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26. Februar 1996:
Ein antikes bajoranisches Solarschiff purzelt aus dem Wurmloch und hat Erleichterung für Sisko im Gepäck, denn Insasse Akorem Laan ist nicht bloß Dichter, sondern übernimmt direkt die ungeliebte Rolle der religiösen Figur, des Emissary. Doch bald schon ist das Kastensystem wieder da, Kira muss Kraniche kneten, Mönche drehen durch – und Kai Opaka erscheint dem Captain in seinen Albträumen.
In Deutschland: Die Übernahme, ausgestrahlt am 1. November 1996.
Hallo ihr beide.
Bezüglich des Kastensystem von Indien aktuell habe ich folgendes Gefunden: In Indien sind heute alle durch das Kastenwesen bedingten Benachteiligungen gesetzlich verboten. Trotzdem ist das Kastenwesen aus dem praktischen Leben nicht völlig verschwunden, besonders da es noch heute wichtige soziale Aufgaben erfüllt.
Ich bin leider nicht aus Indien oder lebe dort, daher bitte mit Vorsicht geniessen, die Realität sieht meistens anderst aus.
Eure Besprechung war mal wieder super. Jeder Dienstag ist eine Freude 🙂
Spannend finde ich das ihr die Zugehörigkeit der Kasten der Bajoraner anhand des Names festlegt.
Ich bin bisher davon ausgegangen das es am Ohrring liegt.
Der vermeintliche Emissary reagiert ja erst auf Kira’s Zugehörigkeit nachdem sie ihren militärischen Rang sagt.
Es gibt mehrere Kasten und auch Soldat ist eine Kaste in Bajor.
In der Cafeteria kommt es ja noch zu einer Situation wo Kira einen Platz angeboten wird. Auf ihr freundliches Verzichten argumentiert die Bajoranerin Jia das sie Te’nari ist und Kira Ih’valla und zeigt auf ihr Ohrring.
Kann mich aber auch irren.
Gute Folge, alles gute im neuen Jahr und auf weitere unterhaltsame TaD Folgen 🙂
Moin moin,
Ich hab die Besprechung zwar zur Folge noch nicht gehört, kann aber ein lautes JA! zu Sebastians Meinung zum Muppets-Film von 2011 geben. Ein wirklich wundervoller Film
Die Tatsache, dass Akorem Laan sein unvollendetes Gedicht doch noch vollendet hat und dass auch jeder Bajoraner weiß, dass es zuvor unvollendet war, ist ja ein starker Hinweis darauf, dass „Der Sisko“ Akorem nicht einfach um die Ecke gebracht hat, sondern von den Propheten in seine Zeit zurückgeschickt wurde und die Propheten damit auch deutlich machen, er habe in der Sisko-Zeit nichts zu suchen.
Also ist Siskos Status als Abgesandter nun also sogar gefestigter als zuvor.
Es stimmmt, die Propheten wurden hier umgeschrieben, denn das war wohl notwendig, um die Existenz von den noch einzuführenden Pagh-Geistern überhaupt plausibel zu machen, die hätten sonst gar keinen Sinn ergeben. Trotzdem finde ich es schade, dass die Propheten dafür ihre lineare Zeitlosigkeit in der Existenz abstreifen mussten. Sie haben damit deutlich an Mysteriösität verloren.
Das mit dem Gedicht-Alibi wollte ich auch schreiben – wie auch immer diese Konsequenzlosigkeit in der Zeit möglich ist. Hätten die Propheten in Zurück in die Zukunft 2 mitgespielt wäre es ein sehr langweiliger Film geworden 😀
Hallo, ich bin erst am Anfang, aber ich meine, dass die deutsche Synchro von ‚Leuchtschiff‘ spricht.
Hallo Jungs,
Da Simon neuerdings die Untertitel mitlaufen lässt, ist er wahrscheinlich über den Begriff „Trausegen“ gestolpert (wie in Trauung, nicht Trauer). Im Dialog sagte Sisko „Hochzeitssegen“.
Das englische Wort „light“ ist ein Teekesselchen. Es kann sowohl „Licht“ oder „hell“ als auch „leicht“ bedeuten. Sisko sagt hier korrekterweise „Leuchtschiff“. Gerade mußte ich feststellen, dass die Autokorrektur aus „Leuchtschiff“ „Leichtschiff“ gemacht hat. Vielleicht ist bei den Untertiteln etwas ähnliches passiert.
🖖Eure Bridge
Ich mag die Referenz auf den Film „Zabil jsem Einsteina, pánové“
Für alle mündigen Zuschauer, die einen Vorwand suchen, sich mal richtig die Kante zu geben, liefert die DS9 Folge ein dankbares Trinkspiel: Immer wenn jemand das Wort „d’jarra“ ausspricht … 😁
Wobei ich persönlich überhaupt kein Fan von Trinkspielen bin.
Zum Saufen brauche ich kein Stichwort.
Jetzt bin ich gespannt, ob Simon und Sebastian denselben Gedanken hatten.
hey von mir.
ich bin immer wieder von dieser Folge fasziniert und erkenne auch ein bisschen die Hörigkeit hin auf irgendwleche Prophezeiungen und unvollendeten Lieder der Bajoraner an.
Aber ab einem gewissen Punkt stieß mir die unsympathische Aussttahlung und Christi-gleiche vollkommen überzogene Dogmatik sehr übel auf.
Ich freue mich auf die Besprechung und gebe vor allem dem Kommentar von Don erst einmal Gehör, wenn ich nachher auch Simon & Sebastian zuhöre.
in meiner Erinnerung ist die Folge Accession immerhin ein intelligent anmutende, die man auch mehr als 2 Mal schauen darf. ^^
Wieder ein schöner Podcast von euch beiden. Auch wenn ich leider zu alt für „Hallo Spencer“ bin uns so nie eine ganze Folge als Kind gesehen habe, höre ich euch trotzdem gerne zu.
Zu meinem eigentlichen Thema:
Zum Thema Kastensystem hatte ich vor ein paar Jahren mal ein Gespräch mit einem indischen Kollegen. War nicht ganz einfach.
Was ich „rausgehört“ habe: Offiziell ist es abgeschafft, in der Realität sieht es aber anders aus. Je ländlicher, desto offensichtlicher.
Und es kann durchaus vorkommen, dass eine Mitglied einer oberen Kaste ein Mitglied der untersten Kaste (meist als „Unberührbare“ bezeichnet) verletzt oder sogar umbringt, ohne dass es Konsequenzen hat. Alle schauen dann weg.
Wie gesagt: war nicht einfach für den Kollegen. Er kommt aus einer „höheren“ Kaste und ist durch Studium und Leben im Ausland „davon weg“. Aber zu Hause ist es ein Tabu-Thema.
Hier übrigens ein Artikel aus 2005, auf den ich gestoßen bin. Bestätigt das, was mir berichtet wurde.
https://www.suedwind-magazin.at/indien-der-kampf-gegendas-kastensystem/
Leider.
Ich befürchte, dass es auch noch andere Kulturen auf der Welt gibt, wo Menschen durch Geschlecht, Glauben oder Meinung ausgegrenzt werden und Übergriffe auf diese von der Gesellschaft toleriert werden.
Hoffentlich können wir den „Weg des Gene“ irgendwann beschreiten.
Ein „Roddenbärchi“
Zu der Frage der „Massenhypnose“: Ich hatte es immer so verstanden, dass dieser altmodische Emissary auch eine Lektion für die Bajoraner ist. Er verspricht, dass es wieder wie früher wird, als ob die Besatzung nie passiert wäre – aber das ist unmöglich, und der Versuch, die Vergangenheit zurückzubringen, endet in einer Tragödie. Ob eine solche religiöse Manie wirklich so schnell und so umfassend passieren könnte, wer weiß … aber es gibt Parallelen.
Was die Zeitlinien betrifft; eine Erklärung wäre, dass die Propheten zwar lineare Zeit nicht verstehen, abe auch kein Kausalitätsparadox erzeugen wollen So, wie wir vielleicht kein schönes Muster auf einem Blatt zerstören möchten, selbst wenn wir in mehr Dimensionen als nur zweien existieren. Also wurde Akorem Laan zurückgeschickt, aber von der ursprünglichen Zeitlinie getrennt – eine Art Altarm, unabhängig vom restlichen Fluss. Der dann in der Zukunft wieder vereinigt wurde, so dass das Bajor der regulären Linie die alternative Vergangenheit als eine Art Geschenk erhält. (Einige kleine Manipulationen, so dass Akorems Leben nicht allzu viel verändert hat, hinzugedacht).
Wie es funktioniert, bleibt unerklärlich, wie die Wege der Propheten …
Für die Propheten ist Zeit ein Buch mit sieben Siegeln.
Vielleicht haben sie deshalb nicht sauber arbeiten können, als sie Herrn Akorem in seiner ursprünglichen Zeit wieder abgesetzt haben. Ansonsten hätte sich niemand daran erinnern können, dass der jemals in der Gegenwart aufgetaucht ist … bis auf Sisko, der mit ihm im DeLorean saß bzw. im Runabout. Das wäre mir schlüssiger erschienen, trotz der Gefahr eines Paradoxons: Ohne Akorems Auftauchen wäre Sisko nicht ins Wurmloch geflogen. Natürlich wäre Kira die perfekte Beobachterin gewesen. Wer sonst sollte feststellen, dass das Gedicht mit einem Mal vollständig ist. Die Propheten hätten sie ja im Runabout zurücklassen können.
So hätte ich zumindest argumentiert, bevor ich eure Besprechung gehört habe. 😎
„Ansonsten hätte sich niemand daran erinnern können, dass der jemals in der Gegenwart aufgetaucht ist … bis auf Sisko“
Das hätte m.E. aber auch im Hinblick auf die spätere Entwicklung schon gereicht. Sisko ist der Einzige, der erlebt hat, was unter einem anderen Emissary passieren könnte. Zwar kann er die kryptischen Äußerungen der Propheten nicht einordnen, aber er kommt ins Grübeln. Aus Sicht der Station hat er sein Amt als Emissary niemals aufgegeben, doch er ist am Ende mit deutlich mehr Überzeugung bei der Sache.
In einem riesigen Lichtblitz wäre dann vielleicht nicht nur Akorem aus dem Runabout verschwunden, sondern das ganze Szenario. Sisko und Kira hätten sich auf der Station wiedergefunden, wo sie zu diesem Zeitpunkt gewesen wären, hätte es den Akorem-Zwischenfall niemals gegeben, doch beide können sich an die Ereignisse erinnern. Während sich Kira über das Gedicht wundert, kommt Veddek Porta auf die Promenade und begrüßt sie freundlich. Daraufhin gibt es einen vielsagenden Blickwechsel zwischen Sisko und Kira ….
Die „Hallo Spencer“-Rückspultaste habe ich seinerzeit sehr genossen, weil die Serie ein Teil meiner Kindheit war. Den Film werde ich mir wohl nicht ansehen, um die schönen Erinnerungen nicht kaputt zu machen. Danke für dein Review, Sebastian! 😉
Claudia Kern und Björn Sülter sprechen in ihrer „DS9-Reexperience“ ebenfalls über die Serie. In einer der ersten Folgen meinte Claudia, dass sie die bajoranische Religion merkwürdig findet, weil wir nichts über deren konkrete Inhalte erfahren. Das wären Dinge wie die unsterbliche Seele, ein Leben nach dem Tod oder eine Art Reinkarnation. So, wie es erzählt wird, bleibt die Religion irgendwie schwammig. Darum werden später die Pah-Geister eingeführt, obwohl von ihnen bisher keine Rede war. Da fängt es für mich an, zu Fantasy-lastig zu werden. Na gut, man kann es immer mit naturwissenschaftlichen Erklärungen abtun (Energiewesen). Mir ist aber speziell eine Folge in Erinnerung geblieben, bei der ich mich heute frage: Ist das noch „Star Trek“ oder schon „Buffy“?
Krass finde ich auch, wie stark die Propheten mittlerweile in die Belange der Bajoraner:innen eingreifen. Während der cardassianischen Besatzung hätten die ja auch mal nen Finger krumm machen können, oder? Da wurde auf Bajor ein VÖLKERMORD begangen!! In einer der kommenden Folgen werden wir sehen, wozu die Propheten in der Lage sind, wenn sie es denn wollen! Hatten sie einfach keinen Bock, in Dukats Rübe einen „bleibenden Eindruck“ zu hinterlassen? Wie anbetungswürdig sind die Propheten überhaupt? Ich jedenfalls würde niemanden anbeten, der mich und mein Volk verrecken lässt.
Eurem Fazit stimme ich zu.
Das ist ja das klassische Theodizee-Problem, das auch uns Menschen umtreibt und z.B. nach dem Holocaust intensiv diskutiert wurde. Und trotzdem gibt es hier im Sol-System Milliarden von Gläubigen!
Insofern finde ich das Verhalten der Bajoraner da durchaus plausibel.
Nicht als Widerspruch, sondern als Bestätigung und Ergänzung (Du nennst den Holocaust ja selbst auch nur als Beispiel) – die Theodizee wurde durch die Ereignisse 1942-45 natürlich noch einmal besonders nachhaltig ins kutlturelle Bewußtsein gebracht. Dies war immer wieder bei großen Kathastrophen der Fall, z.B. hat das Erdbeben von Lissabon 1755 die Diskussion unter den europäischen Philosophen angeregt.
Während der Holocaust sich aus Sicht der Theodizee als menschengemacht erklären läßt, ist dies bei Naturkatastrophen schon schwieriger. Moderne Religionskritiker führen denn auch gern Beispiele für „unnötiges Leid“ aus dem Tierreich an.
Belege für die Theodizee finden sich schon im ägyptischen mittleren Reich, und die Bibel ist voll davon (Hiob, Kohelet).
Dabei sind es vor allem die Gläubigen, die sich mit dem Problem auseinandersetzten. Es ist also, wenn wir zu unserem Ausgangspunkt zurückkomen wollen, schon eine berechtigte Annahme, daß auch auf Bajor zumindest manche Gläubigen offen oder in Gedanken den Propheten für ihre scheinbare Untätigkeit während der Besatzung schwere Vorwürfe machen. Wobei die Propheten ja beweisbar existieren, und auch offensichtlich zumindest versuchen, für die Bajoraner dazusein.
Im Idealfall führt die Theodizee (in der Realität und wohl auch auf Bajor) zu einer bewußten und kritischen Auseinandersetzung mit dem Glaubenssystem, aber nicht zwingend zum Abfall vom Glauben.
Es gibt eine ganze Reihe von möglichen Lösungen für das Theodizee-Problem. Welche davon man als ausreichend akzeptieren kann, kann man letztlich, wie alle Glaubensfragen, nur für sich selbst beantworten.
Hallo Benedikt! 🙂
Welche möglichen Lösungen für das Theodizee-Problem kennst du, die nicht zu Inkonsistenten und Widersprüchen führen?
LL&P 🖖
Michael from Outer Space
*Inkonsistenzen
– Inkonsistenzen -> Inkonsistenten habe ich schon verstanden. Rechtschreibfehler unterlaufen mir auch, und TaD hat nun mal leider keine Edit-Funktion.
– Eigentlich möchte ich hier keine solche Diskussion aufmachen. Bei einem interessanten Thema kann ich Stunden in Internetforen verbringen, und das kann ich mir momentan wirklich nicht leisten.
– Es gibt keine Theorien, die völlig frei von Inkonsistenzen und Widersprüchen sind, zu keinem Thema der Welt. Nicht einmal in der Mathematik, wie wir seit Gödel wissen, nicht in den Naturwissenschaften und erst recht nicht in theologischen Themen.
In Naturwissenschaften haben wir immerhin eine Meßlatte, um halbwegs sicher das momentan beste bzw. wahrscheinlichste Modell zu bestimmen. Bei der Theodizee mußt du schon ein Stückweit selbst entscheiden, was für Dich glaubwürdig ist und was nicht.
– Ich gebe im Folgenden eine Liste von möglichen Lösungen, und zwar einfach aus dem Kopf. Für eine Recherche habe ich wie oben gesagt nicht die Zeit. Wenn Du magst, kannst Du ja einfach einmal selbst suchen. In eigentlich jedem Beitrag über die Theodizee im Internet wirst Du auch mindestens ein paar Zeilen zu den klassichen Lösungen finden. Dann kannst Du ja schreiben, wo Du (dort oder auch bei meinen Beispielen) die Widersprüche siehst). Wenn ich dann anderer Meinung bin, kann ich noch einmal darauf eingehen. Jedenfalls, solange die Tadderiche mitspielen. Ich weiß nicht, ob so ein Austausch noch als Beitrag zur Folge gilt…
Hier also ein paar mögliche Lösungen:
— Die Erde ist ein Jammertal.
Die materielle Welt war nie dazu gedacht, gut oder angenehm zu sein, sie ist eine Prüfung und das angenehme Leben kommt dann im Jendseits.
— Es gibt einen „bösen“ Widersacher des Schöpers (Ahriman, Satan, Kali), der für alles Schlechte in der Welt sorgt.
— Der Schöpfer hat seinen Geschöpfen freien Willen gegeben, sie können sich also auch böse verhalten. Das Universum ist eigentlich „gut“ geschaffen, alles schlechte wird durch Fehlverhalten der Geschöpfe (das müssen nicht nur Menschen sein) selbst verursacht.
(Eine Unterkategorie davon ist eine „zweite Phase“ der Schöpfung, in der die Menschen oder andere hochrangige GEschöofe durch ein klassisches Fehlverhalten den paradiesischen Urzustand der Welt beenden – wie der biblische Sündenfall, das ägyptische Buch von der Himmelskuh, der griechische Prometheusmythos oder der gnostische Demiurg).
— Entropie ist eine Grundvoraussetzung der Existenz eines materiellen Universums, Chaos, Tod und Leid sind Grundvoraussetzungen organischen Lebens. Der Schöpfer hat die bestmögliche aller materiellen Welten geschaffen.
— Es gibt kein universelles Maß für Leiden. Wenn es keinen Tod und keine Katasropchen gäbe, würden wir den Schöpfer anklagen, wenn wir Migräne bekommen, Wenn es kein Krankheiten mehr gäbe, würden wir uns beschweren, wenn das Wetter schlecht ist. Wenn das Wetter immer gut wäre, würden wir fragen, warum der Schöpfer uns nicht mit Photosynthese versehen hat und wir lästigerweise Nahrung aufnehmen und wieder von uns geben müssen.
— Der Schöpfer hat einen unendlichdimensionalen Phasenraum geschaffen, in dem jeder mögliche Zustand jedes denkbaren materiellen Universums existiert. Was wir als Zeit wahrnehmen, ist nur die für uns sichtbare Linie durch diesen Phasenraum, was wir als Ursache und Wirkung wahrnehmen, ist nur eine mathematisch einfache Kurve, die wir leichter verstehen können. In diesem Phasenraum existieren sowohl absolut perfekte „Ponyhöfe“ als auch absolut leidvolle Höllen und eben auch alle Zwischentöne gleichberechtigt nebeneinander.
Kleine Ergänzung – da ich oben ja das ägyptische mittlere Reiche angesprochen habe. Da hatte ich die Lehre für Merikara im Sinn, in der es ungefähr heißt:
„Der Gott schlägt die Krummherzigen unter ihnen (den Menschen), wie ein Mann seinen Sohn schlägt um dessen Bruders willen“.
Leid wird hier also als göttliche Strafe erklärt. Das ist natürlich sein sehr einfaches Level, ich habe es nur als frühestes mir bekanntes Beispiel angeführt, daß Menschen sich über die Frage Gedanken machten, warum ein als gut gedachter Gott Leiden in der Welt zuläßt.
Hier wurde ja schon ein großes Fass aufgemacht. Passt aber irgendwie auch zu Star Trek, weil wir hier trotz allen Fortschritts immer noch einige Grundprobleme der Menschheit sehen. Immer noch gibt es Alter und Tod, Unfälle, Verbrechen und Katastrophen. Da stellt sich, wohl nicht nur für gläubige Menschen, die Frage: kommt der Mensch alleine zurecht, oder braucht er Hilfe aus höheren Sphären? Es gibt ja offenbar einige, die ihre Hoffnung auf die guten Ausserirdischen setzen, die vielleicht mal vorbeischauen👽.
Nach einigen Jahren des Bibelstudiums bin ich aber überzeugt, dass wir hier eine gute Erklärung und auch Lösung finden. Das gehört aber vielleicht doch nicht mehr hierher. Ich weiß ja nicht, ob das überhaupt so viele Leute interessiert. Deswegen vielleicht meine Email Adresse: kleinerbruder325@gmail.com
Der englischen bzw. föderationsstandardsprachlichen Wochentag wurde im letzten November schon einmal von zwei deutschen Podcastern anläßlich des Dienstagstreffs von Odo und Kira thematisiert.
Der Lösungsvorschlag mit dem Universaltranslaor stammte übrigens von mir, herzlichen Dank auch für den „Quatsch“.
Daß dieses Wunderding die bajoranische oder ferengische Bezeichnung in einen für Julian und Miles (und die Fernsehzuschauer) verständlichen Tagesnamen überträgt, ist eigentlich selbstverständlich.
Ach ja, das Kastensystem…
Früher hatten wir auch eine Ständegesellschaft, heute sprechen wir von Klassen…
Jede Gesellschaft sucht Wege, mit der Diskrepanz zwischen dem Ideal der Gleichheit (das fast jede Religion und Moralphilosophie in irgendeiner Weise kennt) und der offensichtlichen Realität der Ungleichheit umzugehen.
Wir haben den – längst nicht erfüllten – Anspruch, daß unsere Klassen „offen“ sind und jedem Menschen alle Möglichkeiten offenstehen. Das führt aber dann auch dazu, daß jeder, der seinen Traumberuf und seine anderen großen Lebensziele eben nicht erreicht (und das gelingt naturgemäß nur sehr wenigen Menschen vollständig), von der Leistungsgesellschaft nur ein „selbst schuld“ hingeworfen bekommt, während das alte „bescheide Dich mit Deinem Stand“ auch etwas tröstliches hatte.
Will ich deshalb zur Ständegesellschaft zurück? Nein, aber die soziale Frage bleibt kompliziert, sie ist noch lange nicht gelöst, wird es vielleicht nie, und sie bleibt eine Herausforderung für uns alle.
Ich denke aber jedenfalls, daß bewußt oder unbewußt aus diesem Grund für viele ein Ständesystem ein gewisse Verlockung darstellt. Wobei das indische Kastensystem (auf das die Folge ja offen anspielt), das bis hin zu körperlichem Mißbrauch geht, und gegen das ja auch externe Kräfte, von den Sikh über die Briten bis zur modernen laizistischen indischen Regierung, einen ständigen Kampf führen, ein besonders extremes historisches Beispiel ist.
Ich hatte mir die Diskrepanz, das die Wurmlochwesen im Pilot keine Ahnung hatten von den humanen Wesen und Zeit, aber später im Verlauf der Serie offensichtlich die Bajoraner ihnen wichtig sind, damit schön geredet, dass sie einfach wirklich keine Ahnung hatten zum Moment von Siskos Auftauchen. Dann, „nach“ dem Treffen mit ihm, fingen sie an sich zu interessieren, und das aber in alle Richtungen der Zeit (Vergangenheit, wie Zukunft, was ja für sie nicht so richtig Kategorien sind), so dass es von außen wie ein Retcon wirkt. Dieses Initialereignis für die Wesen würde für sie den Gesandten nochmal wichtiger machen, gerade in Bezug auf die Bajoraner. Aber ich nehme an, dass man diese Theorie beim aufmerksamen schauen auch schnell wieder aushebeln kann.
Hallo Ihr beiden,
wieder vielen Dank für die schöne Besprechung. Mit „Bestürzen“ habe ich vernommen, dass uns jetzt mal wieder ein längerer Voyager-Block bevorsteht. Na gut, dann isses halt so, so kommen wir da zumindest mal voran (sich-was-gutes-einredet).
Zur Folge, die mag oberflächlich-offensichtlich auf das Kastensystem hinweisen, für mich ist aber eine Folge über religiösen Fanatismus, und dem Fakt, dass sich (nicht nur) religiöse Führer über andere Menschen erheben und dass denkfaule Menschen das erstmal nicht so arg hinterfragen, sofern sie nicht selbst davon im Negativen betroffen sind.
So könnte man sagen, Kira hat es als künftige Künstler vielleicht künstlerisch schwer, aber es ist halt doch eine relativ bequeme Schublade, in die sie sich da legt, sind ihr andere „Kasten“ ja unterlegen, wie sich im Quarks zeigt.
Sie tut erst mal GAR NICHTS, um das zu kritisieren.
In der heutigen Zeit jeden FAll mal wieder eine perfekte Analogie zur derzeitigen Situation in der USA, wo religiöse Eiferer Gesetz um Gesetz erlassen und damit marginalisierte Gruppen bedrohen, teilweise bis zum Tod, siehe verblutete schwangere Frauen auf Klinik-Parkplätzen.
White (male) privilege und white christian nationalism schreit diese Folge für mich ganz laut, wenn ich sie mir heute anschaue.
Dafür ein herzliches Danke an die Macher der Serie, die es erlaubt haben, dass man noch 30 Jahre später das Gesehene in die heutige Zeit interpretieren kann.
Da die Folge ja mit dem Sisko den „richtigen“ religiösen Führer aufzeigt, kann ich dieser Interpretation nicht wirklich folgen.
Ich mag die Story rund um den Milester und Keiko. Wenn Klischees bedient werden oder mit ihnen gespielt werden, kann das sehr lustig sein. Wenn uns die Amis als Lederhosen- und Dirndeltragende Biertrinker sehen oder mir Frauen bei bestimmten Dingen sagen, dass Männer nicht multitaskingfähig sind, kann ich drüber lachen oder zumindest schmunzeln – solange man es nicht in Mario-Barth-Manier übertreibt und immer mit einem Augenzwinkern rüberbringt. Ich erkenne zumindest einiges wieder in der Miles-Keiko Beziehung (also nur bei anderen natürlich 😉
Den „Hallo Spencer“-Film fand ich ganz gut. Ich hatte allerdings im Vorfeld auch schon gelesen, dass Jan Böhmermann erklärt hat, dass es sich dabei weder um einen Kinder- noch um einen Nostalgiefilm handelt. Es sei eben eine Mediensatire. Sebastian hat aber sicher Recht: Es hätte sich auch um eine andere Sendung drehen können als um „Hallo Spencer“.
Zu einem anderen Film, über den Ihr gesprochen habt: Als ich nach Wismar gezogen bin musste ich natürlich“Nosferatu“ schauen. Recht beeindruckend, aber natürlich aus einer ganz anderen Zeit. Warum gibt es davon aber jetzt eine Neuverfilmung? Der Film von Murnau hieß doch nur so, weil man die Urheberrechtsverletzung an „Dracula“ kaschieren wollte. Es war ein Plagiat. Heute ist doch aber Bram Stoker lange genug tot, sodass man einfach „Dracula“ verfilmen und auch so nennen kann. Das ist mir etwas rätselhaft.
Noch ein Zitat von Böhmermann zu Spencer:
„Es geht gar nicht um Nostalgie. Das ist vielleicht ein kleiner Faktor. Es ist kein Film für Leute, die wollen, dass Spencer weitergeht, sondern ein Erklärungsversuch, warum Spencer aufgehört hat.“ Naja, ob das so gelungen rübergekommen ist, weiß ich allerdings nicht…
Weil Noseratu schon in vielen Teilen eine eigenständige Story ist (z.B. die Lichtempfindlichkeit des Vampirs, die ja eine Schlüsselrolle spielt, oder die Rattenplage und Seuche, die ihn begleiten), und der Film eben selbst schon lange ein Klassiker ist. Eine Neuverfilmung von Nosferatu ist etwas anderes als eine neue Filmversion von Stokers Roman – wobei ich sowohl den Stummfilm als auch den Roman liebe und auf eine wirklich werkgetreue Verfilmung bis heute warte.
Sorry für offtopic, aber ich glaube ja, dass eine werkgetreue Verfilmung von Dracula vor allem eins wäre: ab der Hälfte etwa sterbenslangweilig. Wir würden englischen Gentlemen dabei zusehen, wie sie sich ständig versichern, was sie doch für gute Menschen und Freunde sind. Genauso empfand ich Stokers Roman: Am Anfang mitreißend, hinten raus schnarchig.
Seltsam, ich fand ihn eigentlich gerade in der zweiten Hälfte spannend.
Was mich besonders reizen würde (das betrifft natülich beide Hälften), ist der ständige Perspektivwechsel. Der Roman setzt sich ja aus den Tagebüchern, Berichten und sogar Audioaufzeichnungen von verschiedenen Charakteren zusammen und erzählt die Handlung immer stückweise aus der Eigenperspektive der unterschiedlichen Personen. Vielleicht ist das filmisch gar nicht umsetzbar, aber ich habe mir immer wieder Gedanken gemacht, wie ich das als Filmemacher wohl angehen würde.
Wobei ich zugeben muß, daß meine letzte Lektüre schon über zehn Jahre zurückliegt.
Das mag jetzt vielleicht für manche komisch klingen, nachdem ich oben geschrieben habe, daß ich das Buch liebe. Für mich ist tatsächlich die Hürde, ein Buch zu lesen, das mir etwas bedeutet, deutlich höher, als wenn es ein x-beliebiges wäre. Ich brauche dazu die richtige Stimmung, meine Lebenssituation muß irgendwie passen. Mein absolutes Lieblingsbuch habe ich einmal mit 13 Jahren gelesen.
Hm. Wenn Hallo Spencer – Der Film als Mediensatire gedacht war, finde ich ihn immer noch mehr als dürftig. Die Mär vom alternden Künstler, der an der kalten Moderne abprallt, ist an sich schon ein Klischee, das kann und hätte man aufgeweckter erzählen müssen. Das Drehbuch bestand aber dahingehend aus den ältesten bekannten Versatzstücken, fantasielos zusammengesetzt, die Charaktere allesamt Abziehbilder. Abgesehen davon noch die Dialoge vorgetragen in diesem unnatürlich sauber betonten, akzentfreien Katja-Riemann-Duktus. So wie niemand jemals spricht. Ich dachte eigentlich, dass sich der „deutsche Film“ das langsam mal abgewöhnt. Summa summarum der öffentlich-rechtliche Fernsehfilm in all seiner Middle-of-the-Road-heit. Nee, dann bitte lieber Wolfgang Menges Millionenspiel vom WDR. Der ist auch heute – 55 Jahre später – noch fresh und relevant.
Ich fand ihn zwar besser als Du, aber er ist sicher auch kein Meisterwerk, nichtmal das Beste aus dem Oevre Jan Böhmermanns. Durch das, was ich vorher gelesen hatte, habe ich aber eben auch keine Spencer-Geschichte und keinen Nostalgie-Trip erwartet. Umso verwunderlicher, dass so viele Leute genau von Nostalgie reden. Denn das bot der Film eher gar nicht. Im Gegenteil: Er hatte ja sogar die Kinder drin, die nix mehr mit den Puppen anfangen können („das brennende Krokodil“). Das erinnert mich an Eltern, die versuchen, die Kindheitshelden ihren eigenen Kindern nahezubringen und enttäuscht sind. wenn diese die Augsburger Puppenkiste oder die Olle Hellbom-Filme dann gar nicht leiden können, weil sie aus einer anderen Zeit stammen und so seltsam erzählt sind. Gilt natürlich nicht für alles.
Bin mir nicht so sicher, ob jetzt ausgerechnet jetzt ausgerechnet hier noch jemand auf ausgerechnet meine Meinung zum Hallo-Spencer-Film gewartet hat, aber warum nicht:
Ich hab den – praktisch ohne jede Vorinformation – am Erscheinungstag gesehen. Und ich rätsele seitdem sowohl über die Meinungen darüber allenthalben, als auch über die veröffentlichten Meinungen der Macher im Vorfeld.
Für mich ist das – alles ab hier formuliere ich so bewertungsfrei, wie es geht – eine supertragische, tieftraurige Story über einen Menschen, der nie darüber hinweg kam, dass seine Lebensleistung nicht mehr gebührend anerkannt wird. Und das ganze mit dem vordergründig heiteren Notalgie-Anker der „Hallo Spencer“-Klappmaulpuppen und so nen super unrealistischen Liebmaus-Opa, der auf sie aufpasst, und dem beständig volle Kanne Böses von voll den bösen Leuten passiert. Um da so Boomer und Halb-Boomer wie uns reinzuziehen und ihnen dann die echte Geschichte umso erbarmungsloser um die Ohren zu schlagen.
Mein allererster Gedanke, während der Abspann lief, war jedenfalls: Shit. Welcher kranke Bastard kam auf die Idee, diesen Shit nicht mindestens FSK 12 zu setzen (während ich mir eine weitere Packung Taschentücher aufriss nunja). Und ich möchte das auch gerne begründen:
Die ganze erste Hälfte des Films setzt als Tatsache, dass alles, wo die Puppen lebendig agieren, allein in Jakob Sesams Kopf und Fantasie passiert. Dieser Film spielt in unserer Realität und bildet zudem Sesams Fantasien ab.
Nimmt man das als Tatsache, dann passieren in der zweiten Hälfte dieses Films Dinge, die nicht passiert sein können. Weil in ihnen die Puppen plötzlich mit anderen Personen interagieren.
Das bedeutet unter anderem:
– Sesam war nie in Berlin. Oder er war tatsächlich da, hat da geklingelt und niemand hat ihm aufgemacht. Jedenfalls ist dieser ganze Arc nie passiert und war nur in seinem Kopf.
– Was wiederum bedeutet, auch die Screentime der beiden strunzdumm gezeichneten übersexualisierten Bösewichte war zu ca. 90 % in seiner Fantasie. Die sind gar nicht so. Die sind einfach nur die realen Besitzer der Berliner Zeitung, leicht überzeichnet (und in realiter übrigens sehr viel problematischer, aber das tut hier nichts zur Sache).
– Er hat tatsächlich ein Drehbuch für einen Hallo-Spencer-Film geschrieben, der beim Film-„NDR“-Board auf Begeisterung stieß und die entsprechenden Verträge wurden unterschrieben, und das hätte ihm auf den letzten Drücker finanziell rausgeboxt, dieser Teil ist real. Aber dann stellte sich plötzlich heraus, dass er gar nicht die Rechte daran hat, der Deal platzt, sonst passierte genau nichts, und er blieb zusätzlich sitzen auf einem Arsch voll Schulden wegen der Vertragsstrafe.
– Am Ende liegt er fröstelnd Fusel saufend auf diesem Dach und … Galaktika erscheint und bringt magisch alles in Ordnung und der Sternenhimmel und Gesang. Nun wir haben ja schon etabliert, dass da niemand erschienen ist. Alkohol. Kälte. Verzweiflung. Wohlige wärmende Erscheinung. Man muss nicht den einschlägigen Wikipedia-Artikel gelesen haben, um zu wissen: Jakob Sesam ist auf diesem Dach gestorben. Ganz alleine elendig erfroren. Und ich finde es ehrlich gesagt einigermaßen unerklärlich, wie man das anders lesen kann.
– Und das erklärt dann auch die End-Szene, wo sie ihn als tollen Filmemacher in diesem super irrealen Kino feiern, dass 1:1 im Spencer-Dorf stattfinden könnte (aber ganz sicher nicht in unserer Realität), und wo Spencer dann plötzlich ganz normal in den Stuhlreihen zwischen all den wichtigen Leuten sitzt: Das ist der letzte Gedanke eines sterbenden Hirns. Finito. Vorhang.
Ich sag jetzt bewusst nicht, ob ich es gut oder schlecht fand. Aber ich hab geheult. Wie ein Schlosshund. Der Shit hat mich unvorbereitet hart getroffen. Das sagt vermutlich sehr viel mehr über mich als über den Film, aber here we are.
Und ich bleibe der festen Überzeugung, so war dieses Drehbuch auch gemeint. Da hat jemand diese eine Scrubs-Folge gesehen (wissen schon, Ben und seine Fotos) und melkt diese „überraschend tragische Auflösung in einer lustigen Umgebung“-Kram mal so richtig. Mediensatire my ass.
Oder um mich mal sinngemäß zu zitieren, wie ich es an nämlichen Tag irgendwo ins Internet geschrieben habe: „Als Jakob Sesam eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheueren Rentner in Altersarmut verwandelt. Bruder, schreib das halt so, film das meinetwegen auch so, aber dann benenne doch deinen Protagonisten nicht so durchsichtig. Für wie blöde hältst du uns Publikum eigentlich? Da wären wir schon noch alleine drauf gekommen.“
Aber anscheinend habe ich falsch von mir aufs Publikum geschlossen.
Oder ich interpretiere diesen Film völlig falsch. Und das alles passiert nur in meinem Kopf.
Mich lässt die Folge immer mit so einem Querdaumen zurück. Während ich mit der B Handlung um Milster und Julian durchaus noch Spaß habe, finde ich die Sache mit diesem bajoranischen Kastensystem zu künstlich. Vor allem stört mich die Begründung wir haben damit wegen der Besatzung durch die Cardasianer aufgehört. Da das Kastensystem hier eindeutig negativ gezeigt wird, sagt man damit also aus, dass durch diese Besatzungsterror etwas Gutes entstanden ist. Und vor allem wenn der externe Faktor weg ist. Warum sind dann die Bajoraner nicht zu ihren D’jarras einfach zurück. Aber sobald ein neuer Abgesandter kommt macht man eben alles was der sagt. Man hätte das auch einfach so erklären können, dass die Bajoraner die D’jarras einfach so auf den Weg in die Moderne aufgeben haben. Ähnlich wie wir auch eine Ständegesellschaft im Mittelalter hinter uns gelassen haben. Hätte ja gereich wenn irgend ein Kai das mal für unwirksam erklärt hätte. Hätte es aber dann auch noch unglaubwürdiger gemacht, dass es so wenig Widerstand gegen die Einführung gibt. Die Rolle des neuen Abgesandten widerspricht für mich zum einen der Rolle wie Sisko sie bisher ausgefüllt hat, denn auch hier hatte er schon mit dem Kreis und Co. mit erheblichen Wiederstand gerade mit diesem bajoranischen Fundamentalisten zu kämpfen bzw. diese haben ihn bekämpft. Und zweitens selbst wenn er jetzt erkannt hat, dass er als Abgesandter so mächtig ist, dann könnte er jetzt ja auch easy sagen Liebe Bajoraner schließt euch der Föderation an. Aber auch hier wird er die Rolle dann doch nach meiner Meinung anders ausgefüllt. Aber vielleicht ist es am Ende auch einfach so, dass sich konservative fundamentalistische Hardliner die Welt halt immer so basteln wie sie Ihnen gefällt und sie es dann super mit ihrer Erzählungen belegen können.
Dass das bajoranische Kastensystem durch die Besatzung beendet wurde finde ich zumindest teilweise glaubwürdig. Es war eine Zeit der extremen Not, in der persönliche Fähigkeiten wichtiger wurden als Abstammung. Auch wenn wir in dieser Serie einige Folgen hatten – auch sehr realistisch – dass sich in der schwierigen Nachkriegszeit viele wieder der Tradition zuwandten, so vermute ich, dass das Rad nicht mehr so einfach zurückgedreht werden kann, außer vielleicht duch einen besonders charismatischen (Ver)führer. Die Emanzipation der Frauen bekam zum Beispiel auch durch den zweiten Weltkrieg einen Schub, als viele „Männerberufe“ von Frauen ausgeübt werden mussten.
Moin zusammen,
Die teure Botschaft kam ein bisschen holzhammermäßig bzw. wie ein Sturz übers Geländer. Ein Plädoyer gegen blinde Gefolgschaft religiöser Führer und Gurus, und nach meinem Verständnis sehr roddenberrige Empfehlung in Richtung Atheismus oder zumindest eine Art gemäßigt-karholische Religionsausübung, nach Art des Sahnehäubchens, da wo’s halt passt. Darsteller und Dialoge aber schmückten das Werk mit einem opulenten Rahmen.
Jetzt wissen wir zumindest, wo bei Quark‘s das gezapfte Bier herkommt.
Er schenkt es nämlich aus einer Kaffeekanne ein. Oder ist es eine Thermoskanne? Damit das Bier kalt bleibt?