Episode herunterladen (MP3, 91 MB)
20. Mai 1996:
Wie unerbittlich das Dominion in seiner Rache sein kann, zeigt die pestähnliche Blight, die eine Zivilisation im Teplan-System zurück ins Mittelalter katapultierte. So qualvoll ist die Seuche, dass alle Betroffenen – und es sind wirklich alle – mehr den Tod herbeisehnen als am Leben festhalten. Enter Dr. Julian Bashir, der ausnahmslos jeder Krankheit im Handumdrehen den Garaus macht. Denkt er zumindest.
In Deutschland: Hoffnung, ausgestrahlt am 9. November 1996.
Moin Jungs,
Der gesuchte Song ist „Turn!Turn! Turn!“ von Pete Seeger aus dem Jahr 1959. Bekannter ist jedoch die Coverversion der Gruppe The Byrds aus dem Jahre 1965. Der Text zitiert das Bibelbuch Prediger Kap. 3 Verse 1-8.
🖖Eure Bridge
Moin, zusammen!
Die Größe und Weite des Sets on Location fand ich ebenso sehr wohltuend, so wie die tolle Regie. Die Musik habe ich gar nicht bewusst wahr genommen bzw. nicht beachtet, da wird sie wohl für mich gar nicht störend gewesen sein. Dieses Tossige hat mir gefallen und dass es mal anders aussah als ein bekanntes Dorf mit Brunnen und Treppe. Das hoch gehaltene Kind am Ende, ja es hatte was Biblisches in Form eines Lion-King-Moments. Herrlich wieder Simons Anwendungen der deutschen Muttersprache mit Luderleben (Lotterleben) oder – mein medical Highlight of the Day: „das Kind atmet“ (im Mutterleib). Der Julian kann fast alles – yay ! Den McCoy finde ich sehr verdient.
Eine sehr musikalische Folge:
🎶Seems it never rains in southern California
seems i’ve often heard that kind of joke before
it never rains in California
but girl don’t they warn ya
it pours, man it pours!🎶
Eine kleine Kritik am Gewinnspiel: Für jemand, der Star Trek grade zum ersten Mal guckt, ist Euer modus operandi etwas doof. 🙂
(Keine Ahnung, wieviele das tatsächlich betrifft – wäre möglich, dass ich tatsächlich der einzige bin. 😀 )
Aber in meinem Fall muss ich jetzt einen ganzen Podcast zu einer Folge hören, die bei mir noch in weiter Ferne liegt. Was mir bisschen Angst macht, durch irgendwas massiv gespoilert zu werden. (Ich bin grade Ende Staffel 1, DS9.)
Aber okay, vermutlich bin ich da wirklich die absolute Minderheit. 😀
..und hey, „Und mein Nachbar vorneweg“ war Westernhagen. „Freiheit“. Also wirklich. 😀
Wo wir schon am meckern sind:
Wenn ich das richtig sehe und verstanden habe, dann scheitert meine Teilnahme an eurem Livestream morgen daran, dass ihr den Ort auf Instagram veröffentlicht. Herr Meta lässt mich ohne Account eure Beiträge dort nämlich nicht lesen/angucken. Ich sage das nur, weil dies Instagram-Nutzern vielleicht nicht bewusst ist.
Eine meiner Lieblings Star Trek Folgen. Hätte mir auch gewünscht, wenn man diesen Planeten noch einmal besucht hätte. So bekommt er nur recht spät einmal eine kleine Erwähnung.
Zur Frage von Let’s Plays jeder mag etwas anderes. Für mich sind die in der Regel auch nix (gibt paar Ausnahmen wie als Community gemeinsam spielen oder wenn z.B. ein Historiker ein Spiel das Geschichte behandelt mit guter vor und nachbereitung spielt und das Medium dann quasi zum Podcasten nutzt). Aber gibt bestimmt auch Leute die sagen, dass es vertane Zeit ist sich mehre Stunden lang etwas über eine 45 minuten Star Trek Folge anzuhören, die man selber schon kennt. Bin mir dennoch unsicher ob es die beste Werbung ist, wenn man Erläutert, wie wenig man von dem was man machen wird hält ;).
Bashir Auftreten am Anfang hat mich unendlich verärgert. „Der bringt die Menschen um, das ist ja unerhört!“
Dabei erklärt Dr. Tod doch nun wirklich in klaren und kurzen Worten nachvollziehbar, was das soll. Superarzt Bashir kennt jede Behandlungsmethode des Quadranten. Aber er weiß nicht, was ein Hospiz ist und wozu menschenwürdige Sterbebegleitung da ist? Sorry, aber das kaufe ich nicht. Dass er in der themengebenden Star-Trek-Arroganz nicht einsehen will, mit seinen überlegenen Methoden, Kenntnissen, Hilfsmitteln und Fertigkeiten einer Schöpfung des Dominion eben doch nicht zwingend überlegen zu sein, das finde ich gar nicht so schlimm, professionelle Charakterverformung meinetwegen. Aber diese Arroganz gegenüber diesen Menschen vor Ort, gegenüber den unmittelbar Betroffenen, die diese Möglichkeiten nicht haben und aus ihrer Notlage das beste machen, nämlich einen selbst bestimmten Tod, das letzte Rest an Würde, das ihnen erreichbar ist, das finde ich wirklich unerträglich.
———————————————————————————————————
Witzig, wie unterschiedlich man ein und dieselbe Folge gucken kann, die einem genauso gut gefällt. Die beiden Details, die Euch gestört haben, sind mir wiederum gar nicht aufgefallen.
Ich mochte das eher unscheinbare Wandgemälde. Ich fand es passend für die Situation dieser Menschen, dass das definierende Lebenswerk dieses Mannes, das Werk, das seiner Frau bis heute Mut spendet, eben nicht so ein hochhausgroßes Mural ist, an dem die Dorfgemeinschaft den Kopf in den Nacken gelehnt vorbeizieht. Sondern ein Bild, das ein Mann mehr oder weniger in Armeslänge malen kann. Weil die Farbe (und die intakte Wand) für dieses Werk zu finden, und die Kraft, es zu malen, das war aufreibend genug. Mag der von uns so empfundene Kontrast zwischen dem, wie von dem Bild vorher gesprochen wurde, und dem, was wir dann zu sehen bekommen, auch dem von Euch erwähnten Zufall zu verdanken sein – dann ist es ein guter Zufall. Denn dieser Kontrast ist sprechend und bildmächtig.
Und die Musik ist mir überhaupt nicht aufgefallen. Ich hab nicht nur eine Träne vergossen, nicht zum ersten Mal beim gucken dieser Episode. Die Musik hat mich also anscheinend genau richtig emotional manipuliert, nämlich in die Empfindungen, die die Episode selber in mir ohnehin schon geweckt hatte. Dass die gesamte Inszenierung (nicht nur) am Ende so „Jesus Christ Superstar“-mäßig im Grunde objektiv und für meinen Geschmack schon ganz schön drüber war – ich fand es in diesem speziellen Fall nicht falsch. Sondern der Sache angemessen. Ja, folgerichtig geradezu. Weil es genau dazu aufgebaut wurde. Es ist halt für die Menschen derart dramatisch. Das bläst die Situation nicht verkünstelt auf, sondern bildet sie korrekt ab.
—————————————————————————————–
Die Umstände der Dreharbeiten mit dem großen Regenfall find ich funny. Mir ist bei dieser Episode nämlich an dem tollen Set immer besonders positiv aufgefallen, dass es einerseits so schön dramatisch Fallout- und Mad-Max- etc -mäßig wunderbar menschenfeindlich trocken verstaubt und versteppt ist, andererseits die Wege aber trotzdem ganz toll realistisch ausgewaschen sind. Welch Liebe zum Detail. Diese Menschen leben eben nicht in einer komplett unrealistischen Wüstenei, die eigentlich kein Leben in dieser Anzahl mehr tragen kann. Und bei der man sich fragt, was eigentlich seit 200 Jahren diesen Brunnen speist. Nein, da regnet es auch mal. Und man riecht geradezu, wo sie sich heute durch den Staub schleppen, da mussten sie sich gestern noch durch den Schlamm kämpfen. Show, not tell.
Diese Episode wäre für eine TV-Serie ihrer Zeit auch so bereits ein Triumpf des Art Departments und der Location Scouts. Aber in zwei (s.o.) kleinen, aber wichtigen Details ist meine Freude daran anscheinend reiner Zufall. Witzig.
——————————————————————————————
Ansonsten, was ihr gesagt habt. Auch für mich ist diese Episode eine meiner Lieblingsfolgen Star Trek überhaupt. Herausragendes Fernsehen.
——————————————————————————————
ps: Eine spontane These. Haben erstaunlich viele sehr gute, sehr star-treckige Star-Trek-Folgen einen starken Religionsbezug?
Eine tolle Folge Trekgeschichte. Und ein verdienter Award. Ich möchte euch aber bei eurer Einschätzung am Ende widersprechen. Für mich macht Sisko da durchaus Sinn. Denn für mich repräsentiert er hier nicht den Spencer sondern mit seinem Rang als Capitan die obere Befehlsgewalt. Die liest nämlich jetzt nur den Bericht. Klopft sich auf die Schulter was für einen genialen Job die eigenen Untergeben dort gemacht haben. Vielleicht lobt man sich noch wie gut man diese jungen Leute ausgebildet hat, dass sie in diesen schwierigen Situationen die eigenen moralischen Werte hochgehalten haben. Und geht dann weiter zum nächsten Happing, weil dann der nächste tolle Report eines anderen Starfleetschiffs rein kommt die irgendeinen tollen Erstkontakt oder sowas vermittelt haben. Aber in den Schatten bleibt der kleine Untergeben mit seinen Gedanken einfach alleine zurück.