#346: Heart of Stone (DS9 3.14)

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6. Februar 1995:
Als Kira in der typischen Star-Trek-Höhle in eine missliche Lage gerät, nimmt Odos Verzweiflung mit jeder Minute zu – doch es geht darum, dem grantigen Einzelgänger die Antwort auf ein großes „Warum?“ zu entlocken. Dieselbe Frage steht im Zentrum des parallelen Handlungsstrangs, denn entweder führt der juvenile Ferengi Nog mal wieder was im Schilde – oder aber er wächst über sich hinaus.

In Deutschland: Herz aus Stein, ausgestrahlt am 1. März 1996.

Dieser Beitrag hat 39 Kommentare

  1. Tom

    Ihr zwei seid meine Brüder im Geiste. 😃
    Auch ich liebe die dunklen Jahreszeiten aus den von euch genannten Gründen.

  2. Georg

    Ich hab beim ersten Sehen damals vor knapp 30 Jahren es bis zur Auflösung nicht mitbekommen, dass das nicht Kira ist.
    Und danach sofort geschockt gedacht, oh nein, die haben doch sicherlich die ganze Föderation unterlaufen! Die können ja jeder sein!
    Wird ab hier die Föderation/Starfleet schon darauf aufmerksam?
    Vorkehrungen scheint keiner zu treffen, oder?

    Die B-Handlung hat mich damals und auch heute weit mehr fasziniert, denn Nogs Werdegang im Laufe der nächsten Staffeln ist eine schöne Ferengi Erfolgsgeschichte.

    Dieses Babypinkeln ist mir bislang noch nicht untergekommen. Das scheint eine Göttlingsche Tradition zu sein.
    🙂

    1. Sebastian

      Das Ende der Folge legt nahe, dass Odo niemandem etwas von den Geschehnissen auf dem Mond verrät. Also würde ich sagen, nein, Vorkehrungen trifft niemand.
      In Odos Kopf geht wohl vor: Meine Leute sind extrem xenophob, leben versteckt in einem Nachtwald, die Kollegin hat sich hier nur mir offenbart, es geht ihnen darum, mich nach Hause zu bekommen, nichts weiter. Dass sie soweit gehen würden, sich in außerchangelinghafte Dinge einzumischen, ist für Odo noch kein Thema. Denn für den „Kontakt“ mit anderen Völkern und für die Drecksarbeit haben die ihre Leute.

      1. Georg

        Aber Kira weiß doch auch davon, oder?
        Immerhin hat Odo ihr die Geschichte ja erzählt.
        Da würden bei mir als Kira alle Alarmglocken läuten, Identitiy Theft, die kann ja Kontos eröffnen und allen möglich Unsinn anstellen, in meinem Namen!

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    2. Maestro84

      Ich kenne Puller- und Büchsenpartys nach der Geburt.

  3. Don

    Mit dieser Folge hat sich der Writer’s Room endgültig von der großen Andersartigkeit Odos verabschiedet und diesem Character schweren Schaden zugefügt. Dass Odo sich in eine Humanoide verliebt hat, ist derart konventionell und auch langweilig, dass man es eigentlich kaum im Kopf aushält, allein dafür, kann es für die Folge nur den Daumen runter geben. (Wenn es da nicht noch die Nog-B-Handlung gäbe!)
    Die Serie entwickelt sich leider immer mehr zu einer „Lindenstraße im Weltraum“ und hat hier geradezu einen Sündenfall begangen, als sie Odo und die Möglichkeiten, sein Wesen zu erklären und zu beschreiben, so sehr hat links liegen lassen. Sehr schade!

    So, aber jetzt höre ich mir aber erstmal Euren Podcast an.

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    1. Max

      Ja, diese Kritik halte ich für sehr nachvollziehbar.
      „Lindenstraße im Weltraum“ – oder auch, mit Blick auf Themen, die später wichtig(er) werden, „Militärseifenoper“.

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    2. soylentsoja

      Den Zusammenhang verstehe ich nicht. Nur weil er sich in eine Humanoide verliebt, heißt das doch nicht, dass man keine Geschichten mehr über Odos Andersartigkeit erzählen könnte.
      Und wie „Liebesspiel“ zwischen Blob und Blub aussieht sehen wir sogar noch, von daher entgeht uns durch diese Storyline nichts.

    3. Michael from Outer Space

      Deine Kritik an Odos Entwicklung teile ich. Und ob Nogs Entscheidung, zur Sternenflotte zu gehen, für ihn letztendlich „gut“ ist, wage ich zu bezweifeln. Immerhin werden wir durch ihn auch dunkle Seiten dieser Organisation kennenlernen (Stichwort „Red Squad“). Von seiner Verwundung und dem Trauma ganz zu schweigen.

      Ich überlege schon länger, ob die Story von DS9 insgesamt nicht sehr Humanoiden/Menschen-konform geschrieben ist: Odo verliebt sich in eine Bajoranerin, deren Volk hinsichtlich seines Aussehens, seiner Geschichte und seiner Kultur sehr menschenähnlich ist und Nog schließt sich nicht nur der Föderation, sondern gleich der Sternenflotte an. Die Serie hätte durchaus andere Wege gehen können und wäre trotzdem spannend gewesen. Ich kann mir z. B. Nog gut als erfolgreichen Ferengi-Geschäftsmann vorstellen, der seine eigene Firma gründet und Quark Konkurrenz macht.

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  4. Maria

    Im Münsterland gibt es auch die Tradition einer „Pinkelparty“.
    So wie ich das kennengelernt habe, empfängt der frischgebackene Vater die Freunde mit ihren Präsenten daheim, während die Mutter mit dem Baby noch im Krankenhaus ist und sich erholt.
    Die Veranstaltung ist traditionell ziemlich alkohol-lastig.
    Das hat mich vor einem Viertel Jahrhundert bei der Geburt meines Sohnes übrigens total empört. Denn ich hatte den Eindruck, dass ich den Hauptteil der Arbeit geleistet hatte und fand es nicht fair, dass der Vater sich alleine dafür hat feiern lassen. 😀

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    1. Nils-MS

      Die Tradition des „Kindpinkeln“ kann ich für Münster bestätigen und auch das mit dem Alkohol :-). Der Name scheint nicht ganz richtig gewählt zu sein, da sich das Kind in der Regel noch im Krankenhaus aufhält. Für den frischgebackenen Vater ist dies häufig die letzte Gelegenheit für lange Zeit nach einer Party auszuschlafen 😉

      1. soylentsoja

        Pfff. Man braucht doch kein Baby um zu trinken bis einer pinkelt!

    2. Benj

      Hier im Norden auf dem Dorf heißt es Babybier. Da die Väter inzwischen immer mehr im Krankenhaus bleiben, entwickelt es sich zum Opabier.

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  5. SarahCrusher

    Mit der B Story kommt für mich immer TNGs Future Imperfect und die Barash Zukunftsvision für die Enterprise von Captain Riker ins Gedächtnis. Mit dem Ferengi an Wesleys Arbeitsstation. Damit ist die Idee vom Ferengi in der Sternenflotte nicht neu aber es wird dieser kleinen verrückten Traumwelt in die Realität des Serienuniversums befördert. Das finde ich einfach schön umgesetzt.

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  6. Nils-MS

    Manche Folgen werden besser, je älter man wird. Gerade die Handlung rund um Nog und dessen Charakterentwicklung habe ich als Jugendlicher anders wahrgenommen als 28 Jahre später. Für die meisten Menschen gibt es den einen oder wenige Punkte im Leben, in dem man sich entscheiden muss, wo die Reise hingeht. Das erfordert meist Mut und Nog entscheidet sich hier für ein völlig anderes Leben und geht persönlich ein hohes Risiko ein. Für die Writer der Serie war dies aber eine fantastische Möglichkeit, Nog in eine völlig andere Richtung hin zu entwickeln.

    Etwas schnell habt ihr nach meinem Geschmack in eurer Besprechung die Rassismuskarte bezüglich der Reaktion von Dax gezogen. Wir als Zuschauer haben Nog in den bisherigen Folgen als Ferengi kennengelernt, der sich teilweise (nach Föderationsstandard) daneben benimmt und von Odo beim Klauen erwischt wurde. Bis zu diesem Zeitpunkt gibt es weder für Dax, noch für den Zuschauer Anlass zu denken, dass sich Nog geändert hat. Von daher verstehe ich ihre Sorge sowohl bei der Inventur, als auch bei der Zulassung zur Aufnahmeprüfung der Starfleet Acadamy. Was ich gut an der Folge finde ist, dass Sisko ihm trotz seiner vielen Verfehlungen in der Vergangenheit die Chance gibt, sich zu beweisen, denn jeder sollte die Möglichkeit bekommen, sich zum Besseren zu ändern. Sowohl im Alpha- als auch im Beta canon gibt es später Geschichten, die zum Besten gehören, was Charakterentwicklung in Star Trek zu bieten hat.

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    1. Maestro84

      Mich stört der „Vorwurf“, dass die Föderationsleute die Ferengi rassistisch angehen, auch schon länger. Die Ferengi werden in Form von Quark, Nog und Rom ja als nett beschrieben, aber da draußen gibt es eben auch Geschichten davon, dass die Ferengi als Waffenhändler und Schlimmeres unterwegs sind. Die Ferengi sind eben nicht nur kleine Ganoven. Eine Erfahrung, die die Föderation oft genug machen musste. Nog selbst fiel auch bislang auf als Lügner und Dieb.

      Was mir noch einfiel, ist, warum Nog überhaupt auf die Akademie gehen muss? Irgendwoher müssen doch auch die ganzen gelben Frontschweine kommen? Sicher, die Türkishemden haben eine wissenschaftliche oder medizinische Ausbildung, aber unser Milester war ja auch ein alter Landser von der Front und hat darüber dann Karriere als Tüftler gemacht. Es können ja nur ein Bruchteil der Besatzung auf einem Schiff Offiziere sein. Die restlichen Nasen sind von den Mannschaften. Aber wahrscheinlich haben die Heiligen Trekschaffenden selbst im Bereich Militär auch zu wenig Erfahrung. Im aktuellen Spiel „Star Trek-Infinite“ braucht so ein Schiff auch hunderte Offiziere. O.o

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      1. soylentsoja

        Na, aber wir haben zum Beispiel auch schon einen arglosen Ferengi-Wissenschaftler gesehen. Es gibt also solche und solche.
        Und wie soll man es dann nennen, wenn die Föderierten pauschal von den Ohren auf den Charakter schließen? 😉
        -Aber eben drum kann man Jadzia hier freisprechen. Sie sagt explizit, dass es ihr um Nog geht.

      2. Sebastian

        Anrechnung der Machenschaften von Oligarchen/Militärs/Schwerverbrechern, die aufgrund ihrer intergalaktischen Machenschaften bei Starfleet aktenkundig wurden, auf die Zivilbevölkerung, die ihren Day Jobs nachgehen und mit denen man vor 2369 nahezu keine Berührungspunkte hatte. Erweitert auf nicht-strafmündige Pubertierende. Jo.

        1. Maestro84

          In DS9-Trek sind die Menschen halt nicht mehr so gut wie beim Heiligen Gene, gesegnet sei sein Name. Bei dem mussten die Offiziere der Enterprise vor lauter Strahlkraft nicht einmal mehr aufs Klo gehen 😉 .

          Den Grund von Nog fand ich ja aber auch gut. Männer kennen es ja, mit ihren Vätern zu hadern, da fand ich mich durchaus wieder, auch wenn ich mich als dicklicher Nerd in den 90ern mit einem erfolgreichen und eloquenten Vater abkämpfen musste.

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      3. Tom

        „Was mir noch einfiel, ist, warum Nog überhaupt auf die Akademie gehen muss?“

        Ich würde sagen, es ist die am nächsten liegende Alternative , die sich auf der Station bietet. Nog hätte natürlich auch in Erwägung ziehen können, bei Garak eine Schneiderlehre zu machen. 😎

        Das große Plus bei Starfleet ist, dass es ihm eine Möglichkeit bietet, von der Station und aus dem Dunstkreis seines Onkels wegzukommen. Das ist wahrscheinlich seine Absicht.

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  7. Tom

    Ich muss sagen, ich hatte recht schnell eine Ahnung, dass etwas nicht stimmt. In der Höhle trennen sich Odo und Kira und nur Sekunden später geht über Funk Kiras Hilferuf bei Odo ein. Mein Verdacht war eher erzähltechnischer Natur. Ich fand das irgendwie untypisch.

    Da war Odos Artgenossin wohl ein wenig übereifrig. Die Frage ist, wie sie es innerhalb der kurzen Zeit geschafft, die echte Kira beiseite zu schaffen und in Stasis zu versetzen, bevor sie um Hilfe rufen kann. Vielleicht waren mehrere Kollegen mit ihr auf dem Planeten.

    1. Albert

      Vielleicht hat ein Formwandler sich in einen Vulkanier verwandelt und noch während sich Kira gewundert hat, hat er den Nervengriff angewendet (nicht ganz ernst gemeint).

  8. stef baura s

    Hallo Ihr beiden,
    mir ist beim rewatch dieser Folge anlässlich der TaD Besprechung die Folge auch deutlich angenehmer ins Auge gefallen als früher. Es war jedenfalls eine der Folgen, die ich sonst eher übersprungen habe, weil ich sie – aus der Erinnerung raus – zu schmalzig fand. Stellt sich raus, nö, ist sie gar nicht.
    Das mit dem Geld, das Nog an Sisko geben will, fand ich übrigens klasse, ist es doch eine Remmidemminenz an „Lehrgeld zahlen“, wie es nunmal früher üblich war.

    Ihr habt mir ein bisschen Angst gemacht, dass TaD sterben könnte, weil die Einnahmen zu gering sind. Ihr seid tatsächlich einer von wenigen Podcasts, die ich immer gleich anhöre, weil sie eine reine Freude sind.

    Ich höre (relativ) viele politische Podcasts und ich hab inzwischen manchmal Angst, die anzumachen, weil ich es kaum noch ertrage, im Fernsehen/Radio mach ich gar nix mehr mit Nachrichten, das ist zu nah dran, wöchentliche oder monatliche Podcasts sind noch nah genug.
    Ich bin jetzt dazu übergegangen, Politik nur auf dem Fahrrad oder beim Stallmisten zu hören, dann krieg ich nicht jedes einzelne Wort mit.
    einpennen kann. Abends oder nachts (habe Schlafstörungen) nur noch entspanntere Podcasts, aber nicht TaD, das muss bei vollem Bewusstsein genossen werden.

    Baby-Pinkeln hab ich noch nie gehört (RheinNeckarRaum), auch nix vergleichbares.

    Babyshower ist mir seit 14 Jahren ein Begriff, da wurde ich mal dazu eingeladen, nicht von der Mutter, das wurde – analog zu Junggesellen-Abschied – von jemand Außenstehenden organisiert, und ich hab dann anlässlich der Einladung etwas despektierlich was von „amerikanischen Quatsch“ gemurmelt, was der Mutter zugetragen wurde, und unserer Bekanntschaft dann eher abträglich war. Weshalb mir der Begriff auf ewig unvergesslich bleiben wird, damals musste ich nämlich googlen.

    Ich freue mich auf nächste Woche,

    Eure Stef

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  9. Der Mop

    Hallo,
    ich muss sagen, die Handlung um Nog finde ich um längen besser und lustiger als die Odo/Kira Handlung. Obwohl ich deutlich älter geworden bin und ich dachte, ich könnte heute mehr damit anfangen, finde ich den Odo/Kira Teil immer noch um gähnen! Charakterstory hin oder her, ich musste mich zwingen an diesen Stellen nicht vor zu spulen.
    Beide Daumen runter! Daran können auch Nog und Sisko nix ändern! Schade eigentlich.
    MfG, der Mop

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    1. Der Mop

      Bei uns heißt es Pinkelparty und wird idealer Weise gefeiert wenn Mutter und Kind noch im Krankenhaus sind. Dann hat Papa noch Zeit mit seinen Kumpels ordentlich einen zu saufen bevor der Stress zu Hause beginnt…😉
      MfG, der Mop

  10. Mo

    Im Süden Niedersachsens sagt man auch „Kindpinkeln“, ohne den Zusatz „lassen“. Wir hatten bei meinem Sohn allerdings einen klassischen, amerikanischen Baby shower und bei der später geborenen Tochter nichts von beidem, wie es so ist bei den zweitgeborenen.

  11. Bridge66

    Hallo Jungs,

    ich habe immer Probleme mir zu merken, dass die Nog-Geschichte in dieser Folge vorkommt, weil ich sie einfach nicht mit dem Titel in Verbindung bringen kann. Dabei ist gerade dieser Handlungsstrang so wichtig für den Charakter und für die Serie, wenn nicht sogar für ganz Star Trek. Als Nog sagt, er will nicht so werden wie sein Vater, hätte ich ihn am liebsten in den Arm genommen…

    Odos Liebesgeständnis wäre schon wichtig, aber ihr habt Recht: Zu diesem Zeitpunkt hätte es die Beziehung der beiden nicht unbedingt zum positiven verändert und außerdem machen die Changelings ja nichts daraus.

    Babypinkeln? Nie gehört. Wie abartig ist das denn?!

    Thema schwangere Männer: In der Serie „Alien Nation“ kommt eine Episode vor, in der der außerirdische Polizist George Francisco nach der Hälfte der Schwangerschaft von seiner Frau das Kind übernimmt und es schließlich auch zur Welt bringt. Ach, es ist frustrierend, ich habe den Film und hier und da eine Folge gesehen, aber nie die ganze Serie. Und auf Video oder DVD habe ich sie bisher nicht gefunden. Was ist da los?

    🖖Eure Bridge

  12. Thorsten

    Den Handlungsstrang Odo/Kira fand ich… meeh. Wie immer in den letzten DS9- Folgen kommt die Auflösung bei „Minute 42“.
    „Moment! Der Schütze stand hier… dahin geschossen….nö, geht nicht. Du lügst! Komm raus! Ich hab Dich!“
    Ich kann nachvollziehen, dass sich Odo in eine Solid verliebt. Immerhin lebt er lange genug unter ihnen. Und sind wir nicht alle auf der Suche nach etwas, wenn nicht sogar DER, Liebe?
    Zumal Odo bisher von seinen Leuten definitiv nicht die besten Seiten gesehen hat.

    Um Klassen besser fand ich die Nog-Story.
    Die hatte für mich Hand und Fuß.
    Lebenslang zu sehen, wie der eigene Vater vom Bossonkel rumgestoßen und erniedrigt wird, drängt ihn zum Entschluss: “ Ich nicht! Ich will hier raus!“ Welche Möglichkeiten hat er? Wie Onkel (oder auch Vater?) auf einem Marauder anheuern und Profit suchen? Bestenfalls eine Bar erwerben; schlimmstenfalls beim „eigenen Bruder“ Tellerwäscher werden.
    Welche Vorbilder sieht er? Die Sternenflotte! Unterwegs im Auftrag für Frieden und Freiheit; um neue Welten…., unbekannte Zivilisationen…. usw.;
    geachtet und respektiert.
    Ja, passt für mich. Das sucht Nog.

    Der DeKelley-Award mit Sternenstaub und Diamanten geht für mich an Rom. Sein Leben lang ganz unten und vom eigenen Bruder kleingehalten, wächst er plötzlich über sich hinaus, bietet Quark die Stirn und macht ihm überlebensgroß eine Ansage. „Nicht mit meinem Sohn!“
    So geht Papa!

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  13. Marcus

    Daumen hoch für die Folge und eure Besprechung! Besonders erfreut war ich über eure Recherche zu der Inspiration für die Story in Anlehnung an den Film „Sometimes a great notion“. Paul Newman hat den grandiosen Roman von Ken Kesey 1971 verfilmt und die Hauptrolle gespielt. Die besagte Szene war für Kinogänger sehr eindrücklich, und Newman war stolz auf die gelungene Inszenierung. Seine Figur versucht verzweifelt, den Kopf seines eingeklemmten Freundes über Wasser zu halten. Nachdem ich Heart of Stone jetzt mit den Originalstimmen auf Englisch gesehen habe, ist mir das Spiel zwischen Visitor und Auberjonois ähnlich beklemmend aufgefallen. Natürlich ist beim Rewatch die Wirkung getrübt, aber das Schauspiel beeindruckt schon. Etwas plötzlich verwandelt sich Odo bei der Auflösung in eine Art Hercule Poirot, und es bleibt die Frage, wieso die Formwandlerin solch täuschend echt eine Solid spielen konnte, wo sie sich doch nach eigener Aussage völlig wesensfremd betrachten. Die B-Handlung mit Nog ist klasse. Nachdem er in der vorigen Folge das Ferengi-hafte übers Knie bricht, macht sein Eifer hier Sinn im Hinblick auf eine beginnende Charakterentwicklung. Mich erinnert hier das Trio Shimerman, Grodenchik und Eisenberg an die Konstellation von Two and a half Men. Sehr witzig ist ja die Klausel in Roms Vertrag, dass er grundsätzlich schuld ist, wenn etwas schief geht. Man macht aus der Comedy aber etwas Bedeutsames. Die Serie wird ja die zunehmende Vermenschlichung sprich Entwicklung in Richtung Humanität darstellen. Das ist auch ein zentrales Thema von Star Trek: das Streben nach Menschlichkeit wie bei Data oder Spock: in Star Trek II wird seine Seele als die Menschlichste bezeichnet, auch wenn er immer dagegen protestiert hat. Für Odo und die Ferengi von DS9 beginnt auf jeden Fall eine Reise in diese Richtung, weil sie durch den Umgang mit Menschen ihnen ähnlicher werden. Aus dem Heart of Stone wird das Heart of Glass (in Anlehnung an den Blondie-Song). Eins habe ich anders empfunden als ihr: ich finde die Skepsis von Sisko und Jadzia überhaupt nicht als latent rassistisch, gerade vor dem Hintergrund, wie Nog sich zuletzt als Frauenschreck benommen hat. Hier sehe ich eher einen angemessenen Vorbehalt, weil die Ferengi nicht zu der Wertegemeinschaft der Föderation gehören. Das habt ihr meines Erachtens zu sehr im Lichte heutiger Maßstäbe kritisiert. Nog stellt die Verhaltensänderung glaubhaft dar, und ebnet den Weg für seinen Vater zu mehr Selbstbewußtsein. Den Award of Exzellenz fühlte ich mit euch. The Show must go on!

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    1. Bridge66

      hallo Marcus,

      du stellst die Frage, wieso die Formwandlerin so täuschend echt eine Solid darstellen konnte. Da hätte ich ein, zwei Gedanken dazu.

      Zunächst haben die Formwandler in der Vergangenheit ja schon Erfahrungen mit Solids gemacht, und sich erst aufgrund von Verfolgung zurückgezogen. Wer weiß, wie alt die Odette schon ist.

      Und dann habe ich mich gefragt, wieso sie gerade Kira so gut darstellen konnte. In The Search, Part II, war Kira ja mit Odo auf dem Planeten. Eine gute Gelegenheit für Odette, Odos Freundin zu studieren. Wer weiß, wozu das gut ist. Und Odo hatte Kontakt mit der Großen Verbindung, wo Odette bestimmt auch so einiges erfahren hat.

      Also ich finde das durchaus nicht unplausibel. Was meinst du?

      🖖Bridge

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      1. Max

        Erstaunlich ist es aber schon, dass das Schauspiel so lange gelingt und erst auffliegt als die Formwandlerin sozusagen zu „überreizen“ beginnt.
        Es war schon ganz schön hoch gepokert, ausgerechnet ein Individuum einer fremden Spezies nachahmen zu wollen, in das sich Odo noch dazu verliebt hat, sodass man davon ausgehen muss, dass er diese Person in gewisser Weise auch noch sehr genau kennt. Ich meine, es hätte sehr gut sein können, dass Odo Kira längst erzählt hat, wie er zu seinem Namen kam – um mal eines der offensichtlichen Beispiele zu nennen.
        Dass Odo so lange getäuscht werden kann, liegt aber vielleicht auch oder in erster Linie an der Ausnahmesituation, in der er sich befindet.

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      2. Marcus

        Hallo Bridge, die Begründung finde ich gut! Ich hatte mehr das Storytelling gemeint: also das Drehbuch möchte, dass der Zuschauer denkt, es handelt sich um Kira. Beim ersten Sehen war ich demgemäß überrascht, als Odo fragte: „Wer sind Sie wirklich?“ So war es geschrieben. Beim Rewatch weiß man es besser und dann entsteht aber bei mir die Frage, warum war Kira so glaubhaft dargestellt. Bei solchen Twists (wie bei „The Sting“) ist es also ein geschriebener Überraschungs-Effekt, der nur einmal funktioniert.

  14. Dominik

    Der Nog-Story Arc, der hier seinen Anfang nimmt, trifft mich so richtig ins Herz. Und schön, habt ihr, lieber Simon und Sebastian, mir hier auch Odos Gefühlswelt, die er während dieser Folge hier mitmacht, nochmals so richtig bewusst gemacht. Das hat die Folgenbewertung auch bei mir nochmals von gut zu sehr gut gedreht.

  15. CptCalhoun

    Damals als Jugendlicher fand ich die Folge ehr so mittel. Heute finde ich sie aus den von euch genannten und bereits hier geschriebenen Gründen super.
    Zur B Handlung hätte ich hier noch zu sagen, dass erst mal ein großer Unterschied zu Sisko und Picard auffällt. Denn da wo der Jean gerne ein Role Model wäre, ist der Spencer eines. Nämlich ein alleinerziehender Vater der Karriere in einer Organisation wie Starfleet macht. Klar dass das auch einen Jugendlichen wie Nog, der auch in so einer Familienkonstellation aufwächst, beeindruckt.
    Auch zeigt sich an Hand von Sisko Aufgabe auch der Unterschied zwischen formaler und informeller Bildung. Nog scheiterte in seinem Leben zwar wie Sisko sagt an dem bisherigen formellen Bildungssystem und seinen Vorgaben, belegt durch seine Noten. Der Fakt aber das er alleine eine Inventur desselben Frachtraums schneller und effizienter durchgezogen hat, weil er in der jahrelangen Arbeit bei Quark eben informell gelernt hat, wie man schnell und effizient ein Inventar erstellt. Das soll die Ausbeutung durch Quark an seiner Familie jetzt nicht schönreden. Aber Starfleet sollte überlegen, ob sie mal ihr Curriculum zur Inventur bearbeiten Es zeigt aber, wie Sisko auch erkennt, dass Nog mehr auf dem Kasten hat und er nur eine Gelegenheit braucht um dies zu zeigen. Hirschausen erklärt das in einem Programm von ihm unter dem Titel Pinguinprinzip total super.
    Zum Schluss jetzt aber auch nochmal Kritik an Starfleet. Was ist das denn bitte für ein Benachteiligendes blödes Verfahren, dass diese Organisation da hat. Das ich als Aussenwelter der Föderation, ein besonderes Bewerbungsverfahren durchlaufen muss, wo getestet wird, ob ich die Werte der Föderation kenne, kann ich ja noch verstehen. Aber ich brauche ein scheiß Empfehlungsschreiben von einem Starfleetoffizier. Gut Nog ist jetzt in der Position das er da insofern noch einfach Kontakte knüpfen kann, weil er auf einer Station wohnt, die ín einer Ausnahmesituation von Starfleet betrieben wird. Ich stell mir dar gerade folgendes Szenario vor, ich sitze auf meinem kleinen Nichtföderationsmitgiedsplaneten fest, und will eigentlich zu Starfleet. Weil alles was ich bisher darüber gehört habe, finde ich total super. Ich hatte aber bisher keine Gelegenheit einen Offizier dieser Organisation zu treffen. Dann heißt es einfach Pech gehabt, weil ich kein Empfehlungsschreiben habe. Gerade für eine Organisation die immer behauptet das sie weltoffen etc. seien, nicht gerade die logischste aller Aufnahmekriterien. Sieht für mich ehr nach Bestandschutz der bestehenden Starfleeteliten aus.

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  16. RealSimon

    Ich hab noch eine interessante Theorie zu der Folge:

    Die Formwandlerin hatte ja das Schiff der Marquis. Also ist der ja schon sehr wahrscheinlich infiltriert.
    Haben die Gründer den Marquis vielleicht noch gestärkt und Radikalisiert, damit diese die Cardassianer noch mehr unter Druck setzten und diese dann ins Dominion kommen?

    So ein Plan würde super zum Dominion passen. Dann nachdem das funktioniert hat haben die Gründer Order 66 ausgeführt und den Marquis vernichtet da sie ihn ja nicht mehr brauchten.

    Damit wäre das eine inoffizielle Dominionkrieg Folge.

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  17. Mister Incredible

    Moin zusammen,

    Diese seltsamen Rituale mit Kleinkindern kenne ich nicht. Begriff und Sache bereiten mir Unbehagen. Es fühlt sich an als sei das Neugeborene eine Trophäe. Statt dessen gibts bei mir, dem gebürtigen Bremer, öfters „Kohl und Pinkel“. Wir hatten lange eine Katze, danach hatte Mutti Hunde. Niemals reagierte eines der Tiere auf Lautsprechertöne. Ich denke, dass die feine Wahrnehmung der Tiere diese als irrelevantes Geräusch aussortiert, die Frequenzen werden sich wohl gravierend unterscheiden vom gesprochenen Wort oder dem Rascheln einer Maus.

    Wer würde sich nicht an diese Episode erinnern? Der Höhlenkristall war mir immer noch sehr präsent. Zunächst einmal musste ich mich schon über Nogs mystische Wandlung hin zu den Idealen der Sternenflotte wundern, zumal er kürzlich noch die Damen am Kneipentisch gern dazu angehalten hätte still zu sein und ihm das Essen mundgerecht zu zerteilen, unbekleidet, am liebsten. Nun will er also künftig mit weiblichen Admirälen in Uniform klar kommen? Man darf vermuten, dass die Autorenschaft sich entschloss, dem Charakter mehr Tiefe zu verleihen. Dax‘ Skepsis finde ich nicht übertrieben. Immerhin trägt sie die Bewährungsprobe mit und übergibt die Aufgabe an Nog, lässt sich durch dessen Leistung positiv überraschen.

    Kira und Odo finde ich darstellerisch top, das Ränkespiel der Changelingeuse jedoch plump und dumm. Die von Euch benannten zahlreichen Annahmen und Vorausserzungen, damit es überhaupt zur Aufführung des Theaterstücks kommt… dann aber die Idee, dass man nur Odos Crush virtuell wegmeucheln müsse, und er würde sich von Humanoiden abwenden. Das ist so simpel-infantil wie „Ick koof mir jetze ’n Porsche, dann lieben mir alle Frauen, wa?“ Wenn man jemanden wohin locken will, dann zeigt man ihm wie grün das Gras woanders ist, pflügt aber nicht dessen Rasen um.

    Dann frage ich mich noch, wie exzellent denn die Imitationsfähigheit dieses Changelings ist! Odo kriegt kein „human face“ hin, sie aber hat die Kira zu 99,9% drauf inkl. aller Erinnerungen? Und wieso überhaupt die langsame Kristallnummer, wieso nicht einfach Erdbeben, Steinschlag, Fake-Kira-Leiche und fertig? Das wäre Effizienz à la Great Linkhausen gewesen.

    Was mich auch mal interessieren würde… erkennen sich Changelinge nicht mehr untereinander, sobald sie eine andere Form annehmen? Wenn ich einen Hund in ein Katzenkostüm stecke, wird jede Katze wissen: da stimmt was nicht… Odo hat ja sonst extrem feine Sinne, wenn es um die eigenen Leute geht, aber nicht?

    So viele Annahmen, Wenns und Abers, jedoch weil es dennoch so berührt und mitreißt, hat Bones zurecht seinen Aeskulap aus dem Arztkoffer geholt. Schöne Besprechung und tatsächlich wie ein wärmendes Licht in zunehmend dystopischer Welt.

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  18. BjoernHH

    Bei uns im Norden heißt es Baby bepinkeln. Ein Grund zum Trinken für den Vater und die Jungs.
    Kann mich nicht erinnern, bei einem dieser Feste anwesend gewesen zu sein. Vielleicht verdrängt. 🙂

    Kira hatte ihre neue Frisur doch schon in der Bareil-Folge, oder?
    Strammer Seitenscheitel.

    René Auberjonois hat uns damals auf der ConCourse diese Folge gespoilert, die damals noch nicht in Deutschland gelaufen war. Wir waren ja weit hinterher. Da berichtete er schon von Odos Misstrauen und der Auflösung.
    Damals haben mich Spoiler aber noch nicht so gestört, weil das Lesen der Trekworld im Grunde immer viele Spoiler mit sich brachte.
    Aber ich wollte immer alles schon wissen.
    Heute möchte ich die Folgen lieber beim Schauen erleben und dann überrascht werden.

  19. Joe

    Hätte die falsche Kira, die ja ein Wechselbalg ist, das Phasergefecht nicht ganz einfach viel besser vortäuschen können, auch ohne sich zu bewegen? Sie hätte ja einfach ihren Arm verlängern können oder gleich nen dritten Arm produzieren können, damit die Einschüsse realistischer positioniert sind. 🙂

  20. Isador

    Dass Aron Eisenberg sich die Seele aus dem Pöpppes spielt, liegt daran, dass es die Rolle seines Lebens ist.
    Er sagte in der DS9 Doku, dass jeder Anruf für einen Auftritt ihn beflügelt hat weiter zu machen, trotz Krankheit. Ihm wurde anfangs der Serie nur eine kurze Lebenserwartung bescheinigt.

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