#389: Maneuvers (VOY 2.11)

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20. November 1995:
Durch einen raffinierten Überraschungsangriff wird die Voyager in den epischen Story-Arc gezogen, den Chef Michael Piller für Staffel 2 in petto hat. Strippenzieherin der Intrige ist die durchtriebene Seska – Ex-Maquis, Ex-Bajoranerin und überhaupt Chakotays Ex, die ihre cardassianische Durchtriebenheit wiederentdeckt und der die intellektuell herausgeforderten Kazon aus der Hand fressen.

In Deutschland: Das Signal, ausgestrahlt am 24. Januar 1997.

Dieser Beitrag hat 36 Kommentare

  1. Dennis

    Hallo,
    bin zwar noch in der ersten Hälfte, aber eines muss ich direkt loswerden:
    Ich höre den Podcast Morgens auf dem Weg zur Arbeit und bei der Erwähnung des „Rügenwalder-Manns“ bin ich ja vor Lachen fast im Straßengraben gelandet 😄😂
    Grüße an alle, die bei den Feierlichkeiten zur 100. RST im Mercure Hotel dabei waren.😉

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  2. Maestro84

    Ich brauche feste Anker im Leben. Und so schlecht es aktuell auch ist, bei mir, das wöchentliche Schauen einer Folge alten Trekes samt Anhören der Folge hier hilft ungemein. Dies half mir auch schon bei sehr schlechten Zeiten in den letzten sieben Jahren. Auch daher muss es nach Star Trek hier weitergehen!

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  3. Einsamer Schütze

    Ich frage mich gerade, wie Seskas Rückverwandlung eigentlich genau vonstatten geht. Wurde sie nicht chirurgisch zu einer Bajoranerin umoperiert? Dann fällt es schwer zu glauben, dass sie sich einfach mittels Hautlotion zurückverwandeln kann. Vielmehr muss man annehmen, dass sie sich erneut unters Messer legen muss. Dann ist aber die Frage, bei wem? Die Serie zeigt uns die Kazon in so ziemlich allen Bereichen als nicht gerade die hellsten Kerzen auf der Torte. Aber der Bordarzt vom Culluh scheint offenbar so gut zu sein, dass er Seskas Gesicht perfekt rekonstruieren kann, obwohl er vorher noch nie eine Cardassianerin gesehen hat. Die Vidiianer müssten eigentlich ganz scharf auf diesen Typen sein.

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    1. Maestro84

      Vielleicht haben die Käsons fähige Ärzte unter unterworfenen Spezies? Wobei ich eh nicht verstehe, wie die Gebiete der Sekten eigentlich aussehen, wenn die Voyager zehn Monate nach der ersten Folge immer noch auf Käson Nostra treffen?

    2. Mister Incredible

      Mich wundert, dass man das nicht viel eleganter per Transporter hin bekommt. Einfach das passende Spezies-Modul anklicken, und schon wird aus Quark ein Tuvok und aus einem Reginald Barclay ein Alphatier. Das Ende aller Hip Dips, Tränensäcke und Hängebäuche, yay!

      1. Maestro84

        Oder man mischt einfach zwei Wesen. Ich nenn mal ein völlig abwegiges Beispiel: Tuvok und Neelix. Tunx oder so kommt dann raus.

  4. Benedikt

    Prof. Beuys hätte den sauerländer Oppa geliebt. Und direkt die Vitrine zur Kunst erklärt. Er hat sich immer wieder über die Avantgarde lustig gemacht.

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    1. Maestro84

      In Kassel haben wir die „Beuys Bäume“. Ich muss mich da als Banause in Sachen Kunst outen. Die Documenta ist mir alle fünf Jahre ein Gräuel.

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      1. Padrino

        Hey Maestro, du kommst auch aus Kassel?!
        Ich habe jedenfalls vorhin das Foto von Familie Beuys gegoogelt und bin auf das Datum 11. November 1972 gestoßen. Ich habe das nicht weiter verifiziert, aber das wäre der Tag der Ausstrahlung von TOS „Stein und Staub“ (By Any Other Name). Die Folge wo die Crew in kleine Schaumstoff-Kuboktaeder verwandelt wird.

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        1. sternburg

          > “ Die Folge wo die Crew in kleine Schaumstoff-Kuboktaeder verwandelt wird.“

          Ich glaube, ich muss doch endlich mal TOS gucken.

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      2. Mister Incredible

        Du bist nicht allein. Als ich mir mal diese seltsamen Fett-Skulpturen ansah, weil sie mir Banause unvorbereitet im Museum begegneten, wurde mir übel. Es gibt Kunst, viel davon sogar, die mich fesselt. Aber es gibt auch Kunst, bei der ich denke „Mach ich es, dann ist es Sperrmüll. Macht es Künstler XY, dann kostet es viel Geld.“ Ungerecht 🙂

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        1. Benedikt

          Keine Angst, das Gefühl kenne ich auch, selbst als Mensch, der zeitgenössische und gerade provokante Kunst durchaus schätzt. Die Kunstszene besteht auch nur aus Menschen, das Talent ist höchst unterschiedlich verteilt, und viele sind Musterbeispiele der Gewinnorientierung, die der Jean unserer Zeit unterstellt. Die Versuchung ist groß, seinen „Sperrmüll“ geschickt zu vermarkten, und Kritiker und Galeristen sind gerne dabei, wenn für sie auch ein guter Gewinn dabei rausspringt.
          Das heißt aber nicht, daß es keine bedeutsame Kunst in dieser Richtung gibt. Gerade Beuys hat sehr wirkungsvoll mit der Symbolkraft dieser urtümlich organischen Arrangements gearbeitet, das spricht etwas in vielen Menschen – mich eingeschlossen – auf einer sehr tiefen Ebene an. Nicht alle Menschen, und das ist auch Ok so, das hätte er auch gar nicht gewollt.

  5. FräuleinLisa

    Bei jeder Helge Schneider Impro-Einlage geht mir das Herz auf ❤️

  6. Michael

    Ich bin noch nicht durch mit der Folge. Das Beste an der 2. Voyager-Staffel ist, dass der Handlungsbogen mit den Kazon sich seinem Ende zuneigt.
    Für mich waren und bleiben es auf Wish bzw. TEMU bestellte Klingonenattrappen, die nichts Bemerkenswertes mitbringen.

    Die Kazon werden als Species 329 – Fun Fact: nach den Ferengi und Talaxianern – als nicht der Assimilation durch die Borg angesehen (https://www.youtube.com/watch?v=tSOx1k_6LA4) laut Seven – man wolle ja das Ziel der Perfection nicht aus den Augen verlieren.

    Aber gut, dass geht anderen ebenso. Niemand würde zum Beispiel auf die Idee kommen, sagen wir mal die Pakleds zu assimilieren, nicht wahr? Oder, äh, wenn man das nicht-kanonische Werk „A Dish Served Cold“ heranzieht, werden die Pakleds als Species 95012 assimiliert.

    1. FräuleinLisa

      vor allem macht es eigentlich auch gar keinen Sinn, dass die Kazon die Voyager weiter verfolgt (also abgesehen von seskas seltsamem egoplan). also die müssen ja auch in einer staffel schon ordentlich Weg gemacht haben, wie groß ist kazon space bitte?

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      1. Michael

        Simon und Sebastian geben in der Folge schon einige Argumente dafür, warum die Kazon Schritt halten konnten mit der Voyager. Das Schiff ist für die Kazon der Jackpot, was Technologie, Wissen und Ressourcen anbelangt. Die Voyager ist damit vergleichbar der Spanischen Schatzflotte (https://en.wikipedia.org/wiki/Spanish_treasure_fleet).

        Schon zu Ausstrahlungszeiten der Serie haben sich Leute Gedanken darüber gemacht, dass die Voyager in den ersten Staffeln kaum vorankommt mit unter 2.000 Lichtjahren in den ersten drei Staffeln (https://www.stdimension.org/int/Cartography/Voyager.htm#year2), das Schiff ist weit vom theoretischen Maximum entfernt.

        BTW: schön schauriges HTML-Design der 2000er – weiß hoffentlich Simon als HTML-Programmierer aus Fleischerei-Teipel-Zeiten zu schätzen. 🙂

        Zuletzt, aus von Simon und Sebastian gesagt, es ist letztlich aber auch eben eine Fernsehserie.

        Auf der anderen Seite spricht einiges dagegen, dass die Kazon diese logistische Herausforderung meistern würden. Ohne viel Federlesen – ihr Supply-Chain-Management ist nicht das Gelbe vom Ei, Thinking-Out-Of-The-Box ist eher nicht gewünscht und eine langewierige Strategie zu verfolgen, liegt ebenfalls nicht in ihrer Natur.

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        1. Benedikt

          Das war noch handgemachtes HTML – nicht gerade das schönste Beispiel, aber auf jeden Fall erfreulicher anzusehen als der WordPress-Einheitsbrei (und die Google-Cookies), den einen heute auf jeder verd… Website gleichermaßen überdeutlich anspringt.

  7. Mister Incredible

    Moin zusammen,

    Es erinnerte mich dieses Mal an Kasperltheater. Polizist, Bärbelsche, Kasper, Krokodil, alles da. Ein Crewmitglied dreht durch und macht sein Ding entgegen aller Protokolle (und Sicherungsmaßnahmen!), Boss oder Bossin sind stinksauer, haben dann aber den Abtrünnigen ruckizucki wieder ganz doll lieb. Tom Paris ist ja auch bald dran, und Tante Käthe wird ihm schwungvoll die Pips von der Halskrause rupfen.

    Die Kazon wirken auf mich wie marodierende „Halbstarke“ (denn sie wissen nicht was sie tun) mit Broccoli-Hairdo. Interstellar durch die Gegend warpen, aber technisch rückständig… ömm… das geht bei mir irgendwie nicht so recht zusammen. Diverse Fraktionen einer Kultur, jeweils raumfahrend und miteinander konkurrierend, und das bei solch schlichten Gemütern, sieht da noch jemand außer mir ein Ressourcenproblem?

    Auch ich fand B’Elanna in ihrem Empathie-Fürsprech grandios, als von ihren klingonischen Genen nichts mehr spürbar war. Sehr schön gespielte Szene von beiden.

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    1. Benedikt

      Die Kazon sind genau das – die marodierenden Halbstarken, die ja auch ein bißchen in uns allen stecken. Wie alle Star Trek Aliens sind sie Archetypen, die uns etwas über uns selbst beibringen sollen. Das ist ihr Hauptzweck, und wo das nicht mit Realismus zusammengeht, muß der Realismus zurückstecken.

  8. Anaximander

    Hallo ihr beiden Honigtöpfchen! Ihr versüßt uns doch jeden Wochenanfang. Treue Supportergrüße *wink*

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  9. Lisa

    Lieber Sebastian & Simon, vielen lieben Dank für die Überraschungsgrüsse an mich persönlich, Mensch, das kam unerwartet und gibt einem gleich ein warm-flauschiges Gefühl 😄 Ihr solltet viel mehr Eurer Zuhöris namentlich grüssen!
    Ich habe inzwischen den Artikel aus der Süddeutschen anlässlich der Eröffnung des Beuys-Hauses in Düsseldorf gelesen, aber dort waren keine Informationen zum abgedruckten Foto versteckt. Vielen Dank für Eure Recherche und Überlegungen, ich wusste doch, das ist was für Euch right up your alley.

  10. CptCalhoun

    Ich fand die Folge auch gut. Klar hatte sie ihre Unstimmigkeiten, dort konnte ich zum Teil aber auch wie ihr drüber weg sehen bzw. mir die auch noch so erklären. Das Seska als ehemalige Agentin des Obsidian Order natürlich alle Codes hat, fand ich jetzt nicht so ungewöhnlich. Auf so einer Raumstation im bajornaischen Sektor soll es schließlich auch einen Schneider mit den gleichen Lehrmeistern geben, der auch ständig bei Bedarf die ganzen aktuellen und alten Codes für alle Computersysteme immer zur Hand hat. Was übrigens noch das ändern und Zugang von solchen Systemen angeht. Ich musste gleich auch daran denken das auf DS9 der Rikerklon Bill mal auch einfach so für den Marquee die Defiant für einen Ausflug mitnehmen konnte.
    Besonders gut gefallen hat es mir hier an der Folge auch, dass es eben nicht die einheitliche Stafleet Crew war, sondern es hier durchaus auch Gerangel in den Rängen gab. Wenn man diese Handlungen mal weitergeführt hätte, hätte man fast das Gefühl haben können, das es sich die Besatzung an Bord aus zwei ehemaligen Crews zusammen setzt und es dort eben mal Reibereien um die verschiedenen Lösungwege gibt. Da müssen dann nicht auch nur Jungspunde wie der Harry mal ihre Komfortzone der Toleranzwerte verlassen, sondern auch ein Captain muss damit rechnen das ihre Autorität in Frage gestellt wird und sie sich diese erarbeiten muss. Zum Glück hat sie aber mit Fred die harmlose gemäßigte Variante eines bösen Weltraumterroristen sich an Bord geholt. Wenn man mal überlegt welche Marquis wir demnächst bei DS9 noch so kennen lernen, wäre es spannend wie in einem Paralleluniversum mit diesen Leuten die Rückreise Richtung Alfaquadrant ausgesehen hätte.

  11. sternburg

    Ich finde – Stand diese Episode – tut ihr Seska unrecht.

    Versetzen wir uns doch mal in sie hinein: Als cardassianische Spionin (btw: wir dürfen wohl davon ausgehen, wer den Marquis unterwandern muss, der ist auf Cardassia nicht ganz oben in der Nahrungskette des Obsidian Order) verknallt sie sich under cover in einen schneidigen Weltraumpiraten, der im umkämpften Grenzgebiet zu ihrer Heimat der ihr verhassten Föderation unter diversen Gefahren und mit einiger Trickreiche einige Schnippchen schlägt und schwere Niederlagen beibringt. Einen schneidigen Weltraumpiraten, der ihre Liebe erwidert und mit ihr als Bonny und Clyde auf der Bounty die Badlands unsicher macht.

    Und dann passiert … irgendein undurchsichtiger Schwachsinn und sie sind plötzlich irgendwo völlig anders und sie finden sich mit einem Teil ihrer Piratencrew mit einem Teil derer Crew auf einem Schiff der Küstenwache wieder, und dieser Typ hat nichts besseres zu tun, als sich und seine Leute der Kapitänin der Bullen zu unterwerfen und direkt zum größten by the book Starfleet-Vorschriften zitierenden Stiefellecker der Galaxis zu mutieren, der von ihr und ihren gemeinsamen Träumen nichts mehr wissen will? Und seine Crew macht das auch noch mit?

    Wer bitte wäre denn da nicht ausgetickt?

    Wer hätte nicht den ersten Ausgang gesucht und wäre Mittelfinger schwingend und „macht doch euren Scheiß alleine“-murmelnd in einen anderen Bus eingestiegen?

    Und was sie danach macht … nunja, sie ist halt Cardassianerin und Mitglied des Obsidian Order. Natürlich sucht sie sich neue Verbündete und integriert sich eine neue Machtbasis zusammen. Und natürlich dies in der Fremde ohne jede Rücksicht auf irgendwas und ausschließlich zum eigenen Vorteil. Was denn auch sonst? Wie viel Spezizismus muss man an den Tag legen, um sie dafür zu kritisieren?

    Gegenprobe: Wenn sie damit Erfolg hätte und Jahrzehnte später erlangt sie unter Ausnutzung der geraubten Voyager-Tech als Chefboss eines straff geführten Wegelagerer-Imperiums im Delta-Quadranten Kontakt zur Heimatwelt – glaub irgendjemand, auf Cardassia würde man ihr Vorgehen moralisch missbilligen? Also zumindest auf dem Cardassia, dass sie damals verlassen hat? Nein? Warum also sollten wir an sie andere Maßstäbe anlegen?

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    Ich liebs total, wie genervt Janeway auf Chakotays filmmäßigen John-McClane-Alleingang mehrfach äußert, dass dieser verblödete Macker seine verfickten Macker-Allüren bitte mal beiseite schieben könnte und nicht in seinem fragilen Menner-Ego unser aller Probleme zu seinen Privatproblemen machen soll. Mal ehrlich Bruder, da hat dich jetzt 1 x ein Sexualpartner ausgenutzt und die hat jetzt immer noch deinen kleinen Fred-Pillermann in der Hand, komm mal runter und willkommen im Club.

    Hat sie jetzt nicht exakt im Wortsinn so gesagt, aber so kam das bei mir an.

    Ich kapiere nicht immer die These von Janeway als feministischer Ikone – hier hab ichs gefühlt.

    Das hebt dann übrigens auch für mich mitsamt Siskas Zeichnung (s.o. und was ihr gesagt habt) diese ordentliche Holzschnitt-Comicbösewicht-Folge auf eine noch gute Star-Trek-Folge. 2 – gewissermaßen.

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    Wir wollen bei dieser Folge nicht zu tief in ~Logiklöcher~ abtauchen (denn wir haben noch halbwegs alle Tassen im Schrank), aber ein paar Fragen hätte ich dann doch:

    – ich bin kein Experte für Exo-Biologie. Aber Chakotay ist m.W. ein Mensch und ähm wie genau geht das, sich mit irgendwelchen random Körperzellen eines erwachsenen Mann zu befruchten? Oder andersherum, wenn dazu irgendein Stück DNA ausreicht, warum genau muss sie ihm da so eine Horrornadel zwischen die Schultern rammen? Die besten Stücke DNA sind an der unteren Speiseröhre oder wie muss ich mir das vorstellen?

    Oder was genau hat diese Nadel innerhalb Freds Körper bitte gemacht??? Ist das eine hydraulische Nadel und geht sie bis ganz nach unten?

    Oder jetzt nochmal ganz andersherum formuliert: War diese Nadel eine Star-Trek-Metapher dafür, was Seska mit unserem lieben Fred in seiner Downtime tatsächlich an ~Unaussprechlichem~ getan hat? Pfui!

    – Wir hatten ja schon öfter das grundsätzliche Problem, dass der Transporter an sich eine unfassbar mächtige Endzeit-Waffe ist (Janeway selber setzt sie am Ende dieser Folge witzigerweise in noch sehr humaner Weise ein). Und trotzdem kapiere ich nicht, was daran jetzt so krass sein soll , dass sie die beiden Spaßvögel damit ins All gebeamt haben. Was daran hätte eine Falltür mit einer James-Bond-Todesrutsche nach draußen nicht genauso geleistet? Was ist an ausgerechnet dieser Aktion so erschreckend, dass alle anderen Sekten sehen, dass sie ihnen mit dieser Technik überlegen sind?

    – Ich kapiere nicht, wieso das in der Außenhülle steckende Schiffchen den Warp-Antrieb stört. Da wird doch diese Warb-Blase aufgebaut, die den Raum um den Antrieb und damit das Schiff durch die Einstein’sche Raumzeit verschiebt. Weil sich das Schiff zufällig innerhalb dieser Blase befindet. So hab ich das jedenfalls immer verstanden. Wieso soll das plötzlich nicht gehen, wenn sich die Außenmaße des Schiffs an dieser Stelle plötzlich um ein paar Meter ändern? Das sollte doch der Blase egal sein?

    Und ich will jetzt nicht damit anfangen, dass Captain „Gottkomplex“ Burnham in ST Discovery auf einem Schiff in Warp reiten kann, denn dafür kann ja Voyager nichts.

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    1. Michael from Outer Space

      Um Vicco von Bülow alias Heinrich Lohse zu zitieren: Moooment! 😉

      »Wir dürfen wohl davon ausgehen, wer den Marquis unterwandern muss, der ist auf Cardassia nicht ganz oben in der Nahrungskette des Obsidian Order.«

      Warum dürfen wir davon ausgehen?

      Ich vermute nämlich, dass Seska sich freiwillig gemeldet hat, um den Maquis zu unterwandern. Sie hoffte, mit ihrer Spionagetätigkeit Erfahrung im Obsidian Order zu sammeln, den Maquis zu schwächen und sich damit eine höhere Position im cardassianischen Militär zu erarbeiten. Seska war eine Idealistin und Patriotin, darum glaubte sie an ihre Mission und nahm all diese Strapazen auf sich.
      Kannst du meine Vermutung widerlegen?

      »Einen schneidigen Weltraumpiraten, der ihre Liebe erwidert und mit ihr als Bonny und Clyde auf der Bounty die Badlands unsicher macht.«

      Weißt du, wie viele Verbrechen Bonnie und Clyde zusammen verübten? Sie begingen 13 Morde und mehrere Überfälle und Einbrüche. Die beiden waren brutale, skrupellose Gangster! Warum willst du Seska und irgendwie auch Chakotay „verteidigen“, indem du sie mit Bonnie und Clyde gleichsetzt? Für mich ergibt das keinen Sinn.

      »Wer hätte nicht den ersten Ausgang gesucht und wäre Mittelfinger schwingend und „macht doch euren Scheiß alleine“-murmelnd in einen anderen Bus eingestiegen?«

      Seska hat ein wenig mehr getan als einfach nur abzuhauen und „in einen anderen Bus einzusteigen“, oder? Immerhin hat sie die Voyager-Crew an die Kazon verraten und probiert jetzt mit allen Mitteln, sich die Sternenflottentechnologie unter den Nagel zu reißen! Das finde ich heftig und ist nicht mit Enttäuschung zu rechtfertigen. Wenn sie einfach nur hätte abhauen wollen, wäre es das Beste gewesen, sich bei einem Planetenbesuch abzusetzen. Die Kazon sind außerdem bei weitem nicht die einzige Spezies im Delta-Quadranten, die die Voyager schon besucht kennengelernt hat. Eine gute Ingenieurin könnten bestimmt viele Völker/Kolonien gebrauchen. Mit dem Universalübersetzer ist die Kommunikation ja auch kein Problem.

      Deine Logik „Seska wollte die Voyager verlassen, darum MUSSTE sie sich den Kazon anschließen!“ finde ich nicht nachvollziehbar.

      Außerdem kämpften Seska und Chakotay im Maquis gegen die Föderation/Sternenflotte und gegen die cardassianischen Truppen. Die Maquis nehmen also täglich den eigenen Tod oder schwere Verwundungen in Kauf. Sie nehmen täglich Gefangenschaft und Folter in Kauf, denn die Cardassianer:innen gehen mit ihren Gefangenen nicht zimperlich um. Seska musste zusätzlich ihre Identität verbergen. Ich bezweifle ernsthaft, dass sie beim Maquis ein geiles Leben hatte! Sie hatte sich dafür entschieden und das jahrelang durchgezogen, weil sie an ihre Mission glaubte (siehe oben).

      Auf der Voyager im Delta-Quadranten muss sich Seska Janeways Kommando unterordnen, das fällt ihr bestimmt schwer. Allerdings bekommt sie dafür auch etwas, nämlich sämtliche Annehmlichkeiten eines Sternenflottenraumschiffs! Oder meinst du, beim Maquis (einer Terrororganisation, die einen Guerillakrieg gegen die Föderation und die Cardassianische Union führt und von beiden gnadenlos gejagt wird!) gibt es auch Holodecks, ein Casino, bequeme Quartiere und halbwegs gutes Essen? Ich jedenfalls möchte lieber auf der Voyager sein als beim Maquis. Das Leben auf der Voyager ist zwar gefährlich, aber im Vergleich zum Leben beim Maquis…

      »Und was sie danach macht … nunja, sie ist halt Cardassianerin und Mitglied des Obsidian Order. Natürlich sucht sie sich neue Verbündete und integriert sich eine neue Machtbasis zusammen. Und natürlich dies in der Fremde ohne jede Rücksicht auf irgendwas und ausschließlich zum eigenen Vorteil. Wie viel Spezizismus muss man an den Tag legen, um sie dafür zu kritisieren?«

      Und was Gul Dukat während der Besatzungszeit auf Bajor gemacht hat … nunja, er war halt ein waschechter cardassianischer Patriot und Offizier. Natürlich nutze er seine Chancen und integrierte sich in die bestehenden Machtverhältnisse. Und natürlich dies in einer cardassianischen Kolonie (Bajor) ohne jede Rücksicht auf irgendwas und ausschließlich zum eigenen Vorteil. Wie viel Spezizismus muss man an den Tag legen, um ihn dafür zu kritisieren?

      »Gegenprobe: Wenn sie [Seska] damit Erfolg hätte und Jahrzehnte später erlangt sie unter Ausnutzung der geraubten Voyager-Tech als Chefboss eines straff geführten Wegelagerer-Imperiums im Delta-Quadranten Kontakt zur Heimatwelt – glaubt irgendjemand, auf Cardassia würde man ihr Vorgehen moralisch missbilligen? Also zumindest auf dem Cardassia, dass sie damals verlassen hat? Nein? Warum also sollten wir an sie andere Maßstäbe anlegen?«

      Nehmen wir mal an, Gul Dukat hätte mit seiner Besatzungspolitik Erfolg gehabt. Bajor wäre nicht befreit worden und die Besatzung hätte weiter angedauert. Jahrzehnte später wäre er zum Chef des (möglicherweise durch Allianzen mit anderen Völkern gestärkten) nun noch mächtigeren cardassianischen Imperiums aufgestiegen – glaubt irgendjemand, auf Cardassia hätte man sein Vorgehen moralisch missbilligt? Also zumindest auf dem Cardassia, dass er damals verlassen hat? Nein? Warum also sollten wir an ihn andere Maßstäbe anlegen?

      Ich finde, deine Argumente zur Verteidigung von Seska könntest du eins zu eins auf Gul Dukat, Winn Adami oder jede andere Bösewicht-Figur im Star Trek-Universum übertragen. Ich stimmte dir zwar insofern zu, dass wir unsere Moralvorstellungen nicht in jeder Situation auf andere Menschen (im realen Leben) oder auf andere Spezies (im Star Trek-Universum) übertragen dürfen. Trotzdem brauchen wird irgendeine moralische Richtschnur, die wir gut begründen und anwenden können, auch wenn sie teilweise fehlerhaft ist.

      Und genügt es nicht oft, jemandem zu sagen: „Ich verurteile dich zwar nicht für deine Aussagen/Handlungen, aber ich finde sie trotzdem scheiße!“? Ich kann ja zwischen einer Person und ihren Aussagen/Handlungen unterscheiden. Ich bin auch nicht „perfekt“, ich habe mich in meinem Leben geirrt, Fehler gemacht und bin auf Tricks reingefallen. Selbst wenn ich Seska zugestehe, dass ihre Handlungen aus ihrer Sicht Sinn ergeben, muss ich sie noch lange nicht gutheißen geschweige denn verteidigen. Vielleicht beruht ein Teil ihrer Handlungen auf einem Irrtum. Vielleicht hat sie Chakotays Verhalten vor Jahren falsch interpretiert. Wenn diese Möglichkeiten bestehen, und das tun sie, dann sollte ich erst mal kritisch sein und darüber nachdenken. Das Nachdenken scheint aber weder bei Seska noch bei Chakotay gerade angesagt zu sein.

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      1. sternburg

        Hi Michael,

        ich fürchte, vielleicht lieg ich da falsch, aber ich fürchte, Deiner langen und gut begründeten Entgegnung liegt ein Missverständnis zugrunde. Denn soweit ich das lese, widersprichst Du etwas, was ich gar nicht gesagt habe bzw. was nicht zu sagen ich vielleicht hätte deutlicher machen sollen.

        Mein erster Satz „Ich finde – Stand diese Episode – tut ihr Seska unrecht“ bezieht sich nämlich nicht darauf, Seskas Handeln unmoralisch, unklug oder sonstwie falsch zu finden.

        Er bezieht sich explizit darauf, dass unsere TaDeriche dieser Frau unisono attestieren, in erster Linie davon motiviert zu sein, als gewaltsamer Stalker mit der Ablehnung eines früheren Partners nicht umgehen zu können und dem Fred in so einer „ich hasse dich, beachte mich, liebe mich gefälligst, ich hasse dich“-Anziehen-und-wieder-Abstoßen-Manipulation hinterher zu jagen. Und genau und nur das sehe ich so nicht in ihr, jedenfalls nicht mit dieser Gewissheit.

        Oder wie es Sebastian selber zwischenzeitlich weiter unten nochmal ausführte:

        „Für mich erklärt sich das mit Seska und den Kazon so: Der Alpha-Quadrant könnte ihr gar nicht egaler sein, sie will unbedingt Chakotay an sich binden. In ihrem Kopf wird Fred nur umso wütender und/oder eifersüchtiger, je idiotischer die Typen sind, mit denen sie abhängt. Außerdem sind die Kazon so leicht zu manipulieren, dass Seska sie dazu bringen kann, nahezu jedes Hönigtöpfli für Chakotay auszulegen, dass ihr gerade vorschwebt.“

        [Einschub: Ich hab so ähnliches Verhalten schon mal leidvoll – und leider erfolgreich – selber erlebt; vielleicht reagiere ich deshalb auch (zu ?) allergisch, wenn sowas in meinen Augen vorschnell angenommen wird]

        Ich behaupte deshalb, wir sind im Grunde gar nicht weit auseinander. Du hast aber trotzdem einige interessante Dinge gesagt – einigen stimme ich zu, anderen nicht -, also lass mich trotzdem im Detail antworten:

        „Ich vermute nämlich, dass Seska sich freiwillig gemeldet hat, um den Maquis zu unterwandern. Sie hoffte, mit ihrer Spionagetätigkeit Erfahrung im Obsidian Order zu sammeln, den Maquis zu schwächen und sich damit eine höhere Position im cardassianischen Militär zu erarbeiten. Seska war eine Idealistin und Patriotin, darum glaubte sie an ihre Mission und nahm all diese Strapazen auf sich. Kannst du meine Vermutung widerlegen?“

        Ehrlich gesagt verstehe ich nicht, warum ich das tun sollte. Das bedeutet doch gerade, dass sie „nicht ganz oben in der Nahrungskette des Obsidian Order“ war? Weil warum sonst sollte sie das auf sich nehmen? Du stimmst mir damit doch in meiner Einschätzung zu, oder was lese ich falsch?

        „Weißt du, wie viele Verbrechen Bonnie und Clyde zusammen verübten? Sie begingen 13 Morde und mehrere Überfälle und Einbrüche. Die beiden waren brutale, skrupellose Gangster! Warum willst du Seska und irgendwie auch Chakotay „verteidigen“, indem du sie mit Bonnie und Clyde gleichsetzt?“

        Also erstmal finde ich super, dass Du darauf hinweist. Du hast nämlich völlig recht: Ich habe hier B+C gedankenlos als diese (verharmlosende) Popkulturreverenz verwendet. Aber: Das hat nix mit verteidigen zu tun. Ganz im Gegenteil ist genau das, was Du da formulierst – nämlich rücksichtlos und brandschatzend durch die Badlands zu ziehen – was Seska mit Chakotay getan hat. Oder zumindest empfand Seska die beiden als Paar so. Und genauso wünscht sie sich das. Und exakt deshalb dann diese Fallhöhe, als ihr geliebter brutaler Chakotay plötzlich zum Janeway-Schoßhündchen Fred mutiert.

        „Eine gute Ingenieurin könnten bestimmt viele Völker/Kolonien gebrauchen. Mit dem Universalübersetzer ist die Kommunikation ja auch kein Problem.“

        Klar. Sie ist aber nun mal nicht irgendeine gute Ingenieurin, sondern Seska, brutale und hintertriebene Agentin des Obsidian Order. Für die zwei Dinge immer die erste Handlungsoption sein werden: Ausbau einer eigenen Machtbasis durch Manipulation _und_ Rache an denjenigen, die sie gedemütigt haben. Dass die Typen vom Orden so ticken, das sollten wir ja nun mittlerweile gelernt haben. Es gibt kein Scheitern, keine veränderten Umstände oder bloße persönliche Niederlagen, es ist immer eine Demütigung, und es existiert nichts schlimmeres.

        „Ich bezweifle ernsthaft, dass sie beim Maquis ein geiles Leben hatte! (…) Auf der Voyager im Delta-Quadranten muss sich Seska Janeways Kommando unterordnen, das fällt ihr bestimmt schwer. Allerdings bekommt sie dafür auch etwas (…). Ich jedenfalls möchte lieber auf der Voyager sein als beim Maquis.“

        Exakt das meines ich. Seska ist eine psychopathische Überzeugungstäterin, für die ihr persönlicher Komfort (oder – mit Verlaub – rationale Optionenabwägung insgesamt) kein sonderlich hoher Wert darstellt. Und diese Überzeugung, in deren Dienste sie bedingungslos gegen andere und auch sich selbst handelt, die ist in erster Linie von der Gewissheit geprägt, ihre aktuelle Motivlage ist die richtige und durch alles jederzeit gerechtfertigt (vermutlich keine in Geheimdiensten allgemein exotische Charakterausbildung btw).

        Und dazu braucht es halt nicht die Annahme, ihre Motivlage sei es, ihr liebes Fredibärchen unbedingt zurückzugewinnen. Es reicht völlig, und ist für mich auch deutlich naheliegender, davon auszugehen, dass sie Chakotay und die Voyager und alle Personen auf ihr und alles, wofür sie stehen, bis in die Haarspitzen hasst. Unter anderem aus einer spezifischen Art von mit Eifersucht vermengter tief sitzender persönlicher Enttäuschung, die letztlich auch nur verletzte Eitelkeit ist. Wahnsinnig toxisch, keine Frage – aber halt auf eine andere Art toxisch.

        „Ich finde, deine Argumente zur Verteidigung von Seska könntest du eins zu eins auf Gul Dukat, Winn Adami oder jede andere Bösewicht-Figur im Star Trek-Universum übertragen.“

        Ja, exakt das tue ich. Oder um genau zu sein – wie wohl mittlerweile ausgeführt -, ich tue das umgekehrt, ich übertrage das von u.a. Dukat bekannte auf Seska.

        Dem Rest stimme ich schlichtweg zu, das will ich jetzt nicht auch noch alles zitieren.

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  12. 8472Simon

    Zum Thema Warpspur. In der Originalserie und auch später in TNG und DS9 haben wir schon mehrmals gehört, dass man Warpspuren maskieren kann. Also scheint das ja wirklich ein Ding zu sein was jetzt nicht so ungewöhnlich ist.

  13. Matt

    Direkt nach dem Hören des Intros und vor dem Rest der Folge mein Kommentar: lieber Simon, alles Gute! Ich hoffe, das Glück im Unglück hält an. Ja, „Selbsthilfegruppe“ mag etwas hochgegriffen sein, aber ich bin aus Gründen ein radikaler Verteidiger des Eskapismus. Denn wir alle brauchen unsere Auszeiten und die warme Kuscheldecke. Und das ist TaD für mich. Dabei heißt „Eskapismus“ ja auch beileibe nicht, dass man alle Realitäten und Probleme der Welt ausblendet, denn gerade (gutes) Star Trek thematisiert so viel davon. Aber mit ein bisschen eskapistischem Abstand kann man dann auch viel leichter und mit viel Humor darüber reden. Also vielleicht doch ein kleines bisschen Selbsthilfegruppe. Und dafür, für all die Jahre, die ihr uns das schon schenkt, und die hoffentlich noch vielen, vielen Jahre, die ihr es noch weiter tun werdet: vielen Dank! Ihr gebt so vielen Menschen da draußen so viel mehr als Star Trek. Mehr, als ihr wahrscheinlich ahnt.

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  14. BjoernHH

    Samenraub auf der Voyager!
    Was wohl Boris Becker damals zu dieser Folge gesagt hat? War es vielleicht sogar eine Inspiration für seine Aussage?

    Besonders in dieser Folge fiel es mir immer wieder unschön auf, dass Janeway den Namen „Che-ko-teee“ als Einzige total anders ausspricht.

    Loben möchte ich noch Chakotays leidendes Gesicht , wenn ihm die Nadeln in den Hals gebohrt werden. Dieser Gesichtsausdruck hat mich echt mitgenommen.

    Der Hauptmann-Kazon der anderen Sekte, wie hieß er noch gleich, wurde übrigens von John Gegenhuber gespielt.
    Damals beim Schauen fand ich das total interessant, weil er in der etwa gleichzeitig laufenden Serie „Earth 2“ eine der etwas nervigeren Hauptrollen spielte.

  15. Christian Berger

    Also das mit dem Anti-Beam Bernsteinzimmerklo, obwohl man keine Beamtechnologie hat, finde ich völlig plausibel. Das ist so wie wenn man einen Anti-Mobiltelefon-Raum bauen möchte. Man muss nur sehr wenig über Funktelefone wissen (kontret: Geht über Funk mit so grob einem Gigahertz) und kann damit einen effektiven Faradayschen Käfig bauen.

  16. Michael

    Okay, bin durch mit der Folge. Meine 2 Cents dazu (wie immer gilt, über Geschmack lasst sich nicht streiten):

    Die Kazon werden mir von Mal zu Mal rätselhafter. Was sind sie jetzt? Bisher dachte ich, die sind an Straßengangs angelehnt, die nach außen harte Hunde sind und eine ausgeprägte territoriale Verbundenheit zeigen und Macht ausstrahlen wollen.
    Auftritt Seska in State of Flux: Sie schließt sich den Kazon an, bringt sie dazu, dass sie ihre nicht üppigen Ressourcen dazu einsetzen, die Voyager über ein halbes Jahr zu verfolgen; kein anderer Kazon von Culluhs Crew stört sich daran, dass Seska den Ton anzugeben beginnt. Keiner muckt auf, und dass obwohl Kazon-Frauen – Frauen allgemein – von den Männern überall nur nicht auf ihren Schiffen zugegen sind. Die Kazon sind jetzt … Teilzeitnomaden?

    Fragen bis hierhin:
    – können sich die Nistrimkolonien ein Jahr lang selbst verteidigen?
    – Die Crew ist wirklich fein damit, fast die ganze Zeit zum Abwarten verdammt zu sein?
    – Wie versorgen sich die Kazon mit Ressourcen?
    – Wie kann sich Culluh an der Macht halten, wenn ihn Seska regelmäßig vorführt? Bzw. wie konnte Culluh überhaupt die Position kommen, ein Maje zu werden? Der Mann hat weder Charisma, noch offenbart er die erforderlichen Fähigkeiten, gut, brutal ist er.

    Generell: warum gibt es keine Nuancen in der Charakterzeichnung der Kazon? Insgesamt fallen die Kazon bedauerlicherweise unter Star Treks Schema, dass maximal zwei unter den Gegenspielern was zu sagen haben und die anderen als schlichte Befehlsempfänger angelegt sind.

    An dieser Stelle könnte ich noch weiter in das Rabbit Hole hinuntersteigen, aber zu etwas anderem.

    Auch wenn die Folge der Auftakt zu einem Multi-Episode-Arc ist, mir wir nichts anderes gezeigt als die Kazon, wie sie auch schon in Caretaker gezeigt wurden. Gewalttätig, opportunistisch, frauenfeindlich und technologisch nicht auf dem gleichen Stand wie andere Spezies der Umgebung. Konstant wie die Lichtgeschwindigkeit.

    Und das wird so bleiben, wodurch mich die Kazon mit ihrer Eindimensionalität verloren haben. Wie auch Seska, deren Entscheidung für die Kazon nicht unbedingt folgerichtig erscheint. Letztendlich muss sie als cardassianische Agentin eine kühle Abwegung treffen: schaffe ich es mit den Kazon zurück in den Alphaquadranten, wenn sie die Voyager erobern und gehe damit ins Risiko, weil dies sehr wahrscheinlich bedeutet, dass einige Shortcuts nicht mehr genutzt werden können, die durch die Wissenskollaboration beim Verbleib auf der Voyager offen stünden. Aber sei es drum.

    Wenn Parallelen zu Dallas gezogen werden am Ende, dann muss ich insgesamt feststellen, dass selbst Cliff Barnes mit den Kazon den Boden aufgewischt hätte.

      1. Florian

        @Michael LOL was es alles gibt

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    1. Sebastian

      Für mich erklärt sich das mit Seska und den Kazon so: Der Alpha-Quadrant könnte ihr gar nicht egaler sein, sie will unbedingt Chakotay an sich binden. In ihrem Kopf wird Fred nur umso wütender und/oder eifersüchtiger, je idiotischer die Typen sind, mit denen sie abhängt. Außerdem sind die Kazon so leicht zu manipulieren, dass Seska sie dazu bringen kann, nahezu jedes Hönigtöpfli für Chakotay auszulegen, dass ihr gerade vorschwebt. Und immer ihre Frage an sich selbst: „Wer ist mir gerade unterlegen genug, dass ich bei meinem Machtausbau auf jeden Fall Oberwasser behalte?“

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      1. Michael

        Hi Sebastian, ich kann deine Argumentation absolut nachvollziehen.

        Leider hat mich die Folge nicht mitgenommen. Ich wäre vollkommen fein damit, wenn nur Seska sich weniger cartoonig und Culluh sich ebenbürtiger verhalten hätte. Als Einzelepisode hätte ich keinen Klemmer damit, aber eben auch als Beginn des Arcs in der zweiten Staffel saß ich davor und dachte: „Oh ja, Evil-Lyn und die Kazons“ machen wieder Dinge.

        Wie auch immer, ich finde es ziemlich bemerkenswert, dass ich nach nunmehr fast dreißig Jahren Voyager – mit einer sehr langen Beschäftigungspause mittendrin – wieder richtig Spaß daran gefunden habe, ein paar Zeilen in ein Forum zu hämmern. Finde ich toll.

  17. JoeM from the border

    Wieder mal ein schöner TAD.
    Aber vor allem euer Gedankenspiel am Ende fand ich „faszinierend“:
    Wenn Fred nach der Folge degradiert worden wäre und die Story damit fortgeführt worden wäre, hätte das der Serie vermutlich schon zu diesem Zeitpunkt gut getan. Wäre wirklich toll gewesen.

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