#231: The Inner Light (TNG 5.25)

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1. Juni 1992:
It’s lonely at the top! Das macht Jean aber nichts, schließlich hat er sich bewusst dazu entschieden, in seiner Enterprise die Galaxie zu bereisen, anstatt eine sesshaftige Familie zu gründen. Wie könnte die Alternative aussehen, fragte sich Produzent Michael Piller – und Autor Morgan Gendel fand die Anwort. Da geht der Jean zum Kamin und darf ein ganzes, anderes Leben leben. (Leider mit Umweltkatastrophe.)

In Deutschland: Das zweite Leben, ausgestrahlt am 9. Mai 1994.

Dieser Beitrag hat 57 Kommentare

  1. Frank

    Wie bedeutsam Star Trek sein kann? Fragt mich mal: Diese Folge hat mich sehr betroffen gemacht, insofern ich Picards Perspektive schließlich nachvollzogen habe, weil ich erkannt habe, dass ich meiner langjährigen Freundin nicht länger ihren Kinderwunsch abschlagen darf. Heute ist unsere Tochter 8 Jahre alt – und das alles ist das beste, was überhaupt passieren konnte. Danke, Jean!

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  2. Michael

    Eine eher ungewöhnliche Folge. Aber eine gute Folge.

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  3. Michael aka kranichstil

    Eigentlich bin ich erst bei Folge 142 | The Royale, aber bei Inner Light musste ich, wie bei Instagram angekündigt, quergrätschen. Nicht nur, dass ich bei dieser Folge geweint habe wie ein Schloßhund, ich denke auch, dass es sich hier um mit das Beste handelt, was Trek jemals auf den Bildschirm gebracht hat. auch wenn es kaum die Enterprise gab, so ist es ein wunderbares Psychogramm des Charakters Picard und was aus ihm wird / hätte werden können ohne Starfleet – immerhin wissen wir ja auch, dass er in seiner Jugend ein Rabauke war und nicht immer der perfekte Starfleet-Kapitän.
    Was ich etwas anders sehe ist jedoch, dass Picard eben nicht immer der perfekte Jean ist: Wir sehen an dieser Stelle nur die Episoden, welche ausschlaggebend für sein weiteres Leben als Kamin ist. Wir sehen aber nicht, dass er, als Merybok und Batai Babys waren, unter Schlafentzug um 3 aufsteht und ihnen Milch gibt, wir sehen nicht, wie er sich an der Administration die Zähne ausbeisst und ohne nennenswerte Ergebnisse in sein Dorf kommt, und wir sehen nicht, wie er scheinbar in 5 Jahren mit seinem Leben fremdelt und in einer Situation, in der jeder andere seine Frau verloren hätte, seine eben behält (was vielleicht auch ein Railroading des Programms darstellt). Ich denke, dass es in dieser Zeit auch oft genug Streit gab. Außerdem entschuldigt sich Kamin am Ende auch bei seiner Frau, als er sie bittet ein Kinderzimmer zu bauen – Kamin/Picard macht Fehler, ist aber Manns genug sich dafür zu entschuldigen und reflektiert zu sein.
    Meiner Meinung ist eine Familie zu haben ja anspruchsvoller als ein Raumschiff zu kommandieren 😉

    Zweiter Punkt ist die Tatsache, dass ihr mit der Sonde etwas fremdelt, die nicht in die Zeit zu passen scheint. Es gibt so viele Flecken auf unserer Welt, die nicht auf dem Standard von Deutschland sind. Ich nehme nicht an, dass z.B. Bosnien in der Lage ist, mal eben so Weltraumtouristen ins All zu jagen, die Vereinigten Staaten der U.S.A. aber schon. Man vergisst gerne mal, dass wir hier sehr privilegiert sind, es in anderen Teilen aber kein fließend Wasser gibt. Entsprechend erkläre ich es mir so, dass es weiter entwickelte Landstriche auf dieser Welt geben muss, in denen technologisch andere Voraussetzungen gelten als in Kamins Dorf, etwa eine Hauptstadt die sich verhält wie Wiehl im Sauerland zu Berlin. Durch Wiehl fährt kein ICE, es landet kein Flugzeug und da arbeiten bestimmt auch Eisenweber 😀 Deswegen denke ich schon, dass das kein großer Sprung of Disbelief sein muss.

    Dritter Punkt: Ich nehme nicht an, dass ein einfacher Administrator entscheidet, dass Sonden in den Weltraum geschossen werden. Ich nehme an, dass das eine Ratsentscheidung war und die entsprechenden Beamten den Auftrag bekommen haben, den Ball flach zu halten. Ich nehme an, dass dieser Beamter, welcher als Gegenpart zu Kamin entworfen wurde, nur stellvertretend für den Beamtenapperat steht, sozusagen ein kleines Rädchen im Getriebe – und komme zu der Frage: Kann es sein, dass dieser künstlich an seinen Posten gehalten worden ist, damit möglichst wenige vom Ende der Welt wissen? Ihr spracht an, dass er scheinbar eine kleine Ewigkeit seinen Posten bekleidet, auf der anderen Seite ist Frau Dr. Merkel auch ihre 16 Jahre an der Macht gewesen.

    Punkt 4 – Die Sonde schafft es ihren Gedankenstrahl durch den Schild zu bringen. Hier haben wir aber eine Technologie, welche mind. 1.000 Jahre alt ist und aus einer Ecke der Galaxie kommt, die mit Föderationstechnik noch keinen Kontakt hatte. Vielleicht funkt die Sonde entsprechend auf einer ganz anderen Frequenz, so dass die Schilde hier etwas ganz anderes erwarten, irgendwie also ein Funksignal, welches auch durch den Schild kommt – wie oft haben wir zwei Schiffe miteinander sprechen sehen ohne das der Schild hinuntergenommen wurde?

    Fragen meinerseits sind aber:
    – Sind noch mehr Sonden gestartet worden?
    – Wird hier für jeden, der von der Sonde getroffen wird, eine eigene Simulation gestartet? Ich nehme nicht an, dass ein Klingonensteuermann oder ein romulanischer Senator auch Kamin sein würde?
    – Hat diese Sonde wirklich 1.000 Jahre keinen Kontakt zu anderen Schiffen gehabt?

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    1. Stefan Topo.

      Ein schöner Beitrag, mit dessen vier Punkten ich zustimme.
      ZU den Fragen gern meine Sicht:
      Sonden sind wohl eher nicht mehrere gestartet worden, denn man sieht ja beim Start, dass die Bedingungen schon sehr extrem sind. Ressourcen auf den Bau weiterer Sonden zu verschwenden, nun ja, das mag heroisch, aber nicht sehr sinnvoll sein. Eine Sonde reicht ja auch für den Zweck.
      Ich erklärte mir das mit dem simuliertenLeben so, dass die Sonde eine kompatible Lebensform suchte. Das hätte vielleicht doch sogar ein Klingone sein können, wer weiß. Vielleicht passt die Simulation denjenigen, den sie findet, einfach an, also macht aus einem Klingonen einen menschenähnlichen Humanoiden, eben wie die Kataner aussahen. Oder sie sucht wirklich gezielt nur solch einen Humanoiden, wie es die Kataner waren. Letztendlich lernen wir ja in der nächsten Staffel auch, dass ein Großteil der Humanoiden im Star Trek Universum wohl aus der gleiche Grund-DNA gebaut wurden.
      Für die Botschaft, die die Kataner mitgeben, ist es letztendlich auch egal, wie derjenige, der das Leben lebt, aussieht (…wobei der Zweck der Sonde ja eigentlich auch sehr eigenartig ist, dazu schreibe ich aber einen eigenen kurzen Beitrag.)
      Dass die Sonde 1000 Jahre durchs All flog, ohne entdeckt zu werden, naja, das kann schon sehr gut sein…man muss sich einfach mal bewusst machen, dass das Universum, auch wenn es voller Planeten, Galaxien und Sterne ist, im Grunde leer ist und in der Leere ungeheure Entfernungen zwischen den PLaneten zurück zu legen sind. Ein ganz anschaulisches Beispiel ist die Voyager 2 Sonde…diese braucht ab jetzt, bis sie unser Sonnensystem wirklich abschließend verlassen wird, etwa 30000 Jahre. Und sie wird wahrscheinlich Milliarden von Jahre weiterfliegen, ohne dass sie jemals irgendwo ankommt oder anderen Teilchen, Asteroiden usw. begegnet. Es ist einfach nichts da im leeren Raum. Dass man in der SF ständig irgendwelche Asteroiden, Nebel, Sonden oder Kometen trifft oder andere bewohnbare Planeten und dort mal schnell hinfliegen kann, nun ja, es ist eben SF.

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    2. Michael from Outer Space

      Hallo, Michael aka kranichstil! 😉

      Du schreibst:
      „Entsprechend erkläre ich es mir so, dass es weiter entwickelte Landstriche auf dieser Welt geben muss, in denen technologisch andere Voraussetzungen gelten als in Kamins Dorf, etwa eine Hauptstadt die sich verhält wie Wiehl im Sauerland zu Berlin.“

      Die Erinnerungen, die Picard als Kamin erlebt, stammen aber von den Bewohner*innen der technologisch rückständigen oder unterentwickelten Gemeinde Ressik und nicht von den Bewohner*innen der technologisch hochentwickelten Hauptstadt! Warum haben sich die Entwickler*innen der Sonde ein rückständiges Dorf „am Arsch von Kataan“ ausgesucht, um die Erinnerungen seiner Einwohner*innen in die Sonde zu laden und NICHT die Erinnerungen der Personen aus ihrer eigenen Stadt? Die Entwickler*innen der Sonde hätten sich auch selbst in der Sonde verewigen können, damit Forscher*innen von anderen Planeten erfahren, wer die Sonde gebaut hat und wie sie das geschafft haben. Die technologisch hochentwickelte Hauptstadt wäre sicherlich auch sehr spannend gewesen! Oder wollten die „Siedler von Kataan“ unbedingt die Erinnerungen an Ressik und seine Bewohner*innen bewahren? Wir erfahren in der Episode auch nicht, auf welche Weise die Erinnerungen aufgezeichnet und in der Sonde gespeichert wurden. Ist eines Tages jemand aus der Hauptstadt angereist und mit einem Gehirn-Scanner durch Ressik gelaufen, um nacheinander die Gehirne von Kamin, Eline, Batai, Meribor & Co. zu scannen und ihre Erinnerungen zu speichern?

      LL&P 🖖 👋
      Michael from Outer Space

      P.S.: Meine Fragen sind nicht als Kritik gemeint. Auch für mich ist „The Inner Light“ ohne Zweifel eine der besten Star Trek-Episoden aller Zeiten.

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  4. Driver 8

    Neuerdings versucht ihr euch an Wissenschaft und Technik in Star Trek abzuarbeiten … warum nur?! Es war immer gute Fernsehunterhaltung, die oft eine „Notiz an mich: darüber nachdenken!“ erzeugt. Aber Science Fiction? Wenn wir das Faß aufmachen bleiben Archer, Kirk und Picard zuhause!
    Trotzdem ein Wort zum technischen Gefälle auf einem Planeten, nennen wir ihm „Erde“. In Äthiopien und Somalia sind nach Dürren und Bürgerkriegen Gebiete entvölkert. In Deutschland sind nach der „Flutkatastrophe“ manche Orte „zurückunterentwickelt“. Zeitgleich spendiert ein Industrieller in den USA Privatpersonen einen Flug ins All.
    Davon unberührt leben grad in den USA viele „Ordnungen“ von Mennoniten, die technische Hilfsmittel kennen, es aber ablehnen die tägliche Arbeit von Menschen durch Maschinen zu „entwerten“.
    Ach … die Notizen!
    Wie waren die Wesen von Katan? Eine exzellente Frage!
    Ich würde sagen, die Sonde hat eine „kompatible“ Lebensform gesucht. Physis, Psyche und Empathie müssen es erlauben, wirklich Teil der Geschichte zu sein. Wäre Picard als sechsbeinges reptiloides Wesen zu sich gekommen, das sich durch Sprossung vermehrt und deshalb in beliebig großen Gruppen „zusammenlebt“ hätten die Folge aus 43 minuten panischer Schreie bestehen müssen.
    Was wollen die Kataner sagen? Oder die Autoren uns?
    Wenn man es schlecht darstellt wird Picard entführt und mit psychischer Folter ins Stockholm-Syndrom getrieben. Man lässt ihn bis ins hohe Alter erleben wie eine friedliche und freundliche Zivilisation ohnmächtig ihrem Ende entgegengeht. Dann wirft man ihn hinaus, damit er den Rest seines echten Lebens unter diesem Trauma leidet.
    Vielleicht kann man es aber auch wie die Aborigines als „Traumzeit“ betrachten. Wesen erschaffen Katan, wo Kamen Picard erschafft, der eine Sonde erschafft, die ihm vorherige Ereignisse zeigt … Das ginge nun so weiter, aber die Folgenzeit ist begrenzt.
    Was mich aber doch ein wenig zeckt ist, dass die Rechnung nicht wirklich aufgeht. Viele Sonden werden ausgeschickt, aber jede „greift“ sich nur einen „Träger der Erinnerung“. Denn aufgrund der Gefahr durch das Trauma wird die Sonde deaktiviert oder zerstört, und der „Träger“ kein Überträger, so wie auch Picard nur selten und Bruchstückhaft über sein Trauma, aber nicht über die Kultur auf Katan spricht.

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    1. Heinz

      Warum muss es genau dieses Dorf wirklich gegeben haben. Die Bewohner des Planeten wollten ja einfach nur ihre Lebensweise weitergeben. Da ist es vielleicht Sinnvoller ein paar Folgen „Lindenstrasse“ zu verschicken, als Hempels Familien-Videotagebuch.

  5. Michael from Outer Space

    Hallo Simon, Hallo Sebastian!

    Etwas engstirnig finde ich eure Kritik am Ressikan flute solo schon! Die Häuser in Ressik sind, wie ihr richtig feststellt, mediterran angehaucht und das Dorf assoziiert ihr mit Kreta. Die Flötenmusik mutet aber irisch an, so dass ihr sagt: „Das passt nicht!“. Hättet ihr es besser gefunden, wenn Kamin griechisch angehauchte Musik auf einer traditionellen griechischen Lyra gespielt hätte? Das wäre für alle Zuschauer*innen, die das Dorf nicht mit Griechenland, sondern mit einem anderen Land im Mittelmeerraum (z. B. Spanien oder Marokko) assoziieren, ebenso falsch gewesen!

    Ihr habt vorher die Idee mit der Metapher diskutiert. Warum kann die Flötenmusik nicht eine Metapher sein? Der Jean kennt und mag irische Musik, deswegen verbindet er die ressikanische Flötenmusik mit Irland. Für uns hört sich die Musik darum irisch an. Für einen Menschen, der traditionelle arabische Musik schätzt, hätte es sich arabisch angehört. Für einen Menschen, der traditionelle chinesische Musik mag, hätte es sich chinesisch angehört usw. Von mir aus hätte Kamin auch Didgeridoo-Musik der Aborigines oder Trommelmusik der nordamerikanischen Ureinwohner spielen dürfen. Wer weiß schon, wie sich die Musik außerirdischer Völker für uns Menschen anhört? Oder könntet ihr denobulanischen Hip-Hop zweifelsfrei von tamarianischem Schlager unterscheiden? Selbst die Klingon*innen hören Opern! Hättet ihr Ressik wie das irische Holo-Dorf Fair Haven aus VOY gestaltet, damit das Dorf zur Musik passt?

    LL&P
    Michael from Outer Space

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    1. Sebastian

      Guten Abend Michael,

      als Kritik möchte ich das mit der Musik gar nicht verstanden wissen.

      Doch wenn uns so eine Diskrepanz schon mal auffällt, dann gehört es zu unserer podcasterischen Chronistenpflicht, darauf hinzuweisen. (Uns fällt ja wahrlich nicht alles auf – ich ärgere mich zum Beispiel, noch nie darauf gekommen zu sein, dass Jean Opfer eines Art Langzeit-Stockholm-Syndroms wird. Na klar, voll super, Driver 8!)

      Besonders wichtig sind mir diese Einfälle, wenn ich sie so noch nirgends anders wahrgenommen habe. Der Podcast ist ja nicht dazu da, dass wir unsere Gedanken für uns behalten.

      Noch ein Gedanke: Wenn die Musik eine Metapher ist und nicht genuin ressikanisch, dann wäre das schade. Denn das hieße, dass Jean gar kein Stückchen Kunst einer untergegangenen Kultur gerettet hat, sondern nur eine Erinnerung pflegt, die er sich selbst „zurechtgesponnen“ hat.

      Bei „I Borg“ kamen mitunter ähnliche Einwände. (Nicht von Dir, aber es passt gerade gut, denn die folgenden Gedanken treiben mich in den letzten Tagen öfters um.) Ich halte es *gerade* für wichtig, bei den Großen Klassikern™ besonders genau hinzusehen. Wenn diese Episoden schon als solche gelten sollen, dann müssen sie auch besonders eingehender Prüfung standhalten.

      Die Alternative wäre ein Podcast, der lieb ist und überwiegend „toll-toll-toll“ sagt. Ich weiß, solche Podcasts gibt es, und ich hab da auch schon reingehört. Doch was soll ich sagen? Lange hab ich das nicht ausgehalten, denn mir sind dabei die Füße eingeschlafen.

      Wenn Simon und ich das Zeiss-Mikroskop rausholen, dann hat das auch etwas damit zu tun, dass wir unbedingt einen Podcast machen möchten, den wir selbst hören würden, wenn er nicht von uns wäre.

      Schönen Abend Dir,
      Sebastian

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      1. sternburg

        btw: Drei, vier Betrachtungsebenen oberhalb dieses Zeiss-Mikroskops habe ich durch Eure Besprechung gelernt, dass diese Melodie eine extra für Star Trek und für diese Folge komponierte ist.

        Klein-Sternburg war zwar immer etwas angefasst von ihr, dachte aber, die sei bestimmt irgendwo genauso als basic Melodie bekannt wie z.B. „Bruder Jacob“. Und Alter-Sack-Sternburg hatte bis zu dieser Podcast-Folge keinen Anlass, daran zu zweifeln oder auch nur näher darüber nachzudenken.

        Und bis zu Michaels Kommentar wäre ich nicht auf die Idee gekommen, dass dies ein kontroverses Thema sein kann – egal wie man zu ihr steht.

        Das alles verrät ausschließlich etwas über mich. Aber ich wollte es trotzdem erwänt haben.

        Dies gesagt zu haben finde ich jetzt, dass die Komposition dieser kleinen, unscheinbaren Melodie eine im TV-Kontext herausragende Leistung ist. Schön, dass ich das jetzt würdigen kann.

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      2. Michael from Outer Space

        Hallo Sebastian!

        Eure ehrliche Meinung und das genaue Hinschauen finde ich an eurem Podcast gerade gut! Ich erwarte gar nicht, dass ihr bei IRGENDEINER Episode, Klassiker hin oder her, nur „toll-toll-toll“ sagt. Jedoch erkenne ich die von euch angesprochene Diskrepanz nicht. In diesem Punkt sind wir wohl einfach unterschiedlicher Meinung.

        Schöne Restwoche Dir,
        Michael from Outer Space

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  6. Rat

    Ich habe mir soeben die Folge angeschaut und hatte mir im Vorfeld fest vorgenommen diesmal am Ende keine Träne zu vergießen. Hatt nicht geklappt.
    Die Folge ist natürlich nicht perfekt. Es gibt ein paar Unstimmigkeiten, die ihr bestimmt aufdecken werdet (den Podcast höre ich erst morgen). Und das ist auch gut so, dafür höre ich euch ja.
    Aber wie die Macher es geschafft haben so intensive Emotionen in nur knapp 45 Minuten zu packen, das ist wirklich erstaunlich und alle Ehren wert.

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  7. sternburg

    Vorbemerkung/Offenlegung: Ich bin nicht der einzige, der sich wegen TaD dieser Tage in einem unverhofften TNG-Rewatch wiedergefunden hat – einfach, um beim hören der nächsten Episode a) zu wissen, worum es geht und b) frische eigene Eindrücke zu haben?

    Mein letzer wirklich struktureller TNG-Rewatch (immer mal so zum Feierband ne random Episode ist natürlich auch so drin) ist locker mindestens 15 Jahre her, führte mich als Student damals noch auf diverse, ähm, schattige Web-Angebote und ich war damals (und bin bis heute) dem Deutschen StarTrek-Index sehr dankbar dafür, mir anzusagen, welche Folgen man auch einfach überspringen kann (hust).

    Umso angenehmer ist die Erfahrung, dies alles jetzt nochmal mit einer Motivation komfortabel, legal, in guter Qualität und in OmU auf Netflix nachzuschauen. Gute Sache. Kriegt man das alles irgendwie nochmal ganz anders in einen Zusammenhang und von den geneigten Gastgebern fachlich eingeordnet. /Vorbemerkung

    Zur Folge wurde hier, in der Podcast-Ausgabe und auch sonst überall schon sehr viel kluges und bewegendes gesagt. Ich möchte niemanden langweilen, mich damit aufzuhalten. Ich stimme allem Gesagtem zu und möchte nur im Detail ergänzen:

    – Auch innerhalb unser Galaxie und selbst unter den Annahmen einer überall vielbevölkerten Welt, die das Star-Trek-Universum für unsere Galaxie trifft, ist der Weltraum in erster Näherung komplett leer. Wenn die da 1 Sonde in gerader Richtung irgendwohin schicken, dann finde ich es ganz und gar nicht abwegig, dass sie 1000 Jahre brauchte, um erstmals den Weg von irgendjemanden zu kreuzen.

    – Wasser aus der Luft zu gewinnen ist kein esoterisches Hightech. Das tun u.a Insekten und Pflanzen auf unserem eigenen Planeten nicht erst seit heute. Und auch einige Primaten der Art Homo Saphiens haben sich mit einfachsten Mitteln darin schon erfolgreich versucht.

    Umso seltsamer, dass dies auf Planet Sonnencreme so ein kontroverses Thema ist. Aber dies nur am Rande.

    – In der Meta-Betrachtung finde ich es heute ein wenig seltsam, dass irgendwie über all die Jahrzehnte und Serien hinaus jedes alternative, glückliche Leben für Jean Picard in Star Trek darauf hinaus läuft, dass er in irgendeiner Butze am Arsch der Welt sitzt und losgekoppelt vom Weltgeschehen den Ackerboden bestellt. Egal ob das ein Weingut in Südfrankreich ist oder wenn ihm (neueres Beispiel) Will eine total geile Pizza mittem im Wald auf einem Steinboden-Ofen backt – irgendwie ist seine alternative Erfüllung immer sehr landwirtschaftlich. Und weit ab vom Schuss.

    Daran ist nichts falsch. Und das ist ja auch alles in Picards Charakter angelegt.

    Aber in diesem Charakter ist doch auch noch so viel mehr angelegt. Vielleicht könnte der in einer alternativen Zeitleiste auch Erfüllung finden als, was weiß ich, Menschrechts-Anwalt auf einer entlegenen Raumstation wie Deep Space Nine, um nur eine erste Idee zu nennen? Oder als gewählter Vertreter im Rat der Föderation, der gegenüber der Sternenflotte demokratische Kontrollrechte wahrnimmt, um deren Bidung an ihre Grundwerte zu überwachen? Oder sonstwas?

    Ich möchte konkret keine einzige dieser Picard-Charakterisierungen missen. Aber von heute meta betrachtet finde ich das schon etwas einseitig.

    – Zurück zur Folge und deren Impact auf mich als Person. Mir fehlt bei all den Wortmeldung ein Aspekt, der mich damals zusätzlich erschüterte, als ich das geguckt habe:

    Wie unfassbar brutal und übergriffig das ist, was die Picard angetan haben.

    Für mich war das damals klar, dass für Jean das alles in realiter und in Echtzeit abgelaufen ist – und dass er da echte, eigene Entscheidungen getroffen hat. Wie ein Traum, der ja auch in wenigen Minuten Schlaf viele Stunden umspannen kann.

    Ich sehe das heute – ähnlich wie ihr – auch anders. Aber das ändert für mich nichts wesentliches. Auch wenn alles zwischen dem, was wir sehen, bloß eingepflanzte Erinnerungen sind, so bleiben die damit eingepflanzten Emotionen doch bestehen.

    Vielleicht geht das nur mir so. Aber ich hatte damals als Jugendlicher durchaus selber den einen oder anderen Traum, in dem ich mit einer total realen lieben Person kuschelte und glücklich war, und dann aufwachte und das vermisste. Auch wenn es nur ein Traum war. Und das war als Gefühl nicht angenehm. Traum hin oder her. Für ein, zwei Stunden war ich traurig, obwohl ich genau wusste, dass dieses Gefühl blösinnig ist.

    Und genau das muss Picard da durchmachen, nur auf 11+ gedreht.

    Diese Ambivalenz hat mich damals fertig gemacht und sie macht mich heute fertig:

    Diese Fernsehsendung legt über ihre paarundfünfzig Minuten uns als Publikum, mir als Zuschauer sehr heftig, konsequent und alternativlos die Wertung an die Hand: Das, was diese sterbende Zivilisation dort unternommen hat, um in Erinnerung zu bleiben, das sei etwas Gutes.

    Aber ist es das?

    Wägen wir doch mal ab. Auf der einen Seite gewinnen sie einen Botschafter ihrer vergangenen Existenz, der wirklich beredt von ihnen Zeugnis ablegen kann. Weil er sie gelebt hat. Kein noch so ausgefeiltes und umfangreiches Konvolut an Berichten könnte dies leisten. Das ist ein Gewinn, das kann man nicht bestreiten.

    Auf der anderen Seite wurde mit dem Hirn und den Emotionen dieses Botschafters – verzeiht mir die Ausdrucksweise – maximal gefickt.

    Ist es das unter dem Strich wirklich wert? Wäre es angesichts dessen nicht doch vorzugswürdig gewesen, einfach Sonden mit Berichten über sie ins All zu schicken?

    Und vor allem: Rechtfertigt das Interesse, in Erinnerung zu bleiben, ein derart brutales Vorgehen?

    Ich lasse diese Fragen mal so stehen. Aber ich finde schon, dass mit den einerseits traurigen, andererseits schönen Flötentönen, die am Ende dieses bemerkenswerten Stücks Fernsehens aus irgendeinem Büro in irgendeinem Raumschiff irgendwo in der Milchstraße verhallen, sich schon Fragen stellen, wer da gut war, wer böse und wer einfach war. Und was das alles soll. Und ob es überhaupt einen Sinn überhaupt gibt.

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  8. sternburg

    Was ich aber eigentlich sagen wollte:

    [Ich schreibe das mal hier hin. Vielleicht bemerkt das dann auch jemand:]

    Ich bin unserer kurzen Unterhaltung im Nachgang Eures Live-Streams kürzlich über die Qualitäten von TOS und insbesondere diesem Kommentar dadrunter von „Don“ wahnsinnig dankbar.

    Ich habe heute diese zwei von Don empfohlenen TOS-Folgen geguckt („The Devil In The Dark“ und „The City On The Edge Of Forever“).

    Und ich hatte Spaß. Und ich empfinde sie als *(… siehe unten). Und ich verstehe Euch jetzt.

    Das hätte ich ohne Euch, ohne unsere kurze Unterhaltung und vor allem ohne Dons Kommentar nicht gemacht. Ich habe eine Erkenntnis gewonnen, um die reicher ich jetzt durch Leben gehe und das interressiert niemanden, aber trotzdem kann man da ja mal kurz Danke sagen.

    *ich hätte grundsätzlich Bock, zwei längliche Spar-Kommentare zu meinem Erleben dieser beiden Folgen aus dem Jahr 2021 heraus zu schreiben und dies dem hiesigen Publikum schamlos aufzudrängen, aber es ist spät und auch ich muss irgendwann ins Bettchen. Sollte das zu meinem eigenen Erstaunen irgendjemand wissen wollen, dann sagt das bitte.

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    1. Ronnsen RD

      Hallo sternburg,

      mir sind deine Formulierungen aufgefallen:

      „Vielleicht bemerkt das dann auch jemand“
      „und das interressiert niemanden, aber trotzdem“
      „Sollte das zu meinem eigenen Erstaunen irgendjemand wissen wollen, dann sagt das bitte.“

      Ich lese da eine gewisse Unsicherheit heraus?!

      Ganz ehrlich: ich denke nicht, dass sich irgendjemand hier bitten lassen muss. Wie es Simon und Sebastian immer wieder betonen: jede Person ist stets herzlich dazu eingeladen, ihre Meinungen und Ansichten hier im Blog zu äußern, unabhängig davon, ob es „jemand bemerkt“ oder „jemanden interessiert“. Das sollte kein Kriterium sein.
      Wenn Du die Lust oder das Bedürfnis hast, Dich zu einem bestimmten Thema zu äußern, dann mach es einfach. Punkt. Ich denke, niemand muss hier unsicher sein, was das angeht.

      In diesem Sinne: Feuer frei! 😉

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      1. sternburg

        Hallo Ronnsen,

        alles an Deiner Antwort malt das Bild eines echt lieben Menschen, der einen relativ neuen Gast an einem random Ort im Internet mit offenen Armen empfängt.

        Ich finde das komplett unironisch ganz fantastisch. Und das fällt als positive Diskussionkultur auch auf die hiesigen Gastgeber zurück, die wohl vieles richtig machen (Grüße!).

        Ich fühle mich von Dir und von allen anderen hier sehr willkommen. Das ist nicht selbstverständlich.

        Aber jetzt mal unter uns: Das ist in diesem Fall unnötig.

        Du hast da drei Formulierungen beobachtet. Eine ist Zweifel an WordPress und zwei sind, nunja, rhetorische Stilmittel. Ich neige dazu, wenn ich in einer Kommentarspalte auftauche, mit der mir eigenen (und, wie ich finde, absolut berechtigten) Vollzeit-Selbstüberschätzung irgendwelche Buchstabenwüsten abzusondern, nach denen niemand gefragt hat. Wenn Du kurz hochscrollst, siehst Du ein Beispiel dafür. Da kann man zwischendurch doch durchaus auch mal ein wenig Höflichkeit einziehen, meine Meinung.

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    2. Kleiner Bruder

      Hallo Sternburg!

      Ich schaue immer mal wieder, ob es in den Kommentaren auch welche zu älteren Folgen gibt. Und als „TOS-Nostalgiker“ bin ich schon ein wenig gespannt, wie ein „TOS-Skeptiker“ solche Folgen sieht. Ich denke ja, dass viele Folgen von damals auch heute noch thematisch relevant sind, wenn auch nicht super ausgefeilt oder tricktechnisch perfekt.

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      1. sternburg

        Na denn, auf vielfachen Wunsch einer Einzelperson:

        „The Devil In The Dark“

        Das ist exakt, was ich meinte.

        Ohne den Hinweis von Don hätte ich das nie im Leben unironisch gucken können. Und ich hätte es wahrscheinlich auch vorher ausmachen müssen. Daran ist soviel, was ich mit „das ertrage ich nicht“ meine. Und was man auch mit der wohlwollenden Betrachtung auf so viele vergangene Zeit nicht tolerieren kann:

        – Zunächst mal ist das alles wahnsinnig vorhersehbar. Der doofe deutsche Titel (gegen den auch OmU auf Netlix nicht hilft) macht es nicht besser, aber von quasi der ersten Minute vorhersehbar bleibt die Story dennoch.

        – Die Dialoge. Mit Verlaub, mindestens im ersten Drittel der Folge sind schon echt einige echt dumme Dialoge.

        – Das Set-Desing. Alles an dieser Station und diesen Tunneln und besonders an den frisch von der Kreatur geätzten Tunneln ist … nunja, der Zeit und dem eingesetzten Geld geschuldet. Kann man drüber hinweg sehen.

        – Dieses Tier. Also ganz ernsthaft, bei jedem Auftreten dieses besseren Wischmobs musste ich mich ganz fest an Dons Kommentar halten, um nicht aus der Immersion zu fallen. Das ist schon echt harter Tobak an Puppenspiel. Und das – mit Verlaub – auch für die Zeit.

        Das ist aber alles nicht wichtig. Ich war von der ersten Minute an gefesselt. Und die Auflösung am Ende ist – für mich TNG-Fan – echtes Star Trek. Und gut geschauspielert (selbst in seinen Grenzen von Shatner). Und mit der richtigen Menge eingestreutem Humor. Und da wurden Dinge verhandelt – Grüße an den wütenden Mob, Grüße an Koexistenz mit der Natur, Grüße an die Oberste Direktive -, die bis heute relevant sind.

        Ich war unterhalten. Ich war durchaus bewegt. Und ich habe vielleicht sogar eine kleine Träne verdrückt.

        Ich bleibe objektiv dabei, dass man das heute niemandem mehr anbieten kann. Aber ich sehe durchaus, dass das für die Zeit fantastisches Fernsehen war. Und wenn ich die Brille der Zeit aufsetze und über einiges in der konkreten Darstellung hinweg schiele, dann war das duchaus auch nach heutigem Maßstäben kein ganz schlechtes Fernsehen.

        tl;dr: Ich bin froh, das gesehen zu haben.

        „The City On The Edge Of Forever“:

        Die Rahmenhandlung auf dem Zeitstrudel-Dings-Planeten haben ich nicht kapiert, aber sie ist wohl auch nicht so wichtig.

        Zurück in der Vergangenheit. Das ist natürlich für das Art Departement sehr dankbar. Niemand muss ein exotisches Silikonwesen bebildern. Und an Kulissen, Kostümen, Probs und Masken dieser Zeit dürfte kein Mangel geherrscht haben.

        Ab hier kann ich mich kurz fassen:

        Ich habe mehrfach unterbrochen und nachgesehen, ob ich wirklich eine random TV-Folge der ersten Staffel TOS gucke oder einen mir bisher unbekannten Star-Trek-Kinofilm aus den 80ern.

        Ich hätte wahnsinnig viele Anmerkungen, Detail-Kritiken und, ja, auch Gehässigkeiten. Ich vermute, alle diese wurden bereits geäußert (z.B. von den hiesigen Gastgebern in der diesbezüglichen Podcast-Folge). Aber unter dem Strich spielt das alles keine Rolle. Ich hatte Spaß, ich habe hier und da sogar was zum nachdenken bekommen, ich habe schlechtere Blockbuster-Kinofilme der 80er gesehen, mit denen ich Spaß hatte und was kann man besseres über eine random Folge einer Serie dieser Zeit sagen?

        Als weißer Mann muss ich – und sei es zum Selbstschutz – natürlich noch kurz ansagen, wie sehr mich Shatners märchenhafte sexuelle Präsenz gegenüber „naiven jungen Dingern“ abfuckt. Aber gut. Auch das wäre nichts, was in einem 80er-Kinofilm unerwartet wäre.

        tl;dr: Überaschend gut gemachtes Fernsehen; für die Zeit locker auch gut gemachter Film.

    3. Don

      Oh, solch Lob lässt mich ja geradezu erröten! 😊
      Ich danke Dir.

  9. Ingo

    Geordie: „Der Planet heißt Katan.“
    Riker: „Woher weißtn das?“
    Geordie: „Hab ich im Drehbuch gelesen!“

    … woher soll er das sonst wissen, die Zivilisation ist seit 1000 Jahren tot, man hat nur unbemannte Raumfahrt im eigenen System betrieben… Da wird es kein Ortsschild auf einem Asteroiden geben.

    Zum Glaubwürdigkeitsproblem (bin ca. 25 Minuten vor Ende des Podcasts, kenne also euer Urteil noch nicht): Ja, ist mir auch aufgefallen. Besonders die Tatsache, dass diese Sonde über eine Technik verfügt, die einem fremden Wesen Erinnerungen eines ganzen Lebens einpflanzen soll: Respekt! Das steht erstmal im Widerspruch zu dem beinahe technologiefreien Dorfleben, das wir sehen. Man wollte sicherlich dem Picards zweitem Leben und dieser Zivilisation einen „romantischen“ Touch verleihen. Andererseits muss man sich die Frage stellen, ob wir nicht etwas „irdisch“ denken. Ist der Alltag der Menschen/Aliens zwangsläufig von Technologie geprägt, weil man auf dem Planeten über High Tech verfügt? 1969 war die Mondlandung… Da war meine Heimatstadt auch noch sehr von Landwirtschaft geprägt.

    Für mich eine großartige Folge, die vielleicht einen Zweiteiler verdient gehabt hätte. Wenn man noch mehr in Picards zweites Leben und diese untergegangene Zivilisation eingetaucht wäre, hätte man vielleicht einen noch größeren emotionalen Effekt erzeugen können. Emotional packt mich die Geschichte auf verschiedenen Ebenen. Über Jahrzehnte bewährt hat sich die Gänsehaut bei dem Gedanken, dass man in Form dieser Sonde den letzten Gruß einer Zivilisation sieht, die vor 1000 Jahren tragisch untergegangen ist. Das ist das, was ich mit dieser Folge immer verbunden habe, obwohl ich sie sehr lange (fast 20 Jahre?) nicht gesehen habe. Schade, dass die Voyagers (die Raumsonden, nicht Janeway) das mit dem zweiten Leben nicht können. Vielleicht findet die in ferner Zukunft auch ein Alien-Picard und denkt an uns. Zumindest eine davon denen kann gefunden werden, die andere wird ja von Klingonen zerstört…Banausen.

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    1. Heinz

      Das Geordie das weiss ist doch nur ein Nebeneffekt des universaltranslators. Gerody meinte wohl einfach „den gelben Fleck da hinten Links“ und der universalübersetzer (der ja auch mit Piccard verbunden ist, damit er die Sprache der Kataner in seinem Download versteht) hat das sofort nach „Katan“ übersetzt.

  10. Nagus Zek

    Heißt der Award eigentlich offiziell De-Kelley? Ich dachte immer Pille hieß vom Walde und nicht vom Kelley…

    1. Sebastian

      O Großer Nagus:

      Offiziell heißt der Preis natürlich „DeForest Kelley Award of Excellence“, aber weil der Mann meistens mit „De Kelley“ angesprochen wurde und man das auch heute noch gern so sagt, kürzen wir mitunter ab.

      Knicks, Zepterkuss & ab,
      Sebastian

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  11. Barash

    Immer noch schöne Folge, sehr schöne Besprechung.

    Mein altes Ich hat die immer noch als „die mit dem Make-Up“ abgespeichert, aber das hat damals bei Star Trek auch auf alles allergisch reagiert, was nach Dorfgemeinschaft in gedeckten Tönen aussah. Heute alles kein Problem mehr, mein Geschmack ist diesbezüglich wohl auch in der Cordhut-Phase angekommen. Nun freue ich mich über Details wie der von euch erwähnte großartige Griff Richtung Türschalter. Sowas regt die Fantasie an. Würde gerne einen Roman über die Zeit unmittelbar danach lesen.

    Absolut nichts zu meckern.
    Wer auf sowas aber Lust hat, kann hier reinschauen:
    https://youtu.be/BDsSCxVS2KA

  12. Marc aus Liebefeld

    Eine super Folge, die ich beim aller ersten mal (mit 14 oder jünger) damals gar nicht richtig wertschätzen konnte.

    Würde man diese Folge heute so produzieren, hätte Counsler Troi die nächsten Folgen über immer Sitzungen mit Picard und dieser Probleme sein Kommando zu führen. Es würde aber die Rolle einer professionellen Betreuung draußen im wilden Weltraum besser unterstreichen.

    Ich freue mich besonders auf die darauf aufbauende Folge Lessons (Season 6 Episode 19). Da macht Star Trek nämlich ganz tolle Sachen mit der Musik.

  13. ChrSchl Christian

    Diese TNG Episode empfand ich schon immer als Zumutung.
    Ich halte diese Folge für überbewertet. Wie ihr erwähnt, hat die Episode viel zu kleine Auswirkungen auf Jean-Lucs weiteres Leben. Dann verstehe ich nicht, warum diese Methode der Kataaner nicht härter verurteilt wird.
    Das ist doch der absolute Horror was unser Captain da durchlebt. Sein Bewusstsein wird regelrecht entführt und er durchlebt das Leben eines Deplatzierten. Erst wehrt er sich eine Fünf Jahresmission lang Kamin zu sein, dann akzeptiert er sein Schicksal, wandelt sich zum Vater, verliert seinen besten Freund, sieht seine Frau sterben, weiß um das nahende Ende und die fehlende Zukunft und Hoffnung für Kinder und Kindeskinder, wird von den Mächtigen nicht Ernst genommen, nur um am Ende, als alter Greis mit einem „Ätschibätsch, war alles nur Quatsch“ von seinen verstorbenen Liebsten über den längsten Prank des Star Trek Universums aufgeklärt zu werden. Und wofür? Hat die Sonde denn irgendwie dazu beitragen den Planeten zu retten? Oder ging es am Ende nur um reine Eitelkeit? Aber ist denn wenigstens das gelungen? Erinnert sich irgendwer an die Kataaner?
    Und was erinnert man? Eine einzige, sehr manipulative Quelle. Gab es die Kataaner überhaupt und sagen sie die Wahrheit über den Zweck der Sonde? Man weiß es nicht, es kann auch nicht überprüft werden. Das einzige was bleibt ist Jeans Erlebnis.

    Dann noch etwas zu Kamins Leben. Wieso ausgerechnet Kamin? Wäre ein erfolgreicher Popstar, angesehener Wissenschaftler oder einflussreicher Politiker nicht sinnvoller? Wieso so ein Langweiler? Und wenn schon, dann doch bitte konträr besetzen. Stellt euch vor Ro Laren hätte dieses Leben leben müssen? Oder Jean Luc wäre in das Leben eines Rockstars geraten, oder zumindest Umweltaktivist, Ökoterrorist, also irgendwas, was aufregender ist als ein alternder Jean-Luc auf’m Dorf mit seiner Tin-Whistle.

    Auch Kontrast zu Picards gemächlichen, zweiten Leben als B-Handlung hätte ich mir gewünscht. Vielleicht ein Shuttle Crash bei der Untersuchung des Herkunftsplaneten der Sonde. Und etwas mehr Worldbuilding. Neben der Naturkatastrophe weiß ich nicht was die Kataaner zu bieten haben, außer lecker Suppe und Flötenspiel.
    Der Rest ist eine spießige, weiße, heteronormative Gesellschaft, in der selbst das Konfliktpotential uneinsichtiger Politiker nicht genutzt wird. Die angedrohte Panik gegenüber der nahenden Apokalypse hätte ich zumindest im Ansatz gerne gesehen. Aber den einzigen Akt von Rebellion ist allen Ernstes Jean-Lucs Erlaubnis bezüglich des Schulabbruch und geplanter Musikerkarriere seines Sohnemanns?! Batais Pläne selbst sind ja kaum als rebellisch zu bezeichnen, fragt er doch erst Mutter und dann (als Oberhaupt der Familie?) seinen Vater brav um Erlaubnis.

    Was ist das eigentlich für ein Familienbild? Wäre eine Scheidung in Kamins ersten fünf Jahre überhaupt eine Option gewesen, können seine Kinder überhaupt etwas tun was nicht in Kamins Sinne ist? Haben Frauen auch andere Bedürfnisse, als Familie gründen und Ehemänner pflegen?

    Vielleicht bin ich ja etwas zu streng mit dieser Episode. Die Grundidee gefällt mir ja und die Darstellung eines ganzen Lebens in einer kurzen TNG Folge ist gut gelungen. Die erzählte Zeit ist spürbar länger als die Erzählzeit und für mich fühlt es sich immer an, ein ganzen Film gesehen zu haben, statt nur eine Folge, fast so, als wäre ich selbst Opfer der Sonde geworden.

    Die TaD Folge hat mir um einiges besser gefallen, als die besprochene TNG Folge. Denn ich höre euch ja nicht zu, weil ich nur meine eigene Meinung bestätigt Wissen will, sondern weil ich euren unterhaltsamen Blick und Hintergrundwissen lauschen möchte.

    Und zum Schluss noch einen kleinen Filmfehler. Als Kamin an seinem ersten Tag die Siedlung von außen betrachtet, sieht man ihn einmal kurz von hinten mit Sonnenhut in der Hand.

    Vielen Grüße,
    Christian

    2
  14. Stefan Topo.

    Ich bin da auch eher bei dem Beitrag von @ChrSchl Christian….die Folge The Inner Light fand ich schon immer etwas zu überbewertet.
    Ja, sie ist gut gemacht…ja, sie soll eine Botschaft transportieren…mutmaßlich. Und ja, das mit der Flöte ist nett und gibt der Figur Picard auch noch mal einen menschlichen Aspekt seines Lebens, auf den man sogar noch ein zwei Mal eingeht später.

    Aber letztendlich muss man doch sagen, dass das Vorgehen doch irgendwie total bekloppt ist…man muss sich dass mal genau veranschaulichen: Es wird eine Sonde gebaut, die eine Technologie enthält, die irgendeinen Humanoiden sucht, den sie mit Hilfe irgendeines Energiestrahls K.O. schlägt und dem Gehirn ein fremdes komplettes Leben in einer halben Stunde vorgaukelt, damit dieser dann, wenn er wieder aufwacht, den anderen davon erzählen kann, dass es mal irgendwo so eine Bevölkerung gab, die vernichtet wurde.

    Ganz ehrlich…was soll der Picard denn davon wirklich erzählen? Was nimmt er da wirklich mit? Wie waren die Kataaner denn wirklich? Ich meine, die gesamte Bevölkerung Kataans???
    Die hatten Flötenmusik…ah ja! Es gab ne Supernova…ah ja. Aber wie genau war die Bevölkerung? Was war deren genau Kultur? Was die Errungenschaften? Was deren Fortschritt in deren Geschichte? Picard kann ja höchstens von seinem Dorf erzählen und wie er sein Leben dort erlebt hat… also wenn überhaupt, nur sporadisches Wissen weiter geben…aber selbst das würde belächelt werden, denn das kann ja auch alles ein schlechter Traum gewesen sein von Picard. Und selbst wenn man ihm glaubt anhand der Flöte im Inneren der Sonde…Picard kann doch wohl kaum etwas über die Bevölkerung eines ganzen Planeten weiter geben, so viel an Wissen, an Informationen, das könnte selbst der klügste Kopf nicht weiter geben, für wissenschaftliche weitere Forschung schon gar nicht.
    Picard kann das Erlebte doch also im Grunde nur am Stammtisch erzählen als Anekdote nach dem fünften Ale oder so…verwertbarer wären diese Infos doch nicht.

    Was so eine Sonde zu transportieren hat, wenn man weiß, dass man dem Untergang geweiht ist und anderen möglichen Zivilisationen von sich erzählen will, da braucht man nicht groß nachdenken: Das macht man, indem man in die Sonde alles mögliche an Filmen, Musik, Bildern, Sprache, Botschaften, Texten, Erkenntnissen usw. ablegt, so dass diese Dinge irgendwann von anderen Lebensformen gefunden und angeschaut, angehört oder sonst wie verwertet werden können. Und zwar von mehreren, nicht nur von einem Individuum! Und das Ganze haben wir ja auch schon gemacht….mit den Voyager-Sonden!

    Von daher muss man sagen, wenn die Kataaner nicht wollten, dass man sie komplett vergisst im Universum, dann war die Sonde an sich keine schlechte Idee. Aber jemanden damit geistig zu vergewaltigen, damit dieser Eine (Humanoid) von ihnen dann erzählen kann am Lagerfeuer, statt einfach einen USB_Stick mit 10 TB an Daten, Filmen, Musik oder so etwas reinzulegen, das ist einfach nur dumm und hirnrissig!

    Was letztendlich solche Botschaften angeht, da bin ich sowieso auch zwiegespalten…denn hier bei Picard und den Kataaner soll es ja auch so sein, dass er erzählen soll, wie sie waren usw…das impliziert erst mal nur, dass er (wie immer in Star Trek) nur positiv von ihnen berichten soll. Aber was ist eigentlich mit den negativen Aspekten, die es sicher dort auch gab? Kriminalität? Krankheiten? Mord? Kriege? Ausbeutung? Gier? Macht? Wohnungsnot? Hunger?
    Auch diese Details gehören zu einer Bevölkerung…davon kann er a auch kaum berichten augenscheinlich.
    Und genau diese Botschaften fehlen mir z.B. auch in den Voyager-Sonden…da sind nur positive Aspekte aufgezeichnet und hinterlegt, Musik, schöne Bilder usw., aber negative Aspekte fehlen völlig. Wenn wir also wirklich anderen intelligenten Lebewesen von uns berichten wollen- und das ist ja das Ziel dieser Botschaften- dann belügen wir diese bereits schon mit diesen vergoldeten Schallplatten in den Voyager-Sonden, die wir losgeschickt haben…ein super Einstieg zum Kennenlernen!
    So viel von mir!

    Weiter so!

    1. Ronnsen RD

      Moin Stefan,

      einige Gedanken zu deinen Ausführungen:

      „Was kann Picard schon erzählen“:
      Wir müssen wohl annehmen, dass Picard in seinen über 40 (?) Jahren dort alles über die Kataaner gelernt hat, was es zu lernen gibt… immerhin ist er auch dort noch Wissenschaftler (Bodenproben, Teleskop) und es liegt nahe, dass er sehr viel mehr Dinge über dieses Volk und seinen Planeten weiß, als nur Flötenspiel und lecker Essen.

      „Warum so eine Sonde“:
      Stimmt, was für ein unglaublich ineffektiver Weg, Wissen zu vermitteln. Ein Empfänger und nur eine Übertragung. Nicht nur, dass die Sonde sich nach Vollzug des Downloads abgeschaltet hat, im Inneren ist auch nur die Flöte. Schön für Picard, aber schlecht für die Kataaner. Wäre es nicht wunderbar gewesen, wenn man den Erinnerungsspeicher der Sonde auslesen und in ein Holodeckprogramm umwandeln hätte können. Die Kataaner hätten sich unsterblich gemacht. Selbst Film- und Tonaufnahmen, ja sogar einfache Textdateien wären, wie gesagt, dafür viel geeigneter gewesen, als bloße Erinnerungen.

      Also warum dann so eine ineffektive Methode?
      Möglich wäre es, dass die Kataaner dem gefühlten Erleben einen höheren Stellenwert beigemessen haben, als dem bloßen Erfassen von Informationen. Erinnerungswürdiges Wissen muss immer auch mit gefühltem Erleben zusammenkommen, sonst hat es keinen Wert. Sicher eine ziemlich holprige Annahme, aber ich denke es wird klar, worauf ich hinaus will.
      Für diesem Ansatz sehen wir allerdings keinen Hinweis im täglichen Leben von Kamin. Das gefühlvolle Erleben hätte dort irgendeine größere Rolle spielen müsse, was es aber leider nicht tut.

      2
  15. Nippel

    So ein zweites Leben wünsche ich Picard. Es ist ein viel realeres Leben als der Fiebertraum, den unser Captain im Nexus erlebt… Eigentlich schade, dass er danach nie Blut geleckt hat und Nägel mit Köpfen gemacht hat. „Meet the Picards..!“
    Ich hab seinen Sohn gegoogelt, der schaut aktuell schon sehr stark nach Patrick aus, nur etwas leicht versoffen… -gelebter ist wohl ein umgänglicher Ausdruck…

  16. Intemporel

    Hallo Sebastian und Simon,

    eine fantastische Folgebesprechung. Alle Eure Kritikpunkt im positiven wie auch im „negativen“ Sinne konnte mein Herz beglücken.
    Diese Folge zeigte auch wie sich duch Zufälle Wege kreuzen und wie schnell man sein Ziel finden kann in dieser Unendlichkeit von Zeit und Raum. Diesen Mut einer Zivilisation die langsam Versteht was unweigerlich auf ihr zukommt und trotzdem bis zum Schluss alles gibt
    um nicht in Vergessenheit zu geraten, Gänsehaut. Dies macht auch Hoffnung für die Zukunft für unseren Planeten im positiven Sinne.

    Bei diesen beiden Fan-Tribute-Videos habe ich immer eine Träne im Auge: Jay Chattarway mit „The Inner Light“ (Orchestral Suite)
    STAR TREK 40th Anniversary Tribute (1966 – 2006)
    https://bit.ly/2XBVYFJ

    Star Trek 50th Anniversary Tribute (1966 – 2016)
    https://bit.ly/3ueAI5b

    Vielen lieben Dank für euren Podcast
    Intemporel

    3
  17. Sebs

    Hallo!
    Eine meiner absoluten LieblingsTNGfolgen!
    Bin gleichermaßen gespannt und besorgt ob Eurer Besprechung; nichtzuletzt wegen Eurer Ankündigung mit der „FDP nahen Stiftung“ nun gemeinsame Sache zu machen (sic!).

    Ich hoffe sehr das ich diesen Umstand von Euch beiden trennen kann und mir diese Besprechung nicht eingetrübt wird.
    LG

    1. Sebastian

      Hallo Sebs,

      wir haben den Link entfernt, da wir hier nicht über Parteipräferenzen diskutieren möchten. Außerdem gehört das alles in den Thread zu „The Next Phase“, der Folge, in der wir die Veranstaltung angekündigt und bereits einen großen Disclaimer gesetzt haben. Die Diskussionsreihe „Star Trek und die Politik“ bei der Friedrich-Naumann-Stiftung, bei der neben uns auch andere bekannte Gesichter aus dem Trek-Umfeld (wie Christian Humberg, Mike Hillenbrand sowie mehrere hochkarätige Wissenschaftler) teilnehmen, ist wie erwähnt überparteilich. Ich selbst bin, wie schon oft angedeutet, grüner als ein Frosch, habe meine ganz eigenen Ansichten und werde mir sicher nicht die Butter vom Brot nehmen lassen.

      Schöne Restwoche Dir,
      Sebastian

      4
    2. Michael Kleu

      Ich finde, es sollte völlig selbstverständlich sein, sich innerhalb des demokratischen (!) Spektrums konstruktiv auszutauschen. Aufeinander zugehen ist doch irgendwie auch ein zentrales Thema unseres gemeinsamen Hobbys.

  18. Heinz

    Und dann noch einen Kommentar zur Wiedereingliederung als Captain.
    Ich sehe da kein Grösseres Problem. Ich erschrecke auch immer mal wieder, wenn ich feststelle wie schnell ich mich in alte Verhaltensmuster zurückfalle, wenn ich mich in eine alte Umgebung versetzt fühle. Selbst gestandene Männer werden da plötzlich wieder Teenager. Und für Piccard ist ja die alte umgebung der Enterprise genau wie vor 50 Jahren. Ich würde wirklich annehmen, dass er sich innert kürzerster Zeit wieder in den alten Captain zurückverwandelt.

    Bei How I met you Mother gibts da ja eine eigene Folge dazu.

    3
    1. Nippel

      Servus Heinz!
      Da hast Du Recht, Arbeit kann ne gute Therapie sein…
      Aber 50 Jahre ein anderes Leben gehabt zu haben, -da sollte man schon mal drüberschauen… zwei Wochen mindestens, -14 Tage wären noch besser! 😉

    2. Michael aka kranichstil

      Uhura hat es ja auch in kürzester Zeit geschafft als ihr von Nomad das Gedächtnis gelöscht wurde

  19. Bridge 66

    Hallo Sternburg,

    Auch mich würden deine Kommentare sehr interessieren, insbesondere, da sie auch mit zu meinen Lieblingsfolgen zählen.

    LL&P
    Bridge

    P. S. : Hübscher Nickname 👍

  20. Bridge 66

    Hallo Leute,

    Zunächst mal möchte ich vorausschicken, dass ich diese Episode wunderschön finde. Andererseits verstehe ich auch die Kritikpunkte, die einige der Vorredner angemerkt haben und die doch ziemlich ins Gewicht fallen, wenn man darüber nachdenkt.

    In der ersten Folge von Star Trek: Picard wird erwähnt, dass der Admiral, nachdem er die Sternenflotte verlassen und sich auf sein Weingut zurückgezogen hat, Bücher geschrieben hat. Vielleicht war darunter auch eines über Geschichte und Kultur des Planeten Kataan. Das Buch würde ich gerne lesen.

    Die Flötenmusik fand ich ebenfalls wunderschön. Ich liebe irische Folk-Musik und das Stück kam mir sogar bekannt vor, aber es war wohl doch nur eine Ähnlichkeit. Jedenfalls fand ich es nicht unpassend. (Unpassend fand ich dagegen, den Zorro-Film von 1975 mit der Musik von den Oliver Onions zu begleiten, aber das ist eine andere Geschichte.)

    Verwunderlich finde ich, dass sich angesichts der anhaltenden Dürre und ihrer Folgen wie Lebensmittelknappheit, Krankheiten, keine Unruhen ereignet haben. Zumindest war in dem Dorf bis zuletzt nichts davon zu merken. Das Leben ging einfach so weiter. Höchst unglaubwürdig.

    LL&P
    Eure Bridge

    1
    1. Don

      Ich finde diesen „Oliver Onions“-Song wirklich fürchterlich und den Film so lala – (lalala, Zorro is back…)!

      1
  21. Björn Oschmann

    Moin moin!
    Schon seit längerem gehört TaD zu meinem täglichen Arbeitsweg. Ich höre euch wirklich gerne, da ihr kurzweilige und lustige Unterhaltung zu einem meiner liebsten Science-Fiction-Universen bietet. Gerne höre ich auch mal bei TaF und euren anderen Aktionen rein (Twitch Watches, Trekburtstag…). In der Regel bin ich stiller Hörer. Auch wenn ich nicht selten am liebsten ins Lenkrad beißen möchte weil ihr mal wieder eine Szene tot diskutiert oder Dinge irgendwo reininterpretiert wo es eigentlich nix zu interpretieren gibt. Nicht selten macht ihr Baustellen auf, wo eigentlich gar keine sein müssten. Und ich sitze dann da und frage mich „what??“ Einer eurer Podcastkollegen, ich komme nicht auf den Namen aber es war glaube der mit der Enterpriseluftmatratze, sagte mal in einer eurer Sonderfolgen, dass er eigentlich öfters mal nicht mit euch übereinstimmt. Das war dann der Moment in dem ich mir sagte – „Ok, wenigstens bist du nicht alleine.“ Meistens läuft es so, dass ich mich 5-10 km über irgendwas in der Folge aufrege und mich dann aber auch schon wieder wegfeier weil irgend ein witziger Spruch oder eine Anekdote von euch kommt. Schon oft dachte ich „Heute schreibst du mal was!“. Aber in der Regel bleibt es bekanntlich beim guten Vorsatz. Aber heute, bei dieser wirklich schönen Episode, muss ich einfach mal meinen Senf loswerden.

    Sebastian, du hattest mit dem Raketenstart deine Probleme. Um ehrlich zu sein kann ich das nicht ganz nachvollziehen. Schon als Jean-Luc aufwacht und sich mit Eline unterhält sieht man, dass es sich hier um keine vorindustrielle Zivilisation handelt. Die Wohnung ist modern eingerichtet. An den Wänden hängt moderne Kunst. Die Küchenutensilien sind augenscheinlich aus Kunststoff. Es gibt elektrisches Licht und, wie ihr ja auch sagtet, elektrische Türöffner. Die Architektur der Stadt als Jean (Kamin) von weitem auf sie schaut erinnert mich sehr an den Mittelmeerraum. Die Bekleidung der Bewohner hat man auch schon in vielen TNG-Episoden gesehen und ist typisches Design. Und wenn Eline von einem Stimmenübertragungsleiter spricht ist damit jawohl augenscheinlich das Telefon gemeint. Es muss in einer anderen Kultur ja nicht unbedingt Telefon heißen. Kamins Arbeit, die Eisenweberei, könnte ähnlich dem Betonstahlflechter oder dem Eisenbieger sein. Beides normale Berufe. Man kennt Kondensatoren, hat normale Stifte und nimmt Bodenproben beim Forschen. Warum also sollte es keine moderne Kultur sein? Weil in der Wohnung, abgesehen vom Licht und dem Türöffner, keine sonstigen elektrischen Geräte standen? Oder man draußen keine Fahrzeuge sah? Vielleicht hat sich das alles lediglich außerhalb des Blickfeldes befunden. Vielleicht hat diese Kultur auch einfach versucht die Moderne aus dem Alltagsleben möglichst rauszuhalten. Ähnlich den Ba´ku aus Star Trek – Der Aufstand. Und auch bei uns gibt es Völker die die Moderne kennen, aber ablehnen. Betrachtet man dies alles zusammen mit dem Satz des Administratoren, dass man eben mit der unbemannten Raumfahrt beginnt, ergibt sich aus meiner Sicht eigentlich ein sehr rundes Bild dieser Gesellschaft. Eine moderne Zivilisation am Rand der Raumfahrt. Analog zu uns ende der fünfziger, als der erste Satellit ins All geschossen wurde. Nur mit einer anderen Kultur und einer harmonischeren Gemeinschaft.

    Versteht mich bitte nicht falsch. Eure Folge heute war wie immer super. Und der De Kelley hat mich wieder versöhnt. Aber das musste heute einfach mal raus.

    LG Björn

    3
  22. Kleiner Bruder

    Hallo zusammen!

    Ich bin total überrascht. Gerade erst der zweite Tag, dass eure Folge draußen ist und schon so viele tiefgründige Kommentare.

    Vielen Kritiken kann ich nur zustimmen. Das ist sehr atmosphärisch, sehr gefühlvoll und gut gespielt, trotzdem bleibt ein seltsames Gefühl. Diese Sonde wurde nur losgeschickt um zu sagen „Uns hat es gegeben“? Und das wird einem Unbeteiligten aufgedrängt? Da war der erste Pitch schon viel bedeutsamer: „macht nicht unseren Fehler, eure eigene Welt zu zerstören“.

    Am Ende fiel mir auf, dass hier gar nicht irgendwelche „Erinnerungen“ von Kamin (oder wem auch immer) auf Picard übertragen wurden. Er wurde sozusagen in ein Theaterstück gezwungen, das extra für ihn aufgeführt wurde. Und zum Schluss heißt es „Das war alles gar nicht echt“ (@Heinz: „Lindenstraße“😄!)
    Aber dass nirgendwo gezeigt wurde, wo die entsprechende Technik herkommt, das stört mich auch ein bißchen. Die Szene, wo der Baum gepflanzt wird als „Symbol gegen die Dürre“(?), das sieht sehr nach Aberglauben aus. Übrigens, ein „Stimmenübertragungsleiter“, damit dürfte wohl ein Telefon gemeint sein.

    Etwas gewundert habe ich mich auch, als es hieß, die Spur der Sonde führe zu einem Planeten. Wenn die Sonne in einer Super(!)Nova vergangen ist, dann sollte dort nicht einmal mehr der Rest eines Planeten existieren. Aber Star Trek und Astrophysik… der Name hätte vielleicht von alten vulkanischen Sternkarten kommen können, die in den Archiven lagen?

    Das Lied klingt tatsächlich sehr irisch. Einige Tonfolgen erinnern an den „Skye Boat Song“, „Speed Bonnie Boat“. Ähnlichkeiten waren wohl rein zufällig (beabsichtigt). Aber warum sollen andere Welten nicht ähnliche Stile entwickeln, da gab es ja schon direktere Parallelen in gewissen Folgen. Jetzt frage ich mich gerade, sollte das original Katanisch sein oder von Picard komponiert?

    Ich denke auch, dass Picard Vorträge über diese untergegange Kultur hält und Bücher darüber schreibt (Was für ein glücklicher Zufall, dass diese Sonde einen passionierten Archäologen getroffen hat 😜), nur: warum benutzt er die Flöte? Die gehört in ein Museum! Aber natürlich hängt er an seinem „alten“ Leben. Hm, das klingt für mich gerade nach „Paradise Syndrome“. Spätestens in „Treffen der Generationen“ werden wir ihn wieder sehr „rückwärtsgewandt“ erleben.

    Mit dem Spruch: „Die Weisen haben ihr Wissen erlangt, ohne zu reisen“ kann ich so gar nichts anfangen. Das ist wie vom Weisen Bin-Sen. Erst muss doch jemand rausgehen und forschen, dann kann man sich ins stille Kämmerlein setzen und die Ergebnisse auswerten.

    (Und, übrigens, beim Christentum geht es NICHT um Papst und Steuern, sondern um die Ewigkeit. Bitte nicht mit den Kirchen verwechseln)

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  23. Roger

    Hallo

    „The Inner Light“ hat mich ehrlich gesagt nie vom Hocker gehauen. Ich sehe zwar heute mehr darin als damals als Jugendlicher, aber es war nie DIE Episode, auf die ich mich bei den Wiederholungen gefreut habe. Da kommen noch Episoden wie „Parallels“ oder „Genesis“, auf die das viel mehr zutrifft. Aber ich kann nachvollziehen, was man darin grossartig finden kann (genau so, wie ich akzeptiere, dass man gewisse Opern, Bücher, Filme oder Theaterstücke toll finden kann, obwohl ich genau diese vielleicht selber sehr mau finde…)

    Für mich war immer klar, dass Picard dies in Echtzeit erlebt hat und in der letzten Szene Riker, Crusher und die Enterprise zum ersten Mal seit Jahrzehnten wieder sieht. Das war genau das, was mich gestört hat: Dass Picard nun fortan eigentlich zwei Personen in einer war (und geistig insgesamt gegen die 100 Jahre auf dem Buckel hatte). Für mich passte das nicht zusammen; wohl auch, weil eben in den kommenden Folgen nie darauf eingegangen wurde.

    Insofern fand ich eure Besprechung sehr wertvoll, denn diese Sichtweisen (Metaphern etc.) lassen nun auch andere Interpretationen der Ereignisse zu.

    Mir persönlich gefällt aber nach wie vor die Voyager-Episode, welche in eine ähnliche Richtung geht, viel besser.

    Lg Roger

  24. John

    Hallo
    Mal eine Frage nicht zum Podcast… Da ich nicht alle Folgen höre, was ist eigentlich aus dieser Sache mit dem Licht im Fenster nachts geworden ? 🙂

    Tschau mit au

    John

  25. Sören

    Ich warte ja noch auf den Tag, an dem eine im Fandom allseits geliebte Folge von Euch zerrissen wird. Bin ein großer Fan Eurer Verrisse, die sind so unglaublich unterhaltsam: (wer sich selber überzeugen will, sollte die TaD Folge zu Star Trek V hören).

    The Inner Light ist eine wunderbare 3/4 Stunde Fernsehen, daher hatte ich auch keinen Verriss erwartet. Auf das hervorragende nuancierte Schauspiel von Patrick Stewart hattet Ihr ja schon hingewiesen. Ich hab mich ein Stück weit an dem berühmten Musikstück sattgehört, aber es ist eine sehr vielseitige Melodie, die ich bereits auf Taufen, Hochzeiten aber auch Beerdigungen hören konnte. Schon sehr toll, wenn ein Stück Musik soviele Emotionen / Stimmungen abdecken kann.

    TNG typsich wird auf die „Spätfolgen“ dieses zweiten Lebens im weiteren Serienverlauf wenig Bezug genommen. Das ist eine große Tragik von TNG, dass sich hier auch im schlechten Sinne als Kind seiner Zeit entpuppt.

    Großartige Besprechung von Euch und vielen Dank!

    3
  26. Florian

    Tolle Besprechung von Euch . Bei der Folge ist es wie so oft bei mir, ich mag eher andere Folgen und finde die nicht so dolle. Picard wird hier ja mental vergawaltigt und die Story ist im Hinblick auf die Technolgie des Planteten absurd. Aber schon eine Woche später ist für Picard aber alles wieder gut 🙂

  27. Jan (@ParanoyerTweets)

    Glück gehabt, denn wenn ihr hier am Ende nicht den Landarzt rausgeholt hättet, hätte ich TaD wohl nicht weiter unterstützen können. 😉

    Okay, ernsthaft: tolle Folge TNG, tolle Folge TaD. Diese Folge hat einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen, es ist eine meiner Lieblingsfolgen und als ihr dann auch noch FAMILY und diese gewisse Szene aus STAR TREK: GENERATIONS erwähnt habt, wurde mir deutlich gewahr, wie sehr ich diese „Picard wird emotional“-Folgen/Szenen liebe.

    Verdammt, ich habe da schon wieder was im Auge.

  28. Darth´Nok

    Ich habe das für mich so verstanden, dass Picards zweites Leben eine fiktive Lebensgeschichte war die eine lange Periode der dortigen Kultur abdeckte. Von den Anfängen der Probleme durch die Erhitzung des Planeten bis zur Start der Rakete / Sonde. Das erklärt auch die technologischen Unstimmigkeiten welche von euch auch angesprochen wurden.
    Bevor eine Sonne zur Nova wird, vergeht eine lange lange Zeitspanne, die Auswirkungen sind schon viel früher spürbar. Auf der Erde wird es bereits in ca. 500 Millionen Jahren zu heiß für höheres Leben sein, die Sonne wird aber noch einige Milliarden Jahren existieren, bevor sie sich zu einem Roten Riesen aufbläht und die Erde verschluckt (es wird bei unserer Sonne keine Nova geben, weil sie dafür zu klein ist).
    In der Folge hieße es, dass die Sonne dort vor 1000 Jahren zur Nova wurde, das hieße, dass die dortige Kultur schon zumindest vor Millionen von Jahren unterging, und dementsprechend alt müsste auch die Sonde sein.
    PS: Tolle Folgenbesprechnung – wie immer 🙂

    4
  29. Michael Kleu

    Die Folge ist gut und auch die Besprechung hat mir sehr gut gefallen. Die Überlegungen zu Platons Höhlengleichnis waren interessant und auch die Frage, ob es sich um eine menschliche Zivilisation handelt oder ob es für Picard optisch einfach nur angepasst wurde. Sehr spannend!

    Interessant ist dann ja, dass Picard die einzige Quelle für die Geschichte dieses Volks darstellt. Was er aufschreibt oder erzählt gibt eine Perspektive wieder, die durch seinen persönlichen Filter gelaufen ist. Was ist es wert mitgeteilt zu werden und was nicht? Das hängt alles allein von Picard ab.

    Den Gedanken, nicht vergessen werden zu wollen, empfinde ich als sehr menschlich. Einer fremden Person aufzuzwingen, diese Erinnerungen aufzunehmen und zu durchleben ist natürlich dennoch äußerst übergriffig.

    1
  30. Der Pulli von Wesley Crusher

    Danke für die Besprechung dieser Folge. Das hat mir sehr viel Spaß gemacht und ich habe mich darauf schon lange gefreut, weil Inner Light immer schon zu meinen Lieblingsfolgen zählte.

    Wenn ich solche Episoden sehe, in denen es in erster Linie um die Figur Picard geht, bin ich immer eigentlich immer begeistert gewesen. Dass Jean in vielerlei Hinsicht oft als perfekt dargestellt wird, habe ich früher weniger hinterfragt. Umso mehr gefällt es mir heute wenn ich den Captain dann auch mal als weniger souverän wahrnehme oder ihn wie hier, ein alternatives Leben leben sehe. Mir hat besonders seine Einstellung gegenüber seinen Kindern am Ende gefallen und ich glaube nicht, dass der Hauptgrund dafür das nahende Ende des Planeten war.
    So sehr ich mich über Picard Charakterfolgen bei TNG freue, desto mehr vermisse ich eine konsequenter Charakterentwicklung dieser Figur wie es bei DS9 mit den Protagonisten erzählt wurde. Und deshalb trauere ich der verpassten Chance hinterher, bei Star Trek Picard eben genau diese Charakterentwicklung weiterzuführen und eine realistische Geschichte eines alternden und etwas im Abseits stehenden Picard zu erzählen.
    Das hätte so interessant sein können und mit Patrick Steward hätte man auch den richtigen Schauspieler dafür gehabt.

    Naja wat solls. Ich habe die Lücke der Folgen, die durch die Geburt meiner Tochter entstanden ist, schon fast wieder aufgeholt und freue mich wieder auf den wöchentlichen Rhythmus aus Folge schauen und Podcast hören.

    Liebe Grüße

    PS. @Simon: „Das Camp“ war als Hörspiel schon ein Erlebnis der etwas abstoßenden Art

  31. Mister Incredible

    Moin zusammen,

    Schmelz… wieder einmal. Eine sehr anrührende Episode. Ja, das ganze Sondendings ist nur Mittel zum Zweck, um das zweite Leben des Jean-Luc einzuläuten und in einem Plot umzusetzen. Die Sonde selbst erinnerte mich an diese Kinder-Propeller-Dinger, die man an einem Griff hielt, eine Zahnlitze hindurchzog und dann hob so ein Ding ab und flog davon.

    Die Logiklöcher wurden erwähnt. Ineffizienz eines Erinnerungsimplantats statt einfach nur Datenträger en masse zu exportieren, denn die Erinnerung einer Person, das wissen wir, ist nach zwei weiteren Generationen ausgelöscht, allenfalls Legendenhaftes mag überdauern. In Zeiten der Speichertechnik, die Raketengesellschaften wohl besitzen dürften, alles andere als die erste Wahl. Offenbar hat ein Batikshirt auf dem Planeten eine lange Lebensdauer… und übergriffig ist es allemal, sich einfach jemanden zu greifen und dessen Biospeicher zu bespielen…

    Und dennoch ist die Folge herzerwärmend. Mir gefällt die Ehefrau und das Charakterspiel. Die Abendszene vor dem Haus hat was von „Gute Nacht, John Boy.“ Sehr heimelig. Unüberhörbar, dass Sebastian die Tränchen wieder in die Augen stiegen und die Stimme brach beim Erzählen. Wenn eine Episode das schafft, dann hat sie jenseits aller Logiklöcher vieles gut gemacht. Das unverkennbare Flötenspiel ist Teil der Star Trek DNA geworden. Ich würde sagen, man kann es „The Picard Theme“ nennen. Das Ende mit der Flöte… wunderbar.

    Als ich heute in meine Stamm-Apotheke ging, trug ich wie immer an meiner Jacke einen Voyager Combadge-PIN. Die Apothekerin starrte mich an, fragte dann zögerlich „Star Trek?“ Ich antwortete mit „Live long and prosper“ und dem Vulkaniergruß… sie „Sie auch?“ Und schon waren wir mental in der Galaxie unterwegs. Sie erzählte, dass sie ihren 8jährigen Enkel zu begeistern versuchte, dieser aber nun Star Wars entdeckt habe und seufzte. Ich machte ihr Mut, dass es für ST vielleicht noch ein bisschen Reife brauche. Wir verabschiedeten uns mit „kaplah“… Schön, dass Star Trek auch im echten Leben mein Herz wärmt wie diese schöne Episode.

    Und wo ich schon mal dabei bin und es gut zur Emotionalität der Folge passt… auch Ihr wärmt mein Herz durch Euren Humor, Eure Freundschaft, eine Selbstreflektion wie ich sie mir öfter bei vielen wünsche und ein zwar irrationales aber nicht weniger angenehmes Zuhause-Gefühl, das mich beim Hören Eurer Podcasts durchströmt. Ob es der brennende Monitor ist, das mystische Licht von Gegenüber, das verschüttete Bier oder der Überraschungsbesuch… ich hab schon etwas das Gefühl „dabei zu sein“, und in diesen extrem nervigen Zeiten mit hohem Frustpotenzial ist TAD als Ankerpunkt oder „Fixstern“ am düsteren Himmel wirklich auch Seelenbalsam. Nein, TAD ist nicht mein Dreh- und Angelpunkt, soll es auch nicht sein, aber als fantastisch genussvolles Sahnehäubchen ist es auch der perfekte Fugenzement. Das musste wirklich mal gesagt werden, denn ein guter Podcast kann so viel mehr sein. Dass es so ist, beweist Ihr zwei jede Woche. Von Herzen DANKE!!!

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  32. cyan

    __Was wäre gewesen, wenn?__

    „Kamin? Kamin, du versinkst wieder in deinem Heft. Ich möchte dir gerne helfen mit all dem was dich belastet. Aber hierfür musst du mir Aufmerksamkeit schenken.“

    Ich male mir aus, was „The Inner Light“ hätte werden können, wenn die Macher weitergegangen wären. Eine Doppelfolge hätte es dann gebraucht, mit einer weitreichenderen Ausgestaltung von Picards Erfahrung. Mit dem Mut, den Zuschauer ganz auf die Reise durch ein anderes Leben mitzunehmen. Der Cold-Open der ersten Episode könnte dann mit einem Jugendlichen beginnen, der verträumt in ein Zeichenbüchlein kritzelt. Die Verbindung mit unserer Crew würde erst hergestellt, wenn wir seine Zeichnungen der Enterprise erblicken.

    Und natürlich wären hier Schnitte auf die Brücke tabu! Wir wollen uns doch auf etwas einlassen, was fernab des TNG-Alltags stattfindet – uns auf eine zweite Immersionsebene begeben. Mit Picard dieses Leben leben!

    Die Zivilisation wäre geprägt vom Forschergeist und der Überzeugung, dass es Leben auf anderen Planeten gibt. Doch jegliche Versuche Kontakt herzustellen, waren gescheitert. Und so konnte man auch keine Hilfe erwarten angesichts des eigenen Untergangs. Warptechnologie wird für möglich erachtet – ihre Reife würde sie aber nicht in der verbleibenden Zeit erreichen. Wohl aber verfügt man über temporale Technologien als Relikte vergangener, mächtigerer Zivilisationen, mit denen ein Bewusstsein aus der fernen Zukunft verschränkbar wäre mit dem eigenen Leben. Hierzu bräuchte man jedoch einen lokalen Kontakt mit einem Individuum eines anderen Sterns. Eine abenteuerliche Idee für viele, ein Trost für einige wenige Idealisten.

    Jean Luc hätte ein ganzes Leben, von Kindheit an, als Kamin verbracht. Und er hätte dieses Leben tatsächlich und real verbracht.

    Der fantastische Kniff, Picards Bewusstsein wahrhaftig an Zeit und Ort dieser Zivilisation zu bringen wäre zweifellos gewagt gewesen und allgemein bin ich auch vorsichtig mit Plotdevices, die so etwas überhaupt möglich machen. Doch in diesem Fall glaube ich, hätte sich das ausgezahlt.

    Kurzum:

    Von „The Inner Light“ war ich – beim erneuten Schauen – doch relativ enttäuscht. Sicherlich auch auf Grund der Erwartungshaltung angesichts eines solchen TNG-Klassikers. Und: Weil ich durchaus das Potential hinter der Idee sehe. Meiner Meinung nach hat die Folge einige Probleme, wobei ich die nerdigen (z.B. zur Frage „Warum ist diese Sonde so mächtig?“) mal außen vor lassen möchte.

    __Zur Geschichte Eines Planetaren Kaffs__

    Eventuell liegt es am Alter der Folge, eventuell auch an einem chronischen Hang der NG zu biederer, etwas spießiger, Gestaltung. Ich musste öfter daran Denken, dass Sebastian mal das Flair einer Enterprise-Party mit dem eines CDU-Parteitags verglich (wenn ich mich recht erinnere).

    Nur scheint hier eine längst vergangene Zivilisation, deren traurige Geschichte uns Zuschauer doch melancholisch berühren sollte, nichts bieten zu können als Dorfplatztingelei, dröge Politiker & triviale Familienkonflikte („Papa, ich will aber Musiker werden.“).
    Ich sehe nichts von dieser großen Zivilisation, von einer ganzen Welt mit ihren Eigenheiten & Traditionen, von ihrer Liebe & Leidenschaft, von ihrer Geschichte & ihrer Tragik.

    __Die Geheimnisvolle Sonde und Ihre Neuro-penetrante Botschaft__

    Was ist das eigentlich, was unser Captain da ‚erlebt‘? Eine Implantierung von Erinnerungen? Aber wie echt sind diese Erinnerungen? Waren Eline & Batai real? Wenn ja, dann sicherlich nicht ihre Beziehungen zu Jean Luc, denn sie kannten diesen Mann ja nie. Was sind dann erst Kamins Kinder Meribor & Batai? Schade, denn vor allem Meribor hat mir als charismatisch intelligenter Charakter eigentlich gefallen.

    Picards Erinnerungen sind mehr ein subjektives (wenn nicht gar manipuliertes) Dokument einer vergangenen Zivilisation – wahrscheinlich ausgeschmückt mit einer Reihe von fiktiven Elementen. Der prägnanteste Unterschied zu einem historischen Roman, den Jean Luc an einem „verregneten“ Dienstagabend liest, ist der, dass die Immersion mit einem Gehirnwäsche-Apparat in sein Gehirn eingebrannt wird.

    __Was Bleibt__

    Mir ist klar, dass allein schon der sehr konservative Rick Berman niemals einen Kurs zugelassen hätte, wie ich ihn eingangs erträumte. („Die Enterprise nicht zeigen? Das könnt ihr nicht bringen! Wenn die Leute einschalten, müssen sie doch zweifellos erkennen können, dass da TNG läuft.“) Vielleicht, hättest du sogar recht gehabt, Rick! Von den Kosten einmal abgesehen. (Und ja, bei meinem kindlichen Ich wären diese Millionen ebenso verpufft.)

    Und dennoch lässt mich „The Inner Light“ relativ leer zurück. Abgesehen von ein paar durchaus charmanten Dialogen hat sie nicht viel zu bieten. So liegt die Tragik der Episode nicht in dem Untergang einer Zivilisation sondern in der verpassten Chance etwas Großes aus einer wunderbaren Idee zu machen.

    Von mir gibt es daher nur einen Querdaumen und einen „Chakotay-Award for Outstanding Waste of Potential“.

    Live Long & Prosper
    Jan

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  33. TheRealZivkovic

    Sorry, ich habe jetzt nicht alle Kommentare gelesen. Ich weiss nicht ob das schon kam: Aber ich möchte gerne zum Thema technologischer Stand des Volkes etwas sagen: Meiner Meinung nach könnte es eine durchaus realistische Evolutionsstufe sein, wenn man zwar über Technologie verfügt, aber bewusst auf diese im Alltag verzichtet. Die Lebensqualität wird nicht durch die Anzahl der Bildschirme definiert, die wir täglich verwenden. Insofern könnte ich es mir schon vorstellen, dass die Wesen auf dem Planeten uns technologisch voraus sein und diese Sonde bauen könnten.

    Chauvinismus ist ja der Glaube an die Überlegenheit der eigenen Gruppe. Und wir Menschen neigen ja oft dazu, diesem zu verfallen. Ich bin mir aber sicher, dass es bessere Lebensarten als den technologisch-kapitalistischen „Human Way of Life“ gibt. Die Leute in Picards zweitem Leben könnten eine davon praktizieren.

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  34. Parlatio

    Ach, eine meiner liebsten Folgen. Sehr schön, sehr ruhig, sehr harmonisch.

    Vielleicht ein wenig aufgezwungen von den lieben Aliens. Vielleicht eine etwas schmerzhafte Erfahrung, weil das ja offenbar noch realer als ein Holodeckprogramm war, und man im Handumdrehen mal eben alle „Menschen“ verliert, die man jemals gekannt hat. Aber vielleicht einer der seltenen Fälle, in denen man für sowas dankbar sein könnte. Ein beinahe komplettes Leben in einer völlig fremden Kultur durchleben? Das kann sich doch jeder Archäologe nur wünschen! Besser als jede Tonscherbe, Schriftrolle, und was weiß ich noch. Schade nur, daß das ein Einweg-Satellit zu sein scheint.
    Als Drehbuchschreiber hätte ich den guten Picard ab und zu noch mal in anderen
    Folgen flöten lassen. Nur um zu zeigen, daß das keine Erfahrung war, die man einfach so abschüttelt. Das lief mit der Borgifizierung ja auch ähnlich.

    Das große liegt hier im kleinen. Es muß ja nicht immer um das Schicksal des ganzen Universums gehen.

    1. Bridge66

      hallo, Parlatio,

      ich weiß nicht, ob du es wußtest, aber Picard spielt die Flöte noch in „Eine Handvoll Datas“ und „Feuersturm“.

      LL&P 🖖
      Bridge

      1. Parlatio

        WENN ich es mal gewußt habe, dann hatte ich es inzwischen vergessen. Sehr schön, danke! ^^

  35. Kai W

    Hallo,
    dies war eine sehr anrührende Folge, an die ich bis auf einige Zitate wie „du bist zuhause“, nicht erinnern konnte, obwohl ich jetzt sicher bin, sie schon einmal gesehen zu haben.

    Ich denke Picard / Kamin erlebt die Informationsübertragung von der Sonde wie einen intensiven Traum, aus dem man nur unter Schwierigkeiten erwacht. Auch halte ich es für wahrscheinlich, dass er danach beraten wird, vermutlich aber nicht allzu lange. Das liegt aber an seinem Charakter. Er will nicht schwach erscheinen.

    Technik sehen wir genug um uns vorstellen zu können, dass die Gesellschaft am Ende in der Lage ist Raumfahrt zu betreiben. In der frühen Kindheit meiner Eltern gab es schon Elektrizität aber noch keine Raketen.

    Wenn die Bewohner von Kataan nur Wissen über ihre untergehende Zivilisation hätten verbreiten wollen, wären Datenträger sicher besser gewesen. Sie wollten aber offenbar ein Lebensgefühl vermitteln, was ihnen, wenn ich die Kommentare lese, auch gelungen ist.

    Einiges habe ich aus anderen Folgen wieder erkannt:
    Frere Jacques kennen wir schon aus der Folge mit den Kindern im Turbolift und über das Liegen lassen von Kleidungsstücken, hat sich auch Keiko schon beschwert.
    Die ganze Folge erinnert mich an „Der Obelisk“, wo Kirk das Bewusstsein verliert und einige Zeit als ein anderer auf einem fremden Planeten lebt.

    Der Administrator (im deutschen wieder mal (B)Odo), kommt am Ende rüber wie Thomas deMaiziere nach der Absage des Fußballländerspiels von Hannover 2015 : „Ein Teil meiner Antworten würde die Bevölkerung verunsichern.“ Die Leute blind ins Verderben laufen lassen ist besser?

    Ungewöhnlich an dieser Episode, ist dass die Enterprise nichts gegen die Katastrophe tun kann. Auch Picard ist nur Beobachter einer Art Holodeckversion von Terra-X History

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