DIF #11: Trennungsschmerz, Schreinemakers & Filmkunst

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Wir haben mal wieder einen Frühschoppen für euch aufgenommen. Warum? Weil wir es können! Simon ist tüchtig im Stress – auch emotional, denn er muss ausmisten. Jan fragt, wie wir zu einem gewissen Dokumentarfilm stehen. Sebastian hat sich von schwerer, skandinavischer Filmkost auf komische Gedanken bringen lassen.

Dieser Beitrag hat 11 Kommentare

  1. Torsten

    Hallo Sebastian – Hallo Simon,

    euer letzter Themenblock über „Kanon und Geschmack“ bringt mich zu einer Frage an Euch: Ihr habt bereits durchblicken lassen, dass ihr auch nicht so überzeugt seid von dem was jetzt wohl „New Trek“ genannt wird.
    Glaubt ihr, dass Eure zukünftigen Besprechungen zu Discovery und Co trotzdem neutral oder sogar positiv wohlwollend ausfallen werden?
    Mich wundert seit der JJ Trek Filme und Discovery dieses Toxic Fandom. Erst wünscht man sich jahrelang neues Trek und wenn man es bekommt ist es auch nie gut und es wird zumindest im Internet nur gemeckert. So ist zumindest der Eindruck. Trek am Dienstag gefällt mir auch deshalb so gut, weil ihr nicht einfach nur kritisiert, sondern ausgewogen bewertet und auch immer die positiven Aspekte ausarbeitet…

    1. Sebastian

      Mahlzeit Torsten,

      es freut uns sehr zu lesen, dass Du uns ausgewogen findest. Darüber machen wir uns manchmal schon Gedanken! Zu Deinem Kommentar noch drei Punkte, ohne zu viel uns selbst zu spoilern…

      1. Die schiere Existenz neuer Trek-Inhalte bedeutet nicht, dass man es automatisch gut finden muss. Es sollte doch auch noch den persönlichen Geschmack treffen. Gerade bei dem heutigen, übergroßen Angebot an Filmen, Bücher, Serien etc. muss ich wählerisch sein. Wenn ich etwas anderes als das subjektiv Beste konsumiere, verschwende ich meine kostbare und seltene Freizeit.

      2. Es ist nicht toxisch, wenn man äußert, dass einem etwas nicht gefällt. Das ist einfach nur Meinung. Diese Dinge gleichzusetzen lehne ich genau so ab wie den „Kanon-Begriffs-Missbrauch“, den wir ihn in der heutigen Sendung thematisieren. Es ist wunderbar, dass es Gut-Finder und Schlecht-Finder gibt. Toxisch wird es erst dann, wenn die eine Gruppe die andere nicht stehenlassen kann und für ihre Meinung angreift.

      3. Zu unserer Vorgehensweise mit Trek seit 2009 sagen wir vielleicht schon bald Konkreteres.

      Schönen Restsonntag Dir,
      Sebastian

    2. Yvonne

      Hallo Torsten,
      dass Diskussionen schnell toxisch werden im Netz, ist ja kein ST Phänomen und begründetes Meckern (das machen Sebastian und Simon) ist was anderes als draufkloppen, weil es nicht den Erwartungen entspricht.
      Ich persönlich mag die Abrams Filme ganz gern, mir machen sie Spaß. Ich kann sie aber unabhängig von TOS sehen als das, was sie sind: Kinder ihrer Zeit mit Anpassungen in Tonalität und Charakteren, die dem heutigen Geschmack entsprechen. Für mich sind sie keine Alternative Zeitlinie, was Abrams behauptet, sondern eine andere Serie.
      PICARD hingegen … macht mich traurig.
      Auf die Besprechungen bin ich auch sehr gespannt, bzw die Ankündigung dazu, die vielleicht demnächst kommen wird.
      Schönen Sonntag noch
      Yvonne

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  2. Yvonne

    Huch, da hab ich aber nicht schlecht geguckt, als ich bei Spotify unvermittelt eine neue Folge von euch sah. Das ist tatsächlich der erste eurer Frühschoppen, den ich höre, noch dazu direkt zur Veröffentlichung.

    Was Trennungskultur vs Sammelwut angeht, hab ich das Ausmisten gezwungenermaßen gelernt, seit ich bei meinen Eltern vor 14 Jahren ausgezogen bin. Auf 32qm ohne Keller stößt man automatisch schnell an Grenzen und ich habe Manga und Anime gesammelt, also auch etwas, das viel Platz verschlingt.
    Als ich auf 62qm gezogen bin, war zu befürchten, es würde schlimme Ausmaße annehmen. Aber da ich noch immer etwa zweimal im Jahr alles durchgehe und ausrümple (Medien, Klamotten, Krimskrams), besitze ich heute deutlich weniger als bei meinem Umzug in die große Wohnung. Ich behalte an Medien nichts, von dem ich sicher bin, dass ich es kein zweites Mal nutze und dem ich mich nicht emotional verbunden fühle (was selten vorkommt). Durch Streaming sind automatisch viele DVDs rausgeflogen. Bücher kaufe ich immer häufiger als ebook, so sammelt sich weniger neu an.
    Dieses Sammeln fürs Alter, wie Sebastian es sagte, verstehe ich überhaupt nicht. Wenn ich dann noch Interesse dran habe, kauf ich es halt nach, muss es aber nicht 40 Jahre mitschleppen.

    Von Trekkies hab ich auch nur den Trailer gesehen und finde ihn milde gesagt denunzierend. Ich kenne das ST Fandom nicht besonders gut und war nie auf einer Convention. Aber ich kenne Anime/Manga Conventions und auch die öffentliche Darstellung von Fans, die in ähnlicher Art erfolgte und teilweise noch immer erfolgt. Im Grunde – wie ihr es sagt – wird hier eine Freakshow gezeigt, etwas, worüber sich Leute lustig machen können, was aber auch ihr Bild von ST Fans oder Convention-Gängern prägt. Kein Wunder, dass ihr beide den Begriff Trekkie für euch ablehnt, wenn er mit etwas in Zusammenhang gebracht wird mit dem ihr euch nicht identifiziert. Ein durchschnittlicher Fan fühlt sich in diesem Film sicher nicht angesprochen. Was sich Sat1 und Denise dabei gedacht haben, von Geld abgesehen, fragt sich wirklich.

    Zur Eingangsfrage von Jan mit den Beispielen: ich finde nichts Schlimmes oder Übertriebenes daran, sich für Veranstaltungen in selbstgemachte Kostüme zu werfen, oder Fanart oder Fanfiction zu kreieren oder zu lesen. Es kommt mM nach auf den eigenen Umgang damit an. Verliere ich mich völlig darin, wird die Fantasie zur Realität, fängt man unter Fans an, sich an die Gurgel zu gehen, nur weil ein Streifen falsch sitzt oder man für eine bestimmte Nische schreibt/zeichnet, die im Fandom verpönt oder unbequem oder nicht nachvollziehbar für andere ist – auch sich lustig machen gehört dazu -, dann haben wir ein Problem. Wir lieben doch alle ST auf unsere Weise und ST versucht immer wieder Toleranz zu vermitteln. Also sollten wir selbige auch untereinander zeigen. Ansonsten kann ich euch beiden nur zustimmen. Verallgemeinerung ist schön einfach, sonst müsste man sich ja drüber Gedanken machen. Und ich hoffe auch, dass durch die Nerdkultur sowas endlich mal ausstirbt.

    Simons Einstellung von „zu Gast in einer Welt/in einem Franchise“ finde ich richtig schön. Steht auch in einem wohltuenden Kontrast zur heute oftmals geäußerten Meinung, dass die Macher sich gefälligst der lauten Meinung zu beugen haben. Mal ehrlich, wie langweilig wäre das denn? Wo bleibt da die Überraschung, das einzigartige der Autoren und Regisseure? Ich selbst fand die Episode 9 von Star Wars zumindest unterhaltsam, vor allem nach der verhunzten 8 (ich meine hier nicht die Technikerin, die zwar zu viel Screentime hat, aber mich nur gewundert hat). Soweit man sein Hirn ausschaltet und auf sämtliche Logik verzichtet sowie eigentlich nötiges Foreshadowing bei Seite lässt und die Charaktere zwingt Dinge zu tun, die sich unnatürlich anfühlen. Vielleicht hatte ich nach der 8 auch so geringe Ansprüche, dass es schon irgendwie passte und ich bin nicht mal Fan.

    Euer letztes Thema spricht mir aus der Seele. Ich mag düstere und schwere Filme und Serien. Aber es gibt seit 5-10 Jahren kaum etwas anderes und das geht mir gerade bei Serien unfassbar auf die Nerven. Insbesondere, da es abgesehen von Krimiserien und Comedy-Lachband-Serien, deren Zeit bei mir abgelaufen ist, praktisch nichts episodisches gibt. Alles muss zwingend epochal und staffelumspannend sein, düster ist der heutige Normalton, Protagonisten erinnern an FilmNoir. Ich mag das nicht mehr sehen.

    Vielen Dank für diese schöne Folge, das hat großen Spaß gemacht ☺️ wöchentlich fänd ich zu viel, aber einmal im Monat, wenn ihr wieder mit Themen aufgeladen seid, sehr gern.

    Liebe Grüße und schönen Sonntag noch!
    Yvonne

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  3. Kleiner Bruder

    Hallo zusammen!
    Kanon und Geschmack – das ist eine durchaus schwierige Frage. Nehmen wir mal an, da gibt es eine Action – Serie mit Humor und Tiefgang, die mir gefällt. Damit verbinde ich nostalgische Gefühle, es ist eine Art zweite Heimat. Nun kann es sein, dass ein Film zur Serie gemacht wird, der mir nicht gefällt. Da habe ich dann die Wahl, mich entweder zu beschweren oder diesen Film zu ignorieren. Gibt schließlich Wichtigeres zu tun.
    Es kann aber auch sein, dass in dem Film Dinge, die für den Serienkosmos wichtig und für die Serie stilbildend waren, einfach total ignoriert werden. Da fühle ich mich schon ein wenig vera….lbert. Oder es kommen Dinge vor, Verhaltensweisen vielleicht, die sind nicht nur nicht typisch für meine Lieblingsserie, mit denen möchte ich auch nicht in Verbindung gebracht werden. Wie Ihr gesagt habt, es beschädigt die Marke. Mit anderen Worten, die emotionale Reaktion ist noch einmal eine ganz andere. Hier loszulassen erfordert wohl eine ganz starke Persönlichkeit.
    Ganz nebenbei fand ich den siebten Star Wars Film am schlimmsten, weil er das Ende vom sechsten Film einfach so total auf den Kopf gestellt hat. Nicht nur das, es war zum größten Teil eine Kopie vom Vierten. Und unsereins darf sich zusammenreimen, was in der Zwischenzeit passiert ist. Na danke.
    Der Nikolaus/Weihnachtsmann ist meines Wissens nach ein kirchlich angepinselter Donnergott aus der nordischen Mythologie, den man den armen Heiden nicht nehmen wollte oder konnte. Sonst wären die wohl keine „Christen“ geworden.
    Das waren nur mal meine 5 Cents so zwischendurch, bei eurem Tempo komme ich gerade nicht so recht hinterher 😅.

  4. Chris

    Trekkies war in Teilen die Freakshow, die auch die Conberichte aus der Zeit vor Parviz Khosrawi, der zwar auch die optisch interessanteren Fans vor die Kamera geholt hat, denen aber auf Augenhohe begegnet ist und sie nicht vorführt.
    Es wird eine Familie vorgestellt, die ihren Bulli zu einem Shuttle umgebaut hat, ein Zahnarzt, dessen Praxis als Raumstation eingerichtet ist, eine Frau, die sich auf der Arbeit als Commander anreden lässt und in TNG-Uniform als Geschworene im Gericht saß, aber es kommen auch andere Fans zu Wort, die sich einfach freuen ihre Stars auf der Con zu sehen oder dort gleichgesinnte zu treffen mit denen sie sich austauschen können.

    Genaugenommen ist Kanon doch nichts anderes als der Geschmack des Franchisesbosses.
    Der Begriff leitet sich ja von der Bibel ab, bei der ca 400 n.Chr. festgelegt wurde, welche Inhalte im Sinne der Kirche sind und aufgenommen werden sollen und was dem wiederspricht und unter den Tisch fällt.
    Genauso hat Roddenberry gesagt es zählen nur die Live-Action-Serien und Filme und nicht TAS.
    Für Lukas gehörte das Expended Universe dazu – für Disney nicht.
    Bei den Superheldencomics gibt es so krude Regelungen wie: alles vor Band 500 fällt weg, das von 500-1000 zählt, wenn es nicht widersprüchlich ist zu dem ab Band 1000 wo alles zählt.
    Es ist also nicht zwingend, dass jedes Produkt Teil des Kanons ist, aber es dort herausnehmen ist nunmal die Entscheidung der Markeninhaber und (leider?) nicht der Fans.

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  5. Irina

    Danke! Danke! Danke!
    Wir sind auch gerade am renovieren (ohne Umzug) und ich finde Dinge …. da kannste nur mit dem Kopf schütteln. Aber vieles kann ich einfach eben nicht wegwerfen. Für unseren Sohn haben wir die Kisten aber beschriftet und ein „kann eigentlich weg“ dazu notiert – für den Fall der Fälle.
    Danke auch für die Sache mit dem Fußball! Ihr habt mir wie so oft aus dem Herzen gesprochen!

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  6. Jan (@ParanoyerTweets)

    Hallo Leute!

    Ich hätte ja nicht gedacht, dass ihr auch noch den ersten Teil meiner Frage aufnehmt. Wäre doch nicht nötig gewesen. 😉 Und auch cool, dass ihr Fragen von mir beantwortet, die ich gar nicht gestellt habe. 😀

    Ich glaube aber, ich muss etwas richtigstellen, weil es so wie ich es formuliert habe, wohl etwas schärfer rüberkam, als es sollte. Auf jeden Fall möchte ich klarstellen, dass ich Fans, die voll in etwas aufgehen, voll in Ordnung finde. Meine Formulierungen und mein Herausstellen der für mich seltsamsten Charaktere in der Doku sind dem geschuldet, als was ich mich ja auch bei Twitter bezeichne: ein Realonerd. Ich wäre einfach viel zu faul, um klingonisch zu lernen und wüsste ehrlich gesagt auch nicht, was mir das bringen sollte (wenn ich auch, sagen wir mal, norwegisch lernen könnte). Ich mag das meiste Merchandise nicht und würde auch kein Geld für eine (soweit ich mich erinnere) recht schmucklose Requisite ausgeben. Und der Junge, der sich ernsthaft über minimale „Fehler“ an einer von einer anderen Person (!) für ihn maßgeschneiderten (!!) Uniform stört, geht gar nicht. Das ist dem auch besprochenen toxischen Fandom schon zu nah – nur der ist Fan, der so oder so ist oder dies oder jenes weiß. Das waren die Dinge, die ich damals aus „Trekkies“ mitgenommen habe – wenn jegliches Maß verloren geht, kann das nicht gut sein. Natürlich gab es auch genug schöne, erbauliche Gegenbeispiele (die Star Trek-Zahnarztpraxis! OMG!) und ich selbst weiß ja auch viel zu viel über „Star Trek“ – jedenfalls aus der Perspektive des Nicht-Fans – , bin also auch so einer dieser „Spinner“. (Fun Fact: In der Schule, so ab Klasse 7 vielleicht, galt man auch in den 1990ern noch als solcher, wenn man „Star Trek“ auch nur erwähnte.)

    Lange Rede, kurzer Sinn: wenn ich durch meine Frage und vor allem durch die Art und Weise, wie ich sie stellte bei irgendjemanden unangenehme Gefühle ausgelöst habe, tut es mir aufrichtig leid. Ich hätte mich wohl besser ausdrücken können. Aber wie immer ein großer Dank an Simon und Sebastian, die das Ganze gerettet haben.

  7. Amal

    Hey Boys.

    Vielen Dank für den Frühschoppen. Ich hätte was zu Simons Thema:
    Ich bin vor 3 Jahren mit Kindern und Frau von Deutschland nach Portugal gezogen und habe ebenfalls die Gelegenheit zum Ausmisten genutzt. Immerhin reden wir hier von ehemals zwei Hausständen (sagt man das so?) und Spielzeug von zwei Kids. Am End hatten wir exakt 7 Europaletten mit Zeug übrig. Darin enthalten war ein Schrank, Kühlschrank, unsere Räder und ein Bett.
    Auch mir hat es wirklich gut getan, mich von etlichen Dingen zu trennen, auch wenn ich vorab wirklich Schiss hatte. Das Gefühl ist wirklich so wie Ihr es in Worte gefasst habt: man denkt, man wirft einen Teil von sich selbst weg. Das ist aber meiner Meinung völliger Käse.
    Übrigens hatte auch meine Mutter noch etliches von mir im Keller, das kam alles weg, bis auf die 1701D Luftmatratze, die jetzt hier unten in der Garage liegt 🙂 Ein geiles Ding, übrigens….

    Hugs
    Amal

  8. Don

    An diese Schreinemakers-Ausgabe kann ich mich erinnern.
    James Doohan wirkte leicht angeheitert und fing dann einen Streit an, dass er es war, der die klingonische Sprache erfand (was bei einigen Begriffen wohl auch stimmte, wie ich irgendwo las).

    Und diesen berüchtigten Gamescom-Beitrag hatte ein ehemaliger Mitschüler von mir (zwei Klassenstufen drüber) gemacht.

    Bzgl. Canon:
    Dieses Fass hat ja der große Vogel der Galaxis himself aufgemacht, deshalb wundert es mich nicht, dass viele Star-Trek-Fans es ihm gleichtun.
    Ich persönlich mache da durchaus einen Unterschied:
    Ich mag Star Trek V überhaupt nicht, habe aber (anders als GR) kein Problem damit, den Film als Canon zu akzeptieren.

    Wo Simon „Batman und Robin“ anspricht: Ich weiß, ich bin da ziemlich alleine, aber ich fand von den Christopher-Reeve-Superman-Filmen den dritten am besten, weil sich Superman da so herrlich „out of character“ benahm! 😀

    btw: Ich liebe Ingmar-Bergman-Filme!

  9. Mister Incredible

    Moin zusammen,

    Auf 12 Umzüge habe ich es bis jetzt gebracht. 5 davon hat ein großes Einzelhandelsunternehmen bezahlt und organisiert, für das ich einst tätig war. Versetzungsbedingte Umzüge eben. Wenn ein Umzugsunternehmen alles einpackt, findet man nichts wieder. Ist ja nicht egal, ob Wohnzimmernippes oder Tischlampe gesucht wird in den Kisten.

    Der letzte Umzug beinhaltete etwa 100 bis 110 Umzugskartons. Man schleppt zuviel von A nach B. Definitiv. Der letzte Umzug (vor Erdmöbel) soll 2025 nach Kiel gehen, in den Ruhestand. Ich habe mir vorgenommen, spätestens ein Jahr vor dem Termin damit zu beginnen, die Restmülltonne aufzufüllen. Mal sehen ob ich es schaffe. Die emotionalen Bindungen an all das Zeugs können schon mächtige Hindernisse sein.

    Schreinemakers fand ich immer ein No Go. Die war mir zu schräg, wie Privatfernsehen sowieso. Dass bei diesen Sendern Star Trek Fans als Freaks gezeigt wurden, wundert mich nicht, denn reißerisch muss es ja bei denen immer sein. Kanon oder nicht Kanon… undank Asocial Media scheinen heute nur noch in einer eigenen Realität zu leben, Schwarzweißdenken inklusive. Entweder Daumen hoch oder runter, dazwischen existiert nichts mehr. Nuancen? Grautöne? Wozu noch differenzieren, wer nicht für mich ist, ist gegen mich. Das Ganze Dilemma offenbart sich in der Radikalisierung gesellschaftlich wie politisch.

    Kunst und Filmkunst… nun, ich gucke hin und dann werde ich bemerken, ob ich damit was anfangen kann. Ich habe nicht den Drang, alles zu verstehen, gar gut zu finden oder einen Sinn zu sehen. Aus dem Guggenheimmuseum in Bilbao war ich schnell wieder draußen. Ich denke, inzwischen habe ich eine Allergie gegen „Installationen“. Sperrmüll in großen Hallen und schwupps, bekommt das Ganze einen unschätzbaren Wert? Ja, man kann es so oder so sehen, aber ich denke, eine gewisse Portion Verarschung kann gelegentlich dabei sein. Als ich einst den berühmten „Stuhl mit Fett“ sah, wurde mir schlecht. Ist das Kunst oder kann das weg? Ich meine, jeder sollte allein in seinem Kopf die Kunst für sich definieren. Agyptisches Museum, Alte Meister im Rijksmuseum, her damit! Und wie schön, dass wir immer die Wahl haben, bereit zu sein sich überraschen oder sonstwie berühren zu lassen. Kunst frei leben zu können, daran bemisst sich auch der Zustand einer Demokratie.

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