#323: Crossover (DS9 2.23)

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15. Mai 1994:
Auf dem Rückflug von Neu-Bajor verschlägt es Nerys und Julian in ein finsteres Spiegeluniversum, dem zuletzt Jim Kirk vor 103 Jahren einen Besuch abstattete. Nach dessen Intervention ging diese Realität ganz schön den Bach runter: Sisko ist ein Lachpirat, Odo ein sadistischer Aufseher, Quark ein Fluchthelfer, Garak ein Folterknecht und Kira : 2 = ? die mächtigste Narzisstin an Bord von Terok Nor.

In Deutschland: Die andere Seite, ausgestrahlt am 28. September 1994.

Dieser Beitrag hat 26 Kommentare

  1. Jack'n'Jean

    Gerade beim Hören: Was den knarzigen Keira-Anzug angeht: Schade, dass man es nachvertont hat. Wäre vermutlich ähnlich klamaukig geworden wie die Dichterlesung in „Pappa Ante Portals“.

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  2. Michael from Outer Space

    Ich erinnere mich auch an die Nachrichtenmeldungen über den Untergang der Estonia im Jahr 1994!

    Ich bin kein Fan des Mirror Universe. Die TOS-Folge „Mirror, Mirror“ ist okay, aber nicht überragend. Sie passt zur Pulp-Verrücktheit der 60er Jahre und ihr Hauptvorteil ist Nichelle Nichols‘ sexy bauchfreies Kostüm. Das fand ich als Grundschüler „Faszinierend!“ 😉

    Meine Probleme mit dem Mirror Universe sind:
    1) DS9 etabliert eine spannende Welt mit komplexen Figuren wie Kira, Odo, Garak, Quark, Winn, usw. die in Geschichten mit Intrigen, Geheimdiensten, Krieg und anderem Zeug agieren. Anstatt DAS weiterzuerzählen, purzeln Kira und Bashir plötzlich ins Spiegeluniversum?! Ich finde, es gibt mehr als genug Potenzial für tolle Geschichten, das Spiegeluniversum ist von vorneherein überflüssig.

    2) Die Bewohner:innen des Mirror Universe sind eindimensional und verhalten sich oft dumm, damit die Handlung vorankommt. Sie sind überzeichnete Karikaturen „unserer“ Leute aus dem Prime Universe. Bei mir lösen sie darum nur wenige Emotionen aus. Nehmen wir z. B. die Szene, in der Prime Bashir den bösen Mirror Odo erschießt: der böse Mirror Odo ist mir herzlich egal, darum interessiert mich sein Tod auch nicht. Ich habe ja nach wie vor den guten Prime Odo.

    3) Das Ziel von Kirk & Co. in „Mirror Universe“ war in der Original-Folge die Rückkehr ins Prime Universe. Das Ziel von Kira und Bashir in „Crossover“ ist die Rückkehr ins Prime Universe. Das Ziel in den kommenden Mirror Universe-Folgen in DS9 ist, dass am Ende alle Charaktere in „ihr“ Universum zurückkehren. Das finde ich repetitiv und vorhersehbar.

    4) Ira Behr kommentiert „Crossover“ zwar mit dem Satz
    „Ich, Ira Behr, kann euch sagen: ‚Wenn Deutschland den Zweiten Weltkrieg gewonnen hätte, säße ich nicht hier und würde fürs Fernsehen schreiben.‘“,
    aber „Crossover“ erzählt uns das Gegenteil, denn alle Hauptcharaktere aus dem Prime Universe sind auch im Mirror Universe in Form ihrer „Spiegelungen“ auf der Raumstation vertreten. Die Raumstation heißt zwar anders und befindet sich im Orbit von Bajor, aber es ist die gleiche (nicht dieselbe!) Raumstation. Die Mirror-Charaktere wie Sisko, Garak, Quark und O’Brien aka „Smiley“ tun am Ende im Wesentlichen dasselbe wie ihre Counterparts im Prime Universe: Mirror Sisko strebt nach Freiheit und Gerechtigkeit (genau wie Prime Sisko), Mirror Garak ist brutal, eiskalt und berechnend (ähnlich wie Prime Garak, siehe „In the Pale Moonlight“), Mirror Quark betreibt eine Bar und hilft anderen (ähnlich wie Prime Quark, der sich schlussendlich zum Guten wendet) und Mirror O’Brien schließt sich als Ingenieur Mirror Siskos Crew an. Auch im Mirror Universe gibt es wie im Prime Universe ein totalitäres, rassistisches Imperium, das von den Held:innen bekämpft wird. Ich finde die Unterschiede zwischen Prime Universe und Mirror Universe gar nicht so groß, wie es suggeriert wird. Die einzige Figur, die sich wirklich komplett anders verhält als ihr Counterpart ist die Intendantin Kira. Aber auch sie ist eine eindimensionale Karikatur des „Originals“.

    Wenn die Geschichte im Mirror Universe anders verlaufen ist, warum gibt es dann so viele Gemeinsamkeiten? Hätten die Veränderungen nicht eigentlich dazu führen müssen, dass Sisko, Garak, Quark, Kira usw. nie geboren werden, dass Odo nie gefunden wird oder dass die Raumstation Terok Nor nie gebaut wird?

    Ich stimme euch insofern zu, dass „Crossover“ mit weitem Abstand die beste Mirror Universe-Folge in DS9 ist. In den späteren finde ich die Geschichten meistens viel zu banal. Da gibt es höchstens die eine oder andere Schauspielerin, die ich mag und wegen der ich die Folge gucke. Vielleicht bin ich auch deswegen von „Crossover“ etwas enttäuscht.

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    1. Boethi

      „Wenn die Geschichte im Mirror Universe anders verlaufen ist, warum gibt es dann so viele Gemeinsamkeiten? Hätten die Veränderungen nicht eigentlich dazu führen müssen, dass Sisko, Garak, Quark, Kira usw. nie geboren werden, dass Odo nie gefunden wird oder dass die Raumstation Terok Nor nie gebaut wird?“

      Ja, das ist das Problem mit den Spiegeluniversumsgeschichten: Es gibt dort auch ein Raumschiff mit Cpt. Archer, eins mit Cpt. Kirk, es gibt alle Figuren, die sich auch dort alle getroffen haben.
      Wenn, wie wir immer wieder sehen, dort ständig irgendwelche Gemetzel stattfinden: Ist es nicht wahrscheinlicher, dass O’Briens, Siskos oder Kirks Großeltern bereits nie gelebt haben?

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      1. soylentsoja

        suspension of disbelief.

        -Allein, dass ich einzelne Person gerade ca. 2 Minuten investiere um diesen Text zu tippen, führt dazu, dass in, sagen wir, 200 Jahren, wahrscheinlich kein einziger der Menschen existiert, den es dort (bzw dann) gegeben hätte wenn ich stattdessen gerade etwas anderes gemacht hätte. Dafür existiert dadurch in der Zukunft nun eine ganz andere Menschheit und damit eine ganz andere Geschichte. Vlt. habe ich also gerade die Erde zerstört oder gerettet. 😉

        (Ich finde, dass daraus auch folgt, dass sich jeder jederzeit, total berechtigt, super machtvoll fühlen darf! ^^)

        Also ja, das ist alles völlig hanebüchen, aber ich hätte es sehr schade gefunden, wenn man die Story deswegen verworfen hätte. 😉

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    2. Sascha

      zu 4) Spiegel-Julian, die Spiegel -Dax und auch einige andere sind ja gerade zu diesem Zeitpunkt noch nicht involviert. erst die übermäßige auslutschung des Spiegel – Themas im späteren Jahren macht dazu eine Aussage.

      ich frage mich allerdings ob es nur diesen einen Spiegel gibt oder ob es Sliders-mäßig mehrere sind

    3. Tom

      „Hätten die Veränderungen nicht eigentlich dazu führen müssen, dass Sisko, Garak, Quark, Kira usw. nie geboren werden, dass Odo nie gefunden wird oder dass die Raumstation Terok Nor nie gebaut wird?“

      Dann hätte man völlig neue Charaktere einmführen müssen.
      Das wäre langweilig gewesen.
      So ein Paralleluniversum lebt ja davon, dass wir zu sehen bekommen, wie sich die Figuren unter anderen Bedingungen entwickelt hätten. Der besondere Reiz solcher Gedankenexperimente: Sie regen die Phantasie an. Auch in Bezug auf sich selbst. Wo wäre ich, wenn die Nazis den 2. Weltkrieg gewonnen hätten u.s.w.

      Dennoch würde ich die meisten deiner Kritikpunkte unterschreiben.

      1. Boethi

        Ja, klar. Wenn es sie alle dort nicht geben würde, wäre es für uns eine langweilige Sache.
        Ich finde, es wird besonders unglaubwürdig, dass es in fast allen Serien gemacht wird und eben immer die gespiegelten Figuren aus der jeweiligen Zeit zu sehen sind.

        1. soylentsoja

          Über dieses Logikloch-Stöckchen muss man aber genau genommen auch bei jeder Zeitreisestory springen.

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  3. Maestro84

    Ich mag den Blick hinter den Spiegel, aber ich mag ja auch die Imperien aus Star Wars oder Warhammer 40k. Ich mag übrigens Frau Buhrow von Terok Nor heute mehr als vor 25 Jahren. Damals hieß die Folge „Lack und Leder“ bei uns.

  4. Sascha

    Ich habe mir die Folge letzte Woche nochmal angeschaut. In meiner Erinnerung war diese Folge erfrisched anders, das hat dann mit weiteren Folgen aus dem Paralleluniversum rapide abgenommen, bis es nervig wurde. Das Urteil blieb auch nach dem rewatch, gebe ich ohne DeKelly meinen Daumen nach oben. Bin gespannt eure Besprechung zu hören.

  5. Boethi

    Danke für Eure Besprechung. Zwei Anmerkungen von mir zum Spiegeluniversum, von dem ich kein großer Fan bin:

    1. Hat denn Kirks Eingreifen die Entwicklung zum Schlechten verändert? Zum Schlechten doch nur für das Terranische Imperium, das dann durch die nächste totalitäre Supermacht abgelöst wurde. Die Nazi-Herrschaft wird eine Sowjet-Diktatur ersetzt. Für die von den Terranern unterdrückten war die Entwicklung, ausgelöst von Kirks Eingreifen, sicher eine gute.

    2. Ist das jetzt eine besonders diverse Folge? Naja. Ich habe es als ziemlich seltsam empfunden, dass hier Queerness mit Böse-Sein verknüpft wird. Das sehen wir bei Kira mehrmals. Philippa Georgiou (Spiegel) erklärt in „Discovery“ sinngemäß: „Hier im Spiegeluniversum sind wir alle bi und haben ganz viel Spaß.“
    Im Spiegeluniversum ist Macht und Gewalt mit Sexualität verknüpft. Das ist im Prime Universe auch so: Mächtige Männer nehmen sich, was und wen sie wollen und werden oft für ihre sexuellen Übergriffe nicht belangt (Vgl. D. Trump oder aktuell Till Lindemann). Im Spiegeluniversum machen das auch die Frauen, z.B. eben Kira, Hoshi oder Georgiou.

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    1. stef baura s

      hallo Boethi,
      vielen Dank für das Ausformulieren des 2. Punktes.
      Sehr gute wichtige Analyse.
      Doppelt schlimm daher, dass Frauen im Spiegel-Universum als Böse und hoch sexualisiert dargestellt werden. Letztlich ist ja auch das nur ein feuchter Männertraum…

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      1. Boethi

        Ist es das (ein feuchter Männertraum)? Oder ist es Gleichberechtigung auf der Ebene der Macht? Mächtige Frauen verhalten sich genauso sexuell übergriffig wie mächtige Männer?
        Ich bin mir nicht sicher, wie ich das ganze bewerten soll, empfinde es aber immer als sehr unangenehm. In dieser Hinsicht fand ich die DS9-Spiegelfolgen als noch extremer als die vielen bei DSC.

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  6. Mister Incredible

    Moin zusammen,

    Es tut gut zu dieser Episode ein paar kritische Stimmen zu hören, … ich bin also nicht allein *g*. Die schauspielerische Leistung, keine Frage, ist hervorragend. Es macht Spaß zuzugucken, wenn sie (um im Dienstags-Talk zu bleiben) „über Tische und Bänke“ gehen. Schon die Eröffnung mit dem Runabout-Geplapper fand ich großartig. Toll geschrieben und gutes Timing. Man spürt, dass die Darsteller einen großen Spaß hatten, mal einen ganz anderen Charakterzug spielen zu dürfen und die Doppel-Kira-Szenen finde ich auch tricktechnisch sehr gelungen. Wem mag die Hand gehören, die ihr ans Kinn fasst? War es nicht so, dass einige Darsteller irgendwann zu leiden begannen, weil sie immer „gleichbleibend lieb“ sein mussten und kaum andere Facetten ihres Könnens zeigen durften?

    Denoch nervt mich das Spiegeluniversum immer wieder, bei Disco wird es ja förmlich tot geritten, oh my Emperor Philippa… und auch „Mirror, Mirror“ fand ich reichlich flach und eindimensional. Was soll denn das sein? Eine Welt, in der alles an Unbelebtem weiter existiert, nur „umdekoriert“ und die Guten sind Böse, die Bösen werden gut? Das blendet natürlich aus, dass kein Mensch nur gut oder nur böse sein kann. Ach, man darf nicht so sehr darüber nachdenken und sich einfach dem Gedankenspiel ausliefern.

    Überlegungen wie „was wäre wenn Deutschland den Krieg gewonnen hätte“ sind nach meiner Auffassung obsolet, denn der Lauf der Geschichte und des politischen Weltgeschehens hängt mehr oder minder von Milliarden Akteuren ab, ist somit nach der Wahrscheinlichkeitslehre ein „chaotisches System“ und kann daher in keiner Weise prognostiziert werden. Diesem Irrtum unterlagen übrigens einst die frühen Astronomen. Da schließt sich quasi der Kreis zu Sternen, Planeten und Galaxien: sie fanden heraus, dass man den Lauf der Himmelskörper durch Kenntnis Keplerscher Naturgesetze auf die Minute vorausberechnen kann, was korrekt ist. Leider schlossen sie daraus, dass man das Geschehen auf der Erde ebenso berechnen könne, wenn alle Anfangsbedingungen bekannt seien. Schwerer Irrtum, da im Beinahe-Vakuum null, auf der Erde aber Millionen Faktoren stören und Einfluss nehmen. Ich sammaso: Diesseits, Jenseits, Himmel, Hölle, Spiegeluniversum – da sehe ich eine gewisse Wesensverwandtschaft. Der DeKelley-Award ist dennoch verdient, finde ich, denn unterhaltsam und von hoher Leistung geprägt ist die Episode zweifellos.

    Zum Unglück der Ostseefähre „Estonia“. Erst kürzlich, als es um das Verschwinden des Tauchbootes „Titan“ ging, kam die Frage auf, wieso uns fünf schwerreiche Hasadeure interessierten, aber nicht die vielen Ertrunkenen im Mittelmeer? Deren Zahl übetrifft auch alle Estonia-Opfer ebenfalls um ein Vielfaches. Wir müssen uns stets fragen (und fragen lassen) in wie weit uns das Leid jener aus unserem eigenen Kulturkreis mehr berührt als das Leid von Menschen aus Afrika. Wer bei einem Unglück stirbt, der fragt sich nicht, ob viele oder wenige zusammen mit ihm sterben. Ist es unterschiedlich zu bewerten, ob eine Familie trauert oder hundert? Bevor wir „schlimm!“ denken, sollten wir immer versuchen im Kopf Verhältnisse, Dimensionen und unsere eigenen Vorurteile zu sortieren.

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  7. stef baura s

    hallo Ihr beiden,
    vielen Dank für die herausragende Besprechung.

    Wie auf Twitter geschrieben, hatte ich die Folge lange nicht gesehen, und habe sie Montag spät abends noch als Hausaufgabe angeschaut.

    Das Risiko des Einschlafens war extrem hoch, aber ich fühlte mich sehr gut unterhalten und war bis zur letzten Sekunde hellwach.

    Die Folge ist erheblich besser als als alles was ich von den Spiegelfolgen in Erinnerung hatte, insbesonder Kiras hochsexualisierte Darstellung der Indentantin empfand ich immer als extrem unangenehm. Das ist in dieser Folge noch nicht so stark ausgeprägt.

    Das Schauspiel aller hat mir gut gefallen, Odo als KZ-Aufseher war überzeugend, dass er dann in Stücke fliegt war folgerichtig, ein Hoch auf Bashir für kompromissloses Handeln. Ganz toll fand ich Quark, super gespielt, super Mirror-Backstory. Garak fand ich genau, wie Sebastian sagte, so muss er vor der Verbannung gewesen sein.

    Daher gibt es von mir ebenfalls ein Daumen hoch, weil ich aber die kommenden Folgen im Kopf habe – denn von denen muss meine Abneigung der Mirrorfolgen ja kommen – hätte ich keinen Landarzt zücken können.

    Eines ließ mich wieder sprachlos werden. Die Feststellung, dass Spock die Welt befriedete, und man daher auf einen Angriff nicht vorbereitet war und die Allianz alles unterwerfen konnte.
    Das ist für mich schon wieder eine Parallele auf Russland / China gegen Deutschland / EU. Ohne NATO wären wir schon weg vom Fenster, und wer weiß , was die Zukunft bringt.
    Sorry, dass ich schon wieder davon schreibe, aber das macht mich derzeit alles echt fertig.

    1. Tom

      „Eines ließ mich wieder sprachlos werden. Die Feststellung, dass Spock die Welt befriedete, und man daher auf einen Angriff nicht vorbereitet war und die Allianz alles unterwerfen konnte.“

      Diese Erklärung ist mir auch aufgestoßen.
      Da wurde der arme Spock dümmer geschrieben, als er ist.
      Namenmtlich der Vollbart-Spock aus dem Paralleluniversum, der unter der ständigen Furcht groß geworden ist, jederzeit von der Bildfläche zu verschwinden. Die gute Version von Kirk hat das entsprechende Gerät zwar seinerzeit zerstört, dennoch haben die beiden Kirks anschließend wieder die Plätze getauscht. Im Gegensatz zum bösen Spock scheint mir der böse Kirk nicht unbedingt geläutert …

      1. Tom

        „Die gute Version von Kirk hat das entsprechende Gerät zwar seinerzeit zerstört“

        Da hat mir mein Gedächtnis einen Streich gespielt.
        Ich war sowas von überzeugt, dass Kirk das Gerät zerstört.
        Nachdem ich mir „Mirror Mirror“ nochmals angeschaut und auch die damalige Besprechung gehört habe, weiß ich natürlich, wie es wirklich gewesen ist. Kirk weist den Parallel-Spock auf das Gerät hin und stellt ihm anheim, es zu benutzen. Was der dann offenbar auch gemacht hat. Bzw., er hat es offenbar genutzt, um den bösen Kirk zu beseitigen und selbst in der Hierarchie aufzusteigen.

  8. Benjamin

    Hab das nur ich gehört oder habt ihr „Odo“ „Udo“ genannt?
    Inspector Udo… das gefällt mir

  9. Tom

    Beim Anschauen dieser DS9 Folge hatte ich Nana Visitor im Verdacht, dass sie sich gern etwas lasziver in Szene gesetzt sehen wollte. Vorher war sie zwar auch schon unverkennbar weiblich (ihr knappe Uniform lässt daran keinen Zweifel ^^), aber eher in der Rolle der Sympathieträgerin. Das wiederentdeckte Parallel-Universum aus der TOS-Episode „Mirror Mirror“ bietet ihr für ihre neue Rolle in Form eines bösen und machtbesessenen Alter Ego eine Gelegenheit, sich entsprechend auszutoben. Allerdings muss ich zugeben, dass mich Nana Visitor als Vamp nicht im Geringsten überzeugt.

    Auch in der nächsten Folge (wo Kira nur noch sie selbst ist) setzt sich dieser neue Charakter in ihrer Beziehung zu Vedek Bareil fort. Auch da passt das für mich nicht. Obwohl sie oft auf Krawall gebürstet ist, ist Kira für mich eher der Typ „Kumpeline“, mit der du nach Feierabend gern auf ein Bier gehst, aber kein erotisches Interesse verfolgst.

    So, und nun höre ich mir an, wie Simon & Sebasian darüber denken … 😃

  10. Tobi

    Wieder mal eine tolle Besprechung von euch!
    Ich muss sagen, das ist tatsächlich eine der Folgen, die ich beim re-watchen oft meide. Das hängt wahrscheinlich mit der düsteren Ausweglosigkeit, die man beim ansehen verspürt, zusammen.
    Umso erstaunter war ich, als ich jedem eurer Kommentare zur Folge zustimmen musste. Ich schätze, ich muss sie mir doch nochmal ansehen.

    Ein witziges Bild hatte ich vor Augen, bei 1:26:03 eurer Besprechung. Da musste ich an eine Szene aus Pulp Fiction denken. Ich hab es mal amateurhaft nachgebaut:

    Falls der Link nicht klappt: https://imgur.com/a/1tYlh6m

  11. Emma

    Zu der Qualität der zukünftigen DS9-Spiegeluniversums-Folgen kann ich nichts sagen, die sind zu lange her. Ich kann mich nur noch an Garak der von Worf an der Leine gehalten wird erinnern.
    Die Autoren scheinen ihren Interessen also noch freiere Hand gewähren zu lassen, als es hier schon geschehen ist.
    (Ist ja auch legitim. Ich meine: Wenn man auf einer BDSM-Party ist und von Peitschen und Fesseln erstmal genug hat und erstmal über Star Trek nerden will, da findet man jemanden für.

  12. BjoernHH

    Durch Discovery war ich inzwischen so genervt vom Spiegel-Universum (wir sind alle total böse und sonst nix), dass ich ganz vergessen hatte, wie unterhaltsam diese Folge ist.

    Und wenn man kritisiert, dass alle total am Overacten sind, dann muss man nur die Feinheiten in Siskos Spiel sehen und ist dann recht schnell beeindruckt. Dieses Zögern und der säuerliche Gesichtsausdruck, bevor wieder das Rumprollen und Piratenlachen losgeht. Toll!

    (Ich fühlte mich ein bisschen an Captain Shakespeare im Film „Der Sternwanderer“ erinnert, das war DeNiro!)

  13. Whisky-Duke

    Ich habe genau mur eine Sache immer an DS9 abgelehnt: Spiegeluniversum.

    Unendliche Weiten … Millionen Planeten … ungezählte Möglichkeiten … und dann muss man ernsthaft so ein Paralleluniversum erfinden? Den einzigen Spass hatten wahrscheinlich nur die Schauspieler, um mal out-of-character zu spielen.

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  14. Kleiner Bruder

    Ja, moin auch!

    Das hat mich heute direkt überrascht, daß schon hier eine Spiegeluniversumsfolge dran war. Ich hätte die viel weiter hinten in einer der späteren Staffeln vermutet, wenn den Autoren so langsam die Ideen ausgehen und sie alte Kamellen wieder ausgraben. Das liegt wohl auch daran, daß ich die alte TOS Folge zwar ganz nett fand, aber nicht so sehr, daß ich unbedingt hätte wissen wollen, wie es weitergeht. Im Übrigen hatte Spiegel-Spock doch gesagt, daß das Imperium sowieso untergehen würde, nun eben etwas früher. Wer weiß, vielleicht war der Zusammenbruch durch die Reformen ja milder als er sonst gewesen wäre?

    Leider ist in diesem Spiegeluniversum praktisch niemand sympathisch, außer vielleicht O’Brien. Die Intendantin gibt hier schon fast eine Comic Bösewichtin. Na klar, all die sexuellen Anspielungen konnte man hier nur machen, weil das die Bösen waren. Und das klingt ja auch alles ziemlich ungesund.

    Okay, was bleibt noch? Bei der Erzverarbeitung habe ich überlegt, ob da nur noch separiert wird zwischen den Anteilen zum Versenden und den Anteilen, die auf der Station selbst verbraucht werden. Moment mal, wenn hier die Bajoraner das Sagen haben, wohin soll das Erz denn gehen? Immer noch nach Cardassia? Oder ist das jetzt einfach Handelsware?

    Schutztüren sollen nicht unbedingt die Leute innerhalb einer Sektion schützen sondern eher den Rest der Station, wenn in einer Sektion etwas passiert. Von daher finde ich diese Verriegelung glaubhaft.

    Und was würden Spiegel- Simon und Spiegel- Sebastian für einen Podcast machen? „Burnham am Montag“?

    Den Werbespot hatte ich irgendwie anders in Erinnerung, mal sehen, das passte doch gerade gut zu dieser Episode:
    „Denn wer sich Arroganz versichert
    Der hat völlig ausgekichert
    Denn bei der Arroganz beginnt
    Vom ersten Augenblick
    Das Bündnis mit dem Strick“

  15. Thorsten

    Warum trägt das klingonische Enterkommando Oberarmtransporter? Auf dem Kreuzer sollte es doch einen Transporterraum geben, oder?

    Warum haben die Cardigonen nach der Unterwerfung des terranischen Imperiums die Lex „Nix-Crossover“ eingeführt? Haben sie das TI beobachtet und den Grund für den Niedergang erkannt? Oder nachher Hippie-Spock verhört und nach seinen größten Fehlern befragt?
    Oder ist den Autoren das gleiche passiert wie mir: Die gedankliche Verwechslung der autoritären Mächte der Gegenseite?

    In jedem Fall eine schöne Folge und eine unterhaltsame Besprechung.

  16. cyan

    Gude alle Miteinander!

    Mirror-Universe-Folgen sind speziell. Der ein oder andere mag sie nicht in seinem Kopfkanon akzeptieren, was verständlich ist. Das Spiegeluniversum entfernt sich von dem real-politischen Theater auf der Station und konfrontiert unsere Helden mit ihren düster-fantastischen Abziehbildern. Es hat aber auch das Potential im positiven Sinne etwas Besonderes zu sein und den Machern ungewöhnliche Freiräume zu geben.

    Das Spiegeluniversum mag eher pulpige Karikaturen unserer Helden zeichnen und vergleichsweise krude (bisweilen übersexualisierte) Beziehungen zelebrieren. Aber es unterstreicht auch das Bestreben der Serie, sich von der Biederkeit der Vorgängerserie abzusetzen. Auf DS9 ist alles schmutziger – auf Mirror-Terok-Nor erst recht! Die Folge geht (aber nicht nur in diesem Sinne) über Tische und Bänke. Das gefällt mir.

    >>TAD 0:42:08 – Die Intendantin erklärt Kira, was in TOS‘ ‚Mirror Mirror‘ geschah

    Danke euch, das nochmal hervorzuheben! Für mich war die alles miteinander verbindende Lore von Star Trek immer faszinierend. Schön zu sehen, wenn eine Episode zeigt, dass alles in einem – Multiversum spielt. Und über Kira, die Kirk nicht kennt habe ich mich richtig gefreut! Denn das ist plausibel. Wo sich sonst viel zu viel um die Erde bzw. die irdische Geschichte dreht, wird hier gezeigt, dass andere Kulturen ihre eigenen Geschichtsbücher haben. Wo soll da Kirk hin passen?

    >>TAD 1:18:41 – Kira ist im wörtlichsten Sinne selbstverliebt

    „In love with you, my dear. She’s all a twitter about you, can’t talk about anyone else. You’re the perfect gift for the girl who has everything. She’s taken you into her heart like a Drathan puppy lig left on her doorstep. Who else could she share her deepest secrets with, tell her troubles to, trust with her life?“
    — Mirror-Garak

    Das ist genau so ein Moment. Ein ziemlich abgefahrener Autorenkniff, den ich so aus keiner anderen Fiktion kenne. Die Intendantin, die sich in ihr wahrhaftiges Spiegelbild verliebt, ’sich‘ gar besitzen will. Es ist wie ein Narzismus-Tesserakt – nur in so einem Gedankenspiel kann man noch eine Dimension drauf werfen.

    Tricktechnisch sind die Begegnungen zwischen Kira und Mirror-Kira ziemlich gelungen. Es gibt eine Szene, in der die beiden minutenlang miteinander quatschen. Schön auch von Nana Visitor gespielt, die hier heute gängige Praxis von einsamen Youtube-Darstellern, mit sich selbst zu schauspielern, um Jahrzehnte vorwegnimmt.

    Zwischendurch dachte ich: Ah, das passt nicht ganz. Die schauen sich doch nicht direkt in die Augen? Doch als dann eine Szene zwischen Kira und Bashir ähnlich ‚off‘ aussah, habe ich den Nitpick zurückgenommen. Clever gemacht! Ernsthaft: Ich glaube dies ist bis dato die beste Doppelgänger-Inszenierung in Star Trek, wenn nicht sogar in der Fernsehgeschichte.

    >>TAD 1:43:42 – Bashir erschießt Odo! Odo ist nicht so zäh wie Changelings in späteren Episoden.

    Was ich an der Episode mag, das sie ‚rogue‘ geht. Nicht nur die Darsteller hatten ihren Spaß, ihren Charakter mal anders auszulegen sondern auch die Autoren brechen aus den sonst gebotenen Schemen aus. Ein wenig seltsam, dass unser Prime-Bashir hier (auch im Nachgang) nicht mit der Wimper zuckt. Vielleicht gesteht er später Prime-Odo: „Oh, by the way, sorry, Odo, i’ve shot you evil mirror self. :(“

    Dass Odo hier anders und schneller über den Glyrhond geht als spätere Changlings im Prime-Universum, empfinde ich nicht als Kontinuitätsproblem. Es braucht vielleicht Übung und Odos Landsleute hatten in einigen Dingen mehr Übung als er.

    Aber:

    Das Spiegeluniversum bringt natürlich Plausibilitätprobleme mit sich, denn es nimmt einen Sonderstatus unter den Parallelwelten ein. Während Worf in ‚Parallels‘ einige WWWWs (Was-Wäre-Wenn-Welten) besucht, die sich zu beliebigen Zeitpunkten von unserer Primeline abgezweigt haben, ist das Spiegeluniversum auf geradezu magische Weise mit dem uns Bekannten verbunden. Theoretisch liegt der Ursprung weit vor Kirks Zeit und doch weist die Spiegelwelt fortlaufend Parallelen mit der Primeline auf. Die Geburt der (meisten) Spiegelpendants zu den diesseitigen Personen ist vorprogrammiert. Es herrscht eine Art Butterfly-but-with-Rubberband-Effect. Logisch, es ist ja das Spiegeluniversum, dessen Bezeichnung alleine schon fatalistische Implikationen hat.

    Zum einen erlaubt dies durchaus interessante Gedankenspiele, an denen sich die Autoren austoben können. Zum anderen fordern diese Geschichten eine größere Suspense-Of-Disbelief, da sie mehr Fanatsy als Science-Fiction ist.

    Ein paar weitere Details:

    * Schon blöd von Kira hier vom Wurmloch zu sprechen.
    * Ich finds nicht so einleuchtend, dass die Transporter modifiziert sind, um das wechseln in das Spiegeluniversum zu verhindern, lässt es den „Gang durch den Spiegel“ doch zu einfach erscheinen. Aber vielleicht blufft die Intendantin.
    * Alexander Siddig hat in der Maske ein sehr überzeugendes Make-Up bekommen. Bashir sah wirklich so aus, als hätte er nächtelang in einer Miene arbeiten müssen. Das macht DS9 mal direkt besser, als TNG!

    Fazit:

    Daumen kurz vor oben!

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