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20. September 1968:
Die dritte Staffel der Urserie hat nicht den besten Ruf; Simon und Sebastian nannten sie schon oft ihren Endgegner. Gleich die erste Episode ist ein pulpiger B-Movie – was charmant sein kann, aber nicht muss. Bringt Spocks Oberstübchen den beiden Podcast-Hirnis „pain“ oder „delight“?
In Deutschland: Spocks Gehirn, ausgestrahlt am 4. April 1988.
Okay, das mit den Quoten wusste ich nicht. Woher hast du das, Sebastian?
Ihr meint übrigens Lobot aus ‚Star Wars: The Empire Strikes Back‘:
http://starwars.wikia.com/wiki/Lobot
Ja, genau der! Fun fact: Da ich auch großer Fan von „Back to the Future“ bin, dachte ich als junger Jugendlicher, Lobot würde von James Tolkan gespielt.
Die Infos zu den Quoten habe ich aus Marc Cushmans sehr lesenswerter Buchreihe „These Are the Voyages“. Darin wird alles, was in der Originalserie hinter den Kulissen passierte, unfassbar detailreich durchgenommen. Unter anderem werden zu jeder Episode und deren erster Wiederholung auf NBC die Quoten aufgeführt, als Vergleich dazu auch die der Konkurrenzsender. Cushman hat den eigentlichen Grund dafür, dass die Serie aufs Abstellgleis geschoben wurde, schon in mehreren Podcasts erläutert, bei denen er zu Gast war.
Ich habe mich aus der Folge hauptsächlich an dieses tolle Bild erinnert, McCoy mit dem Lehrer auf dem Kopf. Das fand ich so großartig und ikonisch, dass ich das Bild, Folge ungesehen, neulich in eine „Bones – DeForets Kelley“-2048 Version eingebaut habe:
http://allthe2048.com/community-games/bones-deforest-kelley.html
Dass die ganze Folge allerdings so totalpanne war, das hatte ich wohl gnädigerweise verdrängt gehabt!
Wie verschieden die Geschmäcker doch sein können 🙂 Eure Daumen runter Folgen, sind teilweise meine Lieblingsfolgen. Ich höre mir von dieser Folge gerne die Tonspur zum einschlafen an. Auf der Brücke wurde ein wenig gerätselt, welche Planet wohl der Richtige ist und ein Fahrstuhl getarnt als Höhle finde ich auch gut. Was mir aufgefallen ist, ist der Widerspruch von McCoy. Vielleicht liegt es ja auch nur an der deutschen Synchronisation, denn zuerst hieß es Spocks Körper könne unendlich lange am Leben gehalten werden, aber dann doch 24 Stunden. Was mir auch nicht so gut gefallen hat, war das penetrante „Wo ist Spocks Gehirn“ !!! und dann der Wandel zu: “ Wir wollen euren Anführer kennen lernen. Ach bitte führ uns doch zu ihm Bitte Bitte Bitte……“ Zuerst ist der Landetrupp also sehr überheblich, aber dann heißt es: „Wir wollen von euch lernen, denn hier ist es ja so hell, obwohl hier keine Sonne scheint. Wie macht ihr das bloß ?“ Das ist einfach eine Lampe, du Esel.“
Auf jeden Fall freue ich mich auf weitere Folgen von euch. Bas dann 🙂
Viele Grüße,
Volker
Moin,
diese Folge habe ich immer langweilig gefunden.
Ich hatte es auch wieder beim erneuten anschauen so gefunden, da die Folge wie ihr es zutreffend beschrieben habt nicht stimmig ist.
Kirk voll fokussiert darauf Spock zu retten dass er dabei im Kauf nimmt eine ganze Zivilisation zu vernichten. (Übertrieben ausgedrückt)
Da kommt eine schöne Liste an Unstimmigkeiten zusammen:
1. Körper ohne Gehirn funktioniert nicht. Egal wie man sich das vorstellen kann. Spock soll wegen seines Vulkanierseins überleben können. Aber es wird uns auch suggeriert das Spock auch halb Mensch ist. Ich glaube nicht das ein Herz weiter schlagen kann wenn kein Gehirn sagt das es schlagen soll.
2. Jetzt kommt was Sexistisches aus den Sechzigern.
Da fragt er den Morg wo denn seine Frau sei.
Ich (voll im einundzwanzigsten Jahrhundert) hatte dann gedacht, warum es nicht auch eine Lebensform geben kann wo es nur einen männlichen Part gibt. Also vielleicht wie Schnecken Zwitter.
3. Wieso hat Spocks Gehirn/Computer einen Sender, der zufällig auch noch die Frequenz vom Kominikator hat. Und wenn, wofür? Und warum hört man seine Stimme. Eine Stimme wird im Kehlkopf erzeugt und nicht im Gehirn.
4. Warum ist nicht die Tür abgeschlossen! Einfach fliehen. Selbst Kinder wissen dass man jemanden einsperren muss damit er nicht wegläuft.
5. Eine Frau zu etwas zwingen was sie nicht möchte. Heute würde sowas Vergewaltigung genannt werden.
6. Will sich Pille wirklich umbringen? Es besteht die Gefahr das der Helm ihn schädigen könnte oder sogar töten und Pille meint einfach, dass er es versuchen muss. Ernsthaft? Da hatte mit eigentlich der Spruch aus den Kinofilmen gefehlt: „Das Wohl vieler wiegt schwerer als das wohl von wenigen oder eines einzelnen!“ Und genau das hatte ich auch gedacht. Muss den Spock zu hundert Prozent gerettet werden. Kirck unter nimmt auch nichts. In dieser Folge hatte ich ihn schon für unzurechnungsfähig gehalten. (eine Folge früher und zu recht)
Um einen Freund zu retten den anderen auch noch zu verlieren?
7. Einmischung in eine eigenständige Kultur und Auslöschung dieser.
8. ACHTUNG BIBEL-BEZUG! (ABB)
führe ich ab heute ein. Roddenberry hat lauter Bibel-Bezüge in die Serie eingebaut. Absichtlich oder unabsichtlich.
In dieser Folge haben wir mal wieder die Vertreibung aus dem Paradies.
Eva ist den Apfel – Kara und der Helm
Vertreibung aus dem Paradies – die Eymorg müssen an die Oberfläche und mit den Morg leben.
Wie ihr wohl bemerkt habt bin ich auch nicht so überzeugt von der Folge und von dem Inhalt ganz zu schweigen.
Nur leider sehe ich in den nächsten Folgen auch nicht so den DeForestKelley-Award.
Übrigens hat Spock MecCoy heute mal Pille genannt.
Mal sehen was für ein verbrechen die Sternenflotte nächste Folge so machen will.
Gruß
Christoph
Zu Punkt 2:
Kirk (und Starfleet insgesamt) weißaus Erfahrung, daß die Galaxis hauptsächlich von Humanoiden bevölkert wird, die alle eine Reihe von Grundeigenschaften gemeinsam haben. Und eine der wichtigsten ist die Fortpflanzung mit Männlein und Weiblein, die sogar alle miteinander kompatibel sind (selbst bei unterschiedlichen Blutfarben). Diese Grundannahme zieht sich durch die Fanchise und ist oft handlungstragend. Kirk trifft hier einen sehr fundierten „educated guess“.
Aber selbst wenn man annimmt, daß Schneckenzwittervermehrung bei den Morg eine anzunehmende Option wäre, wäre Kirks Bemerkung schllimmstenfalls unwissenschaftlich oder einfach dumm. Sexismus, also die Diskriminierung eines Geschlechts, oder von Personen wegen ihres Geschlechts, kann man hier beim besten Willen nicht erkennen.
Hallo zusammen!
Es ist schade, ich hatte gehofft, ihr könntet diese Folge ein wenig „erhellen“. Sagt denn „These Are The Voyages“ nichts dazu? Irgendjemandem aus der Crew muss doch aufgefallen sein, was da für ein Zeug produziert wurde. Na ja, vielleicht hatte es als Drehbuch besser ausgesehen.
Eine Vermutung möchte ich aber wagen. Für mich klingt das so, als wäre der Autor dieser Folge gerade von seiner Frau aus dem Haus geworfen worden und hätte nun (wie ein Morg) in der „Wildnis“ leben müssen. Dazu musste er noch mit ansehen, wie seine Ex sich einen neuen Partner ins Haus holte, wie die Kara, die ein (männliches!) Gehirn von ausserhalb brauchte, um ihren Planeten zu managen.
Wir lernen daraus a) Frauen locken die Männer nur an, um sie auszunutzen und, b) Frauen kriegen ohne Männer eigentlich nichts zustande.
Ich glaube, das wäre selbst für die damalige Zeit ziemlich heftig. Leider kann man die Verantwortlichen heute nicht mehr fragen.
Was Spock betrifft: Es mag zwar ein paar Unklarheiten über die vulkanische Physiologie geben, aber eines lernt man offenbar schon im ersten Semester Exobiologie: Wenn einem Vulkanier das Gehirn entfernt wird, dann hat er noch genau 24 Stunden zu leben. Als Therapie wird dabei angeraten, den Körper in Bewegung zu halten, um den Kreislauf zu stabilisieren. Alles ganz logisch, oder?
P.S.
Im Deutschen Star Trek Index steht, dass Coon die Folge als Komödie konzipiert hatte, ihm aber die Zeit fehlte, sie zu überarbeiten. Das hätte dann Fred Freiberger übernommen, der allerdings eine dramatischere Ausrichtung von Star Trek im Sinn hatte. Dass das Drehbuch verfilmt wurde, hätte wohl daran gelegen, dass es gerade an Drehbüchern mangelte.
Danke, Kleiner Bruder, für den Hinweis! Ich schaute und hörte gerade die Folge, war hingegen vieler beim Anschauen doch sehr angetan von dem Trash, der sich mir bot, allerdings am Ende der Folge ebenso irritiert und enttäuscht, und frage mich dann lange, woran das genau liegt.
Dein Hinweis erklärt für mich einiges. Am Anfang las ich Kirks irres Verhalten nämlich als denkvernebelnde Verzweiflung. Als er sagt „wenn es herausgenommen werden kann, muss es auch wieder eingesetzt werden können“, was wie von Simon herausgestellt eine absurde Behauptung ist, was in-universe vielleicht eigentlich auch allen klar ist (man schaue in die Gesichter), habe ich gedacht, dass Kirk sich das im Angstwahn vor dem drohenden Verlust seines Freundes Spock einredet. In meinem Kopf ging hier ein hartes Drama los, das auch die anschließende „Wahl des Planeten“-Szene mit Spannung füllt, wenn man es so liest, dass die Crew sich enorm schwer tut eine Entscheidung zu treffen, da wenn man falsch leigt, man Spock in diesem Moment verloren hätte. Hier ist es auch stark, dass Kirk sich zwingt die Entscheidung zu fällen, da es alternativlos ist und es eine Entscheidung geben muss. Ein große Leistung in solch einer emotionalen Ausnahmesituation handlungs- und entscheidungsfähig zu bleiben.
Also ihr merkt, ich war gehookt (kannte die Folge aber auch noch nicht…). Ich erwartete hier weiterhin Spannung und ein emotionales Drama. Die dann folgenden Albernheiten stehen allerdings in so einem absurden Kontrast, dass die Folge für mich nun auch komplett zerfällt und das Buch meine Erwartungen am Ende sogar kontakariert. Wirkt dann fast wie Absicht, dass Spock in seinem Abschlussdialog auch noch komplett aus der Rolle fällt und beinahe anfängt zu lachen.
Ich glaube allerdings, die einzelnen Szenen der Folge funktionieren alle für sich alleinstehend (zumindest als Trash), sodass man durchaus Spaß beim Schauen haben kann. Vielleicht ist die Aufführung als Theaterstück (toller Hinweis, danke Sebastian), in dem die Szenen in Kontext von Publikumsinteraktion mehr für sich wirken können, wirklich die sinnvollere Verwertung des Buchs. Das hätte ich gerne gesehen. 🙂
Hmm, ich bin mir was diese Folge angelangt etwas unschlüssig.
Ich weiß nicht, ich habe das Gefühl, als wäre es in ST-Fan-Kreisen irgendwie schick, „Spock’s Brain“ schlecht und peinlich zu finden.
Nicht dass ich falsch verstanden werde: Ich würde diese Episode auch nicht gerade als eine meiner Favoriten bezeichnen. Aber sie stellt für mich eigentlich gar keinen extremen TOS-Ausschlag ins besonders Absurde dar.
Der Ansatz, dass man Spocks Gehirn entfernt hat, fällt wenigstens in die Kategorie Science Fiction, es handelt sich schlicht um einen medizinischen Eingriff, auch wenn er noch weit von all unseren Möglichkeiten entfernt ist – aber das sind Warp-Antrieb, Beam-Transporter und Zeitreisen, die von allen akzeptiert werden, auch. Wenn zum Beispiel ein Bewusstsein einer Person (oder gar „ein Geist“ wie bei „Der Wolf im Schafspelz“) in einen Computer wandert, bleibt der Aufschrei auch aus. Auch bei ENT „Dead Stop“ habe ich nicht wahrgenommen, dass man sich darüber aufreget, dass Gehirne jetzt eine Station kontrolliernen.
Ein paar Aspekte der Folge mag ich eigentlich sehr. Da wäre zum Beispiel besonders die DIskussion auf der Brücke zu nennen, zu welchem Planeten man nun fliegt; unabhängig vom Ausgang oder davon, dass man wie so oft in so vielen Folgen und Filmen generell noch (vielleicht bessere) Alternativen gehabt hätte. Hier haben wir mal nicht das Konzept von Kirk (oder indirekt Spock) als Einmannshow, der einsam die Entscheidungen trifft, sondern ein Team und eine Art Brainstorming. Als Fan von Lem, der in Romanen wie „Eden“ und „Fiasko“ stark mit dem Austausch von Ideen vieler Figuren arbeitet, gefällt mir das außerordentlich.
Auch Teile der Operation, in der das Gehirn wieder eingesetzt wird, finde ich dramaturgisch wirklich unterhaltsam in Szene gesetzt, vor allem auch dann, wenn McCoy wieder zu vergessen beginnt. Die sich steigernde Verzweiflung kommt gut rüber.
Klar gibt es viele alberne Elemente, aber…
Na ja, wie auch immer, ich glaube, ich bleibe da eher fragend zurück, denn ich wüsste wirklich gerne die Antwort auf die Frage, warum man anderen Folgen soviele Albern- oder Dummheiten verzeiht und „Spock’s Brain“ fast schon zum Sündenbock macht…
Liegt es daran, dass die Folge Einzelelemente enthält, die nicht mehr tragbar erscheinen? (Die Fernsteuerung Spocks durch den am Boden liegenden Kirk würde mich da einfallen).
Oder liegt es daran, dass man sich so dann von einer bestimmten Facette der Serie besser distanzieren kann, wenn sie in einer Folge gebündelt ablehnt (ein bisschen wie bei ST:V, der nicht gut wegkommt, obwohl er in meinen Augen das Gefühl der Ur-Serie vielleicht am besten verkörpert)?
Keine Ahnung…
Goldene Augenbraue der fehlenden Logik
Ich bin selten bei einer TaD-Folge sooft eingeschlafen, wie bei dieser. Und das lag jetzt nicht unbedingt an Euch 😉
Aber in der restlichen dritten Staffel sind ja noch ein paar Lichtblicke dabei.
Wou issn is Hirn? So fragte man sich nicht nur lange Zeit im Fürther Stadttheater bzw. in einer bekannten fränkischen Metzgerei, sondern nun auch bei Star Trek oder bei dem was nun daraus wird.
Es ist nun also soweit, die Weichen aufs Abstellgleis sind gestellt und zugeschweißt, und für den Fall das der abschreckende Sendeplatz nicht reicht holt man den Totengräber so vieler Serien um das Schicksal garantiert zu besiegeln. Die Ära Freiberger ist angebrochen und damit das Ende von TOS.
Und gleich seine erste Folge hält was sein Name verspricht. Der Robospock ist einfach nur peinlich, die Story reiner Blödsinn, da ist einfach nichts zu retten.
Das einzige was an dieser Folge wirklich gelungen ist, ist die gewollte planmäßige Abschreckung des Publikums, damit von Anfang an jeder begreift, daß dies die letzte Staffel wird, selbst wenn es danach immer noch Fans geben sollte. Für diesen gelungenen Versuch verleihe ich den Fred Freiberger Award of worst episodes.
Kurz musste ich nachdenken, ob Chris Chibnall womöglich die Reinkarnation von Fred Freiberger ist. Aber das haut nicht hin, einmal rein zeitlich und immerhin versucht Chibnall nun schon das dritte Jahr, Doctor Who zu beerdigen. Freiberger hat jede Serie innerhalb einer Staffel eliminiert.
Hallo, Ihr habt gefragt, wie man diese Folge ertragen kann. Nun, David Gerrold erzählte mal, dass es Gene Coons Art und Weise gewesen sein könnte, Roddenberry oder sonst wem bei Star Trek die „Zunge raus zur strecken“ – seiner Einschätzung nach.
Coon hat sich nach seiner Darstellung ziemlich aufgearbeitet in der Serie. Er kam Mitte der ersten Staffel und ging etwa Mitte der zweiten. Viele Überarbeitung von Drehbüchern, oft gar nicht genannt in den Credits. (So z.B. auch bei „City on the Edge of Forever“) Er sei einfach ausgebrannt gewesen, musste aber für die 3. Staffel noch Drehbücher liefern – wenn auch unter einem Pseudonym. Er war aber eigentlich zu der Zeit schon bei Universal und „It takes a Thief“… Aber er lieferte dennoch, Drehbücher, Ideen, und das war seine kleine „Rache“ an Star Trek.
Wenn ich das im Hinterkopf habe, kann ich die Folge gucken, verstehe auch, warum die Dialoge so sind wie sie sind und warum Coon das abgeliefert hat…
Grüße