#353: Ex Post Facto (VOY 1.07)

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27. Februar 1995:
Von geheimer Mission nach Banea kehrt nur Harry Kim zurück, denn Tom Paris wurde Opfer seiner Hormone, einer noiresken Femme Fatale und eines interplanetaren Spionageplots. Eigentlich müsste er für den Rest seines Lebens die Riker-Episode A Matter of Perspective anschauen, doch zum Glück treten Kommissar 00 Tuvok, einer der besten Kriminalisten seiner Zeit, und ein Chihuahua auf den Plan.

In Deutschland: Die Augen des Toten, auf VHS am 18. März 1996, ausgestrahlt am 2. August 1996.

Dieser Beitrag hat 34 Kommentare

  1. Gödeke

    Zu 38:20 und der Diskussion um Geheimnisträger. Wissenschaftler die Geheimnissträger sind haben faktisch nie Bodyguards und treffen sich regelmäßig mit Leuten die über andere Themen reden. Dabei durchaus häufig sogar mit Wissenschaftlern konkurrierender Nationen.

    Selbst in WW2 und zu Hochzeiten des kalten Krieges würde die Observation der Nuklearwissenschaftler in den USA wenn dann heimlich und über Spitzel organisiert. Nicht mittels offiziellen Secret Service oder ähnlichem Schutz. Zudem war das dann nicht so sehr auf den Schutz der Wissenschaftler ausgerichtet sondern mehr Paranoia aus Angst sie Verraten Geheimnisse.

  2. MrTScz

    Ja, bitte ladet Erich von Däniken mal zu einem Trek am Freitag ein. Hihihi.

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  3. Michael from Outer Space

    Erich von Däniken bei TaF?! 🤣🤣 Wenn schon, denn schon: ladet den Erich und Giorgio A. Tsoukalos von „Ancient Aliens“ zusammen ein! Dann gibt’s Präastronautik-Geschwurbel im Doppelpack. 👍

  4. Bridge66

    Hallo Jungs,

    zugegeben, die Episode war kein Meisterwerk. Eure Argumente kann ich nachvollziehen und sogar teilen, aber ich würde dennoch den Daumen quer geben. Ich fand sie unterhaltsam und könnte sie mir auch noch mal angucken, wenn mir langweilig ist.

    Die Physiognomie der Baneans fand ich eigentlich recht erfrischend. Endlich mal nicht die Stirnhuckel der Woche.

    Lösen die Erinnerungen des Toten nach dem 800. Mal noch eine emotionale Reaktion aus?
    Ich denke, so pauschal kann man das nicht beantworten. Jeder Fall ist anders. War es ein kaltblütiger Mord, dann tritt sicherlich eine Abstumpfung ein, eher früher als später. War es ein Mord aus Hass oder Rache, dann könnte es sogar ein Gefühl der Befriedigung bringen. Bereut der Mörder seine Tat, war es vielleicht eine Tat im Affekt, dann wird er die ständige Erinnerung daran wohl nicht lange aushalten.

    Ich finde es müßig, sich darüber aufzuregen, wie glaubwürdig das ganze Verfahren mit den Erinnerungen ist. Ich fand es schon sehr weit hergeholt, daß man die Erinnerungen einer Person, die wahrscheinlich schon mehrere Stunden tot ist, abzapfen kann. Wir haben es hier zwar mit einer menschenÄHNLICHEN, aber nicht MENSCHLICHEN Spezies zu tun. Wer weiß, wie bei denen die Gehirnchemie funktioniert. Auf jeden Fall anders als bei uns, was ja auch die unbeabsichtigten Nebenwirkungen bei Tom Paris und Tuvok erklärt. Ohne diese Prämisse hätte es die ganze Folge nicht gegeben.

    Ehrlich gesagt, ich verstehe auch nicht, was Jeri Taylor für ein Problem mit Paris‘ Charakter hatte. Durch die Einführung seines Holodeckprogramms und der Figuren darin (der Pool-Spieler, der Gigolo, das Flittchen) war er doch bereits einschlägig definiert worden. Was gab es da noch zu beschädigen? Es kann nur besser werden. Aber Michael Pillers Begeisterung kann ich auch nicht nachvollziehen.

    Noch zwei kleine Anmerkungen:

    Galen oder Galenos von Pergamon, ca. 129 bis zwischen 199 und 216 u. Z. , war griechischer Arzt und Universalgelehrter, der vorwiegend in Rom tätig war. Er betreute Gladiatoren als Wundarzt und war Leibarzt der Kaiser Commodus und Septimius Severus. Galt Jahrhunderte lang als DIE Koryphäe der Medizin.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Galenos

    Physicist = Physiker
    Physician = Arzt

    🖖 Eure Bridge

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  5. Benedikt

    Zur Ex Post Facto Gesetzgebung (Minute acht) muß man bedenken, daß das Problem in beiden Richtungen gilt. Nach Eurer Logik dürften Menschen, die unter einem faschistischen Regime Untaten begangen haben, nach dem „Umsturz“ eben auch nicht bestraft werden.

    Ich habe die Folge aus purem Zufall vor kurzem wieder gesehen und muß noch eine Bemerkung loswerden, die zugegebenermaßen auf bloße äußere Merkmale zielt, aber in dieser Folge geht es nun mal um fleischliche Gelüste, denen der beste Pilot der Galaxis offenbar hilflos ausgeliefert ist…
    Also, ich fand diese seltsamen Federflusen der Baleaner immer extrem gruselig. Ich kann schon sehen, daß Lidell als anziehende Frau gemeint ist, und die Schauspielerin ist ja durchaus hübsch, aber wenn ich mir Intimitäten vorstelle, dann läuft es mir kalt den Rücken runter – aufgrund dieser seltsamen Federn.
    Irgendwas lösen die in mir aus. Viele andere, eigentlich viel fremdartigere, Aliens im Trekiversum haben diesen Effekt nicht. Vielleicht ist es ja das berüchtigte uncanny valley…

    1. Sebastian

      Re Gesetzgebung: Danke, Benedikt, exakt diese Auslassung bzw. dieser Denkfehler, der selbstverständlich ein solcher und nicht „unsere Logik“ ist, ist mir beim Schnitt dann auch aufgefallen. „Und dabei haben sie doch gerade erst Judgment at Nuremberg besprochen!“

      Natürlich, dafür braucht’s Ex-Post-Facto-Gesetze.

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      1. Benedikt

        Mit dem Ausdruck „Eure Logik“ wollte ich Euch natürlcih auf nichts festlegen. Ich meinte das, was unsere angelsächsischen Freunde „your reasoning“ nennen, den gerade von Euch dargelegten Gedankengang.

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      2. derblaueClaus

        In Nürnberg hat man es ohne Ex-Post-Facto Gesetz begründet. Nämlich mit den allgemeinen gültigen Menschenrechten. Ist zugegebenermaßen ziemlich dünn, aber aus meiner Sicht ausreichend. Das man am Mord von 6 Millionen Menschen nicht mitzuwirken hat, ist irgendwie einleuchtend. Die formale Kritik an den Urteilen von Nürnberg habe ich jedenfalls nie nachvollziehen können.

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      3. sternburg

        Ich will hier keinesfalls so Jurastudentenscheiße in diese angenehme Kommentarspalte einsickern lassen („Pfui, lass das Wort ‚Leihwagen‘ oder ‚Besitzer‘ in Ruhe; Menschen können außerfachsprachliche eigene Worte benutzen).

        Aber diese Folge hatte schon so ein paar Stellen, wo man als Jurist zusammenzuckt. Lockere Auswahl:

        – Ein guter Strafverteidiger wird Dich im Zweifel eher nicht fragen, ob „Du es denn wirklich getan hast“, das geht ihn auch nichts an.

        – Das Rückwirkungsverbot gilt grundsätzlich erstmal nur im Strafrecht und ist ansonsten ein komplexer Rechtsgedanke, den wirklich auszuführen hier echt nicht der Platz ist (auch dieser Wikipedia-Artikel ist sehr oberflächlich).

        – Selbst im Strafrecht gibt es davon weitgehend anerkannte Ausnahmen, wie die hier schon erwähnten Mauerschützenprozesse oder die Nürnberger Prozesse. Muss man hier jetzt auch nicht vertiefen: Recht kann auch Unrecht sein und das kann so krass sein, dass man sich nicht darauf verlassen darf.

        – … und noch ein paar andere Kleinigkeiten. Belassen wir es erstmal dabei.

        Ich finde das alles nicht so schlimm. Das ist hier kein Tutorium im STGB AT. Das ist eine der Unterhaltung dienende Besprechung einer Jahrzehnte alten, der Unterhaltung dienenden Fernsehsendung. Und da ist für mich nur ein Maßstab wichtig: Findet man das Gesehene spontan nach seinen eigenen Gerechtigkeitsmaßstäben nachvollziehbar und sinnvoll.

        Und nach diesem Maßstab kann ich da nichts mich besonders störendes dran entdecken.

        Ich stimme Euch beiden nicht in jedem Detail zu 100 % zu. Aber im großen und ganzen habt ihr doch herausgearbeitet, was daran fair und unfair ist. Wer würde mehr verlangen? Ich jedenfalls nicht.

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    2. Nils-MS

      Bezüglich der Federflusen von Minister Kray kann ich vielleicht helfen. Einfach mal nach „Perlhuhn“ googeln. Ein wirklich sehr hässliches Tier, was meinen Bruder früher sogar in Albträumen begegnete 😉

  6. Julien

    Die Geschichte mit dem Hund hat mich schon sehr an dem Tribble erinnert, der Klingonen nicht leiden konnte, so dass festgestellt werden konnte, dass Darvin kein Mensch war.

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  7. Maestro84

    Ich fand den Krieg merkwürdig, bei dem eine Partei locker mit kleinen Schiffen um die Hauptwelt der anderen herumlungert. Dazu noch der Rest der Folge auf dem Niveau einer Krimifolge der 80er. Das war dann doch Nichts.

  8. Alessandro

    Derek Tuvok: Harry, hol schon man den Wage….ääh das Suttle…. Ich fand die Folge mäßig unterhaltsam, aber auch hauptsächlich durch die ‚Würze‘ des SF Features der „Augen des Toten“, auch wenn es nicht super originell war. Ich mochte allerdings auch die entsprechende Riker- Folge sehr. Ich finde, besonders letztere beschreibt sehr gut, wie unterschiedlich doch die Wahrnehmungen sind und jeder so seine eigene Wahrheit hat. Das trifft auf die heutige Folge so nicht zu, da es sich hier ja um manipulierte Erinnerungen handelt…. Ich finde, diese Folge funkioniert gut als Remeniszenz an all die Krimiserien. All in all: es gab sicher schlechtere Episoden bei Voyager.

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  9. derblaueClaus

    Als u.a. Strafverteidiger muss ich einmal kurz klugscheissen: In Deutschland, wie in jedem anderen Rechtsstaat gilt das sogn. Rückwirkungsverbot. Das heißt Gesetze dürfen nicht in die Vergangenheit zurückwirken. Von dem Prinzip gibt es bestimmte Ausnahmen, außer (Rückausnahme) im Strafrecht. Da gilt: Keine Rückwirkung zum Nachteil des Beschuldigten. Zum Vorteil ( Rückrückausnahme!) allerdings schon.

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  10. CptCalhoun

    Was ich mich bei der Gedenankenverschmelzung noch gefragt habe. Muss Tom der nicht eigentlich zustimmen. Das wird mal eben so gemacht. Fand ich schon krass, wenn man überlegt wie mächtig diese Fähigkeit ist.
    Ansonsten fand ich die Folge damals und heute leider auch nicht gut. Was mich vorallem auch stört ist das Szenario, da gibt es Krieg um einen Planeten, aber nur eine Spezies fliegt da mit Raumschiffen rum. Die andere sitzen so Seelenruhig zu Hause. Auch bleibt das Motiv des Doktors für den Verrat für mich irgendwie im Dunkeln.

    1. Bridge66

      Natürlich hat Tom dem zugestimmt. Das haben wir nur nicht gesehen. Blieb ihm ja auch nichts anderes übrig, wenn er die grausigen Erinnerungen loswerden wollte.

  11. Mister Incredible

    Moin zusammen,

    Ach, es bewahrheitet sich mal wieder das duraniumene Gesetz von TaD „Weht erst Missmut durch den Podcast, dann geht die Stimmung durch die Decke.“ Dass man für den Mord im Apartment noch mal dasselbe Planetenbildchen wie schon so oft bemühte, hat mich Staunen lassen. Sind denn solche Matte Paintings so teuer? Ist Euch aufgefallen, dass Janeway fast die Brücken-Reling schrottet als sie sich dynamisch darum schwingt (zu Anfang)? Frau Dawson fand ich in ihrer Technobabble-Szene eher tiefenentspannt. Wenn sie „agitated“ war, hat sie es gut verborgen beim x-ten Take.

    Columbo. Poirot, besonders in der Enthüllungsszene, das war natürlich die gewollte Assoziation, darf man annehmen. Aber vielleicht ein Portiönchen auch von Erik Ode? Simon als Horst-Tappert-Imitator, härrlisch! Ja, was kriegt die Beihelferin für eine Strafe? Das Mord“video“ 3x täglich per Daumenkino gucken müssen?

    Wenn es um das angemessene Strafmaß in Gerichtsprozessen geht, dann zürnt der Stammtisch öfter mal, wenn es sein angeblich so „gesundes“ Volksempfinden missachtet sieht. „Was, so wenig nur für dieses Verbrechen, wie kann das sein?“ Hier stellt sich wieder, wie so oft in einem demokratischen Rechtsstaat, die Frage nach dem Vertrauen in die Institutionen, gerade unter dem Eindruck gewisser „Andorianer“ im Hier & Heute, die Vertrauen und Sicherheitsgefühl schwächen wollen. Dürfen wir annehmen, dass man sich Mühe gibt, die Würdigung der Umstände, die Verfasstheit der Beteiligten, die universelle moralische Bewertung angemessen gewichtet, welche die Basis für ein „gerechtes“ Urteil bilden? Als Nichtjurist hoffe ich darauf, dass jene die viele Jahre mit Justizia verbringen, ihre Aufgabe verantwortungsvoll „im Namen des Volkes“ erfüllen und jederzeit ihr Gewissen ehrlich befragen. Seriöse Medien bieten mir sogar für Laien verständliche Erklärungen durch juristisch geschulte Journalisten.

    Das Fazit von Taylor und Piller passt wie eine Klammer, finde ich, weil es aufzeigt in seiner diametralen Positionierung, wie verschieden Wahrnehmungen verschiedener Personen sein können. Und das bei einem Produkt der Filmkunst, das sicher Magnituden weniger komplex ist als eine real erlebte Situation. Wer will wirklich von sich behaupten er könne objektiv „be-urteilen“? Jeder trägt seine Bewertungsfilter stets und überall bei sich, und nur der Austausch mit anderen offenbart, wie sehr diese unter Urteil färben.

    So sehr diese Episode mit klischeehaften „Och, nee, macht doch nicht sowas“-Effekten nervte, war Eure Besprechung ein Hörgenuss. Ich finde es erstaunlich, dass gerade eind missglückte Episode zu reichlich unterhaltsamen Denk-Bildern führte.

  12. Julien

    Es hat mich gewundert, dass der deutsche Titel nicht „Paris unter Verdacht“ lautet. In jeder Serie kam eine solche Folge. Spock unter Verdacht, Riker unter Verdacht, in DS9 war es Odo (2. Folge der 1. Staffel?). Vielleicht gab es damals ein Memo von Richard keith an die Produktion : vergesst nicht, im Laufe der ersten Staffel muss einer der Protagonisten unter Verdacht stehen, bevor er dem Publikum zu sympathisch wird. Tom bietet sich ja an, er war immerhin im Knast.
    (nur meine Theorie, aber warum nicht? )

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  13. stef baura s

    hallo Ihr beiden,

    Ihr seid ein Bildungs-Podcast, wollte ich mal sagen.

    Wie schon öfter von mir ausgeführt, bin ich ein Nur-Gucker, ohne nach Interpretationen etc. suchen zu wollen.

    Als ich am Montag die Folge schaute, an die ich mich ÜBERHAUPT NICHT MEHR erinnern konnte, also gar nicht, noch nicht mal einen Hauch, habe ich gleich bei der Einstiegsszene gedacht „HA, Film noir“.

    Was war ich stolz, als Ihr das dann analog besprochen habt!

    Ich fand die Ermittlungsarbeit von Tuvok recht erfrischend, weil ich den Charakter ganz anders abgespeichert habe in meinem Hirn, und detektivische Neugier war keine Beschreibung, die mir zu ihm einfallen würde.

    Eure „Oneliner-Klassifizierung“ fand ich klasse, da hab ich künftig auf jeden Fall noch etwas, auf das ich achten kann.

    Hatte ich schon erwähnt (ja, hab ich), dass mir graut vor Voyager, es hat sich noch wesentlich gebessert, dieses Gefühl, und als Ihr gesagt habe, nächste Woche noch eine Folge, musste ich erstmal tief durchatmen.

    Aber ok, ich habe Jobs to do, Genres erkennen, Oneliner suchen. Wird nicht so schlimm werden.

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  14. BjoernHH

    Wenn man nur mal das Thema des Immer-wieder-Durchlebens des Mordes betrachtet, könnte man da auch eine lupenreine Black-Mirror-Folge daraus machen.

    Herrn Ren, Frau Ren und den kleinen Kläffer lernen wir kennen. nur ihr Sohn Kylo war gerade zu einem Vereinstreffen der Ersten Ordnung.

    Janeways Lieblinge sind alle weiblich! B‘Elanna, Kes, später auch Seven… Janeways ist eine vorbildliche Frauenfördererin!

    Aber der Hammer Eurer Besprechung: Tuvoks kleiner Monolog im stockenden langweiligen Stil von Derrick.
    Verdammt, das kriege ich nicht mehr aus meinem Kopf. So lustig!
    Wenn Tuvok demnächst ruhige Reden hält, werde ich immer das Bild vom tränensackigen Hors Tappert im Sinn haben.

  15. Monika

    Galen (eigentlich Galenos) war einer der berühmtesten Ärzte des Altertums… ein Grieche (wie viele Ärzte seinerzeit), der in Rom praktizierte, im 2. Jhdt. n. Chr., u.a. als Leibarzt der kaiserlichen Familie. Galt bis in die frühe Neuzeit und dem Beginn der modernen Medizin dank seiner Enzyklopädie als DIE medizinische Autorität überhaupt – kein Wunder, dass ein MHN ihn als Referenz nutzt…

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  16. Monika

    Der Hund, der nicht bellt, ist eine oft genutzte Referenz an die Sherlock-Holmes-Geschichte „Silver Blaze“ 😉

  17. sternburg

    Hach, diese Folge.

    Man speichert sie so schnell unter der (gerade für die Zeit) geilen, Black-Mirror-haften Grundprämisse dieser üblen Terrorstrafe ab. Und so lag sie da auch so in meinem Langzeitgedächtnis.

    Aber wenn man sie nochmal frisch guckt, dann merkt man, dass die Folge daraus exakt nichts macht. Und auch sonst nichts sinnvolles tut. Ihr habt dazu alles Wesentliche gesagt.

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    Speaking of Grundkonstellationen, die eine Folge überschatten können:

    Ich stimme Euch zu 100 % darin zu, wie bekloppt das ist, dass das in den Tiefen des Delta-Quadranten alles aussieht, als fände es auf der Erde oder maximal auf dem Mars statt. Und das störte mich. Was mich aber wirklich abfucked und ich muss das hier jetzt mal im Klartext aussprechen:

    Wenn ich im Star-Trek-Universum noch 1 x sehe, dass sich irgend so ein alter, „weißer“, super-bedeutender Wissenschaftler-Mann auf irgendeinem random Planeten oder Raumstation eine gelangweilte junge Frau mit bemerkenswerten körperlichen Vorzügen aushält, für die er als super-bedeutender Wissenschaftler-Mann leider, leider keine Zeit hat, und die sich deshalb dringend dem erstbesten männlichen Männermann aus Starfleethausen an den Hals werfen muss, der sabbernd geil, aber letztlich unschuldig in diese Situation geworfen dort als Gast vorbeischneite, dann raste ich aus.

    Was ist denn das bitte für eine misogyne Scheißdreck-Galaxy, in der sowas anscheinend das einzige echte kontinuierlich überall vorkommende Phänomen ist?

    Sorry, aber das hat mich wirklich aufgeregt. Und es fiel mir schwer, den Rest der Folge diese Grundprämisse auszublenden und sie fair zu bewerten. Sie hat dann nicht so wahnsinnig viel dazu getan, mich davon abzubringen, aber etwas unfair ist es wahrscheinlich trotzdem.

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    Zynisch betrachtet finde ich es eigentlich ganz cool, dass nach all den drehbuchgerechten Sicherheits-Fails der Sternenflotte hier mal die Aliens zeigen, dass dies in der Zukunft anscheinend einfach so ein Ding ist.

    Ihr habt schon viele lustige Details benannt und vor allem diesen komplett durchgeknallten Grund-Plan. Aber diese Folge bietet noch so viel mehr. Hier mal nur ein Detail:

    Die sind mitten bis auf die Zähne bewaffnet super aggressiv in diesem super schlümmen Bürgerkrieg (und mitten in diesem super konspirativen Mega-Plan) – und sie holen sich einfach mal eben so ein bis in die letzte Ladeluke mit fernzündbaren Sprengstoffen vollgestopftes Shuttle an Bord? Die haben da keinerlei Prozess, sowas mitzukriegen? Und wenn ihnen Janeway dies schon siegessicher berichtet, dann haben sie keinerlei Möglichkeit, die Funkfernzündung zu jammen oder so? Wie inkompetent sind die denn bitte?

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    Warum fragt Janeway Nelix eigentlich erst nach diesen gefährlichen Leuten aus _nachdem_ sie zwei wertvolle Besatzungsmitglieder dorthin geschickt hat, um ein für das Schiff essentielles Ersatzteil zu erbitten?

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    Wenn dieses Ersatzteil so essentiell ist, wieso fliegen die beiden Spaßvögel eigentlich in einem Shuttle hin und nicht … und was passiert danach eigentlich ohne … naja, lassen wir das.

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    Miese Folgen sorgen für die unterhaltsamsten Besprechungen. Das ist keine neue Erkenntnis, Verrisse werden am besten gelesen. Diese sehr unterhaltsame Besprechung ist da keine Ausnahme. Und ich selber bin schon gar keine Ausnahme: ich habe beim Hören fleißig mitgegrinst. Ich bin da kein besserer Mensch als jeder andere.

    Aber ihr macht das immer mit großer Sorgfalt und Respekt und drauf aufbauend mit dem nötigen Humor und erst dadurch entsteht dann mit der Liebe zum Besprechungssubjekt die nötige Fallhöhe und dem Anlass zum befreiten Lachen. Dafür gebührt Euch Dank. Muss man öfter mal sagen, finde ich.

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  18. Frost

    Hallo!
    Jetzt muss ich doch mal meinen Senf abgeben. Bei Physik-Fragen helf‘ ich doch gerne! Wenn irgendwo aus der Voyager „Dampf“ austritt können wir ja stark davon ausgehen, dass dieser unter hohem Druck ausströmt. Gerade wegen der geringen Gravitation wird dieser sehr lange in die gleiche Richtung strömen, abgelenkt werden die Teilchen nur durch Kollisionen mit anderen „Dampfteilchen“.
    Freue mich natürlich jede Woche über euer schönes Zerpflücken der Folgen! Danke!!!!

    1. Sebastian

      Mahlzeit Frost,

      danke für die Eingabe, na klar! Dann aber direkt eine RÜckfrage: Ist es in dem Zusammenhang nicht komisch bzw. zu zufällig, dass der Dampf für die Zuschauenden nach „oben“ austritt? Besonders, weil die Voyager in der Szene „schräg“ im All hängt?

      Schöne Restwoche Dir,
      Sebastian

      1. Maestro84

        So zufällig wie Schiffe, die sich immer auf einer Ebene begegnen. Das Weltall in Star Trek ist nur eine Pizzaschachtel.

      2. sternburg

        Ich bin mir da ganz sicher, dass die Gravitationssenke des auf Standby laufenden Schildgenerators für die Ablenkung dieser Dampfpartikel und damit für diesen – für den Laien verblüffenden – Effekt sorgt.

        Ich finde es aber gut, dass hier diese Frage aufgeworfen wurde. Das ist ein so oft irrig transportiertes Missverständnis. Dabei ist es an sich so einfach:

        Wer einen Schildgenerator zu Hause hat, der kann den mal einfach kurz auf Standby schalten und ihn z.B. in der heimischen Badewanne unter Wasser drücken und dann dort ein paar Blasen reinpusten. Ein sehr hübsches und auch für Kinder gut nachvollziehbares Experiment für den Hausgebrauch.

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    1. Sebastian

      Jawoll, den haben wir an Weihnachten auch auf unseren Social-Kanäle empfohlen, nachdem uns soylentsoja in unserer Kommentarspalte zu Destiny darauf hinwies.

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  19. SarahCrusher

    Hab mir zu viel Gedanken über den deutschen Titel und den Regisseur gemacht. Finde es irgendwie kurios dass LeVar Burton Schauspieler von Geordi der Mann mit dem Visor den Folgen-Titel „Die Augen des Toten“ regiert hat. Außerdem die implantierten Szenen haben für mich eine Art „Echo“ zu einer Geordi Folge in TNG bereitet. Verräterische Signale „the mind’s eye“ die Übertragung zu seinem Visor, wegen den Untertiteln die uns bei beiden implantierten Szenen hier wie dort gezeigt wurden.

  20. Sascha

    Den unqualifizierten Kommentar der Woche gebe diesmal ich ab.

    Mir ist der Tee fast aus der Nase geflutscht als ich den Beinahe-Versprecher vernommen habe ganz am Schluss. „Rügenwalder in der Tasse“. :)))

    Danke , ich finde alleine raus 🙂

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  21. derblaueClaus

    Dann setze ich mal kurz vorm Erscheinen der nächsten Folge den einzigen Kontrapunkt. Mir gefällt die Folge. Es stimmt, der Mix ist wild. Der Plan, den Eugen als unfreiwilligen Boten zu verwenden ist hahnebüchend. Und den Alien-Doktor bekommt man erst ganz zum Schluss wirklich mit.

    Aber: Ähnliche Kritik kann man auch an jedem Agatha Christie-Roman üben. Auch da empfinde ich viele Plots als völlig drüber. Und auch dort wird einem häufig das Mordmotiv aus heiterem Himmel erst ganz zum Schluss präsentiert. Trotzdem funktionieren die Geschichten und das tut die Folge für mich auch.

    Mir hat auch das Aliendesign gefallen. Natürlich ist die Folge kein Meisterwerk, aber ich finde sie grundsolide und bei weitem nicht so schlimm wie von euch bewertet.

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  22. JoeM

    Erinnern konnte ich mich direkt an die Folge. Auch wenn es schon Jahre her ist, dass ich sie zum letzten Mal geschaut habe…..vor allem, weil ich beim nochmaligen „Serien-komplett-schauen“ diese Folge nach ein paar Minuten meist übersprungen habe. Beim ersten Mal war es noch in Ordnung. Aber spätestens beim dritten Anschauen wird der Teil irgendwas zwischen nervig und langweilig. Glücklicherweise gibt es viele Folgen Voyager, die ich immer wieder schauen kann. Trotzdem war euer Potcast wieder ein Erlebnis und hat mir „erklärt „, warum ich den Teil immer wieder übersprungen habe. 👍

  23. Nike

    Re: „Ach Shuttle können die doch bauen.“

    Dass wird ja schon rein aus der Serie ersichtlich, schließlich sieht man allein schon mehr shuttle TYPEN als die 2 Shuttle, die Voyager hat.

    In Prodigy wurden wir ja auch bereits mit dem Vehicle Replicator bekannt gemacht. Die Existenz eines solchen an Board von Voyager halte ich allerdings für fragwürdig. Meine Lieblingstheorie ist und bleibt eine andere.

    Namentlich, die Theorie des IKEA-Shuttles: Jedes mal, nach dem jemand (Chakotay) ein Shuttle crasht, stellt Torres ein Ingenieursteam ab. Dieses muss einen Shuttlebausatz replizieren und zusammenbauen. Inklusive Bildchenanleitung und Sechskantschlüssel.

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