#42: Obsession (TOS 2.13)

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15. Dezember 1967:
Auf den ersten Blick könnte man glauben, die Episode der Woche sei ein Creature-Feature/B-Movie, doch so leicht kommt Jim den Westentaschen-Psychologen Simon und Sebastian nicht davon. Ab auf die Couch mit ihm, wir sprechen über Kapitän Ahab und projizierte Schuld.

In Deutschland: Tödliche Wolken, ausgestrahlt am 29. Juli 1972.

Dieser Beitrag hat 14 Kommentare

  1. Emma Müller

    Hui, noch ein deutscher Dark-Shadows-Gucker! Wenn das so weitergeht, werden wir noch irgenwann Zweistellig. 😉

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  2. Bridge66

    Hallo, Jungs,

    Diesmal bin ich nicht ganz eurer Meinung, was die Bewertung der Folge betrifft. Das mag zum größten Teil daran liegen, dass ich im Gegensatz zu euch kein Horror-Fan bin. Zugegeben, die Wolke, die sich so heimlich still und leise von hinten an ihre Opfer heranschlich, fand ich SEHR gruselig 😨

    Aber auch Kirk kam mit seinem Verhalten gegenüber dem jungen Garrovick sehr unsympathisch rüber. Allein das Spiel zwischen Pille und Spock hat das wieder wett gemacht.

    Und guckt euch doch mal den Plot an: Da werden Motive aus mindestens drei Episoden recycled – der Vampir (s. Das letzte seiner Art), Captain Ahab (s. Planetenkiller), Kirks fragwürdige Diensttauglichkeit (gerade erst gehabt in Wie schnell die Zeit vergeht). Und das mit den dringenden Medikamenten hatten wir auch schon mal.

    Tut mir leid, mehr als einen Daumen quer kann ich nicht geben. 🙍

    Dafür kann ich jedoch jede Menge Trivia beisteuern:

    Dass vulkanisches Blut grün ist, konnten wir in Reise nach Babel deutlich sehen. Hier erfahren wir erst den Grund dafür: Weil es auf Kupfer basiert statt Eisen. Ich bin allerdings neugierig, ob das biologisch überhaupt vorstellbar wäre.

    Vater und Sohn Garrovick haben beide keinen Vornamen, allerdings steht auf der Kabinentür der Name David. Ihr hattet gefragt, was aus ihm wurde. Laut Memory Beta kommt er in zwei Romanen (Home is the Hunter und In the Name of Honor) sowie einem Comic (Debt of Honor) vor. In letzterem bekleidet er sogar den Rang eines Commodore! In jedem dieser Werke hat er jedoch einen anderen Vornamen: ausser David auch noch Stephen und Tom.

    Radioaktiver Abfall im Lüftungssystem: Damals hat man auch noch gedacht, dass der Biss einer radioaktiv verseuchten Spinne einem Teenager Superkräfte verleiht 😉

    Mir war schon früher aufgefallen, das die Schiffe der Sternenflotte verdächtig amerikanisch benamst sind. Yorktown ist in der US-Navy besonders beliebt, weil 1781 hier eine der entscheidenden Schlachten des Unabhängigkeitskrieges stattfand. Und die Farragut ist nach David G. Farragut benannt, Held des Bürgerkrieges und erster Admiral der US-Navy. Erst später in Star Trek kamen auch andere Nationen zu Ehren und in Discovery sogar andere Welten. Offenbar haben sich die Produzenten in den 60ern mehr auf den heimischen Markt konzentriert. Aber ihr habt recht, mir gefällt Enterprise auch besser.

    Womit wir wieder mal auf einer Welle wären 🌊
    LL&P
    Eure Bridge

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    1. Benedikt

      Blut auf Kupferbasis geht – z.B. Tintenfische haben aus genau dem Grund grünes Blut.

  3. Felo

    Kirk als Badmiral… Star Trek The Motion Picture wirft seinen langen Schatten voraus. 😉

    Tatsächlich war es diese Folge, die für mich ganz lange das Bild von Kirk geprägt und versaut hat, als einen dickschädeligen, verborten, von seiner eigenen Überlegenheit viel zu überzeugten, selbstgerechten, unprofessionellen, ja einfach schlechten Captain, der entgegen allen Regeln, Befehlen, Argumenten und gegen jeden Einwand und gesunden Menschenverstand seinen Kopf durchsetzt, wenn es sein muss auch einfach mit geblafften Befehlen und unfairem Verhalten gegenüber seinen Untergebenen (die Szene, als er Scotty Verschwörung vorwirft, und ganz generell sein Verhalten gegenüber Garrovick). Und dass Kirk am Ende auch noch immer recht behielt (anders als all die anderen Badmirals), wenn er sich so verhalten hat (in meiner Erinnerung war das wahrscheinlich viel öfter der Fall als das tatsächlich war), hat das schlechte Bild nicht relativiert, sondern eher im Gegenteil: ich hatte immer das Gefühl, Kirk verhält sich permanent falsch, hat dann auch noch Erfolg damit und sieht sich so nur bestätigt in seinem Verhalten.
    Dieses Bild hat sich bei mir sehr lange gehalten, erst in letzter Zeit, seit ich mit Euch zusammen TOS wieder genauer anschaue, merke ich, dass Kirk im großen und ganzen keineswegs so einseitig schlecht weg kommt wie ich das in Erinnerung hatte. Klar hat er diese schlechten Charaktereigenschaften, das kann man nicht leugnen, aber sie sind nicht so ausgeprägt und Kirk keineswegs so eindimensional, wie ich früher mal dachte. Und er hat auch noch viele andere, prägende Eigenschaften, die ihn tatsächlich zu einem guten Captain machen.

    Diese Folge jetzt hatte ich ein paar Tage, bevor ich Euren Cast gehört hatte, bis etwa zur Hälfte angeschaut (als McCoy und Spock ihn konfrontieren) und dann genervt abgeschaltet, weil meine ganzen schlechten Erinnerungen wieder hochkamen. Da isser wieder, der alte Kirk, den ich so übel fand, dachte ich. Dann habe ich mir Euren Cast angehört, gemerkt, dass an der Folge scheinbar doch mehr dran ist, wenn man sich mal damit auseinander setzt. Ich habe mir danach den Rest der Folge angeschaut, und stelle nun fest: die Folge ist, ebenso wie Kirk in der Folge, in meinen Augen, wenn nicht ganz, aber dann doch zumindest teilweise rehabilitiert. Ich vergebe zwar ungern Noten oder Bewertungen (ich finde das immer etwas despektierlich), aber wenn ich Euer Daumen-System anwenden würde, wäre diese Folge beim mir von einem Daumen-Runter auf einen Daumen-Quer gewandert. Und das ist schon eine Leistung, denn ich habe diese Folge immer gehasst.

    Und das, obwohl sie mir und meinen Geschwistern eine der schönsten Momente in Star Trek gegeben hat, an die wir uns alle heute noch erinnern, weil wir das so oft zitiert und nacherzählt haben: Der Wolke hat Spocks Blut nicht geschmeckt, weil sein Blut grün war! Was fanden wir Kinder das damals cool! ^_^

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  4. Felo

    Ach, übrigens: gut, dass ich die Folge noch fertig geschaut habe, denn sonst hätte ich diesen wundervollen Pappkulissen-Planeten verpasst!
    Ich hab die Planetenoberflächen aus TOS mit ihren knalle-farbigen Himmeln und den herrlich trashigen Kulissen schon immer so ins Herz geschlossen, aber dieser ist, finde ich, besonders schön geraten! Da lacht mir echt das Herz!

  5. bjoernhh

    Fandet Ihr auch, dass das Redshirt Rizzo Ähnlichkeit mit Max Grodenchik (Rom in DS9) hatte?

    Vielleicht ein Onkel? 🙂

  6. mateschrank

    Vielen Dank für den Plug – ich hoffe, euch sehen zu können. Die Präsentation wird auch nochmal aktualisiert werden, sodass Sebastian auch noch etwas Neues sehen wird. Bis zur FedCon dann!

  7. TaoTao

    Während ich die Folge der letzten Woche etwas gnädiger sah als ihr, ist es diesmal umgekehrt.
    Ja, die Motive sind zwar wiederholt, was mich wie in der ersten Staffel teilweise die Ausstrahlungsreihenfolge bedauern lässt, aber etwas verleidet hat es mir ein anderer Punkt.

    Kirk schafft sich selbst und allen mMn erst so richtig das Problem (inkl. das der Medikamentenempfänger) – die Wolke, die ich rief… und kommt offenbar wieder voll damit durch. Die ganze Handlung über musste ich denken, dass er die Prioritäten nicht sortiert bekommt. Hätte es eine Warnboje nicht auch getan? Unprovoziert wäre das Wesen später hoffentlich auch noch da gewesen. Klar, das bekommt Ahab nicht hin, McCoy und Spock machen hier zwar gute Ansätze (nicht dass wir keinen Weltraum Psychologen an Bord hätten) ziehen es aber nicht durch … bis man sich damit beschäftigen muss!
    Oft geht es in TOS gleich um die Gesundheit und Existenz aller Planeten- oder Systembewohner, da können diese aktuellen Betroffenen auch auf ihre Medikamente warten? Schwamm drüber! Captain Sorglos hatte eine Idee – ach ne Obsession.

    Gut, ich muss zugeben, sooo schlecht wie es sich jetzt anhören mag, fand ich die Folge nicht, da gab es gutes, lustiges, rätselhaftes, spannendes… Das da oben ist nur der Subtext, der mich die Folge über begleitet hat. 😉

    Zurück bleibe ich mal wieder mit dem Gefühl zu wissen, warum so manche TNG-Folge thematisch und in Ausführung so war, wie ich Star Trek kennengelernt habe und obwohl ich TOS gerade sehr genieße, freue ich mich schon auf TNG. *g*

  8. TaoTao

    PS: Hatte Spock wirklich versucht mit seinen HÄNDEN das Lüftungsgitter abzudecken? Das war für mich der Höhepunkt an Absurdität, um nicht zusagen unlo… 😂

  9. Spacedude

    Auch diese Episode zeigt: Es gäbe keine Tote in Star Trek, würde man Raumanzüge tragen und Quarantänevorschriften beachten.

  10. Michael Kleu

    So gut wie Euch hat mir die Folge nicht gefallen, aber so richtig schlecht war es auch nicht. Mittelprächtig.

  11. Helmut

    Zum ersten Mal ließ Kirk den Badmiral raus. Und zum ersten Mal in seinem jungen Leben entschloß sich Helmut, daß er später einmal alle Star Trek Folgen in einer Sammlung haben will, um von der Willkür des ZDF unabhängig zu sein. Wie kommt das?
    Die Kindersendung „Raumschiff Enterprise“ lief früher als Lückenfüller im Sonntag Nachmittagsprogramm. Wann immer die kommerzielle Sportbranche oder die Politik etwas zu bieten hatten, wurde die jeweilige Folge entweder gleich ganz abgesetzt oder ständig unterbrochen, nur damit man irgendwelchen langweiligen alten Leuten ein Mikrofon ins Gesicht halten konnte, in das sie dann immer wieder das Gleiche plappern konnten.
    Daher endete für mich diese Folge mit der Szene, in der sich Garrovik aufs Bett warf und es sollte Jahre dauern, bis ich durch die englische VHS erfuhr, wie man diese blöde Wolke nun loswurde. Das ZDF hat einfach den Rest der Folge nicht gesendet, nur damit man zum 863. Mal sagen konnte, daß die nächste Hochrechnung noch nicht da ist und jeder anwesende Politiker das mit eigenen Worten schade finden konnte.
    So entstand der Grundstein meiner Videosammlung und die Grundlage für eine stabile Politikverdrossenheit, den inhaltlich empfinde ich die heutige Wahlberichterstattung in keinster Weise sehenswerter als die damalige.
    Hoch leben also VHS, DVD, BluRay, denn sie sind unabhängig und alleine meinem Willen unterworfen. Wenn sie nicht kaputt sind.

  12. Reinhard

    Sorry, dass ich mich erst jetzt zu dieser relativ alten Folge melde. Ich habe euch erst vor Kurzem entdeckt, und bin jetzt am „Bingehören“.
    Für mich ist diese eine meiner Lieblingsfolgen, die ich damals (1972) sogar auf Kassette aufgenommen hatte (Mikro mit Holzstäben an den Lautsprecher gebastelt…) und mehrmals im Urlaub abgehört hatte. Begeistert hatte mich damals schon, daß das Alien endlich mal wirklich etwas Fremdartiges war, und nicht ein absolut humanoid aussehender in einen Gummianzug gesteckter Statist. Etwas, daß mich 10 Jahre später auch an Alien abstieß. – O.K. ohne den Gummianzug… Aber mal was allgemeines: Wenn man die alten Folgen heute betrachtet, ist man natürlich über die gewaltig offen stehenden Logiklöcher teilweise sogar entsetzt. Man muss die damalige Erzählweise meiner Meinung nach aber eher an den Comic Strips messen, mit denen wir Steppkes aufgewachsen waren und natürlich verschlungen haben. Es konnte einfach in ein paar Bildchen nicht jeder Hintergrund und jede Handlungsweise explizit erläutert werden, und diese Art der Dramaturgie war man deshalb auch gewohnt.

  13. Mister Incredible

    Moin zusammen,

    Diese Vampirwolke erinnerte mich an eine Mystery Show aus Japan, die zu meiner Kinderzeit (1970er Jahre) auf ARD oder ZDF lief. Da kamen auch seltsam schillernde Wolken oder schemenhafte Flecken aus einem Vulkan und meuchelten Leute weg, machten dazu seltsam elektronische Geräusche. Ich weiß aber nicht mehr wie diese Serie hieß.

    Bei all den Widersprüchen und Logiklöchern, die Ihr in TOS nun schon zahlreich benannt hattet, frage ich mich, ob man die Zuschauer in den 1960ern wirklich für so leichtgläubig oder auch einfältig hielt, dass man meinte, dass sie all die offensichtlichen Macken nicht bemerkten. Wurden denn nach den Erstausstrahlungen in den USA solche Serienanalysen und Besprechungen auch gemacht? Als Printmedium? Würde mich mal interessieren. Oder hat man solche Sachen einfach geschluckt mit Schulterzucken und dem Hinweis „it’s just entertainment“?

    Was ich mir dieses Jahr passend zum 60er Jahre Retro Look von TOS anschaffte und was bestens in die Zeit passt, da 1963 erfunden, ist eine Lava-Lampe! Ja, nicht lachen bitte. Die neben dem Flachbild-TV, welcher bekanntlich mehr „auf den Schirm!“ repräsentiert als eine alte Röhrenglotze, das gibt kuscheliges Retro-Ambiente. Kann es sehr empfehlen. Sogar der Originalhersteller Mathmos ist immer noch aktiv. Allein schon der kultige Karton/Verpackung ist eine Augenweide. Bin ganz begeistert!

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