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28. Januar 1991:
Kaum ist Miles unter der Haube, da bricht schon ein Zank ums Frühstück vom Zaun. Doch dafür bleibt keine Zeit, denn sein alter Captain und Kumpel Maxwell kann die Vergangenheit nicht Vergangenheit sein lassen und sorgt für mächtig Trouble mit einer neuen Spezies, die uns noch lange beschäftigen wird. Say hello to the Cardassians.
In Deutschland: Der Rachefeldzug, ausgestrahlt am 4. März 1994.
*Mir* tut der freundliche Glinn jedes Mal leid, wenn ich diese Folge sehe. Ich glaube auch nicht, daß diese Freundlichkeit gespielt ist. Was soll er denn tun? Cardassianer sind nun einmal keine Menschen (oder Bajoraner) Ich bin auch sehr nachtragend. Aber doch nur Leuten gegenüber, die mir persönlich was getan haben. Viellleicht hätte zusammen trinken ja was geholfen. Aber mannoman, diese ganzen Traumata wieder. Dafür ist doch der Counsellor da. Ab auf die Couch, Miles!
Und wieder der Pathos mit der Klingonenehre. Was ist denn ehrenvoll daran, sich getarnt an schwächere anzuschleichen, um sie dann aus dem All zu ballern? Feige ist das! „Tapfere“ Krieger brauchen keine Tarnung.
Ich mag die Cardassianer. Einer von denen ist dann auch mein absoluter Lieblingscharakter in DS9. Ihr wisst alle, wen ich meine. (falls nicht, es ist der Schneider.)
Frohes Fest klingt mir zu Banal. Ich wünsche euch allen da draußen lieber frohe Weihnachten! 🙂
Die Stabsoffiziere kratzen sich gegenseitig unterm Tisch und Gul Dukat (der Einfachheit halber, nenn ich den jetzt auch mal so) ist der Gorbatschow des Weltalls und schaut zu. Leute, heute schafft ihr es Bilder zu produzieren, die bekommt man sein ganzes Fan-Dasein nicht mehr aus dem Kopf…. 😂
Ich wollte nur mal kurz darauf eingehen, dass ihr meintet, es gäbe sicherlich Fan Fictions, welche die Ähnlichkeit zwischen Macet und Dukat erklären. Tatsächlich nicht nur Fan Fictions. Macet ist in den DS9-Romanen der Relaunch Reihe ein wiederkehrender Charakter und damit im B-Kanon der Cousin Gul Dukats.
Diese Beschreibung des Ehelebens der O’Briens, fantastisch, da musste ich herzhaft lachen. Ein frisch gebackener Ehemann sollte in der Tat in Bezug auf Nahrungszubereitungen nicht – nein – am besten niemals die Schwiegermutter erwähnen. Kein Wunder dass die Keiko dann so komisch reagiert. Komisch dass dies in der Zukunft scheinbar vergessen wird. Also doch immer die gleichen Probleme nur in neuen Gewändern.
Ist es nicht irgendwie seltsam, daß in Star Trek so viel gekocht wird? Der Computer repliziert einem doch alles, was den eigenen Geschmack trifft. Es muß nur einmal programmiert werden und kommt dann immer frisch auf den Tisch. Die so gesparte Zeit könnte man dann schön mit seinem Ehepartner verbringen. Und wenn der Computer die Kalorien zählt, gäbe es auch keine „dicken Admirals“. 🙂
In dieser Folge gibt es überhaupt viele Kochmetaphern: Beide O’Briens kochen. Worf soll die Codes herausrücken, kocht aber. Die Cardassianer werden wiederholt in einen Topf geworfen… LOL
Aber das mit der Schwiegermutter, das stimmt schon. O’Brien hat schließlich Keiko geheiratet und nicht seine Mutter. Klar, daß da auch das Essen anders schmeckt.
Das Problem ist wahrscheinlich, dass der Replikator die Kalorien zählt. Hatte Deanna nicht vor einiger Zeit irgendein Problem mit Schokolade? Wer es etwas deftiger will muss sich das schon selbst zubereiten. Ist wohl so ähnlich wie mit Synthehol…
Die unterschiedliche Art, in der Picard auf der einen und O’Brien/Maxwell auf der anderen Seite über ihre Erfahrungen im Krieg mit den Cardassianern reminiszieren, erinnert mich stark daran, wie Überlebende von Kriegsgefangenschaft im Zweiten Weltkrieg reagierten, wenn sie sich an diese Phase ihres Lebens erinnern. Für die Abschlussarbeit meines Geschichtsstudiums habe ich diverse Interviews gesehen, gelesen, geführt und ausgewertet und es ist bemerkenswert, wie sehr sich die Erinnerungen je nach Gewahrsamsnation unterscheiden können. Während die Berichte aus Kriegsgefangenenlagern in Nordamerika mitunter schwankhafte Züge annehmen können, zeugen die Ausführungen aus der sowjetischen Kriegsgefangenschaft oftmals von hochtraumatischen Erfahrungen. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir eine Situation: Zwei gleichaltrige Männer, miteinander verwandt, berichteten über ihre Kriegsgefangenschaft; der eine war in Kanada interniert, der andere in Russland. Während der „Kanadier“ gut gelaunt über gute Verpflegung, Freizeitaktivitäten und andere Anekdoten erzählte, brach dem anderen Mann nach wenigen Sätzen die Stimme und er musste mit den Tränen kämpfen, weil ihm die Erinnerungen auch 60 Jahre später noch schwer zusetzten.
Diese Folge hat es gut hinbekommen, diese subjektiven Erfahrungen mit Kriegsereignissen darzustellen. Auch Jahre danach kann eine Person, die ansonsten problemlos durch das Leben kommt, mit ihren negativen Erinnerungen konfrontiert werden und in Maxwells Fall sogar daran zerbrechen. Vielleicht ein weiteres Mal die Allegorie zu Vietnamkriegsveteranen, die TNG ja schon bei „Die Verfemten“ (glaube ich) gezogen hat? Auch ansonsten kann ich der Folge ein positives Urteil ausstellen. Den Ansatz, den Konflikt nicht durch Waffengewalt, sondern dadurch zu lösen, dass auf emotionalem Weg an den Antagonisten appelliert wird, finde ich sehr schön und macht für mich eine der Stärken von Star Trek aus. Und dass hiermit die Cardassianer einen starken Einstand als Gegenspieler der Föderation feiern konnten, setzt dieser guten Folge noch die Krone auf. Daumen hoch auch von mir!
Als Historiker kenne ich dieses Phänomen nur am Rande, weil bei mir ja alle Beteiligten schon mindestens 1.500 Jahre unter der Erde liegen.
Aber ich kenne das, was Du beschreibst auch noch aus meiner Familie. Der Opa, der in Russland in Kriegsgefangenschaft war, hatte nicht viel zu lachen. Glücklicherweise war er recht musikalisch und konnte dadurch einen freien Posten im russischen Orchester übernehmen, was einiges leichter machte. Mein Opa in kanadischer Gefangenschaft hingegen beschwerte sich auf Postkarten wiederholt darüber, jeden Tag Fußball spielen zu müssen. Er war großer Fußballfan, aber jeden Tag zu spielen, war ihm dann doch ein bisschen zu viel. Völlig unterschiedliche Welten.
Um jetzt noch einmal die Kurve zu bekommen zu etwas, wovon ich beruflich dann wieder halbwegs Ahnung habe: Griechische Tragödien werden recht erfolgreich bei traumatisierten US-Soldat:innen eingesetzt. Diesen Dramen liegt etwas zugrunde, was die Seelen der Betroffenen irgendwie anzusprechen scheint. Das sagt ihnen etwas. Das finde ich sehr spannend und da muss ich mich irgendwann mal ausführlicher mit auseinandersetzen.
Aischylos zur Bewältigung von Kriegstraumata, das ist ja echt interessant.
Aber irgendwie auch plausibel, vielleicht sehen sie z.B. in den Erinnyen, die den Orestes plagen, das, was ihnen selbst gerade widerfährt.
Mit Aischylos sprichst Du da etwas an, über das ich mir in diesem Kontext Gedanken mache. In der antiken griechischen Welt wurde fast jedes Jahr Krieg geführt, wobei die Bürger einer Polis gleichzeitig deren Soldaten waren. Aischylos z.B. war ja bei Salamis dabei. Wenn also sowohl die Dichter als auch das männliche Publikum größtenteils aktiv an einer oder sogar mehreren Schlachten teilgenommen hatten, wirkten die Tragödien dann auf sie bereits ähnlich wie sie heute auf traumatisierte Soldaten wirken? Spielten derlei Erfahrung vielleicht sogar eine Rolle bei der Entstehung?
Das sind natürlich Fragen, die wir aufgrund der Quellenlage nicht beantworten können, aber spannend finde ich das trotzdem. In dem Kontext kann ich mir dann auch gut die Erinnyen vorstellen, so wie Du sie oben ansprichst.
Tolle Folge!
Die Cardassianer mag i h sehr weil sie später bei DS9 einfach sehr glaubhaft dargestellt werden,dadurch,daß sie vielschichtig sind. Die Ferengi streben alle nur nach Profit, alle Bajoraner sind religiös, die Klingonen sind alle Krieger und wer das nicht ist ist nur ein halber Klingone etc. Aber die Cardassianer viezen da etwas mehr, finde ich, und wirken dadurch glaubwürdiger.
Zur Szene O’Brien und Keiko. Ich habe die immer anders interpretiert: O’Brien verleugnet nicht seine Haltung gegenüber den Cardassianern. Im Gegenteil. Er ist sich ihrer voll bewußt und schämt sich auch dafür und möchte mit Keiko darüber reden und ihre Meinung hören, ohne sich zu offenbaren. So a la „Also ein Freund von mir hat da ein Problem…“ Er redet meiner Amsicht nach ganz bewußt von sich selbst als er sagt, daß es da Leute gab, die die Cardassianer nicht mögen.
da ihr es in dieser folge mit sean connery und jagd auf roter oktober bzw. highlander hattet:
jagd auf roter oktober: marko ramius
highlander: juan sánchez villa-lobos ramírez
da kam das ramirez her. 🙂
p.s. danke für den podcast, ganz ganz wundervoll, jede woche eine freude
Schöner erster Auftritt der Cardassianer. Zum Glück hat man dieses Helm-Gestänge aber nachher nie mehr gesehen…
Im letzten Teil sitzt ja Gul Macet neben Picard und Riker im dritten Sitz auf der Brücke, wo sonst Troi sitzt. Es kommt ja ab und zu vor, dass dieser Sitz mit einem Gast besetzt ist, und ich frage mich, ob die Deanna das in ihrem Stellenbeschrieb stehen hat („Sollte Ihr Brückensessel durch einen Gast belegt sein, besteht für Sie Homeoffice-Pflicht“) oder ob man sie jedes Mal höflich, aber bestimmt auffordern muss, das Feld zu räumen… =)
Ich hab mir die Abwesenheit von Deanna immer mit „Hausbesuchen“ erklärt oder halt dass ihre Brückenarbeitszeit beendet war und sie in ihrem Büro weiter gearbeitet hat.
Stimmt, das kann natürlich sein… allerdings habe ich es umgekehrt in keiner Folge erlebt, dass sie irgendwann mal auf die Brücke kam und meinte: „Mein Hausbesuch ist jetzt beendet… und das ist MEIN Stuhl!!!“
Was aber durchaus mal cool gewesen wäre 😉
Das hätte möglicherweise die diplomatischen oder sonstiger Art Beziehungen gestört, außerdem wäre sie zu höflich dafür. Vielleicht konnte sie aber auch erfühlen dass da jemand auf ihrem Platz sitzt oder sie hat schlicht mit Worf oder demjenigen der am Pult hinten stand heimlich „sms“ ausgetauscht ob da jemand ist.
… oder sie hat das „My-Chair-On-The-Bridge“-App, wo sie die Belegung des Sessels einsehen kann… ja, du hast ja recht… der Erklärungen gibt es in der Tat viele.
Deanna ist ja der Schiffscounsellor. Es gibt nur einen Psychiater für das ganze Schiff? Das sind doch so ungefähr 1.500 Personen mit gemischten Alienrassen. Sie wird halt allerhand zu tun haben. Nur *hier* wäre sie halt mal echt nützlich gewesen, um gleich festzustellen, ob der Macet lügt, wenn er sagt, er weiß nichts von den geheimen Vorgängen. Dann wäre diese Folge vielleicht in eine ganz andere Richtung gegangen, weil man Maxwell gleich geglaubt hätte. Also storybedingte Abwesenheit Deannas?
Cardassianer sind ganz schwer für Betazoide zu lesen und für eine Halbe noch mehr darum war das so 😉 hat nix mit der Story zu tun 😂
Vielleicht sind die Helme der Cardassianer so was wie Magnetos Helm, um Psi-Kräfte zu dämpfen. Anti-Betazoiden Equipment. 😉
Hallo zusammen!
Heute gehe ich voll mit eurer Wertung mit. Star Trek scheint dann am besten zu sein, wenn nicht die SF im Vordergrund steht, sondern die Allegorie. Ein Antikriegsfilm über PTBS und Selbstjustiz. Und ja, das Ende ist realistisch. Ich sehe das auch nicht rassistisch -alle Cardassianer sind so- sondern eher politisch -alle Militärs sind so. In Star Trek VI war das ja schon so ähnlich.
Da fallen die unglaubwürdigen Szenen kaum ins Gewicht. Trotzdem würde ich gerne noch etwas erwähnen.
Ist das nur mir aufgefallen, dass die Cardassianer als „Alliierte“ bezeichnet werden, also als Verbündete? Nach dem, was sonst gesagt wird, klingt das mehr wie ein brüchiger Friede, der nur mühsam bewahrt wird.
Und Data stellt fest, dass O’Brien unter Maxwell gedient hat. Müsste er nicht auch in den Akten finden, dass er direkt im Kampf gegen die Cardassianer gewesen ist? Und da lässt man ihn allein bei so einer heiklen diplomatischen Mission?
Und dieser Maxwell hat Befehle missachtet, gegen seinen Berufseid (oder wie immer man das nennt) verstoßen – und kommt so fröhlich auf die Brücke spaziert als ginge er zu einem Familientreffen? Kein „Bevor du was sagst – ich kann alles erklären“? Da hätte Picard ihn doch sofort einsperren müssen. Seiner Besatzung hat er wohl tatsächlich die Hucke vollgelogen. Deswegen war er auch im Ready Room, damit die Brückencrew den Funk mit der Enterprise -den er zu sich umgeleitet hatte- nicht mitbekommen sollte.
Auch ich finde den englischen Titel besser. Wahrscheinlich gab es ein Problem beim Übersetzen: „Die Verwundeten? Wer wird denn hier verwundet? Und überhaupt, da spielt ja nicht mal diese Crusher mit, nee, das versteht doch keiner.“
Das Allererste, was ich mich in dieser Podcastfolge gefragt habe: Hieße es denn wirklich „Die Verwundeten“? Es ist doch bei der Übersetzung unklar. Es könnte auch DER Verwundete sein, und sich nur auf Maxwell beziehen? „The“ kann ja Alles meinen. Mit einem ganz anderen (deutschen) Titel umgeht man diese Frage. ???
Und: Militärs müssen doch so sein. Blinder Aktionismus ist einfacher als Nachdenken. Lernt man das nicht beim Militär: Befehle befolgen, nicht hinterfragen?
Lt. https://en.wiktionary.org/wiki/wounded
gibt es „wounded“ auschließlich als Plural-Nomen.
Es kommt mir recht seltsam vor, daß Verwundete immer nur im Rudel auftreten sollen, und es nicht einen einzigen geben soll. 😕
Die spinnen, die Briten! 😉
EINEN MOMENT MAL! Wieso bekommt, besonders nach dieser Episode, eigentlich *ausgerechnet* der vom Cardassianerkrieg mitgenommene Miles O’Brien den Posten auf DS9, wo die Cardassianer eine dauernde Gefahr darstellen? (Ignoriert hier mal die echte Welt und deren Beweggründe.) Bei mir fällt der Groschen wohl in Pfennigen; Diesen Widerspruch merke ich erst jetzt.
Entschuldigt bitte, daß ich die ganzen Kommentare vollschreibe. Ich weiß, das ist kein Forum, aber ich kommuniziere einfach zu gerne mit euch. Und das treibt mich um. 🙂
Das ist die Starfleet Methode zu sagen: „Wir helfen dir, Dein Trauma zu überwinden.“ 😊
Sobald die Stargazer ins Spiel kommt ist Picard nostalgisch, egal was drum rum war / ist 😉
Frage: Warum fliegen sie sofort mit Warp 9 zur Phoenix? Wirkt doch so, als wenn man nicht wirklich eingreifen wollte.
Hi Simon, Hi Sebastian!
Während „The Wounded“ die Wunden und Verletzungen beschreibt, die Männer wie Maxwell, O’Brien, aber auch die Cardassianer durch den Konflikt mit der Föderation erlitten haben, bezieht sich „Der Rachefeldzug“ einzig und allein auf einen Charakter und einen Teilaspekt der Story, nämlich Maxwells Fanatismus. Seinen Fanatismus hat er aber nur, weil er zuvor verwundet wurde. „The Wounded“ drückt für mich die starken Charakterszenen der Folge aus, z.B. die mit O’Brien und dem Cardassianer im Zehn Vorne, die Dialoge zwischen Picard und Maxwell und die Abschlussszene, in der O’Brien und Maxwell zusammen die erste Strophe von „The Minstrel Boy“ singen. Ich finde den englischen Titel deutlich vielschichtiger. Sein deutsches Pendant bringt das nicht rüber und gleicht damit vielen deutschen Episodentiteln, die leider nicht dieselbe Aussagekraft wie die Originale besitzen. Man hätte die Folge auch einfach „Verwundungen“ oder „Wunden“ nennen können, um diese Vielschichtigkeit und den Interpretationsspielraum zu erhalten.
Ich denke, dass Gul Macet sehr wohl in der Position ist, unserem Jean zu drohen. Immerhin führte die Föderation/Sternenflotte in der Vergangenheit einen Krieg gegen die Cardassianer und hat jetzt bestimmt keine Lust, ein Massaker wie auf Setlik III nochmal zu erleben. Ihr erwähnt ja selbst die Aussage des Admirals: Die Föderation ist auf einen langen Konflikt nicht vorbereitet! Macet könnte seinen Vorgesetzen von die Zerstörung cardassianischer Schiffe durch die Sternenflotte berichten, dann wäre die Kacke am Dampfen. Wer weiß, welche Kontakte die Cardassianer in der Zwischenzeit zu anderen Völkern und eventuellen Feinden der Föderation geknüpft haben? Worf sagt, Cardassianer hätten keine Ehre und dasselbe denkt er über die Romulaner. Vielleicht gibt es ja sogar eine gewisse romulanische Kommandantin, die schon geil darauf ist, der Sternenflotte mal so richtig in den Arsch zu treten… Dänemark hat zwar nicht die größte und stärkste Armee der Welt, aber wenn Dänemark angegriffen werden würde, stünden alle anderen NATO-Staaten sofort zur Verteidigung bereit. Alle Staatsoberhäupter wissen das und darum bricht niemand einen Krieg vom Zaun, diese Art von Bündnisdiplomatie nennt man „Abschreckung“. Die Gefahr, die uns in der Folge vermittelt wird, geht jedenfalls weit über das aktuelle Geschehen um Maxwell hinaus. Tomalak droht dem Jean auch gerne, selbst wenn er momentan eine Niederlage einstecken und sich zurückziehen muss. Bei den Cardassianern ist es ähnlich, sie stellen eine ständige Bedrohung dar, die man nicht unterschätzen darf. „Chain of Command“ habt ihr schon erwähnt, spätenstens nach der Folter wird der Jean JEDE cardassianische Drohung sehr ernst nehmen.
Episoden wie „Data’s Day“ und „The Wounded“ verkörpern das, was ich an Star Trek mag: vielfältige, durchdachte Storys, die sowohl alltägliche Erlebnisse als auch gefährliche Konflikte, sowohl lustige als auch traurige Szenen enthalten. Spannend finde ich auch, dass wir in ganz verschiedenen Folgen tolle Charakterszenen gesehen haben, die immer glaubwürdig sind.
Eurer Bewertung stimme ich zu.
LL&P
Michael from Outer Space
Mir hat die Folge gut gefallen. Endlich sieht man mal, dass die ganzen Konflikte in Star Trek auch langfristige Folgen haben können, und zwar nicht nur beim Captain. Und dass es Zeit braucht, um dadurch entstandene Vorbehalte abzulegen.
Später in DS9 wird das mit Nog und seiner Verletzung noch genauer behandelt.
Und ich musste beim Schauen immer an den Irak-Krieg denken und dachte, hey, das kommt zeitlich genau hin, das war ja fast prophetisch! Aber ich habe die beiden Irak-Feldzüge der USA durcheinandergebracht, die angeblichen „weapons of mass destruction“ wurden ja erst in 2002/2003 ins Spiel gebracht. Im frühen 1991 war ja die Invasion von Kuwait der Grund des Einschreitens der USA.
„War. War never changes.“
Man kann es einfach nicht besser sagen.
Als Picard so romantisierend von seinen alten Kriegserlebnissen mit den Cardies schwadroniert, bricht aus ihm wahrscheinlich der alte Kämpe Gurney Halleck, sein Alter Ego aus Lynchs Dune-Verfilmung aus ihm raus. Es fehlt nur noch das Baliset 🤣
Schade, dass ihr mit keinem Wort die DS9 Episode „Defiant“ erwähnt habt, eine echte Spiegelgeschichte zu dieser Folge, in der eigentlich die gleiche Story nochmal mit anderen Voraussetzungen aufgerollt wird. Aber so freu ich mich noch umso tierischer, wenn ihr dort angelangt seid! 🙂
Dort fühlen sich die gesamten Einsätze noch höher und dramatischer an. Der marodierende Riker kommt vor ein cardassianisches Gericht (wie sich das gehört!), Sisko ringt mal wieder ärger mit seinem Gewissen als es Jean-Luc jemals tun musste und die Cardis offenbaren mal wieder die gesamte Instabilität ihrer Gesellschaft… herrlich!!!
Freue mich auch darauf! 🙂
Hallo Simon und Sebastian
Ich wollte euch einfach mal ganz allgemein mitteilen, dass ihr seit diesem Jahr einer meiner beiden Lieblingspodcasts (Trek am Dienstag) produziert! Klar, es gibt auch andere gute Star Trek-Podcasts, aber aus Zeitgründen musste ich mich für einen entscheiden, und die Entscheidung fiel auf euch. Ihr „Begleitet“ mich mit Trek am Dienstag nun seit (etwa) einem Jahr und sorgt dafür, dass meine unliebsten Tage der Woche (Montag, weil eben Montag, und Dienstag, weil das bei mir oft ein mühsamer Tag ist) ein schönes Highlight haben. Am Montag ist nun der Dienstag nah, und am Dienstag kann ich euch zuhören! 🙂 Ich hoffe, ich werde bald mehr Zeit finden, um mir auch eure anderen Produktionen anzuhören.
Vielen Dank!
Moin!
Was Unter-, Mittel- und Oberfranken ist, orientiert sich, glaube ich am Lauf des Mains. Unterfranken befindet sich am Unterlauf, Oberfranken am Oberlauf.
Und Mittelfranken keilt sich dann so in die anderen beiden rein.
Niemand hat die Absicht, eine Paywall zu errichten!
Charno, Charno, Chermak und Chip Chalmers – ist ja ein richtiges CH-Feuerwerk!
Der Anfang dieser Folge ist übrigens auch die Vorlage für eine weitere „Sinnlos im Weltraum“-Synchro gewesen.
Für uns deutsche Fernsehschauer waren die Cardassianer dagegen keine Neuigkeit, denn wir kannten sie bereits seit Januar aus DS9.
Opa Picard erzählt vom Krieg.
Natürlich hat Worf recht, Vertrauen muss man sich verdienen. Aber Troi hat eben auch recht: Man hat einen Vertrag geschlossen und auf diese verbindlichen Worte muss man sich auch verlassen können. Wenn trotzdem weiterhin alle misstrauisch gegenüber der anderen Seite agieren, wie Ben Maxwell in der Folge es ja dann tut, wird sich solch ein Vertrag niemals mit Leben füllen lassen.
Und der Clou dieser Konversation am Anfang der Folge ist doch, dass es eben gerade NICHT die Cardassianer waren, die den Vertrag gebrochen haben, sondern die Föderation und die Sternenflotte. Somit fallen Worfs hehre Worte letztlich auf ihn zurück – die Sternenflotte und somit auch Worf haben keine Ehre!
Auch das Ehepaar O’Brien hat sich für Arcoroc-Geschirr entschieden.
Dass man nicht so viel Wert darauf legt, hier Raumschlachten in epischer Breite zu präsentieren, finde ich eigentlich sehr gut. Für mich auch ein weiterer Kritikpunkt an den gegenwärtigen Star-Trek-Produkten, dass dies nicht mehr so beibehalten wurde.
Mag sein, dass Gul Macet mit seinem Schiff keine Chance gegen die Enterprise hat. Sollte die beiden aber wirklich ihren Kampf fortsetzen, dann ist aber zwischen der Föderation und den Cardassianer endgültig die Kacke am Dampfen. Macet hat also durchaus einen Trumpf in der Hand, auch wenn er ihn wohl nicht überleben dürfte.
Der Darsteller von Admiral Haden heißt aber John Hancock und nicht Time Winters. Ich kenne den aus so einer Polizisten-Sitcom, die im Vorabend gezeigt wurde. Da spielte er den Chef von Robert Guillaume.
Wobei wir ja später erfahren, dass Rache allenfalls einen Teil der Motivation Maxwells ausmacht. Deswegen ist „Der Rachefeldzug“ vielleicht doch nicht der passendste Titel.
„Cardassianer sind so’n bisschen die Deutschen.“
=> Don’t mention the war!
Ich bin auf Simons Seite, was Miles der Keiko da aufgetischt hat, war einfach nur Matschepampe.
Ja, ich mag die Nebula-Klasse auch sehr! <3
"Patton" ist zwar ein guter Film, das Ende ist aber erstaunlich schlecht. Dass er die NSDAP nicht so schlimm fand, wird einfach unterschlagen und sein tödlicher Autounfall findet dann auch einfach nicht statt. Und ich so: 'Häh?'.
(Und um ehrlich zu sein, die Rolle von Siegfried Rauch im Film fand ich ziemlich überflüssig.)
Ein weiterer namenloser erster Offizier. Eine Star-Trek-Tradition wird fortgeführt.
Also ich jedenfalls finde dieses abschließende Gespräch zwischen Macet und Picard in all seiner Ambivalenz einfach großartig. Damit wirkt diese gesamte Geschichte nochmal deutlich authentischer. Schwarz und weiß ist nunmal der Ausnahmefall, es dominieren die Grautöne!
Fazit?
Ich mach es kurz, eine tolle Folge. Daumen rauf!
Beim Frühstück fragte ich mich auch gleich, wie lange O’Brien und Keiko sich gekannt haben, bevor sie heirateten!
Da die Disney-Verfilmung von „20.000 Meilen unter dem Meer“ zu den wichtigsten Filmen meiner Kindheit zählt, möchte ich anmerken, dass Nemo durchaus eine Mannschaft hat. Einer von ihnen wird doch sogar während des Films beerdigt bzw. unterwassert, wobei mehrere andere seinen Sarg tragen. Besonders deutlich ist mir ein weißhaariges Mannschaftsmitglied in Erinnerung geblieben.
Picard erbittet von den Cardassianern eine Stunde Zeit. Eine Erdenstunde kann ja nicht gemeint sein, oder rechnet der Übersetzer Zeiteinheiten um? Dann müsste Picard auf Cardassianisch ja so etwas gesagt haben wie: „Gib mir bitte 23,33 cardassiansische Minuten oder 1 cardassiansiche Stunde und 37,5 cardassianische Minuten Zeit.“ Was gibt es bei Star Trek an übergreifenden Zeitsystemen?
Die von Sebastian am Anfang erwähnte Gruselserie interessiert mich jetzt sehr, aber natürlich habe ich den titel vergessen. Da muss ich noch einmal reinhören.
Daumen hoch geht in Ordnung 😉
Mahlzeit Michael
die Gruselserie war Kolckak: The Night Stalker – und ich hatte neulich einen Gastauftritt im Podcast Männer, die auf Videos starren, wo ich deutlich ausführlicher darüber sprechen konnte.
Schöne Restwoche Dir,
Sebastian
Super! Danke!
Michael
Ich finde die Folge großartig. Das Ende hat mir besonders gut gefallen. Picard zeigt, dass ihm der Frieden wichtig ist, aber er gibt zu erkennen, dass die Föderation kein zahnloser blinder Tiger ist.
Für mich absolut passend.
Moin zusammem,
Eine dicht und spannend erzählte Folge, die trotz ihrer sehr offensichtlichen Logiklöcher brilliert, nicht zuletzt wegen großartiger Darstellerleistung. Silent Running steht für Schleichfahrt, und war nicht „Silent Running“ der Originaltitel von „Lautlos im Weltraum“ mit Bruce Dern?
Die seltsame widerspruchslose Anpassung an japanische Kultur wunderte mich auch immer echten Leben des 20. und 21. Jahrhunderts. Staatsbesuch hier oder dort, irgend jemand lief immer mit Kimono herum oder es wurde mit Stäbchen gespeist. Kommen Bundespräsidenten oder Kanzlerin auch mit Dirndl, Krachledernen oder mit Bollehüt im Ausland an? So ähnlich läufts bei O’Briens: die Gattin stammt aus Japan, dann gibts künftig nur noch Algensalat an Aalschaum, basta! Jawohl, ein Klischee, aber irgendwie berechtigt. Die Hochzeitskluft und Deko war Bestätigung Nummer Zwei.
Die Logikfehler waren so offensichtlich, dass sie wohl jeder fand. „Wie, hat Maxwell keine Offiziere, die ihn davon abhalten wild herumzuballern?“ Und „wie, Picard lässt den Durchgeknallten wieder auf sein Schiff zurück aus nebulösen Gründen der Ehre? Na, das wird ja wohl gleich in die Hose gehen.“ Und es geht genau dort hin.
Irgendwie waren hier alle emotional. Miles, Keiko, Worf, Macet im Rahmen seiner Möglichkeiten, Maxwell sowieso …der den kühlsten Kopf hatte: Picard. Mir gefiel es gut, wie er durch Fragen den Kollegen grillte. Wer fragt, der führt.
Gutes Thema und trotz der unübersehbaren Logiklöcher verdient ein großes Lob.
Das Thema „Zeit im Kosmos“ wurde angesprochen. Ebenso verwunderlich wie die offenbar universelle galaktische Sprache Englisch bei allen Aliens einschließlich der Franzosen scheint die Verwendung der irdischen Zeitmaße zu sein. Man sollte hier viel mehr an den kosmisch sinnvollen Umständen und Fakten bleiben, bis zu lautlosen Explosionen natürlich. Spätestens 1991 sollte man langsam verstanden haben, dass die Fans nicht blöd sind, oder?
Vielleicht hat man sich auf irdische Maße verständigt, weil doch die Föderation ihre Zentrale auch auf der Erde hat, oder? Höchst erquicklich finde ich, dass die Roddenberrysche Zukunft sich von den imperialen Maßen ab- und den metrischen Maßen zugewandt hatte. Kilometer statt Meilen, Liter statt Gallonen, das arme US-Publikum *lg*
Die Zeitfrage stellt sich natürlich auch beim Schichtsystem. Für den menschlichen Biorhythmus wäre das Dreischichtsystem zu je 8 Stunden sinnvoll, wie wir es aus unserer Industrie kennen. Eine „Nachtschicht“ bei reduzierter Beleuchung wirkt zwar dramaturgisch anheimelnd, hat aber in einem finsteren Kosmos ohne Tageszeiten null Bedeutung. Im Gegenteil. Lässt man alle auf der Brücke im Halbdunkel sitzen, fehlt der wach haltende Lichtreiz! So ist es also sinnvoll, dass eine relativ gleich große Mannschaft zu jeder Stunde rund um die „Erdenuhr“ im Dreischichtturnus Dienst schiebt und sowas wie eine Nachtruhe allgemein nicht existiert.
Mit einer Ausnahme womöglich: da wichtige Entscheidungen immer wieder in Konsultationen aller führenden Offiziere erfolgen, wäre es unverzichtbar, dass diese eine synchrone Dienstzeit oder zumindest Kernzeit belegen. Offenbar orientieren sich Zwischenfälle und Attacken immer nur auf die Zeit, wo alle wach sind, die hier relevante Rollen spielen. Oder greifen Aliens auch mal an, wenn alle im Bett liegen? Ach ja, Q wird ja mal bei Janeway ins Bett schlüpfen, hihi, aber der tut das natürlich aus boshafter Absicht.