#385: Tattoo (VOY 2.09)

Episode herunterladen (MP3, 78 MB)

6. November 1995:
Auf der Suche nach Warpgondel-Dämmstoff stolpert Chakotay unverhofft über ein CHAH-mooz-ee, was ihn und uns in ausführliche Rückblenden stürzt, denn zuletzt erblickte er dieses Symbol im mittelamerikanischen Regenwald, als er mit Fatter Kolopak widerwillig auf Expedition nach seinen Vorfahren ging, dem Stamm der Gummibaum-Leute. Indes leidet der Doktor unter Männergrippe.

In Deutschland: Ausgestrahlt am 10. Januar 1997.

Dieser Beitrag hat 30 Kommentare

  1. Don

    Das Wort „CHAH-mooz-ee“ erinnert mich ein bisschen an „Schlabunsen“.

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  2. Martok

    Laut dem Delta Flyers Podcast gab es kein Body Double für Robert Beltran für die „Nacktszene“. Als das Network das Drehbuch bekam, hieß es man könne keine Poritze zeigen. Also hat man Robert Beltran so eine hautfarbne Unterhose gegeben und die Szene so gedreht. Als UPN dann das gedrehte Material gesehen hat, sagten sie, das sähe bescheuert aus mit dieser Barbiepuppen Anatomie. Also musste man mit visuellen Effekten nachhelften. Wir sehen also Robert Beltran von hinten mit digitaler Poritze.

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    1. Sebastian

      Jo, einer der vielen Fälle, wo sich die Quellen widersprechen. Unsere Info geht zurück auf das Sachbuch Delta Quadrant von David McIntee aus dem Jahr 2000. Wie Du aber tendiere ich jetzt dazu, die Version von Wang und McNeill für wahrscheinlicher zu halten, doch so richtig weiß man’s nie. Star Trek ist Rashomon, das ist auch irgendwie cool und wird uns noch über Jahrzehnte beschäftigen.

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      1. sternburg

        Ich finds absolut hervorragend, dass sich erwachsene Menschen über sich gegenseitig widersprechende Quellen bezüglich Robert Beltrans Poritze im sachlichen Ton auseinander setzen.

  3. Einsamer Schütze

    Tattoo/Tätowierung: Auf Akademisch gibt es dafür sogar noch die Bezeichnung „Tatauierung“. Interessant übringens, dass diese Praxis zwar eine lange Tradition hat (schon Ötzi war tätowiert), trotzdem hat keine europäische Sprache ein eigenes Wort dafür und alle mussten es von den Polynesiern übernehmen.

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  4. Michael from Outer Space

    Ohne Witz: Ich kann mir sehr gut vorstellen, wie der Harald jeden Morgen nach dem Aufstehen in seinem Quartier ein Vater Unser betet. Seine Mama hat ihm außerdem zum Akademie-Abschluss ein selbst geschnitztes Kruzifix geschenkt, das er in seinem Nachttisch aufbewahrt. Wir sehen es bloß nie.

    Und die Janeway liest jeden Sonntagmorgen in Neelix‘ Casino vor versammelter Crew die Messe, weil sie von ihrem Uropa, einem evangelikalen Pastor, eine in Leder gebundene Bibel geerbt hat. Als kleines Mädchen nahm sie immer gern mit ihrer Familie am Gottesdienst teil und kannte schon vor ihrer Einschulung die meisten Liedtexte auswendig. Für mich ergibt das sehr viel Sinn!

    Ich frage mich bloß, ob Janeway richtige „Fire and Brimstone“-Predigten hält, wie Orson Welles als Pfarrer Mapple am Anfang der Verfilmung von „Moby Dick“.

    Bei dieser Folge war ich echt raus! Warum soll ich mich dafür interessieren, dass Chakotays Papa vor x Jahren nach der Gummibärenbande … ich meine nach den Gummibaum-Leuten gesucht hat? Dieses Muster haben wir übrigens schon Mal in der Serie gesehen:

    In „The 37s“ findet die Voyager mitten im interstellaren Raum „zufällig“ einen voll funktionsfähigen Truck und kommt dadurch auf die Fährte, die sie zum Briori-Planeten führt. Die Briori haben vor Jahrhunderten „aus Gründen“ Menschen von der Erde auf ihren Planeten entführt.

    In „Tattoo“ findet die Voyager mitten im gigantischen Delta-Quadranten „zufällig“ die Aliens, die vor zehntausenden Jahren „aus Gründen“ die Erde besucht und Chakotays Stamm beeinflusst haben.

    Die Serie wird solche Moves noch ein paar Mal machen und ich finde sie jetzt schon nervig.

    Ich freue mich für Robert Beltran, weil er durch diese Episode seine eigene Kultur besser kennengelernt hat. Es gibt aber deutlich bessere Geschichten in Star Trek und auch in Voyager.

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  5. Mister Incredible

    Moin zusammen,

    Betrachte ich die bisherige hirnerweichende Erforschung von Universum und Materie und sehen trotz all dieser naturwissenschaftlichen Erkenntnisse wie sehr der Religiöse Fundamentalismus gedeiht, von evangelikalen Kreationisten bis zum gewalttätigen Islamismus, dann befallen mich arge Zweifel daran, dass eine aufgeklärte und den Fakten verpflichtete Zukunft eine atheistische Weltgemeinschaft hervorbringen könne. Ich befürchte dass auch im Jahr 2380 noch der Weihrauchkessel dampft (sofern bis dahin das Ursprungs-Gewächs nicht dem Klimawandel zum Opfer fiel). An grell leuchtenden Weihnachtsbäumen wird die Weltgemeinschaft sicher bis zu ihrem Ende festhalten!

    Keine Ahnung, wann es begann „Tattoo‘ zu heißen. Meine Affinität zu Anglizismen empfinde ich als wechselhaft. Ich glaube, dass sie mir dann widerstreben, wenn es sich um Modeerscheinungen handelt, und ganz sicher wenn jemand Coolness damit simulieren möchte (wenn es dann noch an mangelnden Englischkenntnissen scheitert freut mich das immer diebisch) wozu ich „Tattoo“ zähle. Bemerkenswert finde ich Sebastians Beharrlichkeit bei „DNS“ – während sich in unserem Medizinalltag eher DNA zu etabliert haben scheint. Der graphische Körperschmuck kam bestimmt von den Bewohnern des Planeten Tatooine 🙂

    Tempo-Taschentücher, auch nettes Stichwort. Mein erster Besuch in den USA ergab, dass so etwas dort nicht existiere. Keine in praktische Päckchen portionierten Papiertücher, nur „Kleenex“ aus der Pappschachtel, eher „Tissue“, was man bei uns als Kosmetiktuch kennt und selten „putzfest‘ für Rotznasen ist. Die Kartons fand ich aber wegen ihrer Größe als sehr unpraktisch, vor allem für „unterwegs“.

    Nachdem ich mich nun lang genug um eine Betrachtung der Episode gedrückt habe *schäm*, bin ich ratlos bis unambitioniert nach wie vor. Eingelullt, das kann ich mit wohlwollendem Augenzudrücken unterschreiben. Des Doktors Over-Sniffing bis zum genervten / nervenden Young Chakotay, ein indigenes Märchen des edlen Naturvolkes mit Pocahontas-Vibes, Blitz-Höhle. Querdaumen von mir und ab in die Kiste mit Etikett „kann man gucken, aber nur wenn nix Besseres da ist“. Tipp an die Raumfahrer: tackert endlich Eure Combadges sicherer an die Strampler! Ich freue mich sehr – und mehr – auf grüne Männchen der kommenden Woche!

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    1. Don

      „Betrachte ich die bisherige hirnerweichende Erforschung von Universum und Materie und sehen trotz all dieser naturwissenschaftlichen Erkenntnisse wie sehr der Religiöse Fundamentalismus gedeiht, von evangelikalen Kreationisten bis zum gewalttätigen Islamismus, dann befallen mich arge Zweifel daran, dass eine aufgeklärte und den Fakten verpflichtete Zukunft eine atheistische Weltgemeinschaft hervorbringen könne.“
      => Zumal die Neurowissenschaften in den letzten Jahrzehnten gezeigt haben, dass das religiöse Gefühl ein grundlegender Bestandteil des menschlichen Gehirns ist. Dass wir im 24. Jhd. zu einem Volk von Atheisten oder gar Agnostikern geworden sein werden, ist also eher unwahrscheinlich.

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  6. BjoernHH

    Macht Euch keine Sorgen, dass die deutsche Sprache allzu verhunzt wird. Wenn man heutzutage schon sagen kann, dass man „fein damit ist“, dann kann man eine Tätowierung auch Tattoo nennen.

    Der junge Fred tauscht die Schwitzhütte gegen die Schalldusche.
    Irgendwie nervt mich das Indigenen-Thema bei Voyager zunehmend, gerade weil es immer so falsch und aufgesetzt rüberkommt. Das Gegenteil von authentisch.

    Die „teuflische“ Kes dagegen fand ich mal wieder super.
    Neulich habe ich mal geguckt, was aus Jennifer Lien eigentlich so geworden ist. Hätte ich lassen sollen.

    1. Kleiner Bruder

      Ja, das mit der Sprache muss man wohl einfach „realisieren“🤔🤨😒

  7. Michael

    Geschmäcker sind verschieden, ich fand die Episode ziemlich schaurig, schaurig schlecht. Also die Voyager-Episode, was ihr daraus gemacht habt, hat mich gut unterhalten.

    Zufällig habe ich gleich danach die Folge 53 der Rückspultaste gehört, in der Jan davon berichtet hat, dass er sich aktuell in einem Star-Trek-Rewatch befindet und insbesondere bei Voyager feststellte, dass man eine ganze Menge an Technobabble und Suspension of disbelief schlucken muss.
    Genau das hat die Folge (wie viele Voyager-Folgen ausgelöst). Natürlich fangen wir gleich zu Beginn damit an, dass eine beliebige Komponente fehlt und händeringend gesucht wird. Die Prämisse bildet nur den McGuffin für diese Episode. Man muss man keine zehn Meter gehen, um auf das Symbol zu stoßen, natürlich findet man eine Warpsignatur.

    Die nachfolgenden Sätze werden ganz schön holprig, ich möchte aber wiedergeben, was für Dinge die Folge bei mir ausgelöst hat. Es gibt also Außerirdische, die seit 45.000 Jahren die Erde besuchen. Um die Erde zu erreichen, brauchen sie sehr viel Zeit, machen das aber weit über 44.000 Jahre. Dabei beobachten sie nicht nur, sondern bringen ihren Genpool sogar mit ein. Aber nicht in die gesamte Menschheit, sondern nur in einen kleinen Teil. Die anderen gehen leider leer aus, bleiben aggressiv und bekämpfen die Nachfahren der Außerirdischen, um den Umweltschutz steht es auch nicht gut. Darum hört man irgendwann auf, die Erde zu besuchen. Alles doof.

    Da stellen sich mir gleich zwei Fragen: Warum reist man zur Erde? Warum bricht man den Kontakt ab nach dieser langen Zeit, obwohl es belegt auch kriegerische Auseinandersetzungen in Nord-, Mittel- und Südamerika gegeben hat zwischen den einzelnen Stämmen? Sie die Außerirdischen 70.000 Lichtjahre durch das All geballert und haben alles andere links und rechts des Weges liegen gelassen? Was die Europäer im Zuge der Landnahme gemacht haben, wurde von euch schon im Podcast zutreffend gesagt und muss nicht von mir wiederholt werden.

    Voyager macht hier für mich die ganz große Klischeekiste auf. Einklang mit der Natur, etc. Wenn dem so ausschließlich gewesen wäre, wären einzelne Kulturen nicht kollabiert – schon vor Ankunft der Europäer. Natürlich gab es Eingriffe in die Natur durch Land- und Wasserwirtschaft, die nicht immer einen positiven Effekt hatten, wie bei den Anasazi oder den Nazca. Neben der Einstellung zum Krieg und der Anpassung der Natur an die eigenen Erfordernisse war auf die Einstellung zur Sklaverei unterschiedlich.

    Kurzum, was soll mir als Zuschauer gesagt werden? Irgendwie wird ein romantisiertes Bild aufgemacht, zwei Gartenzelte werden aufgestellt und natürlich kommt man am Ende einer Höhle zusammen und feiert wiedersehen, weil man Onkel Walter seit 400 – 800 Jahren nicht mehr gesehen hat.

    Für mich wurde das ganze Thema trivialisiert. Chakokay wird von Papa auf links gezogen und wohl nur ein richtiger Mann, wenn er den Stammesgepflogenheiten endlich zuspricht. Frauen sind übrigens auf der Expedition nicht gerne gesehen.

    Schlimme Episode, aber „Distant Origin“ kommt ja noch. Da geht noch einiges nach unten.

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    1. Maestro84

      Der gute Herr Hochwasser hat wohl brav seinen Kalle May gelesen. 😉 Wobei diese Indianerklischees noch gut in die 90er passen.

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    2. Koboldkater

      Michael, vielen Dank für deinen Kommentar. Du sprichst mir mit so vielem aus der Seele.

      Für mich hätte es nicht mal zum Querdaumen gereicht, aber wie du sagst, Geschmäcker sind verschieden. Dabei stehe ich Präastronautik als Sci-Fi-Thema grundsätzlich offen gegenüber.

      Die Probleme fangen bei der schauspielerischen Qualität an, welche mich an die D-Besetzung des seeligen Peter Steinerschen Theaterstadls erinnert, gehen dann weiter über die Kostüme, die an billigste Abenteuerfilme erinnern und enden bei der klischeetriefenden Story, die ich selbst für die 90er einfach nur noch anstrengend finde.

      Chakotays Weg zurück zum Indianertum ist zudem weder einfallsreich, noch gut erzählt. Die Geschichte, dass die „Jungen“ sich nicht an den Weg der „Alten“ halten wollen (zunächst), und dann über eine Krise doch zurückfinden und häufig „das Beste aus zwei Welten“ vereinen, ist so alt wie es Indianergeschichten gibt. Für mich fügt das überhaupt nichts neues, orginelles zu der Geschichte des Chakotay hinzu. Es fehlte hier einfach Fleisch für die Geschichte, zudem hatte ich bei dem Spiel von Henry Darrow auch eher das Gefühl er hat Bauchgrimmen als dass ihn der Konflikt zu seinem ähnlich unüberzeugenden Sohn Douglas Spain wirklich belastet. Die beiden hatten nach meinem Dafürhalten zu wenig „Vater-Sohn“-Vibe. Zu Richard Fancy als Spirit in the Sky (Grüße gehen raus an Norman Greenbaum) haben SiSe ja schon ausreichend ausgeführt.

      Und dann noch die Ancient Alien – Geschichte! Da ist jedes Buch von Erich von Däniken spannender. Auch hier wird wieder das Klischee vom „guten Wilden“ bedient: „Sie hatten eine besondere Verbindung zum Land, zur Natur…“ Ja ne ist klar. Die Menschen im Mittelalter haben auch mit dem Vieh in einem Haus gewohnt. Die hatten eine sehr enge Verbindung zur Natur.

      Über alles könnte ich noch hinweg sehen, wenn wenigstens was auf dem Spiel stehen würde, wenn Spannung aufkommen würde, aber die Geschichte plätschert vor sich hin wie eine defekte Klospülung. Da hilft noch nicht mal mehr der Toilettenstrudel in den die Voyager geraten ist, weil zwischendurch ja immer ins „Heile-Welt-New-Age-Indianerbild“ gewechselt wird und man weiß: Chakotay malt Bilderchen in den Sand, dann wird alles gut.

      Für mich ist diese Folge ein absoluter Tiefpunkt bei Star Trek, auch wenn da sicherlich auch noch ein paar andere kommen (und schon waren, in allen Serien- das soll kein Voyagerbashing sein).

      Da fand ich die B-Handlung mit dem Doktor fast noch spannender, aber ich – auch wenn ich mir jetzt ewigen Hass zuziehe- stehe dem Holodoc auch grds. eher positiver gegenüber.

      Die Besprechung fand ich aber sehr launig über weite Strecken. Dafür dann den Daumen hoch.

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  8. Michael

    Kurzer Zusatz: Vorausschauendes Ressourcenmanagement wird bei Voyager erst richtig in Alliances in der Vodergrund gerückt am Ende der Episode durch eine Besprechung im Ready Room. Oder übersehe ich hier etwas?

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  9. Michael from Outer Space

    Das Klischee vom „guten indigenen Volk“, das eine „besondere Verbindung zu seinem Land“ pflegt, wird der 9. Kinofilm „Insurrection“ wieder bedienen. Den finde ich u. a. deswegen ähnlich schwierig wie „Tattoo“.

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    1. Koboldkater

      Die Kinofilme IX und X habe ich jeweils nur einmal gesehen, deswegen kann ich nicht mehr sagen, ob die Sona´a tatsächlich auch eine Metapher auf indigene Völker sind. In meiner Erinnerung waren die eher wie die Organier ohne deren Zauberkräfte, hochentwickelt, aber nach außen eher „prä-Warp“. Ich hatte mit dem Film auch eher andere Probleme… aber bis Insurrection ist ja noch etwas Zeit. 😉

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      1. Michael from Outer Space

        Die Son’a würde ich weniger als indigenes Volk bezeichnen, aber die Ba’ku werden doch als indigenes Volk beschrieben! Wobei ich hier jetzt nicht den „großen Twist“ des Films spoilern will…

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        1. Koboldkater

          Sorry, ich meinte natürlich die Ba’ku. Verwechsel die beiden Völker immer. Woran das wohl liegen mag…*zwinker zwonka*
          Wie gesagt, du magst Recht haben, ich habe den Film nicht mehr so auf dem Schirm, ich bin also gespannt ob ich ähnliche Augenroll-Anfälle bei dem Film bekommen werde wie jetzt bei Tattoo…

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    2. Maestro84

      Wobei „Der Aufstand“ ja von einem Volk – naja, ein paar hundert Aliens – handelt, welches sich aktiv gegen zu viel Technologie entschied. Dies erinnert mich eher an Amish denn als Indianer.

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      1. Michael from Outer Space

        Ich finde, die Ba’ku sind eine Mischung aus Amish und Native Americans.

        Einerseits haben sie den Verzicht auf MODERNE Technologie (Im Film heißt es dauernd „these people have rejected technology“, als ob sie GAR KEINE Technologie benutzen würden, was nicht stimmt). Das passt zu den Amish.

        Andererseits waren sie die ersten humanoiden, intelligenten Bewohner:innen des Planeten. Jetzt sollen sie mithilfe von HiTec gewaltsam von dort vertrieben werden. Das passt zu den Native Americans.

        Über „Insurrection“ werde ich dereinst wohl lange Kommentare schreiben, weil mich dieser Film im negativen Sinne „triggert“. 😉

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  10. Don

    Gibt es denn eigentlich irgendwelche Verlautbarungen der First Nations zu dieser Folge?

  11. sternburg

    Ihr wart mit dieser Folge sehr viel nachsichtiger als z.B. ich. Wo ich schon von mir spreche, zitiere ich mich doch mal von letzter Woche anderswo:

    „Was für ein unfassbarer Schwachsinn ist bitte Star Trek Voyager S2 F9 – Tattoo?“

    Ich stelle fairerweise erstmal fest, dass ich vielleicht ein wenig 2024 biased bin, weil ich diese Folge die Tage tatsächlich zum ersten Mal im Leben gesehen hab. Ich bin mir – leider – halbwegs sicher, dass ich in den späten 90ern nicht alles davon mit derselben Klarheit bescheuert gefunden hätte. Andererseits hatte ich knapp zehn Jahre vor der Ausstrahlung dieser Folge das Gesamtwerk von Karl May verschlungen; und ich fand da als Kind auch schon einiges super unangenehm – ich denke also, es ist nicht komplett unfair, wenn ich diesen grandiosen Schwachsinn auch in der Rückschau auf die späten 90er als grandiosen Schwachsinn bewerte.

    Und mit Verlaub, das ist das einfach: Schwachsinn. Ein großer, dampfender Haufen Eso-Scheiße vom edlen Wilden. Vom edlen amerikanischen Wilden. Vom edlen amerikanischen Wilden, der schon dutzende Jahrzehntausende, bevor der moderne Mensch in Afrika so Zumutungen wie Ackerbau entwickelte, qua seiner edlen Verbindung zur amerikanischen Natur Kontakt zum krassen Weltraumwesen aufnahm. Eine natürliche Verbindung der naturverbundenen Natur-Übermenschen zum Weltraum-Überwesen, die abriss, als aus der amerikanischen Natur plötzlich Amerika wurde. Keine Ahnung, wer da nen Komplex am laufen haben könnte.

    Ist aber alles nicht so schlimm. Weil drei bis fünf der Nachfahren dieser Natur-Übermenschen haben ja überlebt, und sie tragen die genetischen Verbesserungen der Weltraum-Überwesen immer noch mit sich. Tradiert durch die Markierungen im Gesicht. So erkennt man sich auch an völlig entgegen gesetzten Ecken der Galaxis wieder.

    Der Weltraum ist ein weitgehend leerer Ort. Aber innerhalb unserer Galaxie sind Fans von Pierre Brice unter sich.

    Da ist es dann auch nicht so schlimm, dass die Kolonisierung Nordamerikas tausende funktionierende Gesellschaften auslöschte, von denen keine einzige gut oder schlecht war. Sie existierten einfach und dann später halt nicht mehr. Aber wenn die edle Naturverbundenheit des einen edlen Wilden bis in den Gamma-Quadranten weiter existiert, dann sind sie alle nie wirklich gestorben, vermute ich mal.

    Passt dann letztlich auch nur ins Bild, dass die Voyager als krass modernes – im Quadranten fast jedem technisch überlegenes – Erkundungsschiff der Föderation (das seltsamerweise explizit fürs Landen auf Planeten ausgestattet ist), irgendeinem random Wirbelsturm schutzlos ausgeliefert ist, und an dieser Stelle mit dem Tod aller Besatzungsmitglieder auf den Boden crashen würde. Keine Ahnung, wie sich ein Fahrzeug, das solche Energien im Alltagsbetrieb bewegt, aus so ein bisschen bewegter Luft freistoßen könnte.

    Und hey, da haben wir streng genommen an den ganzen Schwachsinnigkeiten dieser Folge immer noch nur am Rande gekratzt. Aber den Rest finde ich nicht so ärgerlich.

    Nach dem Gesagten wird es Euch vielleicht nicht überraschen, dass mein Daumen eher nach unten geht.

    Ich finds trotzdem voll okay – vielleicht bisschen albern, das zu sagen; aber wir sind im Internet -, dass Eure Daumen sich woanders hinbewegten. Und ich hab trotzdem diese Sendung gern gehört. Oder vielleicht sogar deshalb. Wie dem auch sei, ich hab wie immer viel gelernt und ich hatte großen Spaß. Sonst würde ich all dies hier ja auch nicht ergänzen, das wäre ja voll albern.

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  12. stef baura a

    Hallo alle,
    schöne Kommentare hier!

    Ich tendiere zur Daumen runter Seite, find diese „Indiander“Klischees schlimm. Und seit Ihr bei TaD berichtet habt, dass da auch noch ein Betrüger der Berater für indigene Fragen war, seh ich das mit heutigen Augen noch skeptischer als vorher.

    Witzigerweise ist es eine Folge, die ich szenenweise noch sehr gut erinnern konnte, sowohl der schniefende Doktor und die Verlängerung seines „Leids“, wie auch alle Szenen mit Chakotays Vattern.
    Das Gehirn macht manchmal die erstaunlichsten Dinge, bin ich doch sicher, dass ich die Folge auch schon bei der Erstausstrahlung nicht gut fand.

    Aber mit Euren tollen Besprechungen ertrage ich jede Folge.

    Grüße
    Eure Stef

  13. Der Mop

    Das ist eine wirklich grottenschlechte VOY Episode, so viele Daumen wie ich nach unten geben würde habe ich leider nicht! Dieses Indianerzeug nervt mich einfach nur und die Story um den Doktor war weder lustig noch irgendwie relevant oder unterhaltsam.
    MfG, der Mop

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  14. Michael

    Ich würde gerne noch etwas Generelleres als weiteren Kommentar hinzufügen, dass ich wichtig finde. Mitte / Ende der Neunziger war Spiritualiät bzw. Religion noch etwas, was interessant und einen Gegenentwurf hineinbrachte. Klingt vielleicht blöd, aber in meiner Erinnerungen war es hip, sich seine Scheibe vom Spiritualitätskuchen abzuschneiden, mein herausragendes Beispiel unter den Celebrities war dabei Madonna, die morgens um drei als Esther ihr Kabbala-Wissen teilen konnte. Die Globalisierung machte überdies fernöstliche Religionen greifbarer als noch zu Zeiten, wo nur die Beatles Indien bereisten. Oder ganz allgemein: Zak McKracken hatte den Mainstream erreicht.

    Voyager hat das Thema voll aufgegriffen in einigen Episoden, Tattoo ist nur eine davon. Persönlich schuf dies zwei Herausforderungen für mich. Erstens hatte ich in der Zeit persönlich hinsichtlich der Religion festgestellt, dass ich nach Jahren des – mitunter von außen forcierten – Praktizieres mit ihr nicht warm wurde und es einfach nichts für mich wäre. Zum anderen fand ich die Ambiguität des ganzen Themas besser in den X-Files behandelt, weil ich – subjektiv – die Mischung aus Glaube, Skepsis und den Zweifeln dazwischen, in dieser Serie besser abgebildet sah.
    Spiritualität und Religion war ein Bestandteil und wurde verhandelt, entschieden aber sehr selten über den Ausgang einer Geschichte. Als Scully beispielsweise am Ende der zweiten Staffel entführt wurde und Mulder ihren Kreuzanhänger nahm, hat ihn das nicht urplötzlich zu einem gläubigen Menschen gemacht, „machte“ aber etwas mit ihm persönlich.

    Leider wird Ähnliches hier bei Voyager nicht nuanciert dargestellt. Chakotays Religion realisiert sich als wahrer Fakt und ist der entscheidende Schlüssel, um das positive Ende überhaupt herbeizuführen. Er erlangt sozusagen den heiligen Gral, welcher der Religion seines Vaters ein unwiderlegbarer wahrer Kern innewohnt.

    Das ist mir sehr sauer aufgestoßen, wenn ich ganz ehrlich bin. Dass für diesen sakralen Jackpot erstaunlich viele Zufälle hergeleitet wurden, schwächte damals meine Zuneigung zu Voyager, was wirklich schade war. Letztendlich, wie kann man eine gegenteilige Meinung z.B. auf Basis von spröden wissenschaftlichen Fakten aufrecht erhalten, wenn der feuchte Fiebertraum eines Erich von Däniken hier erzählt wird?

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  15. Bastian

    Beim Hören der Folge ist mir – warum auch immer – die Wohnung bei Sebastian gegenüber eingefallen, in der immer nachts das Licht brannte.
    Gab es hierzu noch irgendwelche neuen Erkenntnisse?

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  16. Thobosch

    Auch, wenn das jetzt etwas off-topic hier ist, möchte ich es vor allem für Simon posten 😉 Eben eigentlich nach einer Schallplatte gesucht und dann mit Schrecken festgestellt, dass es die KuschelRock-CD-Reihe immer noch gibt. Volume 38, btw….tja und welcher Song hat es da drauf geschafft 😀
    Allen Ernstes, der Enterprise-Intro-Song (CD1, Song 13 um genau zu sein).
    Simons musikalischer Endgegner nach Panflötenmucke von Jay Chattaway. Na dann fröhliches Kuscheln 😀

  17. Joel de la Barré

    Echt tolle Folge wieder von euch! Doch bei der Herkunft bin Chacotay wollte ich gerne was korrigieren. Denn die Stirnis im Amazonas kamen mir auch sehr komisch vor. Auch meinte ich mich an dich da zu erinnern, was ich dank Google bestätigen konnte: Fred ist tatsächlich nicht auf der Erde sondern auf einem Planeten nahe der Cardassianischwn Grenze (der Dschungel Planet) geboren. Anscheinend hat sich sein Stamm dort bieder gelassen, weswegen sie dort auch auf Aliens treffen.
    Das bedeutet als Klopack Fred erzählt dass die Sky Spirits ihnen diesen Ort gezeigt haben, meinten sie damit den Planeten und nicht einen speziellen Ort im Amazonas.

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  18. Matthias

    Ich schreibe ja nicht soviel im Blog, aber diese Folge hab ich etwas anzumerken.
    Es ist vielleicht übertrieben, wie Robert Picardo die Krankheit rüber bringt, aber man muss ja bedenken, er ist ein Hologramm und es ist das erste Mal, dass er krank ist. Und da er ja komplett programmiert ist und sein Programm ja vermutlich das Verhalten anderer Personen adaptiert, ist es für mich nicht so übertrieben, wie er hier reagiert.

    Ich denke man kann schnell denken, oh no jetzt reagiert er so übertrieben, aber wer weiß wie seine Patienten reagieren ab und an, wenn sie bei ihm vorstellig werden und was übernimmt er von Diesen?

    LG
    Matthias

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