#278: Descent, Part II (TNG 7.01)

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20. September 1993:
Auftakt zur letzten Staffel The Next Generation und Fortsetzung von letzter Woche! Es gibt jede Menge offener Handlungsfäden zu entwirren, denn Lore ist zurück und hat seinen Bruder Data auf die dunkle Seite der Macht gezogen. Doch auch Individual-Borg Hugh, bisher nur erwähnt, tritt in Erscheinung und ist miesepetrig bis hilfsbereit. Derweil stellt Beverly ihre Kapitänskompetenz unter Beweis.

In Deutschland: Angriff der Borg, Teil 2, ausgestrahlt am 23. Juni 1994.

Dieser Beitrag hat 43 Kommentare

  1. Nelson

    Hallo Sebastian. Ich bewundere deine Entscheidung. Abhängige Beschäftigungsverhältnisse haben Vorteile, aber genauso haben sie auch Nachteile. In unserem System ist es leider nicht ohne Weiteres vorgesehen, einfach mal so den Resetknopf zu drücken.
    Ich wünsche dir alles Gute.

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  2. Maestro84

    Dann hat Sebbe ab 23 endlich Zeit, alle Folgen von Babylon 5 zu schauen, den Grauen Rat zu hören und einen Podcast zu Stargate zu bringen. 🙂

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    1. Nelson

      Babylon 5 wäre super, aber ich als Liebhaber der Serie habe auch keine Lust die ganze Zeit zu hören wie schlecht die Effekte sind. 😉 Obwohl die HD Variante insgesamt ganz gut aussieht.

  3. Dennis

    Moin
    Ein Mutiger Schritt von dir Sebastian. Ich wünsche dir das alles so gut verläuft wie du es dir wünscht.
    Für mich geht bei dieser Folge der Daumen quer. Ich sehe das ähnlich wie Simon. Der Doc als Captain war einfach top. Und das einbeziehen des Metafasenschild. Das große minus war das die Emotion Wut von Data hier mit viel zu starken Auswirkungen gezeigt wurde.
    Wenn ich mal wütend bin fange ich nicht sofort an Freunde fertig zu machen.
    Wünsche euch allen eine schöne Restwoche.

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  4. Sabrina

    Ich kann mich hier nur anschließen. Sebastian, es hat sich ja angedeutet aber es freut mich das du den Schritt gewagt hat. Ich hab da mal ne gute Nachricht für dich. Keine Messe mehr 😉. Nein im Ernst. Du bist einer der Leute denen ich es absolut zutraue da mit dem was du tust auf eigenen Beinen zu stehen.

    Was die Folge angeht. Ich gehe ebenfalls mit Simon und dem Daumen quer mit. Beverly hat es gerettet. Der Rest ist leider naja. War alles in allem zu ambitioniert. Jetzt bin ich aber gespannt wie der Rest der letzten Staffel so wird.

    Lg

    1. Sabrina

      Danke ich war mir nicht mehr ganz sicher ob das das selbe war. Da ich die Folge schon vor einer Weile gehört hatte.

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    2. stef baura s

      den wollte ich auch gerade verlinken.
      Auch sonst ein großartiger Podcast zum Thema Sekten.

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  5. Falk

    Hey Sebastian und Simon,

    erstmal Glückwunsch zu deiner Entscheidung, Sebastian. Ihr habt euch in den vergangenen Jahren zu einem Benchmark für gute Podcasts entwickelt. Wenn da beruflich nichts geht, stelle ich das Universum in Frage.

    Danke für die Gute Besprechung dieser echt üblen Folge. Dass das Buch schlecht ist, habt ihr hinreichend herausgearbeitet. Ich möchte aber auch nochmal die schauspielerische Leistung nahezu des gesamten Ensembles ( Mit Ausnahme der Rumpfcrew) ansprechen. Insbesondere Brent Spiner spielt einfach schlecht. Witzig ist, dass er hier auf einen Emmy spekuliert hat. Ich wage sogar zu behaupten, dass Brent Spiner über die gesamte Serie hinweg nur Data wirklich gut spielt. Dann aber ist er oft brillant.

    Wie seht ihr das?

    Viele Grüße

    Falk

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    1. Sebastian

      Mahlzeit Falk,

      danke Dir – und allen anderen hier heute – für die guten Wünsche!

      Wo Du bezüglich Brent Spiner fragst, habe ich gerade eben eine steile These entwickelt. Spiner basiert sein Schauspiel grundsätzlich auf einem Shtick, das ließe sich am ehesten übersetzen als eigensinnige Masche. Data als solche Masche funktioniert super und verschmilzt mit Spiner zu etwas Nahtlosem. Der Shtick bei Lore oder einem der diversen Soongs oder auch anderen Spiner-Rollen ist – noch so ein Bühnenanglizismus – Mugging. Das lässt sich beschreiben als eine Art affektierte Körperlichkeit mit Schwerpunkt Grimassen. Jerry Lewis oder Jim Carrey wären bekannte Vertreter. Dieses Mugging verinnerlicht Spiner aber nicht, er trägt es wie eine schiefe Karnevalsmaske. Und deswegen, das würde ich unterschreiben, ist er nirgendwo sonst so gut wie Data.

      Schönen Dienstag Dir,
      Sebastian

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  6. Jupp

    Hallo Sebastian,

    ich schreib nicht oft, aber hier wollte ich mich dann doch mal äußern.

    Ich wünsche Dir viel Glück und alles Gute. Das ist ist eine starke und mutige Entscheidung nochmal was neues zu starten. Ich bin ca. im gleichen Alter wie du, seit 14j. bei meinem Arbeitgeber tätig und ringe in letzter Zeit auch häufiger damit. Deine Metapher mit dem Sprung vom Sprungbrett ohne zu wissen ob unten Wasser ist find ich sehr passend. Aber ich bin zuversichtlich das dein Plan in Erfüllung geht, meine „Unterstützung“ hast du/habt ihr weiterhin. Wobei das ja nichts einseitiges ist, ihr gebt uns ja auch eine ganze Menge großartige Unterhaltung.

    Viele Grüße !

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  7. Kleiner Bruder

    Hallo zusammen!

    Ja, auch von mir erstmal alle guten Wünsche zum Berufswechsel. Ich nehme an, du hast schon einige Kontakte geknüpft, um gleich loslegen zu können. Trotzdem natürlich mutig.

    Zur Folge: ich wundere mich ein wenig, warum ausgerechnet Hugh diese Individualisierung der Borg ausgelöst haben soll. Es werden doch ständig Individuen assimiliert. Und nun kommt da einer, der quasi resettet wurde und verändert alles? So sind die Borg tatsächlich nichts Besonderes, nur so wie irgendwelche Söldner.

    Ansonsten habt ihr so viel von verpassten Chancen und Overacting gesprochen (hat Lore vielleicht zuviel Bond Filme geguckt?), dass ich schon fast mit einem Award gerechnet hatte. Dem Maizlish-Award.

    Diese Taktik, den Feind mit einer Sonneneruption zu vernichten, kam das nicht schon mal in einer Klingonenfolge? Ich bin gerade zu faul, nachzuschauen. Und Data geht beim Schwimmen unter? Ach, dann wurde er bis „Der Aufstand“ offenbar modifiziert.

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    1. Ronnsen RD

      Du hast Recht: Bei „Redemption, Part II“ gab es eine ähnlich Szene als Worf bei Kurn angeheuert hatte.

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  8. Marco Kurt

    Ich habe die Folgenbesprechung von Ihnen beiden, sehr genossen, weil sie mich auch von meiner Magen-Darm-Grippe abgelenkt hat. Vielen Dank dafür!

    Auch von mir nochmal alles Gute und viel Erfolg für die Zukunft, Herrn Göttling!

    Das eine Team bestand aus La Forge, Troi, Picard und einen Sicherheitsoffizier. Der Sicherheitsoffizier wurde, als das Team in der Halle von den Borg umzingelt wurde, von einen Borg getötet.

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  9. Maestro84

    Irgendwie erinnerte mich der Inschpektor ständig an den guten Marc Alaimo, also den guten Dukatenesel.

  10. René

    Hallo zusammen,

    also Lore als Klaus Maria Brandauer passt. Aber mir schoss noch eine weitere Analogie in den Kopf. Sky Du Mont alias Santa Maria. „So meine lieben Borg, jetzt gehen wir alle noch mal auf Klo und dann reiten wir los. Und wenn einer müde ist, ist das auch kein Problem (zwinker)“.

    Und automatisch ergibt sich die restliche Besetzung. Data macht als Ombre bereitwillig den Aschenbecher bis er seinen Chef ins Messer laufen lässt.
    Picard als Ranger mit Troi als Winntouch und Geordi alias Abahatschi sind auf der Suche nach dem Stammlokal und im Orbit gräbt die Frau Doktor den Klappstuhl aus.

    Es fällt mir wie Schuppen aus den Haaren.

    Achja. Riker und Worf spielen die Echoindianer.

    Grüße

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  11. BjoernHH

    Der Enrico Salazar heißt bei King übrigens Balazar!

    Hugh wirft den Menschen Gedankenlosigkeit vor. Sie haben schön was angerichtet, als sie ihn zurückschickten. Und Riker guckt zerknirscht.
    Aber:
    Das war doch der Plan, oder?
    Sie wollten damals doch irgendwas unternehmen, um die Borg zu schwächen. Ein Virus einzuschleusen war nicht okay, das war dann doch zu sehr Genozid für die Sternenflotte.
    Aber Hugh sollte doch durch seine Individualität die Borg durcheinanderbringen und verwundbar machen, oder?
    Vielleicht ist Riker nur so zerknirscht, weil er sich ertappt fühlt.

  12. Timo K.

    Lieber Sebastian,

    hab wie immer an einem Dienstag eure Folge gehört. Als ich von Deiner Kündigung gehört habe, musste ich schmunzeln. Auch ich werde in Kürze nach über 22 (!) Jahren kündigen. Aber keine Sorge : ich werde keinen Konkurrenz-Podcast gründen, sondern wechsle „nur“ den Arbeitgeber. Hör mal : Ihr Zwei seid sowieso unerreichbar! Da hätte ich eh keine Chance. 🙂 Ich ziehe meinen Hut vor deiner Entscheidung und wünsche Dir auf jeden Fall VIEL Erfolg und auch ganz viel Spaß dabei.
    Wie Simon es schon vortrefflich gesagt hatte : Die muss KEINER Etwas vormachen: Wär doch gelacht wenn Du nicht der Frank Elstner der Podcast-Szene wirst! 😀 Also : ALLES GUTE und man sieht sich am 27.8. in der Schauburg in Dortmund. LG > Timo

  13. stef baura s

    lieber Sebastian,

    zu Deinem Schritt herzlichen Glückwunsch! Viel Erfolg in Deiner Selbständigkeit!
    Ich hoffe, Du kannst die letzten Wochen im Betrieb auf angenehme Weise ausklingen lassen.

    zur Folge,
    danke Ihr Beiden für die tolle Besprechung dieses Zweiteilers, in dem Ihr gnadenlos die Schwächen aufgedeckt habt.
    Ich gestehe, ich bin leicht zufriedenzustellen, und ich hab mich nur aufgrund des Auftauchens von Lore, Hugh, des Emotions-Chips und dem SonnenSchild gut unterhalten gefühlt, einfach um des Wiedersehens willen.

    Freue mich schon sehr auf die Besprechung des DS9 Dreiteilers

    Eure Stef

  14. Knarolf

    Hey ihr! Der sechste Mann war natürlich der arme Sicherheitsoffizier mit dem Gewehr der im ersten Teil am Ende abgemurkst wurde.

    Ihr denkt einfach zu wenig an die Yellowshirts 😉

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  15. Lou

    Ahoi ihr beiden und allen anderen,

    auch von mir herzlichen Glückwunsch und alles Gute, Sebastian!

    Zu der Folge
    Das war eine der wenigen Folgen, die ich nie wieder aktiv geguckt hatte und bei der ich auch früher schon i.d.R. umgeschaltet habe, als sie im Fernsehen lief. Ich fand sie gar nicht sooo schlecht, aber sehr anstrengend und nervig, weil sehr konstruiert und widersprüchlich zu dem Rest der Serie. Ihr habt schön herausgearbeitet, warum das so ist.

    Für mich gibt es aber noch einen weiteren schwerwiegenden Grund, nämlich den, dass völlig vergessen wurde, dass Lore auch Rechte hat. Seit „The Measure of a Man“ (Wem gehört Data?) sind Androiden, vereinfacht ausgedrückt, allen anderen Föderationsbürgern rechtlich gleichgestellt und haben dieselben „Menschenrechte“. Soweit ich weiß, hat er nie Talos IV besucht und darf deshalb nicht einfach auseinandergenommen werden, schon gar nicht ohne Gerichtsverfahren. Gerade Data sollte das wissen und wenn er das trotzdem macht, ist es noch viel bedenklicher, ihm hinterher uneingeschränkt zu vertrauen. Zumindest hätte man erwähnen können/müssen, dass er nur für den Transport ruhiggestellt wird und später seine Strafe bekommt.

    1. Ronnsen RD

      Hallo Lou!

      ‚Seit „The Measure of a Man“ (Wem gehört Data?) sind Androiden, vereinfacht ausgedrückt, allen anderen Föderationsbürgern rechtlich gleichgestellt und haben dieselben „Menschenrechte“.‘

      Es wäre bestimmt cool, wenn es so wäre, allerdings ist das so nicht korrekt. Bei „The Measure of a Man“ wurde entschieden, dass Data für sich selbst als „Person“ (im weitesten Sinne) Entscheidungen treffen darf. Von Gleichstellung oder gar „Menschenrechten“ war nie die Rede und das lässt sich aus der Entscheidung auch nicht ableiten.

      Sein weitestgehend ungeklärter juristischer Status kommt ihm aber regelmäßig zu Gute, denn manchmal hat es Vorteile „nur eine Maschine“ zu sein, gerade wenn Data mal wieder „missbraucht“ oder fremdbestimmt wird, wie hier.

      1. Kleiner Bruder

        Meinst du vielleicht, dass Data sonst wegen Verrats angeklagt werden könnte? Oder ist das vergleichbar mit einem Menschen, der unter dem Einfluss von Drogen (die ihm verabreicht wurden) oder Hypnose gehandelt hat?

        1. Ronnsen RD

          Angeklagt könnte er sicher werden, ob wegen Verrats, Befehlsverweigerung oder nur Körperverletzung sei mal dahingestellt, allerdings halte ich Data in diesem Fall für nicht schuldfähig.
          Ich denke, es ist sehr wahrscheinlich, dass Lore einen solchen Einfluss auf Data ausübt, dass dieser lediglich als Werzeug nach Lores Willen einzustufen ist.

          Die Deaktivierung von Datas ethischem Unterprogramm, gepaart mit der Einspeisung von negativen Gefühlen (beides durch Lore) und der deutlich erkennbaren Abhängigkeit Datas von Lore, spricht dafür, dass Data zu diesem Zeitpunkt wohl unter einer tiefgreifenden „Bewusstseinstörung“ litt. Ähnlich einem Täter unter Drogen, wie Du richtig anmerkst.

          Data ist hier wohl bewusst, dass er Unrecht tut, allerdings ist es ihm unter dem Einfluss von Lore schlicht egal bzw. er nimmt alle Folgen billigend in Kauf.
          Ohne sein ethisches Unterprogramm ist Data nicht in der Lage, sich Lore zu widersetzen und weil dieses Programm vorher, ohne Datas Wissen und Einverständnis deaktiviert wurde, macht ihn das zum Werkzeug. So würde ich mir das zumindest hinbiegen.

      2. sternburg

        Bei „The Measure of a Man“ wurde entschieden, dass Data für sich selbst als „Person“ (im weitesten Sinne) Entscheidungen treffen darf. Von Gleichstellung oder gar „Menschenrechten“ war nie die Rede und das lässt sich aus der Entscheidung auch nicht ableiten.

        Vor allem galt das nur für und zwischen der Föderation und Data. Über die Rechtsstellung anderer Androiden ist damit nichts gesagt. Selbst nicht über solche, die baugleich mit Data sind. Und schon gar nicht für irgendein mediokres Vorgängermodell (Sorry, Lore).

        Das wirft aber eine andere interessante Rechtsstellung auf: Wenn Lore keine Person ist, dann ist er eine Sache. Und dann kann er sich nicht selber als herrenlos erklären. Und dann müsste man mal seine Historie nachverfolgen, ob nicht noch irgendjemand exsitiert, der Eigentumsrechte an ihm besitzt. Rechte, die Data ggfs. beachten müsste.

        Ansonsten würde ich Dir aber schon noch im Detail widersprechen: Wer für sich selbst als „Person“ (im weitesten Sinne) Entscheidungen treffen darf, dem sind auch „Menschenrechte“ (in Star Trek: Humanoidenrechte?) zuzugestehen. Deshalb heißen die so. Die kriegt man nicht, die hat man. Wenn man eine (natürliche, wir wollen nicht abschweifen) Person ist.

        1. Ronnsen RD

          Deinen Widerspruch kann man durchaus diskutieren, da ich nicht der Meinung bin, dass man aus einem plumpen Recht, für sich selbst Entscheidungen zu treffen, auch gleich per se allgemeine Menschenrechte ableiten kann.

          Wenn Du es aber einzig an der Formulierung „Person“ festmachst, kann ich das wömöglich gleich entschärfen: Ich habe den Wortlaut der Entscheidung oben ungenau zitiert. Diesen Fokus auf den Terminus „Person“ gibt es in der Serie an der Stelle gar nicht.
          Die genaue Formulierung in der deutschen Syncho lautet: Data hat das „unwiderrufliche Recht, für seine Person Entscheidungen zu treffen.“

          In der englischen Syncho heißt es schlicht: „It is the ruling of this court that Lieutenant Commander Data has the freedom to choose.” Hier ist (zu Recht) keine Rede von „Person“ als Träger von Rechten und Pflichten oder ähnlichem.

          Wir sollten uns ruhig ans englische Original halten. Data ist daher keine Person im rechtlichen Sinn, sondern hat nur das Recht für sich (was immer er auch sein mag) Entscheidungen zu treffen.

          1. Lou

            Hmmm… Um Lores Status juristisch zu würdigen, fehlt mir Kenntnis und Erfahrung, aber so ganz kann ich Eure Sichtweise nicht teilen.

            Ronnsen, Du meinst, dass Data nur innerhalb der Sternenflotte seine eigenen Entscheidungen treffen darf, außerhalb nicht? Das würde ja praktisch heißen, er ist Eigentum der Sternenflotte und die haben sich nur selbst verpflichtet, seine Entscheidungen zu akzeptieren. Ich hatte das Urteil so verstanden, dass er im Allgemeinen frei ist, eigene Entscheidungen zu treffen. Um das abschließend beurteilen zu können, müsste man wohl das Verhältnis von militärischer zu ziviler Gerichtsbarkeit kennen. Aber nehmen wir mal an, dass das Urteil über die Sternenflotte hinaus gilt oder ein ziviles Gericht zu demselben Schluss kommen würde. Dann folgt doch daraus, dass er für seine Entscheidungen auch Verantwortung übernehmen muss, da er sonst mehr Freiheiten hätte als (andere) Bürger der Föderation. Ich würde sagen, daraus ergeben sich im Vergleich zumindest ähnliche Pflichten. Andererseits sind seine Entscheidungen zu respektieren, und zwar so, dass es ähnliche Strafen gibt, als wenn man die Entscheidungen von Bürgern missachtet (sonst könnte Maddox ihn entführen und zerstören und das wäre nur Sachbeschädigung – Befehlsverweigerung lass ich mal weg). Daraus ergeben sich ähnliche Rechte. Auch wenn man ihn deshalb nicht als Personen/Bürger einstuft, wird er durch das Urteil und dessen Folgen doch weitestgehend gleichgestellt.

            Zu Deiner These, sternberg, dass das Urteil nur für Data gilt: Data und Lore sind sich sehr ähnlich. Die einzigen bekannten Unterschiede liegen in der Motivation und im Gefühlschip. Durch seine Fähigkeit zu Gefühlen, sollte Lore tendenziell noch schützenswerter sein als Data. Somit wäre zumindest zu überlegen, ob Lore nicht gleichbehandelt werden muss und sich ebenfalls für seine Taten zu verantworten hat. Seine Rechte müssten zumindest so lange berücksichtigt werden, bis ein zuständiges Gericht das Gegenteil entschieden hat. Die Enterprise-Crew hätte also kein Recht, Ihn einfach dauerhaft abzuschalten. Dagegen spricht, dass man schon von Lore wusste, als das Urteil über Data gesprochen wurde. Aber das haben die wohl in der Eile vergessen…

            Dass Datas Vorgehen eigentlich untersucht werden müsste, seine Schuldunfähigkeit etc. sehe ich genauso. Aber man kann innerhalb der Folge ja auch nicht auf alles eingehen.

          2. Ronnsen RD

            @Lou
            Auch wenn es schon etwas länger her ist, hier nochmal eine Ergänzung:

            Bei genauerer Betrachtung ist mMn diese ganze Verhandlung im Grunde völlig unnötig. Die Frage, ob Data Eigentum der Sternenflotte ist oder nicht war vorher schon längst geklärt. Eine Person kann kein Eigentum sein. Eine Person ist ein Rechtssubjekt, das Träger von Rechten und Pflichten ist. Mal ganz trivial hergeleitet: Data ist ja unstreitig Offizier der Sternenflotte, mit dem Recht Befehle zu geben und der Pflicht Befehle auszuführen. Diese Eigenschaft kann kein Tricorder oder Biobett haben. Demnach muss er wohl eine Person sein und damit ist die rechtliche Einordnung Datas als Person schon längst passiert. Ein Gegenstand kann nicht auf die Sternenflottenakademie gehen und Karriere machen. Wie Sebastian schon im Podcast zu „The Measure of a Man“ sagte, die Folge ist nur für die Zuschauer da, um dieses moralische Dilemma mal durchzuspielen. Chronologisch gehört diese Frage vor den Anfang von Datas Karriere und wurde dort offensichtlich schon geklärt und damit muss ihm auch nicht extra das Recht zugestanden werden, für sich Entscheidungen zu treffen. Das hat er als Person sowieso. Maddox hier von einer völlig irrigen Grundannahme ausgeht, die eigentlich nur einen müden Lacher wert hätte sein sollen.

            Trotzdem, bei der Folge „The Measure of a Man“ wird nichts über Datas Status als Person gesagt, sondern lediglich, dass er für sich selbst Entscheidungen treffen kann… auch wenn das, wie oben erklärt, völlig unnötig ist.

            Ein gutes Beispiel ist übrigens die Folge „The Quality of Life“ (6×09). Die Exocomps sind ja am Anfang normale Gebrauchsgegenstände und damit Eigentum, das zur Arbeit benutzt werden kann. Doch sobald sich aber herausstellt, dass sie eine Art von „echter“ Künstliche Intelligenz entwickelt haben, sind sie eine „intelligente Lebensform“ und damit haben sie automatisch einen rechtlichen Status fernab vom Eigentum.
            „If they are intelligent life forms, we have no right to force them to work for us.“, sagt Beverly zu Dr. Farallon. Hier herrscht diesbezüglich völliger Konsens unter den Sternenflottenoffizieren und es ist keine aufwendige Verhandlung nötig, um das zu beweisen.

  16. Veit

    @Sebastian. Ich konnte leider heute erst mit dem anhören der Folge beginnen und bin auch noch nicht weit gekommen. Aber jetzt schon einmal von mir alles Gute und maximale Erfolge bei allem was Du dir vorgenommen hast.

  17. Roger

    Hallo zusammen

    Auch von mir her alles Gute an dich, Sebastian. Das packst du! Der Moment, als ich 2019 nach 17 Jahren Unterricht an meiner Schule gekündigt habe, um an einer anderen Schule als Schulleiter anzufangen, war irgendwie alles für mich … es war erschreckend, befreiend, und euphorisierend zugleich. Es hat sich aber gelohnt.

    Zur Folge: Beverly überzeugt auch mich vollkommen, der Rest ist ein maues Kammerspiel, mehr nicht.

    Ich möchte noch anfügen, dass der Titel „Angriff der Borg“ bei der Erstausstrahlung völlig falsche Erwartungen bei mir geweckt hat. Da dachte ich nach einigen Minuten des ersten Teils noch: „Wow, jetzt kommt die bombastische Fortsetzung von Best of both Worlds, die Borg greifen wieder die Erde oder grad die ganze Föderation an, das wird sicher episch!!!“ … bin selten so enttäuscht worden…

    Lg Roger

  18. Michael Kleu

    Ich bin am Historischen Institut der Uni Köln u.a. für die Berufsberatung zuständig, da es ja für die Nicht-Lehrämtler*innen gleichzeitig Fluch und Segen eines Geschichtsstudiums ist, dass man nach dem Abschluss alles Mögliche von Beruf werden kann, sodass man dem Nachwuchs ein bisschen Orientierung bieten muss. Jedenfalls lade ich ich jede Woche Gäste und Gästinnen ein, damit die ein wenig aus ihrer persönlichen Biographie erzählen.

    Dabei habe ich ziemlich überrascht festgestellt, dass es – zumindest im Kreis der Leute, die ich einzuladen pflege – kaum noch lineare Lebensläufe gibt.

    Um mal ein paar extreme Beispiele zu nenen: Da sind Leute, die werden vom studentischen Kabelträger mal flott zum Fernsehmoderator eines privaten Lokalsenders, um dann als Steward bei einer deutschen Fluggesellschaft anzuheuern, danach als Journalist tätig sind, mal eben auf Lobbyist für die Autoindustrie umsatteln, fast Pressesprecher eines deutschen Ministerpräsidenten werden und schließlich – vorübergehend muss man in diesem Fall wohl sagen – bei einer großstädtischen Stadtverwaltung zu landen. Und eigentlich ist die Story noch viel wilder als ich sie hier gerade wiedergebe. Andere werden direkt nach dem Studium unbefrisstet bei einem Landesministerium angestellt, gründen dann aber doch lieber einen Verlag und eröffnen gleichzeitig ein Café, um im Endeffekt in der Präsentation von Computerspielen glücklich zu werden.

    Langer Rede kurzer Sinn: Ich glaube, wenn man in einem gewissen Bereich ein bisschen was draufhat, kann man sich auch mal was trauen. Insofern bin ich sehr zuversichtlich, dass das bei Sebastian alles gut laufen wird.

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  19. Michael from Outer Space

    Lieber Sebastian,

    ich gratuliere dir zu deiner mutigen Entscheidung und wünsche dir von Herzen alles Gute! 👍👍👍😀

    Zum Cliffhanger „Descent“ habt ihr schon alles Wesentliche gesagt. Den ersten Teil fand ich noch einigermaßen spannend, im zweiten Teil ist Beverly als Captain eigentlich der einzige gute Aspekt. Das tut mir für Beverly sehr leid, weil ich sie eben auch mag und ihr eine viel bessere Episode wünsche als die hier! Wir werden sie soweit ich weiß noch zwei Mal als Captain sehen: in „Thine Own Self“ übernimmt sie als Kommandantin die Nachtschicht und im Serienfinale „All Good Things“ hat sie ein eigenes Raumschiff. Ich sehe Bev genauso als Captain wie den Bill. Die logische Konsequenz hätte darum IMHO darin bestanden, dass sie in einem der TNG-Kinofilme tatsächlich Captain wird! Sulu hatte das in Star Trek VI ja auch geschafft! Wie geil wäre es gewesen, wenn CAPTAIN Beverly Crusher in einem TNG-Kinofilm mit ihrem Schiff den Tag gerettet oder zumindest zur Rettung beigetragen hätte? Ich finde es immer toll, wenn sich Figuren weiterentwickeln. Bev als Captain wäre eine der sinnvollsten und notwendigsten Weiterentwicklungen des Franchise gewesen. Leider lässt Star Trek dieses Potential links liegen und degradiert sie zur Stichwortgeberin, die zwar hier und da ein paar Verletzte versorgt oder mit Jean & Co. gegen die Son’a kämpft, aber nichts Entscheidendes tut. 😕

    Lore ist für mich einer der eindimensionalsten und darum langweiligsten Star Trek-Charaktere! Er taucht in drei Folgen auf („Datalore“, „Brothers“ und „Descent“) und ist jedes Mal böse, heuchlerisch, hinterhältig, verschlagen, sadistisch, brutal, er schmiedet jedes Mal fiese Pläne, er liefert die Kolonist:innen auf Omicron Theta an das Kristallwesen aus, er ermordet seinen Vater Dr. Soong und zum Schluss möchte er – wie könnte es auch anders sein – die Föderation vernichten! Lore kann nix anderes als böse sein, deswegen sinkt mein Interesse an ihm gegen null.

    Besseres Star Trek gibt’s nächsten Dienstag mit „Homecoming“.

    LL&P 🖖 👋
    Michael from Outer Space

  20. Markus

    Viel Erfolg Sebastian.👍 Ich drück dir die Daumen, dass das alles so klappt wie du dir das vorstellst. Das wird bestimmt aufregend für dich.

    Zur Folge: Ihr habt um Minute 40 die Tate und den Barnaby bei dem Dialogen verwechselt. Tate macht den Vorschlag, den Beverly dann annimmt und Barnaby sagt herablassend, das sie sich bloß nicht verrechnen darf. 😉

  21. Sebastian

    Ihr lieben, lieben Menschen.

    Die guten Wünsche zu meiner Ankündigung diese Woche reißen nicht ab. Ich freue mich von ganzem Herzen über alle, kann aber gerade nicht flächendeckend persönlich antworten, denn es ist ne Menge los. Deswegen auf diesem Wege: Ihr alle seid sensationell. Danke euch. Ich gebe Gas.

    Morgen gibt’s ne Ferienprogramm-Sondersendung beim Schwesterpodcast – an alle anderen: Bis nächsten Dienstag,
    Sebastian

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  22. Ronnsen RD

    Moin zusammen!

    Auweia, da sind wir echt schon in der letzten Staffel TNG angekommen und dann fängt diese gleich mit einem Daumen runter an. Allerdings kann ich selbst auch nicht wirklich was Gutes an der Folge sehen.
    Nach dem verheißungsvollen Cliffhänger in der letzten Episode („Wir werden die Föderation vernichten!“) ist in Teil 2 dann leider schon ziemlich schnell die Luft raus. Wie aus einem vorher pausbackig aufgeblasenen Ballon, den man loslässt und der anfänglich mit pompös stotternden Furzen und dann mit einem immer höher und leiser werdenden Pfeifen in die große blaue Belanglosigkeit davonfliegt.
    Womit will Lore denn die Föderation vernichten? Einer Handvoll Borg und seinem Bruder, dem Emotionsjunkie? Hier wird zu keiner Zeit eine wirkliche Bedrohung aufgebaut. Als Kollektiv sind die Borg gefährlich, aber nicht als bei Sonnenschein im Sand umherstolpernde Typen wie Crosis und Goval. Nicht mal auf das riesige Schiff im Orbit wird Bezug genommen, da müssten ja noch tausende Borg an Bord gewesen sein.

    Geärgert hat mich auch der Umstand, dass Deanna jetzt plötzlich „Gefühle“ von Data empfangen kann. Hatte Lore nicht vorher auch schon einen eigenen EmotionsChip und hätte sie dann von Lore nicht auch die Emotionen spüren müssen, als dieser damals auf dem Schiff vorgab, Data zu sein.
    Und wie soll das überhaupt funktionieren? Data ist eine Maschine, das heißt, ein Chip kann höchsten Gefühlsregungen für Data simulieren und anhand von unbewussten Körper(re)aktionen für ihn erlebbar machen.
    Und wenn Halb-Betazoiden tatsächlich Gefühle von Maschinen spüren können, müssten dann nicht auch Voll-Betazoiden wie Lwaxana Troi die Gedanken von Maschinen lesen können? Tun sie aber nicht… na sowas!

    Alles, was sich auf dem Planeten abspielt, ist am Ende nur noch ärgerlich. Dafür, dass Hugh vorhin noch so besorgt um Geordi war, haben die beiden nicht mal eine Szene zusammen.

    Der einzig spannende und gut funktionierende Teil der Geschichte ist (leider) nur der Teil mit Beverly auf der Brücke. Das anzuschauen, macht wirklich Spaß. Man hat schon in den ersten paar Sekunden Sympathie für Tate und auch ihre die Rivalität mit Barnaby ist letztendlich auf Augenhöhe. Beverly führt ihr Kommando genauso, wie sie als Ärztin eine Operation am offenen Herzen durchführt. Ruhig, bedacht, Schritt für Schritt, präzise und darauf bedacht, ihr Team einfühlsam zu führen.
    Wenn man das so sieht, könnte man fast denken, Ärzte und Ärztinnen wären die besseren kommandierenden Offiziere. Warum haben wir eigentlich Pille nie auf dem Kommandosessel gesehen?!

    Fazit: Captain Crusher und ihre Crew retten nicht nur alle restlichen 47 Besetzungsmitglieder, sondern auch diese Folge gerade noch so auf einen Daumen quer.

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    1. Mister Incredible

      Na, da haben wir doch wieder das „lazy writing“… wenn es in die Dramaturgie passt, dann geht technisch was oder mit den betazoidischen Antennen. Und wenn nicht, dann nicht.

  23. sternburg

    Obligatorische Vorbemerkung: Auch von mir herzlichen Glückwunsch und zwei fest gedrückte Daumen, lieber Sebastian, zu Deiner Entscheidung und zu Deiner Zukunft. Und zwar aus rein egozentrischem Interesse: Mein Leben ist angenehmer, wenn Du ausreichend auskömmlich vergütet und aushaltbar lässig beschäftigt bist, um daneben noch Zeit und Muße zur Podcastherstellung zu finden. Also bin ich dafür. Ganz viel Freude und Erfolg und volle Kanne, Hoschi!

    Zur Folge würde mich mal interessieren, was für eine komplett durchgeknallte Ansage „das Ende der Dominanz der organischen Lebensformen“ ist. Die Borg sind doch allesamt selber organische Lebensformen? Halt mit ein bisschen zusätzlicher Verkabelung, aber doch im Kern organisch. Wer soll denn das sein, lieber Lore, der diese neue Weltordung dominiert, Du und Dein Bruder und Worfs Roomba? Findest Du nicht, dass Ihr Euch da ein wenig viel vornehmt?

    Spiegelt sich auch in der seltsamen Minus-Empatie gegenüber Goerdi. Warum sollen für einen Borg die Experimente aus Dr. Fürchtegotts Schreckenskabinett schlimmer sein, wenn sie an einem Borg-Bruder durchgezogen werden als an Geordi – Geordi ist doch nur noch nicht selber Borg? Der wird doch an sich jetzt aber mal assimiliert?

    Das ist übrigens auch, warum mir jedes Eurer „Och nö, nicht schon wieder die Borg“ immer einen Stich gibt. Weil es diese Entwicklung in diesem Zweiteiler ist, mit der aus den fantastischen, echten Terror verbreitenden, irre spannenden und philosophisch interessanten Borg irgendeine lahme (pardon my french) Steckdosenficker-Spezies wurde. Nicht mehr als ein paar dumme Muskelottos mit Hydraulik im Arsch, die bereitwillig jedem erstbesten Deppen als Führer hinterherwackeln.

    Okay, von diesen Borg war ich dann auch irgendwann genervt. Aber von den eigentlichen Borg, denen vom Anfang, von denen hätte ich gerne noch so viel mehr gesehen. Was da alles noch an Fragen offen sind.

    So ein Borg kann ja z.B. nicht fremdenfeindlich sein. Jeder Nicht-Borg ist schließlich einfach nur noch nicht assimiliert. Und genauso wenig ist das, was die Borg tun, gut oder schlecht. Sie stellen halt die aus ihrer Sicht überlegene Form der Evolution dar und damit – solange sie erfolgreich sind – die natürliche Ordnung her. Sich bei Ihnen über ihren Raubzug zu beschweren ist, wie wenn sich das frühe Leben auf der Erde über die große Sauerstoffkatastrophe beschwert hätte. Sie sind (fast) alle ausgestorben, nur weil ein paar rücksichtslose Launen der Natur in unsere schöne gemütliche Atmosphäre alles voll Giftgas geatmet haben. Das haben die damals auch nicht böse gemeint. Da ist die Evolution komplett gnadenlos und so sind es auch die Borg.

    Genauso wenig kann man einem Borg das Falschsein seines Tuns anhand der Vernichtung des freien Willens der Assimilierten deutlich machen. Die Borg haben schießlich auch einen freien Willen. Einen kollektiven freien Willen innerhalb starker Grundprämissen, aber einen freien Willen. Wer sagt denn, welche Form besser oder schlechter ist? Wie arrogant von uns, davon auszugehen, unsere Form sei irgendwie vorzugswürdig?

    Und genau dadurch bedienen die Borg diesen dunklen Horror, diese tiefe menschliche Urangst:

    Nicht nur wegen ihrer unaufhaltsamen kalten Maschinenpräsizion, mit der sie einen Genozid nach dem nächsten mit der Effizienz der Hochöfen in Ausschwitz vollziehen – das auch, klar. Sondern vor allem wegen ihrer effizienten Andersartigkeit in Kommunikation und Willensfindung. Anders, aber keineswegs fremd. Wir kennen dieses anders sehr genau kennen und fürchten es sehr zu recht – auch und gerade, weil wir es nicht verstehen: So funktionieren Ameisenvölker.

    Wir Menschen stellen mittlerweile einen erheblichen Teil der gesamten Biomasse des Planeten, unsere Technik steht überall rum und wir betreiben Geoengineering im ganz großen Stil (bisschen planlos vielleicht). Und trotzdem haben wir immer noch diese Urangst vor dem Angriff des großen Volkes kleiner Ameisen, gesteuert von nichts weiter als super unterkomplexen Insekten-„Hirnen“ und ein paar chemischen Botenstoffen. Und das völlig zu Recht. Nicht wir beherrschen diesen Planeten. Die Ameisen beherrschen ihn.

    Und genau so wären eigentlich auch die Borg. Aber dann stört jemand die kollektive Willensbildung, das Hivemind ist verwirrt und dann kommt irgendein Onkel und schwingt sich zur neuen Bienenkönigin auf und sofort funktioniert der Schwarm wieder, nur jetzt halt nach den Willen des neuen Königs. Nein, Freunde, so funktionieren Bienenstaaten nicht. Die heißt nur Bienenkönigin, die hat nichts zu sagen. Hat da jemand im Sachkunde-Unterricht nicht aufgepasst?

    Und genau hier wird aus dem faszinierenden, interstellaren Ameisenvolk eine Privatarmee aus beliebig steuerbaren billigen Plastik-Zombies. Was soll das? Wie kann man seine eigene brilliante Idee so dermaßen dumm und skrupellos unter den Bus werfen? Das ärgert mich maßlos und bis heute.

    Dabei ergibt das doch selbst in dieser seltsamen Grundannahme alles keinen Sinn: Was ist das denn bitte für ein Ziel und Zweck, den Lore diesen armen ziel- und zwecklosen Wesen schenkt? Alle Organischen umbringen? Die Weltherrschaft? Was sollen die davon haben? Warum sollten sie das anstreben? Wieso sollten sie ihm folgen? Aus welchem Grund sollten Borg, die bisher niemals etwas böses oder gutes sondern einfach nur das richtige getan haben, jetzt plötzlich Gefallen am Bösen finden? An wen wollen die sich rächen, beim Kantinenkoch auf dem Würfel? Wer hat ihnen übel mitgespielt, wer verdient ihren Zorn? Die Föderation, weil sie ihnen Hugh geschickt hat? Das ist doch derselbe Hugh wie vorher, nur in seinem Zustand ein wenig zu dem Hugh vor der Assimilierung zurückverschoben. Das ist doch ihre eigene Unzulänglichkeit, wenn sie damit nicht umgehen können. Und deshalb folgen die jetzt Lore in seinem Wahnwitz gegen alle Organischen, also ganz ehrlich, das kaufe ich nicht.

    Aber ich vergesse, Lore hat ihnen ja mit seinem festen Willen die Verwirrung weggezaubert. „Links, rechts … wieder links, nochmal rechts, … ja, und genau so weiter. Langsam und stetig, Du machst das super.“„Mensch, danke, Onkel Lore! Ohne Dich würde ich immer noch apathisch im Kreis herumwackeln. Ich bin Dir so dankbar, ich folge Dir überall hin. Wie sind Deine Befehle?“ Logisch.

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    1. Michael from Outer Space

      Hi sternburg!

      Ich stimme dir im Großen und Ganzen zu. Auch ich finde, dass die Borg immer weiter banalisiert werden, bis sie nur nur ein x-beliebiger Gegner sind, den man einfach besiegen kann. Den lovecraft’schen Cosmic Horror, den die Borg in „Q Who“ und in „The Best of Both Worlds“ noch hatten, geht immer weiter verloren. Die von dir angesprochenen, spannenden philosophischen Aspekte (die Borg sind weder „gut“ noch „böse“, sondern einfach eine Spezies, die auf ihre Art überleben möchte, genau wie Ameisen-, Bienen- oder Termitenvölker; das Bedienen der menschlichen Urängste; der kollektive freie Wille der Borg ist nicht „schlechter“ als der individuelle freie Wille der Menschen oder anderer humanoider Spezies) kommen mir zu kurz!

      Ich glaube, daher rührt die Meinung, die ich oft höre oder lese, nämlich: „Ich finde die Borg langweilig und doof! Das sind ja nur blöde Zombies, die nix können und nur rumassimilieren.“. Wenn Star Trek all die coolen Aspekte an dieser Spezies ausgearbeitet hätte, würde vielleicht nicht dieser Eindruck entstehen. Andererseits muss Star Trek eben auch finanziell erfolgreich sein, darum werden viele interessante Möglichkeiten dem schnöden Mammon geopfert. Mich ärgert das genausosehr wie dich!

      In einem Punkt muss ich dir aber widersprechen! Du schreibst nämlich
      „Wir Menschen stellen mittlerweile einen erheblichen Teil der gesamten Biomasse des Planeten“
      Das ist falsch! Schau dir mal bitte diesen Artikel auf der Webseite der US-amerikanischen wissenschaftlichen Zeitschrift „Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America“ (PNAS) an:
      https://www.pnas.org/doi/10.1073/pnas.1711842115
      Weiter unten steht die Überschrift „The Biomass Distribution of the Biosphere by Kingdom.“ und darunter zwei Voronoi-Diagramme.

      Wenn ich diese Voronoi-Diagramme richtig lese, haben Pflanzen mit 450 Gigatonnen (Gt) Kohlenstoff (C) (= 1 Gt C = 1015 g Kohlenstoff) den mit weitem Abstand größten Anteil an der weltweiten Biomasse. Die Archaeen („Urbakterien“) sind mit 7 Gt C vertreten, die Fungi (Pilze) machen 12 Gt C aus und sogar alle Viren zusammen bringen es auf 0,2 Gt C! Sämtliche Tiere, zu denen wir Homo sapiens natürlich auch gehören, kommen insgesamt nur auf 2 Gt C. Die Arthropoden (= Gliederfüßer, z. B. Insekten, Tausendfüßer, Krebstiere, Spinnentiere) stellen die größte Gruppe der Tiere dar und bringen es auf 1 Gt C. Fische sind mit 0,7 Gt C dabei. Mollusken (= Weichtiere) haben immerhin eine Gesamtmasse von 0,2 Gt C. Sämtliche von Menschen gehaltene Viehbestände bringen es auf eine Gesamtmasse von 0,1 Gt C. Und wo stehen die Menschen? Na ja, sie machen gerade mal 0,06 Gt C aus, also nur einen verschwindend geringen Anteil an der gesamten Biomasse der Erde und viel weniger als die von ihnen gehaltenen Tiere!

      Ich finde diese Einordnung spannend, weil sie verdeutlicht, wo wir eigentlich im Verhältnis zu den anderen Lebewesen stehen. Trotz unserer winzigen Biomasse gestalten wir den Planeten großflächig um, lösen einen Klimawandel aus und rotten unzählige Spezies aus. Wenn die Menschen ausstürben, verschwänden nur 0,06 Gt C. Wenn alle Bakterien oder Pilze ausstürben, bräche das Ökosystem der Erde zusammen. Die gute, alte Erde kommt also sehr gut ohne uns klar, wir aber nicht ohne sie.

      LL&P
      Michael from Outer Space

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  24. Kleiner Bruder

    Hallo Sternburg!

    Ich verstehe die Borg ja nicht als „freies Kollektiv“, sondern als eine Art faschistische Gemeinschaft, in der das Individuum zwangsweise einer Ideologie unterworfen und – im wahrsten Sinne des Wortes – „gleichgeschaltet“ wird. Wenn in so einer Gesellschaft die Führung Schwäche zeigt oder ganz wegbricht, dann fehlt den Mitgliedern dieser Gemeinschaft die Orientierung. Und das wiederum macht sie empfänglich für Rattenfänger, die nicht einmal ein sinnvolles Programm bieten müssen, es reicht, wenn sie laut und selbstsicher auftreten. In diesem Fall ist das eben Lore.

    Warum nun ausgerechnet Hughs Rückkehr ins Kollektiv dieses Chaos ausgelöst haben soll, erschließt sich mir aber immer noch nicht. Vielleicht war die Queen (oder der King, denn wieso soll es keinen Borg-King geben? Gleichberechtigung bitte!) schon etwas älter, und Hugh hatte von Geordi ein paar seiner Home Videos gezeigt bekommen. Als die Queen dann Hughs Erinnerungen anzapfen wollte, hat sie glatt einen Herzinfarkt bekommen.

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  25. Jon

    Ich bin leider erst jetzt dazu gekommen die Folge zuhören und schauen. Ich habe nach dem Hören des Zweiten Teils von Descent darüber nachgedacht ob die Folge wirklich so gut ist wie ich denke und habe dafür Descent nochmal geschaut und auf das zu achten was Ihr im Podcast angesprochen habt,und mir fielen die Menge an Plot Hols und schwächen auf. Lore ist Comic Haft und Data als Bösewicht auch. Der Clifhänger war nicht wirklich gut. Und es gibt sehr viel Exposition, aber ich habe was für die Folge daß war mein erster Zweiteiler von Star Trek. Weil Star Trek TNG lief und läuft bei Tele 5. Und ich habe das erste Mal das ich Tele 5 gewollt geschaut habe. Und hatte immer was für die Folgen. Und deshalb gebe ich trotz allen schwächen 5,5/10. Dann bis morgen ! Bis zum nächsten Mal. Und hoffentlich kann ich dann am Dienstag euch schreiben.

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  26. Jon

    Und weil ich’s vergessen habe, Ich wünsche dir viel Erfolg Sebastian! Ich werde meine so fest für dich drücken,dass ich meine Daumen danach nicht mehr bewegen kann.

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  27. Mister Incredible

    Moin, zusammen!

    Auch von mir, lieber Sebastian, ein fröhliches „Good Luck“ (Vorgriff auf Liaisons?) für den Sprung ins kalte Wasser! Gerade in diesen krisenhaften Zeiten finde ich es mutig, denn wie man hört, wird inzwischen wegen der rasant steigenden Lebenshaltungskosten stark bei den Ausgaben für alles Kulturelle gespart. „Long“ ist klar, aber am wichtigsten „prosper“.

    Die Descent-Episoden fand ich schon beim ersten Guck 2020 höchst mager. Diese wieder aufgewärmte Bösewichtstory von „hui, jetzt ist Data plötzlich böse und gefährlich“ und schwupps… „nun isser wieder lieb“, ohne dass mal einer das Ethikprogramm updated… naja. Die Robotergesetze gab es schließlich auch schon in anderen Science Fiction Produktionen.

    Die Borg verblassen zu einem Haufen von 0815-Gegnern aus der Kategorie „Alien of the week“. Und die technischen Lösungen der Sorte „faules Schreiben“ kennen wir inzwischen auch zur Genüge. Schon sagenhaft, was so ein technisch versierter Captain mit x-beliebigem Elektronikbausatz von Conrad so anstellen kann. Einfach mit einer Haarnadel drin rumprökeln, dann wirds ein Ersatzteil für Replikator, Phaser, Transporter, Warpreaktor oder eine Data-Fernbedienung mit Override-Funktion. Das Schema von „wir hauen die Bösen zu Klump und überlassen Euch dann Eurem Schicksal“ gab es auch oft genug. Leider keine Star Trek „Starstunde“.

    Immerhin hat man wohl bei ENT mal kapiert, dass eine Assistenz für eine noch nicht galaktische Zivilisation in Kinderschuhen sinnvoll sein könnte und hat den Pinkskins die Vulkanischen Berater bzw. Blauhelme an die Seite gestellt.

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