Trek am Freitag #40: You Can Call Me Bill

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William Shatner, unser aller Captain James T. Kirk, 93 Jahre alt und mit einer über sieben Jahrzehnte umspannenden Karriere, bekommt ein filmisches Denkmal gesetzt. Doch wie kann das aussehen? Er war und ist Schauspieler, Tierfreund, Sprechsänger, ältester Raumfahrer der Welt, Bestseller-Autor, aber auch ein Philosoph, der sich mit zunehmendem Alter Fragen über die eigene Existenz und die des Universums stellt. Ein solcher Mann kann keine Schema-F-Dokumentation mit Talking Heads bekommen – und so geriet Alexandre O. Philippes neuer Film You Can Call Me Bill zur Meditation.

Dieser Beitrag hat 11 Kommentare

  1. CptCalhoun

    Moin

    Fand den Freitagstrek eine tolle Überraschung. Hatte am Dienstag ehrlich gesagt mit dem üblichen Fedcon Rückblick von euch gerechnet, kann aber auch verstehen, wenn ihr sagt, dass das Fedconnachbetrachtungspodcastgame für euch erst mal durchgespielt ist. Will dann nur noch kurz die Chance nutzen, mich hier kurz zur Fedcon zu äußern. Ich fand es super von euch wie ihr mit der Situation des Vortrags von Gisela Zimmermann umgegangen seid und sie quasi dann auch in eurer Programm mit eingebunden habt. War wirklich eine gute Mischung.
    Zur aktuellen Folge eure Besprechung macht echt Lust auf die Doku. Gerade gibt es diese sowohl bei Amazon und Appel nur zum Originalpreis von 11,99€ zu kaufen oder für 4,99€ jeweils zum leihen. Denke aber das diese sicher auch mal den Weg in die eine oder andere Aktion bei diesen Anbietern finden wird. Hab mir bei beiden die Doku mal auf die Watchlisten gesetzt.
    Wenn man bei Amazon nach der Doku sucht, wird einem auch ein begleitendes Buch dazu angezeigt. Habt ihr Infos darüber was es damit auf sich hat?

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    1. Sebastian

      Mahlzeit Captain,

      bei Amazon bekomme ich auch ein Buch als viertes Suchergebnis angezeigt. Wenn es das ist, was Du auch meinst: Sieht self-published aus, hat kein gestaltetes Cover und nennt nicht einmal Autorin oder Autor. Beim Klick in die Leseprobe sehe ich, dass man für 11,84 € gerade einmal 24 Seiten Content bekommt, in riesiger Schrift, zwölf Zeilen pro Seite, der Text liest sich wie ChatGPT.

      Übelster Nepp, wenn Du mich fragst.

      Schönes Wochenende!
      Sebastian

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      1. CptCalhoun

        Hallo Sebastian

        Ja genau das meinte ich. Hab mir das nach meinem Post auch mal genauer angesehen. Echt ne miese Masche.

  2. Marc

    Konnte noch nicht reinhören, aber beim Lesen des Titels im Podcatcher freute ich mich wie ein kleines Kind über eine mögliche Jonathan-Frakes-Spezialfolge.

  3. Martin Müller

    Kolleeje Fistrich, da hast du aber Recht: Ich beschwere mich jetzt mal über das Abwerten von Frank Herberts Schreibstil! Bei mir ist es anders herum: Ich mag seinen Schreibstil so sehr, dass mir die Geschichte fast nebensächlich erscheint! Wenn du mich nach meinen Lieblings-SF-Autoren fragst, werde ich sagen: Frank Herbert und H. G. Wells (und vielleicht Arthur C. Clarke).
    An einigen Stellen erinnert mich Herbert übrigens regelmäßig an Gene Roddenberry.

    Aber was den Herrn Herbert angeht, bist du nicht alleine, denke ich.
    Ich lege meinen Fokus beim Lesen von Texten allerdings oft nicht auf den Inhalt, sondern WIE es mir dargeboten wird und wie ich dadurch in die Situation hineinschlüpfen kann. Und darin sind Herbert und Wells meines Erachtens Meister! Bei den Dune-Folgebüchern von Brian Herbert & Kevin J. Anderson ist diese Gabe leider unauffindbar. Das ist meine größte Kritik an jenen. Zu viel Handlung, zu wenig „Inhalt“.

  4. yeppy

    Vor gar nicht allzu langer Zeit habe ich in Kindheitserinnerungen geschwelgt und nach Ewigkeiten mal wieder ans Lüdenscheider Wellenbad gedacht. Im Netz habe ich dann gelesen, dass dieses Etablissement schon seit Jahren geschlossen ist. Welch ein Frevel! Das hat mich doch traurig gemacht, schließlich habe ich dort tolle Wochenenden mit der Familie verbracht…

    Wenn wir gerade schon beim Thema Aussterben sind: die Folge hat mich sehr neugierig auf die thematisierte Baumbestattung gemacht – ich hatte zuvor davon noch nichts gehört. Danke für das Erweitern meines Horizontes, jetzt muss ich da mal boldly-go-mäßig im Netz recherchieren, ob sowas auch hier möglich ist…

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  5. Don

    Wann werdet Ihr eigentlich „Batman hält die Welt in Atem“ in der Zauberlaterne behandeln? 😀

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    1. Michael from Outer Space

      Hallo Don!

      Ich unterstütze deinen Vorschlag einer ausführlichen Besprechung des Filmklassikers „Batman hält die Welt in Atem“ in der Zauberlaterne aus vollem Herzen! Mein bat-repellent shark spray steht schon bereit.

      LL&P
      Michael from Outer Space

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  6. KhlavKhalash

    Schön, dass ihr mal das Modewort „ikonisch“ ansprecht. Dieses wurde ja die letzten Jahre vom englischen „iconic“ ins Deutsche eingeführt, obwohl das Wort hier eigentlich eine andere Bedeutung hat. Wie ihr schon bemerktet, wird es leider derart inflationär für alles mögliche verwendet, dass man es kaum noch hören mag. Worte wie kultig, stilprägend, legendär, etc. sind seitdem fast nicht mehr zu hören.

  7. Koboldkater

    Zunächst mal: Danke für die Besprechung der Shatner-Doku „You can call me Bill“! Hatte erst vor kurzem eine Folge der Treksperts mit Bill Shatner gehört, in welcher er auch über diese Doku gesprochen hat, und ich muss sagen, danach war ich erst eher abgeneigt- jetzt aber will ich der Doku definitiv eine Chance geben! Schön fand ich es auch, wie ihr für Shatner „in die Bresche“ gesprungen seid und ihn sogar als lieben Großvater bezeichnet habt.

    Wirklich großartig war in dem Zusammenhang Simons Vermutung, dass Shatner manchmal vielleicht kein Gespür dafür hat, wie die Stimmung in einem Raum ist und wie er/sein Verhalten manchmal rüberkommen. Mir ist dieser Gedanke selbst nie gekommen, aber jetzt passen plötzlich ganz viele Puzzlestücke mit Shatner-Geschichten, die ich mal irgendwo aufgeschnappt habe, ineinander. Vor über 25 Jahren habe ich mal die Autobiografie von Nichelle Nichols gelesen (ist okay, man verpasst aber nichts wenn man sie nicht liest), und sie schimpft auch viel über Shatner. Was sie aber immer wieder schreibt: Bill Shatner konnte ein super Kollege sein, warmherzig, nett, charmant, hilfsbereit etc. Und manchmal ein richtiges Ar***, ohne dass man wusste warum oder – jetzt kommt es – Shatner das irgendwie bemerkt oder verstanden hat, warum ihn jetzt alle für einen Ar*** halten.

    Sie schildert z.B. eine Situation, wo Shatner sie lange nach dem Ende der Originalserie (entweder nach dem 6. Film oder irgendwann kurz davor meine ich) mal zu sich nach Hause zum Essen eingeladen hat. Mrs. Nichols war nicht wirklich begeistert, hat dem Ganzen aber eine Chance gegeben. Es war ein netter Abend, bis Bill Shatner ihr offenbarte, dass er (mal wieder?) ein autobiografisches Werk veröffentlichen möchte und er auch über die Star Trek- Zeit schreiben wolle. Er meinte zu Frau Nichols – so ihre Fassung- dass sich doch alle super verstanden hätten und man ein tolles Team gewesen wäre. Frau Nichols soll ihm danach nach ihrer Aussage ruhig, aber bestimmt gesagt haben, dass dem nicht so gewesen sein soll und vor allem sein Verhalten zur schlechten Stimmung beigetragen habe. Ausserdem fände sie es unglücklich (das ist meine Übersetzung), dass er sie nach Jahren anrufe, so tue als wäre man beste Freunde nur weil man ein Buch veröffentlichen wolle. Beides habe Shatner nach ihrer Version nicht verstanden bzw. nachvollziehen können.

    Das würde ja genau ins Bild passen und ist jetzt auch das Bild von Bill Shatner, was ich von ihm haben möchte. 😊 Ich glaube nämlich auch nicht, dass er „böse“ oder „bösartig“ ist, wie es z.B. Herr Takei manchmal meint. Ausserdem kommt Herr Nimoy, der ja häufig die selben Forderungen wie Shatner gestellt hat, in der Kritik ja häufig „ungeschoren“ davon, was ich persönlich immer unfair fand.

    Zu Eurer Folge selbst habe ich nur noch zwei Anmerkungen: Zum Einen fand ich den Anfang etwas lang, in welcher ihr auch auf die anderen Dokus von Herrn Philippe aber auch Dokus insgesamt eingeht. Hätte ich eher in der Zauberlaterne platziert.

    Der andere Punkt ist die Kritik an den Memoiren von Sir Patrick, vor allem die Aussage der „narzisstischen Selbstkasteiung“, ohne das Buch gelesen zu haben. Das fand ich extrem unfair und ärgerlich, insbesondere, weil ihr Euch ja später (zu Recht!) über eine unkorrekte Kritik über den Shatner-Film mokiert.

    Damit will ich um Roddenberrys Willen das Buch nicht verteidigen! Ich habe es gelesen, und ich kann nur eingeschränkt dazu raten, zumindest nicht, wenn man Star Trek—Fan ist, da man nichts neues erfährt und negative Aspekte (Stichwort: Nemesis) einfach mit einem Satz weggewischt werden. Sie ist meiner Meinung nach auch nicht sehr gut geschrieben, langatmig, setzt falsche Schwerpunkte (Stewarts aktuelle Partnerin hat seeeeeehr viel Platz in dem Buch- im Leben ist sie ja eher ein „kurzer“ Aspekt bisher) und ist ganz klar dazu da, der Öffentlichkeit das Stewartsche Bild aufzuprägen.

    Aber eine „narzisstische Selbstkasteiung“ ist es nicht und insbesondere der Dune-Part war mega interessant, auch einige Shakespeare – Geschichten (wie viele berühmte Schauspieler Teil der Shakespeare Company waren, mein lieber Scholli).

    Man kann ein Buch ja gerne kritisieren, auch wenn man es nicht gelesen hat, weil einen das Thema nicht interessiert, weil Menschen deren Meinung wichtig ist das Buch kritisieren, weil die Auszüge einem nicht gefallen haben, das kann man ja (sachlich) machen, aber so eine Pauschalverdammung fand ich irgendwie TaD-unwürdig. Und ich bin im Grund völlig bei Euch, dass Shatner zu Unrecht so niedergemacht und Stewart sicherlich auch zu Unrecht so unkritische gesehen wird/wurde, aber diese Form der Kritik bläst ja im Grunde in dasselbe Horn, welches Shatner immer entgegenschallte.

    Bleibt gesund!

    1. Sebastian

      Guten Abend Koboldkater,

      stimmt, das mit dem Buch war sicherlich etwas unsauber von mir.

      Ich hatte es bei der Amazonschen Leseprobe und der Treksperts-Rezension belassen. In letzterer passte die Passage über Stewarts selbstgeplantes (und dann von anderen geändertes) Ende seiner Picard-Serie so sehr zu dem nicht guten Eindruck, den Staffel 1 und 3 dieser Serie bei mir hinterlassen haben (2 hab ich ausgelassen) ebenso wie seine aktuelleren Interviews, so dass sich all das in meinem Kopf zu einem Cocktail verdichtet hat.

      Insofern zielte meine Kritik nicht auf das Buch ab, sondern darauf, dass Stewart generell den angesparten guten Willen in mir seit ein paar Jahren langsam aber sicher erodiert. Wenn das im Podcast nicht klar wird, möchte ich das dennoch so verstanden wissen.

      Schönen Abend Dir,
      Sebastian

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