#395: Alliances (VOY 2.14)

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22. Januar 1996:
Andauernde, verlustreiche Kazon-Angriffe und Chakotay zwingen Janeway zu etwas, das sie immer vermeiden wollte: Verhandlungen mit den Chef-Unruhestiftern im Delta-Quadranten – und am Ende ausgerechnet noch mit der Abtrünnigen Seska und ihrem Jockel Culluh. Doch zum Glück begegnet Neelix im Knast der schöne Mann Mabus, mit dem man unbedarft ein blauäugiges Bündnis eingeht.

In Deutschland: Allianzen, auf VHS am 27. März 1997, ausgestrahlt am 28. Juni 1997.

Dieser Beitrag hat 30 Kommentare

  1. TaiFei

    ach Mist, habe die falsche Folge vorgekuckt. 🙁

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    1. Maestro84

      Tja, dann musst du wohl mit TAD noch einmal ganz von vorne anfangen 😉 .

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  2. Don

    Die Einführung der Trabe war zumindest eine halbwegs okaye Erklärung dafür, warum ein derart verkorkstes Volk wie die Kazon überhaupt über soviel interstellare Hochtechnologie verfügen kann.

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  3. Grimm

    Moin ihr 2. Gute Folge, hat wiedermal sehr Spass gemacht und gestaltet meine Zeit auf Arbeit etwas angenehmer.
    Zur 1. Direktive ist mir was eingefallen.
    In ein paar Folgen erfährt man was von Tuvoks Vergangenheit. Da schwärmt Janeway etwas über die „alten Zeiten“ betont aber das Typen wie Kirk oder Zulu heutzutage untragbar wären für Starfleet.
    Was ist also wenn die 1.Direktive sich ebenfalls mit Starfleet Gewandelt hat?

    (ja ich weiss, die 1.Direktive wird oft als lazy writing verwendet und genutzt wie es den Autoren passt)

  4. Justiniaan

    Oh welch Freude.
    Alliances ist mehrfach spannend.
    In den vorigen Folgen wurde die Voyager ja eher verheitzt.
    Jetzt wird alles besser (bis man in Season 5 wieder auf 8-Jährigen Niveau zurückkommt).
    Sei’s drum
    Ich würde sagen, dass diese Folge eine meiner meistgesehenen ist.
    Weil Alliances spannend, interessant und sexy ist.
    Vor der TAD-Besprechung des Staffelfinales in 10+ Episoden noch zu erwartendes Material wartet auch mit meiner Meinung nach überragenden Einsätzen auf (Melt, Dreadnought, Lifesigns, Deadlock ♡, The Thaw ♡, Tuvix und Resolutions).
    Darauf können wir hinfiebern, Leute!
    Ich persönlich freue mich auf eure Besprechungen und kann den Dienstag oft kaum abwarten.

  5. René

    Hallo zusammen,

    ich verstehe Janeways Rede am Schluss auch schon deshalb nicht, weil auch die gelobten Prinzipien der Föderation sie in dieser Situation keinen einzigen Millimeter weitergebracht haben. Die Voyager steht wieder am Anfang, nichts ist besser. Und die Ablehnung der Sichtweisen anderer Kulturen, hat die Situation sogar noch verschlimmert und die Crew zukünftiger Optionen beraubt.

    Werteorientierung ist richtig und wichtig, wird aber dann zum Problem, wenn sie zum Dogma gegenüber anderen Kulturen erhoben wird. Im Endeffekt führt dies dann zur eigenen Isolation, weil die eigenen Möglichkeiten des Handelns, die Möglichkeiten Bündnisse und Abkommen zu schliesen immer geringer ausfallen. Ein Teufelskreis: Der eigene Einfluss sinkt und ich kann mir mit meinen Werten einen schönen Abend machen.

    Grüße an alle

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    1. Mister Incredible

      Hallo, René! Wenn es ab jetzt geschmeidig-smooth nach Haus ginge, dann hätte man ja keinen Konfliktstoff mehr für die folgenden fünf Staffeln *lg*

  6. Bridge66

    Hallo Jungs,

    bei 00.38 fühlte ich mich als Hobbyhistorikerin und selbst ernannter A&A-Offizier herausgefordert. Niemand könnte jedoch die komplexe Situation im Nahen und mittleren Osten besser erklären als Claus von Wagner und Max Uthoff es bereits 2014 in der Anstalt getan haben.
    Guckst du hier:
    https://youtu.be/MCjeHLjyiMo?si=UvbQ0hzvZegXZzE8

    🖖Bridge

  7. BjoernHH

    Ihr habt den Tuvok doch schon mal als Derrick der Voyager bezeichnet, als er in den sauertöpferischen Detektiv-Modus geschaltet hat, bei dem Simon die Füße einschliefen, ich glaube es war in Ex Post Facto.

  8. Christian Berger

    Hologramme sind übrigens nur selten diese „Silberfolien“, das war eine Möglichkeit die zu reproduzieren.

    Die Hologramme um die es hier geht waren vermutlich Unikate die mit dem Holographieverfahren erstellt werden. Dazu nimmt man einen Laser, weitet den Strahl auf und teilt ihn in 2 auf. Einer geht auf das Objekt, der andere auf den Film. Im einfachsten Fall steckt man den entwickelten Film wieder da hin wo er vorher war, und man sieht das Objekt so, als ob es noch da wäre.

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    1. Benedikt

      Man braucht aber auch einen speziellen Film, dessen Körnung kleiner als die Wellenlänge des Lasers(?) ist, soweit ich mich erinnere.

  9. Christian Berger

    Das mit dem eigenwilligen Verändern von Inhalten passiert übrigens gelegentlich. Ein berühmtes Beispiel ist beispielsweise die Veröffentlichung von „The Rescuers“ (Bernard und Bianca) von 1999 wo jemand ein Nacktbild hineinmontiert hat.

  10. Michael

    Ich kann es nicht anders sagen, ich verstehe Alliances als Konzept für eine Folge nicht, sie unterhält nicht mal gut.
    Die Prämissen wieder leider wieder sehr schablonenhaft. Die Kazon werden nie aktiv, wenn die Voyager andere Probleme hat. In der vergangenen Woche trieb die Voyager tagelang im All ohne ihre Position zu verändern. Die Kazon, die wochen-, nein monatelang hinter dem Schiff hinterherfliegen, krümen nicht einen Finger. Aber schon beim Eingrooven in die Folge ist zu konstatieren, dass die Voyager samt Crew im Sinne der Story weder in der Lage ist, sich mit den Sensoren, dem Antrieb, noch Waffen und Schilden (es existiert, wie am Ende der Folge erwähnt kein Ressourcenproblem, was dem widersprechen würde) die Kazon vom Leib zu halten.
    Kann man jetzt sagen, fahre doch mal die Suspension of disbelief hoch, jedoch, wo ist sie denn, die Kazon-Folge, wo sich die Autoren eben nicht in eine Ecke geschrieben haben und dadurch mit reichlich Klimmzügen in der Story und im Verhalten der Charaktere die Situation zu retten versuchen?
    Über den Jean lässt sich sicherlich einiges Schlechtes sagen, next level ist ihre Art, Entscheidungsprozesse an Bord anzustoßen. Neben den offiziellen Briefings, den Gesprächen auf der Brücke, tingelt Janeway in dieser Folge in Einzelgesprächen einzelne Brückenoffiziere ab. Das kriegen wir als Zuschauer mit – was ein ziemlicher Wissenvorsprung gegenüber einem Harry Kim oder Tom Paris ist und durch nichts begründet wird. Janeway hat vielleicht einige Lieblinge an Bord, andere müssen ihr Kommando dagegen mit weniger Informationen vertreten. Diese Situation wird später noch verfahrener, wenn Seven von Janeway protegiert wird. Ich finde das den fast 150 Leuten an Bord auf eine unangenehme Weise unfair gegenüber.

    Letzter Punkt, ich kann die Aussage, dass Janeway rassistische Ressentiments zeigt, nicht vollends nachvollziehen. Ich habe nichts dazu gefunden, ob die Kazon olfaktorisch im Vergleich zu anderen Spezies hervorstechen.

    1. TaiFei

      Das ist ein Querverweis auf die Klingonen in Star Trek 6. Da wird den Klingonen, seitens einiger Förderationsmitglieder, ja ein niedrigerer Zivilisationsgrad unterstellt und das auch mit dem Geruch begründet. Auch wenn der Geruch hier nicht zur Sprache kommt, sind ähnliche Ressentiments durchaus erkennbar.

      1. Michael

        Ich möchte den Punkt nicht gänzlich von der Hand weisen; einerseits eine Referenz auf Star Trek 6 leicht diffus vorauszusetzen, um Unausgesprochenes in Voyager anzudeuten, aus meinem eigenen – subjektiven – Dafürhalten wären ausreichend Dialogzeilen möglich gewesen.
        Ich als Zuschauer weiß verhältnismäßig wenig über die Kazon. Jetzt auch mal ab vom Geruch – was generell die Frage aufwirft, wie gut man sich untereinander riechen kann auf einen Raumschiff der Föderation. Kazon-Frauen? Nicht in Sicht. Ist Charisma und Verhandlungsgeschick einem Kazon wichtig oder nur die eigene brutale Stärke? Das kann ich nicht beantworten. Von dem, was in der Serie mir gezeigt wurde, würde ich sagen: nein. Vielleicht gibt es aber auch eine Buchserie oder was auch immer, die meine Wahrnehmung widerlegt. Alles möglich, oder nicht. Nicht ein Iota mehr als ich wissen muss, wird mir zugebilligt.

        Mir fehlt schlicht die Fantasie, mir einen einen Friedensschluss mit den Kazon vorzustellen. Wie sähe der aus und wie stabil wäre er? Von der Figurenzeichnung sind die Kazon ein Haufen gewaltbereiter Männer.

        Und ja, zugegeben, da sind sie halt wie die auf Wish bestellten Klingonen der Originalserie. Aber das war zu Zeiten von Alliances schon 30 Jahre her.

        Ohne redeemable qualities, kann ich verstehen, warum Janeway da keine großen Ambitionen verfolgt, sondern eher bereit ist, mit den Trabe auf ein frisches Pferd zu setzen. Ich sehe da kein dominant rassistisches Motiv. Wenn, dann bitte auch so schreiben im Drehbuch.

        Ebenso hätte man die Kazon dann eben so schreiben können, dass zeitlich befristete Allianzen, wie z.B. zwischen Ägypten und Israel (1970er) , dem Osmanischen Reich und Venedig oder – um im Star Trek 6 Bild zu bleiben – den USA und China in der Phase der Annäherung Mitte der 1970er, eine realistische Perspektive zu geben.

        So ist es wieder das übliche Kleinklein Star Treks ohne Änderung des Status Quo.

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  11. Benedikt

    Bei der Frage W.W.J.D. (What would Jean do?) bin ich bei Simon.
    Ja, Jean-Luc würde definitiv auf die kulturelle Toleranz verweisen, selbst wenn die Kultur auf der Verhöhnung der Glatzenträger beruht. Natürlich kann ich nicht in seinen ohnehin fiktiven Kopf schauen, und im Zweifelsfall wird seine Entscheidung auf den Zwängen des Plot beruhen. Aber eine solche Toleranz (auch bei persönlicher Betroffenheit) entspricht seinem Charakter (und wohl auch den Prinzipien der Föderation, wobei wir ja gesehen haben, daß diese oft eher lockere Richtlinien sind). Es ist, was der erfahrene Zuschauer von unserem Jean Luc erwarten würde.
    Und leider entspricht es Catherin Janeways Charakter, eine solche Zurücksetzung persönlich zu nehmen und entsprechend aggressiv zu reagieren.
    So stellt sie sich jedenfalls für mich dar, und zwar über die ganze Serie hinweg. Und das liegt nicht an Kate Mulgrews Darstellung, das liegt daran, wie der Charakter geschrieben ist.
    Und damit meine ich natürlich nicht, daß sie die Diskriminierung von Frauen gutheißen soll. Das tut auch Jean-Luc nicht. Aber wenn es ihr um die Rechte der Kazon-Damen gehen würde, sollte sie gerade den Kontakt suchen und Änderungen anstoßen. Geht es ihr aber nicht. Ihre eigene Autorität wurde in Frage gestellt, und da ist sie sehr empfindlich.

    Übrigens ist Entropie nicht das Gegenteil von Chaos. Im Gegenteil.

    Bezieht sich die erste Dirktive nicht ausschließlich auf Präwarp-Kulturen? Die Kazon kennen den Warpantrieb und nutzen ihn auch, selbst wenn sie ihn nicht selbst erfunden haben.

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  12. sternburg

    Leichter – und natürlich unbeabsichtigter – Hirnschmelzmoment, wenn Sebastian lapidar darüber herumphilosophiert, ob man wohl zum Eigenschutz mit dem Anführer einer Macht kooperieren würde, den man persönlich komplett verabscheut. Schon gut, Donald, niemand redet hier von Dir, guck mal, da drüben läuft Fox News auf diesem Fernseher da hinten, da ist es auch schön, viel Spaß.

    Liebe TaDeriche, ich kann mich zufällig (es ist tatsächlich ein skurriler Zufall) sehr gut daran erinnern, wo exakt ich damals auf einem Spaziergang den Teil eurer „Star Trek The Motion Picture“-Besprechung gehört habe, in dem es um die zuerst beauftragte Special-Effects-Firma ging, und wie die daran warum genau gescheitert ist und was dann passierte. Und ich könnte auch noch auf einer Karte abmessen, wo genau ich damals beim Hören desselben langging und wie lange das wohl gedauert haben mag. Was ich damit sagen will: Ihr wollt jetzt zusätzlich die echte Story raushauen? Es gibt _noch mehr_ dazu zu sagen? Ich meine, count me in, ich bin heiß wie Frittenfett, ich will alles dazu wissen. Aber irgendwie dachte ich bisher, dass ich dazu schon alles wissenswerte weiß. Keine Ahnung, wie ich darauf komme.

    Ich hab zu dieser Folge Voyager wirklich nichts zu ergänzen, was ihr nicht schon gesagt habt. Grundsätzlich coole Ideen, alles ganz schon krude umgesetzt, wohlwollender Daumen in die Mitte.

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  13. Maestro84

    Ich mag die Folge, weil diese gut darlegt, warum die Straßengangs der Käson trotzdem Hochtechnologie besitzen. Bei den Klingonen fragte ich mich ja immer, wie die es geschafft haben, bei all dem „Blood & Glory“-Gedöns eine Infrastruktur in Sachen Fertigung und Forschung aufzubauen. Wobei: Wurde mal erklärt, in wie fern die Klingonen auch unterjochte Völker für so Etwas nutzen? Die Romulaner lassen ja mindestens die Remaner für sich schuften und nutzen diese als Frontkanonenfutter, wie wir noch erfahren werden.

    Mich erinnert das Verhalten vom Katharina gegenüber den Käson ein wenig an das Verhalten vom Spencer gegenüber den Ferengi. Ein Grundrassismus gegenüber Spezies, die sich in größerem Maße von den Spezies der Föderation unterscheiden, scheint in der Sternenflotte nicht gerade selten vorhanden zu sein. Ob dies seine Herrlichkeit Gene so gewollt hätte?

    Kleine Kritikpunkte hätte ich bei der Folge aber auch. Da wäre z.B. das zu schnelle Vertrauen in die Trebe, nur weil dieser „menschlicher“ daherkommen. Außerdem finde ich es auch schade, dass beim Gatling-Feuer eines Raumschiffs in einen Raum nur minimale Schäden am Inventar entstehen. Ich erwarte ja keinen Exterminatus, aber ein paar Leutchen darf es schon zerfetzen und das Gebäude eine schwelende Ruine sein.

    PS: Für die Voyager-Crew muss dieser Sektor des Delta-Quadranten der „Shithole“-Sektor schlechthin sein, wie der Trekker Donald wohl sagen würde.

    1. stef baura s

      ok, die Ereignisse der vergangenen Woche scheinen bei mir doch einen nachhaltigen Schaden im Gehirn verursacht haben.

      Ich habe jedenfalls sehr sehr lange überlegt, wer Katharina ist. Sehr sehr lange. Und dabei den Bildschirm angestarrt. Es ist sogar Katharina di Medici für eine Millisekunde durch mein Gehirn gerauscht. Ja, ist sie.

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      1. Maestro84

        Ich könnte auch vom Rinchen („s’Rinchen stänkert gegen stinkende Käsons.) schreiben. 😉

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    2. Benedikt

      Es gibt die recht verbreitete Fantheorie, daß die Klingonen den Warpantrieb von den Hurq übernommen haben – bzw. reverse-engineered, wie Simon und die Angelsachsen sagen.
      Wobei ich eigentlich keinen Widerspruch zwischen dem Blood-and-Glory-Gedöns und technologischer Entwicklung sehe. Die Klingonen sind – gerade mit ihrer überbetonten Kriegerehre – ganz klar an die Wikinger und ans feudale Japan angelehnt. Und beide historischen Kulturen haben beachtliche technologische Leistungen zu verbuchen. Von den Nazis mit ihren Raketen und Düsenjets will ich hier gar nicht reden. Die hatten zwar auch eine Blut-und-Ehre-Ideologie, aber ich hoffe doch, daß unsere Klingonen von dieser Variante weit entfernt bleiben.

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  14. Helen

    Hallo Sebastian, Hallo Simon, liebe TaDler,
    das ist mein erster Kommentar, ich hab mir auch die Netiquette durchglesen und bemühe mich redlich, trotzdem schreibe ich das hier gerade ganz schön emotional angefasst.
    Ich hab heute morgen zum Aufstehen die Folge (Alliances VOY 2.14) gehört und es hat mich heute den ganzen Tag nicht losgelassen (was bei einer Erwachsenen Frau mit Vollzeitstelle nicht sein sollte), wie ihr über diese Szene zwischen Chulluh und Janeway gesprochen habt.
    Die Situation das ein Mann was blödes sagt/ sich scheiße verhält und am Ende geht es nur darum ob die Frau sich nicht besser/ souveräner/ gelassener etc. hätte verhalten können ist mir leider schon viel zu häufig untergekommen und ich finde den Twist von „sie ist nicht tolerant genug“ wirklich zum kotzen (ich heule vor Wut – (zum 3. Mal)).
    Weil wo soll das hin führen? Dieses Treffen ist dafür da um eine Allianz zwischen den Nistrim – die Chulluh anführt – und der Voyager – die Janeway anführt – zu verhandlen und Chulluh macht deutlich, dass er sie als Anführerin nicht akzeptieren wird (und zwar nie). Da geht es nicht um Föderationsbeitritte oder Handelsabkommen und es kann auch nicht einfach jemand anderes als Botschafter eingesetzt werden, da geht es darum das er deutlich macht das er nicht mit ihr kann weil sie eine Frau ist. Sie erkennt das es dann wohl nichts nützt und beendet das Gespräch. Und dann ist SIE daran Schuld? Oder ist der Vorschlag wirklich das Tuvok übernimmt und jedesmal wenn eine neue Entscheidung ansteht lügt und sagt „NEEEE Janeway hatte damit garnichts zutun, wir kumpeln das hier unter uns Männers aus keine Sorge“? Ihr sagt Jeri Taylor hat das Drehbuch geschrieben, ich hab keine Ahnung von Ihr aber ich kann mir gut vorstellen das Sie ähnliches in Hollywood auch erlebt hat. Und das ihr danach jemand gesagt hat „das hättest du aber toleranter/ diplomatischer lösen können, selbst Schuld wenn du keine Freunde hier findest.“ Ich finde auch nicht das „wir behandeln Befölkerungsgruppe XY scheiße“ jemals Teil einer Kultur ist. Und ich finde auch keine Anzeichen in der Folge, dass das für die Kason wirklich zutrifft (man sieht nicht so viel von den anderen Majes aber keine macht einen dummen Kommentar und Chulluh macht Seska gegenüber noch mehrere). Aber selbst wenn: Quark, Nog und Rom können doch trotzdem mit Frauen REDEN.
    Und dann der Vergleich mit Picard und der Glatze – also Entschuldigung… ein Geschlecht ist deutlich mehr als eine äußerliches Merkmal. Es werden noch so viele Szenen kommen in denen ihr erzählen könnt warum Picard der viiiieeeel bessere Captain ist – und wahrscheinlich habt ihr objetktiv für StarTrek recht aber hier diese kleinen unwichtigen Szene in der eine Frau mal nicht „drüber stehen muss“ sondern einfach eine Konsequenz zieht.

    So jetzt ist das doch tatsächlich ein echter Internetkommentar geworden…
    Ich möchte noch kurz sagen das ich euch wirklich gern höre und danke für die ganze Zeit sagen die ihr da rein investiert. Ich geh und überweiß euch auch gleich erstmal was, weil mir durch diese ganze Aufregung klargeworden ist, dass ich euch ja schon seit 30 Folgen höre. Es hat mich einfach seit 12 Stunden nicht mehr losgelassen und jetzt musste es irgendwo hin.

    PS: viel Interessanter finde ich eigentlich den Klassizismus der Folge, auch weil er mir und vielen anderen Gymnasiasten Trekkis hier sehr häufig selber passiert.
    Da ist der redegewandte, gut gepflegte Mabus und seine Trabe und weil er nicht so ungehobelt ist und einen respektvoll behandelt vertraut man ihm (fälschlicher weiße) und ist hilfsbereiter. Das ist natürlich falsch…

    VG Helen

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    1. Sebastian

      Hallo Helen,

      vielleicht mache ich das, was ich in der Folge ausdrücken wollte, hierdurch verständlicher…

      Culluhs Verhalten muss selbstverständlich als unterirdisch erkannt und bezeichnet werden. Das sollte dann aber Teil der Ansage sein – die sich auch ein Nog zu Recht anhören musste – um ihm klar zu sagen: „Hömma, du Vogel, wenn du mit wem sprechen willst, dann mit mir, denn ich bin die Chefin. So läuft das bei uns, also deal with it. Und wenn dir das Bauchschmerzen bereitet, dann sind das tough noogies. Kannst ja auf dein Schiff gehen und mal darüber nachdenken, was wir dir damit sagen wollen. Bis später.“

      Aber einfach nur: „RAUS HIER!“, Tür zu und Burgtor hoch finde ich nur bei glasklarem Faschismus zwingend notwendig, im Angesicht „normaler Verbohrtheit“ jedoch finde ich es unbeweglich und nicht zielführend. Man hätte gar kein Meeting anberaumen müssen, wenn man mit der längst bekannten Eigenart der Kazon nicht im harten Diskurs umzugehen versuchen möchte. Zu Kommunikation gehört meines Erachtens, dass man mit gutem Beispiel vorangeht – zur Not mit Zähneknirschen und Bauchweh, aber selbstverständlich immer mit klaren Ansagen. Ansonsten landet man bei Grabenkampf-Interaktion, mehr Spaltung, mehr Radikalisierung, vgl. den dritten Planeten von der Sonne 2015 bis 2024 und darüber hinaus.

      EDIT: Schon im Umgang mit Seska zeigt Culluh ja, dass er sich durchaus unterordnen kann, wenn man ihm mit Stärke begegnet. Nur muss der alte Gockelhahn sich am Anfang immer erstmal aufplustern. Meine Deutschlehrerin sagte dazu mal: „So lass doch dem Kind die Banane.“

      Just my 2 cents – ich freue mich aber sehr über Deinen Beitrag und bin dankbar. Nur hab doch bitte keinen Kummer darüber, dafür ist Kommunikation da.

      Viele Grüße,
      Sebastian

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    2. Simon

      Hallo Helen,

      auch ich bedanke mich für Deinen ausführlichen, ehrlichen Kommentar. Es tut mir leid, dass das Thema Dich so negativ beschäftigt hat.

      Da ich die Diskussion quasi losgetreten habe, möchte auch ich nochmal klarstellen, dass ich Culluhs Verhalten keinesfalls akzeptabel finde und auf einer persönlichen Ebene durchaus nachvollziehen kann, dass Janeway das Gespräch schnell abgebrochen hat.

      Er ist respektlos, herablassend und zeigt offenkundig keinen Willen, sie als gleichwertige Verhandlungspartnerin zu akzeptieren. Aus dieser Perspektive gibt es keinen Grund, als Frau (oder überhaupt als Mensch) weiter mit ihm zu verhandeln. Janeway agiert hier aber nicht nur als Person, sondern vor allem auch in ihrer Funktion als Captain der Voyager und als Verantwortliche für das Wohl und die Sicherheit ihrer Crew. Sie verfolgt mit diesen Verhandlungen eine strategische Absicht: eine Allianz zu gründen, die helfen könnte, ihre Crew sicherer durch den Delta-Quadranten zu bringen. In dieser Rolle ist sie in einem diplomatischen Kontext und steht vor der schwierigen Aufgabe, abzuwägen, ob persönliche Empfindungen oder gerechtfertigte Wut zurückgestellt werden sollten, um ein höheres Ziel zu erreichen. Ja, Culluh ist ein ausgemachter Arsch – aber in dieser Situation eben derjenige, mit dem man reden muss, ob man will oder nicht.

      Es gibt also durchaus Argumente dafür, die Situation zunächst auszuhalten und zu sehen, ob man Culluhs Haltung irgendwie umgehen oder ihn an die Zusammenarbeit gewöhnen kann – was natürlich kein angenehmes Unterfangen wäre. Aber Star Trek zeigt ja auch, dass Menschen/Aliens durchaus dazulernen können – siehe Nog!

      Mir ist aber auch klar, dass man das durchaus anders sehen kann. Vielleicht will Taylor uns ja auch bewusst zeigen, wo die Grenze dieser strategischen Abwägung liegt und dass es einen Punkt gibt, an dem Diplomatie an ihre Grenzen kommt, weil gewisse Grundwerte nicht verhandelbar sind.

      Die von Dir besagte Toleranz ist eben nicht immer die angenehmste Option und kann manchmal sogar sehr schmerzhaft sein, eben bis an die Grenze zur Belastbarkeit. Das thematisieren wir ja auch: Es ist ja als Handlungselement okay, wenn Janeway hier nicht nach dem Diplomatenbuch vorgeht, sondern ihre persönlichen Gefühle in den Vordergrund stellt.

      Wär nur schön, wenn die Folge das auch thematisiert hätte! Ist doch ein spannender Gedanke, wie in solchen Situationen Toleranz zu einer Prüfung wird: Ist das Ziel den zu zahlenden emotionalen Preis und die eigene Integrität wert? Janeways Reaktion zeigt, dass ihre persönliche Würde hier über der Strategie steht. Man kann das durchaus hinterfragen, ohne Culluhs Verhalten schönzureden oder zu akzeptieren.

      Meine Haltung, dass die Verhandlungen trotzdem fortgeführt werden sollten, kommt also aus einer strategischen Überlegung heraus und nicht aus dem Gedanken, dass sein Verhalten einfach hingenommen werden sollte.

      Diese Diskussion führt die Folge aber nicht, deswegen hab ich sie angestoßen.

      Danke nochmal für Deine Offenheit.

      Liebe Grüße
      Simon

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      1. Helen

        oh man… wow
        danke Simon und Sebastian, Sternburg, Benedikt und Maestro – auf keinen Fall hätte ich mit so viel Antworten gerechnet. Ich dachte der Kommentar wird in vielleicht 3 Tagen freigeschaltet und das wars…
        Ich bin auch quasi seit dem Abschicken des Kommentars schon nicht mehr sauer. Und wahrscheinlich habt ihr Recht und sie hätte da drüber stehen sollen bzw. weiter verhandeln. Ich freue mich trotzdem über die Szene und auch sonst auf die nächsten Folgen ab jetzt ist bis Staffel 3 nur noch Feuerwerk.
        VG an alle

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    3. sternburg

      Hi Helen, schön von Dir zu hören.

      Hier hat sicher niemand auf meine Wortmeldung gewartet; unsere beiden TaDeriche können sich selber zu ihren Äußerungen verhalten und vor allem haben sie das auch schon getan. Ich möchte gleichwohl ergänzen:

      Ich hab so ein bisschen das Gefühl, als läge hier in erster Linie ein Missverständnis vor?

      Nach meinem Empfinden war der eigentliche Kritikpunkt nämlich gar nicht, dass Janeway der Kragen platzt und den Chauvi vom Schiff schmeißt. Der Kritikpunkt war, dass die gesamte Voyager daraufhin grußlos abreist. Statt da erstmal weiter zu ankern und abzuwarten, ob man sich am nächsten Tag auf neuer Gesprächsebene nochmal zusammenraufen kann. Was ja dann gerade nicht beinhaltet, dass Janeway über jede Zumutung drüber stehen muss – aber vielleicht, dass sie ihrem Gesprächspartner in der Ansprache ein wenig entgegen kommt, oder explizit nicht, wissen wir nicht, wir haben es ja nicht gesehen.

      Mein Eindruck ist, dass ihr dies berücksichtigt eigentlich gar nicht so weit auseinander liegt. Aber das ist nur mein Eindruck. Wenn das Quatsch ist, dann bitte ruhig ansagen und dies ignorieren.

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      1. Maestro84

        Vor Allem ging es ja um Einiges. Ständig wird die Voyager angegriffen, es sterben immer wieder Bordmitglieder und dann wird die Chance auf eine Allianz mit der mächtigsten Käserei wegen zweier Egos nach zwei Minuten aufgegeben? Nein, Janeway ist beileibe keine Topdiplomatin, sondern wäre wohl auf einem kleinen Forschungsschiff, das durch den Alpha Quadranten düst, besser eingesetzt gewesen – das sollte die Voyager ja eigentlich auch nur sein.

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  15. Benedikt

    Soweit ich die kurze Diskussion dieser Szene bei S&S verstanden habe, war es gar nicht die Frage, wie Janeways Verhalten moralisch zu bewerten ist, sondern ob mehr Toleranz nicht der eher Weg von Starfleet bzw. der StarTrek-Utopie oder eben beispielhaft Jean-Luc Picards gewesen wäre.
    Und dies würde ich bejahen. Selbst die Misogynie der Ferengi wird als kulturelle Eigenheit „toleriert“, und bei Licht betrachtet sind diese noch ein ganzes Stück übler. Die Kazon akzeptieren „nur“ keine Frauen als politische Anführer, die Ferengi lassen sich ihr Essen vorkauen und Frauen dürfen keine Kleidung tragen, damit sie sich nichts in die Hosentasche stecken können. Der Zuschauer akzeptiert das, weil es humoristisch dargestellt wird, aber im Star Trek-Universum ist es Realität. Und Ben, der bei weitem nicht so diplomatisch ist wie Jean-Luc, ermahnt Jake, diese kulturellen Unterschiede zu tolerieren. Aber natürlich verkauft uns Star Trek dies durchaus auch als Problem, das mit Ishka and Zek auch angegangen wird.
    Will sagen: Picard hätte hier anders gehandelt, und rein praktisch hätte das die Voyager wahrscheinlich weiter gebracht, das heißt aber nicht, daß er damit zwingend moralisch höher steht. Das könnte man diskutieren, aber es war nicht die Aussage der Tadderiche, so wie ich sie verstanden habe.

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  16. Mister Incredible

    Moin zusammen,

    Begeisterung hat diese Episode in mir nicht ausgelöst, auch wenn es mal ganz ungewohnte Kulissen gab (Konferenzraum mit Aussicht). Prime Directive, zu Tode geritten oder die wiederholt seltsamen Gleichnisse welche sofort der Universalproblemlöser sein sollen… man stelle sich vor unser aktueller Regierungschef fabulierte vom Rückschnitt der Obstbäume im Herbst und begründet damit dass es erst im September 2025 Wahlen geben dürfe. Was war denn das für ein Attentat, wenn hochgerüstete Raumschiffe ansonsten ganze Städte pulverisieren, da ballert eines durchs Fenster und alle kommen mit ein paar blauen Flecken davon? Richtige Konsequenzen, die nachvollziehbar wären, sah ich nicht. Ist es Föderationsstil einen xfachen Mordversuch ungeahndet zu lassen indem man den Täter raus schickt? Wenn die Prime Directive im Delta-Quadranten gilt, dann doch wohl auch Föderationsstrafrecht, oder? (Wie wäre es mit Rura Penthe oder so etwas Ähnlichem?)

    Janeways unechtes Mitgefühl ist mir nicht so negativ aufgefallen, ich fand es sogar ganz süß wie sie dem Jungen über den Kopf strich. Besser wäre es hätte sie ihn noch direkt angesprochen statt über ihn hinweg zu reden. Das müsste besser gehen.

    Ach, Sebastian, Du hast die „Stuhlkreisveranstaltungen“ angesprochen, die es wohl in jedem Unternehmen mit mehr als X (?) Mitarbeitern gibt: die sind auch mir ein Gräuel. Zuerst wird abgefragt, was man denn erwarte. Jeder saugt sich was aus den Fingern. Zwischendurch wirft man sich das Bällchen zu, bildet Arbeitsgruppen (mit Metaplankarten und Flipcharts natürlich, den unverzichtbaren Accessoires im Laberbusiness) , präsentiert die Ergebnisse welche meistens mit der Praxis wenig zu tun haben oder muss sich sogar in Rollenspielen (fürchterlich!) vor allen anderen zum Affen machen. Am Ende die Abfrage was man denn nun „mitnehme“ und jeder saugt sich wieder was aus den Fingern, wobei die Letzten sich anstrengen müssen, irgendwas zu benennen was noch nicht erwähnt wurde.

    Und die Praxis? Konnte ich gerade wieder erleben – nichts von alledem was wir in sogar per Bundes- und EU-Verordnung an Trainings absolvieren müssen an Kommunikationstraining hat statt korrekt gefunden, als wir kürzlich im Kontext eines Personal-Unfalls diese eigentlich moderate Krisensituation zu bewältigen versuchten. Fehler über Fehler bis hin zu emotionalen Entgleisungen und ein komplett versauter Feierabend waren das Ergebnis. All die Seminare und Veranstaltungen, für die Katz‘, weil es vielleicht ein kulturelles / Mentalitätsding ist und viele bei uns immer noch nicht wissen (wollen) was BIAS ist? Ich bin einigermaßen ratlos…

    Ein einziges Mal hat jemand in einer solchen Veranstaltung die Wahrheit gesprochen, auf die Frage, was man denn erwarte. „Nix, hab nur noch ein halbes Jahr bis zur Rente.“ Bald ist es auch bei mir so weit, und nie wieder Stuhlkreisveranstaltung – das ist ein verlockendes Ziel! Tschüss Ihr Jüngeren, work long and prosper.

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