Trek Nights World Tour #3: In Porto mit Amal

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Geschätzte Late-Night-Fans, unser TaD-Ferienprogramm hat Reiseflughöhe erreicht! In der dritten Etappe unserer World Tour machen wir Zwischenlandung in Westeuropa und besuchen die portugiesische Hafenstadt Porto. Nur 200 Meter vom Meer entfernt lebt Amal, ehemaliger Besitzer einer Galaxy-Class-Luftmatratze und großer Musikfan. Diese Leidenschaft hat ihn zum Podcaster gemacht; ihr hört Amal mit seinem Ko-Moderator Martin bei Zimmerlautstärke.

Dieser Beitrag hat 14 Kommentare

  1. appiller

    Kein Kommentar bisher?!
    Was ist los?
    Dann sage ich mal, dass ich gut unterhalten wurde. Gruß geht nach Porto, und ich werde definitiv den Zimmerlautstärke Podcast besuchen!
    Grüße!

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  2. Also ich wusste ja, dass Portugal bis 1975 faschistisch war – auch wenn es ein NATO-Mitglied war. Aber ich hatte nicht bedacht, dass damals dann auch wenig anglo-amerikanische Kultur nach Portugal kam. Das fand ich echt interessant. Laut IMDb ist die Originalserie gleich 1966 in Brasilien erschienen – das war damals eine Militärdiktatur, aber ‚Star Trek‘ lief anscheinend. Ich konnte – ohne Portugiesischkenntnisse – leider nicht herausfinden, wann dann ‚Star Trek‘ das erste Mal in Portugal gelaufen ist. Wenn da jemand mehr dazu schreiben könnte, würde mich das durchaus interessieren!

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  3. Thomas

    Super Folge, wie immer!
    Es hat Spaß gemacht, zuzuhören und ein wenig südeuropäisches Flair zu spüren.

    Kurz mal zu dem Thema Religion in DS9 und VOY.
    Bei Voyager hatte mir jemand recht früh den Floh ins Ohr gesetzt, dass sich die Serie religiöser Motive bedient.
    Den Rest hat mein Confirmation Bias erfolgreich übernommen. Ich hatte sehr lange das Gefühl, dass sich Voyager religiöser Motive bedient, dies aber nicht explizit benennt oder gar einordnet.
    Aber wahrscheinlich war das eher in meinem Kopf als objektiv der Fall. Ich kann mich aber bis heute nur schwer davon frei machen.

    Natürlich finde auch ich, dass DS9 viel intensiver Religion zum Thema hat, als Voyager.
    Ich habe mich aber nicht an der Religiosität von DS9 gestört. Gelangweilt habe ich mich daran, ja. Aber nicht wirklich gestört.
    DS9 macht das Thema Religion explizit und versucht das übernatürlicher „wissenschaftlich“ a la SciFi (naja, manchmal Science Fantasy) zu erklären.
    Auch der Umgang mit Religion als Bindemittel in und nach der Katastrophe für eine Gesellschaft fand ich als Gegenstand von Betrachtung für Star Trek durchaus interessant.

    Also: viel mehr Religion in DS9, als in Voyager, aber ein Umgang, mit dem ich mich durchaus anfreunden kann.

    Ich hoffe, das klärt meine missverständliche Aussage Religiosität in den beiden Serien ein wenig auf. 😉

    –Thomas

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  4. Florian

    Schöne Folge. Interessant mal einen anderen zu hören der Voyager besser findet als TNG wie Amal. Das finde ich auch. Aber DS9 nicht gut ? Sachen gibt es ? 🙂

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  5. Michael Kleu

    Wie erwartet eine lebhaft-unterhaltsame Sendung mit einem tollen Gast! Hat Spaß gemacht, zuzuhören.

    Wie Amal habe ich auch schon die DS9-Box gekauft. Ende des Jahres geht es bei TaD damit los. Bei ENThabe ich auch schon zugeschlagen, nur VOY fehlt nocht.

    Für mich ist im Moment immer noch die Reihenfolge

    1. TOS
    2. ENT
    3. TNG
    4. DS9 oder VOY
    5. TAS

    Ich bin mal gespannt, ob ich dabei bleibe, wenn wir mit allem durch sind. Witzig ist eigentlich, dass ich nur 1,5 Staffeln von ENT gesehen habe, es aber trotzdem mit am besten finde.

    Ich war noch nie in Portugal selbst, aber auf den Azoren. Da fand ich recht krass, wie viele öffentliche Grillmöglichkeiten es gibt. Gefühlt waren da an jedem Autorastplatz gleich mehrere Grillanrichtungen.

  6. Amal

    Hey Michael.

    Vielen Dank für Dein Kommentar.
    Ich werde mich auf jeden Fall auch noch mal neu auf ENT einlassen. Manchmal ist es einfach die richtige Serie zur falschen Zeit (oder umgekehrt).
    Und grillen kann man auf dem portugiesischen Festland auch überall. Hier gibt es (vor allem direkt am Douro) viele öffentlich zugängliche und nutzbare Grillplätze. Da bringen Familien ganze Zeltlandschaften mit, bauen meterlange Tische mit Essen auf und verbringen da den ganzen Tag.
    Aber wie ich es im Podcast habe anklingen lassen… Wenn man hier nicht drin ist, ist man nicht dabei. Da ist dann jeder „Clan“ eher unter sich.

    Dann freuen wir uns beide auf DS9 🙂
    Bis bald.

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  7. Amal

    Lieber Florian.

    Ich bin in meiner Meinung keinesfalls festgelegt und lasse mich gerne von Simon und Sebastian eines besseren belehren, wenn die Zeit für DS9 gekommen ist. Die vergangenen TaD Episoden haben schon mehrfach an meinen Überzeugungen gerüttelt.

    Liebe Grüße

  8. Amal

    Lieber Dave vom Mateschrank.

    Entschuldige die späte Antwort auf Deinen Beitrag, bzw. Deine Frage zur Erstausstrahlung von Star Trek in Portugal.

    Ich habe nun endlich mal die Zeit gefunden etwas zu recherchieren und lag gar nicht so falsch.
    Im Januar 1978 lief es hier zum ersten Mal, also ca. 4 Jahre nach der Nelkenrevolution und 2 Jahre nach der Machtübernahme des neuen Parlaments.
    Interessant ist jedoch, dass die UK Serie „Space: 1999“ bereits Ende 1976 im Staatsfernsehsender RTP1 lief und ein Riesenerfolg war. Dadurch verpuffte offenbar das „SciFi-Alleinstellungsmerkmal“ von Star Trek und der Erfolg blieb aus. TOS diente hier eher als Lückenfüller und wurde in willkürlicher Reihenfolge ausgestrahlt.

    Star Trek verschwand dann völlig aus dem TV und andere SciFi Serien wie Battlestar Galactika und Man from Atlantis rückten in den Fokus. Erst Ende der 80er (das genaue Datum konnte ich nicht herausfinden) kam dann TNG ins Staatsfernsehen (diesmal RTP2) zurück. An dem Punkt entschied man sich auch den Portugiesischen Titel „Caminho Das Estrelas“ durch den englischen zu ersetzen.

    1994 lief hier offenbar nur die erste Staffel von DS9. 1997 kam VOY, aber auch nur die ersten 3 Staffeln (kein Wunder, dass es hier so wenig Fans gibt :/). Ab dann gab es 10 Jahre Star Trek Pause im Staatsfernsehen. Erst 2002 lief auf dem öffentlichen Sender SIC ein Rewatch erst von TOS und 2004 von TNG.

    2008 folge ENT, was 2013 auch noch mal wiederholt wurde.
    Seit 2015 gibt es hier in Portugal Netflix, mit aktuell 1.4 Mio Usern (Stand: Feb 21) und damit hat sich sowieso alles ziemlich aufgeweicht.

    Ich finde es auf jeden Fall eine spannende Erklärung, dass Space:1999 Star Trek den Rang abgelaufen hat, da es einfach zuerst lief und damit der heiße SciFi Shit für die Portugiesen war. Alles was später kam, wurde offenbar nur als Abklatsch wahrgenommen – da war keine Liebe mehr übrig 😀
    Ich hoffe Deine Frage konnte gebührend beantwortet werden.

    Hier habe ich das Gros meiner Infos her: https://www.seriesdatv.pt/rubricas/2017/11/star-trek-tvpt/

    Hier die Zahlen von Netflix:
    https://www.theportugalnews.com/news/2021-02-12/netflix-leads-portuguese-vod-market/58214

    Liebe Grüße
    Amal

  9. Mister Incredible

    Moin zusammen,

    Was für eine unterhaltsame und fröhlich-lustige Sendung. Das hat mir riesig Spaß gemacht. Porto kenne ich seit den späten 1990er Jahren durch meinen Airline-Job, ich war oft dort und hab mich schnell in das einzigartige Ambiente verliebt. Der morbide Charme ist schon speziell. Leider stellte ich auch fest, dass die pittoreske Altstadt eben nur nicht das ist, was sich entlang des Douro zieht, sondern auch eine ganze Reihe von Gebäuden beinhaltet, die aufgrund von Sich-Nicht-Kümmern einfach in sich zusammen brechen. Das schmerzt schon zu sehen. Dann sehe ich wieder ganz moderne Straßenzüge und Trams, und weiß dann zu schätzen, dass Portugal von seiner EU-Mitgliedschaft sehr profitiert. Man kann es sich nicht oft genug in Erinnerung rufen, wie kurz erst Faschismus und Diktaturen in Europa zurück liegen und welchen Segen die Friedensmission der EU mit sich bringt. Umso mehr müssen wir Demokraten fest beieinander stehen, fast wie im Geiste der Föderation, damit der Faschismus auf europäischem Boden nicht wieder wachsen kann. Dass man das nicht einmal so „vor sich hin committed“ und dann die Hände in den Schoß legen kann, sehen wir an Regionen des südlichen Ostdeutschlands beispielhaft. Das erschreckt mich. Demokratie ist kein Selbstläufer und muss jeden Tag neu erstritten und verteidigt werden. Wenn man bedenkt, dass schon so große Geister wie Voltaire (1694-1778)die Demokratie lebten. Zitat: „Ich teile Ihre Meinung nicht, aber ich würde mein Leben dafür einsetzen, daß Sie sie äußern dürfen.“

    Porto hätte man nie zur Gänze erklärt, wenn man den Port/Wein außen vor lässt, der überraschenderweise in diesem Podcast nicht vorkam. War das beabsichtigt? Eigentlich ist es die Stadt gegenüber, Vila Nova de Gaia, wo der Weltportweinvorrat unter roten Ziegeldächern vor sich hin schlummert und manch ein Fass / eine Flasche hat bereits Jahrhunderte auf dem Buckel. Bei der Destillerie Càlem eine schöne Führung mit Verkostung mit machen, das ist ein Muss. Besser nicht Sandeman wählen, weil das sooo mainstreamig ist und man möchte doch vielleicht auch mal bis weit hinter die Kulissen der bekanntesten Marke gucken. Wenn man Glück hat, findet man sogar in einem gut sortierten Geschäft eine Flasche aus dem eigenen Geburtsjahr. Dann werden aber hohe dreistellige Beträge fällig. Die Portweinfabriken, über welche man mit einer kleinen Seilbahn hinauf schweben kann zum Kopf der eindrucksvollen Stahlgitterbrücke, unbedingt machen! Dass der Port eine britische Erfindung ist wie auch der Sherry (aus Jerez) mag man mal unbetrachtet lassen. Immerhin sind die Weinanbaugebiete entlang des Douro das älteste zertifzierte Weingebiet der Welt – damals hat noch niemand von Champagne oder Médoc gesprochen! Und die älteste Destillerie Kopke: gegründet 1638!

    Wer keinen Platz mehr im Koffer hat (denn Weinflaschen kriegt man ja nicht im Handgepäck zum Flugzeug), der möge einfach den Duty Free Laden im Flughafen nutzen. Auch bei allen Flügen innerhalb der EU kann man da einkaufen und spart locker 50% zu den Preisen die bei uns verlangt werden. Meine Favoriten: Graham’s 10 years old Tawny (in Pappröhre) und Graham’s Extra Dry White Port (blauer Streifen). Weißer Port, gern als Aperitif mit Eis – köstlich!

    Die Portugiesen – ein Völkchen für sich. Ich habe sie an Bord kennengelernt als ein Volk, welches sich eher monolingual präsentiert. Man spricht portugiesisch, das war’s. Einer verlangte mal, als ich ihn nach einem Getränk fragte „maçã“ – ich verstand natürlich „Wasser“ und stellte ihm selbiges Hin. Er wurde laut und lauter und brüllte „maçã!“ – bis mir dann ein bilingualer Passagier erklärte, dass es „Apfel“ hieße. Ich spreche Spanisch ziemlich gut (das wäre „manzana“ gewesen) aber das hat mit Portugiesisch eher wenig bis nix zu tun. Oder klingt „obridago“ wie „gracias“ oder „crianças“ wie „niños“? Es ist schon eine seltsame Sprache, in welcher ein Wort in das andere überfließt. Wann immer ich mal im TV portugiesisch höre, mit Untertiteln, bin ich immer buchstäblich sprachlos, wie sich das Geschriebene anhört. In Brasilien geht’s noch mal auf extra spezielle Umdrehungen. Ich vermute, dass Kinder das Sprechen ganz anders lernen als bei uns: vermutlich gibt es da ganze Sätze, die mit ihren Bedeutungen in den Kopf gehen, bevor sie Wörter unterscheiden können… Spanisch ist so viel einfacher, extrem akzentuiert und Schreib- und Schriftsprache sind so ultra-kompatibel, dass ich weiß wie man es spricht, wenn ich es lese und umgekehrt. Davon finde ich (wie auch im Französischen) bei Portugiesisch nichts.

    Tudo bem – sag ich nur, und das reicht oft auch, um das Herz eines Portugiesen zu öffnen. (Alles gut). Bom dia oder boa noite – und vielleicht noch sagen können „ich spreche leider kein portugiesisch“ und der Tag ist gerettet, dann geben sie sich sehr viel Mühe, auf irgendeine Weise Kommunikation herzustellen. Natürlich wissen sie, dass kaum ein Ausländer sie verstehen kann. Ich bilde mir nicht ein Portugal verstanden zu haben, aber man muss vielleicht bsi zu dem historischen Erdbeben von Lissabon mit anschließendem Tsunami zurück gehen, um die gewisse Sentimentalität (Fado…) zu verstehen (sicher nicht der einzige Grund) und vielleicht kommt es auch von der ewigen Supermacht Spaniens, dass man sich als kleines atlantisches Anhängsel diese Iberische Halbinsel teilen musste. Wer noch nie dort war: nix wie hin. Großartiges wartet auf Euch.

    Wie schön mal jemanden zu hören, der Voyager mag und nicht gleich ins „Janeway-Bashing“ verfällt *lg*. Umso gespannter bin ich darauf, wenn TAD endlich bei VOY ankommt. Tolle Trek-Nights-Folge mit sehr hohem Unterhaltungswert!

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  10. Amal

    Lieber Mister Incredible.
    Vielen Dank für Deine sehr ausführlich und liebevolle Ausführung zu Porto.
    Um genau zu sein, lebe ich in Vila Nova de Gaia und bin entsprechend dem Portwein auch sehr nah (und auch zugetan). Auf die Frage nach einer kulinarischen Empfehlung, wäre er wohl sehr naheliegend gewesen, aber ich habe versucht die Besonderheiten hervorzuheben, auf die man erst stößt, wenn man sich für ein paar Jahre unters Volk mischt 🙂
    Es freut mich, dass Dir die Folge gefallen hat. Hat auf jeden Fall eine Menge Spaß gemacht.

    Liebe Grüße
    Amal

  11. Kai W

    Hallo,
    wieder mal eine interessante Folge mit einem interessanten Gast. Inzwischen könnte er auch etwas über die Niederlande erzählen, in die er scheinbar inzwischen umgezogen ist.
    Auch wenn es keine aktuellen Folgen mehr gibt, hat Zimmerlautstärke doch viel Content zum Nachhören hinterlassen. Ganz besonders freue mich auf eine Folge, in der Desenchantee von Mylene Farmer besprochen wird.

    Dass Mondbasis Alpha Star Trek den Rang ablaufen konnte, ist schon spannend. Ich empfand die Serie immer kalt und steril und auch die Ausgangssituation war für mich schwer glaubhaft.
    Wie konnte der Mond so schnell aus seiner Bahn gerissen werden, dass man die Betroffenen nicht evakuieren konnte?

    Als Ihr begonnen habt, von Jean und Bill zu sprechen, hat mich das schon gestört, ich mag generell keine Spitznamen. Da Ihr die Namen aber respektvoll verwendet, stört es mich inzwischen nicht mehr.

    Der Unterschied zwischen Fan und Nerd ist – denke ich – weniger an der Intensität des Fantums fest zu machen, als daran, wer einen so nennt. Die Bezeichnung Nerd wird meistens von außen verwendet, während sich viele Fans auch selbst so bezeichnen.
    Bei vielen Dingen, auch bei Star Trek würde ich mich als „sehr interessiert“ aber gerade noch nicht als Fan benennen.

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  12. Amal

    Hey zusammen.
    Ich dachte, lasse mal von mir hören und gebe ein kurzes Update zu meiner persönlichen DS9-Situation.
    Im Podcast habe ich ja recht offen darüber gesprochen, dass DS9 in meinem Ranking aller Star Trek Serien & Filme recht weit unten angesiedelt ist.
    Um es kurz zu machen – Ich bin aktuell in Staffel 3 Episode 15 und meine Meinung hat sich aus folgenden Gründen geändert.

    Auch, wenn TNG und Voyager die Eigenarten, Bräuche und teils fremdartigen, ethischen Prinzipien anderer Rassen irgendwie versucht hat zu integrieren, spürt man im Dialog sehr oft ein „Ihr“ und „Wir“.
    Je menschenähnlicher das Aussehen und die Werte der anderen Spezies, umso wertiger und besser werden sie von den Menschen in der Serie wahrgenommen und behandelt. Je unüblicher das Verhalten, oder die Bräuche, umso schneller wird die Nase gerümpft, wenn auch nur minimal, wenn auch nur im „geschützten Raum“ mit Gleichgesinnten. Mit meinem Hintergrund, eine allgegenwärtige Situation. Nicht mehr so sehr in den Niederlanden, aber dennoch spürbar (Vgl. Starfleet HQ vs. der Rand der neutralen Zone).

    Ich finde DS9 vor allem unter diesem Aspekt augenöffnend. Fast so, dass es mir nun vermutlich Probleme bereiten wird, ältere Serien zu sehen, ohne sie dahingehend zu verurteilen.

    Ganz vorne steht die positive Anerkennung der Ferengi als die, die sie wirklich sind, ohne dass sie „menschliche Aha-Momente“ haben müssen. Sie bleiben sich und ihren Werten treu, die Rules of Akquisition sind ein allen geläufiges Regelwerk und der anfängliche Spott wandelt sich in 3 Staffeln zu wirklicher Wertschätzung und damit der wahren Erweiterung des Horizonts, den das Franchise schon seit Jahrzehnten versucht hat zu erreichen.

    Als das Prop Dept. in den alten Kinofilmen noch versucht hat, klingonisches Essen als das Widerlichste zu gestalten das ihnen einfiel, lese ich gleichzeitig Kommentare auf Instagram über Street Food in Indien, mit genau der selben überheblichen Abschätzigkeit.
    Auch in TNG wird über klingonisches Essen teils abfällig geurteilt und nur die „Mutigen“ trauen sich über diese kulinarische Schwelle.
    DS9 hat nicht nur ein klingonisches Restaurant, sondern hat auch den Mut es völlig ironiefrei in die gesellschaftliche Mitte der Station zu integrieren – authentisch, mit einem liebevollen Blick auf eine sehr andere Kultur, voller Weisheit, Vielfalt und neuen, unüblichen Einflüssen.
    Von dieser Authentizität können sich vermutlich die meisten asiatischen Restaurants in Eurer Umgebung eine Dicke Scheibe von abschneiden 🙂

    All das macht mir eine große Freude. Ich bin vielleicht auch jetzt erst in einem Alter angekommen, in dem ich es so sehen kann.

    Wenn ich mehr revelations habe sollte, melde ich mich noch mal.

    Bis dahin – Qapla‘ aus den Niederlanden
    Euer Amal

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    1. Sebastian

      Mahlzeit Amal!

      danke Dir für Deine Einschätzung und fürs Teilen – und ja, jetzt wo Du es sagst, Deep Space Nine macht das wirklich gut. Die Integration läuft nicht als bloße Behauptung wie bei den vorangegangenen Serien, sondern es knarzt dabei im Gebälk, aber das Ergebnis ist ein gutes. Eben weil es nicht übergestülpt wurde, sondern weil alle daran beteiligt waren, es als Prozess wahrnehmen konnten. Wir besprechen diese Woche einen Zweiteiler, der zum Monatsende erscheint, da wird wieder fleißig mit den Augen gerollt, was die Ferengi und ihre Esskultur angeht, aber dennoch ist man schon ein ganzes Stück weiter. Und wie gut, dass Du Dich jetzt meldest, dann können wir das heute Abend berücksichtigen.

      Vor allem aber: AMAL! Hurra! Wir haben Dich echt vermisst. Vor gut zwei Monaten hab ich einen Tagesausflug zum American Cyborg Terminator gemacht, da haben wir ausführlich und sehnsuchtsvoll über Dich gesprochen. „Der Amal, so nen Guten, was ist eigentlich“ und so. Ich freue mich wirklich sehr, von Dir zu lesen.

      Komm gut durch die Restwoche, viele Grüße in die Niederlande,
      Sebastian

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  13. Thomas

    ja krass. geht mir ganz genauso.
    ein rewatch und die aktuelle Besprechung von TAD haben genau die selben Gedanken ausgelöst.

    während es nicht mehr die uneingeschränkte Utopie a la Roddenberry ist, ist es eigenartigerweise näher an einer anderen Art Utopie (die Menschen sind… menschlicher? kann das noch schwer in Worte fassen) dran.

    Mal sehen, ob ich bei VOY auch noch ein Umdenken hinbekomme.

    DS9 ist auf jeden Fall auch bei mir weit nach oben gerutscht und TNG ist nur aus Sentimentalität ganz oben.

    –Thomas
    sorry für Formatierung. bin mobil 😐

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