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6. Oktober 1996:
Inmitten der DS9- und Voyager-Episoden, die TaD dieser Tage bespricht, feierte Star Trek ein rundes Jubiläum – 30 Jahre! Mit einem Monat Verspätung sendete UPN eine Gala mit unfassbarem Staraufgebot, die sich vor den Academy Awards nicht verstecken musste. Doch bereits im Spätsommer 1996 programmierte die britische BBC eine über fünf Stunden lange, knallbunte Star Trek Night – eine Wundertüte mit Quiz, Wissenschaftsdoku, Promi-Grüßen, Caretaker und vielem mehr. Wir feiern nachträglich mit!
Ich hab mich schon sehr auf diese Gala gefreut, weil sie auch für mich die erste als Fan war. Ich bin 1996 so richtig zum Fan geworden und als es dann auf Sat 1 kam, war ich begeistert. Besonders in Erinnerung ist mir Buzz Aldrin der mit dem Vulkaniergruß spielte. 🖖🏼
Aber auch die Begründung warum Ted Danson was mit Star Trek zu tun hat und der Auftritt von Ben Stiller. Janeways Alternative Crew fand ich als Kind witzig, konnte sie aber noch nicht einordnen. Ich hab die Gala aber tatsächlich häufig auf VHS gesehen. Dann gab es noch ein „Blitz!“ special, das teilweise auf dem Set der Voyager gedreht worden war und eine der nachmittäglichen quiz Shows hatte Folgen, die nur Fans Star Trek-Fragen gestellt hat. Ich fand das Programm, das Sat 1 da gemacht hat cool. Danke für die warme Erinnerung 😊
Sat.1 konnte demnach auch anders.
Wieder mal eine großartige Episode. Vielleicht zur Einordnung warum die BBC so was so gut macht.
Zum einen macht die BBC ihre Sendungen im Allgemeinen mit mehr Mühe, zum anderen hat Science-Fiction in UK wohl einen anderen Stellenwert. Nicht nur hat die BBC eine ganze Reine von Science-Fiction Produktionen gemacht, von „Out Of The Unknown“ bis hin zu „Die dreibeinigen Herrscher“, sondern die Leute hatten wohl Spaß dabei Science-Fiction Elemente so ziemlich überall rein zu „stopfen“.
Das merkt man auch in so kleinen Dingen wie Vorspännen. Hier mal ein Beispiel von „Top Gear“, damals einer Verbrauchersendung zum Thema Automobil:
https://www.youtube.com/watch?v=-jyl0thhHRM
Nein, man hätte da jetzt keinen Dummy-Roboter durch eine VR-Welt fahren lassen müssen… aber man hat das einfach mal so gemacht. (Übrigens ist das die 2. Fassung, die erste war klassisch animiert)
Oder hier von „Going Live!“ einer Sendung in der Zeichentrickserien gezeigt wurden, wohl ähnlich wie dem „Disney Club“ im Ersten oder „Ich und Du“ im ORF.
https://www.youtube.com/watch?v=uiXF0nsteQ8
Ja, das ist total drüber, aber schön zu sehen wie da Leute mit Zeug das bei der BBC im Lager lag, mal eben eine kleine Sci-Fi Welt erschaffen können.
Übrigens haben die auf diesem „Müll-Planeten“ auch zumindest ein Raumschiff selber gebaut. Das was die musikalischen Ergüsse darstellen sollte hat 2 weiße dynamische Mikrofone als Warpgondeln und eine Single als Untertassensektion.
Was ich auch im Britischen Fernsehen so toll finde, ist dieser subtile Humor, der eigentlich total böse ist.
So was wie am Anfang wie „Unfortunately it’s a time honoured tradition for television stars to turn their talents tp song.“ Bei uns in Bayern sagt man zu so was „hinterfotzig“. Es hört sich nach einem Lob an, ist aber eine bittere Kritik. Später gibts auch noch über Shatner, „… on it he invented a whole new musical style that combined orchestoral arangements with Shatner’s dramatic interpretation of singing.“ Also „Shatners Interpretation des Konzepts des Gesanges“.
Das ist so was was im Britischen Fernsehen gerne gemacht wird. Ein schönes Beispiel dafür ist der „Twenty-Twelve“ und „W1A“ Serienzyklus. Da sind die Dialoge voll von solchen Sachen.
Die große Mühe sieht man auch in anderen Sendungen. Es gab zum Beispiel vor einigen Jahren eine Sendereihe namens „Stargazing Live“. Eine Wissenschaftskommunikationssendung mit Unterhaltungselementen. Da hatten die auch die Dame eingeladen die quasi die „Voyager-Fotografin“ war. Sprich die hat die Berechnungen für die Kamera gemacht. Die stellten sie dann am Anfang des Gespräches vor und meinten dann noch (sinngemäß) „… und sie hat 2003 den 2. Platz in einem Michael Jackson Lookalike-Wettbewerb“ gewonnen.“ und zeigten das entsprechende Foto. Das hat wohl auch die Dame überrascht, was schon mal einen schönen Einstieg in das Gespräch bot.
Deutschland ist halt in Sachen Unterhaltung schon immer spießig gewesen. Bei Goethe und Schiller war Schluss, seitdem musste Unterhaltung mindestens lehrreich sein. Im Buchmarkt hieß es doch noch vor einem Vierteljahrhundert, dass Belletristik keine echte Literatur sei und von dem Ruf von Computer- und Videospielen wollen Wir besser gar nicht anfangen. Zum Glück war ich wohl 1995 noch zu jung und habe das Star Trek-Elend bei Sat 1 nicht mitbekommen.
Das würde ich so nicht unterschreiben. Es gab, auch in Deutschland, jede Menge an „dummer Unterhaltung“. Beispielsweise ganze Filmreihen die einfach nur witzig sein wollten, ohne große Hintergedanken, bzw als einzigen Hintergedanken wie man Titten im Kino zeigen kann.
Aber ja Privatfernsehen in Deutschland war, insbesondere in den 1990ern und 2000ern relativ mies. Das war so schlecht, dass das sogar die öffentlich rechtlichen heruntergezogen hat. Den Unterschied merkt man, wenn man sich mal Fernsehsendungen aus den 1980ern anschaut… oder den Vergleich mit UK macht wo das nicht passiert ist.
Auch bei uns gab es so große Shows zu Jubiläen. Hier zum Beispiel zum Thema 150 Jahre Bahnbetrieb in Deutschland
https://www.youtube.com/watch?v=l1o6kvYyf5U
Ja, das ist eine Feier zu einem Nerdthema mit Mitwirkung eines Bundesbetriebs, moderiert von Hans Rosenthal… und trotzdem wurde das sehr viel besser als was Sat1 gemacht hat. 🙂
(Also nichts gegen Hans Rosenthal, aber der galt damals als eher bieder)
Sehe ich auch so. Etwa um diese Zeit wurde ich in der Taschenbuchabteilung mehrmals von älteren Herren gefragt, ob wir auch Bücher hätten. Es hat eine ganze Weile gebraucht, bis ich den Sinn dieser Frage verstanden habe. Lustige Unterhaltung wie Comics oder SF Serien war mindestens jugendgefährdend. Humor im Fernsehen war eher Klamauk und kam im Abendprogramm. Und die Privatsender schauten „normale“ Bürger natürlich nicht.
Übrigens zur Idee eine CD mit eurem Gesang zu machen. Zumindest für diese kleinen Kompositionen und Interpretationen die ihr in euren Podcasts habt, würde ich Geld ausgeben.
Eine sehr exquisite Folge, die mir die Maloche im Garten von vormittags bis abends ein wenig erleichtert hat. Da fiel mir auch gleich ein, was passend für mich bei der Sternenflotte wäre: Ein Untergebener vom Milester. So ein richtiger Malocher ohne Studiumabschluss auf der Etepetete-Akademie. Ein ehemals Gedienter (wie der Milester), der in dreckigen Röhren herumkrabbelt und Sachen repariert, damit die feinen Pinkel in all ihrer Persilpracht Cocktails mit Botschaftern schlürfen können. Dabei läuft dann natürlich der neueste Podcast von Trek am Dienstag, bei denen zwei Menschen von der Erde sich über die neusten Erfolge von Picard & Co austauschen. Aber schade, dass es zu den Unterlingen keine Folge gibt wie weiland in Babylon 5.
Kenny G war damals ein Riesen-Star. Warum auch immer.
Moin. Ich habe diese Gala damals auf Sat.1 gesehen und auch aufgenommen und sie dementsprechend öfters gesehen. Konnte mich da noch sehr gut dran erinnern und war bei den Audioschnipseln sofort wieder „drin“. Den Auftritt von Kenny G mit dem Videozusammenschnitt fand ich eigentlich echt gut.
Diese BBC Nacht klingt auch lohnenswert!
Wieder eine tolle Folge, danke dafür!
Der erwähnte Punksong ist übrigens von Slime und heißt „Pseudo“, war auf deren zweitem Album „Yankees raus“ (1982) drauf 😉
Wieder mal eine Großartige Besprechung von euch! Herzlichen Dank. Bei der Quizshow von BBC steht bei der Gewinnerin eindeutig „B“ in dieser „Final Frontier“ Schriftart auf dem Badge. Das lässt sich aber bei den verwaschenen Youtube Uploads manchmal nur schwer erkennen. Die Gala (ungeschnitten) und die BBC Night gibt es in besserer Qualität im Internet Archive. Man kann oft froh sein, dass es Fans gibt, die solche Sendungen damals als Zeitdokument mitgeschnitten haben, die VHS-Kassetten aufgehoben und digitalisiert haben und jetzt allen zur Verfügung stellen. Sowas wird ja nie wiederholt.
Moin zusammen,
viiieeelen Dank für diesen schönen Tipp, denn sonst wäre ich wohl niemals auf die Idee gekommen diese „alten Kamellen“ aus dem Netz zu zuppeln. Ich habe sie (danke Tristan!) im Internet Archive geguckt. Die BBC-Produktion war schon echt was für richtige Fans, sooo viele nette Details, und wie viel Zeit man sich für den Wissenschaftsteil nahm. Toll. Gleichzeitig habe ich es mit einem tränenden Auge geguckt, denn – was Ihr auch erwähntet – wie unreif und peinlich war die Aktion von Schreinemakers – und das auf dem Haussender in den 1990ern? Hatte man sich nicht denken können dass diese Krawallschachtel echtes Science Fiction nicht stemmen konnte? Deutsches Fernsehen war noch unerwachsen, und es hinkt bei vielen Formaten immer noch den viel innovativeren Sendern in Nordamerika und UK hinterher. André Bormanis in dieser Mainstreamschüssel durch LA fahrend… das weckte Wehmut und Erinnerung an meine vielen Ropadtrips, was war es noch für eine verspielte „Unschuld“ in den USA der1990er.
Die Gala erinnerte mich in ihrem Bombast immer wieder an die Gänsehautshows in Themenparks wie Disney, Universal und Nasa, während die Bühne dem „Time Tunnel“ ähnelte. Schade, dass es damals noch eine NTSC-Auflösung war. Heute würde man sicher viel mehr Schnitt ins Publikum sehen, allein wegen der vielen bekannten Gesichter, einen schönen Schwenk über die Bühne zum Schluss, damit mal alle ins Bild kommen. Und sie waren alle noch so jung! Bei so einem solchen TV-Event darf man sicher nicht auf andere Anekdötchen hoffen als jene die man seit Jahrzehnten kennt, denke ich. Die saftigen Diss-Moves kriegt man nur auf inoffiziellen Wegen mit. Zum 60. Jubiläum wäre es in der Tat mal wieder an der Zeit für so eine Veranstaltung, und wenn es politisch so weiter geht in den USA dann vielleicht unter dem IDIChaften Motto „We all are ONE Federation“. Oder es kommt alles noch viel schlimmer und der orangene Borg assimiliert alle…
Überhöre ich da immer eine Schicht Ironie, wenn Ihr über Trekkie/Trekker (wir mögen das nicht) redet?
Ich war jedenfalls irritiert, dass ihr sagt, Ben Stiller würde das gleiche wie ihr sagen. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass er sagt, dass es Trekkie und nicht Trekker heißt. Ihr sagt es ja immer genau andersum.
Ich fand und finde Trekker immer komisch, vielleicht weil es wie Trecker (also Traktor) klingt. Ich bin Trekkie, aber ich hab nichts gegen Trekker 😉
Nee, keine Ironie, nur die Anspielung auf unsere in Bezug auf „Trekkie/Trekker“ öfters im Podcast zitierte Jugendanekdote.