Demnächst in der Serie „Star Trek Law and Order“.
Diese Folge ist auch wieder ein Beispiel dafür, daß DS9 eine „erwachsenere“ Serie ist. Die Leiden von Kriegern im Rentenalter sind eher nichts für die ganz jungen Zuschauer.
Bei der Western-Inspiration fühlte ich mich eher an „Die vier Söhne der Katie Elder“ erinnert. Auch das ist eine Rachestory. „Die glorreichen Sieben“ gab es in der ersten Staffel von „Der Mandalorianer“, als „Die glorreichen Zwei“ aka „Sanctuary“.
Weiter interessant fand ich Dax‘ Frage, wie es sei, einen Menschen zu töten. Es dauert ja noch eine Weile, bis wie mehr über vorherige Wirte erfahren. Ich habe mich nur gefragt, ob ihm das in seinem langen Leben wirklich noch nie passiert war. Oder war das Jadzia, die hier gefragt hat?
Konfigurationen des Bathleth könnten vielleicht noch „Anfänger“, „Wächter“ oder „Parade“ sein. In STD kamen doch so seltsam geformte Teile vor mit Spitzen in Richtung des Kämpfenden. Welche Konfiguration könnte das sein?
Mein TAD Zitat der Woche (etwa bei 1.04): „Dax und Jadzia mögen sich“.
Moin
Noch mal eine Idee für euren Supportbereich. Könnt ihr da vielleicht einige Affiliate Links zu bekannten Shops einfügen? Würde euch gerne dann bei dem einen oder anderen Einkauf unterstützen, indem ich vorher über eure Seite gehe.