#319: The Maquis, Part II (DS9 2.21)

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1. Mai 1994:
Fortsetzung von vorletzter Woche. Es ist leicht, ein Heiliger im Paradies zu sein! Mit dieser Bombshell von einer Ansage erschüttert Ben Sisko die Grundfesten der Roddenberryschen Utopie und regt Simon & Sebastian zu einer ausführlichen, wenn auch ergebnisoffenen Diskussion über den Status quo im Star-Trek-Universum an. Nebenbei geht auch die Gründungsgeschichte des DMZ-Widerstands weiter.

In Deutschland: Der Maquis, Teil 2, ausgestrahlt am 26. September 1994.

Dieser Beitrag hat 21 Kommentare

  1. Sascha

    Guten Morgen zusammen ☕

    ihr sucht Johannes B. Kerner . und Alonso ist von Doctor WHO 😃

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  2. Michael from Outer Space

    Schreibt Legat Parn auch Gedichte wie
    „Oh zerfrettelter Grunzwanzling, dein Harngedränge ist für mich
    Wie Schnatterfleck auf Bienenstich.
    Grupp, ich beschwöre dich, mein punzig Turteldrom.
    Und drängel reifig mich mit krinklen Bindelwördeln,
    Denn sonst werd ich dich rändern in deine Gobberwarzen
    Mit meinem Börgelkranze, wart’s nur ab!“?

    Ich finde, Siskos „Freundschaft“ zu Hudson geht viel zu weit. Sisko unterstützt hier einen Terroristenführer, das muss doch Konsequenzen für ihn haben! Was wäre passiert, wenn Hudsons Leute nach dem Dialog im Studio-Dschungel weitere Bombenanschläge verübt hätten? Hätte Sisko dann gelogen und einfach behauptet, nichts von Hudsons Maquis-Mitgliedschaft gewusst zu haben? Kira und Bashir waren doch mit ihm auf dem Asteroiden! Die beiden hätten garantiert nicht gelogen.

    Im Roddenberry-Podcast wurden zu Siskos „It’s easy to be a saint in paradise“-Rede die folgenden Fragen gestellt:
    Wieso bleibt er Mitglied der Sternenflotte, obwohl er so sehr an der Föderation und ihrer Politik zweifelt und sie sogar als eine Ursache des Maquis-Konflikts identifiziert? Wieso führt er weiterhin Necheyevs Befehle aus, obwohl er sie aus tiefstem Herzen ablehnt? Wieso legt er keinen offiziellen Protest ein? Wieso quittiert er nicht den Dienst und sagt: „Macht euren Scheiß doch allein!“?

    Vielleicht könnte man sagen: „Sisko versucht die Föderation/Sternenflotte von innen heraus zu verbessern.“, aber das sehe ich bei ihm nicht. Ja, er geht in den 7 Staffeln oft eigene Wege, die nicht den Regeln entsprechen. Andererseits führt er alle wichtigen Befehle und Missionen brav aus und geht dabei sehr hohe persönliche Risiken ein. Für mich ist Sisko kein Reformer, der an der Behebung von Missständen in der Föderation/Sternenflotte arbeitet. Das ist ein Widerspruch. Wenn er die Rede ernst nimmt, was er offensichtlich tut, müsste er sich in den folgenden Episoden und Staffeln anders verhalten. Im Hinblick auf diese Rede ist mir der spätere Sisko viel zu sehr auf Linie der Föderation/Sternenflotte. Darum finde ich nicht, dass die Serie hier „all-in“ geht, wie Simon und Sebastian es im Podcast sagen. Die Story bleibt oberflächlich und die wirklichen Implikationen und Auswirkungen werden nicht diskutiert. Der Maquis-Arc geht zwar weiter, aber entscheidende Fragen werden nicht diskutiert: Welche politischen Konsequenzen entstehen daraus, dass sich Bürger:innen der Föderation in einer Terrororganisation zusammenschließen und Anschläge verüben? Was sagt der Föderationspräsident (den wir in einer Folge sehen werden) eigentlich dazu? Was denken Föderations-Zivilist:innen (z. B. Keiko) über den Maquis? Warum schließen sich Personen wie Sakonna dem Maquis an? Es kann sein, dass sie unerfahren ist, aber das erklärt nicht ihr Engagement in einer Terrororganisation. Es können auch nicht alle Maquis unerfahren sein.

    Die Grundidee beim Maquis gefällt mir, aber DS9 hätte mehr Hintergrundgeschichten über die Kolonist:innen und ihre Motivation, sich dem Maquis anzuschließen, erzählen müssen. Die Bewohner:innen der Kolonie in „Journey’s End“ handelten pragmatisch und fanden sich damit ab, jetzt auf cardassianischem Gebiet zu leben. Wenn jemand aus so einer Kolonie mit Hudson gegen die cardassianischen Truppen und die Sternenflotte kämpft, muss dahinter eine ganz konkrete Motivation stehen. Schließlich riskieren sie dabei auf gut Deutsch gesagt den eigenen Arsch und das Leben ihrer Angehörigen. Diese Motivation erkenne ich weder bei Hudson noch bei Amaros oder Sakonna. Für mich sind die drei nur Pappkamerad:innen ohne Tiefe. Solche Geschichten hätte man bestimmt auch als B- oder C-Plots in ein paar Folgen der ersten beiden Staffeln unterbringen können.

    Ich möchte zwar nicht dauernd den Vergleich zwischen Babylon 5 und Deep Space Nine ziehen, aber B5 hat schon in seiner 1. Staffel die Konflikte (z. B. Londo und G’Kar) und den Hauptfeind (die außerirdischen Schatten) gut vorbereitet. Bei „The Maquis“ hab ich das Gefühl, dass das Autorenteam nicht so recht weiß, wo es mit dieser Story eigentlich hin will.

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    1. Maestro84

      Das wussten die in Voyager auch ab der ersten Staffel nicht mehr 😀

      1. Michael from Outer Space

        Der Oberhammer ist ja, dass der Maquis EXTRA für VOY erfunden wurde!!! Und dann macht die Serie kaum etwas mit dieser Story! Maquis und Starfleet arbeiten nach dem Streit zwischen B’Elanna und Carey am Anfang von Staffel 1, bei dem sie ihm die Nase bricht, insgesamt ziemlich gut zusammen (v. a. wenn man bedenkt, dass sie sich eigentlich bekriegen). Das kann ich bei VOY bis heute nicht nachvollziehen.

  3. Emma

    Noch was zu Legat Parn und die Luftschläuse: Als der reingehn will kommen ihm da erst zwei Leuts entgegen. So wie ich die Schläusen auf DS9 verstanden habe, liegt doch das Schiff direkt hinter dem zweiten Zahnrad (sonst würde da ja keine Luftschläuse sein). Kamen die zwei Leuts vom Schiff des Legaten? Hat der kein eigenes Schiff? Oder war der auf Urlaub, hat eine Kreuzfahrt gemacht, trank cardassianische Mai-Tais und das High Command hat ihn angefunkt: „He, dich brauchen wir mal auf Empok, äh, DS9. Der Captain macht mal einen Schlenker, kleb dich schon mal in deine Uniform.“?

    Schön fand ich als I-Tüpfelchen, dass Sisko nach dem „Sie hätten sicherlich für mich das gleiche gemacht“ geht, dabei kurz innehält und ein kurzes „He“ über seinen eigenen Witz macht.

    Und dass Sisko seinen Kumpel am Ende nicht abschiesst ist wirklich ein grosser Schwachpunkt. Das naive „der kommt schon wieder zurück“ hätte ich eher verzeihen können wenn die Erkenntnis „ne, kommt er nicht“ konsequent gefolgt wäre.

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    1. Sebastian

      Ich hab auch noch mal geknobelt. Es muss eigentlich ein Aufzug sein, denn direkt an der Promenade gibt es keinerlei Dockmöglichkeit für Schiffe. Erst einen Ring weiter außen sind die versenkbaren Runabout-Parkgaragen. Möglich, dass ein Legat Premium Parking machen darf. In meiner Wunschvorstellung kommt Legat Parn vom Zahnrad aus genau so wie hier gezeigt zu seinem Schiff. Das wär toll.

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      1. Emma

        Ok, die Unlogik, warum da Luftschläusen an der Promenade sind hat mich jetzt genug gewundert, dass ich mal ins Technische Handbuch (ist Mister Mudd vom Frachter gefallen…) geguckt habe. Beim Bau der Station (gingen wohl von innen nach aussen vor) waren das noch Luftschläusen für Schiffe, man behielt drei davon aber als Security Gates bei. Das erklärt die zwei Leuts, aber nicht, warum der Legat Parn sich umdreht.

      2. Michael from Outer Space

        🤣
        Die gute alte Ghostbusters-Serie! 😍
        Ich habe beide Serien, also „Ghostbusters“ von Filmation und „The Real Ghostbusters“ von Columbia Pictures Television gern geschaut. Erstere fand ich lustiger, aber Letztere hielt sich an die Realfilme.

  4. Christian Berger

    Falls ihr auch mal den „Realismus im Sci-Fi“ sehen wollt, kann ich euch StarWars aus dem Jahre 1978. Da folgt man einer Außerirdischen Familie pelziger Wesen, während die warten, dass Vater von der Arbeit nach Hause kommt. Alle sprechen so eine seltsame Sprache bestehend aus Grunzlauten. Man sieht den Sohn beim Spielen, bei einer Bastelarbeit, er schaut sich eine Akrobatenvorstellung auf einem holographischen Gerät an und einen Zeichentrickfilm. Die Mutter kocht nach einer Kochsendung im Fernsehen, daher kommt auch das berühmte Zitat „Whip stir stir stir whip whip stir whip“. Opa bekommt ein Gerät das wie eine Duschhaube aussieht und wohl zur Erwachsenenunterhaltung dient.

    Am Ende kommt Vater und alle können den „Live Day“ feiern. Zum Fest singt die Prinzessin noch das StarWars Lied und alle sind glücklich und zufrieden.

    So was kann man machen, George Lucas, der Filmemacher dahinter, fand das aber nicht gut, und will wohl heute nichts mehr damit zu tun haben.

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  5. Bridge66

    Hallo Jungs,

    Tja, war doch nix mit dem Landarzt. Wie so oft kann ich mich eurem Urteil nur anschließen. Das Problem ist eigentlich immer dasselbe: Show don’t tell. Was die Kolonisten erreicht haben, was die Cardassianer ihnen antun, es bleibt alles abstrakt. Ein paar Matte paintings hätten vielleicht geholfen. 35 Leute mußten ins Krankenhaus – man „vermutet“ Sabotage. Schlimm für die 35, aber rechtfertigt das die Bildung des Maquis?
    Was hat der Sisko bloß immer mit dieser dusseligen Uniform? Hudson hat keinerlei Anzeichen gezeigt, daß er seine Meinung ändern könnte. Er war kein „irregeleiteter Hitzkopf“, der sich über die Konsequenzen seiner Handlungen nicht bewusst war. Auf mich wirkt er eher wie Sybok, der auch (vermeintlich) genau wusste, was und wohin er wollte. Vielleicht hätte es funktioniert, wenn Hudson jünger gewesen wäre als Sisko.

    Ja, Necheyev ist eigentlich ein toller Charakter, aber hier kommt sie sehr unsympathisch und unfair rüber. Warum machte sie sich die Mühe, Sisko persönlich aufzusuchen? Hätte nicht auch eine Videokonferenz gereicht? Ich wage sogar zu behaupten, daß sie inkompetent wirkt. Liest sie keine Berichte? Wie kommt sie dazu, die Situation so falsch einzuschätzen? Und ganz nebenbei gefragt: Wieso hat die Produktion Kosten und Mühen auf sich genommen, um die Schauspielerin für diese eine Szene zu engagieren? Kosten, die anderswo vielleicht besser angelegt gewesen wären.

    Meine Lieblingsszene ist in der Tat das Gespräch zwischen Quark und Sakonna. Sebastian hat genau verstanden, was ich meinte. Ausgerechnet der Ferengi muss eine Vulkanierin über Logik belehren. Oder ist sie vielleicht V’tosh ka’tur? Wieso erkennt sie nicht, daß die Taten des Maquis unweigerlich zu einer blutigen Eskalation führen? Daß der Maquis damit genauso wäre wie die Cardassianer, was sie doch eigentlich nicht wollen? Wie kann sie das in Kauf nehmen? Womit wir wieder bei Valeris wären… Ich vermute, die Szenen zwischen den beiden wurden nur wegen der Comedy geschrieben.

    Das Gesöff, genauer der Sirup, den Dukat zu sich nahm, fand ich interessant. Mir war nicht bewusst, daß der Kanar zuvor schon mal aufgetaucht war („The Wounded“, TNG), allerdings sah er da auch anders aus. Vielleicht handelt es sich um eine Art Oberbegriff für verschiedene Arten von Alkoholika, oder es handelt sich um verschiedene Reifestadien.

    Ich beende hier erst mal meine Anmerkungen zur Episode, zum „Großen Faß“ kommt später mehr.

    LL&P
    Eure Bridge

  6. Bridge66

    Hallo nochmal,

    ging schneller als ich dachte. Ich bin mir nicht ganz sicher, worauf Ihr mit euren Fragen hinaus wolltet, aber hier schon mal ein paar Cent zum Thema:

    Die Grundprämisse von Star Trek, die Erde ist ein Paradies, fand ich schon immer einleuchtend. Erst sollten die Probleme zu Hause gelöst sein, bevor man hinausgeht und anderen Leuten zeigt, wie es gemacht wird. Natürlich mußte dieses Paradies schwammig bleiben, denn jeder hat eine andere Vorstellung davon, wie das Paradies aussieht, geschweige denn, wie man da hin kommt. Einige wollen zurück zur Natur, andere setzen ihre Hoffnung auf Wissenschaft und Technik.

    Ja, ich habe mich in dieser Utopie auch meistens wohl gefühlt, deswegen bin ich ja Fan. Aber mit fortschreitender Expansion des Universums erheben sich dann doch einige Fragen, auf die man gerne mal eine Antwort haben möchte. Wie funktioniert eine Wirtschaft ohne Geld? Wie funktioniert das politische System der Föderation/ der Erde? Wir haben noch nie einen Wahlkampf erlebt. Na ja, und an den „Advanced Human“ hat doch außer Roddenberry selbst wohl niemand wirklich geglaubt, oder?

    Gegen ein bisschen mehr Realismus, wie er durch DS9 ins Spiel kommt, habe ich nichts einzuwenden, das macht die Sache spannender und bringt frischen Wind. Ich habe nie das Gefühl gehabt, daß dadurch Roddenberrys Utopie „beschmutzt“ würde. Ich habe die Kritiker nie verstanden, die meinten, das sei kein Star Trek.

    Was bedeutet eigentlich dieser Spruch mit den „Weasels under the Coffee Table“? Ist das sowas wie die berühmte Leiche im Keller?

    Was die dritte Staffel von Picard betrifft, kann ich, ohne zu Spoilern, nur Beverly zitieren: „Es ist viel passiert in den letzten zwanzig Jahren.“

    Bin gespannt auf weitere Kommentare.
    Bridge

    1. Sebastian

      Hey Bridge,

      die „Wiesel“ verstehe ich so (und da mag ich mich irren), dass sie durchaus ein bisschen sind wie die Leiche im Keller – nur lebendiger. Eine bedrohliche Präsenz im Untergrund, die unbemerkt negativen Einfluss nimmt und sich von den „herabgefallenen Krümeln der Zivilisation“ nährt. Vielleicht auch nicht bloß als Nutznießer der Gesellschaft, sondern in einer Art „unheiliger Symbiose“. Wenn ich damit halbwegs richtig liege, wäre Section 31 die klarste Ausarbeitung dieser Idee.

      Schöne Restwoche Dir,
      Sebastian

    2. Sascha

      Ich habe lange überlegt ob ich mich zu dieser Frage äußern soll

      Schlusendlich : ich habe damals diesen „Dammbruch“ überhaupt nicht wahrgenommen. Mag auch damit zusammenhängen dass ich DS9 zu dieser Zeit weniger intensiv wahrgenommen habe als TNG. Aus heutiger Sicht zurückblickend sehe ich den Dammbruch aber bereits schon immer da gewesen und damit nicht existent: Oder woher kommen die vielen Badmirals, wenn es ja keine Konflikte geben darf? Warum wird einerseits Geld abgeschafft, aber mit Credits auch Föderationsintern bezahlt. Das Märchen von „materiellen Notstand gibt es nicht mehr“ hab ich ehrlich gesagt nicht sonderlich lange geglaubt. Wenn alles so toll ist wie behauptet, warum wollen dann immer wieder welche aus dem ach so tollen System ausscheren (in unterschiedliche Richtung unterschiedlich glaubwürdig unterschiedlich erfolgreich, aber gerade so dass es für ein gutes Drehbuch taugt).

      Insofern sehe ich mit Siskos Satz genau gar nichts passiert, außer dass mal ausgesprochen wurde was eigentlich auch im StarTrek-Universum klar ist.

      So, und jetzt bewerft mich mit Tribbles 🙂

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      1. Sebastian

        Da gibt es gar keine Tribbles zu werfen! Du hast völlig recht, es lassen sich jede Menge Indizien in vorherigem Star Trek dafür finden, dass etwas faul ist im Staate Föderationsdänemark. Nur gesteht man es sich hier zum ersten Mal ausdrücklich selbst ein. Bisher stand – allen Widersprüchen zum Trotz – nur die behauptete Utopie als Text für uns zur Verfügung, die Abgründe taten sich erst in unserer Interpretation auf. Ab diesem Punkt läuft Star Trek bewusst und auf oberster Textebene mit diesem dunklen Eingeständnis los, erzählt Geschichten darüber. Badmirals existieren nach wie vor, nur sind sie von nun an kein dramaturgischer Kniff mehr, um den Konflikt der Woche heraufzubeschwören, sondern sie sind Teil des Systems. Die Rede Siskos ist der Moment, in dem Adam in den Apfel beißt.

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  7. BjoernHH

    Der Gul Dukat kippt sich diesen Sirup ja über sein Essen.
    Ist das jetzt Kanar (was ja ein Getränk ist), oder doch eher Yarmok-Sauce?
    Das sah mehr nach Dressing aus. Ich kippe mir mein alkoholisches Getränk doch auch nicht über mein Essen.
    Aber ich bin ja auch kein Cardassianer…

    1. Bridge66

      Ich habe mir die Szene eben noch mal angeguckt (praktisch, wenn man den Streaming-Service auf demselben Tablet hat 😁). Nein, er hat sich das Zeug nicht über das Essen gekippt, sondern in ein großes schwarzes Glas. Wenn man genau hinguckt, sieht man den Lichtreflex, und im nächsten Moment nimmt er das Glas in die Hand. Es handelt sich tatsächlich um ein Getränk.

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  8. Kleiner Bruder

    Salve Amici!

    Si vis pacem, evita bellum (für die, die auch mit ihrem Latein am Ende sind: Wenn du Frieden willst, vermeide den Krieg). Auch wenn die Ferengi wissen wie sie vom Krieg profitieren sind sie offenbar schlau genug, ihn nicht selber zu führen. Obwohl – einige haben das ja schon mal getan.

    Das Fass, das die Episode hier aufmacht, ist sicher nicht beabsichtigt.
    Wie ist die gesellschaftliche Realität innerhalb der Föderation? Und was ist die Motivation des Maquis?

    Star Trek muss hier vage bleiben, denn in der Realität ist wohl kein allgemein anerkanntes Rezept in Sicht. Drei Faktoren sehe ich hier aber, die in der Trek Historie sicher zu sein scheinen:
    1. Die traumatischen Erfahrungen des 3. Weltkrieges (was allerdings schon in der nächsten Generation leicht in Vergessenheit geraten könnte)
    2. Der Kontakt mit den Vulkaniern (wobei ich weniger glaube, dass die Menschheit sich von so einem Kontakt zum Frieden „inspirieren“ ließe, sondern eher ein „Wir gegen die“ Gefühl entstehen würde. Da gab es doch mal so eine TOS Folge…)
    3. Der technische Fortschritt, der jede Not beseitigt hat und alle Verteilungskämpfe überflüssig gemacht hat (wobei schon heute das Problem besteht, dass es auf der Erde genug gäbe für jedermanns Bedürfnisse aber nicht für jedermanns Gier)

    Aber nehmen wir einfach mal an, dass es funktioniert. Dann können wir annehmen, daß dieses Utopia zumindest auf den Hauptwelten der Föderation besteht. Hier hat jeder genug zum Leben und zur „gesellschaftlichen Teihabe“, egal ob er ein Appartment in der Stadt bevorzugt, eine Hütte im Wald oder ein geerbtes Chateau besitzt. Ich stelle mir vor, dass durch die Ausübung einer Tätigkeit sozusagen ein Zusatzguthaben erworben werden kann, um sich ein paar Extras, wie Urlaubsreisen zum Mond leisten zu können. Dank des Überflusses hat auch eine Regierung wenig zu tun, außer vielleicht öffentliche Projekte zu planen.

    Wir sehen aber auch heute, dass gerade in Wohlstandsländern leicht eine gewisse Unzufriedenheit aufkommt, dass Menschen mehr wollen als ein bequemes Leben, dass sie Herausforderungen suchen. Dafür ist dann Platz auf den Aussenwelten und in der Sternenflotte. Da ist dann sicher eine gewisse Selbstverwaltung und damit Selbstverantwortung auch erwünscht. Was storytechnisch den Vorteil hat, kleinere Unstimmigkeiten zu zeigen, ohne die Grundidee der Roddenberryschen Utopie zu beschädigen.

    Und der Maquis? Die Leute sind vielleicht insofern noch Bürger der Föderation, als dass sie jederzeit zurückkehren könnten, ohne einen Antrag stellen zu müssen. Mir scheint das aber hier auch eine Art Sammelbecken für Unzufriedene und Abenteurer aller Art zu sein. Da haben dann natürlich Demagogen leichtes Spiel. Denn ganz alleine sind auch die Kolonisten nicht dahin gekommen, und sie werden auch eine gute Grundausstattung gehabt haben. Nebenbei, die Szene, in der Sisko Hudson seine Uniform wiedergeben will interpretiere ich als eine Art Ultimatum, als „letzte Chance“, zur Föderation zurückzukommen.

    Ratlos aus der Folge heraus gehe ich allerdings auch. Denn praktisch alle Beteiligten sind hier mehr oder weniger unsympathisch.

    Okay, falls jemand das überhaupt noch gelesen hat: Vivas et prosperaris🖖!

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  9. Mister Incredible

    Moin zusammen,

    Muss ich mich schämen weil ich diese Episode und die meisten anderen nicht bis auf die DNS-Struktur der politischen Konstellationen und Handlungsantriebe der Akteure analysieren mag und vermutlich auch nicht kann? Ich fühle mich da eher im „Team Simon“, versuche mich unterhalten zu lassen und hab dann am Ende eher so „ein Gefühl“ zwischen Wohlbefinden über Ratlosigkeit bis eine Zeitverschwendung erlebt zu haben. Dieses Mal eher zwischen „oben und Mitte“. Meisten kann ich nicht genau beschreiben, warum mir was gefiel oder nicht.

    Der Maquisplot: unscharf und ungenügend ausgearbeitet. Hudson (warum denke ich immer an „Feinstrumpfhose“) blass und von Beziehung zu Sisko nichts zu entdecken. Dessen Uniformfetisch: aufgesetzt. Ja, sie ist ein Symbol für Starfleet und die Föderation und eine gewisse Ethik. Paradies auf Erden? Zeig es uns doch endlich mal, Star Trek. Ja, ihr fürchtet Euch vor hohen Kosten beim Dreh on Location, aber Eure ständigen Steinzeitdörfer mit Treppe auf M Class Planet X, Y oder Z reichen nicht aus um uns weis zu machen, dass Terra keine Konflikte mehr kennen würde. In 12.000 Jahren der Zivilisation gab es sie, es gibt sie leider heute noch und nöcher und es wird sie, sofern uns die Umweltzerstörung so lang existieren lässt, auch 2367 noch geben. Gegensätzliche Interessen gab und gibt es immer, sie sind Teil unserer Gene.

    Das Schauspiel: grandios. The Ferengi Bartender als Stimme der Vernunft, sensationell. Dukat und seine Mimik, wunderbar. Als Sisko raus geht uns flötet „I am sure you would have done the same for me“, ein Blick der Anerkennung und Überraschung von Dukat. „Der Typ hat Stamina“, mag er gedacht haben. Die erkennbare Esslust. Den Genuss der Einschüchterung gegenüber diesem Frachter-Maso, der Blick zu Kira und das Grinsen. Ich habe großen Spaß gehabt. Dukat scheint ein reizaffiner Abenteurer mit Genusssucht zu sein und wurde hier nicht unsympathisch angelegt. Denke ich an die Stachel-im-Arsch-Episode mit Kira im Lachanfall, dann wird man das zunächst weiter verfolgen. Wie interessant, dass man den „Bösen“ freundliche Züge verpasste, das macht dem Zuschauer vielleicht Unbehagen, aber sicher Denkarbeit.

    Man müsste so eine Episode x mal gucken, um alle Facetten von Form und Inhalt zu exakt zu erfassen, also danke, dass Ihr das so gut seziert für uns! Immer gut den Blick zu weiten, denn der verengte Blick ist bei den fiktiven Konflikten im Film wie leider auch bei den reellen heute wohl das größte Problem.

  10. Ina

    Nur ganz kurz, ich bin voll bei Simon, Kiras Blick zu Dukat im Shuttle nach seinem Countdown ist Bewunderung. Sie bemerkt das dann ja sofort an sich selbst und deshalb der Ruck zurück. Da ist schon was zwischen beiden, wird hier fantastisch angelegt.
    Liebe Grüße, Ina

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