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20. Dezember 1968:
In dieser äußerst pulpigen Episode sind Boney M. und ein grüner Schlumpf zu Besuch auf der Enterprise und in Jim regen sich Frühlingsgefühle. Anlass für uns, die Frage zu stellen, wie fortschrittlich oder nicht Star Trek im Jahr 1968 im Umgang mit rassistischen Stereotypen war.
In Deutschland: Brautschiff Enterprise, ausgestrahlt am 20. Oktober 1973.
Hallo Simon und Sebastian!
Der Dienstag ist mein Star Trek-Tag! 😉 Danke für die neue Sendung.
Nun zur Episode „Brautschiff Enterprise“:
Elaan wirkte auf mich schon direkt nach dem Hinüberbeamen auf die Enterprise wie eine Art „Sexgöttin“. Wenn ich mich nicht verzählt habe, trägt sie in der Folge vier aufreizende Kostüme. Entweder hat die Dame Spaß daran, sich umzuziehen oder sie steht auf sexy Kleidchen! XD
Am Anfang ist sie eine arrogante Nervensäge und Kratzbürste, das musste sich im Verlauf der Folge ja zwangsläufig ändern. Das Zusammenspiel zwischen ihr und Kirk steht klar im Mittelpunkt der Handlung. Das finde ich auch ganz unterhaltsam.
Elaans aggressives Auftreten wirkt teilweise ziemlich übertrieben, v.a. als sie mit Messern um sich wirft und ihren „Lehrer“ Petri niedersticht. Den Sabotageakt im Maschinenraum habe ich aus zwei Gründen nicht verstanden:
1. Warum kann der Saboteur Kryton dort einfach reingehen und sein Unwesen treiben? Ein einsames Rothemd versucht ihn aufzuhalten und bezahlt dafür mit dem Leben. Müssten dort nicht noch viel mehr Techniker herumlaufen? In TNG hätte so eine Sabotage nicht funktioniert, weil ständig ein Dutzend Crewmen im Maschinenraum herumwuselt!
2. Welche Motivation hatte Kryton überhaupt? Haben die Klingonen ihn dafür bezahlt? Dann ergibt sein Selbstmord aber keinen Sinn. Ich kann mir nur vorstellen, dass sie ihn irgendwie erpresst haben. Wenn er den Antrieb nicht sabotiert, dann greifen sie seinen Heimatplaneten an oder so was in der Art.
Die „Super Love Potion“ in Form von Elanns Tränen ist ein typisches Plot Device. Natürlich war es unmöglich, das vorher herauszufinden und bevor Kirk gewarnt werden kann, ist es auch schon zu spät. Shit Happens!
Den Angriff der Klingonen finde ich spannend. Spock kommt dann auf den Trichter, dass die Kristalle an Elaans Halskette aus Dilithium bestehen und macht zusammen mit Scotty den Warp-Antrieb wieder flott. Auch das ist für Star Trek charakteristisch.
Die Folge hat mich gut unterhalten, es ist aber auch keine hervorragende Episode. Ich gebe ihr einen „Daumen schräg nach oben“ = „gut“.
Viele Grüße, Michael
Hihihi! Wie genial! Bud Spencer, Terence Hill UND Vader Abraham & die Schlümpfe! Wie geil seid Ihr denn?!! XD
Ich hab gerade an meinem Lieblings-Mittagspausen-Fleck gesessen, einer Bank auf dem Nordfriedhof (der ruhigste, noch-grünste und friedlichste Ort weit und breit) und konnte nicht anders als vollkommen pietätlos loszukichern!
Ihr habt mir einen sehr heißen Tag ein wenig abgekühlt. 🙂
Ich hatte mich vor der Folge ein bisschen gefürchtet. Immer, wenn man bei Netflix so geguckt hat, was uns denn in den nächsten Wochen bei Trek am Dienstag erwartet, dachte ich bei dieser TOS-Folge: Oje.
Aber die Erinnerung war wie so oft verschwommen. Es ist auch schon locker 20 Jahre her, dass ich TOS zuletzt geguckt habe.
Im Endeffekt mochte ich die Folge. Ich mochte diesmal vor allem Kirks Schauspiel, da er Elaan eben NICHT hoffnungslos verfallen ist, sondern man ihm den Kampf zwischen Verliebtheit und Pflichtgefühl die ganze Zeit ansieht. Die Macht der Tränen ist da, aber Pflicht und Ehre sind eben genauso stark! Hat er mal gut gemacht, der Shatner.
So, schnell geguckt, was nächste Woche kommt: Oje.
Was Shatners Schauspiel angeht, ist das definitiv eine der wirklich guten Folgen. Kirk konnte man wirklich vom ersten bis zum letzten Moment genießen, und das allein hat schon die Folge sehenswert gemacht. Das Zusammenspiel mit seiner Kollegin hat in seinen Szenen das übrige getan. Großer Daumen hoch!
Hallo, Jungs,
Ich glaube, diesmal wird mein Kommentar wieder etwas länger als sonst. Erst mal vielen Dank für die wie immer unterhaltsame Besprechung der Folge. Ich hatte sie noch lebhaft von früher in Erinnerung, vor allem Elaans Kostüme, die so tief blicken ließen.
Ein paar Fragen hätte ich da aber noch:
Das Briefing vor Beginn der Mission muß ja sehr „brief“ – sprich kurz – gewesen sein. Wenn es sich doch um eine so heikle Mission handelt, wo war da das Protokoll? Warum wußte Kirk nicht, was ein Dohlman ist? Und wo waren die Galauniformen? Oder hatte Mr. Shatner schon einen Rettungsring zuviel auf den Rippen? Warum mußte Uhura ihr Quartier hergeben? In Reise nach Babel hat die Enterprise 114 Diplomaten befördert. Mußte dafür ein Viertel der Besatzung umziehen? Immerhin muß klar gewesen sein, dass es sich bei dem Ehrengast um eine Frau handelt.
Welche Art Monarchie herrscht eigentlich auf Elas? Wie hat der „Rat der Noblen“ ihre Herrscherin überhaupt dazu gebracht, auf die Enterprise zu beamen, wenn sie doch so gegen die Hochzeit war? Mit Waffengewalt? Elaan soll wohl irgendwie an Kleopatra erinnern, aber ich glaube, die Echte hätte ihr einiges zu sagen gehabt, und nicht nur über gutes Benehmen.
Krytons Motive reime ich mir so zusammen:
Nachdem er Elaan nicht bekommen konnte, hat er einen Deal mit den Klingonen gemacht. Ihr kriegt die Enterprise und alles Dilithium von Elas und Troyius, wenn ich dafür das Mädchen kriege. Vielleicht wußte er nicht, dass seine Sabotage das Schiff und seine Liebste in Gefahr brachte, er wollte das Schiff nur lahm legen. Oder er dachte einfach, wenn ich sie nicht haben kann, soll sie keiner haben.
Uhuras Auftritt auf der Krankenstation diente nur einem dramaturgischen Zweck : Kirk abzulenken, damit er Petris Erklärungen über die elasianischen Tränen nicht mitkriegt, obwohl er direkt daneben steht.
Und dann das Hochzeitskleid und der Schmuck :Warum hat Petri ihr die Kette doch noch mal überreicht, wenn er doch damit rechnete, dass sie nicht überleben würden?
Elaan dagegen hat die Kette genommen und das Kleid angezogen, um zu zeigen, dass sie verstanden hat, was ihre Pflicht ist. Dazu passt dann aber nicht, dass sie auf die Brücke geht, um mit Kirk zu sterben. Vielleicht hätte es den Punkt besser rübergebracht, wenn sie sich nicht vorher schon dreimal umgezogen hätte.
„Wer den deutschen Titel verbrochen hat, sollte sich was schämen“, meint der Rezensent vom Deutschen Star Trek Index. Und das ist erst der Anfang. So klingt z. B. Botschafter Petri mit der Stimme von Leo Bardischewski viel „tuntiger“ als im Original. Er nennt Kirk und seine Offiziere ständig „Lieber“. Seine nur mühsam verhaltene Aggression kommt gar nicht raus.
Als Kirk ihm empfiehlt, Elaan mit mehr Stärke zu begegnen, sagt er „Sie wissen doch ganz genau, wo der Bartel den Most holt.“ – Cut, Außenansicht der Enterprise, und Petri fragt aus dem Off „Wer bitte ist Bartel?“
Als Kirk Elaan auffordert, sich bei Scotty für die Führung zu bedanken, sagt sie im Original nichts, im deutschen gibt sie nur ein verächtliches Geräusch von sich, aber in der Blish-Version ringt sie sich tatsächlich zu einem Dankeschön durch!
Und schließlich zeigen die Synchron-Autoren, daß sie das Thema der Folge nicht verstanden haben. Als Petri Elaan zum zweiten Mal die Kette überreicht, redet er von Frieden und Gemeinsamkeit. Und Elaan sagt „diese Worte sind mir neu.“ Im Original sagt sie „Thats all you men of other worlds can speak of – duty and responsibility.“
Die Bewohner von Troyius werden in der deutschen Fassung „Troyiuser“ genannt, in der Blish-Version tatsächlich „Troyianer“.
Ja, es gibt Parallelen zu „Perfect Mate“, aber als Remake würde ich es nicht bezeichnen.
Eigentlich wollte ich der Folge einen 👍geben, denn ich hatte sie in guter Erinnerung und sie hat mich gut unterhalten, aber bei näherem Hinsehen weist sie doch zuviele Ungereimtheiten auf, vor allem in der Entwicklung von Elaan. Ich hätte sie mir am Ende auch stärker gewünscht, mehr Kleopatra und weniger Katharina. Also mit Daumen quer bin ich einverstanden.
Zum Schluß noch ein Buchtipp: „Firestorm“ von L. A. Graf. Nach Elaans Tod erbt ihre minderjährige Schwester den Thron von Elas und die Enterprise wird in ein spannendes Intrigenspiel hineingezogen. Im Mittelpunkt stehen diesmal nicht die „großen Drei“, Kirk, Spock und McCoy, sondern Uhura, Sulu und Chekov.
Puh, jetzt brauche ich erstmal was zu trinken. 🍹
Prost und LL&P
Eure Bridge
Als ich im Cast gehört habe (diesmal zuerst Cast gehört und dann TOS gesehen), wie oft sich Elaan umzieht, musste ich unwillkürlich an Cleopatra denken, an Liz Tayors legendär zahlreichen Kostümwechsel aus dem Film von 1963. Kann gut sein, dass der Film da Pate stand, mir wäre es in der Folge aber tatsächlich nicht so stark aufgefallen, wenn Ihr es nicht vorher erwähnt hättet.
Und ich stimme Dir zu, Bridge, Elaans Benehmen passt leider so gar nicht zu ihrer glamourösen Cleopatra-Erscheinung. Katharina die Große, oder noch besser: jede beliebige Klischee-Barbaren-Prinzessin hätten bei den Ess-Manieren und dem wilden, ungezähmten Verhalten besser gepasst.
Dass so eine Person so viel Wert auf Eleganz und Chique legt, aber gleichzeitig den Schmuck und die Kleider, die ihr Petry schenken will, verabscheut, das passt nicht so richtig zusammen.
Hallo, Felo,
Danke für die Zustimmung, allerdings meinte ich weniger ihre Tischmanieren wie bei Katharina der Großen, sondern ihre schlussendliche Unterwürfigkeit wie Shakespeares widerspenstiges Käthchen. Nur um eventuellen Missverständnissen vorzubeugen. 😏
LL&P
Bridge
Definitiv. Cleopatra (1963) hat da sicherlich einen gewissen Einfluss gehabt.
Entschuldigung, das mit Elaan und Kirk sehe ich etwas anders. Sie versucht hier ja, sich Kirk gefügig zu machen, mittels ihrer „Geheimwaffe“, und damit auch sein Schiff. Nur hat sie nicht mit seinem Pflichtbewusstsein gerechnet. Auch wenn ihn das wie Super-Captain aussehen lässt. Am Ende hat sie von ihm gelernt, ihre „Pflicht zu erfüllen“, was ihr in meinen Augen nichts von ihrer Stärke nimmt, sondern sie eher noch gewinnen lässt.
Hier fehlt eigentlich nur die ganze Vorgeschichte des Konflikts, wie es dazu kam und warum diese Heirat die Lösung sein sollte, sozusagen „A Tale of Two Planets“. Das würde wohl Elaans Handeln verständlicher machen.
Das Thema dieser Folge könnte Verantwortung und Pflichterfüllung sein, von daher eine erstaunlich konservative Geschichte. Und das „am irdischen Wesen das All genesen“ soll😂.
Zu hinterfragen wäre auch die Rolle der Föderation in dieser Geschichte. Wusste wirklich niemand etwas von dem Dilithium? Handelt es sich hier um die berüchtigte Kanonenbootpolitik? Wenn, dann muss ich Brigitte zustimmen, ist das ziemlich dilettantisch ausgeführt….
Ich möchte dieser Folge einen 👍 geben.
Vielen Dank und viel Spass noch.
P.S., das mit dem manövrieren im All habe ich von Kirk gelernt, aus ST ll, das man dreidimensional denken muss.
Moin!
Endlich komme ich auch mal wieder dazu hier einen Kommentar abzugeben. Ich bin dank WM und beruflicher Verpflichtungen immer noch etwas in Verzug, weswegen ich mir diese Folge erst gestern Abend angesehen und heute den Cast dazu gehört habe.
Eins vorneweg: Diese Folge hat mich von allen bisherigen der dritten Staffel am Besten unterhalten. Klar hat sie ihre (Star-Trek-typischen Logiklöcher), aber sie war hervorragend inszeniert, durch die Bank gut gespielt (Scotty möchte ich hier sher hervorheben) und sie war zumindest in meinen Augen an keiner Stelle langatmig oder (noch schlimmer) langweilig. Ich war 50 Minuten lang auf’s Beste unterhalten und das hat in den vergangenen Wochen oder Monaten kaum eine andere Folge geschafft.
Das Zusammenspiel der beiden Schauspieler (Kirk & Elaan) war mit das Beste was ich bisher in TOS gesehen habe und dass diesmal auch der Rest (Uhura, Chekov, Scotty) ein bissl mehr Screentime bekommen haben, hat mich umso mehr gefreut.
Ich persönlich kann nicht so ganz nachvollziehen, wieso ihr beide „nur“ einen Querdaumen gebt, für mich persönlich war das eine der besten Folgen seit langer Zeit. Von daher geht mein Daumen ganz besonders steil nach oben und ich vergebe meine ganz persönlichen „DeForrest Award of Excellence“. 😉
Macht weiter so, ich möchte euch auch in 5 Jahren noch hören.
PS: So, und ich gehe mir jetzt gleich die nächste Folge ansehen, damit ich die mir morgen anhören kann.
Danke für die Besprechung! 🙂
Auch für mich ist es eine mittelmäßige Folge. Ja, sie ist gut gespielt und optisch schön anzusehen. Die Story ist aber in meinen Augen ebenso vollgepackt und vor allem mit was…
Ich halte das wortwörtliche Drücken auf die Tränendrüse für Berechnung von Elaan. Sie hat meinem Eindruck nach alle Register ausgetestet und musste sich am Ende im Hochzeitskleid von der Schwiegermutter in spe geschlagen geben (wer weiß, vielleicht fürs Erste, glaub ich aber eher nicht).
Obendrein… Das war nicht erst die zweite Episode, in der es bei Kirk eindeutig zur Sache ging. Ohne nachzuschauen fallen mir spontan „Der Obelisk“ und „Brot und Spiele“ ein. Ihr erwähntet vor ein paar Folgen, dass ihr Kirk nicht als den Frauenhelden seht, für den man ihn immer hält. Wie das denn? In der ersten Staffel hat man sich damit begnügt ihn nur in, mit Ausblendung endenden Kuss-Szenen zu zeigen, die oft genug sicher mehr erzählt haben können. Aber seit einiger Zeit scheint er keine andere Taktik mehr zu haben. Er „opfert“ er sich zur Ablenkung, wird „verzaubert“, „verführt“, angeschmachtet, kommt durch die Umstände in sexuell anmutende Situationen oder mustert seine Umgebung von oben nach unten. Mal ehrlich, mir ist das hier und mittlerweile etwas viel. Man kann meinen, dass für Kirk kaum was anderes geschrieben werden konnte, das finde ich gerade wirklich schade.
Ich glaube, es wurde noch nicht gesagt, dass mit „Elas“ natürlich Hellas bzw. Hellada gemeint ist. So wie der Trojanische Krieg durch den „Raub“ einer Ehefrau ausgelöst wurde, soll der Krieg zwischen Troja und Hellas hier durch eine Ehe beendet werden.
Die diversen Anspielungen auf Kleopatra sind natürlich – sowohl auf Shakespeare als auch auf die Kleopatra-Verfilmung von 1963 bezogen – mehr als offensichtlich.
Tatsächlich erinnert Kirk auch ein bisschen an Richard Burton als Marcus Antonius, mit dem zentralen Unterschied, dass er noch rechtzeitig die Kurve bekommt.
Die Folge hat mich gut unterhalten. Daher gibt es von mir einen Daumen nach oben.
Theo Lingen bei TOS! 🙂
Das war das Erste woran ich dachte als ich Petri gesehen habe. Diese weinerlich, ständig empörte und der Verzweiflung nahe Art und Weise … dazu auch eine leichte Ähnlichkeit … haben mich an Oberstudiendirektor Dr. Gottlieb Taft aus „Die Lümmel von der ersten Bank“ erinnert. Völlig daneben…aber ich hatte meinen Spaß dabei 🙂
Moin zusammen,
Anfang 2020 habe ich diese Folge zum ersten Mal gesehen und war auch ob des Schauspiels des grünen Schlumpfs wie auch der Wechselndbekleideten sehr angetan. Ich fand vor allem die Speise-… äh Fress-Szene sehr putzig und musste immer darsn denken, ob da nicht jede Menge Outtakes geliefert wurden, weil sie sich alle kaputt lachten. Übrigens: Am Anfang sieht man mal wieder Scotty’s rechte Hand mit dem fehlenden Finger, den er immer so gut verstecken möchte, in dem er fast stets von links gefilmt wird und die Hand meistens zur Faust formt. Als der Schriftitel des Regisseurs eingeblendet wurde, über dem h von John kann man es gut erkennen.