#26: Errand of Mercy (TOS 1.26)

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16. März 1967:
Noch eine Variante der Frage aus Episode 23: Stell dir vor, es ist Krieg, alle gehen hin – und trotzdem passiert nichts. Dabei hatten sich Jim (diese Woche gespielt von Al Pacino) und Kor (Robert De Niro) den Kampf so schön vorgestellt.

In Deutschland: Kampf um Organia, ausgestrahlt am 15. Dezember 1973.

Dieser Beitrag hat 9 Kommentare

  1. Tom

    Ich möchte euch zu eurem tollen Podcast gratulieren. Habe mich jetzt komplett durchgehört. Ich höre euch total gern zu. Und was ihr immer an Trivia Wissen raushaut ist der Wahnsinn, da kann jeder Hardcore Trekkie noch was lernen.

    Man merkt auch dass ihr Ahnung von Film und Fernsehen der damaligen Zeit habt und deshalb nicht alles unüberlegt niedermacht sondern es im Kontext der Zeit betrachtet.

    Zur Folge: War ein bisschen negativ kommentiert von euch, vor allem dass Kirk nicht sofort kombiniert dass es sich um allmächtige Wesen halten muss finde ich verständlich. Kirk hat ja noch nicht alle TOS Folgen gesehen und gemerkt dass überall allmächtige Wesen rumlaufen! In der Spiegeluniversum Folge lernen wir übrigens ein Volk kennen dass tatsächlich so absurd pazifistisch ist wie es hier von den Organiern vorgegeben wird.

    Die Folge ist gut lesbar als Kritik der Stellvertreterkriege der damaligen Machtblöcke. Der Vietnamkrieg mit amerikanischer Intervention begann 1 Jahr zuvor? Ich glaube nicht dass die Folge satirisch gemeint ist aber natürlich muss man alles überspitzt darstellen um alles in 50 Minuten abschließen zu können.

    Neben all dem ist es aber einfach eine Riesen Gaudi, allen voran die Aufeinandertreffen von Kirk und Kor. John Colicos ist genial als spitzbübischer Schurke, der es liebt böse zu sein. Eine meiner liebsten Folgen von TOS.

    1. Sebastian

      Mahlzeit Tom,

      danke für Deine netten Worte!

      Vielleicht habe ich mich mal wieder verkürzt ausgedrückt… Mich hätte es auch sehr verwundert, wenn Kirk gleich allmächtige Wesen hinter den Organiern vermutet hätte. Dass sie aber irgendwie mehr sind, als sie zu sein scheinen, wird sehr früh offenbar. Also dem Publikum, nicht so sehr Kirk und Spock. Spätestens in dem Moment, als Trefayne die Bodentruppen von seinem Stuhl aus übergenau detektiert, hätte ich zumindest ein „Moment mal!“ erwartet. Dass man den späteren Gefängnisausbruch schulterzuckend hinnimmt, grenzt an Fahrlässigkeit.

      Die Halkaner aus „Mirror, Mirror“ sind äußerst pazifistisch, ganz klar. Die geben sich aber auch lange nicht so doppelbödig-abgehoben wie die Organier. Bei denen denke zu keinem Moment, dass da irgendwas im Busch wäre.

      Und ich glaube immer noch, dass der spätere Protest („Ihr habt nicht das Recht, uns den Krieg zu vermasseln – der wär doch so schön gewesen“) bewusst als satirische Antikriegsbotschaft gezeichnet war. Die 45 vorangehenden Minuten wirken eher nicht so, zugegeben.

      Bis nächsten Dienstag!
      Sebastian

  2. Bridge66

    Hallo, Jungs,

    Bin diesmal ein bisschen spät dran, aber vor der nächsten Folge will ich doch noch einen Kommentar abgeben.

    Ich war auch neugierig, ob es so was wie eine Zivilisationskala wirklich gibt. Zutrauen würde ich es den Wissenschaftlern schon. Die wollen doch immer alles in Schubladen stecken, auch wenn man Äpfel nicht mit Birnen vergleichen kann. Das einzige, was ich gefunden habe, ist die Kardaschow-Skala. Danach befindet sich unsere heutige Erde gerade mal auf Stufe 0,7 (von drei). Es würde zu weit führen, das jetzt genauer aufzudröseln, googelt einfach mal selbst, wenn es euch interessiert.

    Kirks gönnerhaftes Hilfsangebot an die Organier erinnerte mich an einen alten Song von Reinhard Mey: „Guck mal, ach nee, sieh mal da, Mann aus Alemannia!“

    In dem Buch „Star Trek Federation – The First 150 Years“ wird im 4. Kapitel u.a. auch der Vertrag von Organia behandelt. Auf S. 118 gibt es ein hübsches Bild von Ayelborne, wie er gleichzeitig im Büro des Föderationspräsidenten und vor dem klingonischen Kanzler steht.

    Tja, die Klingonen haben in der Tat eine bemerkenswerte Entwicklung im Lauf der verschiedenen Serien gemacht. Dennoch kann ich den Typen nichts abgewinnen, tut mir leid.

    Aber das Zusammenspiel von Kirk und Kor war sehr amüsant. Was, kein Krieg? Schade. Na gut, gehen wir halt einen trinken. Die erste Runde geht auf mich. 🙂
    Ich weiss nicht, ob es schon erwähnt wurde, aber einer der neuen Discovery-Bösewichte, ein gewisser Kol, stammt aus dem Haus des Kor!

    Ich freue mich schon auf den nächsten Cast. „Auf Messers Schneide“ kenne ich bisher nur in der Blish-Version und ich muss gestehen, ich habe nur Bahnhof verstanden. Vielleicht sehe ich ja in zwei Tagen klarer… 🙂

    Bis dahin LL&P
    Eure Bridge

    1. Kleiner Bruder

      Mir fiel gerade Perry Rhodan ein. Da hatten die Arkoniden so ein Einstufungssystem, mit sich selbst auf Stufe 9 und den „primitiven“ Menschen auf Stufe 4.
      In dem verunglückten Film von 1967 gibt es eine ziemlich freche Szene. Da zwingt Perry Rhodan die Arkonidin Thora zu einem Kuss und als sie sagt ‚Wie können sie es wagen!“ sagt er sinngemäss: „Ich bin Stufe vier. Ich kann noch tiefer gehen, wenn sie wollen“.
      Und dann müssen die primitiven Menschen die degenerierten Ausserirdischen retten… Heute hat das alles schon ein Geschmäckle. Die einen kommen rassistisch daher, die anderen sexistisch.

  3. Blairiode

    Wieder eine tolle Folge. Aber da ihr über alte Star Trek Share wäre redet heute gibt’s da Mods. Zb der mod für Stellaris Star Trek New Horizon, wer BotF nochte wird den mod lieben. Kennt ihr eigentlich Star Trek online? Da gibt’s auch ein paar coole Mission im Tos Style. Darüber reden wäre doch ne gute Trek am Freitag Folge.

  4. Kleiner Bruder

    Hallo zusammen!
    Etwas mehr als nur verspätet, wollte ich mich bei euch bedanken für diese höchst amüsante Folge. Die ganze Absurdität, die in solchen Konflikten steckt, wird fühlbar. Klar muss Krieg geführt werden, damit der Feind Bescheid weiss. Wo käme man da hin, sich auf irgendwelche Diplomaten oder sonstige Friedensstifter zu verlassen!
    Was mich aber schon ziemlich zu Anfang gewundert hat, was will Kirk den Organiern eigentlich anbieten? Wie will er sie denn beschützen, wenn er nur die Enterprise zur Verfügung hat gegen eine klingonische Flotte? Dafür spuckt er schon richtig grosse Töne….

  5. TaoTao

    Für mich sind die Organianer die netten Opas der Galaxie. Sie spielen mit den Enkeln geduldig Mittagstee in der Puppenküche, lassen sie sich kabbeln, hören mit halbem Ohr hin, lächeln nickend und greifen erst durch, wenn es zu bunt wird. Sie erklären sich in meinen Augen nicht, weil alles auf einer solch anderen Ebene stattfindet, die sie nicht recht ernstnehmen können und davon schon zu weit entfernt sind, um sich damit grundlegend beschäftigen zu wollen.
    Ich las dazu, „Parabel über Eigennutz und Selbstüberschätzung“, das trifft es für mich wunderbar.

    Die Folge war für mich echt schön zu sehen, ich genoß das Setting, die Ausstattung. Die Story hat mich nicht so getriggert wie euch im Cast, konnte ich echt gut sehen.

    Da Scotty gar nicht dabei war, bekam Sulu mal das Kommando. – Da fällt mir ein, im DVD-Bonusmaterial wurde erwähnt, dass man ursprünglich die dicke Männerfreundschaft zwischen den beiden anlegen wollte, die das Schiff lieben – Scotty und Kirk. Da sie schwerlich aufeinander treffen, wurde Spock ausgewählt und um zu komplettieren kam McCoy dazu, der daher oft auf der Brücke rumstehen darf.

    1
  6. Helmut

    Der Dahar-Master erscheint. John Colicos, mein Lieblings-Baltar spielt den ersten der drei wichtigsten Klingonen. Und das tut er einfach brilliant. Nach Khan ist er auch mein Lieblings-Bösewicht.
    Wie so oft lerne ich auch in dieser Folge wieder einiges von euch. Die Entstehung der Klingonen als „Billig-Romulaner“ ist irgendwie peinlich, aber plausibel. Die Turnmatte – wie konnte ich die übersehen?
    Aber ein Riesen-Logikloch habt ihr auch übersehen, genau wie Spock. Die mittelalterlichen Ziegenhirten haben automatische Türen! Die Klingonen machen die Tür zum Ratskeller zwar brav händisch auf und zu aber sonst bewegen die sich von selbst. Am krassesten fällt es an der Zellentür auf. Sie schwingt von Geisterhand auf und erst dann kommt Aelburn um die Ecke geschlurft. Hätte Spock seine grauen Zellen beisammen gehabt, hätte er schliessen müssen, dass die Organier entweder technisch weiter entwickelt sind als sie scheinen oder sie sind Telekineten, also erst recht mit erhöhter Vorsicht zu genießen!
    Was haben wir noch? Captain Sulu darf zum ersten Mal in der Mitte sitzen. Also müssen zwei Milchbärte ans Lenkrad, damit er überlegen aussieht. Nachdem es Wesley Crusher noch nicht gibt, sind das wahrscheinlich irgendwelche Praktikanten vom Set.
    Spaßig, die Organier haben sowas wie eine erste Direktive, die Föderation hat sie diese Woche wohl ausgesetzt. An eure Theorie mit der Satire kann ich nicht wirklich glauben. Selbst wenn die Autoren das so gemeint haben könnten, der amerikanische Durchschnittsdenker kommt da nicht mit. Recht auf Krieg – da muss ich irgendwie an Trump denken.
    Was haben wir also als Fazit, woraus die Bewertung entsteht: Den Friedensvertrag von Organia als Meilenstein in der Star Trek Handlung, zum ersten Mal die Klingonen, wenn auch noch recht unfertig, einen überragenden John Colicos.
    Also Daumen hoch und Freude dabei, den Gedanken an die nächste Folge verdrängen wir konsequent.

  7. Stefzga

    Hallo, noch ein Hinweis zum Aussehen der Klingonen. Angeblich ist da der Darsteller des Kor mitverantwortlich. John Colicos berichtete wohl mal im „Starlog Magazine“, dass der Chefmaskenbildner, Fred Philips ihn fragte, wie er aussehen wolle… Antwort: „…Laß uns in der Geschichte zurückgehen, und an Dschingis Khan denken, denn Kor ist ein militärischer Führer, auf dem Weg, mit seinen Horden das Universum zu überrennen.“ Seine Haare seien gerade sehr kurz und nach vorn gekämmt gewesen und der meinte weiter: „Färb mir die Haare schwarz, und mach‘ eine Welle hinein – gib mir einen leicht asiatischen-tatarischen Touch. Lass uns eine bräunlich-grüne Schminke nehmen, so dass ich wie nicht ganz von dieser Welt aussehe.“ Zwei Stunden später hätte er dann ausgesehen, wie in der Folge…

    Kurzum: John Colicos ist nach dieser Version für das „Blackfacing“ verantwortlich…

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