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Botany Bay! Als die Entwicklung von Star Trek: Khan (damals noch Ceti Alpha V) unter Nicholas Meyer begann, war Trek am Dienstag noch Quark im Schaufenster. Nun endlich ist die Miniseries fertig, die das narrative Loch zwischen Space Seed und Star Trek II: The Wrath of Khan stopft – und sie ist ein Podcast! Simon & Sebastian rollen die epische Produktionshistorie auf, besprechen nach traditioneller TaD-Art ihr erstes Hörspiel und – oho! – brandneues Star Trek. Khans erste Tage im Exil erzählen die Episoden Paradise, Scheherazade & Do Your Worst. Fortsetzung folgt in drei Wochen.
Wenn ich vielleicht alternative Erklärungen anbieten dürfte, warum das „nur“ ein Hörspiel ist.
1. So große Unternehmen sind Risikoscheu. Die haben (aus Unternehmenssicht) ja mit den Fernsehserien alles „nach Handbuch“ für „erfolgreiches Mainstreamfernsehen“ gemacht, und hatten „trotzdem“ kaum Erfolg. So was kann passieren und deutet auf eine „falsche“ oder „inzwischen veraltete“ Richtung an. Es ist dann sinnvoll andere Dinge zu probieren um die neue Lage zu erkunden. Das kann man mit einem günstigen Testballon untersuchen. Funktioniert das nicht, so ist es auch egal, funktioniert es, dann hat man eventuell eine neue Goldader gefunden. (siehe StarWars!)
2. Audio-Langformate mit erzählerischen Inhalt sind in den letzten Jahren doch noch ein ganzes Stück erfolgreicher geworden. Podcasts boomen, und unter denen sind „True Crime“ Podcasts, die ja eine Geschichte erzählen, sehr populär. Da können auch Hörspiele funktionieren. Da könnte eine neue „Goldader“ dahinter sein.
Ich hab das Hörspiel (und auch eure Besprechung dazu) noch nicht ganz gehört, finde aber den „Aufmerksamkeitsaspekt“ sehr spannend. Ja einen Podcast konsumieren weniger Leute als eine Fernsehserie… aber dafür sorgt der auch für weniger Aufmerksamkeit im Unternehmen. Es ist dann so was wie ein „Skunkworks“-Projekt, etwas was, mehr oder weniger, unter dem Radar läuft. Dabei entsteht ein schöpferischer Freiraum. Oder anders gesagt, wenn Du dem Studio egal bist, dann verlangt das auch keine Änderungen.
Bis jetzt bin ich auch sehr angetan von den drei Folgen, vor allem weil es glaubwürdige Charakterentwicklung gibt. Die Rolle der McGivers kann man ja heutzutage nicht mehr so erzählen wie in TOS, nämlich als dummes 60er-Jahre-Frauchen, das beim Anblick einer durchtrainierten Männerbrust sämtliche Professionalität fahren lässt. Das Hörspiel findet hier für ihr Motiv Khan zu helfen aber eine glaubwürdige Begründung und damit auch einen nachvollziehen Wandel des Charakters für heutige Zeiten. Ich fand es auch schon immer komisch, dass die Enterprise auf ihrer Mission ausgerechnet eine Historikerin mitgenommen hat, die ja auch offensichtlich gar nix zu tun hatte und in der Crew wohl eine totale Außenseiterin war.
Danke für die tolle Besprechung, das macht Lust auf mehr!