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3. Oktober 1993:
Fortsetzung von vorletzter Woche. Probleme über Probleme! Kira wurde weggelobt, auf Bajor breiten sich Rechtspopulisten aus, der Dirty Diakon schaltet auf 11, Vedek Winn giftet auf der Landesgartenschau, ein Staatsstreich scheint nur eine Frage von Tagen zu sein, politische Ränke werden geschmiedet und Drahtzieher kristallisieren sich heraus. Uff. Das Finale folgt übernächste Woche.
In Deutschland: Der Kreis, ausgestrahlt am 30. August 1994.
Moin
Ich frage mich warum Kira gelogen hat als sie gefragt wurde ob Bareil (sorry wenn Bareil falsch geschrieben sein sollte) Teil ihrer Vision war?
Wünsche euch noch ne schöne Restwoche
Hi Dennis!
Ich finde es logisch, dass Kira Bareil wegen ihrer Vision nicht die Wahrheit sagt. Das liegt am Verhältnis der beiden:
Kira ist Offizierin des bajoranischen Militärs und eine gläubige Anhängerin der bajoranischen Religion. Ihr Glaube ist ihr sehr wichtig, das haben wir in der Folge „In the Hands of the Prophets“ vor ein paar Wochen schon gesehen.
Bareil ist ein religiöser Anführer. Für alle Gläubigen (und wahrscheinlich auch für Nicht-Gläubige, z. B. Angehörige der Sternenflotte) stellt er damit einen Würdenträger und eine Autoritätsperson dar.
Kira hat also einen riesengroßen Respekt für Bareil und bewundert ihn, weil er den Propheten näher steht als sie. Bareil ist ein Lehrer für alle Gläubigen und damit auch für Kira. Wenn er Kraft seines Amtes eine Aussage machen würde, die die bajoranische Religion betrifft, würde Kira ihm wahrscheinlich zustimmen. Ein gutes Verhältnis zum Klerus wird in der bajoranischen Bevölkerung bestimmt als erstrebenswert angesehen. Kira möchte ihr freundschaftliches Verhältnis zu Bareil nicht wegen ihrer Gefühle aufs Spiel setzen.
Kira hat jetzt aber eine Vision. Darin sind beide nackt, sie lehnt sich an ihn und sie küssen sich beinahe. Die Vision ist damit eindeutig sexueller Natur. Kira merkt, dass sie für Bareil viel mehr empfindet als Respekt und Freundschaft. Das ist ihr verständlicherweise peinlich. Vielleicht kann man ihre Situation mit einer Angestellten vergleichen, die sich in ihren Vorgesetzen verliebt. Sowas möchte man dem-/derjenigen halt nicht brühwarm erzählen. In einem religiösen Kontext gilt das erst recht.
Das ist zumindest meine Erklärung für Kiras Entscheidung, Bareil nicht die Wahrheit zu sagen. Als Lüge würde ich das nicht bezeichnen, weil sie keine bösen Absichten verfolgt oder sich irgendwie bereichern möchte.
LL&P
Michael from Outer Space
Weil sie sich nicht eingestehen wollte, dass sie den Meister der esoterischen Versenkung ziemlich hot findet
hallo Ihr beiden,
das war wieder eine schöne Besprechung.
Genau wie Ihr, mochte ich die Folge sehr, wie überhaupt den ganzen Dreiteiler, auch bei der Erstausstrahlung schon. Verloren hat mich die DS 9 dann irgendwann später in der 2. Staffel. Bin gespannt, ob ich mich Euch vielleicht herausfinde, welche Folge das war. Bin dann erst wieder ca. Mitte 3. Staffel eingestiegen.
die blödeste Szene in der Folge war Kiras teenagerhafte Reaktion auf die Nacktszene mit Bareil. Das sind ja keine katholischen Priester, denen scheinen ja Liebesbeziehungen erlaubt zu sein, es besteht kein Grund sich in der Antwort an Bareil so kindisch zu verhalten.
Danke für den Hinweis zu Stephen Macht, den hatte ich tatsächlich nicht erkannt.
Zugegebenermaßen ist mir sein Sohn Gabriel Macht besser im Sinn, der coolste und hübscheste Anwalt ever in „Suits“… ;-)))
Schade, dass von mir aus sowohl Lüdenscheid wie auch Nürnberg zu weit sind. Hätte Euch gerne getroffen.
bis nächste Woche…
Stef
Eine gute Folge mit einer passenden Besprechung. Ein bisschen gebt ihr einem schon Rätsel auf – in der letzten Rückspultaste wandelt ihr noch in den Fußstapfen von PTA – jetzt versucht sich ein Regisseur in eigener Bildsprache und dann ist es zu viel – ihr seid ein anspruchvolles Publikum 😉
Ich hätte noch gerne viel mehr dieser politischen Ränkespiele auf Bajor gesehen – der Dreiteiler hat viel Handlung – hätte man auch in sechs Teile packen können und hätte dann noch viel tiefer beleuchten können wie sich die bajoranische Gesellschaft transformiert. Minister Jaro ist ein spannender Char – eigentlich viel zu Schade für nen Dreiteiler. Auf jeden Fall cool, das die Autoren mutig waren und es versucht haben. Die Serie kommt hierdurch viel erwachsener daher – leider hat man sich dann doch später für den schablonenhafteren Dominion Arc entschieden.
Moin zusammen,
vielen Dank erstmal wieder für eine grandiose TAD-Folge! Euer Podcast ergänzt die Trek-Welt so unglaublich gut und ist ein echter Mehrwert in vielerlei Hinsicht. Ich bin seit dem TAD-Entstehungsjahr dabei und bis heute stark beeindruckt, wie konsequent und qualitativ hochwertig ihr das Projekt pflegt und sogar stetig erweitert.
Weiter so! Ihr habt ein dankbares Publikum.
Sehr schön auch die Zusammenarbeit mit Paramount. Seit dem letzten Jahr und den ersten restaurierten Stark Trek-Filmen bin ich ohnehin im siebten Himmel. Die HD-Erstauflagen von 2009 sind insgesamt qualitativ indiskutabel, insbesondere unter Berücksichtigung des hohen Stellenwerts der Reihe. Ganz besonders heftig hat es seinerzeit die Teile 4+6 erwischt, die enorm stark gefiltert wurden.
Dass nun nach und nach alle Filme in großartiger Qualität und endlich der Director’s Cut vom ersten Teil veröffentlicht werden, macht mich unsagbar glücklich. Was Paramount allerdings mit der unkompletten Complete Edition veranstaltet, ist aber schon sehr fragwürdig. Eine vollständige Synchro des TV-Cuts existiert übrigens. Hier ist es interessant, dass 2001 dieselben Sprecher für den Director’s Cut erneut ins Studio kamen und dieselben Szenen deutlich (!) besser als wenige Jahre zuvor im TV-Cut eingesprochen haben. Vor allem Norbert Gescher, Ersatz für den verstorbenen Herbert Weicker, liefert im Director’s Cut einen ganz wunderbaren Spock ab, der sich zudem sehr an der Leistung von Weicker orientiert. In der TV-Langfassung ist die Nachsynchro trotz desselben Sprechers weit befremdlicher und weniger Spock, weniger Weicker. Sehr schön, dass hier seinerzeit noch einmal so sauber und bedacht gearbeitet wurde.
Besonders lobenswert ist zudem, dass der deutsche Ton nun auf der kommenden Disc vom Director’s Cut auch vollständig überarbeitet wurde und mit dem O-Ton klanglich nahezu identisch ist. Damit hätte ich nie gerechnet. Es wurden sogar noch einige Fehler korrigiert, u. a. ein sehr offensichtlicher, der mich schon immer etwas gestört hat; so gibt Kirk in einer Szene nun nicht mehr den unsinnigen Befehl „Uhura, Normalgeschwindigkeit“ sondern „Navigator, Ausschau voraus“, worauf dann Sulu entsprechend antwortet. Es sind wohl insgesamt rund 11 Korrekturen in der deutschen Synchro erfolgt.
Alles in allem ein grandioses Gesamtpaket, wenn man von der unvollständigen Complete Edition mal absieht.
Goldene Zeiten für ST-Fans. Natürlich besonders wegen TAD. 😉
Also ich fand den Anruf von Jake jetzt eigentlich richitg gut. Wirkte halt so als wenn wirklich ein Kind versucht seinen Vater im Büro zu erreichen, weil zu Hause was ist. Und ist halt auch mal eine krasse Ansage vom Circle da die Tür des Comanders zu beschmieren, vorallem zu einer Zeit wo sie wohl auch wissen das sein Sohn das mitbekommt. Wunder mich eigentlich warum der Constable da nicht aktiver ermittelt. Ich hätte jetzt erwartet das jeder der kein guten Verwendungsnachweis für seine gelbe Spraydose hat, einen längeren Aufenhalt bei replizierten Wasser und trockendem Brot im Gefängnistrackt des Constablebüros gewonnen hat.
„Wunder mich eigentlich warum der Constable da nicht aktiver ermittelt.“
Exakt! V. a. hat Sisko ihm ja ihm in „The Homecoming“ nach der Entdeckung des ersten Graffitis befohlen, die Sicherheit auf der ganzen Station zu erhöhen:
„As of now, Constable, there are no low security areas on this station.“
Danach wurde aber Quark in seiner Bar angegriffen und der Kreis bedrohte den Stationskommandanten sowie seinen Sohn. Darum frage ich mich, wie ernst Odo seinen Job eigentlich nimmt.
Also ich denke Odo nimmt seinen Job sehr ernst. Es ist halt ehr verwunderlich warum da in der Handlung nicht weiter drauf eingegangen wird. Es zum Ende dann ja sogar so wirkt als sei der Kreis gar nicht auf der Station aktiv, weswegen Sisko da ja seinen Partisanenkampf dann in der nächsten Folge abziehen kann. Einzige Erklärung der Constable hat so gut ermittelt, dass alle Täter vorsorglich geflohen sind.
Moin zusammen!
„Alles, was ich im Leben brauche, habe ich von Star Trek gelernt“. Nun, vielleicht nicht alles, aber für politische Bildung könnte man diese Episode durchaus empfehlen. Politiker und Priester, die behaupten, alles für das Wohl ihrer Anhänger zu tun, aber nur ihre eigene Karriere im Sinn haben. Die Andere für sich benutzen und nicht merken, dass sie selbst benutzt werden. Auch hier wieder SF, die mehr ist als nur Remmidemmi im Weltraum, die die Realität im SF Gewand kommentiert. Schade aber verständlich, dass das nicht so gut ankam.
Nun dauert es bei Serien ja immer, bis man reagieren kann, weil ja die nächsten Folgen längst in Produktion sind, wenn die ersten Reaktionen kommen. Da bin ich schon gespannt, wie das in den nächsten Wochen auf DS9 weitergehen wird. Aber eine Stärke von Star Trek war ja immer die Mischung aus Unterhaltung und ernsthaften Stories.
Moin zusammen,
Hach, das war ja wieder eine herzerfrischende Besprechung. Wie herrlich man sich über Bösewichte und Strippenzieher freuen kann!
Ja, das mit der Bildsprache. Wie oft geht das daneben. Falsch zitierte Sprichwörter und 360 Grad und so. Genervt bin ich auch von den vielen „Quantensprüngen“ in Politik, Energieversorgung und watweißich, wenn es eigentlich „Meilenstein“ heißen soll, denn der Quantensprung (Wechsel eines Elektrons auf nächst höhere bzw. niedrigere Orbitalstufe und Aussendung eines Photons) beschreibt die kleinstmögliche Energiemenge des Universums, das Plancksche Wirkungsquantum, und somit taugt dieses Bild absolut null zur Beschreibung eines bahnbrechenden Umstandes. Aber, hey, wir erwartet heute noch Sinn und Verstand in Floskelgelaber?
Ohnsorg-Theater, vortrefflich formuliert für die Quartiersszene! Und das Bühnenhafte (in einem Take) war auch zu spüren. Kiras kleiner Abschiedsgang durch OPS war schön begleitet von melancholischen Klängen, und wenn eine Dr. Crusher verschwanden oder Tasha Yar, hätte es genauso auch Kira erwischen können. Die Abschiedsszene zwischen ihr und Spenser rief geradezu „jetzt Umarmung, küssen!“ aber nee… man darf auch mal die Erwartung des Publikums nicht erfüllen. Erfüllen wird hoffentlich der dritte Teil der Saga und Eure Kommentare dazu meine Erwartung ganz sicher.
Die Fletcherin wieder als Giftspinne und Niedertracht in Person… wunderbar. Mit diesem „good for you“ stand ich immer schon auf Kriegsfuß. Ich hörte das oft von Freunden, und ich fand, dass es meistens eine gönnende und ehrliche Freude über das war, was anderen Gutes widerfährt. Da es aber dem deutlich negativeren weil missgünstigen „schön für dich“ ähnelt, mochte ich es nie so. Hier aber ist es aber nur megagiftig herausgespritzt. Da hat man den freundlichen Spruch ins Gegenteil umgemünzt.
Beamen zu fünft ins tiefe Gestein, offenbar auch immer nur dann ein Problem, wenn es das Drehbuch braucht. Nicht mal der Milester auf der Enterprise mit seinen tinyhousehohen Heisenberg-Kompensatoren schafft es in Höhlen zu beamen, weil „too much interference“… nun ja.
Ich freue mich auf den Abschluss der Trilogie. Äh, sind hier eigentlich noch mehr Nordlichter? Das „moin“ hat so zugenommen…
Gestern hatte ich eine Idee, was beim bajoranischen Klerus Verwirrung stiften könnte: Ein Vedeck, der Kai heißt. Vedeck Kai. 😃
„Kai“ ist in Deutschland ein gebräuchlicher Vorname.
Vielleicht ja auch auf Bajor …?
Manchmal geben verrückte Eltern ihren Kindern Namen, die deren spätere Karriere vorwegnehmen sollen. Ich erinnere mich an ein Beispiel, welches ich vor Jahren in einem einem Psycho-Ratgeber aus den USA gelesen habe. Leider ist das zu lange her, so dass ich das nicht wiedergeben kann.
Und was, wenn dieser Veddeck wirklich zur bzw. zum Kai gewählt wird?
Ist das dann „Kai Kai“? *lol*
Ich glaube, in dem Beispiel haben die Eltern ihren Sohn „Mark David“ genannt, damit seine Initalen das Kürzel „M.D.“ ergeben, in den USA die Bezeichnung für einen „medical doctor“.
Im Internet wurde mal das Bild eines J. D. Knight gezeigt.
Auch nett! 😃
Mir gefällt an DS9 sehr gut, dass eine Story auch mal über drei oder mehr Episoden gesponnen wird. Danach freue ich mich aber auch wieder, wenn die nächste Story in einer Folge abgehandelt ist. Die Mischung macht es!
Ich finde es jedes Mal spannend, DS9 durch Euren Podcast neu zu entdecken.
In dieser Folge ist mir wieder aufgefallen, dass Ihr Euch meiner Wahrnehmung nach Vieles schon arg schönredet. Aber auch wenn ich DS9 immer noch nicht sonderlich mag, erreichen Eure Besprechungen allgemein bei mir durchaus, dass ich der Serie überhaupt nicht mehr so ablehnend gegenüberstehe wie früher.