#377: Twisted (VOY 2.06)

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2. Oktober 1995:
In Simons & Sebastians liebstem Klubmagazin, der Trekworld, heißt es in Ausgabe 39 aus Herbst 1995, die Episode Twisted sei dermaßen misslungen, dass Robert Picardo auf Conventions behaupte, sie würde niemals ausgestrahlt. Den Grund, warum diese Folge berühmt-berüchtigt ist, in der Kes ihren zweiten Geburtstag feiert und die Voyager zum verrückten Labyrinth wird, gilt es zu erforschen.

In Deutschland: Die Raumverzerrung, auf VHS am 6. Juni 1996, ausgestrahlt am 18. Oktober 1996.

Dieser Beitrag hat 33 Kommentare

  1. Michael from Outer Space

    Das Beziehungsdrama zwischen Kes, Neelix und Tom geht mir langsam, aber sicher auf den Sack. Das Thema wird in der nächsten Folge „Parturition“ nochmal aufgegriffen. Mittlerweile finde ich das richtig peinlich! Gibt es keine anderen Probleme an Bord als dieses kindische Theater? Noch krasser fällt mir das im direkten Vergleich mit DS9 auf. OK, da ist zwar nicht alles fehlerfrei, aber ich kann mir nicht helfen: Garak und Julien, Kasidy und Ben, Nerys und Odo oder später Leeta und Rom finde ich unglaublich viel sympathischer, nachvollziehbarer, lustiger, kreativer und schlichtweg besser als Kes und Neelix. Die nächsten drei DS9-Folgen „The Visitor“, „Hippocratic Oath“ und „Indiscretion“ werden uns sehr starke Charaktergeschichten erzählen. Na gut, DS9 ist schon in Staffel 4 und VOY erst in Staffel 2. Dennoch gab es in DS9 auch schon in Staffel 2 tolle Charakterfolgen, z. B. „Necessary Evil“ und „Armageddon Game“, die dementsprechend mit zwei „Daumen hoch“ bewertet wurden. VOY schießt leider zu kurz.

    Ich finde es legitim, mit DS9 und VOY unterschiedliche Stile zu verfolgen. Trotzdem muss sich VOY dem Vergleich mit DS9 stellen, gerade auch in Bezug auf die Darstellungen der Beziehungen.

    Ach so, die Raumanomalie ist eine LEBENSFORM!!!1! Wer hätte DAMIT gerechnet?!

    MIND ≡ BLOWN. 🤯

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    1. Maestro84

      Jo, das nervt mich heute auch so sehr wie schon in den 90ern. Aufgrund der aktuell starken DS9-Folgen fällt mir dies sogar noch mehr auf.

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    2. Sebastian

      Es richtet sich halt an unterschiedliche Zielgruppen. Ähnlich wie sich im Jahr 2024 aktuell laufende Star-Trek-Serien an unterschiedlich alte Kinder und Jugendliche richten, ist Voyager eher fürs Pubertätsalter geschrieben und Deep Space Nine für diejenigen, die – egal , welches Alter im Ausweis steht – eher erwachsene Interessen haben. Wenn ich Voyager heute mit 46 Lenzen als neue Serie vorgesetzt bekäme, ich könnte damit genau so wenig anzufangen wie mit dem derzeitigen Paramount+-Output. Doch weil ich zur Zeit der Erstausstrahlung im „richtigen“ Alter war, habe ich darüber den Zugang und kann mich wieder reinfühlen.

      Und ja, mir gefällt DS9 nicht nur in diesem Sendeabschnitt deutlich besser als Voyager, sondern generell. Nur drängt sich mir der Vergleich nicht auf. Voyager will nicht DS9 sein, sondern das genaue Gegenteil: Voyager soll TNG fortsetzen. Denken wir zwei Staffeln zurück, da hat die finale TNG-Staffel eher so mittelguten Quatsch produziert, während DS9 schon im zweiten Jahr zu Höhenflügen ansetzte. Das hat dann auch nichts mehr mit dem Alter der Serie zu tun; DS9 war an der Stelle fünf Jahre jünger als die „Gegenveranstaltung“. Voyager steht ganz bewusst und vom Produktionsteam gewollt in der Tradition von Spinnen-Barclay, Warp-Tempolimit & zellularem Peptidekuchen. Das kann man nicht vergleichen mit Vedek-Ränkespielen und Garaks Drogenabhängigkeit, da muss man sich ganz anders reinfühlen.

      Eigentlich bin ich ja heilfroh über dieses Kneippsche Wechselbad. DS9 pur wäre mir auf die Dauer zu üppig. Ich erinnere mich an die drei Male, die ich Ron Moores Battlestar Galactica gesehen habe – zugegeben eine deutlich schwerere Veranstaltung als DS9. Ab Mitte Staffel 3 musste ich echt ein Durchhaltevermögen beweisen, das ich heute inmitten all der Podcasts nicht mehr an den Tag legen könnte. Das war so, als würde es dreimal am Tag Sahnetorte zu essen geben, sieben Tage die Woche, uff. Das hat mich auch fürs Leben satt gemacht, ein viertes Mal gucke ich das nicht, obwohl ich aus der Distanz Qualität bescheinigen würde. Mit For All Mankind hat Moore zum Glück die wohldosierte Leichtigkeit wiedergefunden, da wird’s zur perfekten Mischung, aber ich schweife ab.

      Ein letzter Satz on topic: In meiner Erinnerung fand ich die zweite Hälfte von Staffel 2 deutlich stärker als den zähen Beginn (in VHS-Staffeln gerechnet) – mal schauen, ob ich meine Wahrnehmung bestätigen kann.

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      1. Mister Incredible

        Schön zu lesen dass Dir „For all Mankind“ zusagt, Sebastian. Ich finde, es menschelt, zeitgeistert und humort da sehr unterhaltsam, wenn auch immer wieder dieses bekannte Trek-Muster von „Disobeying Orders“ aufpoppt oder Charaktere ins All dürfen, die mental offensichtlich problematisch sind, um nicht zu sagen risikobehaftet. Stevens… ähnlich wie Barclay. Disruptives Element, wir sehen es bei DSC durch Tig Notaro, bei FAM die Figur der Molly Cobb mit einer schnoddrigen Unangepasstheit (I’m a selfish prick, just like you.) Wenn Star Trek so ein Niveau hält, vielleicht durch Pelia und ähnliches Konzept dann in „Starfleet Academy“ funktioniert, dann sollte man stramm auf Produktion # 1000 marschieren können. Hoffentlich kriegen sie nach dem DSC-Heul-Epos die Kurve.

        1. CptCalhoun

          Moin
          Hier juckt es mich bei dem Thema doch schon in den Fingern, dass ich mich hier schon mal bei diesem OffTopic Thema beteiligen möchte.
          Die dritte Staffel BSG gilt ganz klar auch für mich, und das trotz das ich die Serie sehr mag, echt als Tiefpunkt wo man sich echt durchbeißen muss. Geht mir beim Rewatch auch so wie Sebastian. Beim letzten Mal habe ich hier sogar Folgen dann bewusst übersprungen. Das Problem würde ich hier alleine aber nicht nur Ron Moore anlasten. Das er es besser kann, zeigt er ja schon bei dem von euch erwähnten For All Mankind bei Appel+. Ich glaube, dass die Vorgaben damals auch viel vom SciFi Channel kamen. Ähnlich bei Star Trek von UPN. Denn für Humor und leichte Action (wie man sie auch in Star Trek findet) hatte man zu der damaligen Zeit zwei erfolgreiche Stargateserien noch mit SG-1 und Atlantis am laufen, welche klar ähnlich wie Voyager als Flagschiffshow galten. Und da wollte man in beiden Fällen einfach keine Experimente und hat die Shows ständig beobachtet. Meine Vermutung ist da einfach, dass man sich bei DS9 dann einfach nicht mehr so für die Details intressiert hat, weil man die Serie nach dem letzte Woche besprochen 2 Piloten jetzt wieder gut im Syndicationnetzwerk und auf VHS verkaufen konnte. Battelstar war ja beim SciFi Channel da immer schon Beginn auf diese düsteres Setting ausgelegt, welche die Stargateserien dann z.B. nie erreichen durften. Diese Setting war aber dann irgendwann nach der ersten Hälfte der dritten Staffel auserzählt. Bei SG-1 gab es ja im selben Jahr auch eine Softreboot indem mit dem Ori komplett neue Bösewichte eingeführt wurden, welche in unsere Galaxis einfallen, hier wurde aber auch drauf geachtet, dass diese Gegner nicht zu böse werden, trotz ihrer Übermacht auch den bisherigen Gegener gegenüber. Bei Battelstar waren die Autoren sicher an einem Tiefpunkt, aus dem sie sich für mich aber mit der bewussten Entscheidung herausgearbeitet haben, dass Season 4 die letzte Staffel wird. Das diese sich dann wegen Streiks damals dann auf zwei Jahre zieht, konnte da ja noch keiner ahnen.
          Vielleicht wäre es ja auch mal spannend in TAD Sonderfolgen die jeweiligen Star Trek Shows mit andere bekannte SciFi Serien zu vergleichen. In Sachen For All Mankind würde sich auch mal eine Sonderfolge zum Thema Star Trek lohnen. Denn da gibt es in der Serie mehr als nur eine Anspielung und ja auch eine spannende Entwicklung in dieser Alterantivenzeitline. Denn da gibt es im offensichtlich nur drei Star Trek Serien. Wie es in Sachen neue Star Trek Serien weitergeht, bin ich mal sehr gespannt. Könnte mir nämlich vorstellen, dass da im Rahmen des aktuellen Verkaufs von Parmaount noch mal richtig Musik reinkommt. Auch da wäre es nett, mal als Sonderfolge oder extra News vielleicht mal zu besprechen.
          Zur aktuellen Folge dann später die Woche vielleicht noch ein Beitrag, wenn ich mit der aktuellen Episode durch bin.

          1. Sebastian

            Nabend Captain,

            was die von Dir gewünschten Sonderfolgen angeht: Ich habe abseits von Star Trek viel weniger, oberflächlicher und auch unbegeisterter TV-SciFi gesehen, als Du womöglich annimmst. (Simon ebenso.) Da bin ich einfach nicht sattelfest genug und bleibe als Classic-Trek-Schuster besser bei meinen Leisten, vor allem auch im Interesse des sachkundigen Publikums. „Kenne deine Stärken“ und so.

            Aber! For All Mankind spielt eine Nebenrolle in unserer kommenden Sonderfolge, die gerade in Vorproduktion ist.

            In diesem Sinne,
            Sebastian

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      2. Michael from Outer Space

        Hallo Sebastian! 😉

        Danke für deine ausführliche Antwort. Ich bin an einigen Stellen anderer Ansicht.

        »Ähnlich wie sich im Jahr 2024 aktuell laufende Star-Trek-Serien an unterschiedlich alte Kinder und Jugendliche richten, ist Voyager eher fürs Pubertätsalter geschrieben und Deep Space Nine für diejenigen, die – egal, welches Alter im Ausweis steht – eher erwachsene Interessen haben.«

        Es kann gut sein, dass ich nicht in das übliche Schema passe. Jedenfalls war ich mit neun Jahren von der TOS-Episode „A Taste of Armageddon/Krieg der Computer“ fasziniert. Da geht es um Atomwaffen und deren Risiken, was ich spontan als „erwachsenes Thema“ bezeichne. Was Atomwaffen sind, wusste ich damals zwar noch nicht, aber die Antwort erhielt ich kurze Zeit danach durch das WAS IST WAS-Buch, Band 3: „Atomenergie“. Ich fühlte mich von solchen Geschichten herausgefordert und wollte unbedingt mehr darüber wissen, auch wenn ich noch nicht alles verstand. Genauso ging es mir ein, zwei Jahre später mit „Columbo“, obwohl – oder vielleicht gerade, WEIL – dort skrupellose Morde begangen werden und es um Themen wie Drogen und Prostitution geht.

        Mein DS9-Einstieg erfolgte etwa mit 12 Jahren. Mein Problem war anfangs, dass ich davon ausging, es handele sich um eine episodenartige Serie wie TNG, bei der auch mal ich ein paar Folgen überspringen kann. Deswegen habe ich zunächst viel verpasst und kam nicht mehr hinterher. Ich wollte aber trotzdem unbedingt wissen, was es mit den Cardassianer:innen, den Geheimdiensten, dem Dominion usw. auf sich hat. Deswegen startete ich später einen Rewatch von Anfang an, mit allen Episoden in Reihenfolge. Und siehe da, DS9 ist auch 25 Jahre später mit Abstand meine Lieblingsserie im Star Trek-Franchise.

        Ich fühlte mich als Kind/Teenager von schwierigen und „erwachsenen“ Themen in Filmen und Serien immer motiviert. Solche Geschichten waren für mich der Ansporn, mich in diverse Themen einzulesen, und das Spektrum reicht buchstäblich von A wie Astronomie bis Z wie Zoologie. Ich kenne einige Menschen, die als Kind Filme geguckt haben, für die sie viel zu jung waren. Das waren nicht unbedingt kranke Folterpornos wie die „Saw“-Reihe, aber z. B. „Robocop“ von 1987 oder „Pulp Fiction“. Bei Videospielen war es dasselbe. In meiner Bubble war es normal, sich schnell vom „Kinderkram“ zu lösen und stattdessen solche Sachen zu konsumieren. Damit will ich nicht sagen, dass alles, was für Kinder/Teenanger produziert wird, schlecht ist, ganz im Gegenteil! Ich habe erst kürzlich den Pixar-Film „Inside Out/Alles steht Kopf“ gesehen und finde ihn großartig. Aber ich habe ein Problem mit dem „Das ist nix für Kinder!“-Narrativ.

        »Es richtet sich halt an unterschiedliche Zielgruppen.«

        Ich denke, Star Trek richtet sich generell in erster Linie an Personen, die sich für Science-Fiction interessieren. Wer mit SF-Konzepten nichts anfangen kann, wird Star Trek höchstwahrscheinlich nicht mögen. Einer Animationsserie wie „Lower Decks“ stünde ich kritischer gegenüber, wenn es nicht SF wäre, weil ich an überdrehter Comedy normalerweise wenig Interesse habe. Weil es jedoch SF und dazu noch Star Trek IST, habe ich mir Staffel 1 angeschaut und fand sie sehr unterhaltsam.

        »Nur drängt sich mir der Vergleich nicht auf. Voyager will nicht DS9 sein, sondern das genaue Gegenteil: Voyager soll TNG fortsetzen.«

        OK, ich greife jetzt mal vor. Weil VOY eine Fortsetzung von TNG sein soll, übernimmt es Elemente aus TNG, z. B. die Borg. Wenn ich mir das Borg-Kollektiv in den beiden Serien oder einzelne Charaktere wie Hugh und Seven anschaue, ziehe ich – zumindest meiner Meinung nach – unweigerlich Vergleiche.

        Wie verhält sich der frisch de-assimilierte Jean? Wie verhält sich im Vergleich zu ihm die frisch de-assimilierte Seven? Ergibt es Sinn, dass das Borg-Kollektiv von einer Queen gesteuert wird? Oder finde ich das dezentrale Kollektiv in TNG besser? Bei den Crews ist es genauso: ich vergleiche die Persönlichkeiten, Entscheidungen, Führungsstile etc. der Captains Kirk, Picard, Sisko, Janeway und Archer miteinander. Daraus entsteht ja die Motivation für „Star Trek Generations“, denn dort muss sich Kirk mit Picard zusammenraufen, um Dr. Soran zu besiegen. Ich vergleiche den Umgang der Besatzungsmitglieder in den Crews, z. B. hinsichtlich ihrer unterschiedlichen Herangehensweisen. In einigen Episoden fordern uns die Serien ja aktiv dazu auf, solche Vergleiche zu ziehen. Ich denke dabei an „Relics“, wo La Forge mit dem Haudegen Scotty zusammenarbeitet. La Forge ist ein kühler Analytiker, Scotty ist im Gegensatz zu ihm ein hemdsärmeliger Schrauber. Oder auch an „Unification II“, wo sich Spock und Data unterhalten. Die beiden sind sich ähnlich, aber es gibt Unterschiede. Beispielsweise führt Data keine vulkanischen Rituale durch, weil er nicht Spocks vulkanischen Hintergrund hat. In „Caretaker“ versucht der Halsabschneider Quark, dem unbedarften Ensign Kim seinen Plunder anzudrehen. Hier drängt sich meiner Meinung nach eine Frage auf, nämlich: Wie würden die beiden miteinander umgehen, wenn Kim auf DS9 stationiert wäre, anstatt auf der Voyager zu dienen? Wenn ich ENT gucke, vergleiche ich unwillkürlich T’Pol, ihre Darstellung und ihr Verhalten mit Spock. In DS9 gibt es in Staffel 7 ein Baseball-Match in der Holosuite, in dem die DS9-Crew gegen eine vulkanische Crew antritt. Diese Vulkanier:innen verhalten sich „typisch vulkanisch“, und das weiß ich, weil ich sie mit Spock vergleiche.

        Star Trek versucht ein riesiges Universum zu simulieren. Da passen natürlich nicht immer alle Teile hundertprozentig zusammen. Ich ziehe z. B. keine Vergleiche zwischen TAS und den Filmen der Kelvin-Zeitlinie, obwohl beide Male Kirk & Co. auf der Enterprise im Mittelpunkt stehen. Das eine ist eine Animationsserie aus den 70ern, das andere eine Reboot-Kinofilmreihe aus dem 21. Jahrhundert. Trotzdem entstehen des Öfteren Situationen, in denen solche Vergleiche, wie ich es oben beschrieben habe, einfach naheliegen. Ich finde, das lässt sich nicht von der Hand weisen.

        So, das war meine seeehr lange Erwiderung auf deine Antwort. 😁

        LL&P 🖖

        Michael from Outer Space

        1. Sebastian

          Mahlzeit Michael,

          wo bist Du denn, was das Alter angeht, anderer Ansicht?

          „Deep Space Nine [ist] für diejenigen, die – egal, welches Alter im Ausweis steht – eher erwachsene Interessen haben“, schrieb ich. Damit meine ich doch gerade, auch wenn ich mich vielleicht nicht gut genug ausgedrückt habe, dass erwachsene Interessen auch bei Neun- oder Zwölfjährigen zu finden sind. Und: Immer, wenn Simon und ich bei der Zauberlaterne oder der Rückspultaste (gerade jetzt wieder in der 100) über Medienkompetenz oder Pädagogik sprechen, ist unser Tenor, dass Kinder neugierig sein müssen, sich nach erwachsenem Content ausstrecken sollen, dass sie schrittweise überfordert werden dürfen, damit es zu Weiterentwicklung kommt.

          In der Gegenrichtung finde ich das schwierig, wenn ich als Erwachsener mit unterfordernden Inhalten konfrontiert werde. Damit meine ich auch meine Wahrnehmung der neueren Serien, die alle mehr oder minder auf das Marvel-Publikum abzielen – eine der fatalsten, jemals im Science-Fiction-Umfeld erfundenen und von Executives für lecker befundenen Target Audiences. Durch dieses Anbiedern befinden wir uns für meine Begriffe nicht mehr im formalen Star Trek (und auf diese Form wurde bis 2005 penibel geachtet), sondern im Comic-Star-Trek, das es auch im 20. Jahrhundert schon gab, nur eben in gedruckter Form. Heute findet das alles auf dem Bildschirm statt: „Krasse“ Storytwists an jeder Ecke, bemüht wirkende Brechstangen-Epik, überzeichnete Emotionen, manipulativer und pausenloser Bombast-Soundtrack, Zwinker-Zwonker-Metahumor, „Kennste-Kennste“-Fanservice daumendick bis unter die Kalotte – das hat alles seine Daseinsberechtigung und wird von Menschen goutiert, die Kinoeinnahmen lügen nicht. Doch für mich ist das kreative Bückware – und ausgerechnet die scheint mir bei Star Trek mittlerweile omnipräsent.

          Und Du hast völlig recht, in einem solch riesigen Universum muss nicht alles logisch zueinander passen. Widersprüche sind wunderbar, sie animieren zum Podcasten und zur Ambiguitätstoleranz. Wer auch immer bei Enterprise die Idee hatte, die klingonischen Stirnwülste erklären zu müssen: Das war unnötig und die Folgen habe ich auch in nicht sonderlich guter Erinnerung. Auch die Bandbreite in der Darreichung von Monumentalkino bis Spätsechziger-Schrammelproduktion finde ich so bereichernd wie Du.

          Für mich ist wichtig, dass Franchise-übergreifend eine konsistente Atmosphäre verströmt wird (zugegeben ein sehr subjektiv-„fühliger“ Aspekt), dass ich mich als Zuschauer ernst genommen fühle, dass möglichst viel Story-Herzblut drinsteckt und dass ein Respekt für den emotionalen Kern des Ausgangsmaterials spürbar ist. Wenn diese „inneren Werte“ stimmen, kann man darauf gerne eine narrative Karosserie schrauben, die in oberflächlichen Dingen wie Klingonen, Borg oder was weiß ich abweicht, das sind dann nur noch Zierdetails.

          Nur wenn dann beispielsweise die Essenz überragend wichtiger TOS-Folgen (ich nenne die beiden konkreten Beispiele in meinem Kopf nicht, um diese Diskussion nicht aufzumachen) vom aktuellen Produktionsteam entweder nicht verstanden oder zugunsten der eigenen Storys ignoriert wird – im nächsten Atemzug aber per schamloser Nostalgie Respekt vorgetäuscht wird, dann fühle ich mich als jahrzehntelanger Fan nicht bloß nicht ernstgenommen, sondern sogar so, als würde Paramont lachend abwinken, wenn sie an meine Peers und mich denken. Das bleibt Paramount freilich unbenommen, dafür bin ich weiß Gene nicht wichtig genug und die müssen immerhin Geld verdienen, aber ich reagiere mit meiner Fernbedienung.

          Schönen Mittwoch Dir,
          Sebastian

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  2. Mister Incredible

    Moin zusammen,

    Es waren mir in ihrer Fülle einfach zu viele weirde Momente drin. Erst dieses Schmuckdings von Tom, was sich für die Muse eines anderen nicht gehört. Lieblingsschokolade á la Troi, floraler Riechpinsel, Chiffonschal falls Life Support mal wieder Zugluft macht wären OK, aber kein Foto-Anhänger. Bildchen vom Tom drin wäre noch das Sahnehäubchen gewesen. Wischmop-Klemmwitz. Dann Neelix‘ Unbedarftheit gegenüber seiner Eifersucht, der sich wie ein 14jähriger an Dr. Sommer wendet, seufz. Das ewige Korridorgerenne. Wieder Panflöten-Akoocheemoya. Und die Überraschung zum Ende. „Die sind doch lieb, die wollten doch nur mal Hallo sagen.“ Ja, das war sehr trekkig, aber irgendwie auch ein Griff in die Mottenkiste. Merke: alles Nichthumanoide ist meistens lieb, die mit dem meisten Gummi im Gesicht öfter mal böse. Für einen Unterhaltungswert zu zäh. Ich hatte das Bedürfnis wie damals meine Oma zum Strickzeug zu greifen und nur ab und zu mal über den Brillenrand hinweg einen raschen Blick zur Röhrenglotze zu werfen um zu denken „ach, wat die heutzutage für ein verrücktes Zeug senden“. Ja, auch ich spürte einige Retro-Vibes und was von PAL 4:3, jedoch für meinen Geschmack zu zäh, so dass sich das „Knitting Syndrome“ meldete und ich was nebenbei tun wollte. Wenn das passiert, geht nicht mehr als Querdaumen.

    Gerade poppte eine Meldung auf dass man seriös an einem Projekt zum Warp-Antrieb arbeitete. Ich traute meinen Augen nicht. Bis 2063 ist es nicht mehr lang hin. Ob mal ein Thomas Reiter, Matthias Maurer oder vom HR ein Dirk Wagner Lust auf eine Trek Night hätte um Science mit Fiction podcasterisch zu vermählen? Ein Herr v. Puttkamer hätte bestimmt zugesagt…

  3. BjoernHH

    Twisted – ein sehr starkes Album der schottischen Band Del Amitri.

    Twisted – eine eher durchschnittliche Star-Trek-Folge. Ich musste mehrmals mit dem Sekundenschlaf kämpfen.

    Die Oberfläche der Geburtstagstorte erinnerte mich an eine polierte Bowlingkugel.

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  4. Einsamer Schütze

    Ein Moment dieser Folge hat mich über Gebühr beschäftigt: Unsere Protagonisten bilden an einer Stelle Teams, um auf unterschiedlichen Wegen zur Brücke zur gelangen. Team Janeway versucht es über die Jefferies-Röhren, Team B’elana will mit dem Turbolift zum Maschinenraum und von dort Beamen, Team Chakotay versucht es zu Fuß. Hier musste ich viel zu lang darüber nachgrübeln, wie man eigentlich zu Fuß zur Brücke kommt, ohne die Jefferies-Röhren oder den Turbolift zu benutzen. Gibt es auf der Voyager ein Treppenhaus, das wir nie zu sehen bekommen? Vielleicht eines, dass uns ganz verschämt vorenthalten wurde, weil es so gar nicht futuristisch aussieht, sondern wie ein stinknormales 90er-Jahre-Treppenhaus? Oder hat Chakotay seinen Plan gar nicht zu Ende gedacht und erst nach einer halben Stunde gemerkt, dass immer auf dem selben Deck im Kreis läuft?

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  5. Don

    „Da geht der Chakotay zum Beltran!“ 😂

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  6. Jule

    Ich war völlig baff, als ich in eurer Podcast-Folge soeben hörte, dass Twisted laut Umfragen die schlechteste Voyager-Folge sein soll! (Wie immer vielen Dank für solch spannende Background-Infos.) Auch ich sehe darin kein Glanzstück, aber mir fallen auf der Stelle diverse Folgen mit größerem Fremdschämenfaktor ein.
    Als unsere Helden am Ende der Folge denken, dass sie gleich sterben werden, hat mich Twisted dann doch emotional erreicht. Insbesondere der Moment, als der stoische Tuvok die Hand nach Janeway ausstreckt und sie doch nicht ganz berühren kann … Hach, in der Hinsicht bin ich ein Softie. Ich mag die Janeway-Tuvok-Freundschaft sehr und so ein kleiner zwischenmenschlicher Moment kann die Folge für mich schon retten.

    Nichtsdestotrotz finde ich eure obige Diskussion zu DS9 vs. Voyager sehr interessant. Ich bin ja noch neu bei DS9 und leider noch nicht ‚up to date‘, aber völlig überwältigt von der Storygewalt (im positiven Sinne) und den vielschichtigen Charakteren. Voyager kenne und liebe ich schon lange, aber jetzt beim parallelen TaD-Gucken der beiden Serien hat mein bisher geliebtes Voyager kaum Chancen, mit DS9 mitzuhalten. Ich bestätige also wohl Sebastians Aussage zur Zielgruppe der beiden Serien. In Voyager habe ich mich als Teenager verliebt und die Nostalgie in mir ist immer noch Fan, aber der erwachsene Teil lässt sich viel mehr von DS9 begeistern.

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    1. Don

      Zumal ja als schlechteste Folge doch allgemein die gilt, in der Tom seine Zunge verliert und es danach mit Janeway krachen lässt. (Wobei ich selbst das alles auf einer trashigen Ebene sehr unterhaltsam finde.)

      Ich persönlich kann ja „Spirit Folk“ nicht ausstehen.

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      1. Maestro84

        Wenn Twisted gegen Tuvix und Lurchi antritt, würde Twisted wohl auch gewinnen.

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  7. Orgrim

    Hey

    Tom und Neelix führen schon eine Bedenkliche Beziehung zu Kes sie wird gerade mal 2 Jahre alt wenn man Bedenkt das Kes erst mit 5 Jahren erst Kinder bekommen kann ist das aus heutiger Sicht schon echt Merkwürdig.

    Ich frag mich echt wo dieser Crewman wahr das letzte Jahr wenn er den Doc nur als Ding wahrnimmt und Kes fragt ob das Ding auch Operieren kann. Anscheinend hat er ganz wenig Vertrauen was Starfleet Technologie betrifft wenn man Angst hat eine Ultra Super KI die ein Avatar benutzt nicht vertraut muss ein Nachfahre von Pille sein .

    ich glaube ja das die Führung Offiziere sich kaum bis gar keine Gedanken um die Crew machen ist wahrscheinlich der Starfleet Ausbildung geschuldet ( Kurs 203 Wie man Angemessen in den Tod geht wenn man kein Rothemd ( später heißt es kein Sicherheit Offizier ist) auf Außenmission ist )

    da ich Lower Decks gesehen habe tolle Serie freu mich schon wenn ihr die in ca.10 Jahren besprecht ist es den Lower Decks wahrscheinlich völlig egal was gerade passiert da die Brücke Crew eh ein Elitär Haufen ist der 90 % für sich behält und nur Informationen weitergibt wenn das Schiff kurz vor Vernichtung steht stapeln wahrscheinlich ein Paar von denen Kisten im Frachtraum eh die Anomalie sie Überrascht und da keine Info kommt kann es nicht gefährlich sein. 😅

    super Podcast

  8. Nicole

    Ich scheine der einzige Star Trek Fan zu sein, der diese Folge gerne gesehen hat und immer noch sieht. 🤣
    Ich bin halt ein seltsames Individuum. Zumindest bin ich froh über eure Querdaumen, sonst hätte ich mir Sorgen über meinen Geisteszustand gemacht. 😜

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  9. Koboldkater

    Also ne, ne, nein, nada, niente, no. Für mich ist diese Folge leider symptomatisch für so vieles, was leider in so manchen Voyager-Folgen hakt. Für mich hätte es nicht mal zum Daumen nach unten gereicht.

    Es geht mal wieder los mit der Raumanomalie der Woche. Ich bekomme dabei aber nicht mal TNG-Vibes, denn bei TNG wurde das skurrile wenigstens auf die Spitze getrieben, es gab schweinsgesichtige Aliens in Napoleonuniform, es gab grüne Himmel, Vincent Schiavelli, Raumanomalien mit Gesichtern oder zumindest alptraumauslösende Pflanzen- gerade die ersten beiden Staffeln, die ich sicher nicht mit solchem Genuss goutieren kann wir ihr, Simon und Sebastian. Bei TNG hatte das ganze noch ein wenig (trashigen) Charme, es wirkte wirklich alles wie aus einer fremden Welt und skurill, auch weil manches einfach billig wirkt.
    Voyager hingegen wirkt seit Tag 1 wie ein ganz glattes Hochglanzprodukt, dass auch auf einem US Flugzeugträger der Gegenwart spielen kann. Von daher braucht für mich die Raumanomalie der Woche entweder den besonderen Twist, oder sie ist Vehikel für eine schöne Charakterepisode. Nichts davon haben wir hier.

    Als geneigter Star Trek – Zuschauer wusste ich 30 Sekunden nach Entdeckung der Raumanomalie schon, dass man die Anomalie wohl einfach passieren lassen muss. Wenn es vorwärts nicht geht, und rückwärts nicht geht (oben und unten ist bei Star Trek ja nie eine Option, bzw. nur für die ganze Verrückten wie Chakotay und seinen Todeslooping), und Schilde nix bringen, muss man wohl oder übel durch. Also weiß ich von Beginn an, dass die ganzen Anstrengungen unsere HeldInnen umsonst sein werden. Schnarchfaktor 10.

    Mit dieser Meinung scheine ich auch nicht alleine zu sein, denn Tuvok sieht ja anscheinend auch keinen Grund zur Sorge, zumindest keinen Anlass gelben Alarm auszulösen. Aber dann hätten wir wohl nicht den Gag mit dem duschenden Crewmitglied bringen können, der unsere Halb-Klingonin ja ganz schön aus dem Gleichgewicht bringt (echt jetzt? Im 24. Jahrhundert sind nackte Männer noch Anlass für Scham? Bei einer Halbklingonin? Scheinen ja prüder zu sein, als mensch denkt). Oder ist das Standardprozedur im Notfall, erstmal zu duschen? Wenn schon dem Tode nahe, dann wenigstens gut riechen. Der gute Mann hat ja auch noch Glück, dass unsere Raumanomalie der Woche Räume immer nur im Ganzen verschiebt und nicht z.B. das halbe Quartier versetzt. Sonst hätte Fähnrich Flanellhandtuch beim Schritt aus der Dusche auch in eine Jeffriesröhre purzeln können. Das wäre wenigstens witzig gewesen.

    So habe ich mir schon nach weniger als der Hälfte gewünscht, dass irgendjemand die Crew von ihrem Leid erlöst, aber nein, wir dürfen auch noch schöne letzte Worte hören die mich wirklich null berührt haben und BÄMM!!! Ätsch bätsch, die Anomalie bringt uns nicht um. Alle Leben! Nein, echt? Ich habe mich richtig schmutzig gefühlt, dass jemand auf so eine billige Art und Weise versucht hat, bei mir Emotionen auszulösen. Und nicht falsch verstehen: Star Trek kann mich ganz schnell berühren, ich bin nicht anspruchsvoll. Lachen, Tränen, Angstschweiß- ich bin schnell dabei.

    Nicht aber hier. Die ganze Folge läuft darauf hinaus, dass es diese „rührenden Abschiede“ gibt, nichts davon ist überraschend. Gähn gähn gähn.

    Den letzten Rest gibt mir aber die Auflösung des Ganzen. Schreien wollte ich vor Schmerzen. Es sind also intelligente Lebewesen, die leider keinen anderen Weg der Kommunikation haben. Ne, dann ist auch okay wenn man anderen erstmal Todesangst einjagt. No hard feelings. Was muss das muss.

    Ich stelle mir ein Klingonenschiff vor: Bevor man von so einer Welle geschluckt wird, die man nicht bekämpfen kann, bringt sich die halbe Crew erstmal gegenseitig um, weil das ist ja ehrenvoller. Was sagen die Wesen dann? Sorry, das wollten wir nicht?

    Und keiner, KEINER sagt mal dass es vielleicht nicht nur die geilste Erfahrung seit der Erfindung des Holodecks ist, wenn man um sein Leben bangt und innerlich Abschied nehmen muss? Weil man keinen Ausweg mehr sieht, dann auch noch gestrandet im Deltaquadranten so dass niemand das wahre Schicksal wohl erfahren wird, verzweifelt ist? Dass das auch nur ein wenig Scheiße ist? Nein, alles cool, Anomalie + Voyagercrew= #bff.

    Mir macht das Kopfschmerzen wie Janeway in ein paar Folgen (übernächste Voyager-Folge?). Hoffentlich laufen hier gleich keine Victorian-Era-Holofiguren in meiner Wohnung rum. Das werden noch schmerzhafte Wochen. Ob es da weiterhin Querdaumen regnet? Es bleibt spannend.

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    1. Dwighter

      Die Raumanomalie ist nicht nur lieb immer nur ganze Räume zu verschieben, sie setzt sie auch immer fein sauber an den Türen wieder zusammen.

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      1. Koboldkater

        Ist ja auch eine intelligente Raumanomalie. 🙂

    2. Sebastian

      Mahlzeit Kater,

      das mit dem „Kommunikation per Todesangst“ ist aber ziemlich humanozentrisch gesehen. Was, wenn den Twist-Aliens die Panik von Zweibeinern genau so fremd ist wie den Wurmlochwesen die lineare Zeit? Oder den Binären das Konzept „Vielleicht“? Was, wenn das die einzige Form der Kontaktmöglichkeit ist, unter ihresgleichen so normal wie „Mahlzeit“ wünschen und ihre „sieben Sinne“ sie gar nicht wahrnehmen lassen, was in ihren humanoiden „Opfern“ vor sich geht? Das sind wenigstens zur Abwechslung mal wieder wahrhaft fremde Aliens.

      Schönes Wochenende Dir,
      Sebastian

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      1. Koboldkater

        Hallo Sebastian,

        ja, der Gedanke kam mir auch- ich kann es aber ehrlich gesagt nur zum Teil nachvollziehen, dass diese Aliens nicht zumindest auf einer theoretischen Ebene verstehen können, dass ihre Art der Kommunikation für andere Lebewesen unangenehm ist. Spätestens, wenn sie die Datenbanken auswerten – hierzu sind sie ja in der Lage- könnten ihnen ja der Gedanke kommen, dass man es hier mit einer anderen vernunftbegabten Spezies zu tun hat, die offensichtlich ganz anders ist.
        Sowohl die Binären, als auch die Wurmlochwesen können das Konzept des „vielleicht“ und „der Zeit“ ja zumindest intellektuell nachvollziehen, auch wenn sie es nicht kennen und/oder selbst anwenden. Hier würde ich mir vorstellen, dass eine andere Alienrasse, die so ganz anders ist, spätestens nach dem Kontakt vielleicht eine Botschaft hinterlässt wie „Wir sind so verschieden, wir müssen noch viel voneinander lernen“.

        Kurzum: Wenn die Folge genau das sagen will, dass diese Aliens mit unseren Konzepten von Angst, Tod etc. nichts anfangen können, dann hätte ich mir gewünscht, dass es thematisiert wird, wie eben in den von dir genannten Beispielen. Es hätte ja in einem Nebensatz gereicht, wie es bei dem von dir aufgeführtem Binären-Beispiel ja auch der Fall ist. Es muss keine ganze Diskussion sein wie bei den Wurmlochwesen. So aber bleibt es im dunkeln.

        Mich persönlich stört sogar weniger, dass die Aliens so kommunizieren- vielleicht geht es wie du gesagt hast nicht anders- sondern dass die ganze Voyager-Crew, bzw. die Teile, die wir von ihr sehen, das einfach ziemlich locker und entspannt wegsteckt. Das keiner mal sagt: „Das fand ich jetzt nicht so toll, aber ging wohl nicht anders.“
        Das ist für mich- und ich habe nunmal nur die humanoide Sicht- einfach nicht nachvollziehbar und sorry, mich hat diese ganze Folge auch nicht zum „weiterspinnen“ angeregt, weil ich vieles einfach -selbst für Star Trek-Verhältnisse- hanebüchend finde.
        Dies ist auch der Punkt, der bei mir kein TNG-Feeling aufkommen lies. Es gibt auch bei TNG einige Folgen, die ich eher langweilig finde, aber wenigstens haben sie mich zum „Weiterspinnen“ angeregt. Nehmen wir „Hotel Royal“: Da fängt es schon damit an, dass ich mich frage, wer von der Crew dieses Buch überhaupt an Bord genommen hat. Und auf der anderen Seite finde ich es cool, dass es eben nicht wieder die Shakespeare-Gesamtausgabe ist, sondern irgendeiner hatte Lust auf seichte Unterhaltung. Da kann ich connecten, wie man so schön sagt. Als weiteren Gedanken hatte ich schon damals, als ich die Folge sah,: „Na zum Glück hatte keiner The Shining dabei, das wäre ein ECHTER Alptraum geworden“ usw. Was ich sagen will: Obwohl die Folge nie meine Lieblingsfolge wird, habe ich über die Folge hinausgedacht.

        Twisted finde ich gibt mir diese Chance nicht, weil der Kontakt mit diesen fremdartigen Aliens einfach zu unreflektiert bleibt. Und es wäre ja nicht so gewesen, dass man keine Zeit gehabt hätte, uns da einfach mehr zu zeigen, oder diesen einen Satz einzubauen.

        Ich wünsche dir einen schönen Rest-Sonntag und einen guten Start in die neue Woche!

  10. Dwighter

    Ich fand die Folge mittelmäßig, dieses verrückte Labyrinth Setting fand ich am Anfang ganz interessant, aber irgendwie passierte dann nichts damit.

    Es gab natürlich wieder ein paar tolle Ethan Phillips Szenen, aber man kann ja nicht jede Folge mit Ethan Phillips entschuldigen. Ansonsten wäre dürfte die Serie ja nicht „Raumschiff Voyager“ heißen, sondern „Nelix und seine Reise in dem verrückten Raumschiff“.

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  11. sternburg

    Ich finde, „Nelix und seine Reise in dem verrückten Raumschiff“ wäre eine hervorragende Serie und ich würde sie sehr gerne gucken.

    1
  12. sternburg

    PSA fürs TaD-begleitete Rewatch:

    Wir haben es hier schon wieder mit einer Falschbenennung der Episoden bei Paramount Plus via Amazon Prime zu tun (vielleicht kann sich mal jemand dazu äußern, ob das bei paramountplus dot com genauso ist?):

    Nach Staffel 4 Folge 1 und 2 „Der Weg des Kriegers“ Teil 1 und 2 folgen:

    Benennung: S4 F3 – Der Hippokratische Eid
    Ist: Der Besuch

    Benennung: S4 F4 – Der Besuch
    Ist: Der Hippokratische Eid

    Ich werde mich nicht dazu äußern, wie lange ich brauchte, um dies herauszufinden, und wie viel Kopfkratzen und mit der Hand vor den Augen gelesene erste Sätze in Episodenzusammenfassungen. Immerhin kommen hier für uns Vorspann-Überspringer zwei Fehler komfortabel zusammen: Weil der Vorspann-Überspringen-Knopf natürlich auch schon die ganze Zeit kaputt ist, hatte mich der routinierte Druck auf die Futtertaste (+10 Sekunden) in angeblich „Der Besuch“ glücklicherweise exakt an der Stelle aus dem Subraum entlassen, in dem die Videospur den Titel „Hippocratic Oath“ auf dem Bildschirm schrieb. Das war mir ein Indiz, danke dafür.

    tl;dr: Als Amazon-Opfer von Sebastians Vorshadowing, man werde eine ganz besondere Episode als nächstes verhandeln, nicht ins Bockshorn jagen lassen und auf der – übrigens sehr geilen – Episodenliste hier im Block nachgucken, was als nächstes dran ist. Einfach nehmen, was kommt.

    Und ich muss ganz ehrlich sagen, ich bin da mittlerweile doch ganz schön pissed. Ja okay, es ist bloß eine random TV-Serie aus den 90ern, die sie auf dem tausendsten Weg aus ihrem Backkatalog versilbern. Und Paramount Plus tut jetzt auch generell nicht so, als würden sie sich bei den alten Sachen irgendeine Art von Mühe geben, fair enough. Aber trotzdem, jetzt mal ganz im Ernst, das ist immer noch ein Angebot, für das ich echtes Geld bezahle und auch gar nicht so super wenig. Da ist es doch wohl nicht zu viel verlangt, wenn da fucking nochmal jemand kurz rüberguckt, ob die CSV auch korrekt eingelesen wurde (oder was auch immer die da veranstalten)? Kapier ich nicht.

    —————————————————————————————

    Obligatorische Bemerkung zur aktuellen Folge:

    Ich finde, die erhellenste Charakterszene von Twisted ist die geradezu welpenhafte Freude, mit der sich Kim zu dieser – mit Verlaub – super steifen Geburtstags-„Party“ mit dem oberen Management hinsehnt. Was im Umkehrschluss nur zwei Dinge bedeuten kann:

    a) der Alltag auf der Voyager ist spektakulär langweilig oder
    b) Kim wird vom Rest der Crew konsequent auf nichts, aber auch überhaupt nichts an Freizeitgestaltung eingeladen.

    Ich tendiere zu b). Und nebenbei erwähnt: Ich bin mir absolut sicher, Tuvok verarscht ihn da u.a. deswegen so genüsslich, wer er selber 30 Minuten nach Schichtende beim geheimen Rave im Tonnenlager auf Deck 8 auflegen wollte. Was so Typen wie Fred und Kim nicht verraten wird. Übrigens auch das, wo Nelix war, bevor er am Ende auftaucht.

    Ansonsten wird mir diese Folge immer für eine der most cringy Dialoge in der Geschichte des Fernsehens in Erinnerung bleiben, die „Was ist Eifersucht“-Unterhaltung. Eine saubere 12,7 auf der nach oben offenen Batman-und-Robin-Skala.

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    1. Sebastian

      Danke Dir für den Hinweis!

      Streaming scheint gern mal durcheinanderzukommen, wenn die Produktionsreihenfolge nicht der Ausstrahlungsreihenfolge entspricht. Da gab es schon mehr Vertauschungen in vorangegangenen Staffeln.

      Fazit: Auf TaD ist Verlass, auf Streamingdienste nicht – aber das ist ja auch nix Neues.

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      1. Maestro84

        Trek am Dienstag: Fakten! Fakten! Fakten!

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    2. Bridge66

      Auf Netflix sind die Titel richtig rum.

  13. Don

    Ihr hattet ja in der Besprechung „Where Silence Has Lease“ angesprochen.
    Starke Parallelen zur Folge sehe ich aber auch zu „Time²“ , in der man ja am Ende sich ebenfalls zur Entscheidung durchringen muss, es einfach geschehen zu lassen.
    Was mir dort auch deutlich besser gefiel, dass für das ganze Geschehene keine Erklärung gegeben wurde. Ich finde, es tut einer Folge durchaus gut, manches im Vagen zu lassen!

  14. Dwighter

    Kleiner Nachtrag: Zwei Dinge die euch vielleicht entfleucht sind.
    1) Bei 12:30 sagt der Doctor in bester Mccoy-Manier „I’m a doctor not a bartender!“
    2) Bei 37:45 richtet Janeway sich nochmal auf und gibt mutmaßlich nur Gebrabbel von sich. Der englische Untertitel übersetzt das allerdings sehr gut lesbar zu „Its talking to me! Do nothing!“ mit etwas Fantasie kann man das auch raushören. Dadurch wird das ohnehin wenig überraschende Ende auch noch durch den Untertitel gespoilert.

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    1. Benjamin

      Zu 2: Vielleicht hat Kate Mulgrew auch einfach zu sehr genuschelt und einen zweiten Take haben ihre Bauchmuskeln nicht mehr mitgemacht. In der deutschen Synchro ist sie deutlich besser zu verstehen. Da sagt sie: „Sie sagten zu mir: ‚Tut gar nichts!'“

  15. Benjamin

    Also dass diese Folge als schlechteste VOY-Folge überhaupt gilt, kann ich absolut nicht nachvollziehen. Es ist zwar schon ewig her, dass ich sie gesehen habe, aber habe sie eigentlich in guter bis sehr guter Erinnerung, einfach weil ich diese Prämisse immer sehr spannend fand und es auch ganz gut umgesetzt wurde.
    Wenn ich das nächste Mal einen Rewatch mache, dürfte das eine der Folgen sein, auf die ich mich tatsächlich freue.

    Es gibt in der siebten Staffel dann eine Folge, die (nach meinem Gefühl) in eine ähnliche Richtung geht, nur dass die Verzerrung der Voyager hier nicht räumlicher sondern zeitlicher Natur ist. Auch die habe ich in ganz guter Erinnerung.

  16. SevenOfFine

    Hallo in die Runde,

    zunächst vielen Dank für eine weitere unterhaltsame Folge von euch! Hier ein paar Gedanken und Anmerkungen von mir:

    Eine der nachgedrehten Szenen scheint einer der Korridorspaziergänge von Neelix und Kes zu sein. Dies ist daran zu erkennen, dass sie in der Szene (Minuten 13:59 bis 15:11) das Medaillon nicht trägt, davor und danach aber schon, so nämlich direkt wieder ab Minute 15:35.

    Ich würde zwar auch sagen, dass die Folge nicht eine der besten ist, aber ich mag sie gerne, habe mich sogar darauf gefreut, sie zu sehen, von daher gibt es sogar fast einen Daumen hoch. Es irritiert hin und wieder halt ein bisschen, dass die Charaktere in der Folge nochmal eher alte Verhaltensweisen aufgreifen, wie die Bezeichnung für Harry von B´elanna als „Sternenflotte“ oder die extreme Eifersucht von Neelix, die eigentlich schon fast gegessen waren. Mit dem Wissen, dass die Folge eigentlich in die erste Staffel gehört, macht das dann durchaus Sinn, man muss da einfach etwas drüber
    hinwegsehen 😉

    Das Thema „90er Jahre Star Trek Muckeligkeit“, greife ich hier gerne mal auf um etwas zu schreiben, was ich länger schon mal mitteilen wollte. Diese Gemütlichkeit, wie ich sie hier verstehe, ist genau einer der zentralen Dinge, die ich an Star Trek so liebe. Die meisten klassischen Star Trek Folgen „tuen nicht weh“. Es ist häufig nicht super duper spannend, es sterben nicht ständig (liebgewonnene) Charaktere, für mich ist es meistens einfach angenehme Unterhaltung. Es gibt Serien, bei denen ich eine Pause von mehreren Tagen oder sogar Wochen einlegen muss, weil ich zu sehr drin bin, es zu spannend ist und ich gar nicht wissen will, ob in der nächsten Folge Person XY stirbt. Erst, wenn ich mich emotional wieder mehr entfernt habe,
    kann ich weiterschauen. Gut, Star Trek kenne ich jetzt natürlich auch schon, von daher weiß ich, was passiert. Aber trotzdem, die klassischen Serien stressen nicht, sie unterhalten in einem für mich total angenehmen Maße. Deswegen stimme ich auch oft nicht damit überein, wenn ihr davon träumt, egal bei welcher von den Serien, dass man Dinge doch hätte zeigen können, anstatt nur über sie zu sprechen. Ich bin total zufrieden damit, wenn zwei Charaktere über den Flur gehen und sich von etwas erzählen, ich muss gar nicht alles sehen, ich freue mich, über diese ruhigen Szenen. Deswegen finde ich diese Folge zum Beispiel auch gut! Sie ist ein bisschen spannend, etwas witzig, etwas gruselig, alles nicht zu doll 😉 Durch die „langweiligen“ Szenen auf den Korridoren bekommt man zum Beispiel auch etwas das Gefühl, in Echtzeit dabei zu sein, was ich hier gut finde.

    Abschließend noch eine Anmerkung zu einem Kommentarteil von Michael from Outer Space, da ich zu einer seiner, im Subtext kritisch rüberkommenden, Gegenüberstellungen natürlich meinen Senf dazugeben muss: Seven wurde mit 6 Jahren assimiliert, sie hat den Rest ihrer Kindheit in einer Reifungskammer verbracht (5 Jahre, bis sie ausgewachsen war) und insgesamt 3/4 ihres Lebens als Borg verbracht, bis sie dann mit 24 de-assimiliert wurde. Die Details musste ich jetzt natürlich auch nochmal nachlesen…Anyway, Captain Picard wurde ja erst als „ausgereifter“ Erwachsener assimiliert und war nur eine kurze Zeit ein Borg, da finde ich es nur logisch, dass die Reaktionen auf deren De-assimilierung so fundamental unterschiedlich sind.

    Liebe Grüße an alle Foristen!

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