Der Intergalaktische Frühschoppen #12: Kotelett, Kram & KI

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Herzlich willkommen beim apolitischen Politik-Podcast, der mit guter Laune schlechte Stimmung verbreitet! Sebastian beleuchtet sein schwieriges Verhältnis zu Grillpartys. Hörerin Rommi möchte wissen, ob wir Devotionalien begehren. Simon macht sich Gedanken um Mark Zuckerberg und die Jugend von morgen.

Dieser Beitrag hat 9 Kommentare

  1. Halbschuh

    Huch, welch schöne Überraschung! 🙂

  2. Freddie

    Hallo ihr beiden, schön das ihr das noch gelegentlich macht.

    Was Fleischesser angeht mache ich die gleiche Erfahrung. Wenn ich mich (meistens nur auf Nachfrage) als Vegetarier oute, kommen meistens irgendwelche Sprüche oder blöde Witze, die ich schon tausend mal gehört habe… aber ich glaube es bessert sich langsam.

    Ein bisschen anderer Meinung bin ich was Religionen angeht. Ich führe darüber nun auch keine Diskussionen mehr und lasse jedes Pony glauben was es möchte, aber innerlich ärgert es mich schon immer noch sehr, wenn ich mit dem Thema konfrontiert werde (z.B. auf sehr traditionellen Hochzeiten). Mein Problem damit ist, das Menschen, die sich solchen Glaubenssystemen anschließen, im Zweifel auch offen für anderen Quatsch sind. Ich halte es für eine gesellschaftliche Aufgabe Religionen (und andere esoterische Glaubenssysteme) Macht zu nehmen und ich finde es wichtig, das sie auch im Privaten hinterfragt und kritisiert werden, denn sonst ändert sich auch im Großen nichts. Aber natürlich mit Respekt und nicht bei jeder Gelegenheit, da bin ich völlig bei euch.

  3. Kleiner Bruder

    Das war spannend heute wieder: von veganer Ernährung zur Religion. Ich vermute einfach, dass jemand, der sich anders verhält als die Masse, einfach auffällt. Und wenn der sich dann auch noch so verhält, wie andere denken, dass sie es eigentlich auch tun sollten, es aber aus Beqemlichkeit nicht tun, dann setzt eine Abwehrreaktion ein.
    Dazu muss derjenige gar nicht missionieren, allein sein Verhalten wird so empfunden. Wobei Missionierung in einem gewissen Rahmen durchaus ihre Berechtigung hat. Wie soll man sonst von gewissen Ideen erfahren, wenn man nicht gerade zufällig darauf stößt?
    Gerade in meinem Fall erlebe ich das häufig. Positives zum Thema Religion oder Bibel findet in den deutschen Medien praktisch nicht statt. Stattdessen wird die Religion für alles Leid der Welt verantwortlich gemacht. Ist sie natürlich nicht, das größte Problem sind Habgier und Beqemlichkeit. Schuld sind die Religionen allerdings, wenn sie dem nicht entgegenwirken und die Anhänger zu besserem Umgang mit der Umwelt und den Mitmenschen animieren.
    Aber auch in gewissen „Ersatzreligionen“ ist ein gewisser Fanatismus zu beobachten. Da steht der Nationalismus natürlich an erster Stelle, aber eben auch Ernährungsfragen oder gewisse Film- und Fernseh Serien, über die man sich so schön streiten kann…. (Stichwort Devotionalien🤣).
    Euren Kulturpessimismus teile ich in diesem Zusammenhang. Gerade für gewisse politische Entwicklungen wird ja mangelnde Bildung verantwortlich gemacht. Und was sich heute so KI schimpft, das sind doch (soweit ich gelesen habe) Programme, die mehr schlecht als recht Muster erkennen können und mit simplen wenn-dann Schaltungen darauf reagieren. Letztlich sind sie höchstens so gut, wie die Menschen, die sie einsetzen. Und die, die die größte Macht haben, sind nicht unbedingt die größten Menschenfreunde. Dazu braucht es nicht einmal eine Verschwörung, das liegt in der Natur der Sache.
    Huch, da sind wir ja plötzlich im Philosophie Podcast! Spannend, wo man mit Star Trek so hinkommt.

  4. outeh

    Missionieren ist im Gegensatz zu einer Diskussion (in welcher man dem Gegenüber zutraut selbst zu denken) eigentlich immer negativ.Und ich kann als Fleischfresser nur bestätigen mehr missionierende Fleischfresser zu kennen als missionierende Vegitarier oder Veganer.
    Ich vermute allerdings das liegt zu einem großen Teil daran das ich einfach mehr Fleischfresser kenne, von denen natürlich die Negativbeispiele wesentlich mehr auffallen (als die die nur ruhig essen).

  5. Matthias CH

    Hallo, wirklich eine gelungene Überraschung am Sonntag.
    Und gleich das erste Thema so ein Volltreffer. Das Thema „Fleisch“ ist in der Tat ein Reizthema für viele. Und als Fleischverweigerer habe ich auch die Erfahrung gemacht, dass es bei den Carnivoren oftmals als persönliche Beleidugung oder Kritik verstanden wird, wenn jemand Fleisch ablehnt. Es ist mir schon oft passiert, dass lediglich der Satz „Danke, aber ich esse kein Fleisch“ als Signal zum verbalen Angriff verstanden wird. Als ob man sich rechtfertigen müsste, was man isst oder auch nicht isst. Missionierende Vegetarier/Veganer kenne ich zum Glück keine. Ich denke aber, die sind dann genauso nervig und unangenehm. Vor allem, wenn dies auf einer Grillparty stattfindet. Ich gehe ja auch nicht aufs Oktoberfest (gut, da gehe ich sowieso nie hin) und halte einen Vortrag über die Schädlichkeit von übermässigem Alkoholkonsum….
    Man kann sicher friedlich koexistieren, ohne den anderen umpolen zu wollen.
    1:1 kann man das dann auch für Reilgion übernehmen – hierzu habe ich aber keine eigenen Erfahrungen, da fast keine religiösen Menschen in meinem Bekanntenkreis vorhanden sind. In diesem Sinne „en Guete mitenand“
    Grüsse aus der Schweiz

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  6. Chris

    So denn, ich grüsse Euch…ich musste dieses Mal oft schmunzeln, wurde auch Mal nachdenklich, aber eines muss ich Euch mitteilen: Wenn Ihr alte Säcke seid, was bin dann ich? Jahrgang ’69 und quasi Trekker der ersten Stunde. Leider hat mich die Geldgeilheit einiger weniger ein bisschen aus den üblichen Aktivitäten eines Trek-Fans rausgetrieben. Ich hatte auch ein paar Trektassen, die leider inzwischen das Zeitliche gesegnet haben, und den Flipper den kenn‘ ich auch, der ist wirklich super. Naja das wollte der Opa nur mal loswerden…

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  7. Torq

    Jungs!

    Genau so. Ehrlich, ich liebe Wurst. Wenn ich darüber nachdenke, woher die kommt – dann wird wir ganz anders. Das ist mein eigener Flash. Alles Andere müssen die Läude für sich selbst ausmachen.

    Leben und Leben lassen.

  8. Anarch

    Ich meide gemeinsames Essen, weil man nie in Ruhe futtern kann. Kaum merkt das Gegenüber, dass ich kein Fleisch esse, fühlt es sich entweder dazu genötigt zu versichern, dass es «nur ganz selten und vom nettesten Bauern» Fleisch isst oder ärgert sich darüber, dass «unsere» Ersatzprodukte ausgerechnet Fleisch imitieren. (Würste und Hamburger sehen offenbar nach Kuh aus. )
    Dabei ist mir das komplett egal, solange ich es nicht essen muss oder mein Futter nicht kontaminiert ist. In Ruhe essen is trotzdem nich.
    Spannend auch immer, dass einem gerne die Männlichkeit abgesprochen wird, wenn Mann auf Fleisch oder Alk verzichtet. Das hat Sebastian durch die Blume ja auch erlebt. («Pute für die Damen»)

    Und immer daran denken, dass ein veganes Produkt mehr im Laden nicht wehtut. Man kann einfach daran vorbeigehen und muss es nicht kaufen. Auch wenn FB-Kommentare anderes behaupten.

    Lassen wir uns doch bitte in Ruhe leben und einander dabei nicht schaden. Danke – auch fürs Thema.

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  9. Mister Incredible

    Moin zusammen,

    Wir sehen Religionen, Glaubensbekenntnisse und Rituale der unterschiedlichsten galaktischen Völker auch bei Star Trek. Entwickelt eine komplexe mehrzellige Kohlenstoffeinheit ein Bewusstsein („sentient being“), wird sich der Welt um sich herum und seiner selbst bewusst, dann ist der Schöpfungsmythos, sind Götter, Vorstellungen von Jenseits und Leben nach dem Tode zwangsläufig. All das natürlich, weil anfangs ohne eine Wissenschaft die Welt und die eigene Existenz bzw. der Ursprung von allem nicht zu ergründen sind. Nach der reinen Logik sollte man annehmen, dass Religion ihren Zwecks verlieren müsste, wenn die Naturwissenschaft das Universum zumindest annähernd erklären kann wie seit gut 100 Jahren. Verloren wäre damit natürlich die Hoffnung auf den „Himmel“, wenn denkende Wesen nicht abstrakt genug denken können oder wollen, um das Wieder-Eins-Werden mit der Energie des Kosmos als Paradies zu interpretieren. Ich finde in diesem Zusammenhang das YT-Video „Ridiculous Claim“ ziemlich gut gemacht, weil es uns erklärt, wie sehr unser Leben von religiösen Mythen durchzogen und beeinflusst ist.

    Leider kann man sich als Atheist, der ich bin, der bei uns herrschenden Religion kaum entziehen. Parteien definieren sich als „christlich“, bei Politikervereidigungen wird die Hilfe Gottes erbeten, Karfreitags herrscht Partyverbot und wenn wir einen Kanzler Laschet bekommen (hätten), säße der Papst mit am Kabinettstisch. Der Staat betätigt sich sogar als Eintreiber der Mitgliedsbeiträge. Nein, ich verstehe unter säkularem Staat etwas anderes. Soll doch ein Einzelhändler bitte selbst entscheiden, ob er sonntags seine Investitionen nutzen und öffnen möchte, aber nein, die Kirchen reden auch beim Ladenschlussgesetz mit. Sorry, wir sind nicht säkular, bei weitem nicht. Da fehlt noch was, sehr viel Distanzierung eben.

    Merchandiser, das war eine Stellenbeschreibung der Einzelhandelskette, für die ich einst tätig war. Wir nannten sie „Märchenreinsender“ oder auch „Mädchenbeißer“. Ich habe ein NCC-1701 Modell. Drücke ich oben auf die Disk-Mitte, ertönt: „I am James Kirk of the USS Enterprise“, Warp-Gondeln und anderes leuchten dabei. Noch ein kleines Voyager-Modell. Ach, so ein paar von diesen Staubfängern brauchen wir doch alle, um uns mal ein Stück weg zu träumen, oder? Auf Ebay hab ich ein altes ziemlich gut erhaltenes Poster mit Kirk, McCoy, Spock und Uhura geschossen. Echt nett und ikonisch. Wird mal irgendwann eingerahmt. Eine Flagge der Föderation der Vereinten Planeten habe ich noch und eine große Acrylmatte mit dem Starfleet-Command-Signet. Kommt immer mal wieder als Bildhintergund zum Einsatz, wenn ich an beruflichen Videokonferenzen Teil nehme. Da bin ich vielleicht bei meinem wichtigsten Punkt, was Merchandise betrifft: Erkennungszeichen für andere Star Trek Fans!

    Erst ab 2020, wo ich meinen dicken Megarewatch startete, begann ich mich damit zu befassen und war schnell begeistert, wie schnell man einen guten Draht und herzlichen Kontakt zu anderen Leuten bekommt, die ebenfalls Fan sind. Das Thema Respekt und Kultiviertheit unter den Fans hatten wir ja schon. Ein Voyager-Combadge an einer Freizeitjacke, Combadge-Krawattennadel zur Dienstuniform (mein Job verlangt auch Uniform, ja, und hat auch mit hohen Geschwindigkeiten zu tun, aber weit unter „Impulsantrieb“… auch wenn das Prinzip dasselbe ist), Aufnäher mit Starfleet-Command-Logo auf Handgepäck. Rang-Pins am Kragen. Was hatte ich schon für tolle Begegnungen! Echte Fans reagieren sofort, es folgt stets der Vulkanierguß. Meine letzte junge Kollegin von Mitte 20 war voll im Thema, ein sehr junger Passagier kürzlich auch – Star Trek wirkt generationenübergreifend! Es macht so viel Spaß! Und immer mache ich auch Werbung für TAD, Ehrensache.

    Ach – die (a)sozialen Medien. Mittlerweile wird zum Glück der Druck erhöht, der republikanische Oberlügner gesperrt, Querdenker und Impflügner ebenfalls. Die Macht Zuckerbergs & Konsorten muss drastisch beschnitten werden, sonst erleben wir noch alle den Orwellstaat in Form einer Parallelregierung, die das Original bei Weitem in den Schatten stellt. Medienkompetenz ist das A und O, und das wird Kindern und Jugendlichen überhaupt nicht vermittelt. Gerade durch die Pandemie und exzessiven Medienkonsum steigen psychische Störungen. Fresssucht, Magersucht, Zwang zur sexuellen Selbstdefinition, Schlafentzug, Leistungsabfall, binäre Denken bis hin zu Schwarzweißunlogik. Es ist erschreckend. Viele Jugendliche können nicht mehr nuancieren und differenzieren, neigen zu Pauschalurteilen und Schubladendenken, sortieren Menschen in willkürliche Kategorien und Jungs mit 14, die „immer noch keine Freundin fanden“, definieren sich als „Incels“!!!

    Der Hirnforscher Manfred Spitzer beschreibt diese Phänomene in seinen Vorträgen, auch auf YT, als „digitale Demenz“. Ich frage mich, wieso der ersehnte Durchbruch in unserer Bildungsmisere von der „Digitalisierung“ erhofft wird. Längst wissen wir, dass Dinge besser gelernt werden, die ich mit einem Füllfederhalter auf Papier schreibe statt sie einzutippen oder gar abzufotografieren. Viele meinen gar, dass der Download einer PDF-Datei diese direkt ins Hirn transferiere oder dass Zuckerbomben namens Energy Drinks das Lernen ersetzen könnten. WiFi und Tablets an Schulen werden keinen Bildungsboost bringen, denn analoge Wesen werden am besten immer von ihresgleichen lernen, nicht durch Quantenmechanikmaschinen. Hoffentlich setzt sich diese Erkenntnis rechtzeitig durch und wir bekommen Handy- und Wifi-freie Kindergärten und Grundschulen, die eine Bildungsgerechtigkeit auf höchstem Niveau garantiert, die den Namen verdient. Wie Simon schon sagte: Kinder müssen früh auf die perfiden Sucht- und Verführungsmechanismen des Netzes vorbereitet werden, denn sonst werden diese Menschen denkfaul und denkunfähig.

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