#208: Ensign Ro (TNG 5.03)

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7. Oktober 1991:
Nach Sonya Gomez und Reginald Barclay kommt erneut eine Offizierin an Bord, die, anders als die ach so perfekten Sternenflotten-Leute, Ecken und Kanten hat. Ro Laren, frisch aus dem Knast geholt, passt Bill und Geordi nicht in den Kram, freundet sich aber mit Guinan, Simon und Sebastian an. Außerdem: Das Fundament von Deep Space Nine.

In Deutschland: Fähnrich Ro, ausgestrahlt am 30. März 1994.

Dieser Beitrag hat 30 Kommentare

  1. Horst

    Juhu Erster. 😉
    Ich kann nachvollziehen, dass man den Rang Ensign übersetzt hat. Bei Captain und Commander weiß trotzdem gleich jeder um welche Funktion es sich handelt. Bei Ensign sieht das anders aus. Da wissen bestimmt nur die wenigsten, dass es sich um Offizieranwärter handelt. Das wissen bei Fähnrich wahrscheinlich auch nicht viele, aber der Begriff sollte bekannter gewesen sein.

    Bitte seid etwas vorsichtiger mit dem Rassismusvorwurf. Riker hat Vorbehalte ggü Ro, aber nicht ggü dem ganzen Volk. Das ist kein Rassismus. Heute ist man sehr schnell dabei jemandem Rassismus unterstellen, weil die Antennen auf supersensitiv eingestellt sind. Natürlich teilweise zurecht, aber nicht nur.

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    1. Bravomike

      Ahoi Horst!

      Nur als kleine Ergänzung: Das ist ja gerade der Fehler! Ein Fähnrich ist ein Offiziersanwärter, jemand in Ausbildung, und rangmäßig bis zum Ende der Ausbildung einem Unteroffizier gleichgestellt.

      Ein Ensign ist ein junger, aber voller, echter, kompletter Offizier nach der Prüfung. Die „Übersetzung“ des englischen Dienstgrad Ensign wäre Leutnant (Lieutenant Junior Grade ist Oberleutnant, Lieutenant ist Kapitänleutnant).

      „Fähnrich“ erweckt den falschen Eindruck, dass Ro sehr jung und noch in der Ausbildung wäre, nach dem Motto, dass sie noch viel zu lernen hat. Dabei ist sie ein vollwertiger Offizier von Rang und Stand.

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      1. Ronnsen RD

        Moin Bravomike,

        ich stimmte Dir zu, wenn wir die Stellung der Dienstgrade „Ensign“ und „Fähnrich“ aus unserer jetzigen Zeit zugrunde legen, passt das alles nicht wirklich. Diesbezüglich ist die Übersetzung „Fähnrich“ hier schon irreführend und verleitet dazu, falsche Schlüsse zu ziehen.

        Wenn wir uns aber gedanklich von diesem „Jetzt-Zeit“ Bezug lösen (und das sollten wir), dann ist die Übersetzung aber auch wiederum sehr passend:
        Wir bewegen uns hier in fiktiven Rahmen der von der Sternenflotte definierten Ränge. Da gibt es nur den „Ensign“ als untersten Offiziersdienstgrad und die einzige deutsche Übersetzung, die der etymologischen Herkunft gerecht wird, ist nun mal der „Fähnrich“ („Ensign“ => Träger der „insignia“ („Amtszeichen“) / Fahne => Fahnenträger => „Fähnrich“).

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        1. Bravomike

          Ahoi Ronnsen!

          Danke für die Perspektive. Ich finde es einfach zu verwirrend. Dieser Fehler stößt einem doch ständig auf. In „Favor the Bold“, wenn Nog als frischer Ensign von der Akademie kommt und mit Chief O’Brien redet – mit dem Wort „Fähnrich“ macht der Dialog einfach keinen Sinn! Aber vielleicht bin ich da zu sehr vorgeprägt 😉

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      2. Horst

        Hi,

        das war mir nicht bewusst. Allerdings sagt die Wikipedia ( 🙂 ), dass die deutsche Entsprechung des Fähnrich schon passt, aber ein Ensign wie du richtig schreibst bereits ein Offizierspatent hat.
        In der DDR-NVA gab es den Dienstgrad des Unterleutnants. Das würde wohl am besten passen.
        Einen Ensign als Leutnant zu übersetzen, wäre allerdings auch verkehrt.
        Ich halte es trotzdem nicht für verkehrt, dass sich die deutsche Synchro hier mit einer Entsprechung behilft.

  2. Chris

    Riker lässt da seinen seit über vier Jahren angestauten Frust raus. Als er damals auf die Enterprise kam lief ihm da dieser Klingone übern Weg, der regelwidrig seine Schärpe übergeworfen hatte, aber als Bill ihn darauf angesprochen hat, hat dieser erst mit dem Kiefer gemahlen und dann gedroht ihm das Dressbrett neu zu Tapezieren, wenn er ihm nochmal desshalb dumm kommt.

    Den Vorfall, bei dem die Wand mit den Modellschiffchen draufgegangen ist, werdet ihr in wenigen Wochen ja noch besprechen.

  3. Michael from Outer Space

    Hallo Spencer, Hallo Elvis! 😉

    Ich habe den Award gewittert, war mir aber bis zum Schluss unsicher, ob ihr ihn wirklich zücken werdet. Ich finde ihn jedenfalls verdient. TNG liefert mit den Cardassianern, den Bajoranern und dem Maquis ganz viele Grundlagen für DS9. Ich gucke mir gerade nochmal den tollen „Der Kreis“-Dreiteiler am Anfang der 2. DS9-Staffel an und den hätte es ohne Folgen wie „Ensign Ro“ nicht gegeben.

    Was Ro Laren angeht bin ich voll auf eurer Seite! Es ist frappierend, wie gut ihr Charakter in dieser einen Episode ausgearbeitet wird, wohingegen Crew-Frauen und -Männer wie Troi, Dr. Crusher und La Forge seit vier Staffeln „dahindümpeln“. TNG war einfach nicht die geeignete Serie, um einer größeren Anzahl von Figuren Charaktertiefe zu verleihen. Sie beschränkt sich im Wesentlichen auf Picard, Worf und Data. Selbst Riker ist abgeschlagen und fast auf einem Niveau mit dem Gastcharakter Guinan. Das fällt mir bei TNG immer wieder auf, v.a., wenn ein „Störenfried“ (in ganz großen Anführungszeichen!) wie Ro Laren daherkommt. Super ist auch, dass sie jetzt zur Crew gehört und uns nicht wie andere (Sonja Gomez, Shelby) nach einer oder zwei Folgen wieder verlässt. Da fühle ich mich beinahe schon an Seven of Nine erinnert.

    Erwähnenswert finde ich außerdem, dass Laren der erste wiederkehrende Sternenflottencharakter ist, der eine dunkle Vergangenheit mit Gehorsamsverweigerung und Gefängnisstrafe bekommt. Dasselbe wurde bei Tom Paris und Michael Burnham angewendet, aber von diesen dreien gefällt mir Laren nach wie vor am besten. Das liegt wahrscheinlich auch an Michelle Forbes, denn ihre Rolle des Admiral Cain in „Battlestar Galactica“ finde ich richtig stark. „She kicks ass!“. Die Parallelen zu Kira Nerys sind überdeutlich. Gibt es auch bajoranische Frauen, die keine „Kratzbürsten“ sind? 😅 Nein, im Ernst, ich mag sie sehr.

    LL&P 🖖 👋
    Michael from Outer Space

    P.S.: Die bisherige Enterprise-D sieht toll aus, und wenn sie fertig ist, wird sie noch viel toller aussehen! 👍 Ich würde mir aber eher die „Ur-Enterprise“ von Kirk, Bones und Spock aus bunten Gemüsewürfeln bauen.

  4. manuimkanu

    Nein, das ist kein Rassismus mit der Ohrring, glaube ich nicht. Es ist halt kulturelle Ignoranz. Ich gehe davon aus, dass Riker den einfach für Modeschmuck hält.
    -Wenn schon Captain Anthropologen-Feingeist Picard kaum was über die Bajoraner weiß, dann Billy ja wohl erst recht. 😀
    Ro klärt ihn ja auch nicht auf, sondern nimmt das hin. Vlt hätte er sonst zurückrudern müssen (ich hätte gerne gesehen, wie er da reagiert hätte).
    Er will ihr halt gleich mal richtig schön einen reinwürgen.
    Wenn Riker ein My Selbstreflexion zeigen würde, dann sollte er halt erkennen, dass gerade diese Uniformskritik nicht der allerbeste Hebel dafür ist Ro das zu zeigen.
    Das ist soo offensichtlich mit 2erlei Maß gemessen, denn immerhin läuft ja ausgerechnet seine persönliche Lieblingsoffizierin seit Beginn der Serie – und auch jetzt noch – permanent in Zivil auf der Brücke rum! Da brauchte es aber schon diesen ach so gemeinen Captain Jellico um das später mal zu bemängeln. Für Mr. Superoffizier mit Auszeichnung ging das immer völlig klar.^^

  5. Torq

    Moin Männer!

    Teilweise übertreibt Ihr mit Eurem Streben nach sogenannter Political Correctness. Der Grundgedanke ist ja erstrebenswert, doch im Hinblick auf einen Verstoß gegen die Kleiderordung Rassismus zu bemühen, ist etwas weit hergeholt. Es gibt auch Mitglieder der „Minderheitsgesellschaft“, die sich einfach nur daneben benehmen.

    Davon abgesehen:

    Fähnrich Ro Laren ist die Härteste!

    Hammer Frau.

    KEINEN Schritt zurück.

    Zehn Unten!

    Euer Torq

  6. Florian

    Ro Laren fand ich immer cool. Auch viel cooler als Kira. Die war mir zu zu sehr auf Krawll gebürstet 🙂

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  7. Lisa

    Weviele Schrauben wurden wohl beim Bau der echten NCC 1701-D verbraucht ???

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  8. Roger

    Schon wieder so eine sehr gute Episode, welche zum Nachdenken und Diskutieren anregt. (Und das wird nächste Woche wohl so weitergehen). Das Niveau ist echt grad hoch seit einigen Wochen und da kommt in der Staffel ja noch einiges…

    Damals 1994 wars etwas merkwürdig für uns hier im deutschsprachigen Raum, da die ersten Episoden DS9 (meine ich jedenfalls) schon gesendet worden sind, als diese Episode ausgestrahlt wurde. So „richtig“ neu waren die Bajoraner deshalb nicht.

    Ich weiss nicht so recht, wie ich Rikers oder Geordis Verhalten bewerten soll. Es erinnert mich ein bisschen an die Schulzeit, wenn mal ein Neuer in die Klasse kam und man vielleicht schon was von dem gehört hatte. Der Ruf eilt halt manchmal voraus. Etwas unprofessional war das aber schon und im Fall von Riker auch elitär. (Das ist übrigens etwas, was ich nie ganz verstanden habe: Die Enterprise sei „das Flaggschiff“ und „das beste Schiff“ etc. etc… aber es gibt einige baugleiche Galaxy-Klasse-Schiffe in der Flotte, die wohl im Durchschnitt kaum das weniger qualifizierte Personal aufweisen werden als die 1701-D und wohl auch das eine oder andere Abenteuer erleben werden. Oder fliegen die fünfmal am Tag Erde-Mars retour? Wohl kaum.)

    Super besprochen, dankeschön. Ihr pendelt euch auf langsam auf gemütlichen 2h ein, das passt mir so.

    Gute Woche! 🙂

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  9. Don

    Moin!

    Simon, Du hast also Deine Fastenzeit noch vor Ostern beendet?

    Hey, nicht die Omma verwetten!

    In der vierten Staffel sah man in „Future Imperfect“ eine Ferengi auf der Brücke der Enterprise sitzen. An weitere in der Staffel kann ich mich jedenfalls nicht erinnern.

    Für den Franzosen Picard heißt sein Friseur „Herr Wort“.
    Die Zukunft wird schön, man kann dort offenbar auch ohne Antigentest zum Friseur!

    Solarion IV – das klingt ja schon fast stanislawlemisch!

    Nach oben buckeln, nach unten treten, Kennelly ist also ein Untertandmiral.
    Und übrigens wieder mal ein Mensch mit Schnupfen, obwohl es den doch laut Dr. Beverly im 24. Jahrhundert gar nicht mehr geben soll.

    Auch hier hatte ich es damals beim ersten Sehen wieder (wie bei den Cardassianern und auch bei den Trill), dass hier eine mir von DS9 längst wohlbekannte Spezies ersteingeführt wurde, weil Sat.1 die Folgen beider Serien in einer völlig unabhängigen Ausstrahlungsreihenfolge sendete.
    Das war schon irgendwie ein merkwürdiges Gefühl.

    Man kann Rikers Verhalten Ro gegenüber kritisieren, aber rassistisch ist es sicher nicht.
    Interessanter ist aber die Frage, warum denn dann Worf seine Schärpe tragen darf und Ro den Ohrring nicht.

    Einen Befehl verweigert und dadurch sind acht Leute gestorben: Also auf der Discovery würde man mit solch einem Verhalten irgendwann Captain sein.

    Ro Laren ist bereits runtergebeamt. Der frühe Vogel fängt den Wurm!

    Immerhin hat Picard seinen Phaser in Vorhalte, als er zu Orta runterbeamt. Völlig blauäugig ist er dann doch nicht.

    „Guinan! Oh Gott, ist wieder was mit Tasha?“
    => Naja, in gewisser Weise schon, denn Ro ist ja durchaus auch so eine Art Tasha-Ersatz.

    Dolak hat so ein asymmetrisches Gesicht (und dazu noch eine asymmetrische Frisur).

    Wenn Ortas Leute nur alte Schiffe und alte Ausrüstung haben, mit der sie rein gar nichts erreichen können, warum sehen die Cardassianer sie dann trotzdem als eine solch große Bedrohung an, dass sie einen derart dezidierten Plan für diese Leute aushecken und damit sogar den Friedensvertrag mit der Föderation riskieren?

    Fazit?
    Naja, Prädikat: besonders mittelmäßig.
    Die Story ist leider viel zu vorhersehbar und der Antagonist (wenn man ihn so nennen will), bleibt blass.
    Mit Ro Laren wurde allerdings tatsächlich eine starke und interessante Figur aus der Taufe gehoben. Ändert jedoch leider nichts an der schwachen, halbgaren Geschichte. – Daumen quer!

    Trinkt McCoy gerne nen Mint Julep? Ich dachte, das war eher so Goldfingers Getränk?

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  10. Ronnsen RD

    Nabend zusammen!

    Danke für die Besprechung der Folge! Beides (TNG-Episode & Besprechung) lädt hier durchaus zur Diskussion ein, da wie ich mitbekommen haben, die Award Entscheidung nicht ganz unumstritten ist.

    Ich weiß auch nicht, wie Simon gleich auf „Rassismus“ kommt. Vielleicht hat da die gedankliche Parallele zwischen Bajoranern und Juden dazu beigetragen, aber das halte ich persönlich auch für etwas überzogen. Wenn man möchte, könnte man womöglich eher einen Bezug zum Kopftuchtragen bei Lehrern herstellen.

    Es geht schlicht um Kleidervorschriften, immerhin sind wir hier beim Militär und nicht auf ner Kaffeefahrt. Was hier passiert, ist sicher auch keine Diskriminierung (Religion), wenn die Vorschrift ausreichend begründet ist. Gerade bei solch exorbitantem Gebamsel lassen sich sicher gute Gründe finden, das Tragen im Dienst zu verbieten.

    Natürlich kann man es auch netter sagen, aber Riker ist Commander, verdammt nochmal, und muss auf seinem Schiff einen verdammten Fähnrich nicht mit verdammten Samthandschuhen anfassen, nur weil es eine Frau oder ein armer Bajoraner oder Häftling oder was auch immer ist, verdammt nochmal! („Es sind verdammt nochmal nicht ihre Wale, Ädmirell!“).
    Das Gebamsel wird übrigens in späteren Episoden auch weniger und ist dann nur noch eine Kette mit Ohrring und Clip. Ein Zugeständnis an die Vorschriften.

    Michelle Forbes ist als Ro Laren aber auch eine Erscheinung. Eine sehr talentierte Schauspielerin mit einem spannenden Gesicht. „Leider“ wirkt sie durch das alte bajoransiche Make-up ständig erzürnt und wütend, was die Unwilligkeit des Charakters hier aber noch unterstreicht.

    Auch hervorragend: Körperspannung & Körpersprache. Das geht schon beim ersten Beamen los. Wo viele andere einfach kerzengerade stehen, mit den Händen an der Hosennaht, als würden sie gleich durch eine schmale Röhre gepresst und müssten sich deshalb extra schlank machen, steht Fähnrich Ro lässig mit einem Bein ausgestellt da. Der Blick ständig genervt und die Arme überschlagen. Ein ganze Parade von Verweigerungshaltungen sehen wir da vorbeiziehen und wir winken ihnen begeistert zu! Ihre innere Widerspenstigkeit ist fast greifbar… wie sie in der Besprechungsraumszene im Hintergrund immer die Augen verdreht, während die anderen reden. Toll!

    Super auch die Szene mit Guinan, als sie dann sagt „Too late.“ und geht. Da lächelt Ro Laren so wunderbar minimal aber deutlich und man glaubt ihr, dass sie sich innerlich gerade unheimlich freut.

    Hervorheben möchte ich die Szene bei Picard im Büro, als sie von ihrem Vater erzählt. Das ist ein ganzer Monolog ohne Schnitt und von einer Einstellung mit ganzem Oberkörper am Anfang zoomt die Kamera fast unbemerkt immer näher an ihr Gesicht, bis wir im Close-up sind. Wir dringen hier immer weiter zum Kern dieses Charakters vor und sind ihr am Ende sehr nahe. Schnitt auf Picard und dann wieder in die große Einstellung von hinterm Schreibtisch auf Ensign Ro und damit wieder zurück zur Mission. Wer auch immer das zu verantworten hat: grandiose Arbeit!

    Gut finde ich auch, dass uns hier nochmal bewusst die Kehrseite der Nichteinmischungspolitik der Föderation vor Augen geführt wird. Wenn einem Dritt-Volk außerhalb des Territoriums der Föderation und innerhalb fremden Raumes Leid angetan wird, steht man dem aufgrund der eigenen Regularien machtlos gegenüber. Die ewige Frage: „Warum habt Ihr nichts getan!“ – die ewige Antwort: „Wir haben nur Vorschriften und Befehle befolgt!“

    Gul Dulak verspricht sich hier übrigens nicht, der spricht eben Dialek: „Cardaysian“ sagt doch alles: Er ist ein cardassianischer Sachse.
    Die schiefe Optik ist übrigens das Markenzeichen des Schauspielers. Wir sehen hier Frank Collison, besser bekannt als Telegraphist „Horace Bing“ in der sehr erfolgreichen Serie „Dr. Quinn – Ärztin aus Leidenschaft“.

    Zum angerissenen Vergleich von Ro Laren mit Worf:
    Ja, beide haben ihre Motive und Ideale, sind aber auch Offiziere der Sternenflotte und dadurch stets zwischen zwei Welten hin- und hergerissen. Der Unterschied ist aber:
    Ro Laren Agenda bezieht sich auf das Bestreben, ihrem Volk wieder zu dem Ansehen, der Stärke und Souveränität vergangener Tage zu verhelfen.
    Worf rennt „lediglich“ einem von ihm selbst hochstilisierten Idealbild seiner Kultur hinterher, das es aber in Realität nicht gibt und auch nie gab.
    Ro Larens Motiv ist da für mich durchaus greifbarer, nachvollziehbarer und hat einfach mehr Substanz.

    ——————-
    Fazit: Daumen hoch!
    Also die Story hat sicherlich keinen Award verdient, sie ist nicht wirklich originell. Auf die Freak-Show hätte man hier auch verzichten können.
    Was hier aber maßgeblich zu Buch schlägt, ist die Art und Weise, wie uns die Story serviert wird. Tolle Kameraarbeit, lange Schnitte, kluge und witzige Dialoge (Ro Laren und Guinan) und natürlich die titelgebende Figur in der Folge. Kein physisches Abziehbild eines einzigen Charakterzugs, sondern eine wirklich greifbarer Charakter mit vielen Wesenszügen.

    Man könnte meinen, die Macher haben letztendlich alles das, was sie über die Jahre bei der Entwicklung einer Nebenfigur wie z.B. Miles O’Brien (Karriere, Familie, Kriegstrauma) gelernt haben, nun komprimiert, gebündelt und fokussiert auf eine neue Figur in diese Episode eingebracht und damit auf Anhieb einen glaubwürdigen neuen Charakter mit Main-Cast Qualität erschaffen. Genau für diese Leistung hat die Folge den Award verdient.

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    1. Horst

      Vielleicht spielt hier auch mit rein, dass man heutzutage Kritik nur noch positiv verkaufen soll, dass der zu kritisierende kaum noch mitbekommt, dass er/sie gerade kritisiert wird. 😉
      Ich bin auch für einen harmonischen Umgang, aber hier geht es immerhin um jemanden, der im Dienst für den Tod von 6 Kameraden verantwortlich ist. Da wäre ich als Vorgesetzter auch vorsichtig und würde die Person mit Argusaugen beobachten. Wahrscheinlich ist dieser Vorfall wegen ihrer Undiszipliertheit vorgefallen.
      Das ist also kein Rassismus von Bill, sondern einfach gerechtfertigte Skepsis. Auch im TNG-Jahrhundert wird man wohl noch jemandem die Schuld für etwas geben dürfen. 😉
      Außerdem schafft man durch diesen Kniff, dass Ro einem an der Stelle etwas leid tut und sie wird alleine dadurch relevanter, dass Bill sich so über sie aufregt. Sie muss dann ja irgendwie wichtig sein.

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    2. Michael Kleu

      „Gul Dulak verspricht sich hier übrigens nicht, der spricht eben Dialek: „Cardaysian“ sagt doch alles: Er ist ein cardassianischer Sachse.“

      Genau das habe ich mir auch gedacht! Als ob die alle Hochcardassianisch sprechen würden! 😉

      Und ich finde es gut, dass der Generalübersetzer solche Feinheiten beachtet!

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  11. Bridge 66

    Hallo Jungs,

    Ich gebe zu, dass Ro Laren mir von Anfang an unsympathisch war, auch wenn sich das später ein wenig gegeben hat. Hier läßt sie es an jeder Höflichkeit mangeln, die ein Fähnrich einem ranghöheren Offizier entgegenbringen sollte, geschweige denn einem Captain wie Picard. Ihre ganze Körperhaltung sagt: Ihr könnt mich alle mal. Mich hat das an die Internatsgeschichten von Enid Blyton erinnert, die ich früher immer gelesen habe. Da kam immer mal wieder eine neue Schülerin, die gegen ihren Willen von ihren Eltern auf die jeweilige Schule geschickt wurde und sich allen Bemühungen widersetzte, sie in die Gemeinschaft zu integrieren, bis dann am Ende irgendetwas passierte, das sie doch noch zu einer begeisterten Möwenfelserin/ Lindenhoferin gemacht hat.

    Rikers und Picards Aggression gegenüber Ro mag für die ach so edlen Starfleet-Offiziere vielleicht übertrieben erscheinen, aber ich nahm immer an, dass es da wohl gute Gründe für gäbe. Guinan sagte, daß Ro sich vor Gericht nicht verteidigt habe und nie die ganze Geschichte erzählt hatte. Für Außenstehende mag sie wie ein bockiges Kind gewirkt haben, das überzeugt ist, nichts falsch gemacht zu haben und keine Reue zeigte.

    Ich habe mir die deutsche und die Originalfassung im direkten Vergleich angeguckt. Als Ro vom Tod ihres Vaters erzählt, klingt die deutsche Stimme kühl und sachlich. Im Original bricht es einem fast das Herz.

    Ist euch an Ros Uniform etwas aufgefallen? Ich meine die Szene, als sie dem Mädchen ihre Jacke gibt. Zuerst sieht es so aus als ob ihre Uniform einteilig wäre. Ich habe jedenfalls keinen Taillenbund wie bei den Männern gesehen, auch hat sie vorne keinen Reißverschluss oder sowas. Dann kommt das Kind – Schnitt – wir sehen Ro von hinten über die Schulter wie sie ihre Jacke auszieht – wieder Schnitt – Ro von vorne, wie sie dem Kind die Jacke über die Schultern legt. Hä?

    Behaltet mal im Hinterkopf, daß Admiral Kennelly sagte, die Cardassianer hätten Bajor vor 40 Jahren annektiert. Laut Chronologie schreiben wir das Jahr 2368, vierzig Jahre davor wäre also 2328…

    LL&P
    Eure Bridge

    1. Michael Kleu

      „Ist euch an Ros Uniform etwas aufgefallen?“

      Für mich war das das erste Mal, dass ich bewusst jemanden in einer armlosen Uniform gesehen habe. Ist mir gleich aufgefallen.

  12. Myriam

    Hallo Zusammen

    Eine tolle und unterhaltsame Folge von euch wieder einmal!
    Ich finde es auch sehr beruhigend, nach einem Bauplan Lego zusammenzusetzen, Mandalas ausmalen, Malen nach Zahlen, und so weiter. Aber nur im kleinen Rahmen. Bei Möbeln scheitere ich aus unerklärlichen Gründen nämlich trotzdem.

    Diese TNG-Folge gehört zu meinen Lieblingen. Als ich sie zum ersten Mal sah, fand ich: Endlich mal eine Serienfigur mit Ecken und Kanten, mit nur allzumenschlichen Fehlern, sie hebt sich wohltuend von den eher glatten TNG-Typen ab. Auch im wahren Leben benimmt sich ja nicht jeder immer korrekt, höflich und respektvoll, das darf eine Serie (Auch wenn’s eine Utopie ist) durchaus wiederspiegeln, wenn man es damit nicht allzusehr übertreibt. Wichtig ist meiner Meinung nach, dass es authentisch und natürlich wird.

    Schade, dass Fähnrich Ro nicht zu einem zusätzlichen Hauptcharakter wurde, sie wäre meiner Meinung nach eine echte Bereicherung gewesen.

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  13. Anarch

    Nachdem ich «Fähnrich» immer als Lernende:r gewertet hatte (das Wort klingt kindlich, Wesley war jung) war es für mich nicht sonderlich verwunderlich, dass Riker den Strengen raushängen liess.
    Im Betrieb sind wir mit den neuen Lernenden anfangs streng und wenn sie unser Vertrauen gewinnen, kriegen sie mehr Freiheiten. Umgekehrt ist es schwieriger.
    Dass Worf mehr Freiheiten hat, war für mich darum OK.
    Ros Ruf besagt, dass sie leichtsinnig ist und (zu) hoch pokert. Eine Rebellin, die keinen Bock hat, da zu sein.
    Riker kennt faule und unmotivierte Mitarbeitende weniger, als wir heute. Er hat die Mitarbeitendenmotivations-Kurse für Vorgesetzte nicht besucht. 😉

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  14. Florian

    Heute gibt es KohlRoLaren! Göttlich 🙂

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  15. BjoernHH

    Dass Simon die Fastenzeit schon vor Ostern beendet hat, ist voll in Ordnung, er hat ja auch schon Anfang des Jahres angefangen zu fasten und nicht erst ab Aschermittwoch!

    Ich freue mich jetzt darauf, dass Ro demnächst vorne links an der Conn-Station sitzt, und ihr neuer Freund Riker kommt nach vorne gestiefelt und setzt seinen Fuß wieder mal so hardrockmäßig auf die Monitorbox!
    Na Mäuschen, soll ich Dir den Kurs einloggen?

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    1. Don

      Eine gewisse Anziehungskraft zwischen beiden wird ja in späteren Folgen durchaus sichtbar.

      1. Ronnsen RD

        Diese „gewisse Anziehungskraft“ wird sogar zünftig vollzogen! 😀

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        1. Don

          Ja, da sind sie aber nicht ganz bei sich selbst und leicht manipulierbar.

  16. Kleiner Bruder

    Hallo zusammen!
    Ro scheint mir der Charakter zu sein, der Tasha hätte werden sollen, wenn die Autoren etwas mit ihr hätten machen können/ dürfen. Aber vielleicht war es besser, dass sie sich mehr auf Worf konzentriert hatten, denn zwei als „aggressiv“ angelegte Figuren auf einmal wären wohl doch zu viel gewesen. Nun ist Worf praktisch auserzählt, und es ist Platz für jemand Neues.

    Rikers Aggression ist vielleicht verständlich, weil wir die Enterprise Crew jetzt schon seit einiger Zeit als eingespielte Maschine sehen, in der man sich blind aufeinander verlässt. Und nun kommt jemand, der eine potenzielle Gefahr für das Funktionieren dieser Maschine darstellt. Dabei wirkt das natürlich doppelzüngig. Gerade erst hat Data einen Befehl verweigert, aber, hey, es ist doch gut gegangen! Kein Problem, Schwamm drüber! Aber dieser Fähnrich… Dabei kommt es natürlich auf den Fall an, über den wir nichts erfahren. War es aus Egoismus oder hatte Ro die Moral auf ihrer Seite? Oder ist „nur“ eine geniale Idee schiefgelaufen?

    Am Schluss wagt Picard ja selbst so etwas wie einen Aufstand gegen das „System“, indem er den Plan des Admirals durchkreuzt, statt einfach seinen Befehlen zu folgen.

    Warum die Föderation auf Bajor nicht eingegriffen hatte muss nicht an Regularien liegen. Wahrscheinlich wäre das militärisch und diplomatisch ein zu hohes Risiko gewesen, stand doch schon früher der Vorwurf im Raum, die Föderation würde unter dem Deckmantel der „Menschlichkeit“ imperiale Politik betreiben. Kennen wir aus unserer Zeit doch auch.

  17. Sandra aus dem All

    Noch jemand der bei dieser Folge immer die Standbilder durchgezappt hat um raus zu finden wie Ro die Jacke ausgezogen hat? Bzw. wie sie die Szene geschnitten bekommen haben? 😀 Bin jedes mal wieder am rätseln…

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  18. Michael Kleu

    Nachdem Sebastian in der letzten Woche angedeutet hatte, dass Michelle Forbes gelegentlich eine gewisse Wirkung auf ihn hat, war mir das jetzt in dieser Sendung definitiv zu wenig Romance 😉

    Ich habe Michelle Forbes sehr in Battlestar Galactica und in True Blood gemocht, hatte aber völlig vergessen, dass ich sie schon aus Star Trek kannte!

    Zum ersten Mal sind mir bewusst die Parallelen zum Judentum aufgefallen, wobei man teilweise – wie Ihr mit Recht sagt – auch an die Palästinenser denken muss. Spannend!

    Der Ohrring und Worfs Schärpe führen ja fast zu Kruzifix- und Kopftuchdebatten. Auch spannend.

    Schöne Folge, und cool, dass Fähnrich Ro endlich da ist! Ich sagte es schon, aber ich bekomme mehr und mehr Bock auf DS9.

  19. Mister Incredible

    Moin zusammen,

    Die Zukunft kennt keine Gepäckprobleme. Man reist mit einem winzigen zylindischen Umhängetäschchen. Kein Besitz, kein Ballast. Klamotten und Kosmetik werden von Starfleet gestellt? Eine renitente Dickkopffigur tut mal gut, weil sie den wohlsortierten Starfleetladen durcheinander bringt. So muss das endlich mal. Beim ersten Gucken dachte ich „Maaann, wie zickig ist der Bill denn drauf?“ wegen des Ohrgebamsels. Und Worf darf diese Panzerkette immer mit rumschleppen? Guinan macht wieder einen tollen Job und lässt sich von niemandem instrumentalisieren. Das große Camp im Bronson Canyon war beeindruckend. Waren die Hühner auch bajoranisch, mit Kerben über dem Schnabel? Putzig, dass immer gaaanz viele Fässer rumstehen müssen, in jedem Camp. Was da wohl drin ist? Und auch die Gittersäulen mit dreieckigem Profil sind immer mit dabei. Zu Beginn fand ich den Shot schön, wo man ganz über die Seitenkonsolen auf der Brücke guckt bis zum Turbolift. Schade dass Ro nicht zur Standardcrew kam und blieb. Die „Reibungen“ an Troi und Crusher wären doch vielleicht erquicklich gewesen.

  20. Kai W

    Hallo.

    Ro Laren, (von der Wortstellung der „Hackl-Schorsch“ der Sternenflotte), hat soweit bekannt, 8 KollegInnen auf dem Gewissen , ohne dass Sie Aufklärung über die Motive ihrer Befehlsverweigerung leistet. Dies tut sie auch während dieser Mission auf der Enterprise nicht.
    Da wundere ich mich nicht, dass die Crew sie nicht mit „Arme weit“ sondern „mit geschlossener Faust“ begrüßt.
    Diese Crew hat eher wenig Vorurteile, aber die ablehnende Haltung ihr gegenüber ist durchaus humanoid verständlich.
    Die missglückte Begrüßung durch Will ist auch kein Rassismus, sondern eher ein Zeichen kultureller oder religiöser Intoleranz.
    Die Bajoraner erinnern mich hier auch an die Palästinenser (Flugzeugentführungen in den 70ern), auch wenn sich hier herausstellt, sie waren es gar nicht.
    Ro Laren muss sich die Sympathie der Crew und auch meiner erst noch verdienen.

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