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12. Januar 1968:
Rückt eure Plüschhüte zurecht und zückt die Tommy Guns – diese Woche gehen wir unter die Gangster. Aber ausschließlich dienstags und nur, wenn der Hörer zu eurer Linken auch gerade unserem Podcast lauscht. Außer natürlich, es ist dunkel. Right? Right.
In Deutschland: Epigonen, ausgestrahlt am 8. Juli 1972.
Das dritte mal erst, dass Ihr für das Titelbild (einer regulären Folge) kein Weltall-Bild (mit oder ohne Enterprise) genommen habt.
Eigentlich… wenn ich genauer darüber nachdenke, warum das so ist… naheliegend! 😉
Mahlzeit Felo,
die Titelbilder suchen wir uns nicht aus – das sind Screengrabs der Original-Titeleinblendungen mit unserer Kopf- und Fußzeile. Da kommen noch einige funky Einstellungen auf uns zu!
– Sebastian
Das wird noch echt spannend. Ein kleines Side-Projekt Eures Podcasts, die Titeleinblendungen.
Das mit den falschen Billard-Kugeln war mir auch aufgefallen. Ich hatte überlegt, ob das mit Absicht gemacht wurde, um zu zeigen, dass die Informationen aus dem Buch halt doch nicht ganz 100% zuverlässig waren und sich da Fehler in der Rekonstruktion von Chicago in den 1920ern eingeschlichen hatten.
Vermutlich nicht, aber das wäre eine schöne Vorstellung gewesen, wenn man das konsequent durchgezogen hätte: überall Fehler und Ungenauigkeiten, die sich daraus ergeben hätten, dass die Iotier halt nur Beschreibungen ohne Bilder hatten, um ihre Welt zu formen. (Wie das mit dem Nadelstreifenanzug! 😉 Muss wirklich eine SEHR genaue Beschreibung gewesen sein!)
Auch schön wäre es gewesen, wenn sich die Chicago-Welt mit verstreuten Elementen der ursprünglichen Iotia-Kultur vermischt hätte. Oder wenn die Bewohner von Iotia keine menschengleichen Humanoiden gewesen wären: blaugrüne Aliens mit Höckernasen und Fangzähnen im Chicago-Ganster-Look! 😀
Tja, hätte hätte Fahrradkette… man wird noch träumen dürfen….
Hallo, Jungs,
Auch von mir gibt es ein 👍 für diese höchst vergnügliche Folge.
Und wieder einmal habe ich noch jede Menge Details zusammengetragen, die für euch und für die geneigten Hörer von Interesse sein können.
Ihr fragtet, was die Damen eigentlich von Kalo und dem Empfangskomittee wollten. Nun, sie beschwerten sich darüber, dass keiner was gegen die schlechte Strassenbeleuchtung tut, und die Müllabfuhr sei auch unzuverlässig. Wozu würden sie sonst ihren Anteil „abdrücken“?
Die berühmten „Heater“ wurden im Deutschen unterschiedlich übersetzt: Sprühdosen, Schiesseisen, Knaller, Ballermänner, Strahlemänner. Überhaupt klang die deutsche Synchronisation noch irgendwie lustiger als das Original.
Als Spock das Buch entdeckt, fragt Kirk, ob die Horizon noch andere Bücher hinterlassen hat. Okmyx bestätigt das. Die Gangsterkultur basiert also nicht allein auf DEM Buch. Allerdings erhebt sich dann wieder die Frage, warum offensichtlich alle diese Bücher das Amerika des frühen 20. Jahrhunderts behandeln.
Tatsächlich hat sich jemand die Mühe gemacht, sich Regeln für Fizzbin auszudenken. Ich bin u.a. auf Boardgamegeek.com fündig geworden. Inwieweit die jedoch praktikabel sind, kann ich nicht beurteilen.
Das Problem mit historischen Fahrzeugen wird uns in der dritten Staffel von Enterprise wieder begegnen. Allerdings ist Archer ein wesentlich besserer Autofahrer als Kirk. In dieser Zeitlinie hat ihn sein Vater offensichtlich nicht mit seinem Oldtimer fahren lassen.
„Treasury“ bedeutet wörtlich „Schatzkammer“. Meist nennt man so das Schatzamt oder Finanzamt eines Staates. Seltsamerweise wird darauf in der deutschen Fassung nicht weiter eingegangen. Es klingt eher so, als wenn Kirk die Sache auf sich beruhen lässt.
Und noch etwas wurde in der Synchro völlig sinnentstellt: Als Pille am Schluss beichtet, dass er seinen Kommunikator vergessen hat, meint Kirk etwa, halb so wild, ich habe den Transtator entfernt. Was soll der Quatsch? Wann und vor allem warum hätte er das tun sollen? Wie kommen die deutschen Autoren auf so einen Blödsinn?
Ich glaube, dass sich Roddenberry & Co im Vorwege der Serie nicht sonderlich viele Gedanken über den „Weltenbau“ gemacht haben, sondern immer nach Bedarf solche Sachen wie die Erste Direktive oder die Organisation von Föderation und Sternenflotte erfunden haben. Oft sind die Drehbücher auch kurzfristig entstanden oder es wurde bis zuletzt daran herumgedoktert. Das finde ich schade, denn dadurch entstehen Widersprüche, die den Genuss manchmal beeinträchtigen können. Je sorgfältiger und detailreicher eine fiktive Welt ausgestaltet ist, desto faszinierender ist sie auch, desto mehr möchte man darin eintauchen und mehr Geschichten sehen, hören oder lesen. Da grenzt es schon fast an ein Wunder, dass sich das Star Trek Universum zu dem entwickelt hat, was es heute ist. Aber vielleicht ist dies auch ein Grund, warum es so viele anspricht, weil viel Spielraum für Fantasie ist. Jeder kann sich rauspicken, was er mag, die Lücken füllen und sich so seine eigene Variante des Star Trek Universums erschaffen. Das ganze Theater um den Kanon ist da nur viel Lärm um nichts.
So, das war’s heute wieder von mir
LL&P
Eure Bridge
„Heater“ ist ein Slang-Begriff für Pistolen und Handfeuerwaffen. Das ist also gar nicht unbedingt eine Anspielung auf die Phaser als Hitzestrahler, sondern passt in die Ganster-Sprache, und ist damit durchaus passend übersetzt mit „Ballermänner“ etc.
Die deutsche Synchro habe ich diesmal nicht ertragen können. Das fand ich schon als Kind so schmerzhaft krampfig, das konnte ich mir nicht antun. Dagegen finde ich die Gangster im O-Ton tatsächlich sehr unterhaltsam und spaßig. Kirk dagegen wird mehr und mehr anstrengend, auch im Original, und am Ende war ich nur genervt von ihm.
Das mit der Treasury / Schatzamt war mir auch aufgefallen. Was einige Fragen aufwirft: gibt es so was überhaupt auf diesem Planeten? Und wer leitet das? Muss man da am Ende nicht doch (vertrauendwürdiges) Föderations-Personal einstellen?
Auch ich habe mich diesmal sehr rasch von der Synchro verabschiedet. Mal abgesehen davon, dass der O-Ton auch für mich mittlerweile seine Vorzüge hat, gab es zu Beginn zum Bsp. einen überraschenden handwerklichen Patzer. In der Billardszene wurde teilweise McCoys Text auf Okmyx gelegt – nicht dass es auf die Lippenbewegungen abgezielt hätte. Mit dem Kamerawechsel darf McCoy kurz noch zu Ende sprechen, während sich seine Lippen dann ohne Ton weiter bewegen. Hier ist was ordentlich durcheinander gekommen. Vielleicht liegt es an der remastered Version, hier wurden ehemals geschnittene Szenen ja wieder eingefügt…
Ernst nehmen darf man die Folge nicht, ist aber eine echt schöne.
Moin!
Ich habe mich gefragt, ob Scotty sich jetzt wundert, warum er so viele Heizlüfter an die Planetenbevölkerung liefern soll…
Lustig bei der Fizzbin-Erklärung: Kirk widerspricht sich selbst. Erst heißt es, ein dritter Bube wäre ganz schlecht, und als der Spieler dann einen dritten Buben zieht, ist das total toll. Da hat sich Kirk schon nicht mehr so konzentriert.
Hallo ihr beiden!
Ich wollte nur einmal ganz herzlichen Dank für euren Podcast sagen. Ich habe ihn (leider erst) im letzten Jahr um Weihnachten herum entdeckt. Zu der Zeit lag unser knapp einjähriger Sohn im Krankenhaus und ich war die Nächte bei ihm. Nachdem wir nach Neujahr nach Hause durften sind wir nun wieder seit zwei Tagen erneut im Krankenhaus. Das bedeutet wieder wenig Schlaf und eine generell bedrückenden Atmosphäre. Trek am Dienstag hilft mir hier durchzuhalten und endlose Stunden zu überbrücken. Da ich ja noch etwas hinterherhänge bei den Folgen (in dieser Sekunde sprecht ihr über The deadly years) freue ich mich über das Binge-Hearing.
Ich höre euch aber natürlich nicht nur im Krankenhaus, so dass ich bald in eurem Zeitkontinuum angekommen sein dürfte.
Macht bitte genauso weiter, ihr seid klasse!
Viele Grüße, Incognito
Gute Besserung für Deinen Sohn!
Freut mich, dass wir Dir die Zeit etwas erleichtern können. Gute Besserung an Deinen Sohn und weiterhin viel Durchhaltevermögen. LG, Simon
Hallo zusammen!
Ich habe ein wenig suchen müssen, aber es gibt Epigonen- Stories mit Aliens, von Poul Anderson und Gordon R. Dickson, nämlich die Hoka Stories. Das sind naive, freundliche Teddybären, die irgendwoher an irdische Literatur gekommen sind, und die auf ihre Art nachspielen. Die erste Geschichte hiess „Der Sherriff von Canyon Gulch“, wo ein gestrandeter Raumfahrer in eine nachgebaute Westernstadt kommt, die vom besten Spieler regiert wird. Und weil diesem Raumfahrer erst mal alles schief geht, wird er, als größter Versager, zum neuen Sherriff ernannt…. Die ersten dieser Geschichten sollen bereits 1957 erschienen sein, als „Des Erdenmanns schwere Bürde“.
Das mit der „Nichteinmischungsdirektive“ stellt hier (in der Star Trek Folge) für mich kein Problem dar. Wahrscheinlich gab es die vor Kirks Zeit als Captain noch gar nicht. Schliesslich treffen wir mehrfach auf Welten und Zivilisationen, mit denen schon Kontakt besteht, obwohl sie noch primitiv aussehen ( ich hoffe, Enterprise und Discovery behaupten hier nichts anderes).
Und jetzt muss einfach „nur noch“ der angerichtete Schaden wieder gut gemacht werden. Wobei sich Kirk eh nicht groß darum schert, besonders, wenn er an die armen, ausgebeuteten Ladies denkt.
Ganz so harmlos fand ich die Folge als Kind aber nicht. Das Drive By Shooting hat mich damals doch ein wenig verstört. Danach fühlte ich mich auf der Straße noch lange Zeit ein wenig unsicher.
Ach ja, eine Sache brennt mir schon länger unter den Nägeln. In ach so vielen Episoden ist von der Kultur „des Planeten“ zu hören. Zu sehen bekommen wir aber immer nur eine Stadt, ein Dorf, oder ein Labor oder sonst was. Regieren jetzt die paar Bosse in diesem nachgebauten Chicago einen ganzen grossen Planeten mit möglicherweise Milliarden von Bewohnern?
Ach. Als gelernter Hellenist denke ich bei „Epigonen“ automatisch an die Nachfolger der Diadochen. Ich habe mir bis zu dieser Star Trek-Episode und Eurer Besprechung nie Gedanken darüber gemacht, dass man den Begriff auch losgelöst von Geschichte und Mythologie (Epigonen als Nachfolger der „7 gegen Theben“) verwenden kann. Star Trek füllt Bildungslücken 😉
Was „Treasury“ angeht: Das stelle ich mir wie eine Art Marshallplangelder vor. [In den finsteren Zeiten, in denen es in NRW mal für eine Wahlperiode Studiengebühren gab, musste ich bei der KfW einen Kredit aufnehmen. Diese Gelder stammten aus dem Marshallplan, sodass auch ich Marshallplan-gefördert bin, was ich ziemlich witzig finde.]
Fizzbin. Das ist es was von der Folge am ehesten hängenblieb. Das komplexe Regelwerk hat manche Schafkopfrunde in meiner Studienzeit beeinflusst. Zum ersten Mal gesehen habe ich das Werk aber in meiner Kindheit im ZDF. Damals war mir das FSK6-kompatible Umschiessen von Nebenfiguren nicht mal aufgefallen, das war normales ZDF-Nachmittagsniveau. Da war viel interessanter, daß Kirk als Raumschiffcaptain noch nicht mal autofahren konnte. Wie hätte ich auch wissen können, daß der Großteil der Amerikaner nur Automatik fahren kann.
Denkt man nun Jahre später zum ersten Mal wirklich über die Folge nach, kommt man zum Schluß, daß sie völlig unglaubwürdig ist. Nennt man sie nun Mobster, Mafia oder Familienclan, es sind alles nur Parasiten, die einen Wirt brauchen. Eine Gesellschaft die nur aus Parasiten besteht würde schnell verhungern. Es ist also völlig unmöglich, so eine Gesellschaft irgendwo anzutreffen.
Trotzdem geht der Daumen hoch, wegen der Nostalgie, Schafkopf und Fizzbin.
Tolle Folge, wenn man die Rahmenhandlung (Planetenbevölkerung kopiert Buch) für sich akzeptiert. Sehr unterhaltsam. Da für mich die zweite Staffel bisher deutlich schlechter war als die Erste, ist diese Episode fast ein Highlight.