Trek am Freitag #13: Picard – Unser Eindruck

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Wir befinden uns im Jahre 18 nach Nemesis. Das ganze Trek-Fandom ist dem Picard-Fieber verfallen. Das ganze Fandom? Nein! Ein von unbeugsamen Hallodris moderierter Podcast hört nicht auf, ruhig und besonnen – ganz wie der Jean – erste Eindrücke über die neue Serie zu sammeln und einzuordnen.

Dieser Beitrag hat 29 Kommentare

  1. TaoTao

    Hallo ihr Lieben,

    so ist es, wir können alle bislang nur über Eindrücke, Vermutungen etc. sprechen, aber auch diese Phase macht viel Spaß. Diesmal kam auch ich nicht umhin und muss meinen Senf hinzugeben, Data-sein-Hals lud mich ein und wir besprechen ebenfalls Picard. 😁

    Ihr wundert euch über die Euphorie… Mich hatte es direkt nach der Verkündung auch gepackt, wenn ich an Stewarts Auftritt denke, trifft mich auch heute noch die Rührung und Freunde. Und das liegt daran, wie unerwartet diese Offenheit war, er sagte TNG erstmals ganz geschaut zu haben und ich habe ihm geglaubt, dass er die Sache verstanden hat. In meinen Augen liegt ihm viel dran seinen zweiten (oder ersten 😉) Charakter, mit großem Fandom hintendran, für ihn zufriedenstellend abzuschließen. Ich kam nicht umhin unmittelbar an „Logan“ zu denken und seinen damaligen Auftritt in der Graham Noton-Show mit H. Jackman. Natürlich habe auch ich „Nemesis“ nicht vergessen und woher das Drehbuch kam. Und ich möchte seid langem wissen, wie Stewart heute darüber denkt, bzw. freue mich das zu sehen, wie er den Charakter abschließen möchte. Ja, da besteht das Risiko, dass es mir nicht gefällt, aber so ist das Leben. 😉

    Eine Frage: Wie kommt ihr auf das Jahr 2397?
    Es gab im Vorfeld die Aussagen, dass die Serie 20 Jahre nach „Nemesis“, bzw. nach der Supernova spielt. – Ich schrieb vielerorts: Was denn nun? – Entweder, oder? Zu dem Zeitpunkt ging ich noch davon aus, dass die Nova mindestens 2381 stattfand, jetzt denke ich 2385. Und ich denke es sind nun wirklich 20 Jahre nach Nemesis. Picard sagt, er trauere seit zwei Dekaden um Data, dieser habe vor 30 Jahren, konkret 2369, das Bild gemalt…

    Ein schönes Wochenende und viel Spaß in Leverkusen, mich verschlägt es leider gerade beruflich in die andere Himmelsrichtung.
    LG
    TaoTao

    1. TaoTao

      PS. Ok, die Frage hat sich geklärt. Wir beginnen im Jahr 2399, mein Gedanke stimmte. Schaue gerade Folge 3… 😉

  2. Christoph von Ameln

    Euren politischen und gesellschaftlichen Exkurs fand ich sehr spannend. Die genannte Einschätzung, dass nur eine schrille Minderheit das Internet dominiert und vermeintlich die Masse repräsentiert, kann ich nur zustimmen. Das Gute daran ist aber: Es gibt noch mehr von uns da draußen. Danke euch für die Sonderfolge und euch sowie allen anderen Zuhörern ein schönes Wochenende!

  3. Pneumatische Gräfin

    ST:TNG —> Earl Grey, heiß!

    ST:Picard —> Darjeeling, lauwarm, aus’m Teebeutel(!)…

  4. Adrian

    Vielen Dank für die Dystopie der Föderation. Die „negative Brille“ lässt sich so gut anziehen. Meine frühsten Kindheitserinnerungen sind mit der Utopie der TNG verbunden (*1993) und durch euren Podcast wurden mir nachhaltig die Augen geöffnet.

    Bitte lasst uns gezielt die Dystopietheorie in der Trek-Community verbreiteten! Die Utopie, die „altmodische Sehnsucht“, wirkt in der heutigen Zeit viel besser vor dem Kontext der Dystopie.

    Danke für eure Mühe,
    ich habe die ersten 120 Folgen innerhalb von gefühlt 6 Wochen durchgehört.

    Gruß Adrian🖖🏿

  5. Der Kim

    Das was ihr zum Schluss sagtet, mit der Musik, ist mir auch sofort aufgefallen… mit dem gleichen Argument. Man hat in TNG/DS9/VOY sofort eine Melodie im Kopf… bei Picard… irgendwie nicht.
    In der Sache fänd ichs schade wenn der utopische Gedanke bei Star Trek verloren geht. Denn das ist, was mich zum Fan dieses Franchieses gemacht hat und auch mein politisches Denken geprägt hat.

    1. Gerralf

      Ich verstehe die Argumentation mit der Melodie noch nicht. TNG, DSN sowie Voyager hatten jeweils über 170 Folgen. Ich weiß nicht, ob ich die Melodie von DSN schon nach 3 Folgen hätte mitsummen können?

      1. Summsumm

        Genau. Das eine hat man hunderte mal gehört, das andere drei mal…

      2. Sebastian

        Zugegeben: Die DS9-Musik mochte ich auf Anhieb, aber die Melodie brauchte fünf-sechs Episoden, bis sie komplett im Ohr angekommen war. Doch dass eine klare Melodie vorhanden war, der ich mich nähern konnte und wollte, erkannte ich beim allerersten Hören.

        Bei TNG und Voyager aber dachte ich gleich beim ersten Mal: Wow, das muss ich nochmal hören. Und nochmal hören. Und nochmal hören. Und nochmal hören.

        Dieser elektrisierende Effekt stellt sich bei Picard nicht bei mir ein. Und auch bei Discovery bis heute nicht, nach > 20 Malen. Diese beiden Titelmusiken haben keinen klaren Aufbau (der sonst immer war: Intro – Thema – Bridge – Reprise Thema), keine durchgehende Melodie, sondern mäandernde Versatzstücke. Noch nicht einmal schlecht, eher belanglos.

        Damit steht und fällt die Serie natürlich nicht, aber schade ist es schon. Wie wenig das miteinander zu tun hat, zeigt bei mir am besten Voyager. Die, wie ich finde, mit Abstand beste Titelmelodie, aber die Serie an sich ist unter denen bis 2005 diejenige, die ich am wenigsten mag.

        1. Don

          Ich mag aber auch die Intro-Musik (bzw. das -Lied) von „Enterprise“, auch wenn ich kein großer Fan der Serie bin. Und sogar die Intromusik der Spiegeluniversums-Folgen von „Enterprise“ kann ich sofort wiedergeben, bei „Picard“ gelingt mir das dagegen nicht.

          Das „Picard“-Intro selbst finde ich allerdings nicht so schlecht, man findet viele kleine Versatzstücke, die für die Serie bedeutsam sind. Und die Scherbe verdeutlicht, dass etwas zerbrochen ist, was gekittet werden muss.

        2. Treknerd79

          Also mir persönlich gefällt die Melodie ganz gut. Ich musste sie zwar auch öfter hören bis sie sich bei mir ins Gedächtnis gebrannt hat, aber sie passt doch sehr gut zum ruhigen Ton der Serie. Die Melodie ist übrigens nicht ganz neu. In der Episode „The Inner Light“ wird sie von Picard‘s (Kamen‘s) Sohn gespielt. Hier der Link: https://youtu.be/0Pvu8Z1_-mE

    2. Michael

      Dazu das man sich entschieden hat, ausgerechnet mit einer Picard Serie zu starten. Ich denke, dass liegt am Anteil von Amazon Prime. Ich glaube Jeff Bezos findet Männet mit Glatze gut.

  6. Gerralf

    Vielen Dank für euren Cast. Ich bin nach der dritten Folge noch begeistert und finde es schade, dass viele Podcasts schon das Haar in der Suppe suchen. Natürlich kann man Picard nicht mit den Trek Folgen der 90er/2000er vergleichen. Damals wurde eine Staffel á 24 Folgen gedreht und, wenn man euren Podcast verfolgt, waren viele Folgen sogar eher mittelmäßig und teilweise sogar schlecht. Ich folge dieser Einschätzung, dennoch war es im Ganzen außergewöhnlich, daher sind wir ja 20 Jahre danach immer noch Trekkies.
    Jetzt, nach der dritten Folge Picard finde ich den Storyaufbau noch spannend. Klar ist es einerseits schade, dass das 90er Star Trek Feeling nicht da ist. Ich hätte mich auch gefreut, wenn die Romulaner noch wie in den 90ern ausgesehen hätte und die Föderation noch den moralischen Idealen entspricht, kann mich aber auch modern damit abfinden.
    Ich glaube auch, der große Vorteil ist bei Picard, dass die Story nach allen anderen Serien und Filmen spielt. Habe sowieso nie verstanden, warum die Star Trek Macher zeitlich immer Serien vor Kirk machen, weil man da ja Kanon- Probleme schon vorprogrammiert sind. Bei Picard haben sie quasi eine grüne Wiese mit viel Fandom.
    Von der Optik hätte es mich auch tatsächlich nicht gestört, wenn es etwas ‚altertümlicher‘ ausgesehen hätte. Warum funktionieren die Phaser jetzt anders? Beamen sieht anders aus? Insgesamt fühlt es sich teilweise eher an wie in eine Folge Battlestar Galactica.
    Die Titelmelodie ist noch nicht so eingängig, aber modern. DSN oder TNG Melodie war auch nach der 3. Folge noch nicht so eingängig.
    Ich freue mich auch die kommende Folge und hoffe, dass die Serie insgesamt einigermaßen die Erwartungen erfüllt.
    Vielen Dank für euren Aufwand 😀
    LG

  7. Kleiner Bruder

    Hallo zusammen!
    Danke für eure Eindrücke. Ich lasse mich ja erst einmal nur spoilern, zum gucken bin ich zu geizig. Und ich muss zugeben, als ich von Star Trek Picard hörte, war ich extrem skeptisch: jetzt, wo ihnen die Ideen ausgehen, holen sie einfach die Rentner aus der Mottenkiste. Nun, was ich bisher las, lässt sich gut an. Storys mit Hirn und Moral, endlich wieder.
    Das die Föderation nie so friedlich war, ist auch für mich ein neuer Gedanke. Zu „The Savage Curtain“ hatte ich aber auch schon mal geschrieben, das einige TOS Folgen seltsam reaktionäre Untertöne haben.
    Die Frage bleibt natürlich, ob „Picard“ das Niveau halten kann, bzw, wo die Serie hinsteuert. Erinnert sich noch jemand an die Serie „Pretender“? Das war ein gelungener Mix aus abgeschlossenen Handlungen und einem großen Storyarc. Zumindest, bis den Machern die Ideen ausgingen, und in der übergeordneten Handlung immer noch ein Rätsel mehr aufgetischt wurde, ohne dass jemals etwas aufgelöst wurde.
    Bei eurem Gespräch ist mir auch aufgefallen, wie modern die gute alte „Raumpatrouille“ doch war. Die sieben Folgen hatten einen Arc mit der Frog-Invasion. Dazwischen gab es aber drei „Extra“-Episoden, die damit nichts zu tun hatten und einfache Abenteuer boten.
    Ganz nebenbei, wenn der geheime Geheimdienst im romulanischen Geheimdienst so geheim war, woher wusste diese Romulanerin davon?
    Als ich das erste Mal las, dass auch Borg vorkommen, war ich total erschrocken. Aber es scheinen nur noch die Reste zu sein, die nach ihrer Vernichtung übrig blieben. Das finde ich wiederum gut, dass das noch einmal aufgegriffen wird.
    Die Weltlage heute? Kürzlich las ich in einem Buch, dass, solange der Ostblock noch als eine ideologische Einheit existierte, der Kapitalismus gezwungen war, sich ein menschliches Gesicht zu geben. Das sei heute nicht mehr nötig. Statt dessen können sich jetzt überall ungehindert Diktaturen breitmachen, bei denen Politik und Wirtschaft Hand in Hand arbeiten. Sie beschützen ja nur die armen kleinen Leute vor den bösen Nachbardiktaturen, was übrigens nicht wenig Geld kostet…
    Auch eure Gedanken zu den Internet-Kommentaren fand ich spannend. Aber seid ihr sicher, dass die „schweigende Mehrheit“ aus vernünftigeren Leuten besteht? Wie man heute schon in einigen Ländern sieht, scheint diese Mehrheit nur darauf zu warten, dass sie endlich straflos sagen darf, was sie wirklich denkt…
    Das erinnert mich an einen alten Text über das Ende der Welt, wo es heisst, das die Menschen immer eigenliebiger werden, brutaler, nicht kompromissbereit, usw. Sollte man vielleicht mal wieder lesen.
    Bei der Titelmusik fehlen mir schon lange die Fanfaren. Und, ich muss es endlich mal loswerden, der Vorspann von „Enterprise“ sieht aus wie für eine Dokumentation aus dem Discovery Channel (womit ich nichts Positives über STD gesagt haben will). Aber das ist okay, bei „Picard“ wären Fanfaren wohl absolut fehl am Platz.
    Kürzlich hatte jemand gefragt, wie eine Supernova das ganze romulanische Reich zerstören konnte. Nun, seit einigen Wochen wurde viel darüber berichtet, was geschehen würde, wenn Beteigeuze im Orion zur Nova werden würde, der über sechshundert Lichtjahre von uns entfernt ist. Selbst hier wäre die Strahlung noch messbar. Noch näher liegende Sternsysteme könnten regelrecht gegrillt werden. Und, je zentralisierter ein Staat ist, desto größer sind die Folgen für das Umland, wenn die Zentrale wegfällt. Diese müssen sich völlig neu organisieren.
    Fazit: bei mir herrscht schon einmal vorsichtige Begeisterung.

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    1. Don

      Bei eurem Gespräch ist mir auch aufgefallen, wie modern die gute alte „Raumpatrouille“ doch war. Die sieben Folgen hatten einen Arc mit der Frog-Invasion. Dazwischen gab es aber drei „Extra“-Episoden, die damit nichts zu tun hatten und einfache Abenteuer boten.
      => Im Prinzip arbeitet ja z.B. „Doctor Who“ auch weiterhin nach diesem Prinzip: es gibt abgeschlossene Folgen und gleichzeitig aber auch einen Story-Arc, der über die gesamte Staffel geht (manchmal, z.B. bei der „Silence“ auch über mehrere Staffeln.) Und beides harmoniert im Großen und Ganzen recht gut, finde ich.

      Ganz nebenbei, wenn der geheime Geheimdienst im romulanischen Geheimdienst so geheim war, woher wusste diese Romulanerin davon?
      => Sie wusste es nicht wirklich, es gibt lediglich Mythen, Gerüchte und Legenden darüber.

  8. Sören

    Vielen Dank für diese „aktuelle Stunde“ 🙂
    Ich finde Picard ist vielversprechend gestartet. Die Charaktere machen mir Lust sie noch näher kennenzulernen zu wollen. Verwirrend finde ich den gesamten Handlungsstrang auf dem Borg Kubus aber das Wiedersehen mit einem alten TNG Bekannten hat mich neugierig gemacht.
    Ich hoffe, dass Sie den Dreh zu Utopie wieder hinbekommen. Leider sind dystopische Serien gerade schwer in Mode und das nervt mich ganz schön. Spannend finde ich die Idee, dass es Notfall Hologramme für mehrere Bereiche gibt, mit offenbar unterschiedlichen Persönlichkeitsmustern. Hoffentlich sehen wir auch noch mehr von Laris und Zhaban.
    Die Musik finde ich zur Serie passend, auch wenn diese keine Ohrwurmqualitäten hat.
    Kurzum: bislang werde ich gut unterhalten und ich habe Lust weiter zu schauen – ob die Serie zum Klassiker taugt muss sich zeigen, aber ein besseres letztes Hurra las Nemesis hat TNG allemal verdient.

  9. Volker

    Was für eine nette Überraschung.

    So völlig ohne Ankündigung eine Sonderfolge hat mich positiv Überrascht.

    Nach drei Folgen der neuen Serie, möchte ich auch wissen wie es weiter geht.

    Tja, der gute Mann ist in die Jahre gekommen und hatte seine liebe Mühe die Treppe rauf zu kommen.

    Bedauerlicherweise erinnert mich das einmal mehr daran, dass ich auch älter geworden bin.

    Bis jetzt war es eine Serie der Eastereggs für die Fans von damals.

    Mal sehen was noch kommt. Gerüchte sagen ja, dass viele aktuelle politische Dinge darin verarbeitet werden sollen.

  10. Michael from Outer Space

    Hi,

    ohne auf Details einzugehen kann ich sagen, dass mir PICARD nach den ersten drei Episoden gefällt. Schauspielerisch finde ich sie hervorragend und auch die Regiearbeit, die Kameraführung, die Gestaltung der Szenen und die Designs überzeugen. Es ist das, was ich mir seit „Nemesis“ gewünscht hatte: eine logische und glaubwürdige Weiterentwicklung des bekannten STAR TREK-Universums. ENTERPRISE, DISCOVERY und die Filme der Kelvin-Timeline konnten und wollten das nicht erfüllen, was ich als einen der größten Kritikpunkte empfinde. Da hatte ich immer das Gefühl, dass sich die Studios irgendwie um eine Fortführung der Story herumdrücken, was für mich nie nachvollziehbar war. Na gut, die 3. DISCOVERY-Staffel spielt ja in einer von PICARD aus gesehen weit entfernten Zukunft, aber das ist wohl eher auf eine späte Einsicht von CBS zurückzuführen.

    Meine Kritik an PICARD richtet sich einerseits gegen die Überdramatisierung mit Charakteren, die schon kurz nach ihrer Einführung getötet werden und andererseits gegen die im Podcast erwähnte Exposition. Es wird viel geredet, aber wenig gezeigt. Beide Aspekte störten mich schon bei DISCOVERY und könnten auch in der neuen Serie zum Problem werden. Außerdem finde ich, dass die Autoren mit den Geheimnissen sparsam umgehen sollten. Ein Geheimnis aufzubauen ist einfach, aber es zu Ende zu führen ist schwierig. Zwei oder drei Charaktere sind meiner Meinung nach eher holprig eingeführt worden, aber sie können sich im Laufe der Staffel noch bessern.

    Ich werde jedenfalls weiterschauen und mich jeden Freitag auf eine neue Episode freuen.

    LL&P

    Michael from Outer Space

  11. ChrSchl

    Ich freue mich schon so sehr, wenn ihr bei Voyager landet. Ich mag Voyager, ich mag Trek am Dienstag und ich bin gespannt im Detail zu erfahren, was ihr nicht so gelungen findet. Und das wird meine Meinung weder zu Voyager oder Trek am Dienstag verändern, sondern einfach mein Blick und Horizont erweitern. Und darauf freue ich mich riesig.

    Die Serie Picard hat einen guten Start hingelegt und ich bin schon neugierig auf das was da so kommt. Aber mir ist nicht nur etwas Unwohl bei den Gedanken, dass Jean Luc bald wahrscheinlich im Team agieren wird … ich will vor allem nicht, dass er sich zu viel im Weltraum aufhält.
    Denn einer der großen Stärken der neuen Serie sind diese privaten, „normalen“, alltäglichen Einblicke in das Leben bei Star Trek. Sonst haben wir halt meist nur „Streber im Weltall“ gesehen, die im Normalfall Streng nach Protokoll ihr akademisches Wissen angewendet haben. Aber jetzt gibt’s Straßen und Häuser und Fernseher und einfach Leute die ihren Alltag nicht als Elite Akademie Absolvent auf einem Flagschiff haben. Das gab es zwar manchmal, am häufigsten bei DS9, aber da will ich unbedingt mehr von. Zur Not auch mit flirtenden Teenies in einer futuristischen Studentenbude.

    Zur Utopie/Dystopie Frage. Am spannendsten fand ich schon immer Dystopien, aus denen entweder einzelne Figuren entfliehen oder diese sogar in eine Utopie umwandeln wollen. Und letzteres scheint Picard zu wollen. Der „große Mann“, der das utopische Sternenflotten Ideal mal verkörpert hat und sich jetzt in einer, zumindest dystopischeren Welt als früher wieder findet und sicher versuchen wird eine Art Renaissance der utopischeren Sternenflotte oder auch der Föderation zumindest anzustoßen (… bevor er stirbt).

    Das war mein Senf dazu am Sonntag. Gestern war ein toller Abend, war schön euch auch mal gesehen zu haben. Euer Live Auftritt beim Nerdizismus Podcast war Sehens- und Hörenswert und wer weiß, vielleicht gibt es ja mal Trek am Freitag live. Ich wäre da auf jeden Fall gerne dabei.

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  12. Naruto Uzumaki

    Hey Jungs,

    erst mal ein ganz großes Lob für Euren Podcast. Ich habe ihn vor ein paar Monaten entdeckt und bin seitdem Stammhörer. Mit den Hintergrundinformationen und Tips zu Dingen abseits der TV Serien habt Ihr mein persönliches ST Universum um einige Lichtjahre erweitert.
    Allerdings bin ich, nachdem ich Euren Gedanken zu Picard etwas zugehört habe, einwenig iritiert. Mir kommt es so vor als hättet ihr den Literatur Canon nicht auf dem Schirm.?

    Zwar sind die Bücher ja nicht offiziell Canon, aber so wie sie geschrieben sind, knüpfen sie doch jeweils perfekt an die Enden von TNG, DS9 und VOY und Filme an.
    Wenn man nun davon ausgeht, dass auch CBS bzw. die Autoren von Picard sich dem bewusst sind und man die Tatsache betrachtet, dass Picard zeitlich nach den Büchern spielt (also zeitlich keine Überschneidung hat) , so liegt für mich die Vermutung nahe, dass man möglicherweise (vielmehr hoffentlich) die Geschehnisse der Bücher berücksichtigt hat. Die Rede wäre z. B. von nichts geringerem als z. B. den gesxhehnissen von Destiny.

    Und dann bekommen die Borg eine ganz andere Bedeutung.
    Ebenso wie Star Trek durch die Komplexität der Bücher für mich eine ganz andere Dimension bekommen hat.

    Hier mal ein Überblick und Hilfe zur Lesereihnfolge für alle, die wissen wollen wie es theoretisch nach den Serien weiter gegegangen ist. Ich empfehle als Einstigspunkt TNG Tod im Winter (gibts auch bei Spotify) und sich dann entprechend weiter bis Destiny vorzuarbeiten…

    https://2.bp.blogspot.com/-r6QlHlDjNYI/V8koHhpUvtI/AAAAAAAArsw/IOr0CBgzCZMPumeK97JoXeyTdx24lTJfACPcB/s0/The%2BAlmighty%2BStar%2BTrek%2BLit-verse%2BReading%2BOrder%2BFlow%2BChart%2BMark%2BV.png

    Vielleicht ändert such dann auch Eure perspektive 😉

    Wie auch immer, macht bitte weiterso und wenn ich mir was wünschen darf, wäre das ein Trek am Freitag mit einem Rewatch einer Sinnlos im Weltall Folge 😂

    Liebe Grüße

    1. Sebastian

      Hallo Naruto,

      danke für Dein Lob und die beeindruckende Übersicht!

      Wir wissen, dass es die Relaunch-Romane gibt, allerdings sind das mittlerweile so wahnsinnig viele, dass es sich wie ein bodenloses Loch anfühlt. Der Podcast an sich nimmt wahnsinnig Zeit in Anspruch – und Simon und mir fehlt schlicht und ergreifend die Zeit dafür, sich an diese Romane heranwagen. Denn, für mich gesprochen, wäre da nicht nur meine Freundin, die sich über Zeit mit mir freut, sondern auch einige Nicht-Star-Trek-Hobbys, die ich brauche, um den Kopf zwischendurch freizupusten.

      Außerdem: Unterhaltsam und vertiefend sind die Bücher bestimmt, aber sobald sich eine Serie oder ein Film dazu entscheidet, ihnen zu widersprechen, sind sie „nur noch“ ein interessantes Paralleluniversum. Soweit ich mitbekommen habe, ist Picard in den Büchern in der Sternenflotte geblieben und hat eine Familie gegründet, womit feststeht, dass diese Geschichten mit der jetzigen Serie wenig gemein haben, also eher so eine Art Sackgasse darstellen.

      Doch ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass ich nicht immer wieder Star-Trek-Bücher in die Hand nehme. Das sind heutzutage aber fast ausschließlich Sachbücher. Da steht jedes Buch für sich, erzählt „wahre Geschichten“ und füllt meinen Kopf trotzdem mit interessanten Dingen für den Podcast. Als nächstes auf meiner Leseliste steht „Shatner“, die neue, unautorisierte Biografie von Michael Seth Starr; ich bin wahnsinnig gespannt.

      Bis nächsten Dienstag,
      Sebastian

      1. Naruto Uzumaki

        Hallo Sebastian,
        ja das mit der Zeit ist in det Tat so eine Sache. Ich wunder mich ohnehin, wo ihr die ganze Zeit her nehmt. Insofern sollte das bitte nicht als Kritik verstanden werden.

        Ich selbst würde mich als Langsamleser bezeichnen, weshalb ich von den Büchern bislang auch nur einen Bruchteil gelesen habe. Das was ich gelesen habe hat mir grösstenteils sehr gut gefallen aber wie auch bei jeder Serie gefallen einem manche Folgen besser manche weniger.

        Ich hätte wohl auch nie damit angefangen, wenn Nach VOY mal wieder eine Serie in „der Zukunft“ gespielt hätte. Ich mag an Star Trek sehr gerne den Technikkram, quasi alles was nach TOS kam. ENT und DSC fand ich imsgesamt sehr enttäuschend, habs aber natürlich aus Mangel an Alternativen aber geguckt. Das meiste ST Feeling bekam aber bei The Orville.😁

        In sofern war ich begeistert als ich erfuhr, dass meine Lieblingsserien in den Büchern doch eine Fortsetzung bekamen.

        Das was ich bisher gelesen habe finde ich auch weiterhin ziemlich gut, Vorallem weil man in Büchern mitunter viel mehr darstellen kann als in einer TV Serie, wo man durch Diverse Dinge limitiert ist. Beispielsweise wird in den Büchern die Titan als das Schiff mit der größten Diversität an Spezies beschrieben. Dies ließe sich in Realfilm niemals darstellen, höchstens als Zeichentrick/ Animation. Die eigene Phantasie ist aber fast grenzenlos. Auch weden Themen durchaus komplexer / weniger naiv dargestellt (was u. A. auch für die Borg gilt) Und zu guter letzt ist man nicht die echten Schauspieler gebunden. So wie es sich derzeit für mich darstellt kann man auch ruhig Bücher auslassen. Die für die Gesamtstory relevanten Geschehnisse der vorherigen Bücher werden, wenn nötig im jeweiligen Buch beschrieben.

        Aber alles ist wie bekannt Geschmackssache… und eine Sache der Zeit.

        Picard ist bislang nach meinem Geschmack. Mich stört nur die wöchentliche Unterbrechung. Ich denke hintereinander weg gesehen wirkt es nochmal viel besser. Aber wer kann schon 10 Wochen warten…?

        Ich habe daher für mich beschlossen erst noch mal alle für Picard, laut einer Webseite, angeblich relevanten TNG / VOY Episoden noch mal zu gucken, sofern ich sie nicht mehr erinner und dann Picard in einem Stück komplett zu gucken. 🤤

        in morgen früh gibts erstmal wieder eure aktuelle Folge auf die Ohren 🤩

        Danke noch mal!

    2. Kleiner Bruder

      Hallo Naruto!
      Auch ich habe früher den einen oder anderen Star Trek Roman gelesen. Das ich es nicht mehr tue, liegt hauptsächlich am Mangel an Zeit. Aber dazu kommt leider noch etwas: die meisten Romane sind einfach schlecht bis nichtssagend. Das kann daran liegen, dass der Verlag meint, mit einer bekannten Marke nicht so sorgfältig sein zu müssen, was die Auswahl der Autoren oder das Lektorat betrifft, es wird ja trotzdem gekauft. Ein grundsätzliches Problem ist auch, dass es gerade bei den Hauptfiguren keine Charakterentwicklung geben kann. Alles muss am Ende so bleiben wie es war oder wie wir es aus der Serie kennen.
      Und, was bei einer Fernseh- und Filmreihe ins Gewicht fällt: wenn ich einen Film sehe, dann möchte ich nicht erst eine Roman lesen müssen, um ihn zu verstehen. Bei Star Trek IV zum Beispiel gab es so ein paar Szenen, wo ich dachte, Hä, was ist das jetzt, wo kommt das her? Und dann sagte jemand, Ach, das wird im Roman zum Film erklärt. Bei den neuen Star Wars Filmen ist es ähnlich, da tauchen plötzlich Totgeglaubte wie aus den Nichts wieder auf. Aber, wie schön, das wird ja alles in diesem Comic oder in jenem Roman erklärt! Soll ich mir die jetzt alle kaufen, nur weil ich einen Film sehen will? Dadurch kann man ein Franchise natürlich auch kaputtmachen, indem man die Gelegenheitszuschauer vernachlässigt und nur auf Hardcorefans setzt.
      Und, wie auch Sebastian so schön sagt, sie sind nicht Kanon und höchstens ein „interessantes Paralleluniversum“.

      1. Michael from Outer Space

        Hallo Kleiner Bruder!

        Ich stimme dir voll und ganz zu. Ein Film oder eine Serie soll bitteschön eine verständliche Story erzählen, ohne dass ich vorher Romane/Comics gelesen haben muss. Dazu kommt, dass sich Rechteinhaber von Franchises gerne mal dafür entscheiden, das über Jahrzehnte aufgebaute „Expanded Universe“ in den Bereich „Legends“ abzuschieben. Wer weiß, welches Unternehmen in fünf Jahren die Rechte für STAR TREK besitzen und wie es dann mit den Romanen umgehen wird? Ich kann ich mich eben nicht darauf verlassen, dass die Storys der Romane für die Serien überhaupt eine Rolle spielen. Sogar in den Serien gibt es doch schon diverse Widersprüche! Die Romane sind allenfalls eine nette Ergänzung, mehr nicht.

        MfG

        Michael from Outer Space

  13. Krassling

    Auch wenn ich eigentlich erst bei Folge #58 angekommen bin hatte ich dank Amazon Prime doch Gelegenheit eine „aktuelle“ Episode des PodCasts selbst zu sehen und bin sehr gespannt. Star Trek war für mich auch immer ein wenig Zeitgeist und so muss man manche Dinge an Picard (ob stummem oder stimmhaftem „d“) wohl auch einordnen.

    Dystopie in der Utopie
    Eine spannende Theorie, die Sebastian da aufstellt. Ich hatte das bisher nie in Erwägung gezogen, aber es bietet Potential sich daran zu reiben. Für mich waren die Badmirals immer ein Zugeständnis an das Narrativ einer einzelnen Folge. Immerhin ist es eine militärische Organisation und einer muss diese freigeistigen Captains ja etwas einfangen wenn es um wichtige diplomatische Missionen geht.

    Politik aus unserer Zeit
    Viele Elemente, die ich unter Zeitgeist und aktuelle Botschaften verorten würde, schmeißt einem „Picard“ ja regelrecht ins Gesicht. Gleich zu Beginn werden die Themen Migration und Rassismus massiv eingeführt. Parallelen zu aktuellen Ereignissen sind gewiß ebenso beabsichtigt, wie die Politiker der Föderation, die ihre Moral und Ideale scheinbar morgens mit dem Regenschirm abgeben. Oder die Hilflosigkeit einer etliche Zivilisationen umfassenden Föderation angesichts einer „Flüchtlingskrise“. Erschreckend fand ich dagegen eher die Inszenierung der Reporterin (darf ich die so nennen?). Wenn man ihren Worten glauben darf, segeln Zivilgesellschaft und Presse ja voll mit auf der Welle von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit. Das war mir dann doch etwas zu viel des guten. Ich hoffe, da kommt auch noch ein Gegenentwurf.
    Ebenfalls angelehnt an andere erfolgreiche Serien amerikanischer Machart ist diese ständige Verschwörungsgeschichte. Natürlich gibt es einen Geheimdienst im Geheimdienst. Und natürlich sind es die fremdartigen Motive von Nichtmenschen, die Mord und Totschlag über die hehren Menschen (oder in diesem Fall Androiden) bringen. Von der Zersetzung im Sternenflottenhauptquartier mal ganz zu schweigen. Das ist mir alles zu amerikanisch. Aber das muss man bei einer U.S. Serie wohl ertragen.

    Erzählrhythmus
    Zunächst einmal finde ich es schön, dass die Hauptfigur tatsächlich ein alter Mann ist, der die Ideale der Vergangenheit hochhält und sich nicht den vorherrschenden Vorurteilen unterwerfen mag. Das ist mal eine nette Abwechslung zum Bild des reaktionären alten, weißen Mannes. Ich hatte gehofft, dass damit auch das Erzähltempo deutlich langsamer ist. Natürlich kann „Picard“ nicht auf gepulste Action-Sequenzen verzichten, aber damit kann ich vermutlich leben.
    Die ich gegen den Rest der Welt Attitüde ist sicher wieder ein Element über das die amerikanischen Filmemacher irgendwie nicht hinauswachsen können. Immerhin wird es auch hier Verbündete geben, die das ganze etwas vielschichtiger machen. Und unter der Maßgabe einer Serie, welche über eine begrenzte Anzahl von Episoden einen Erzählbogen spannen soll, der die Zuschauer jede Woche erneut fesselt, sind natürlich gewisse Rahmenbedingungen gesetzt.
    In dem Zusammenhang darf ich übrigens feststellen, dass mich die Exposition im Rahmen der geheimen Geheimspinner kein bisschen gestört hat. Ich weiß zwar, dass das in der Erzähltheorie als handwerklich schlecht angesehen ist, aber ich mag diese Art von Exposition. Natürlich hätte man auch die Enthüllung über das Geheimnis im Geheimnis über mehrer Folgen wie eine Zwiebel schälen können. Aber dafür fehlt wohl einfach die Zeit. Für mich ist das voll okay.

    Borg und Romulaner und dann waren da noch Androiden
    Ich persönlich finde die Borg ja in etwa so spannend wie jede x-beliebige andere Seuche. Es ist ein Übel, dass man halt bekämpfen muss, wie ein Arzt eine Krankheit bekämpft. Die Borg reden nicht, sie verhandeln nicht. Sie bringen keine Kultur mit sich und sie sind nicht interessiert an etwas anderem als „Assimilation“. Als Antagonist sind sie mir zu eindimensional. Als interessanter Schauplatz mag der alte Borg-Kubus aber einen guten Dienst tun. Und die vom Kollektiv getrennten Drohnen zahlen vielleicht noch auf das Androiden-Thema ein.
    Die Prämisse, dass Data der einzige Empfindungsfähige Androide ist und es niemals etwas wie ihn geben kann, ohne seine „DNA“ zu benutzen ist mir etwas arg bemüht. Im Rahmen eines persönlicheren Handlungsbogens für die Hauptfigur lasse ich mir das aber vielleicht doch eingehen.
    Und die Romulaner. Nun wir werden sehen. Immerhin wird dem Schwarz-Weiß-Denken durch Picards Hausbewohner etwas Wind aus den Segeln genommen. Dass die Romulaner hier als Bösewichte auftreten müssen hat mich noch nicht so ganz überzeugt. Über die Definition von „heiß“ ließe sich sicher trefflich streiten. Ohnehin ist das vermutlich einfach nur der Versuch dem jungen weiblichen Publikum mehr zu geben als eine starke weibliche Hauptfigur. Ich schalte bei solch sexistischen Bemerkungen dann halt auf Durchzug und die Welt dreht sich weiter.

    Musik
    Tatsächlich fällt mit das mit der Musik immer erst hinterher auf. Das Thema von TOS und TNG ist natürlich absolut ikonisch. Ich erinnere mich aber auch, dass mich der Sound von DS9 seinerzeit fast vom Sofa geblasen hat. Voyager war immerhin auch noch einprägsam, wenngleich passend zur Serie etwas melancholisch. An den Vorspann von „Picard“ habe ich kaum Erinnerungen. Ich glaube aber auch, dass ich ihn beim zweiten Mal schon weggeklickt habe, weil ich drei Folgen (0-2) am Stück gesehen habe. So passt man sich dem neuen Medium an.

  14. Christoph

    Hallo,
    danke für den schönen Podcast. Bei zwei Punkten – die m.E. auch eng zusammenhängen – muss ich euch voll zustimmen:

    1. Ich hatte bei Discovery schon den Eindruck, dass eine große Handlung über eine gesamte Staffel der Reihe nicht gut tut. Bei Picard finde ich das bisher weniger dramatisch und dennoch bleibt das Gefühl nicht aus. Stattdessen laufen verschiedene Handlungsstränge parallel und man bekommt schon wieder das Gefühl, dass es am Ende nicht gelingen wird, diese irgendwie zufriedenstellend zusammenzuführen.

    2. Bei DIscovery blieben einem alle Charaktere erstaunlich fremd. Das gelingt bei Picard schon wesentlich besser, weil die Serie doch mehr wert auf die Charaktere zu legen scheint. Finde auch die Idee, Picard mal als zwar moralisch weiterhin aufrichtigen, aber auch arroganten und diplomatisch ungeschickten Raudi zu zeigen, sehr klug. Dennoch wären einzelne, in sich geschlossene Folgen eine gute Gelegenheit, die Charaktere besser kennen zulernen. Aber dann dominiert eben doch wieder die nächste Storyline in einer „episch angelegten Erzählung“. Und seien wir ehrlich: Nur ganz wenige Serien können über eine oder mehrere Staffeln eine gute Story erzählen.
    Ich finde (oder fand?) auch Picards Haushälter*innen sehr spannend und hatte gehofft, dass sie mit aufs Schiff kommen. Aber nein, bisher nix. Dabei wurden die sehr schön eingeführt und waren mir direkt vertrauter als sämtliche Charaktere der Discovery.

    Zum Abschluss: Ob man die Serie mehrmals schauen wird wie TNG? Ich denke, eher nicht. Erstens natürlich, weil das schauen einzelner Folgen weniger Sinn ergibt und man keine Zeit oder Lust auf ganze Staffeln hat. Zweitens aber auch, weil man denke ich auch nicht mehr 16 ist und einfach nicht mehr diese Nostalgie und Verbundenheit zu einer Serie entwickeln kann. Wer weiß, ob man TNG so gut fände, wenn man sie erst mit über 30 zum ersten Mal gesehen hätte.

    Freue mich auf eure nächsten Folgen
    Christoph

  15. Michael Kleu

    Ich war anfangs ziemlich begeistert von Picard, was aber gegen Ende abnahm. Die Auflösung der Story erinnerte mich zu sehr an die Neuauflage von Battlestar Galactica mit ihrem „Es ist schon einmal geschehen und es wird wieder geschehen“ im Kontext „natürliches vs. künstliches Leben“.

    Jetzt, wo ich weiß, wie die Staffel ausgeht, müsste ich sie mir vielleicht noch einmal ganz ansehen, um abschließen darüber urteilen zu können.

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    1. Don

      Vermutlich hast Du recht, ein Rewatch könnte erhellend sein. Aber es fällt mir unendlich schwer, mir das nochmal anzutun.
      Das Merkwürdige für mich ist ja: solange sich Picard auf der Erde befand, solange fand ich die Folgen gut. Es war interessant zu sehen, wie ein alter, resignierter (wenn nicht gar verbitterter) Mensch sich nochmal aufrafft, weil jemand ihn um Hilfe bittet.
      Als sie dann alle mit der Hoppetosse loszogen (Grüße an Mayaku), fiel die Serie aber deutlich ab und wurde auch immer unlogischer. Und immer mehr egal.
      Nichtsdestotrotz werde ich mir sicher auch die zweite Staffel ansehen, allerdings mit deutlich weniger Vorfreude als bei der ersten vor anderthalb Jahren. 🙁

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  16. Mister Incredible

    Moin zusammen,

    In meiner großen Star-Trek-Nachguck-Aufholjagd seit Frühjahr 2020 bin ich bis zu Picard noch nicht vorgestoßen. Ich habe mitten in ENT pausiert, nach dem ich Euren tollen Podcast entdeckte und wieder ganz von vorn mit TOS begonnen. Eure Besprechungen und interessanten Hintergrundinformationen lassen mich jede Folge neu und intensiver entdecken und sogar an TAS habe ich mich nun heran gewagt.

    Lange war ich der Meinung, als Boomer der frühen 1960er, dass nur TOS das wahre Star Trek sei. Aber nach dem Kauf aller verfügbaren DVD/BluRays hatte ich mir vorgenommen, mich durch das ganze Universum durchzuarbeiten. Es ist jedes Mal ein Umgewöhnungsschmerz, den man überwinden muss.

    Nanu, wat issn dat für ein Kuschelwohnzimmer? (TNG). Ach, du meine Güte, wat hat die denn für ’ne Stimme? (VOY). Boah, wat soll’n dieses esoterische Prophetenzeugs und warum wütet die so zickig im Schrott herum? (DS9). Ich musste mich immer überwinden: komm, dran bleiben, vielleicht wirds ja doch ganz toll.

    Und es wurde immer toll. Spannend. Lustig. Herzerwärmend. Vielfältig. Ich mag irgendwie alles, auch wenn ich mich nicht noch mal durch TAS wühlen muss. Ich mag auch Voyager, richtig doll sogar, Technobabble hin oder her. Ich mag Janeway und eine gewisse professionelle Lockerheit (No, thanks, I had enough coffee. One more cup and I jump to warp.) Genial! Ich mag Seven Of Nine, Neelix, Torres, Astrometrix, die landende Voyager, Tuvok und natürlich The Doctor, das Hologramm mit dem großen Ego.

    Zuviel Internet tut niemandem gut. Wir sehen es bei medien-, online- und spielsüchtigen Jugendlichen bei gleichzeitig sehr geringer Medienkompetenz. Viele sind nicht mehr in der Lage Fake von Fakten zu unterscheiden. Zu viele neigen dazu, Fakten mit Meinungen zu verwechseln, was Rechtspopulisten und Faschisten sich zu Nutze machen und auf Rattenfang gehen. Gleichzeitig sinkender Bildungsstand und die Fähigkeit, sich selbst zu organisieren und Probleme einzuordnen und zu lösen. Wenn analoge Wesen (die wir immer bleiben werden) glauben, sie könnten per Digitalisierung einen universellen Lebensmittelpunkt schaffen, der bisherige soziale Umgebungen ersetzt, muss es scheitern. Wir haben Plattformen wie Facebook & Co. zu lange erlaubt, Lügen zu verbreiten. Wenn aber Medien wie Telegram sich nicht freiwillig zum Anwalt der Demokratie machen, statt dessen Hass und Hetze und sogar Terror fördern, muss man sie kontrollieren, sperren oder abschalten. Internet als rechtsfreier Raum muss vorbei sein.

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