#168: Yesterday’s Enterprise (TNG 3.15)

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19. Februar 1990:
Schwer zu sagen, was spannender ist: Die Ereignisse rund um die Enterprise-C, die sich in der Zeit verirrt und unsere Helden in ein finsteres Paralleluniversum stürzt – oder die turbulente Entstehungsgeschichte dieser klassischen Episode. Auf jeden Fall ein Wendepunkt für die Next Generation, den wir mit dieser monumentalen Sendung gebührend feiern.

In Deutschland: Die alte Enterprise, ausgestrahlt am 30. Oktober 1992.

Dieser Beitrag hat 33 Kommentare

  1. Benjamin

    An die Geschichte mit der falschen Uniform
    Von Geordi erinnere ich mich noch. Meiner Meinung nach ging es nicht um die Uniform an sich, sondern um diese „Phaser-Umhänge-Schärpe“. Diese soll der Schorsch in der letzten Szene noch getragen haben.
    Die Info damals stammte meines Wissens nach aus dem capt’n Beckmesser Buch. Ich habe das auch nie in der Folge entdecken können, aber der wird die Folgen ja sehr aufmerksam geschaut haben. Keine Ahnung was da schief gegangen ist 😃

  2. David

    Spiegeluniversum also…Wie die beiden hab ich immer Probleme mit den SU Folgen…hab die beim Rewatch immer übersprungen, weil ich damit überhaupt nichts anfangen konnte…außer ein Folge…ja ganz genau diese, eben weil sie diverser ist, weil sie nicht dieses Gut&Böse schwarz-weiß Ding ist, weil sie eben diese Grautöne hat. Eben weil sie das Universum zu TNG‘s Sternzeit um so viele Facetten erweitert. Dazu die starken Frauen-Rollen sind so großartig 😃 Somit ist der Award ist mehr als verdient 😊 Lebt lang und in Frieden 🖖

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  3. Torq

    Hallo Männer!

    Eine ganz große Folge Eures Podcasts! Meiner Meinung nach bisher Euer Meisterstück!

    Ganz besonders gut haben mir die Informationen zu dem teilweise absurden Geschehen hinter der Kulissen gefallen.

    Ich danke Euch herzlich für Eure Mühen, die hinter der Recherche stehen und den Podcast so hörenswert und wertvoll machen.

    Daumen hoch!

    Haut rein – und wie immer :

    Zehn Unten!

    Euer Torq

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  4. Don

    Moin.

    Ich finde den deutschen Titel diesmal doch eigentlich halbwegs gelungen, denn „Die Enterprise von gestern“ oder „Die gestrige Enterprise“ wirkt auf mich jedenfalls deutlich merkwürdiger.

    Wie ich von meiner Beobachtungslisten-Benachrichtigung auf Wikipedia erfahren habe, wurde der Fehler im Artikel mit Geordis angeblicher roter Uniform inzwischen ausgebessert. Dank an „Einsamer Schütze“!

    Ron Moore, Ira Steven Behr und Eric Stilwell haben unterschiedliche Erinnerungen bzgl. der Produktion dieser Folge – womit wir hiermit schon wieder bei „Rashomon“ sind! ^^

    Diese geplante Surak-Sarek-Geschichte find ich aber gar nicht mal so schlecht, hätte mir als Folge wahrscheinlich auch gut gefallen.

    Wenn man hört, wieviele Versionen es von der Geschichte gab und wieviel da nochmal umgekrempelt werden musste, ist es doch erstaunlich, dass dann am Ende doch noch so ein gutes Drehbuch herausgekommen ist. Das mit den „zuvielen Köchen“ scheint wohl doch nicht immer zu stimmen!

    Das kann ich mir vorstellen, dass ein Klingone Pflaumensaft mag, denn ich finde, der schmeckt einfach nur widerlich.

    In „Redemption“ erzählt Guinan ja Worf, dass sie mit Picard eine Wette zu laufen hat, dass sie Worf irgendwann zum Lachen bringt. Hier sehen wir aber, dass ihr das doch schon längst gelungen ist!

    Dass die Sterne über die Klingonen nachdenken, das klingt ja schon fast wie ein Chuck Norris Fact.

    Diese Folge war damals, was Zeitreisen angeht, geradezu eine Offenbarung für mich.
    Bis dato kannte ich halt nur Sachen wie „Der letzte Countdown“ oder „Zurück in die Zukunft“ oder „Doctor Who“ oder halt auch die TOS- und bisherigen TNG-Sachen. Und alle behandelten das Thema „Änderung der Zeitlinie“ völlig anders.
    Mir wurde schlagartig klar, ja, die „Yesterday’s Enterprise“-Macher haben völlig recht! Wenn irgendwas verändert wird, dann passiert das nicht gemächlich, dass Leute nach und nach auf einem Foto verschwinden oder man Probleme bekommt, die Gitarre zu spielen, weil die Hand langsam desintegriert. Nein, ganz im Gegenteil, es geht von jetzt auf gleich. Die Enterprise-C reist durch die Anomalie und bämmm, allein das war schon ausschlaggebend genug, um ALLES zu ändern und keiner (zumindest nicht von den Menschen) merkt oder ahnt etwas davon.

    In „Suspicions“ spricht Beverly Guinan gegenüber nochmal Dr. Selar an, da sie selbst ja zu diesem Zeitpunkt vom medizinischen Dienst suspendiert ist. Und ich meine mich zu erinnern, dass sie auch noch in weiteren Folgen erwähnt wird.

    Stimmt, Beverly hätte wirklich eine kriegszeitenaffinere Frisur haben können. So wie bei Tasha, die ja auch nen sehr schneidigen Haarschnitt trägt.

    Das finde ich mit das Tolle an dieser Folge, dass Guinan eigentlich nichts an Argumenten liefern kann als ihre Gefühle. Immer wenn Picard nach Näherem fragt, sagt sie nur „Das weiß ich nicht, dazu kann ich nichts sagen.“
    Das macht es für Picard in seiner Entscheidungsfindung letztlich zu einer Frage des Vertrauens!

    40 Mrd. gegen 125. Man sollte Tote aber nicht gegeneinander aufrechnen. Doch hier erleben wir wieder das Star-Trek-II-Credo: Das Wohl von Vielen, es wiegt schwerer als das Wohl von Wenigen oder eines Einzelnen.

    Allerdings hat das Ganze auch wieder so einen göttlichen Tatsch. Wenn Guinan sagt „Das alles hier ist nicht richtig!“, dann impliziert sie ja wieder mal einen großen Plan des Universums, wie er auch schon in „Where Silence Has Lease“ und „Pen Pals“ diskutiert wurde: Es gibt nur eine Zeitlinie in diesem Universum und alle Abweichungen sind falsch und müssen korrigiert werden! (Nimm das, Abramstrek!)

    Als Tasha und Castillo zur Besprechung gerufen werden, werfen sich beim Rausgehen aus Zehn Vorne Tasha und Guinan ja nochmal einen vielsagenden Blick zu.

    Hier sehen wir eine der Evakuierungszenen des Maschinendecks, in der Geordi alle anschreit, dass sie jetzt schnell machen sollen und er verlässt natürlich als letzter das Maschinendeck. Diese Konstellation werden wir in dieser Serie nicht zum letzten Mal gesehen haben.

    Große Kunst, die unter großen Schmerzen entsteht. – Beethoven hätte vermutlich hundertprozentig zugestimmt, Mozart dagegen hätte mit dieser These gar nichts anfangen können.

    Im Laufe der Serie wird ja immer wieder gezeigt, wie tief die Verbindung zwischen Picard und Guinan ist. Deshalb finde ich Picards Vertrauen in ihre Ahnungen jetzt nicht wirklich unplausibel.

    Stimmt, ich bin auch nicht so ein Spiegeluniversums-Fan. Mir gefällt von diesen ganzen Folgen vielleicht „Crossover“ noch am besten. Aber gerade in DS9 ging mir dieses Spiegeluniversum mit jeder weiteren Folge immer mehr auf den Senkel.

    Fazit? Ja klar, Daumen rauf, was denn sonst?
    Die Folge ist großartig, gehört zu meiner persönlichen Top Ten in TNG. Es geht mir wie Simon, es ist nicht meine Lieblingsfolge, die wird erst in der 5. Staffel kommen. Das ändert aber nichts daran, dass ich „Yesterday’s Enterprise“ doch heiß und innig liebe!

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  5. Pappelzeisig

    Tolle Folge – toller Podcast dazu. Einiges an Hintergrundinformationen war mir nicht bekannt. Vielen Dank für Eure Recherche. Dass diese TNG-Folge den Award bekommen wird, hattet Ihr ja im letzten Podcast „durch die Blume“ angekündigt. Der Award ist völlig verdient. Ja, auch ich bin der Meinung, dass diese Folge zumindest das Potential für eine Doppelfolge, wenn nicht sogar für die große Leinwand hatte und hat.

    Daumen hoch – Für Euch und „Yesterday´s Enterprise“!

    Live long and prosper

    1. Docronzo

      Ich bin eine Woche lang vollkommen benommen durch die Gegend gelaufen, weil ich mir vorgestellt habe, dass diese Story als Grundlage für einen Kinofilm mit Kirks und Picards Crew hätte dienen können. -Wie gern hätte ich dieses „Treffen der Generation“ gesehen!

      Stellt euch die A und die D Enterprise nebeneinander vor, Kirk & Spock im Readyroom von Picard, McCoy zeigt Beverly seine Spirituosensammlung, Geordie und Data helfen Scotty beim Reparieren der alten Enterprise, Tasha und Chekov vergucken sich ineinander -Sulu und Wesley auch. 😀

  6. Michael from Outer Space

    Moinsen,

    ich halte diesen Podcast auch für Simons & Sebastians bisher beste Arbeit über TNG. „Yesterday’s Enterprise“ zählt meiner Meinung nach zu den großartigsten Star Trek-Folgen. Ich schließe mich Don an und finde den deutschen Titel nicht verkehrt. Es gibt einfach keine passendere Übersetzung und mit der „alten“ Enterprise kann die Ur-Version, der Refit, die A, B oder eben die C gemeint sein. Der Titel verrät nicht zu viel von der Handlung, hält aber die Spannung aufrecht.

    Den Widerspruch, dass Guinan in „Redemption“ sagt, sie möchte Worf zum Lachen bringen, obwohl ihr das hier schon gelungen ist, hat Don erwähnt. In „Redemption II“ gibt es an einen Dialog zwischen Guinan und Picard, in dem sie über Commander Sela sprechen. Darin sagt Guinan, Picard sei für ihr Auftauchen und die ganze Situation verantwortlich. Ihr anderes Ich in der alternativen Zeitlinie hat aber doch erst dafür gesorgt, dass Tasha an Bord der Enterprise-C in die Vergangenheit geschickt und dort nach der Schlacht zur Verteidigung von Narendra III in romulanische Kriegsgefangenschaft geriet! Warum weiß/spürt sie das nicht? Ist Picard dann auch für den klingonischen Bürgerkrieg, an dem Sela ganz massiv beteiligt ist, verantwortlich? In diesem Fall hätte er einen Krieg verhindert, aber einen anderen ausgelöst. Für mich klingt das wie ein Nullsummenspiel. So wirklich friedlich geht es in der Prime-Timeline ja auch nicht zu, wenn ich z.B. an die Borg und das Dominion denke.

    Die „Zeitreise-Mechanik“ wird in den verschiedenen Episoden und Kinofilmen sehr unterschiedlich beschrieben. Manchmal, so wie in „The City on the Edge of Forever“ oder eben in „Yesterday’s Enterprise“ gibt es nur einen Zeitstrahl, der durch eine Zeitreise in die Vergangenheit verändert werden kann. Manchmal, so wie in „All Our Yesterdays“ existieren mehrere Vergangenheiten parallel zueinander. Im 1. J.J.-Film hingegen wird durch eine Zeitreise ein abgeschlossenes Paralleluniversum erschaffen. Genauso verschieden ist der Umgang mit der Zeitreise: Manchmal darf die Vergangenheit auf keinen Fall verändert werden, manchmal MUSS sie verändert werden. Mir kommt die Handhabung der Zeitreisen immer irgendwie hemdsärmelig vor. Was für uns unvorstellbar ist und auf einen Schlag die Geschichte des gesamten Universums verändern kann, nehmen die Charaktere mit einer stoischen Gelassenheit hin. Gut finde ich, dass hier die Frage gestellt wird, ob man die Vergangenheit verändern sollte. Das lässt sich nicht mit einem schlichten „Ja“ oder „Nein“ beantworten. In „The City on the Edge of Forever“ stand es überhaupt nicht zur Debatte, ob man die Zeitlinie verändern soll. Das erscheint mir in Anbetracht der möglicherweise gewaltigen Auswirkungen einer Zeitreise unangebracht, obwohl die Folge natürlich trotzdem toll ist.

    Der Planet Narendra III und sein Stern wurden übrigens nach dem Autoren und wissenschaftlichen Berater Naren Shankar benannt.

    Wie lange hätte die „D-Crew“ die Tatsache, dass die „C-Crew“ eine Zeitreise in die Vergangenheit unternommen hat und auf ihre Nachfolger getroffen sind, geheim halten können? Captain Garrett oder ein anderer Crewmen hätte es sowieso früher oder später herausbekommen. Ja, Beverly hat sich verplappert, aber ob dieser Umstand in dem Moment oder fünf Minuten später klar wird, ist meiner Meinung nach „gehupft wie gesprungen“.

    In der Episode „Cause and Effect“ in Staffel 5 begegnet die Enterprise-D einem weiteren Sternenflottenraumschiff aus der Vergangenheit, nämlich der USS Bozeman. Sind die temporalen Risse so beschaffen, dass sie sich IMMER der Enterprise-D in den Weg stellen oder passieren ähnliche Dinge auch den Crews anderer Schiffe? Zieht die Enterprise-D diese Phänomene auf irgendeine Weise an?

    Ich freue mich schon auf „The Offspring“ und das zusätzliche Projekt, das Simon und Sebastian gestern aufgenommen haben.

    LL&P

    Michael from Outer Space

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  7. Commander-Striker

    Hallo,

    ich habe mich sehr gefreut über die extra lange Folge und die vielen Hintergrundinformationen. Danke!

    Die Folge gehört auch zu meinen Favoriten bei TNG, ich muss jedoch anmerken, dass sie es „nur“ knapp in meine Top10 rutscht, weil eben doch einiges recht schwammig bleibt, worauf ihr ja auch hingewiesen habt. Aber egal, es ist eine der Folgen, die ich immer wieder schauen kann, ohne dass ich davon genervt wäre.

    Ich finde es am Ende übrigens gerade schön, dass Guinan mit Geordi über Tasha spricht, weil Geordi sicherlich derjenge der Crew ist, der sich ihr am nächsten fühlt, weil sie ja eben seine mehr oder weniger heimliche Liebe war.

    Ich freue mich schon auf die nächste Folge.

    Grüße

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  8. Yvonne

    Mein erster Gedanke, als die Atmosphäre auf der Enterprise wechselte: oha, Mirror Universe, spannend! Zehn Sekunden später: nee, kann nicht sein. Der Picard guckt sehr hart, aber nicht boshaft. Dreißig Sekunden später: ach du Schande, alternatives Universum mit Kriegsszenario. Noch spannender! Und die Folge hat nicht enttäuscht.
    Ebenso wenig wie ihr mit einer Stunde Vorgeplänkel, das ebenfalls selten so interessant und umfangreich war wie bei dieser Episode.
    Großes Lob an euch und die Episode, der Award ist absolut verdient. Für diese Folge solltet ihr euch den selbst ins Regal stellen!
    Ich bin ja schon sehr auf die nächsten Episoden/Folgen gespannt, da kommt noch so viel Gutes in der 3. Staffel.

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  9. Kleiner Bruder

    Hallo zusammen!

    Volle Zustimmung, der Award ist absolut verdient. Grosse Fragen, tolle Action, gut gespielt. Ich bin aber auch froh, dass das kein Zweiteiler war. Da kann die Spannung manchmal ganz schön zerredet werden. So wurden die Unstimmigkeiten elegant umschifft, weil niemand Zeit hatte, sich darüber gross Gedanken zu machen. Und die Bedrohung wurde spürbarer, als dann bald schon der Beschuss losging.

    Eine Vulkanierfolge hätte ich zwar auch gerne gesehen, die hätte aber wohl doch länger sein müssen. Auch ist es ein altes SF Klischee, das jemand in die Vergangenheit reist, um dort eine wichtige Person zu werden um die Geschichte sozusagen geradezubiegen.

    Das Ganze als Kinofilm mit Kirk und Spock? Hätte vielleicht sogar funktioniert. Aber es wäre auch ein kleines Deja Vu gewesen, denn zumindest Spock hatte sich ja schon mal geopfert. Und sagte Kirk nicht einmal, er würde einst allein sterben? Auch die Motivation zur Rückkehr, die hier allein auf einer Intuition von Guinan beruht, stünde auf noch wackligeren Füßen. Besser als „Treffen der Generationen“ wäre es aber bestimmt gewesen😜

    Der Titel hätte natürlich dann besser gepasst. Ich war damals schon ein wenig enttäuscht, als die alte Enterprise sich als die völlig unbekannte 1701 C entpuppte, statt einfach die gute alte 1701 (without any bloody A B C or D). Ach ja, die Nostalgie…
    Vielleicht hätte man die Folge „Eine alte Enterprise“ nennen können?

    Über Zeitreisen gibt es übrigens etwas Neues: das „Handbuch für Zeitreisende“, ein Ratgeber für Individualtouristen (ein anderes Buch, „Per Zeitmaschine durch die Geschichte“ richtete sich an Pauschalreisende). Im Vorwort wird auch ausführlich über die physikalischen Grundlagen von Zeitreisen gesprochen😉⏳ Und Douglas Adams wird auch zitiert.

    Ach ja, Worf. War der nicht schon einige Jahre vor der Schlacht um den Aussenposten von den Menschen aufgenommen worden? Dann konnte er wohl kaum auf klingonischer Seite kämpfen.

    1. Bridge 66

      Hallo Kleiner Bruder,

      Hey, toller Buchtipp. „Per Zeitmaschine…“ habe ich gerade wieder ausgebuddelt. Allerdings habe ich das „Handbuch…“ auf der Thalia-Seite nicht gefunden. Kannst du den Autor nennen?

      LL&P
      Bridge

      1. Kleiner Bruder

        Hallo Bridge!
        Das Handbuch ist von Kathrin Passig und Aleks Scholz.

  10. BjoernHH

    Wie höre ich Podcasts?

    Sonntags mache ich es mir mittags immer gemütlich und lade alle neuen Folgen meiner abonnierten Podcasts bei iTunes runter.
    Ein paar besondere Podcasts wie TaD hole ich mir über einen Podcatcher auch während der Woche, um sie sofort zu hören.

    Dann versuche ich während der Woche, möglichst viel zu hören, auf dem Arbeitsweg, beim Sport, beim Bügeln, beim Einkaufen und so weiter. Meistens schaffe ich in der Woche so 10 bis 15 Stunden. Manchmal auch weniger.

    Der Rückstand wird meist immer schlimmer, da ich diverse Interessen habe und somit ne Menge Podcasts höre, zu Star Trek, Politik, Musik, anderen Serien oder Fußball. Im Urlaub hole ich dann mal auf.

    Warum ich das hier alles erzähle?
    So eine Fast-drei-Stunden Folge von Euch wirft mich ganz schön zurück in meiner Aufholjagd, ABER DAS IST ES WERT!

    Was für eine tolle Folge von Euch!
    Ich danke Euch sehr für Eure Mühen und Euren Einsatz! Das war ganz groß!

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  11. Don

    Mal so als Frage an alle:

    Was war eigentlich der erste Zeitreise-Film, den Ihr gesehen habt?

    Bei mir war es wohl „Herrscher der Zeit“.
    Ich muss sieben Jahre alt gewesen sein und ich habe den Film damals überhaupt nicht gerafft.
    Ich hatte zwar irgendwie verstanden, dass Piel und Silbad offenbar die gleiche Person sind, aber ich konnte mir überhaupt nicht erklären, warum.

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    1. Commander-Striker

      Das war tatsächlich auch einer meiner ersten (oder gar DER erste) Zeitreise-Filme <3. Lief damals ab und an in den dritten Programmen.

      Irgendwann konnte ich den Film dank Internet ausfindig machen und irgendwann erschien er dann auch auf DVD. Immer noch ein toller Film. Als Kind haben mich v.a. – so wie heute immer noch – die Landschaften, die Musik und der Stil insgesamt fasziniert. Auch diese seltsamen Charaktere. Echt großartig, auch wenn die Story sicherlich Schwächen hat.

      Das war schon spannend damals, so ganz ohne Internet. Der Film ging mir jahrelang nicht aus dem Kopf, ich wusste aber weder den Titel noch sonst irgendetwas darüber.

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      1. Don

        Mir ging es ebenso. Ich konnte mich diffus dran erinnern, fragte andere, ob sie den kannten bzw. gesehen hatten, aber die Suche danach selbst in Foren war lange erfolglos.
        Und ich finde ihn von Mœbius auch einfach richtig gut gezeichnet!
        Inzwischen hab ich ihn zum Glück auch auf DVD. 🙂

    2. Sören

      Zurück in die Zukunft Teil 1 – als Kind fand ich das Auto mega und Dr. Brown war mein Held 🙂

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      1. Yvonne

        Same, ich liebe den Film heute noch und sehe sogar die beiden Nachfolger gern.

        1. Stefan

          Ich bin der Meinung, dass diese grandiose TNG Folge gerade durch ihre Geschwindigkeit besticht. Als Doppelepisode wäre dieses Tempo sehr wahrscheinlich verloren gegangen, um jeder einzelnen Figur der Handlung mehr Screentime zu geben. Und da muss ich sagen: So viel gibt die Story dann auch nicht her.

          Bei eurer Bewertung des Endes bin ich zwiegespalten. Einerseits fände ich eine actionreichere Weltraumschlacht spannender als diesen statischen Kampf, den Paramount uns hier zeigt. Andererseits finde ich es gut, dass Tasha’s Auftritt am emotionalen Höhepunkt endet und nicht noch eine unwichtige Szene gezeigt wird, bei der sie mit ihrer neuen Crew der Zeitspalte entgegen fliegt. Das unterstreicht die Wichtigkeit des Charakters und ihrer Entscheidung, den ehrenvollen Tod im Kampf einem sinnlosen Tod vorzuziehen.

    3. Kleiner Bruder

      Hallo Don!
      So aus dem Bauch raus – lang ist’s her – war mein erster Zeitreisefilm „Die Zeitmaschine“ von 1960. Da der Held aber nur in die Zukunft reist und einmal kurz wieder zurückkehrt, kommen hier keine Zeitparadoxa vor. Die weibliche Hauptrolle wird übrigens von Yvette Mimieux gespielt, die später auch in „Das schwarze Loch“ mitspielte.
      Dann natürlich „Zurück in die Zukunft“.
      Ein weiterer Film, den ich auch ganz gut fand, war „Timecop“ von 1994 mit Jean Claude Van Damme. Da ist er hinter Verbrechern her, die in der Vergangenheit mit überlegener Technik Raubüberfälle verüben oder mit Wissen aus der Zukunft Aktiengeschäfte machen. Der Film spielt ganz geschickt mit den verschiedenen Zeitebenen und den Folgen der Manipulationen und ist auch sonst ganz unterhaltsam.
      Etwas unübersichtlicher ist der Film „Deja Vu“ von 2006.
      Wie auch immer, Zeitreisen können nicht logisch sein, weil sie das Prinzip von Ursache und Wirkung aufheben – die Wirkung liegt plötzlich zeitlich vor der Ursache.
      In irgendeinem Fanzine gab es vor Jahren einen Artikel „Die Brille als Gott“. Weil Kirk in Star Trek IV erklärt, dass die Brille, die er in der Vergangenheit verkauft wieder zu seinem Geschenk gemacht würde, folgerte der Autor, die Brille müsse ewig existieren, in einer „Zeitschleife“

      1. Kleiner Bruder

        Ach ja, „Time Tunnel“ nicht zu vergessen. Da geraten die Zeitreisenden nicht nur an bekannte Ereignisse der Weltgeschichte, wie z. B. Den Untergang der Titanic oder den trojanischen Krieg, sie spielen dabei oft auch Schlüsselrollen.

      2. Don

        Ja, „Timecop“ fand ich auch ziemlich gut, erst recht, wenn man bedenkt, dass es ein Van-Damme-Film ist. Diese Veränderungen nach der Zeitreise, z.B. als sein Chef ihn nicht mehr kennt, fand ich halbwegs plausibel erzählt.
        Und der Antagonist, dieser Senator, war auch gut gespielt, der in der Vergangenheit ja noch eher zögerlich war, dann aber zum richtigen Bösewicht wurde, mit der Ermordung von van Dammes Freundin als entscheidendem Wendepunkt.

        „Deja Vu“ kenne ich noch nicht, der kommt dann mal auf meine Liste.

        „Die Zeitmaschine“ habe ich erst viele Jahre später gesehen, fand ihn aber eher so mittel.

        „Wie auch immer, Zeitreisen können nicht logisch sein, weil sie das Prinzip von Ursache und Wirkung aufheben – die Wirkung liegt plötzlich zeitlich vor der Ursache.“
        => Tja, wie sagte schon der Doctor so richtig: „Wibbly wobbly, timey wimey!“

    4. Michael Kleu

      Witzig, dass Du den Film hier ansprichst. Ich habe ihn mir nämlich kürzlich gekauft. Ich habe den als Kind mal auf Tele5 oder so gesehen, ich glaube als Mehrteiler, und dann nie wieder vergessen. Aber wie Commander-Striker konnte ich mich als Erwachsener nicht mehr an den Titel erinnern, bis ich meine Erinnerungen in eine FB-SciFi-Gruppe schrieb und mir dann jemand den Titel nannte.

      Von Stefan Wul, der die literarische Vorlage geschrieben hat, stammt übrigens auch „La Mort vivante“, das kürzlich als „Die lebende Tote“ in Deutschland als Comic erschienen ist.

      „Herrscher der Zeit“ und „Die Zeitmaschine“ waren auch meine ersten Zeitreisefilme.

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  12. Ronnsen RD

    Hallo Sebastian & Simon,
    auch von mir Hochachtung für diese Mammut-Folge! Dass Ihr Euch die Arbeit macht, die ganzen Infos zusammen sucht und so unterhaltsam aufbereitet! Top! Vielen Dank dafür! 🙂

    Ich kann mich erinnern, dass ich mich damals sehr auf „Die alte Enterprise“ gefreut haben, als ich davon in der Fernsehzeitung meiner Eltern las. Yeah, mit Kirk und Spock!! Naja, meine Enttäuschung währte nur kurz, da die Folge überaus spannend gemacht und, wenn man schon einige Zeitreise-Plots erlebt hat, auch nicht schwer zu verstehen ist.

    Beim Nochmal-Gucken auf Englisch sind mir da auch mal wieder einige deutsche Synchro-Schnitzer aufgefallen, die ich nicht verstehen kann. Tasha erzählt Castillo auf dem Rundgang, wie toll die Enterprise D ist und sagt:
    engl: „capable of transporting over six thousand troops…“
    deut: „genügend Platz für mehr als 2000 Menschen“
    Darf das deutsche Kriegsschiff Enterprise kein Truppentransporter sein? Unnötig!
    Auch beim Dialog mit Guinan und Picard werden aus „40 billion“ Opfer mal kurzerhand „40 Millionen“ gemacht… Ziemlich unrealistisch für einen intergalaktischen Krieg, der womöglich schon 20 Jahre anhält.

    Schmunzeln müsste ich um 32:20min: Da wird Picards Gesicht so TOS-mäßig angeleuchtet mit Fokus auf die Augen, wie Kirk und Co. bei Ihren dramatischen Close-Ups damals. 😀

    Ansonsten natürlich auch Daumen hoch von mir für diese tolle Episode. Ich bin schon sehr gespannt, in Eurem Podcast hier zu erfahren, wer dann später auf die Idee mit Commander Sela kam. 🙂

  13. Taunide

    Wenn ich mich recht entsinne abt ihr auch gefragt wie es denn war als wir die Folge zum ersten Male sahen. Nun, begeben wir uns auf eine Zeitreise in den Spätsommer 1990. Ein paar Vorbemerkungen, 90 hatten wir weder Internet noch Mobiltelefone, regelmäßige Informationen kamen in Form der Kopierten Trek World, jeder Merchandise war uuuunglaublich teuer und brauchte ewiglich aus Amerika hier her. Vernetzen war ziemlich schwierig und Kontakthalten auch. Umso froher war ich als ich über ein paar Trekkies stolperte die jeden dritten Samstag im Monat ein Trekdinner abhielten, zuerst in Privatwohnungen, später in unserem Falle im Bürgerhaus von Mörfelden Walldorf. So traf man sich also allmonatlich um sein Geld in Starlogs, T-Shirts, Tassen und anderes zu versenken. Viel wichtiger war aber der soziale Aspekt. Man war nun etwas weniger allein mit seiner Obsession und andere regelmässige Teilnehmer konnten einen auch mit frischer Ware versorgen. So konnte ich während einer einmonatigen Salmonellenbedingten Auszeit von Bundeswehr sämtliche TOS Folgen zum ersten Mal in englisch schauen und meine Sprachkenntnisse um viele wenn auch ungewöhnliche Worte erweitern. Irgendjemand hatte die alle bei Sky aufgenommen. TNG hatte ich direkt nach der Veröffentlichung von CIC wahrgenommen aber nie so wirklich gefeiert. Zu sehr hing ich an der alten Crew. Aber dann, Trekdinner in Privatwohnung, mein Auto hatte beinahe schlapp gemacht weil durch sintflutartige Regenfälle die Bordelektronik meines Ford Sierras komplett durchnässt war und ich ne halbe Stunde auf dem Seitenstreifen zubrachte, ich kam also schon zu spät an, Laune auf dem Tiefpunkt, da kam der Gastgeber mit leuchtenden Augen um die Ecke und meinte er hätte eine Folge die MÜSSTEN wir unbedingt jetzt alle anschauen. Eine ziemlich schlechte NTSC zu PAL Konvertierung begann über den Bildschirm zu flimmern und egal wie schlecht die Bildqualität war, wir alle waren vom Donner gerührt.

    Ich kann mit Fug und Recht behaupten das Yesterdays Enterprise bei mir die Tür für TNG aufgestossen hat und das ich daraufhin wie ein Süchtiger alle Folgen nachgeschaut habe die verfügbar waren. Und das war immer vom Trekdinner abhängig. Ihr wisst ja, kein Internet und so… Ich habe ausgeprägt warme Erinnerungen an diese Zeit. Eine unserer Gastgeberinnen war damals mit Dirk Bartholomä befreundet den ich so auch einmal kennenlernen durfte. Ich weiß gar nicht mehr genau was dann passierte aber seit gut 30 Jahren war ich nicht mehr auf einer Star Trek Veranstaltung.. Eigentlich schade.

    Aber Yesterdays Enterprise wird IMMER diesen besonderen Platz in meinem Herzen haben. Bei dem gleichen Trekdinner habe ich übrigens zum ersten Mal von Blackadder und Red Dwarf gehört. Unglaublich wie mich das kulturell geprägt hat. Doctor Who wurde dort auch zelebriert aber es brauchte noch bis 2006 bis ich eingefangen wurde… nicht auf einem Trekdinner.

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  14. Micha

    Ich finde es ja Schade, dass man Narendra III nicht mit dem 2 Folgen späteren Kithomer verbunden hat.

  15. Michael Kleu

    Großartige Folge, tolle Produktionsgeschichte und ein grandioser Podcast dazu!

  16. Stefzga

    Wenn ich nach meiner Lieblingsfolge von TNG gefragt wurde, habe ich immer diese genannt. Hat mich schon als Kind und auch später total umgehauen.

    Jetzt habe ich sie mit meiner Frau geschaut, wahrscheinlich ein Fehler ;), aber sie ist SciFi nicht abgeneigt. Meines Erachtens ist sie aber leider etwas schlecht gealtert – also die Folge, nicht die Frau: Ich weiß, diese Meinung ist exotisch und die Grundstory ist natürlich weiterhin genial, allein der Teaser macht mir immer noch Gänsehaut.

    Aber wie meine Frau mir sagte: Nach gefühlt 8 Minuten steht schon zum ersten Mal zur Disposition, dass die Enterprise C zurück muss. Und dann ist auch klar, dass das passieren wird, also soooo wahnsinnig spannend fand sie und ehrlich gesagt auch ich das dann nicht mehr – leider. Man arbeitet halt darauf hin, und am Schluss fliegt sie – wie erwartet – zurück und (fast) alles ist gut. (Das doch eine Kleinigkeit schief lief erfahren wir ja erst viele Folgen später)

    Immer noch eine gute Folge, hat aber leider beim letzten Mal Ansehen ordentlich an Ansehen verloren…

  17. Mister Incredible

    Moin zusammen,

    Meine erste Zeitreise war wohl „Die Zeitmaschine“ von H.G. Wells, erste Verfilmung in Farbe. Die Beschleunigungstricks waren für die Zeit und das geringe Budget schon wegweisend. Dann Time Tunnel.

    Wenn man so durch Chatforen pflügt, sieht man bei Jüngeren leider den Hang zur Vermischung von Fiktion und Wirklichkeit. Man hält Zeitreisen in der Tat für möglich und fragt häufig, wann es denn wohl endlich möglich sein werde.

    Schon immer wieder erstaunlich, finde ich, welche Schwankungen in Storytelling und filmischer Umsetzung man innerhalb einer Serie erlebt. Das müssen doch die Macher auch so wahr genommen haben. Dennoch gab es offenbar keine wirksamen Maßnahmen zur dauerhaften „Qualitätssicherung“, oder doch? Ja, in der Filmkunst ist es sicher sehr schwer, kontinuierlich höchste Qualität abzuliefern. Schade, dass das Potenzial für einen Zweiteiler nicht erkannt wurde.

    Der Titel „die alte Enterprise“ transportiert den Zeitreiseaspekt nicht. Wie meistens empfinde ich auch diesen deutschen Titel als ziemlich verunglückt. Ich sag nur „Horta rettet ihre Kinder“… Warum man aus Pflaumen Johannisbeeren machen musste, unbegreiflich. Ich denke, die deutschen Macher wollten dem Klingonen einen extremen Geschmack zuweisen, und rote Johannisbeeren sind extrem sauer. Dazu passte aber nicht die Getränkefarbe. Also schwarze Johannisbeeren?

    Beverlys Frisur fiel tatsächlich als unpassend auf. Sickbay hätte mehr lazarettlike sein müssen. Da war das Budget offenbar zu Ende. Aber. Für ein simples Haargummi hätte es reichen müssen… tolle Folge, die viel mehr Potenzial gehabt hätte.

    Herrlich zu hören, welche Euphorie Euch bei der Besprechung packte!

  18. Ron

    Hallo,

    toll wie Ihr das rassistische Stereotyp bei Schwarzen Menschen herausgearbeitet habt.

    Ich möchte hier noch schnell etwas zum rassistischen Muster und wie es dazu kommt schreiben:

    Für Weiße Menschen ist Zivilisation/ (christliche) Kultur ein verdrängen der Natur zur Umwelt. In der christlichen Vorstellungen her, „Macht euch der Erde untertan“.

    Dazu kommt noch in dieser Vorstellung, dass eben außerhalb der christlichen Zivilisation der Teufel aktiv ist.

    Die vereinfachte rassistische Vorstellung war, dass je dunkler die Hautfarbe eines Menschen ist, umso näher gleicht er dem Tier.

    Schwarze Menschen sind in dieser Logik eben keine richtigen Menschen, sondern teil der Natur und stehen außerhalb der christlichen Zivilisation und sind von den Einflüssen des Teufels nicht geschützt. Darauf stützt sich eben auch, der starke Missionierungseifer der Christen.

    Schwarzen Menschen also magische Eigenschaften zuzusprechen, ist Legitimationsnachweis dafür ,dass sie vom Teufel beeinflusst werden was den Missionierungseifer erklärt und gleichzeitig als Argumentation diente, dass sie Führung (europäischer) Herrscher hin zur (christlichen) Zivilisation brauchen. Das Narrativ dass der Kolonialismus ein wohlwollendes, gar menschfreundliches Unterfangen ist, war lange Zeit Konsens unter europäischen Nationen.

    Auch die magische Eigenschaft, dass Indigene mit der Umwelt/Tiere reden können untermauerte die Argumentation, dass diese näher dem Tiere seien und damit keine wirklichen Menschen sind.

    Dass befindet sich z.B. auch in den letzten Kapiteln von Daniel Defoes Robinson Crusoe. Obwohl Freitag (auch hier kann man sich mal die Frage stellen, warum Robinson sich nicht mal die Mühe gemacht hat Freitags richtigen Namen zu lernen) zum Christentum übergetreten ist, und somit zivilisiert wurde, unterstellt ihm Robinson mit Tieren reden zu können (Kapitel 16)

    Solche Erzählungsmuster dienen dazu Menschen zu exotisieren und letztendlich dazu vermeintliche „Fremde“ bzw. „Andere“ zu kennzeichnen (Othering)

    Momentan höre ich euren Podcast immer beim Joggen. Ich trainiere gerade für den „Berliner Halbmarathon“ und Ihr seit immer mit dabei.

  19. Kleiner Bruder

    Hallo Ron!

    Ich fürchte, hier bist du ein wenig über das Ziel hinausgeschossen.
    „Für weiße Menschen ist…“ ist doch schon sehr pauschal ausgedrückt und könnte rassistisch verstanden werden.
    „Macht euch die Erde untertan“ ist auch keine spezifisch christliche Vorstellung. Der Satz steht schon in den jüdischen Schriften, der Thora. Übrigens ganz nahe bei dem Satz, der Mensch solle den Garten, das Paradies, „bebauen und pflegen“.
    Das Zusprechen magischer Eigenschaften kommt vermutlich eher aus der frühen indoeuropäischen Kultur. So las ich einmal eine Romanfassung der „Ramayana“, in der der Abwehrkampf der dunkelhäutigen indischen Urbevölkerung gegen die hellhäutigen Eroberer aus dem Norden geschildert wird, allerdings aus der Sicht der Eroberer. Darin wurden die Gegner als tierartige Dämonen geschildert, die „die Menschheit“ vernichten wollten. Das passt auch gut zu den vorchristlichen europäischen Überlieferungen von „Zwergen“ oder „Kleinen Leuten“, die in Verstecken leben und Schätze horten. Ich vermute, dass sich die Ureinwohner Europas vor gewissen Eroberern verstecken mussten und, da sie sich mit der Umwelt und der Natur vor Ort auskannten, als „magisch begabt“ angesehen wurden. Das kommt eher aus der Haltung von Eroberern und hat mit echtem Christentum („Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“) nichts zu tun. Und der „Missionierungseifer der Christen“ begann schon in der Antike, in der „zivilisierten“ griechisch- römischen Welt.
    Um das hier nicht zu weit zu führen, hier noch mal meine Email Adresse: kleinerbruder325@gmail.com, falls jemand Fragen hat.

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