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3. Mai 1993:
Nachdem sich Bill hat breitschlagen lassen, in Beverlys Theater-AG mitzuwirken, widerfahren ihm Dinge, die er sonst nur von Entführungen durch extradimensionale Wesen kennt: Nervosität, Augenringe, Verfolgungswahn und Zauselfrise. In der finstersten Nervenheilanstalt des 24. Jahrhunderts wird Schauspiel zur Außenmission – und Außenmission zur Folterkammer. Es ist zum „Verrückt“-Werden!
In Deutschland: Phantasie oder Wahrheit?, ausgestrahlt am 15. Juni 1994.
Ist nicht unbedingt meine liebste Folge, ist aber auch nicht schlecht. So eine Folge kann man mal machen, man sollte sie nur nicht zu oft gucken.
Liebe Taderiche,
nun bin ich euch arg gram ☹.
Natürlich nicht, aber ich finde ihr geht mit der Episode echt zu hart ins Gericht. Sie war 1994 damals auf Sat1 eine meiner Lieblingsfolgen, sie ist es bei jedem Rewatch gewesen und sie war es auch gestern zur Vorbereitung auf eure Besprechung.
Selbstverständlich war mir auch 1994, als 13-jähriger Knirps gewahr, dass sich bei dieser Art von Folgen nie die eigentliche Serienrealität nachhaltig verändern wird. Das widerspräche auch jeglichen Erzählkonventionen, in denen fiktive Handlungen ja in sich schlüssig und nachvollziehbar bleiben müssen. Sonst könnte man ja in der nächsten Woche auch einfach Steinzeitmenschen auf Vulkan marodieren lassen oder besagte Stachelfische aus der Episode begännen plötzlich zu labern. Was mich an diesen Art von Episoden, und nicht nur bei Star Trek, immer faszinierte, war immer der Weg hin zur rationalen Aufklärung und auch boten und bieten solche Episoden immer sehr gut die Möglichkeit mit visuellen Stilmitteln zu spielen und fühlten sich daher immer auch etwas frischer an, auch und gerade, wenn sie in späteren Staffeln kamen.
Was Ihr also der Folge ein wenig ankreidet finde ich ja gerade spannend und lebendig.
Es soll ja auch nicht darum gehen, zu glauben, dass Riker sich für immer nun in einem inneren Zweikampf mit sich selbst befindet was wahr und was falsch ist. Sondern einfach darum, was sich dahinter verbirgt. Da gebe ich aber ausnahmslos recht, die Motive der Stachelfischconaisseure sind wirklich wirr und großspurig.
Eine letzte Bemerkung noch zum Uncanny-Worf. Mir ging das exakt so, wie dem lieben Sebastian. Und zwar auch schon bei der Erstausstrahlung, ich glaub es sind zwei Dinge, die dieses Unbehagen auslösen.
Erstens wäre da die unangenehme Nahaufnahme von Worfs Gesicht, die ein wenig zu lang dauert. Und zweitens und noch viel wichtiger, zumindest wenn ich mich richtig erinnere….die völlige Stille. Es ist nur Worfs Gesicht, ohne jegliche große Mimik und Stille um uns und den wirren Bill. Ich glaub, das löste dieses Unbehagen aus.
Jetzt bin ich Dummbatz mal gespannt, was da am Freitag kommt, denn der akustische Teaser am Ende der Episode ließ mich so verwirrt zurück, wie unseren lieben Bill die ganzen Ereignisse, in dieser Woche.
Weiter so.
Hallo Simon und Sebastian,
ich löse mal die Melodie am Ende der Besprechung auf.
Und zwar ist das der Soundtrack von „Einer flog über das Kuckucksnest“. Die Melodie hört man im Film nachdem der Häuptling aus der Psychiatrie ausbricht. Glück für Riker, dass er es nicht mit der sadistischen Schwester Rached zu tun bekam. Ansonsten würde ich den Daumen für diese Folge sogar noch nach oben geben.
Natürlich werden hier sämtliche Klischees und Ängste über das Verrücktsein und über die geschlossene Anstalt abgefeuert. Es war immer Jonathan Frakes wunsch so eine Rolle in TNG zu spielen.
Ich finde, das hat er gut gemacht. Für die 90er Jahre ist diese Folge nicht schlecht.
Danke für euren schönen Podcast. Diese Folge kann man sich dank unseres Bill immer wieder anhören!😅
Gruß Alexander
Hi Alexander und danke für die Aufklärung. Hab ich also mal gar nix geschnallt 😉
Diese Folge bekommt von mir den Landarzt mit Sternchen. Die ist einfach gut gelungen und ich gucke die einfach immernoch gerne. Eure Kritikpunkte finde ich zum Teil nachvollziehbar, aber sie wiegen für mich nicht so schwer.
Das war wieder eine der Folgen, bei denen ich zu Beginn der Besprechung Sorge hatte, dass ich vergessen habe, sie mir anzugucken. Erst als das Theaterstück erwähnt wurde, wusste ich, in welcher Folge wir sind 😉
Das ist recht erstaunlich, weil das ja schon eine Folge ist, die man sich merkt.
Solide Unterhaltung würde ich sagen.
Hallo an alle „Neurodiversen“!
Tolles Wort, sollte im Duden stehen. Das Wort „crazy“ ist hier aber wohl im Kontext des Stückes zu sehen, dass doch eher an die Zeit Mitte des 20.Jahrhunderts erinnert. Und das war schon fortschrittlich im Gegensatz zu früheren Jahrhunderten.
Ich befürchte nur, dass Riker immer noch in der Traumwelt gefangen ist. Denn wenn der Einsatz erst nach der Aufführung stattfinden sollte, warum stehen dann noch die Kulissen? War er überhaupt auf dem Planeten? Hätten die nach „strategischen Informationen“ gesucht, dann hätten sie doch eher fragen sollen: „Ist ja interessant, dieses „Raumschiff“, von dem sie da erzählen. Wie funktioniert es denn eigentlich? Und wer ist da mit Ihnen an Bord, wen sehen Sie da?“
War vielleicht schon die ganze Rettungsmission ein Hirngespinst?
Es gibt da diesen anderen Film mit falschen Erinnerungen, „Total Recall“ mit Arnold Schwarzenegger (eine andere Fassung gibt es meines Wissens nach nicht!). Da ist am Ende klar, dass er noch in der Traumwelt ist, denn so wie gezeigt kann das auf dem Mars nicht funktionieren. Leider sehen wir auch hier nicht, wie der Held in die Realität zurückkehrt, und wie er von seiner Frau empfangen wird. Könnte noch mal eine eigene Geschichte werden.
Dramatisch, vielleicht auch gut gespielt, aber leider ohne Hand und Fuß und ohne Bedeutung für das „Star Trek Universum“. Da hätte ich Frakes mehr gewünscht.
Ganz so eindeutig, wie Du es kolportierst, ist es aber in „Total Recall“ nun nicht. Es ist halt nur eine der Möglichkeiten.
Weiß ich doch. Es ist schon im Originalroman so beabsichtigt, dass das unklar bleibt, und im Film wird es auch nicht gesagt. Nur, dass der Mars mit Hau Ruck eine atembare Atmosphäre bekommt, das ist pure Fantasy. Und ich neige dann doch so ein bisschen zur Hard SF.
Hey, kurze Bemerkung zur Einordnung der political correctness: Wenn ich mich recht erinnere war das zu dieser Zeit im Diskurs so ein Argument, dass das mit der political correctness gerade „übertrieben wird“, so als aktuelle Strömung, und dass das dann wieder abebbt, wenn diese Welle vorbei ist. So gesehen könnte das als Blick in die Zukunft aus dieser Sicht so gedeutet werden, dass sich das nicht „durchsetzt.“ Aus heutiger Sicht eher ein wenig ein Schmunzler, analog zu Leuten, die dachten, „dieses Internet“ ist nur ne Mode.
Hallo zusammen
Ich finde die Episode zwar gelungen und innere Bilder wie das Bullauge sind untrennbar damit verbunden, aber sie hat auch ihre Längen und naja… nach wie vor ok für mich.
Stimmt schon, die Parallelen zu Schisms liegen irgendwie auf der Hand.
Worfs Gesicht: ich weiss nicht, irgendwie scheinen in dieser Szene einige Stellen rötlich, z.B. bei der Augenbraue auf der von uns aus gesehen linken Seite . Oder ist das immer so? 🙂
Lg Roger
Moin zusammen,
Diese Besprechung hat mir wieder mal viel Spaß gemacht. Mehr als die Episode selbst. Erst mal vielen Dank für das kompetente Sezieren und Analysieren dieser Folge. Ihr werdet immer besser und nehmt die Dinge inzwischen so gekonnt auseinander, dass es eine Freude ist. Beim gucken egal welchen filmischen Werkes werden Emotionen getriggert, erscheint diese oder jene Handlung mal mehr oder mal weniger stimmig, aber Ihr versteht es diese Stolpersteine komplett aus dem lehmigen Boden zu zerren und von vielen Seiten zu beleuchten, super.
Ich hab mich echt nicht auf die Episode gefreut und dachte nur „Auwei, jetzt kommt das Irrenhaus-Glassplitter-Ding.“ Wie wahr: Riker könnte gegen jeden anderen Charakter getauscht werden. Und nach der xten „Überraschung“, dass das real Geglaubte doch irreal war, verliert der Effekt seine Wirkung. Zweimal ineinander verschachtelt mag das gehen, wie zu Beginn von „First Contact“ (Kinofilm), aber nicht so unendlich oft wie hier. Dazu kommt, dass wir meisterhafte Scharaden bereits kennen, mir fallen „Gaslicht“ oder „Wiegenlied für eine Leiche“ … Hush, hush, sweet Cbarlotte, ein. Dagegen kommt diese TNG Episode nicht an. Eine der Folgen, die bei zukünftigen Rewatches ausgelassen werden.
Bezüglich der Subtitles auf Deutsch wundere ich mich schon länger. Meine Mutter hab ich inzwischen zu einem Fan gemacht, und sie findet Original mit Unrertiteln besser als deutsche Synchro. So haben wir letztes Wochenende Kinofilme 4, 5, 6 geguckt und einige Borg-Folgen TNG. Die Übersetzungen sind extrem steril, Spocks Zynismus verschwindet vollständig, sogar massenhaft falsche Übersetzungen. „We could hit the warp core“ wurde zu „wir könnten den Warpkern erhitzen.“ Sorry, heat vs hit… benutzen denn Übersetzer kein Script? Absurd wurde wurde es bei der Annäherung eines Borgschiffs. „Cubical“ wurde zu „Kabine“… och nee, das kann doch nicht wahr sein.
Habt Ihe eine Ahnung, wer die Untertitel textet und wer solche Klopper da rein haut? Und wieso das nicht korrekturgelesen wird? Irgendwie könnte man sagen, dass hier das Werk beschädigt wird, wenn solche eklatanten Fehler unentdeckt bleiben.
Guten Tag,
als Riker am Schluss die Kulissen wegräumen will, sagt Beverly (zumindest in der Synchro): Das räumen später die Kulissenbauer weg. Und da … mach ich mir so meine Gedanken.
Wie groß wird die Teileinheit der Kulissenbauer auf dem Schiff wohl sein? Drei oder vier gut ausgebildete, stämmige Lastenschlepper. Ausgebildet auf der Academy. Mindestens 3 Jahre mussten sie dort erst die Tafelkreide vom Hausmeister holen, später die Aula bestuhlen und am Schluss durften sie in der Shakespeare Theater AG die Matte Paintings rumschieben. Die besten drei eines jeden Jahrgangs schaffen es dann auf ein Starfleet Raumschiff. Und da ist einiges zu tun. 10Vorne muss ständig umdekoriert werden. Der Besprechungsraum, der Maschinenraum, die Quartiere … ständig wird umgeräumt.
Aber Moment. Da kommt mir ein gar krauseliger Gedanke. Was, wenn die Kulissenbauer mehr sind als sie vorgeben? Was, wenn Sie ständig die Pappmaché Landschaften für die Crew aufbauen? Die sehen sich doch immer wieder ähnlich… Und manche Alienstädte … die sehen doch alle aus, wie das Haus von Mistress Beata. Also immer wieder die gleiche Kulisse.
Und unsere tapfere Crew denkt, sie wäre auf Außenmission. Ich meine, dass ständige Overacting seit den 60´er Jahren erinnert doch manchmal stark an die Insassen eines, naja … Sanatoriums.
Soll heißen, bewacht von einer Future-Ikea-gestählten Kaste von Kulissenbauern fristet ein Häufchen Irrer ein Dasein im Glauben, sie wären eine Raumschiffcrew. Und sie werden dabei gefilmt. Und wenn mal jemand in den Löffel spricht ist das auch nicht schlimm.
Und Beverly weiß als Einzige bescheid…
Ohoh, ich möchte diese Gedanken nicht mehr. Bitte operiert mir diesen Unsinn aus dem Kopf. Ich dreh sonst noch durch.
Grüße
Total schräg das Riker alleine auf den Chaos Planeten soll, Als 1 Off, der Flaggschiffes?
War er wohl auch nicht. Das war alles nur ein böser Traum, bis hin zum eigenhändigen wegräumen der Kulissen. Mit „Traum“ lässt sich so ziemlich alles erklären, was in den letzten Jahren als Star Trek herausgekommen ist. Picard träumt ja schon, seit er in den Nexus geraten ist. Das ist auch die einzig mögliche Erklärung für die aktuelle Staffel „Picard“.
„Viel schlimmer – das war Science Fiction!“
😂
Dann also doch lieber Märchen von übermorgen.
Wenns wenigstens das wäre…
Ein Blick in den Veranstaltungskalender der Enterprise D verrät, warum Rikers Theaterstück in den „Kleinen Saal“ verlegt wurde.
Es gab nicht nur das besagte Streichquartett und Worfs Tai Chi Kurs, sondern in dieser Woche wurde im Zehn Vorne auch die Lange Star Wars Filmwoche fortgesetzt, inklusive der Erstaufführung von Episode XXIV, auf die besonders die Crew der Lower Decks schon gespannt gewartet hatten.
Und außerdem hatte es sich durchgesetzt, dass jeder als Schleimer gilt, der das Stück des Ersten Offiziers besucht. Alles Claqueure!
Hallo!
Obwohl ich „Frame of Mind“ mag, kann ich die Kritik nachvollziehen. Das Fazit am Ende finde ich aber nicht hundertprozentig schlüssig.
Sebastian, du sagst:
1. Wir erfahren in „Frame of Mind“ nichts über Bill, sein Charakter wird nicht vertieft.
Da stimme ich dir zu! Dann meinst du aber im selben Satz:
2. Diese Story hätte man ebenso gut mit jedem anderen TNG-Hauptcharakter schreiben können.
Deiner zweiten Aussage widerspreche ich! Data hat zwar auch die eine oder andere Fehlfunktion oder wird manipuliert. Trotzdem kann ich mir schwerlich vorstellen, dass er in eine psychiatrische Einrichtung eingeliefert wird. Ich finde außerdem, dass es zwei verschiedene Aspekte sind, die separat behandelt werden sollten. Dein zweiter Punkt trifft darüber hinaus auf viele Star Trek-Folgen zu, auch auf solche, die ihr mit „Daumen hoch“ bewertet habt. Zwei Beispiele:
1. Beispiel: „Remember Me / Das Experiment“
Wesley sperrt während eines Experimentes im Maschinenraum seine Mutter Beverly versehentlich in eine Warp-Blase. Sie merkt davon zuerst nichts und befindet sich in der Blase auf einer Enterprise, welche in einer Art abgeschlossenem Mini-Universum existiert. Dort verschwinden nacheinander sämtliche Personen spurlos. Zum Schluss steht Beverly allein auf der Brücke, als die Warp-Blase und damit das Mini-Universum kollabiert. Im letzten Moment gelingt es Wesley mithilfe des Reisenden, sie zu befreien und es gibt ein Happy End.
Die Dramatik und Fallhöhe dieser Folge entsteht aus der Gefahr für Beverly. Sie steht im Vordergrund, schwebt in Lebensgefahr und muss gerettet werden. Wenn eine Lieutenant Callaway in der Blase gefangen gewesen wäre, hätte die Crew vielleicht nicht den Reisenden bemüht, um sie zu retten. Allerdings finde ich, dass durchaus auch eine andere Hauptfigur im Zentrum hätte stehen können! Wäre die Story grundlegend anders verlaufen, wenn Bill oder Jean in der Blase gefangen und in Lebensgefahr gewesen wäre? Ich denke nicht! Bill ist für Wesley wie ein großer Bruder, während Jean einen Vaterersatz für ihn darstellt. Die Dramatik und die Fallhöhe wären genauso hoch gewesen wie bei Beverly.
In eurem Podcast zu „Remember Me“ bestätigt ihr das und sagt gleich am Anfang:
„Im Prinzip hätte man die Folge leicht umstricken können und über jeden der Charaktere erzählen können. Es ist zwar eine Beverly-Folge, die wir hier sehen, aber die Umstände, die dort passieren, bedingen nicht zwingend, dass es Beverly sein muss, der das passiert.“
2. Beispiel: „The Outcast / Verbotene Liebe“
Die Enterprise-Crew arbeitet mit Personen der als „androgyn“ beschriebenen Spezies namens J’naii zusammen, um ein verschwundenes Shuttle samt Besatzung zu bergen. Bill bekommt den Auftrag, diese Mission gemeinsam mit einer J’naii-Person namens Soren zu bestreiten. Währenddessen verlieben sich die beiden ineinander.
Auf diese Folge trifft meiner Meinung nach genau das zu, was ihr über „Remember Me“ gesagt habt: Es ist zwar eine Bill- Folge, aber es hätte auch ein anderer Hauptcharakter sein können. Es gibt nichts, was seine Hauptrolle an der Seite von Soren in der Story zwingend erfordert. Er bekommt die Mission, weil er der Erste Offizier ist und sehr gut Shuttles fliegen kann. Seine Kolleginnen und Kollegen besitzen aber auch hohe Offiziersränge und werden wöchentlich auf Missionen geschickt! Auch sie verlieben sich in anderen Episoden in Nebencharaktere! Auch Data und Geordi können Shuttles fliegen und haben das zu diesem Zeitpunkt mehrfach getan (zumindest Data in „The Most Toys“ und in „The Ensings of Command“)! Data ist bestimmt kein schlechterer Pilot als Bill.
Ich finde sogar, dass Data für die Romanze mit Soren viel besser geeignet ist als Bill, weil er interessante Gemeinsamkeiten mit ihr hat:
Er ist der einzige Föderations-Androide und musste selbst schon Unterdrückung und Rassismus erfahren (Bruce Maddox in „The Measure of a Man“, Kivas Fajo in „The Most Toys“, Christopher Hobson in „Redemption II“). Außerdem ist Data als Wissenschaftler immer auf der Suche nach neuen Erfahrungen. Er hat auch schon mal eine Frau kennengelernt, die wegen seiner Androidenhaftigkeit fasziniert von ihm war, und zwar die technikbegeisterte Kolonistin Ard’rian in „The Ensigns of Command“. Soren ist Pilotin und hätte in ähnlicher Weise auf ihn stehen können. Und eine ernsthafte Romanze hätte außerdem einen Meilenstein in Datas Entwicklung dargestellt.
Bills Vergangenheit mit seiner verstorbenen Mutter Betty und dem schwierigen Verhältnis zu seinem Vater Kyle oder andere persönliche Details aus seinem Leben spielen auch in „The Outcast“ keine Rolle und sein Charakter wird nicht vertieft. Der Bill Riker in der Vorgängerfolge „Ethics / Die Operation“ ist derselbe Bill Riker wie in der Nachfolgerepisode „Cause and Effect / Déjà Vu“. Er verändert sich durch die Beziehung zu Soren nicht nachhaltig.
Obwohl eure beiden Kritikpunkte „Wir erfahren nichts über die Enterprise-Hauptfigur, ihr Charakter wird nicht vertieft.“ und „Diese Story hätte man ebenso gut mit jedem anderen TNG-Hauptcharakter schreiben können.“ auch auf „Remember Me“ und „The Outcast“ zutreffen, habt ihr diese Folgen jeweils mit „Daumen hoch“ bewertet.
DS9, VOY und ENT haben auch Folgen, in denen die Hauptfigur aus der Crew mit einer anderen Hauptfigur ausgetauscht werden könnte. Dabei denke ich z. B. an Miles‘ Gefängnisdrama „Hard Time“, an einige Chakotay-Folgen oder an Das ENT-Drama „Cogenitor“.
Natürlich habt ihr recht, Bills Rolle in „Frame of Mind“ ist austauschbar. Meiner Meinung nach trifft das aber auf so viele Star Trek-Geschichten zu, dass ich diesen Aspekt nicht einer einzelnen Folge ankreiden würde. In derselben Weise müsstet ihr auch die Konsequenzlosigkeit zahlloser Episoden kritisieren oder die Tatsache, dass nahezu jedes außerirdische Volk menschenähnlich ist und sich nur durch eine oder wenige Eigenschaften definiert. Diese Dinge gehören sozusagen zur DNS von Star Trek.
LL&P
Michael from Outer Space
Nabend Michael,
I beg to differ!
Remember Me: Beverly ist Witwe und eine Geschichte, in der ihre Verlustangst durch ein SciFi-Phänomen manifest wird, könnte für mich nicht charaktertreffender sein. Das Gespräch mit Dr. Quaice am Anfang setzt den Hook ganz famos.
The Outcast: Bill als jemand, der zuvor ausschließlich auf normschöne und nicht-ambivalente Frauen flog, also eher auf Oberflächlichkeiten achtete, bekommt hier einen doppelten Boden. Weil ausgerechnet er Gefühle entwickelt, haben diese deutlich mehr Gewicht als sie z.B. bei einem Geordi gehabt hätten, dem man auf anmaßende TaD-Art auch romantische Verzweiflung unterstellen könnte.
Davon abgesehen gilt, was wir schon gefühlt mehrere Dutzend Male betont haben: Unsere Bewertungen und deren Maßstäbe sind tagesformabhängig, nicht genormt und dürfen daher nicht gegeneinander aufgewogen werden. Die oder der Nächste, die oder der das versucht, muss auf der nächsten FedCon oder ähnlichen Großveranstaltung dem gesamten Biergarten eine Lokalrunde ausgeben.
Schönen Raumschiff-Enterprise-Tag morgen!
Sebastian
Ich wage zu behaupten, dass diese Episode sich von anderen doch unterscheidet. Riker ist hier das absolute Zentrum der Story, um ihn dreht sich alles, von der Theaterprobe über die Irritationen durch andere Crewmitglieder bis hin zur „Therapie“. Dadurch verliert die Geschichte meiner Meinung nach ein wenig die „Bodenhaftung“. Oder, wie soll ich sagen, sie ist nicht in der (Serien-) Realität verankert.
Und klar, Data ist definitiv nicht „jeder andere“ Hauptcharakter.
Die ganze “ Idee“ der Bösen war echt dämlich
Diese Episode hat eine gewisse Trivia-Ähnlichkeit mit der Folge „Ausgespielt“ aus Gene Roddenberry’s Andromeda.
Ich will nicht zu viel spoilern, aber da geschieht fast dasselbe wie in dieser Episode hier.
Wenn ihr die Episode nicht kennt, dann könnt ihr diese auf YouTube ansehen.