#182: Brothers (TNG 4.03)

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8. Oktober 1990:
Verselbständigung kann eine prima Sache sein, wenn sie nicht gerade den Bord-Androiden betrifft. Der steuert die Enterprise (inklusive parasitär befallenem Kleinkind) nach Dagobah, wo eine Familienbegegnung der seltsamen Art stattfindet – mit seinem gwildoresken Vater und dem missratenen Bruder.

In Deutschland: Die ungleichen Brüder, ausgestrahlt am 17. August 1993.

Dieser Beitrag hat 15 Kommentare

  1. Lt. Cmdr. Shelby

    Mit dieser Episode bin ich zu Star Trek gekommen. Im Sommer vor 25 Jahren hab‘ ich sie für Verwandte aufgenommen. Zum Glück eine Data-Episode der vierten Staffel!
    Ich bezweifle, dass ich bei TOS oder Staffel Eins und Zwei von TNG an Star Trek kleben geblieben wäre… Die ganze Data-Android-Menschsein-Geschichte hat mich sofort begeistert und nicht mehr losgelassen, insbesondere der gewonnene und sogleich wieder verlorene Emotions-Chip. Erkannt habe ich Brent Spiner damals allerdings nicht nach seiner, zugegeben nicht ganz überzeugenden, Westmore-Soong-Transformation, was allerdings auch daran lag, dass die Leute von Arena Synchron es nicht kapiert hatten und wir nicht Michael Pans Stimme hörten (dafür ließen sie ihn Data an der Stelle sprechen, an der dieser im Original mit Picards Stimme sprach…🙄) Zunächst hatte ich mich über Lores Namen gewundert, dann über seine Bösartigkeit und am Ende auf eine positive Fortsetzung gehofft, die ja dann viele Folgen später umso fulminanter auf Data zurollte…

    Unabhängig von „Brothers“ möchte ich mich bei den Produzenten dieses wundervollen Podcasts bedanken;
    Jahrzehnte alte TV-Serien so intensiv zu besprechen muss eben kein Zeichen dafür sein, dass man rückwärtsgewandt wäre oder sich nicht „weiterentwickelt“ hätte (wobei ich mich ohnehin frage, wer die Kriterien für dieses „weiter“ festlegt…) Nein, vielmehr führt es den Hörer*innen doch die zeitlose Qualität, speziell von TNG und bald auch DS9 vor Ohren: Die in weiten Teilen bedächtige, an den Charakteren orientierte Erzählweise habe ich gerade bei „Star Trek: Picard“, welche ja letztlich auch auf „Brothers“ basiert, schmerzlich vermisst, hier hatte ich wirklich meine Hoffnungen in Patrick Stewart gesetzt, doch es gab wieder viel zu viel sinnlose Rennerei und Actiongebrutzel. Einzig der Aufenthalt in Nepenthe hatte dieses familiäre TNG-Feeling. Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass Stories wie „Family“ oder „Brothers“ unter den jetzigen Produktionsumständen von Star Trek noch so erzählt werden könnten? Hier scheint sich die Ansicht durchgesetzt zu haben, dass „zeitgemäße“ SciFi schrill, brutal und gehetzt zu erzählen sei -vielleicht aber besteht ja bei dem jetzigen Output an Serien doch noch Hoffnung…
    In jedem Fall wünsche ich den ungleichen Brüdern von TaD viel Gesundheit und weiterhin alles Gute für diese fantastisch-ambitionierte Show! 😉

    Live long and prosper!
    Euer Falco

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  2. David

    Moin…also ich sehe das mit der Synchronstimme von Noonien Soong nicht so eng…denn warum sollte eigentlich Soong Data ausgerechnet seine Stimme geben, desweiteren könnte Data irgendwann entschieden haben, nee ich möchte eine andere Stimme. Denn Lal z.B. hat ja auch nicht Data´s Stimme…und sie hatte sich am Anfang ja auch noch nicht für ein Geschlecht entschieden & hätte dort Data´s Stimme benutzen können 🙂 Und den B-Plot hätte man sich auch irgendwie sparen können…man hat halt das Gefühl einen Lückenfüllers.

    Lebt länger & in Friedener 😀
    Mfg David

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  3. Michael from Outer Space

    Hi Leute,

    Wir haben jetzt schon zwei Mal gesehen, wie jemand die Stimme des Captains imitiert. Beim ersten Mal war es Wesley in „The Naked Now“ und hier ist es Data. Wenn Commander Sela auf so eine Idee kommt, ist die Kacke aber richtig am Dampfen und es gibt mehr als einen Einlauf!

    Die Story um Jake und Willie Potts finde ich merkwürdig. Ogus II ist keine Welt, die von der Sternenflotte gerade erst entdeckt wurde und jetzt erkundet wird, sondern ein bewohnter Planet, auf dem die Crew Landurlaub machte. Die giftige Cove-Palme, dessen Frucht Willie aß, ist demnach ebenfalls bekannt. Er wird doch wohl nicht der erste Mensch sein, der mit dieser Pflanze in Berührung kommt! Wieso gibt es in der Kolonie keinen Arzt, der eine durch Cove-Palmen-Früchte ausgelöste Vergiftung bzw. Krankheit therapieren kann? Warum hat Dr. Crusher keine Medikamente an Bord, obwohl sie in anderen Folgen wahre Wunder vollbringt? In „The Best Of Both Worlds, Part II“ beteiligte sie sich z.B. direkt an Jean-Lucs Rettung und konnte die Borg-Implantate restlos entfernen, obwohl der Vorgang der Assimilierung für die Crew etwas vollkommen Neues war. Zwei Folgen später ist Frau Doktor Crusher aber nicht in der Lage, eine Vergiftung durch eine bereits in der Föderation/Sternenflotte bekannte Pflanze zu heilen? Die Balken, die das Drehbuch zusammenhalten, knarzen und ächzen hier schon gewaltig. Dieser Plot dient der Erzeugung von Zeitdruck und einer „Spiegelung“ des Brüderpaars Data-Lore im Brüderpaar Willie-Jake. Na ja, überzeugend wirkt es auf mich nicht.

    Datas teilweise Übernahme der Enterprise finde ich sehr spannend inszeniert und mit toller Musik unterlegt, v.a. die Szene mit der Kraftfeld-Kaskade gucke ich mir immer wieder gerne an. Die Verschlüsselung des Hauptcomputers durch ein elend langes Passwort wird er in Star Trek VIII nochmal anwenden. Sollte eine einzelne Person so große Macht über ein ganzes Raumschiff mit über 1.000 Leuten an Bord besitzen? Einerseits ist es schön, dass man ihm so viel Vertrauen entgegenbringt. Andererseits kann er genau wie jeder andere Charakter von fremden Mächten oder bisher unbekannten Programmen in seinem Speicher „besessen“ sein und besitzt dann aufgrund seiner außergewöhnlichen Fähigkeiten die Möglichkeit, mehr Schaden anzurichten als irgendjemand anders (vielleicht mit Ausnahme von Picard). Es gibt weitere Episoden, in denen er wegen verschiedener Umstände zeitweise durchdreht oder wie in „The Shizoid Man“ übernommen wird, ohne dass seine Kollegen das sofort merken.

    Nach Datas Herunterbeamen auf Terlina II lässt die Folge für mich deutlich nach. Brent Spiners Dreifachrolle ist super und ich nehme ihm die sehr verschiedenen Charaktere auch ab. Ich bin aber nicht mit dem einverstanden, was dort gezeigt und erzählt wird. Dr. Soongs übertriebene Maske fand ich schon bei der Erstsichtung irritierend. Noch schwieriger ist sein Verhalten gegenüber Data. Er betrachtet ihn als seinen Sohn, aber er zeigt keinerlei väterliche Gefühle für ihn. Er sieht Data zum ersten und letzten Mal, aber er umarmt ihn nicht herzlich oder fragt, wie es ihm geht oder ergangen ist. Stattdessen sagt er zu ihm: „I always loved that [Datas] face.“ Aha, Dr. Soong „liebte“ immer Datas Gesicht. Hmmm, liegt das vielleicht daran, dass es SEIN EIGENES Gesicht war, als er Data baute? Ist Dr. Soong also ein selbstverliebter Egomane? Hat er sich wie Narziß in sein eigenes Spiegelbild verliebt? Anschließend lässt er Data „Kunststücke“ aufführen, die ich albern finde. Danach stellt er Ansprüche an seinen Sohn Data, weil er in seine Fußstapfen treten sollte. Data ist doch Wissenschaftler und mit Kybernetik hat er sich beim Bau von Lal auch schon ausgiebig befasst! Ich bin etwas enttäuscht, dass er Soong nicht widerspricht und das erwähnt. Auf Datas legitime Frage, wieso Soong ihn erschuf, antwortet dieser mit den großen Fragen der Philosophie. Er ist also Ingenieur, Wissenschaftler und Philosoph, aber ein Vater ist er meiner Ansicht nach nicht! Zumindest möchte ich keinen Vater, der mich so kühl und distanziert behandelt. Simon und Sebastian bemängeln häufig das schwache bzw. fehlende Mutter-Sohn-Verhältnis zwischen Beverly und Wesley. Dasselbe Problem sehe ich bei Dr. Soong und Data.

    Ja, man kann mit Lore Mitgefühl haben. Wenn er aber wirklich an einer bipolaren Störung leidet, wirft das meiner Ansicht nach ethische Fragen auf. Lore und Data wurden von Dr. Soong geschaffen. Lore ist eine Fehlkonstruktion und wurde mit einer schweren psychischen Erkrankung „geboren“. Ist es ethisch vertretbar, solche Wesen zu erschaffen? Wie viele Soong-Androiden mussten gebaut werden, um derartige „Kinderkrankheiten“ auszumerzen, damit als Endprodukt Data herauskommt? Waren es fünf, zehn oder 100 Androiden mit bipolaren Störungen oder anderen schweren Erkrankungen? Der Vergleich mit dem behinderten Kind, das von seinen Eltern wegen der Behinderung eingefroren und wie ein kaputtes Werkzeug weggelegt wird, passt für mich. Warum spricht man nicht darüber? Dr. Soong soll hier wahrscheinlich als schrulliger Wissenschaftler und „netter Onkel“ dargestellt werden, aber für mich ist er das nicht. Lore ist nach seinem ersten Auftritt in „Datalore“ wieder der böse Zwilling und wird nun zum Vatermörder. Ab jetzt kann man ihn nur noch ausschalten oder zerstören und das geschieht in „Decent, Part II“ dann auch. Eine richtige Charakterentwicklung wie Data erlebt er leider nicht, stattdessen bleibt er die ganze Serie über ein Fiesling, den die Autoren bei Bedarf aus dem Hut zaubern. Gerade weil Data einer meiner Lieblingscharaktere ist, hatte ich bei seinem Zwillingsbruder auf Vielschichtigkeit gehofft, wurde aber enttäuscht. Er wird gut gespielt, aber mehr ist an ihm finde ich nicht dran.

    Ich sehe es genau wie Simon und Sebastian. Diese Story ist für das, was sie erzählen möchte, viel zu platt und konstruiert. Wegen Brent Spiners großartiger Dreifachrolle gebe ich gnädigerweise den Daumen quer, aber als direkter Nachfolger von „Family“ ist „Brothers“ eine herbe Enttäuschung. Ausgerechnet mein Lieblingsandroide bekommt so eine blöde „Familienbegegnung“ spendiert…

    LL&P
    Michael from Outer Space

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    1. Don

      Ich meine, Juliana Tainer erwähnte drei Prototypen vor Lore. Einer von denen müsste ja dann wohl B4 gewesen sein.

      1. Mister Incredible

        Moin zusammem,

        Kennt jemand ein filmisches Werk, in dem ein alter Mensch von einem Jüngeren glaubhaft gespielt wird? Diese überzeichnete Gebrechlichkeit wirkt auf mich jedes mal unecht. Alte Menschen bewegen sich real oft viel agiler als man es klischeehaft glaubt darstellen zu müssen. Ähnliches gilt für die knarzend-brüchige Stimme. Naja.

        Als ich die Folge im Frühjahr 2020 zum ersten mal guckte, war ich nicht angetan, und als nun der Rewatch folgte „durch Euch“ und das DVD Menü mir die schlechte Maske Soongs voranzeigte, dachte ich „Och nööö, jetzt nicht die Folge mit dem schrulligen Opi“ und Eure schlechte Bewertung hatte ich vorausgeahnt.

        Ich fand es in großen Phasen langweilig, wobei die Übernahme der Enterprise durch Data am Anfang schon spannend war. Wenn man aber bedenkt, dass dieses nur die Einleitung für den Hauptplot sein sollte, weil dieser nicht genug Sendeminuten hergab… seufz. Ein schrulliger Wissenschaftler mutterseelenallein auf einem Planeten, allein dieses klischeehafte Bild hatte es schon viel zu oft gegeben, auch wenn bei anderen Episoden noch ein Partner (oder Entität) dabei war. Data, Lore und der Chip. Hier kann man wieder vom Krokodil im Kasperltheater sprechen. Data muss sich dazu noch grottenblöd verhalten haben, wenn er Lore so nah hat kommen lassen um abgeschaltet zu werden. Da wir das Ganze in ähnlicher Form in Datalore ja schon mal erlebt hatten, wirkt der Plot dieses mal voraussehbar und einfallslos.

        Brent Spiner tat mir fast Leid, weil ihn sicher keine „Schuld“ an der misslungenen Episode traf. Eine Doppelrolle ist schon schwer zu realisieren, aber gleich drei Rollen? Warum hat man für Soong nicht einen in Würde gereiften Schauspieler gewählt? An Optionen hätte es sicher nicht gemangelt, wie wir aus anderen Folgen wissen. Möchte ich wirklich kein drittes Mal gucken. Schade, dass TNG so starke Qualitätsschwankungen produzierte!

  4. Stefan Topo.

    Danke wieder für die gute Besprechung.
    Der Junge, der den größeren Bruder Jake spielt, kam mir auch bei der jetzigen Folgensichtung sehr bekannt vor. Ich habe es jetzt nicht genau recherchiert, aber ich sehr sicher, dass der nämlich in Folge 4.8 ,,Future Imperfect“, auf deutsch ,,Gedächtnisverlust“ Rikers Sohn Jean Luc in einer fiktiven Zukunft spielt….also in fünf Folgen treffen wir wieder auf ihn.
    Ansonsten…bei Brothers haben mir früher schon nur die ersten 15 Minuten gefallen, also die Übernahme der Enterprise von Data. Alles andere finde ich nicht sehr gut gemacht. Angefangen von der gruseligen Maske von Soong über das unsinnige Gelaber zwischen ihm und Data und auch wieder diese typisch klischeehafte Darstellung von Lore. Diese ganze Begegnung kaufe ich denen auch nicht einfach so ab, das hatte für mich nichts mit Familie zu tun.
    Und grundsätzlich….warum holt man seinen Androiden-Sohn mit so einem Rückhol-Programm zu sich, so dass dieser alles stehen und liegen lässt und andere in Gefahr bringt? Man stelle sich mal vor, Data hätte sich gerade in einem Kampf befunden oder stemmt gerade einen Duranium-Träger hoch, unter dem 10 Verwundete liegen…ach, lass mal fallen dat Ding und flieg schnell zu Vati! Das die auf der Enterprise da völlig ohne Plan B bei Data sind, habt ihr ja auch schon gesprochen. Das ist ja auch wieder die immer wiederkehrende Frage: Kann ich Maschinen stets die völlige Kontrolle überlassen, weil sonst nie was passiert? Was macht man, wenn es mal einen Programmfehler gibt und alle Menschen in Gefahr gebracht werden?
    Noch mal kurz zu den beiden Brüdern: Ich fand die Story sehr komisch…erst mal, warum ist der große Bruder Schuld, wenn der kleine Bruder Hundescheiße frisst? Und warum wird er dann überhaupt von Riker gemaßregelt? Leben die beiden Kids da allein ohne Vormund? Oder ist das Riker? Was ist das denn für eine Konstellation?
    Und dann…die haben einen Erholungsurlaub auf Ogus II gemacht, wo der die Frucht gegessen haben will. Die wissen auch alles über die Frucht, wie giftig die Parasiten sind usw. Trotzdem macht man da Urlaub zusammen mit Kindern….und da hat man nicht mal die notwendige medizinische Ausrüstung für sowas? Und ein Krankenhaus oder sowas gibts da scheinbar auch nicht…also alles etwas hanebüchen!
    Nun ja, wie dem auch sei…weiter so!

    1. Stefan Topo.

      Habe jetzt doch noch mal kurz geschaut…der junge Schauspieler des Jake (Cory Danzinger) taucht doch nicht noch mal in TNG 4.8 auf, da ist es Chris Demetral. Von den Gesichtszügen sehen sie sich aber schon etwas ähnlich.
      Cory Danzinger hat aber als Kinderstar u.a. in ,,Wer ist hier der Boss“ und auch in ,,Ein Hund namens Beethoven“ mitgespielt…evtl. kennt man ihn ja daher vom Gesicht her.

  5. Roger, over

    Habt Ihr eigentlich gewusst, dass die Apple-Podcast-Bewertungen länderspezifisch sind? Ein Top-Rating habt Ihr in der Schweiz, dicht gefolgt von Deutschland. Österreich scheint ein Tickchen kritischer zu sein. Meine Bewertung sehe ich noch nicht, aber vielleicht muss das zuerst noch durch die Apple-Zensurabteilung durch.
    Das Thema Deutsch-Übersetzungen kommt immer wieder zu Sprache. Ich habe früher in der Werbung gearbeitet (ich war jung und brauchte das Geld) und wir mussten alles immer noch von Deutsch auf Französisch, Italienisch und z.T. auch Englisch übersetzen lassen. Die Herausforderung für die Übersetzer war immer, die Texte nicht wörtlich zu übersetzen, sondern die Message zu verstehen und dies in der anderen Sprache abzubilden. Möglicherweise sind die Übersetzer von TNG z.T. ähnlich vorgegangen? Das möchte ich einfach den Übersetzern zugutehalten. Aber ihr habt wohl an der einen oder Stelle recht, dass die Essenz einer Folge in manchen deutschen Titeln nicht gut herausgearbeitet wurde. Da hätte ich auch gesagt, Jungs und Mädels, da müsst ihr nochmal drüber. Und ja, ob diese Strategie überall nötig ist, kann man auch bezweifeln.

  6. BjoernHH

    Ein Kirschkern im Kuchenstück könnte Datas Zähne „aktivieren“ und zum Abschalten von Data führen, schöner Gedanke.
    Ich hab immer viel mehr Angst um den Schalter am unteren Rücken. Riker schaltet ihn auch diesmal total mühelos ein. Der Schalter ist also nicht sehr verborgen.
    Wie wäre es, wenn Data sich in der nächsten Offiziersbesprechung auf seinem Stuhl räkelt und plötzlich runterfährt, weil er gegen die Stuhllehne gekommen ist?

    Soongs Stimme habe ich auch im Englischen nicht als Datas Stimme erkannt, obwohl ich darauf geachtet habe. Hat der Herr Spiner gut verstellt, finde ich.

    Herrlich, wie plump der Konflikt geschrieben ist. So, hier ist der Emotionschip. Und jetzt gehe ich ins Bett. Und wehe, einer reißt ihn sich unter den Nagel oder nutzt mein Nickerchen, um was Böses zu planen.
    Erinnert an Filme, in denen ein Testament geändert wird, und es gibt nur diese eine korrigierte Version, und die lege ich jetzt hier auf den Tisch, und wehe die kommt weg!

    Soong sieht Data und Lore scheinbar nicht als seine Söhne an, sondern betrachtet sie eher als Modellbausätze.
    Wenn das eine gegen Ende nix geworden ist, fange ich einen neuen Bausatz an und bunkere den ersten im Schrank.

    Dass Data seinen Erbauer nicht erkennt, Geordi aber sofort, könnte man vielleicht damit erklären, dass es für Data einfach nicht möglich ist, dass Soong vor ihm steht, da er von seinem Tod überzeugt ist. Ein kleiner Programmierfehler.

  7. Michael

    Ich persönlich finde das Alter von Soong passt nicht zum Alter von Ira Graves. Ansonsten war es mir Zuviel Brent Spiner in verschiedenen Rollen.

  8. Kleiner Bruder

    Hallo zusammen!
    Echt schade, diese Folge. So ein wichtiges Thema – wir lernen Datas Erschaffer kennen – und dann ist das alles total überkonstruiert. Das menschliche Brüderpaar völlig unnötig dabei, nur um künstlich Spannung zu erzeugen. Die Föderation als der letzte Depp, haben einen Androiden unbekannter Herkunft mit unbekannten Funktionen installiert, bzw. eingestellt.
    Dr Soong als Klischee Mad Scientist. Gute Analyse übrigens von Michael from Outer Space. Warum hatte er nochmal immer eine Fluchtmöglichkeit parat? Das lässt doch schon tief blicken.
    Lore als Bösewicht vom Dienst, der eben einfach böse ist. Was soll er auch anderes machen, er ist eben so.
    Und eine Abschiedsszene ohne Sinn. Beim Schauen fällt das alles vielleicht gar nicht so auf, aber mit eurer detaillierten Analyse klingt das wie der letzte Mist.
    Konnten die von der Enterprise denn kein Shuttle zum Planeten nehmen oder waren die auch gesperrt? Hat wahrscheinlich bloss wieder keiner dran gedacht.

  9. Stephan

    Ich fand dies ne richtig gute TNG-Folge. Die hat mir immer schon gefallen. Die kleinen Logiklöcher find ich hier nicht schlimm. Für mich klar Daumen hoch.

  10. Don

    Moin!

    Den deutschen Titel „Die ungleichen Brüder“ finde ich gar nicht mal sooo schlecht, weil ja gerade die Vergleichbarkeit von Data und Lore durchaus ein Kernthema dieser Folge ist.

    „Wänste“? Noch nie gehört. Scheint lt. Dr. Google aus Sachsen zu stammen.
    Bei uns hier sagt man aber gerne mal „Keule“.

    Aber warum sollte es keine Bestände an diesem „Super-Antibiotikum“ auf der Enterprise geben? Platz und passende Lagerungsbedingungen sind doch dort definitiv gegeben. Da hat Beverly wohl am Notfallsortiment gespart?

    Bei diesem Close Up von Deanna schaut sie zwar nach vorne, aber nicht zu Data, sondern zu Wesley, denn sie hat mit ihren Sinnen wahrgenommen, dass er plötzlich verwundert bis beunruhigt ist.

    Die Folge ist in bezug auf „Star Trek: Picard“ gar nicht mal so uninteressant. Denn im Prinzip passiert hier ja eine Situation wie später mit den Synths auf der Utopia Planitia Flottenwerft. Data hatte hier einen Präzedenzfall geschaffen.
    Und evtl. haben ab hier bereits Untersuchungen beim Sicherheitsdienst der Sternenflotte stattgefunden, was zu tun ist, um eventuelle Angriffe von Androiden auf Föderationsmitglieder zu verhindern oder abzuwehren.

    Ja, die Maske für Soong ist schon schlecht, aber das, was wir da sehen, war damals „State Of The Art“ (zumindest im Fernsehen)! Und es sieht allemal besser aus als das, was sie mit Admiral Jameson gemacht haben.

    Lore ist so scharf auf den Chip, der würde wahrscheinlich nie auf ne „Querdenker“-Demo gehen.

    Fazit? Ja, Daumen quer. Man hätte sicher mehr aus dieser „Familienbegegnung“ machen können. Aber interessant war es trotzdem!

  11. Michael Kleu

    Ich schließe mich in meinem Urteil dem Fazit Sebastians an. Ein nach oben zuckender Querdaumen.

    Ich bin mir sicher, die Folge auch bei der Erstausstrahlung gesehen zu haben und glaube, sie als Teenager gut gefunden zu haben.

  12. Krassling

    Eine erinnerungswürdige Folge, auch wenn sie sicher nicht in allen Aspekten überzeugt.
    Der Einstieg als Actionsequenz ist etwas, dass mich immer wieder packt. Die Verschlüsselung des Computers durch Data gehört zu meinen Lieblingsszenen in Star Trek. Klingt albern, ist aber irgendwie dennoch so.
    Der zweite Teil mit Soong und dem Bösewicht Lore ist natürlich so konstruiert und hingebogen, dass man schreien möchte. Die Fragen dazu erinnern mich immer an die Einstiegsfragen aus vielen Rollenspielguides. „Haben Sie schon einmal einen Film gesehen, bei dem sie sich gefragt haben warum die Figuren so handeln und nicht anders? Hatten Sie das Bedürfnis einzugreifen und die Handlung zu ändern?“ Das ist hier so ein Fall, wo man sich fragt, wie dämlich kann man eigentlich sein. Aber Soong ist halt auf seine Art ein naiver Trottel.
    Ich glaube auch kaum, dass Soong nur drei oder vier Versuche gebraucht hat, bis er Erfolg mit seinen Androiden hatte. Da waren sicher zu viele Fehlschläge dabei, als dass er zu jedem Konstrukt intensive emotionale Bindungen aufbauen konnte. Also eher ein narzisstischer Frankenstein als ein liebender Vater.

    Die Sache mit der Programmierung schätzt ihr glaube ich falsch ein. Wenn es nur ein Software-Unterschied zwischen Data und Lore gegeben hätte, dann hätte man ja Lore einfach ein Update geben können und es wäre Data rausgekommen. Die Unterschiede in der „Programmierung“ liegen tiefer. Ich würde behaupten mindestens mal in einer fest verdrahteten Firmware. Die lässt sich nicht einfach so ändern, ohne wichtige Dinge kaputt zu machen. Das ist meines Erachtens überhaupt erst der Grund, warum Data neu konstruiert wurde.

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