#76: The Cloud Minders (TOS 3.21)

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28. Februar 1969:
Ein Gespenst geht um auf Ardana – das Gespenst eines unheilvollen Gases. Nein, auf der Enterprise standen nicht Bohnen auf dem Speiseplan, stattdessen mischt sich Jim ein in einen Klassenkampf, dessen Ursache ein seltsamer Plotmechanismus ist. Troglyten aller Höhlen, vereinigt euch!

In Deutschland: Die Wolkenstadt, ausgestrahlt am 23. Mai 1988.

Dieser Beitrag hat 16 Kommentare

  1. Felo

    Ach. Eine Sat1-Folge… :/ und dabei ist das eine von den Folgen, bei denen ich mir immer sicher war, dass ich mich an sie aus meiner ZDF-Kindheit erinnere. So was von sicher! Seltsam, wie man sich so täuschen kann.

  2. TaoTao

    Hallo ihr Lieben,

    auch von mir, ihr seid großartig, ihr Mithörer und vor allem ihr beiden Podcaster!

    Es ist mir eine Freude mit euch Star Trek zu „schauen“. Nicht zuletzt in dieser, mich nun doch etwas ankratzenden, 3. Staffel. Eine tolle neue Perspektive, mal wieder! Für mich war Spock hier einfach merkwürdig geschrieben, aber klar, andererseits macht er eine Entwicklung durch, die er selbst später womöglich kritisch betrachtet. Ich kam gar nicht auf die Idee es nicht meta zu sehen. 🤦🏻‍♀️ – Danke dafür! 👍🏻

    Herzliche Grüße in alle Richtungen!
    TaoTao

  3. Kleiner Bruder

    Morn zusammen!
    Ich wundere mich ein wenig, was ihr gegen diese Folge habt. Okay, ich habe sie nicht gesehen, aber ich erinnere mich noch an die Blish – Fassung (und ihr habt sie ja auch gut zusammengefasst). Ich halte diese Geschichte für eine perfekte Allegorie zum Thema Sklaverei und Rassismus. Da werden Menschen von Bildung und Hygiene ferngehalten, und dann heisst es, man müsste ja hart mit ihnen umgehen, weil sie dumm und schmutzig seien. Und das geht so lange, dass beide Seiten es für selbstverständlich ansehen, bis jemand das Gleichgewicht dieser Gesellschaft stört. Hier zum Beispiel scheint es die Vanna gewesen zu sein, die als Dienerin in der Wolkenstadt mal ein bisschen frische Luft atmen und den Kopf frei bekommen konnte.
    Das mit dem Gas finde ich jetzt nicht so „quatschig“. Es gibt den Chefs des Planeten eben einen prima Vorteil, den sie auch zu nutzen wissen. Da muss man die Arbeiter nicht künstlich mit Alkohol, Drogen oder Privatfernsehen dumm halten…
    Und dass Kirk hier so einfach eingreift – ja, was soll er denn sonst tun? Ein ganzer Planet hängt hier von ihm ab. Nebenbei, es hiess, dass der Planet Merak zur Föderation gehört. Aber wird das auch von Ardana gesagt? Die Hauptdirektive wird hier wohl nicht verletzt, weil ja Kontakt bereits besteht. Und Kirk fördert, jedenfalls für mich, nicht die Revolution (zum Beispiel indem er Waffen liefern würde), er bietet eine Lösung an (die dann hoffentlich noch diplomatisch weiter begleitet wird).
    Eine Frage habe ich noch: einer von euch meinte, der Arbeiter, der sich in die Tiefe gestürzt hat, von dem hätte er etwas anderes erwartet. Habe ich das jetzt überhört, oder kam das irgendwo? Ich vermute ja, der arme Kerl wusste, was ihn erwartet. Erst die Folter, und dann scmeisst man ihn sowieso runter… Ist Ardana in der Föderation? Wenn ja, dann haben die Diplomaten bei der Überprüfung geschlafen, oder sie haben wegen der strategischen und wirtschaftlichen Bedeutung beide Augen zugedrückt. Oder man hat ihnen erfolgreich Theater vorgespielt. Alles das soll es heutzutage ja auch ab und zu geben. Was die Folge für mich noch aktueller macht.
    Ein vermutliches Vorbild für diese Wolkenstadt wurde noch nicht erwähnt, obwohl es einem fast in die Augen sticht: von Jonathan Swift, aus Gullivers Reisen, die Geschichte von Laputa, der schwebenden Stadt. Auf dieser Stadt leben lauter weltfremde Wissenschaftler, die nur mit ihren verrückten Experimenten beschäftigt sind. Swift erwähnt aber auch, dass diese Stadt eine Art Gewaltherrschaft ausübt. Wenn nämlich eine Stadt auf dem Festland die Befehle aus Laputa nicht befolgt, dann droht man damit, direkt über diese Stadt zu fliegen und ihr das Sonnenlicht wegzunehmen oder sie plattzudrücken.
    Also, alles in allem, eine wahrhaft klassische UND aktuelle Folge!

  4. Michael

    Hallo Simon und Sebastian!

    Ich stimme eurer Bewertung dieser Episode zu. Die Ansätze finde ich gut, auch die ziemlich offensichtliche Analogie zu „Metropolis“ ist in STAR TREK durchaus vertretbar. Mir gefällt, dass sich die Story auf Kirk uns Spock konzentriert. Kirk wirkt auf mich glaubwürdig und William Shatner hat ihn richtig gut gespielt. Kirks Lösung am Ende passt wie ich finde zu ihm. Die Autoren haben zum Glück wieder auf einen „Abschlusswitz“ verzichtet, das rechne ich ihnen hoch an.

    Spock ist hier schon wie ihr richtig sagt „out of charakter“, als er mit Droxine über seine Sexualität spricht. Vielleicht kann man das damit erklären, dass er von Kirk und McCoy beeinflusst wurde, weil sie so lange zusammenarbeiten und vieles erlebt haben. Ich hätte mir aber gewünscht, dass dieser Aspekt (falls es so gemeint war) vertieft wird. Wahrscheinlich hat die episodenartige Struktur der Serie das verhindert. Spocks voice-over fand ich überraschend und erfrischend. Das war glaube ich die erste und einzige Anwendung dieses Stilmittels in STAR TREK. Ich kann mich jedenfalls nicht daran erinnern, dass es später noch Mal benutzt wurde. Das einzige voice-over, das man hört, sind i.d.R. die Logbucheinträge der Offiziere.

    Das Deus ex Machina mit dem Gas finde ich auch unnötig. Es wäre viel spannender gewesen, die Feindschaft zwischen Troglyten und den Bewohnern von Stratos City weiter auszuarbeiten. Wenn die Troglyten seit Jahrhunderten dem gesundheitsschädlichen Gas ausgesetzt sind, dann rechne ich damit, dass es langfristige negative Auswirkungen auf ihre Körper hat. Von Veränderungen des Erbgutes durch Gifte wusste man in den 60er Jahren zwar noch nicht so viel wie heute, aber grundsätzlich war schon bekannt, wie sich giftige Substanzen auf Menschen auswirken. Am Ende setzt man ihnen Atemmasken auf und die Auswirkungen des Gases sind Vergangenheit. Das ist viel zu einfach! Ich hätte es cooler gefunden, wenn die beiden Gruppen irrationale Vorurteile gegeneinander hegen und sich deshalb hassen würden. Damit könnte man auch besser die Verhältnisse auf der Erde wiedergeben. Sklaven sind ja meistens nicht dümmer als ihre „Herren“. Sie hatten nur das Pech, in einem anderen Land geboren zu werden. Auch die Tatsache, dass McCoy problemlos alles über das Gas herausfinden und sofort eine Lösung präsentieren kann, ist zu hastig und unlogisch. Ich finde, sie hätten dieses Gas einfach weglassen sollen.

    Mich stört auch die Sklavenarbeit, die die Troglyten verrichten müssen. Die Bewohner von Stratos City sind unglaublich weit fortgeschritten, aber sie halten sich trotzdem Sklaven, die mit bloßen Händen oder primitiven Werkzeugen nach wertvollen Rohstoffen buddeln müssen? Warum benutzt man keine Maschinen zum Abbau des Zenit? Wer so eine tolle Wolkenstadt bauen kann, der wird doch wohl auch Bergbaumaschinen herstellen können! Die sind effizienter, zuverlässiger und lehnen sich nicht auf. OK, es gibt genug SciFi, in dem sich Roboter gegen Menschen auflehnen, aber das muss ja nicht zwingend überall der Fall sein. Auf der Erde werden seit Jahrzehnten Industrieroboter und Computer eingesetzt. Ich kann mich an keinen einzigen „Aufstand der Maschinen“ erinnern! So was habe ich immer nur im Kino gesehen.

    Daneben gibt es noch einige Dinge, die mir nicht so gut gefallen. Die Wolkenstadt sieht in der ersten Szene schon richtig schlecht aus. Das erinnerte mich an ein Level in „Super Mario 64“ und ein Musikvideo der Band „Stardust“. Auch in TOS gab es schon bessere Effekte! Den halbnackten Frauen bin ich mittlerweile überdrüssig geworden, das wirkt einfach blöd. Ich gucke mir hier eine SciFi-Serie an und keinen Softporno! Stattdessen hätten sie lieber an der Story arbeiten sollen.

    Ich schreibe immer gerne und viel über die Aspekte, die mich stören. Letztendlich bin ich grundsätzlich aber gewillt, die Folgen wohlwollend zu bewerten. „The Cloud-Minders“ hat mich gut unterhalten. Wegen der vielen Schwächen vergebe ich genau wie ihr ein „Daumen quer“ = mittel.

    Gehabt euch wohl!

    MfG Michael

    P.S.: Ich freue mich sehr, dass ihr als nächstes TAS besprechen werdet! 🙂

  5. Brigitte Heyer

    Hallo, Jungs,

    Vielen Dank für das Lob, ich kriege direkt einen roten Kopf, weil ich mich so lange nicht mehr gemeldet habe. Dabei geht es mir genauso wie euch: Urlaub ist rum, der Alltag hat uns wieder und die Zeit rennt uns davon. Oder wie man bei uns sagt „Tiet löpt“.

    Allerdings habe ich eurem Fazit und den Ausführungen meiner Vorgänger auch nicht viel hinzuzufügen.
    Auch ich habe mich gefragt, wie Ardana Föderationsmitglied werden konnte, aber irgendwie erinnert mich das auch an gewisse EU-Mitglieder oder solche, die es werden wollen.
    „Federation – The first 150 years“ ist ein faszinierend

  6. Brigitte Heyer

    He, was war das denn? Ich wollte doch noch gar nicht abschicken!
    Also: Es ist ein faszinierendes Werk, und ich wünschte, es gäbe bereits eine Fortsetzung davon, allerdings ist es nicht sehr ergiebig was die genaue Organisation der Föderation betrifft. Immerhin wissen wir aus einer DS9-Episode, dass das Kastenwesen nicht gestattet ist.

    Wusste Plasus von dem Gas? Vielleicht, aber ich denke eher, er weigerte sich, die Tatsache zu akzeptieren, weil nicht sein kann was nicht sein darf. Auch das erinnert mich wieder an gewisse Leute, die nur das glauben was sie glauben wollen. Was nicht in ihr Konzept passt ist automatisch fake news.

    So, ich muß noch die letzten beiden Folgen nachholen, bevor der nächste Dienstag vor der Tür steht.
    LL&P
    Eure Bridge

    1. Simon Fistrich

      Vielleicht ist mein Kumpel ja Schwester Ewald, schon mal daran gedacht? =)

  7. Volker

    Eine tolle Besprechung. Wieder einmal. Ich kenne nur die deutsche Fassung. Dort wurde es wohl so gelöst, dass dieses Gas einfach nur unglaublich Aggressiv macht und nicht Blöde 🙂 Wenn das im Original nicht so war, dann hätte das ZDF ja mal die Logik in der Folge gerettet. Immerhin sind sich ja auch alle an die Kehle gegangen.
    Viele Grüße,
    Volker

    1. Reinhard

      Auch der Selbstmord zu Beginn wird opffensichtlich in der deutschen Version plausibilisiert, da dem Troglodyten bei seiner Festnahme explizit Folter angedroht wird. Aber da hätten bei unseren Helden ja schon die Lichter aufgehen müssen, von wegen gewaltloser Gesellschaft.

  8. PeeWee

    Guten Tag!

    Bevor ihr zu THE CAGE kommt, empfehle ich, mal die TWILIGHT ZONE Episode „People Are Alike All Over“ anzuschauen, da dürften sich ein paar interessante Parallelen finden, die über die Hauptdarstellerin hinausgehen.

    Sonnige Grüße
    PeeWee

  9. Michael Kleu

    Die älteste mir bekannte Wolkenstadt ist Wolkenkuckucksheim (auf Altgriechisch: Νεφελοκοκκυγία bzw. Nephelokokkygia) aus Aristophanes‘ „Die Vögel“ (414 v.Chr.).

    Überhaupt erinnert mich die Gesellschaft ein bisschen an das klassische Athen. Einerseits die Schöngeister, die Erfinder der Demokratie; andererseits ist das aber alles nur möglich, weil man genug Sklaven hat, die die Arbeit erledigen, während man selbst mit schöneren Angelegenheiten beschäftigt ist 😉

    Und noch einmal schließe ich mich Eurer Bewertung an.

  10. Mister Incredible

    Moin zusammen,

    Da war doch wieder ein gradioses Kulissenrecycling am Werk, oder? Die hübschen Glitzerfelsen von „Planetengirls“ glaube ich 1:1 in exakt derselben Positionierung vorgefunden zu haben, der Höhleneingang und selbst das knallbunte Augen-Lidschatten-Makeup war identisch. Hoffen wir mal, dass es der Zuschauer nicht merkt, hihi.

    Überhaupt… das Publikum. Wenn man sich die damalige Briefekampagne betrachtet, den Sendeplatz der dritten Staffel, den Umgang mit der Zielgruppe in der vorherigen Folge…meint Ihr, die Macher der Urserie haben überhaupt einen Schimmer davon gehabt, welches Potenzial in Fandom, Kult und Franchise steckte? Mir kommt das so vor, als hätten die Entscheidungsträger noch mental voll im Mief der McCarthy Ära gesteckt und gar nicht mitbekommen welche Chancen sie da einfach verspielten. Gab es damals Beteiligte die das Potenzial erkannten? Hat irgend jemand in der Rückschau mal reflektiert, was gut oder was blöd gelaufen war? Gut, mangels Internets war die Interaktion mit Fans kaum mit heute vergleichbar, auch nicht sie Frage, ob eine Show ankommt oder auch nicht, aber hätte nicht die Briefkampagne schon Hinweis genug sein müssen? Welch ein Glück, dass man mit TNG einen weiteren Versuch startete!

  11. Mister Incredible

    Da fällt mir noch was ein zum Doppel-Beam-Event, was als kostenintensiv bezeichnet wurde. Mir fiel auf, dass man auf dem Transporter Pad der Enterpreise nur die erste kurze Phase einer Rematerialisierung sah, aber nicht um wen es sich handelte. So ist anzunehmen, dass man hier einfach auf eine ältere Szene zurückgriff beim Beamvorgang einer einzelnen Person, um eben diese Kosten zu sparen.

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