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10. Juni 1996:
Dr. Orpax stellt Quark eine kolossale Fehldiagnose – doch anstatt sich zu freuen, dass er nicht am Dorek-Syndrom verendet, hadert der Bartender mit den Urfesten seiner eigenen Kultur. Lässt er sich als Ferengi von Garak meucheln – oder lebt er als ohrläppchenloser Vertragsbrecher weiter? Zudem hat eine Schwangerschaft in der echten Welt verblüffende Konsequenzen für die Bildschirmfamilie O’Brien.
In Deutschland: Quarks Schicksal, ausgestrahlt am 11. November 1996.
Moin Jungs,
Ihr sprecht gerade darüber, warum Quark Brunt nicht verklagt. Na ja, wir wissen nicht viel über das Justizsystem der Ferengi. Aber hier nur ein paar Gedanken, die mir spontan gekommen sind:
1. Die Beweislast. Quark kann nur vermuten, auch wenn es sehr wahrscheinlich ist, dass Brunt und der Doktor unter einer Decke stecken, aber kann er das auch beweisen?
2. Die Reputation. Brunt ist ein hochrangiger Beamter der FCA, Doktor Orpax einer der teuersten und besten Ärzte auf Ferenginar. Quark dagegen ist ein zweitklassiger Unternehmer auf einer abgelegenen Raumstation, der „King of Synthehol“. Wem wird das Gericht mehr glauben?
3. Er kann es sich schlicht nicht leisten. All die ganzen Gebühren und Schmiergelder, die da auf ihn zukommen, ganz abgesehen von den Anwaltskosten. Selbst wenn er den Fall gewinnen sollte, ist er wahrscheinlich ruiniert.
Fun Fact: Laut dem Roman „Ferenginar: Zufriedenheit wird nicht garantiert“ von Keith R.A. De Candido hat Brunt tatsächlich den Doktor bestochen!
Meine zwei Streifen Latinum zum Thema.
🖖Eure Bridge
Der eigentliche Punkt wäre ja eher, dass es eigentlich – gerade als Abbild der Ferengi unseres Kapitalismus – schon reichlich unrealistisch ist, anzunehmen, so eine Gesellschaft habe in tausenden erfolgreichen Jahren als Handelsnation keinen Prozess für eine zivile Rückabwicklung eines Vertrages bei unvorhersehbarer Unmöglichkeit der Leistungserbringung eines Vertragspartners entwickelt.
Solche Prozesse sind es ja gerade, was die Macht des Vertragswesens gegenüber der Macht des Stärkeren ausmacht. Warum sollte ich mich unter solchen Voraussetzungen an einen Vertrag halten, nur weil die Regeln es verlangen? Damit werden ja letztlich Verträge, also alle Verträge, zu einem reinen Glücksspiel. Die Ferengi verehren nach allem, was wir wissen, das Glücksspiel als heilig, aber so weit würde wohl keine erfolgreiche Handelsgesellschaft jemals gehen.
Witzigerweise verhandelt das die Folge selber auch in der Person des Rom, der Blunt von Garak umgebracht sehen will. Als würde das in so einer durchregulierten Handelsgesellschaft irgendetwas bewirken. Als würde der geschuldete Anspruch nicht unbeschadet auf Blunts Erben übergehen. Im Zweifel durchgesetzt von der FCA.
Aber genau das ist, was das letztlich bedeutet: Dann töte ich halt meinen Gläubiger und dessen Erben und alle, die dessen Anspruch durchsetzen wollen, wenn es sonst meinen Tod bedeutet. Wortwörtlich in diesem Fall, oder so ungefähr in jedem anderen. Keine Prozesse zur Rückabwicklung eines Vertrages bedeuten so oder so den baldigen Tod jedes Vertragswesens.
Aber um ganz ehrlich zu sein: Ich finde, das ist schon so ein bisschen typisches Erstsemerster-Internetgemecker. Star Treck hat nun wirklich in vielen, vielen (auch extrem guten) Folgen noch ganz anders schwachsinnige Ausgangslagen anzubieten. Hier braucht diese meines Erachtens gute Folge diese Ausgangslage und dann kann man das auch mal schlucken.
Moin zusammen,
kurzer Einschub meinerseits zur „Wesensveränderung“ von Rom gegenüber „The Nagus“.
Natürlich ist das nen 180 Grad Spin aber ich habe mir das immer so irgendwie zurecht gebogen:
Rom an sich war immer schon der nette Typ, hatte sich aber der Ferengie-Gesellschaft/-kultur so angepasst, dass er nicht negativ auffällt. Außerdem wird es einem ja so vorgelebt bzw. du kennst halt nicht die Alternativen wenn du ewig in dieser Bubble bleibst und deinen Horizont nicht für andere Gesellschaften bzw. Kulturen öffnest.
Wunderbar ist das beim Thema Schule zu sehen. Er selber kann das zwar mit seinen Werten die er beigebracht bekommen hat nicht vereinbaren, lässt Nog aber trotzdem da hin, da es eigentlich eine gute Idee ist. Auch später der Gang zur Sternenflotte von Nog wird ja von ihm Unterstützt obwohl er sich noch dem Streben nach Profit weiter sehnt.
Der Höhepunkt seiner Wertetransformation war sicherlich Bar Association wo er sich dann diesem ganzen Kreislauf einfach entzog.
Auch wenn das schon von Staffel 1 bis hierhin ne krasse Charakterwendung ist, kann ich das so für mich in meiner subjektiven Meinung ganz gut annehmen.
Liebe Grüße
Steffen
Hallo nochmal,
Wieder eine meiner Lieblingsfolgen. Die Art, wie Nana Visitors Schwangerschaft in die Serie eingebaut wurde, anstatt sie zu ignorieren und die Figur (vorübergehend) rauszuschreiben, fand ich genial. Und rührend, wie die O’Briens damit umgegangen sind, indem sie Kira bei ihnen wohnen lassen. Die Kirsche auf dem Kuchen war Molly, die Kira als Tante akzeptierte. Kleine Kinder werden ja oft eifersüchtig, wenn sich ein Geschwisterchen ankündigt, so jedenfalls das Klischee. Gut, dass die Autoren hier darauf verzichtet haben.
Die Quark-Geschichte, insbesondere den Ausgang derselben, finde ich ebenfalls richtig rührend. Wie so jeder einzelne hereingetröpfelt kommt und irgendwas mitbringt wie zu einer Housewarming Party. Und anstatt irgendwelche „tröstlichen“ Platitüden von sich zu geben („Mach dir nichts draus, das wird schon wieder“ usw.) wird einfach ein Geschäft daraus gemacht. Bis hin zu Siskos „Schicken Sie mir die Rechnung.“
Ich denke auch, dass Moogie bereits hier unter dem Schutz des Nagus steht, allerdings hätten sich Quark und vor allem Rom ruhig ein paar mehr Sorgen machen dürfen. Das konnten sie ja schließlich nicht wissen.
Womit ich aber nicht einig gehen kann, sind eure Bedenken hinsichtlich der Traumszene. Allein die Frage, ob sowas „zulässig“ ist, finde ich unangemessen, um nicht zu sagen arrogant. Es mag euch gefallen oder nicht gefallen, das bleibt euch unbenommen, aber zulässig? Es ist ja nicht so, als ob es ein Regelwerk gäbe, was man abhaken kann. Wenn man überhaupt von Zulässigkeiten reden kann, dann entscheiden doch die Autoren und Produzenten der Serie darüber. Wenn „Fans“ sich darüber beschweren, dass etwas „nicht Star Trek“ sei oder dass Gene Rodenberry das und das nicht gewollt hätte, empfinden wir das doch als toxisches Fandom. Bitte ihr nicht auch noch!
Und mal ganz davon ab: Siegmund Freud möge mir widersprechen, aber träumt nicht jeder Mensch anders, basierend auf seinen Erfahrungen? Natürlich haben Ferengi noch ganz andere Erfahrungen als Erdenmenschen. Die träumen eben anders als wir, da haben wir nichts dran zu kritisieren.
Also: Auch von mir zwei Daumen hoch für die Folge. Für Eure Besprechung… mmmm, da zuckt der Daumen leicht nach quer…🤨
🖖 Immer noch Eure Bridge
Hey Bridge,
danke Dir wie immer für Deine ausführliche Rückmeldung. Was den Vorwurf der Arroganz angeht – da muss ich ehrlich sagen, da zucke ich ein bisschen zusammen. Ich sehe nicht, wo wir „arrogant“ gewesen sein sollen. Wir sind in der Besprechung sehr wohlwollend mit der Folge umgegangen und haben die vielen gelungenen Szenen herausgearbeitet. Body Parts gehört für uns zu den stärkeren Episoden der vierten Staffel. Der Daumen ging bei uns beiden nach oben. Arrogant wäre es gewesen, das Ganze wegen einer einzigen Szene runterzuwerten oder pauschal in die Tonne zu treten. Aber das ist ja gerade nicht passiert.
Dass wir an der Traumszene hängenbleiben, ist einfach ehrlich gemeinte Irritation. Wir haben versucht, transparent zu machen, warum sie uns „aus dem Takt“ bringt. Dabei haben wir die Folge nicht von oben herab bewertet. Wir schauen genau hin, und diskutieren unsere Eindrücke – und hinterfragen sie auch. Wir fragen uns etwa, warum wir ein Problem mit der Traumszene haben, nicht aber mit dem fliegenden Hotel bei TNG. Oder wir spekulieren offen darüber, dass wir vielleicht auf dem falschen Dampfer sind. Das ist der Kern von Trek am Dienstag, neben den vielen dummen Witzen. Und ja, wir sprechen auch mal von Zulässigkeit, aber im Sinne von: Passt das für uns in den Ton und die Welt der Serie? Das ist kein objektives Prüfen von Regeln, sondern subjektive Reflexionsarbeit. Nicht mehr und nicht weniger. Die Frage, „ob das noch Star Trek ist“, die stellen wir höchstens (und deutlich) in ironischem Zusammenhang. Gut, bis auf Section 31 vielleicht.
Wenn wir jedenfalls anfangen würden, uns zurückzuhalten oder beiderseitige Irritation mit einem „Wird schon seinen Sinn haben“ abzutun, dann wäre das wischiwaschi. Das sind wir nicht. Und wir sagen auch deutlich, wenn wir auf dem Holzweg sind. Das ist nicht toxisch, sondern eben reflektiert.
Die Sorge, in dieselbe Kerbe zu schlagen wie Fans, die mit „Gene hätte das nie gewollt“ argumentieren, verstehe ich. Aber wir sollten mittlerweile bewiesen haben, dass das nicht unser Spirit ist. Wir betreiben keine Kanon-Polizei, sondern kritisieren auf Augenhöhe – und oft auch mit einem Augenzwinkern. Und selbst wenn’s mal kritisch wird: Unsere Liebe zu Star Trek sollte trotzdem deutlich geworden sein in den letzten acht Jahren.
Danke Dir nochmal für Deine Meinung, aber das konnte ich jetzt so nicht einfach stehenlassen. 😉 Trotzdem danke für Deine Impulse, und vielleicht zuckt ja Dein Daumen beim nächsten Mal wieder nach oben.
LG
Simon
Hallo Simon,
tut mir leid. dass dich das jetzt so getroffen hat, aber ich wusste nicht,xwie ich mein Gefühl anders formulieren sollte. Allein der Begriff „zulässig“ hat bei mir wiederum einen Nerv getroffen, vielleicht weil ich beruflich vorbelastet bin. Als Sachbearbeiterin bei einer Krankenkasse sind solche Fragen (ob etwas zulässig ist oder nicht) mein täglich Brot. Und das hat nun mal mit Gesetzen und Vorschriften zu tun, die man bei einer Fernsehserie, insbesondere Science Fiction oder Fantasy, nicht anwenden sollte.
Nichts für ungut.
🖖Bridge
Hey Bridge,
danke auch von mir für Deine Einlassung. Und was Simon sagt.
Mich hat die „Vision nach Drehbuch“ halt ebenso aus den Sandaletten gehoben wie die Behauptung von TNG, dass Q und/oder Picard sich so intensiv mit Errol Flynn befassen, dass eine Lektion in Liebe diese Form annehmen muss.
Wie immer gildet: Das sind meine ganz persönlichen Irritationen. Und selbst wenn ich der einzige Mensch wäre, der über diese Kanten stolpert, gehören sie in einen Podcast, der so persönlich ist und von Herzen kommt wie TaD.
Re: „zulässig“ – Ich hätte auch „statthaft“ sagen können, aber wer weiß, wen das dann persönlich trifft? So oder so bitte ich Dich, Dir ein „ich finde“ hinzuzudenken, wenn ich es nicht eh sage. Und dann auch noch eine gehörige Portion Harald Schmidtsche Selbstironie, die ich versuche, in so gut wie alles zu legen. (Ob mir das gelingt, steht auf einem anderen Blatt.)
Eine schöne Woche Dir,
Sebastian
Früher glaubten die Wissenschaftler ja, wir würden alle in schwarzweiß träumen.
Ich glaube, Garrak hat so gegrinst, als Quark ihm den Plan des scheinbaren Mordes erzählte, weil das Einfordern von Schuld nach einem Gefallen sein Geschäft ist. Quark steht damit in seiner Schuld und lässt, wie selten, seine Fassade fallen und somit kann Garrak das auch und seinem wahren Geschäft nachgehen.
Und bevor auch nur der zweite Stuhl reingetragen wurde, sitzt Morn schon wieder an der Bar. Da habe ich laut gelacht.
Danke und Grüße,
Benj
Hallo ihr Lieben,
tolle Besprechung wie immer.
Zum Punkt Traum: ich hab das nie als Traum gesehen, sondern als Hologramm von Garak und Rom, mit der Hilfe von Bashir vielleicht (deshalb wird auch Rom als Nagus Gint gelampshaded).
Auf die Idee, dass es ein tatsächlicher Traum sein könnte, wäre ich nie gekommen, aber da wir nicht wissen, was des Nächtens im Kopf eines Ferengis abgeht, gibt es wohl verschiedene Lesarten.
Die Geschichte erinnert ein wenig an die von Shylock und Antonio aus dem „Kaufmann von Venedig“.
Wieder eine exzellente Besprechung. Die Folge fand ich immer gut und Brunt (J.Combs) eine köstliche Figur. Aber eine Frage beschäftigt mich schon lange. Brunt ist ja ein Vertreter der Ferengi Handelsbehörde, was ich mit Ferengi Trade Agency übersetzen würde. Aber warum hört es sich immer an wie FCA und nicht FTA ? Ist das ein Übersetzungsfehler in der Synchro ?
Steht wohl für „Ferengi Commerce Authority“.
Aha.
Das ist so einer dieser Folgen, die heute deutlich besser gealtert ist, als sie mir damals vorkam.
Allein, wie Quark die ganze Zeit seinen Stolz auf sein Ferengi-Sein mit exakt denselben Mimiken, Chiffren und letztlich auch Worten unterstreicht und lebt, wie es in all den vielen Folgen davor der tumben aber auch edlen Kriegerrasse der Klingonen vorbehalten war, chef’s kiss.
Und das happy end mag cheesy sein, aber ich liebe es. Send me the bills, bruder.
Bei der Nebenhandlung um Kira und die Familie Miles finde ich es massiv schade, dass dem so wenig Raum geboten wurde. Das ist für so eine extreme psychologische Belastungssituation schon sehr, sehr knapp in wenigen und – mit Verlaub – super hölzern gespielte Szenen durchgewixt. Die Ausgangslage (so wenig ich sie medizinisch kapiere tbh) ist fantastisch und bietet so viel Raum für mindestens eine Haupthandlung in einer oder mehreren Folgen.
Allein dieser Schnitt zwischen „was soll ich denn tun, ich weiß, es ist falsch, ich sollte nicht undankbar sein, aber ich würde sie gerne um mich haben“ zu „wir wollen dich um uns haben“, was das off camera an „lass uns einfach ehrlich sein“-Gespräche bedeutet haben muss, was eine verpasste Chance. Ganz zu schweigen von all dem unausgesprochenen „wir lieben dich dafür, dass du unser Kind austrägst, aber wir hassen es auch“ – was niemand, niemand jemals nicht verstehen kann.
Aber was soll man sagen: Für eine Nebenhandlung in einer 90er-SciFi-Serie sind diese Andeutungen trotzdem grandios. Und sehr viel mehr wäre dem Sender auch im Leben nicht durchgegangen, so fair muss man sein.
So oder so aus heutiger Sicht zwei starke Daumen hoch für eine Folge DS9, die niemals die Station verlässt, in der nicht eine Waffe abgefeuert wird, und die damals vermutlich nicht 1 zufällig einschaltenden TV-Kanal-Zapper zum dranbleiben motiviert hat. Und die letzteres auch sehr genau wusste.
Außerdem natürlich Kudos dafür, die Schwangerschaft von Frau Visitor derart elegant einzubauen (das wusste ich bisher nicht und dachte, sie hatte einfach ein Kissen unter dem Hemd naja).
Moin.
Ich sehe das Problem auch, dass Quark einfach nciht beweisen kann, dass Brunt ihn ruinieren wollte. Brunt kann sich immer darauf berufen, dass er wirklich die 52 Scheiben Quark haben wollte.
Ich frage mich allerdings: ist die Auslieferung der Scheiben terminlich festgelegt, oder einfach „nach Quarks Tod“. Dann könnte Quark sagen „Klar kriegste Deine 52 Scheiben…wenn ich denn dann irgendwann sterbe.“
Ein dritter Gedanke: Dass Brunt „niemals 52 Scheiben Quark kaufen würde“ wird in der Folge nicht gesagt, oder? Das ist ja nur Euer Eindruck. Wie wäre folgendes Szenario:
Brunt wollte WIRKLICH die 52 Scheiben Quark haben. Weil er sie WIRKLICH auf 52 verschiedene Arten schänden wollte, und zwar nicht zu seinem Vergnügen, sondern öffentlich als Abschreckung für andere abweichlerische Ferengi. „Seht her, wie die entehrt werden, die sich nciht wie gute Ferengi verhalten“.
Nachdem Quark dann doch nicht stirbt hat Brunt einfach umdisponiert. Die Frage ist nur: woher wußte er, dass Quark doch nicht stirbt?
Ich halte es aber auch für wahrscheinlicher, dass er den Arzt geschmiert hat und die ganze Geschichte fingiert ist. Brunt weiß einfach, dass Quark ihm nichts beweisen kann und vor Gericht keine Chance hätte.
Viele Grüße,
Jochehn
Mahlzeit Joe,
stellvertretend für alle, die zur Brunt-Verschwörungstheorie antworteten: Danke!
Es ist tatsächlich ein Termingeschäft: „The contract calls for 52 discs of vacuum-desiccated Quark available within six days.“
Unabhängig davon, ob Quark erfolgreich einklagen kann, finde ich, er hätte Brunt beiseite ziehen müssen und sagen: „Junge, ich weiß GENAU, was hier gespielt wird.“ Das fehlt mir einfach. Brunt hätte entgegnen können: „Ja, aber du kannst nichts dagegen unternehmen.“
… und ich wäre zufrieden. So wirkt es aber, als ob Quark nicht einmal auf die Idee kommt, dass Brunt dahinterstecken könnte. Da hat ihn uns die Serie bisher deutlich schlauer und durchtriebener gezeigt, das passt für mich nicht.
Schöne Restwoche Dir,
Sebastian
Lustig finde ich, dass Bashir hier als Laufbursche herhalten muss.
Man denkt sich während der Folge: Alles klar, Bashir wird den Quark durch eine medizinische Meisterleistung retten, und dann hat Quark sich schon verkauft.
Aber von wegen: Bashir überbringt nur eine Nachricht. Lustig.
Dass die arme Kira, die vielleicht nie Kinder wollte, nun eine Schwangerschaft samt schmerzhafter Geburt durchleben muss, ist vielleicht auch nicht so ganz in ihrem Sinn. Aber sie konnte sich ja schlecht weigern.
Und was Quark in dieser Folge an schicken Jacken auffährt, hat mich noch mehr beeindruckt als der Onesie-Pyjama!
Ich habe den „Traum“ in der Vergangenheit immer als Trick von Rom gehalten. Damit hätte man den Traum vielleicht sogar umgehen können. vielleicht sogar eine Idee von Rom und Garak.
Hallo zusammen!
Ein paar Gedanken von mir zu Quarks Traumsequenz/Vision.
Zunächst fand ich diese Szene auch „empörend“ und „nicht zulässig“ (zur Absicherung: das ist ironisch(!) gemeint, natürlich ist alles erlaubt bei einer fiktiven Serie, Star Trek gehört mir ja nicht – leider).
Aber irgendwie schwang da ein ambivalentes Gefühl mit. Auf der einen Seite passt die Szene nicht zu dem, was Star Trek üblicherweise ausmacht. Und auf der anderen Seite im Kontext dieser Folge dann doch sehr wohl. Und ich will kurz erläutern wieso:
Für mich ist das „zulässig“, aber unter einer Annahme. Die Folge (den B-Plot mal außen vorgelassen) funktioniert nach den Konventionen einer Sitcom. Warum? Es gibt einige Sitcom-Charakteristika in Body Parts:
– Sie ist grundsätzlich schon mal sehr humorvoll – viel Situationskomik, viel schwarzer Humor.
– Viel des Humors wird durch kulturelle und stereotypische Überzeichnung (in diesem Fall der Ferengi-Kultur) erreicht, typisch für Sitcoms.
– Es gibt eine klare moralische Lektion wie in vielen Sitcoms, inklusive emotionalem Payoff.
– Der Fokus ist in dieser Folge (wieder: ohne B-Plot) komplett auf eine Figur (Quark) gerichtet, der Krieg und was sonst noch auf DS9 oder drumherum passiert ist komplett irrelevant, was auch sehr typisch für Sitcoms ist.
– In dem Zusammenhang ist die Tonalität auch deutlich leichter, die Folge hat einen Familien-Fokus, selbst der B-Plot hat das. Und Familien sind ja wohl DAS Sitcom-Ding.
Wenn man auf dieser Basis annimmt, dass wir es bei „Body Parts“ eigentlich mit einer Sitcom-Folge zu tun haben, dann passt auch die Traumsequenz wie Deckel auf Eimer, denn das ist ja eine sehr gängige Trope in bekannten Sitcoms (z.B. ALF, Scrubs uvm.) zur inneren Konfliktlösung. Die extreme Überzeichnung und fast schon surreale Art der Traumsequenz passt auch dazu.
Also Fazit: Die Kombination aus emotionalem Konflikt, surreal-überhöhte Darstellung (nicht nur in der Traumsequenz), moralische Klärung gepaart mit dem Humor der Folge lässt mich zu dem Schluss kommen, dass wir es hier mit einer Sitcom-Episode zu tun haben, weshalb die Traumsequenz für mich vollkommen zulässig ist. Q.E.D.
Liebe Grüße Gunter (Teilzeit-Humorwissenschaftler)
Das war schon ein Traum…
Eine „Orb-Situation“ konnten sie nicht daraus machen, weil das bedeutet hätte, daß die himmlische Schatzkammer in-universe definitiv existiert.
Die Propheten werden uns als reale, höherdimensionale Wesen präsentiert, was die Orbs zeigen, ist „echt“. Natürlich könnten die Propheten Quark auch eine handgemachte „symbolische“ Vision bescheren, aber das ist schon um eine Ecke weiter gedacht. Zunächst mal hat eine drehkörperinduzierte Vision einen höheren Wahrheitsanspruch innerhalb der Serie als ein Traum.
Und so weit wollten sich die Autoren eben nicht aus dem Fenster lehnen. Star Trek und Religion habe eine … schwierige Beziehung.
Viele Völker bekommen eine Religion mit auf den Weg, und manchmal gekommen wir auch göttliches auf den Bildschirm, aber die Deutung bleibt – mit Ausnahme von Bajor – ambivalent.
Der Gott in Star Trek V und Adra in Devil’s Due stellen sich als Hochstapler heraus, aber wir wissen nicht, ob der Glaube auf dem Hochstapler beruht, oder der Hochstapler den Glauben imitiert.
B’ellanas Nahtoderfahrung kann echt oder halluziniert sein, die Serie überläßt die Entscheidung dem Zuschauer.
Ein Traum ist einfach unverfänglich, und das ist für eine Serie wie Star Trek wahrscheinlich auch der richtige – trotz der Einfachheit sogar der „weise“ – Weg.
Und nein, das ist nicht weniger wirklich und steht auch nicht „gegen“ die Religion. Quark hat diese ja verinnerlicht, und muß die richtige Antwort für sich in sich selbst finden – aufgrund der Werte dieser Religion, so er sie für sich interpretiert.
Quark wird in diesem Moment nicht zum Atheist, er wird die Erwerbsregeln ja auch weiterhin anwenden. Er hat seinen naiven Kinderglauben abgelegt (die Bibel wurde von Gott persönlich geschrieben und ist wörtlich zu nehmen). Ihm wird klar, daß der Urnagus eben auch ein Ferengi war, und daß er die Erwerbsregeln aus dem ferengischsten aller Motive geschreiben hat – aus Profitgier. Und daß sie gerade deswegen funktionieren und die ferengischen Werte verkörpern. Und daß sie aber eben gerade deswegen nicht für sklavische und wörtliche Anwendung gemacht sind.