#369: Facets (DS9 3.25)

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12. Juni 1995:
Die meisten Völker im Star-Trek-Universum haben Abschlussriten und bei den Trill ist dies das Zhian’tara, bei dem Jadzia all ihren vorangegangenen Hosts begegnet – von Gymnasiallehrerin Lela über das nägelkauende Mathegenie Tobin und Psychokiller Joran bis hin zu Benjamins bestem Freund, Partylöwe Curzon. Ausgerechnet der bereitet als halbes Wechselbalg die größten Schwierigkeiten.

In Deutschland: Facetten, ausgestrahlt am 14. März 1996

Dieser Beitrag hat 29 Kommentare

  1. BjoernHH

    Moin!

    „Facets“ ist eine schöne gemütliche Folge, in der uns unsere guten Bekannten auf DS9 mal anders was vorspielen.

    In welcher Kneipe wurde Morn sitzen, wenn er echt wäre, fragt ihr.
    In Hamburg wäre er wohl an der Theke im Goldenen Handschuh.

    Dieser Mathematiker, der einen tollen Theoriesatz erstellt hat, ihn aber nicht beweist, erinnert mich an David Lynch. Der sagt auch immer: Überlegt doch mal, in meinem Film ist alles enthalten, damit Ihr ihn verstehen könnt.
    Sicheres Auftreten bei völliger Ahnungslosigkeit, eine gute Taktik im Berufsleben.

  2. Maestro84

    Mir hat die Folge auch einfach nur gut gefallen, sei es der B-Teil, bei dem Rom seinem Bruder richtig schön die Grenzen aufzeigt – da kam fast der Rom aus der ersten Staffel raus – sowie dem A-Teil, gerade mit Curzon, dem alten Hansdampf in allen Gassen. Bei dem Wächter der Goa’uld-Tümpel hab ich echt lange überlegen müssen, bis ich den Schauspieler wieder einordnen konnte. Ich hätte auch durchaus gerne Mehr vom Psycho-Spencer gesehen.

    Ach ja, ich hoffe, dass das Katzenproblem nicht länger andauert. Bei uns hat eine Futterumstellung von Trocken- auf Nassfutter geholfen.

    Das zweistündige Rasenmähen hat diese Folge auf jeden Fall heute Vormittag wieder versüßt. So langsam müssen wir auch endlich mal genug frischer Regenwürmer auf DS9 züchten. Die Staffel 4 naht ja mit großen Schritten.

  3. 8472Simon

    Was ich an der Folge immer interessant fand war, dass der Zuschauer denkt es würde um den Konflikt mit Joran gehen und wie man diesen wieder unter Kontrolle bekommt. Nur um nachher zu erfahren dass es Courson ist der die meisten Probleme macht.

  4. Bridge66

    Hallo Jungs,

    Mir hat die Episode eigentlich auch ganz gut gefallen, schön, dass sie von euch die Daumen hoch bekommen hat. Ich hätte gerne mehr davon gesehen. Vielleicht hätte die Folge besser funktioniert, wenn alle früheren Host gleichzeitig aus Jadzia entfernt worden wären und Jadzia einfach sie selbst gewesen wäre, etwas, was wir in der ganzen Serie nicht zu sehen bekommen. Die Charaktere hätten dann auch untereinander agieren können, aber andererseits wäre die Situation dann doch wohl ziemlich unübersichtlich geworden.

    Bestimmt hätte man über jeden Host eine extra-Folge machen können. Wer sich dafür interessiert, dem könnte ich die Kurzgeschichten-Sammlung „The Lives of Dax“ empfehlen. Leider gibt es das Werk bisher nicht auf Deutsch.

    Stichwort „Awkward Situation“: Wenn in der Teambesprechung der Chef fragt, wer den und den Telefondienst übernehmen kann. Dann kann man fast die Grillen zirpen hören.

    Als Leeta als „Amateursoziologin“ vorgestellt wurde und meinte, das sei praktisch für ihre Arbeit am Dabo-Tisch, kam mir eine Szene aus dem alten „Kampfstern Galactica“-Film in den Sinn. Da gab es eine Frau namens Cassiopeia, die als Beruf „Sozialatorin“ oder „Sozialatrice“ angab und von den Umstehenden dafür mit bösen Blicken bedacht wurde. Ein Schelm, der Böses dabei denkt…

    Ich dachte, das wäre in der Folge erwähnt worden, vielleicht habe ich es irgendwo gelesen oder ich habe mir das selbst zusammengereimt: Die Verschmelzung mit Verad war nicht vollständig, daher sind seine Erinnerungen nicht in Dax gespeichert und deshalb funktioniert das Zhian’tara mit ihm nicht.

    🖖Eure Bridge

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    1. Bridge66

      Nachtrag: Ich habe hätte da noch ein, zwei Anmerkungen zu Kulinarik: „Fluff Pastry“ wird in der Synchronisation mit „Schaumkuchen“ wiedergegeben. Das scheint mir nicht ganz passend zu sein. Nach meinen Recherchen handelt es sich dabei um Blätter- oder Plunderteig, also könnte es sich bei Doktor Bashirs Frühstück um CROISSANTS! oder Kopenhagener oder gar FRANZBRÖTCHEN gehandelt haben.
      In Ethan Phillips‘ Kochbuch werden daraus „Petit Fours“, die werden aber mit Bisquitteig gemacht, was eher dem „Schaumkuchen“ entsprechen würde.

      Root Beer habe ich mal probiert – ES WAR VOLL EKELIG! 😝

  5. Goedeke

    Hey zusammen,

    also ich kann beim overacting von Brooks nicht mitgehen. Ihr erwähnt ja auch durchaus oft, dass es euch bei anderen Schauspielern oft auf den Keks geht. Und mir geht es bei Brook’s Sisko auf den Keks. Das ist glaube ich auch ein Grund warum DS9 obwohl ich viele der Punkte die Leute Anführen anerkenne nicht mein All Time Favourite Trek.

    Ich mag den Captain wie er angelegt ist, wie sein Arc ist usw.. Aber die Art und Weise wie er gespielt wird ist halt zum Teil super toll und dann wird damit gebrochen und dann wirkt es prätentiös.

    Das sehr theatralische kann man Patrick Steward sicher auch vorwerfen. Aber bei ihm passt es besser zum Charakter den er verkörpert.

    Für mich eher eine Daumen Quer Episode. Nicht schlecht aber auch nichts was man wieder anschaut, wenn man den Plot schon kennt.

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    1. Sebastian

      Mahlzeit!

      Echt? Wo haben wir denn in letzter Zeit vermehrt Overacting angemahnt?
      Gerade beim Schnarchkaar neulich hätte ich mich über etwas Lebendiges, gerne auch Drübberes abseits von Louise Fletcher gefreut.
      Das einzige, was mir einfällt, ist, dass Janeway für uns immer alles supergeil findet – Beamen, Sensoren einschalten etc. – das ist aber kein richtiges Overacting, das ist fehlendes Verständnis der Schauspielerin dafür, welche Dinge in dem Universum alltäglich ist.

      1. Goedeke

        Exakt in dieser Folge habt ihr z.B. über Split und das Overacting, wenn man mehre Persönlichkeiten Darstellt gesprochen und wie schlecht das bei euch angekommen ist …

        1. Sebastian

          Naja, das ist schon eine Ausnahmesituation, wenn Brent Spiner gesagt bekommt: „Hey, mach mal bis morgen zwanzig Charaktere klar.“ Das kann nur schiefgehen.

          Die Frage sollte besser lauten: Wo haben wir den Trek-Schauspielenden Overacting bescheinigt bei ihrer jeweiligen Stammrolle, die sie in vielen, vielen Episoden (hoffentlich konsistent) spielen? Also nicht Spiegeluniversum oder andere Versionen?

    2. sternburg

      Ich finde, Overacting ist immer auch eine Frage dessen, wer es wie tut.

      Und Avery Brooks hat einfach eine solch krasse Präsenz. Der füllt den Raum, der nimmt ihn ein, wenn er ihn betritt. Wie es auch zu Sisko passt. Wie es Sisko ausmacht, auch und gerade wegen Brooks. Und dann ist sein Overacting kein Overacting mehr, sondern einfach Acting.

      Und ich bin meinem begleiteten TaD-Rewatch unendlich dankbar, auf sowas mal richtig zu achten und es gebührend würdigen zu können.

      On a sidenote: Ich bin darob übrigens seit geraumer Zeit ausreichend weichgekocht, um einzusehen, dass ich (nur für mich, ihm wird das egal sein) endlich mal wirklich TOS in TaD-Begleitung gucken und Shatner neu bewerten muss. Ich sage das, weil meine abschätzige bisherige Bewertung bei einem Zoom-Geplauder nach einem Live-TaD Sebastian und Simon sichtlich irritierte. Vielleicht sehe ich das dann immer noch so, wer weiß. Aber dann wenigstens auf gesicherter Grundlage.

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  6. Goedeke

    Das ist jetzt schon sehr einschränkend. Ich fand es halt auffällig zuerst zu loben, dass man Overacting vermeided indem man die Persönlichkeiten auf Schauspieler aufteilt. Und dann zu feiern, dass A. Brooks seinen Part (mal wieder) direkt auf 180 hoch zieht.

    Ich muss dazu gestehen, dass ich hier meinen Eindruck von Gesamt DS9 (also u.a. dem was noch kommen wird) schwer ausbelnden kann. Sein Spiel gefällt mir halt fast nie, wenn er den „normalen“ Sisko hinter sich lässt.

    Mir gefällt halt der normale Sisko ziemlich gut. Der Sisko dem es eher peinlich ist der Abgesandte zu sein, der eine gute (und normale) Beziehung zu seinem Sohn hat (usw.).

    Und über ganz DS9 wirkt es für mich halt oft immer wieder so, dass dieser Charakter eine Pause nehmen muss, weil Brooks sich nicht gefordert fühlt und es mal wieder eine Episode braucht wo er all out gehen darf. Und hinter den Kulissen war es vermutlich nicht einmal so (und mehr ein Autorending) aber es wirkt so.

    Insgesamt ist meine Meinung von DS9 nicht so hoch wie bei anderen Trekkern. Ich sehe zwar die Punkte die viele loben. Aber diese werden halt auch nicht stringent durchgehalten.

    Es gibt den Arc aber dennoch ist es sehr Episodic, es gibt Bajor aber über lange Strecken wird das wie der Marquis bei VOY vergessen nur damit man sich dann erinnert: Ach ja Beitrittverhandlungen Bajor, da war ja was.

    Ich finde DS9 hat viele gute Ansätze. Aber weil man sich nicht getraut hat das Format wirklich auf dem Kopf zu stellen ist es im Ton sehr Swingy.

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    1. Sebastian

      Sehr einschränkend? Das verstehe ich nur so halb. Die Charaktere sind doch zu 95% „sie selbst“ und spielen nur gelegentlich Varianten. Ich fänd es eher limitierend, sich auf die 5% zu konzentrieren.

      Außerdem gibt es Overacting und Overacting. „Shtick“, wie ihn Brent Spiner abseits von Data verwendet, was zurückgeht auf Stummfilme oder Vaudeville, wo man allein schon deswegen Dinge tun muss, weil eine Bühne zu füllen oder die Abwesenheit von Ton zu kompensieren ist – dort ist das gut, wirkt aber mitunter zu viel im Wohnzimmer/Fernseher, der weder groß noch sprachlos ist.

      Oder aber die Vorgehensweise eines Avery Brooks, die immer Rückbezüge auf Rhythmik, Musik & Jazz bietet – oder William Shatner, dessen einzigartiger Duktus auch Methode hat. (Keine Spoiler an dieser Stelle.)

      Unbenommen davon, dass all das zum Glück persönlichen Geschmäckern unterliegt, finde ich diese Unterscheidung wichtig.

      1. Gödeke

        Mit einschränkend meine ich die Beispiele die du genannt hast wo ihr schonmal Overacting moniert habt. Wenn ihr euch sehr oft auch an Beispielen außerhalb von Trek bedient. Wie hier z.B. bei Split.

        Also die eine Datafolge ist definitv drüber. Aber Brooks „Methode“ kann ich halt so gar nichts abgewinnen. Shatners Duktus gehörte zu seiner Zeit und war immerhin konsequent immer da. Aber dieser „Jazz“ von Brooks passt halt ins normale DS9 nicht rein und kommt dann halt nur in bestimmten Episoden raus. Und mal ist es OK weil es halt Mal wieder Spiegeluniversum oder Holodeck time ist.

        Aber oft genug ist es halt eine One man Brooks Show die einfach die Tonalität von Show und Character bricht.

        Für mich sind das halt nicht wie für euch: „Ah toll Brooks dreht wieder auf.“ Momente.

        Sondern: “ Ach nee nicht das schon wieder.“ Momente wo ich wenn ich den Inhalt noch gut im Kopf habe ernsthaft an vorspulen denke.

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  7. Falk

    Hey Simon, Sebastian und Forum,

    ich habe eine Frage: Angeblich besteht die Gefahr, dass Curzons Zweifel an Jadzia nach der Reintegration dessen Erinnerungen in Dax zu einer Art dauerhaften Zerrissenheit führen. Es stellt sich aber heraus, dass Curzon Jadzia liebte und begehrte. Was macht das dann mit ihr?

    Oder hab ich das alles falsch verstanden?

    Viele Grüße aus Hamburg,

    Falk

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    1. stef baura s

      danke Falk,
      ich find das nämlich echt schlimm. Curzon hab ich mir schon immer als „Lustmolch“ vorgestellt, und er kommt absolut unsympathisch rüber in seiner Inkarnation durch Odo. Quasi der Inbegriff des „alten weißen Mannes“.

      „Schön“, dass er es geschafft hat, Jadzia nicht anzugrabschen, schlecht, dass er sie einfach hat durchfallen lassen. Da nützt auch das schlechte Gewissen hinterher nichts, dass er sie nochmal aufgefordert hat, sich zu bewerben.

      Dass Jadzia ihn für seine Gefühle freundlich bemitleidet, würde heute so nicht mehr gefilmt werden. Das ist sicher.

      Ich kann mir nicht denken, dass ihr das Gefühl sonderlich angenehm ist, so in ihr drin, und ich vermute, dass sie das genau so verdrängen wird, wie sie Joran verdrängt.

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  8. Falk

    Hi nochmal.

    Ein kleiner Nachtrag zum Thema Overacting.

    Wenn wir mal ehrlich sind, sind quasi alle Schauspieler:innen bei Star Trek hart am overacten. Wirklich subtil und fein ist nicht mal ein Patrick Stewart unterwegs. Das ist alles ziemlich on the nose gespielt. Der Doktor, Neelix, Quark, Worf, Spock, Data, Seven, Dukat, Garak, Gauron etc…schauspielerisch ist das oft mehr Muppets als Method Acting.

    Viele Grüße,

    Falk

  9. sternburg

    Ich möchte entgegnen, Beverly ist im Großteil ihrer Screentime hart am unteracten, höhö.

    Und ansonsten liegt das nach der Definition natürlich auch einfach in der Natur der Sache so eines krass von Spezienklischees getriebenen Sci-Fi-Universums: Wie könnte man einen Klingonen oder einen Vorta ohne Overacting spielen, wie soll das gehen?

    Zum Beispiel Odo aber ist ja wohl die Definition von „subtil und fein“ gespielt. Auch Kira ist – für das, was sie darstellt – subtil rübergebracht. Ebenso Data in der Regel (überleg mal, wie man vor TNG so eine Figur dargestellt hätte) oder – wo wir heute von ihr reden – Jadcia Dax. Gibt sicher noch mehr Beispiele. Aber letztlich reden wir immer noch von 80er/90er Sci-Fi-TV-Serien. Vielleicht sollte man da auch nicht die Bewertungsmaßstäbe von Breaking Bad anlegen (eine Serie, die damals spätestens nach drei Folgen wegen Einschlafen des Publikums eingestellt worden wäre).

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    1. Gödeke

      Oh ja mir ist völlig bewusst dass Overacting zum Teil DNA von Trek ist. Gerade bei diversen Alien Völkern.

      Es ist bei mir halt eine Mischung aus subjektiven empfinden und dem Bruch der Tonalität des Charakters der statt findet bei Sisko.

      Ein Klingone ist permanent drüber weil es eben ein Klingone ist. Wie ein Vulkanier halt permanent den straight man spielt.

      Aber Sisko ist ja in der Regel erfrischend normal. Weshalb man dann ja auch die Szenen / Episoden damit kommentieren kann, dass Brooks jetzt auf dreht. Und wie gesagt manchmal passend aber oft auch (zumindest meiner Ansicht nach) nur für den Effekt. Und bei mir löst dann dieses herausbrechen halt nicht wie bei anderen ein:“Yes was für eine Präsenz“ Gefühl aus. Sondern ein:“ Och ne wir unterbrechen Mal wieder das Programm für pätentiöse Selbstdarstellung“ Vibes.

      Zur Frage der Nebencharaktere ja DS9 gibt ihnen Raum. Aber weil sie halt Episodisch denken ist damit auch ein enormer Bruch bei einigen drinnen. Nock vom Analphabeten zur Sternenflotte Akademie kann ich ja noch mitgehen.

      Aber der frühe Rom der plötzlich nicht nur ein Techwizz wird sondern angeblich schon immer war …

      Es gibt da viele andere Dinge wo man den Redcon der Behauptung, dass vieles zu einem Plotarc gehört sehr einfach sehen kann (z.B. bei ein paar der Bashir „Twists“).

      Die DS9 Autoren waren clever an vielen Stellen Dinge die nie als Arc gedacht waren als Arc zu verkaufen als sie sich Jahre später entschieden haben wo die Reise mit bestimmten Charakteren etc. hin geht.

      Nebencharaktere mit Arc kann man interessanterweise gut im early ENT beobachten. Allerdings waren die Arcs halt alle eher so Mehr.

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  10. sternburg

    Beobachtung am Rande:

    Als Rom Quark androht, wenn der sich nochmal in die Vorhaben seines Sohnes einmische, dann brenne er die Bar nieder, dann nehme ich ihm das zu 100 % ab. Ohne mit der Wimper zu zucken. Und zwar nicht als Metapher, sondern im Wortsinn. „Streichholz und Benzinkanister“.

    Und auch seine geäußerte Motivation, das Glück seines Sohnes sei ihm wichtiger als alles andere, auch wichtiger als die Loyalität/Unterwürfigkeit zu seinem Bruder und sogar wichtiger als Latinum, die erscheint mir einfach nur einleuchtend und für ihn folgerichtig. Und auch, wie krass das für ihn ist und wie viel Überwindung ihn das kostet und wie viel Kraft er dafür tief in sich suchen und finden musste.

    All dies war bei seinen ersten Auftritten in der Serie sowas von nicht zu erwarten.

    Und ich finde, das ist ein exemplarisches Beispiel dafür, wie behutsam und herausragend DS9 mit seinen Nebencharakteren umgeht. Wenn man überhaupt von einem Nebencharakter sprechen kann – wie viel Screentime hatte Rom in diesen ersten drei Staffeln? Das ist ja eher eine Neben-Nebencharakter, wenn z.B. Garak ein Nebencharakter ist. Und in den paar Szenen hat man ihn über drei Staffeln von einer Lachnummer zu dieser Person aufgeladen. Das ist schon echt stark und verdient lobende Erwähnung.

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  11. sternburg

    Zur Folge: Ich hatte im Rewatch keinen echten Bock drauf. Och ne, das ist doch die, wo der Cast seine Wandelfähigkeit unter Beweis stellen darf und sonst eigentlich recht wenig passiert.

    Und letztlich ist das ja auch so. Halt so eine Folge als quasi „oscar bait“, die solche Serien hier und da mal einstreuen. Wir haben hier echte Schauspieler:innen, jaha! Hättste nicht gedacht, wa? Und storytechnisch darf man diese Folge wohl mit Fug und Recht als „Filler“ bezeichen. Mit einer Ausgangslage, die mit „magischem Denken“ schon eher wohlwollend beschrieben ist (man könnte durchaus ein Wort wie „hanebüchen“ verwenden).

    Aber erstens beweisen die Darsteller:innen tatsächlich, etwas von ihrem Job zu verstehen. Und zwar nicht einfach so, sondern weil das die Story so verlangte. Und zweitens mag die Story nicht das Star-Trek-Universum aus den Angeln gehoben haben, aber es ist eine und sie bietet Charakter-Entwicklung und -Einblick.

    Und letztlich ist mir dann aufgefallen, dass mir die rechte Begeisterung für den rewatch fehlte, weil ich mich an diese Folge noch so deutlich und detailliert erinnern konnte. Sie blieb mir also hängen. Und dass nicht, weil ich sie gesondert doof oder skurril fand – das fand ich nie. Ich mochte sie immer so lau. Ich fand sie nur immer etwas belanglos. Mittelmäßig gewissermaßen. Und wenn einem eine mittelmäßige Folge derart im Gedächtnis bleibt, ist sie dann nicht vermutlich in Wirklichkeit gut?

    Ihr habt besser herausgearbeitet, warum das eine gute Folge ist, auch wenn man das jetzt nicht jede Woche so haben muss. Ich möchte das trotzdem mal so stehen lassen. Oder andersherum formuliert: Wenn das dein Filler in einer 26-Folgen-Staffel ist, wie gut ist bitte deine Staffel?

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    Ihr habt an zwei Stellen länger über Logiklücken im Ritual diskutiert (ich krieg das jetzt nicht mehr im Detail zusammen), zu denen mir spontan folgende mögliche Erwiderung einfiel:

    – Dass Jadzia überrascht ist von dem, was der jeweilige Host ihr erzählt, ist doch logisch: in dem Moment hat sie keine Erinnerung mehr an die Erlebnisse des Symbionten mit diesem Host. Dafür haben die Writer doch extra diesen albernen Test am Anfang des Rituals gesetzt, wo der MC die beiden fragt, wer sich noch an was erinnert.

    – Wenn Jadzia an einer Stelle inkonsistentes Zeug über das Ritual und ihre Rolle denkt und erzählt, dann liegt das vielleicht einfach daran, dass sie es selber nicht besser weiß?

    Jadzia Dax ist zwar Dax, aber in erster Linie immer noch Jadzia. Eine junge, gegenüber Trill-Autoritäten ziemlich verunsicherte Frau, die trotz Dax keinen tieferen Einblick in die Vorgehensweisen der Trill-Symbionten-Bürokratie hat (das lehrt uns diese Folge ja nun wirklich und auch nicht zum ersten Mal). Wenn die damit konfrontiert ist, dann denkt sie sich halt irgendeinen maximal negativen Stuss aus. Wer, der jemals mit dem Finanzamt zu tun hatte, kennt das nicht?

    – Grundsätzlich finde ich eigentlich immer ganz gut, dass diese ganze Trill-Nummer unserem menschlichen Denken so vollkommen fremd und unverständlich ist. Etwas Sci-Fi in einem Universum voller Menschen und Menschen-Abziehbilder.

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    Was für ein Arschloch ist bitte Curzon Dax?

    „Ich hab mich in Dich verliebt, und dann hab ich Dich aus dem Programm entfernt, weil sonst hätte ich aus dem Vorsitz des Auswahlkomitees zurücktreten müssen.“ Ähm … merkste selbst? Ja allerdings, genau das hättest Du tun müssen.

    Sechs Leben (und die baldige Aussicht auf viele weitere) und kein Rückgrat für so eine Entscheidung? Und deshalb wirfst Du die beste Kandidatin für den nächsten Symbionten unter den Bus? Und zerstörst damit nicht nur das Leben dieser Kandidatin, sondern beschädigst auch noch die Erfolgsaussichten dieses Symbionten (welcher auch immer als nächster in der Reihe gewesen wäre) und korrumpierst das Auswahlverfahren insgesamt? Und wofür? Weil Du Wixer glaubst, ohne ausgerechnet Dich würde das alles nicht mehr funktionieren, die Aufgabe kann auf ganz Trill niemand anders bewerkstelligen? Oder weil Du Dich in dieser Rolle so geil findest?

    Zwei Tage nach dieser Folge müsste Jadzia als Jadzia eigentlich diesen ganzen Vorfall nach Trill gemeldet haben. Wo der Dax-Symbiont für die Zukunft von allen Entscheidungen im Auswahlkomitee ausgeschlossen wurde. Und eine Untersuchungskommission eingerichtet wird, die sämtliche Entscheidungen, an denen Dax beteiligt war, aufrollt. Und ich hoffe sehr inständig, genau das ist off camera passiert.

    tl;dr: Jadzia Dax hat mit dem Dax-Symbionten zwar viel wirklich großartiges, aber auch einen ganz schönen Rucksack an Bullshit mit auf den Weg gekriegt. Die super wenigen Auserwählten der Vereinigungs-Auslese können sich ihren Symbionten nicht aussuchen, es ist halt immer der nächste – und Jadzia hat in dieser Lotterie nicht unbedingt den Haupttreffer gezogen.

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    1. Emma

      Die Folge erklärt zwar, warum Jadzia nicht weiß, warum Curzon sie hat durchfallen lassen, während er von ihr abgetrennt ist, nur vor der Abtrennung wusste sie es laut Folge auch nicht. Da gibt es keine Erklärung für.

      Zu Curzons Verhalten: Da hast du recht, das war überaus schändlich. Dass er sich verliebt hat, das kann ich ihm nicht vorwerfen (wo die Liebe hinfällt und so), aber diese Handlungsweise…
      Ich meine, es muss doch einen Vorgang geben, wenn jemand befangen ist, wenn zum Beispiel zufällig die Cousine Kandidatin ist. Da sagt man, man ist in dem Fall befangen, Grund muss nicht angegeben werden und dann besteht die Kommission in dem Fall aus einer Person weniger oder es gibt Nachrücker als Vertretung.

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    2. Mo

      Hey sternburg, ich wollte in Bezug zum „nicht mehr erinnern“ etwas ähnliches schreiben. Die typische Armhaltung überrascht sie, weil zu diesem Zeitpunkt genau dieser Teil in ihren Erinnerungen fehlt. Genauso kann es sein, dass die komplette Dax immer wusste, dass Curzon Jadzia liebte. Ab dem Moment, in dem sich beide körperlich getrennt haben, ist ihr Wissen wieder separat.

      Und um Simon zu zitieren: „Solche Sätze und Herleitungen sagt man nur bei Star Trek.“ 😀

      Insofern ist es auch eine starke Leistung von Terry Farrell. Sie spielt Jadzia immer so, als wenn gerade die Person mit der sie spricht aus ihren Eigenschaften herausgerechnet ist.

      Es fühlt sich ein wenig so an wie die TNG Episode „Future Imperfect“, weil Riker hier auch (scheinbar) fehlende Erinnerungen erforscht.

  12. stef baura s

    hallo Ihr beiden,
    ich habe mich sehr gefreut, dass Eure Kommentierung der Folge so wertschätzend war.

    Ich weiß, dass viele diese „Verwandlungen“ nicht sehr mögen, ich fand das schon immer toll. Insbesondere die Verwandlung, die Odo durchmacht, wow! Das MakeUp, die Haare, die Tupfen, sein Lachen. Aberjounois kreiert wirklich eine völlig neue Person aus der Verschmelzung der beiden Charaktere.

    Ich mag auch den Strang um Nog/Rom, weil es so gut die Story und die Charakter-Entwicklung der beiden vorantreibt, mit so wenig Szenen.

    Ich freue mich sehr auf nächste Woche.

    Eure
    Stef

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  13. Mister Incredible

    Moin zusammen,

    Nun also auch noch mein Spätsenf, quasi die Replik auf die Rubrik der Republik… Quark meinte noch bedeutungsschwanger, dass besonders die intimeren Holosuiteprogramme lukrativ seien, und wäre Morn ein kölscher Jeck, dann säße er natürlich „Bei d’r Tant'“. Root Beer? Ich kenne nur Menschen (mich eingeschlossen) die es versehentlich einmal bestellten und dann angewidert weg schütteten. Furchtbares Zeug.

    Mir fiel auf, dass die Sisko-Dax-Klopperei in der Brig sehr deutlich von Stunts geprügelt wurde, und der „Sisko“-Darsteller wirkte deutlich kleiner und schmächtiger als der echte. Bei Jadzia war ich mir unsicher,

    Tja, das Trillkonzept zerfällt in seine Bestandteile, wenn man nur länger darüber nachdenkt, genau wie die Prime Directive oder Föderation ohne Geld. Wenn es eine Erinnerung gibt an all das was alle Hosts jemals erlebten und empfanden, wo ist die wohl? Im Symbionten, als HD? Wird die ins Hirn (RAM) überspielt? Und nur temporär? Und wieso bleibt die Sicherheitskopie nicht an Ort und Stelle wenn die „Persönlichkeit“ in andere Körper schlüpft? Wenn das mit jedem so geht wie gesehen, wozu brauchts dann Symbionten?

    Darf man nicht so genau darüber nachdenken. Vorhersehbar – mal wieder – dass alle zum xten Mal andere Persönlichkeiten spielen durften. Das nutzt sich nach x Anwendungen ab, finde ich. Weil es viele sind, bleibt kaum Raum um alle ausreichend zu „facettieren“, um mal den Episodentitel zu zitieren. Ich hab mal wieder den „Hailing – – – us?“-Moment gehabt. Wenn der Symbiont aber so uralt ist, aus den Erfahrungen so vieler Hosts schöpft, müsste er nicht quasi irgendwann zwangsläufig „überethisch“ werden, weil er lernt, was reifer Geist und Eloquenz sind, so dass er die A*loch-Eigenschaften der Hosts einfach mal in den Windows-Papierkorb schiebt?

    Es plätscherte dahin, und dass am Ende alles gut wird und Dax wieder „komplett zusammengebastelt“ war eh klar. Simon fragte „was ist los mit den Stakes?“. Die liegen schon bei Neelix aufm Grill, buahaha.

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    1. Florian

      Ja das Trill Konzept ergab nie so recht Sinn.

  14. IEW

    Bezüglich des Gehalts von René Auberjonois:
    Wenn er, wie Sebastian in der Besprechung meinte, mal geäußert hat, dass er von seinem Verdienst bei DS9 ’nur‘ ein Haus und etwas finanzielle Rücklagen bilden konnte (sinngemäß), dann muss man, glaube ich, mal fragen, was genau für ein Haus er davon kaufen konnte (die Beantwortung der Frage lasse ich mal offen, weil es mich ja nichts angeht, wo/wie er genau wohnte). Aber höchstwahrscheinlich handelte es sich in seinem Fall nicht um ein kleines Häuschen in einer (damals) günstigen Vorstadt von LA, sondern vermutlich eher ein doch recht großzügiges Haus mit guter Lage. Wenn man weiß, dass Patrick Stewart mindestens 40.000 bis 60.000 Dollar pro Episode verdient hat und Kate Mulgrew angeblich 60.000 Dollar und Garrett Wang 20.000-30.000 Dollar im Schnitt pro Episode als Gehalt bekamen (was allen herzlich gegönnt und durch ihre Schauspielarbeit mehr als verdient ist), dann kann man getrost annehmen, dass Auberjonois auch mindestens 30.000 Dollar pro Episode im Schnitt bekommen hat. Multipliziert man das mit den 176 Episoden von DS9, dann kommt man auf immerhin 5,28 Millionen US-Dollar. Natürlich muss man dann noch die Steuern und die Kosten für seinen Agenten etc. abziehen, aber dennoch sind dann sicherlich noch mindestens 3 Millionen US-Dollar für sieben Jahre für ihn selbst übrig geblieben. Also etwa 35.000 US-Dollar im Monat über sieben Jahre, auch nach Abzug von Steuern und Agentengebühren. Ja, das ist nicht annähernd so viel wie die ‚erste Schauspielgarde in Hollywood‘, aber dennoch genug, um gut über die Runden zu kommen.
    Ich vermute eher, dass Auberjonois bewusst im öffentlichen Diskurs über sein Einkommen ein wenig tiefer gestapelt hat, weil er ja wußte, dass es viele Neider gibt und er auf den Conventions bzw. in der Öffentlichkeit etc. nicht eventuell noch weiter auf das Thema angesprochen oder auf das Geld allein reduziert werden wollte. Wer möchte das als ernstzunehmender Schauspieler und Regisseur schon?
    Für Hollywood-Verhältnisse war er bestimmt kein reicher Schauspieler und die Engagements auf den Conventions hat er selbstverständlich auch nicht nur aus reiner Freude an der Begegnung mit den Fans übernommen, sondern auch, weil sie ein gutes ‚Zubrot‘ waren (das die Top-Verdiener bei Star Trek nicht unbedingt nötig hatten/haben), aber ich wäre dennoch etwas zurückhaltender damit, ein Bild zu zeichnen, das ihn als eine Art Otto Normalverdiener darstellt, der (ebenfalls sinngemäß) auch mit einem anderen Job in den sieben Jahren die gleiche Summe bekommen hätte.
    Er hat, darüber sind wir uns ja alle einig, als Schauspieler und auch als Regisseur einen großartigen Beitrag zu DS9 und Star Trek insgesamt geleistet (und die sehr langen Vorbereitungen in der Maske und die komplizierte, schweißtreibende Schauspielarbeit mit bzw. in der Maske selbst mag ich mir gar nicht vorstellen). Sein Gehalt wird dies, gerade auch in den folgenden ‚Lohnverhandlungen‘ bzgl. der späteren DS9-Staffeln, widergespiegelt haben.
    Einen so wichtigen Charakter wie Odo, der sowohl für die ernsten Haupt- als auch für die teilweise sehr humorvollen Nebenhandlungen so genial eingesetzt werden konnte, dazu noch verkörpert von einem überragenden und ’sattelfesten‘ Schauspieler wie Auberjonois, ausgerechnet wegen gescheiterter Gehaltsverhandlungen, aus der Serie zu schreiben, wäre für das Writer-Team weitaus schwieriger gewesen, als eine Jadzia Dax, die ja praktisch, dank ihres Symbionten, auch in einer ‚preiswerteren‘ Schauspielerin ‚weiterleben‘ konnte (womit ich die tolle Arbeit von Terry Farrell nicht kleinreden möchte).

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  15. SarahCrusher

    Facetten ist eine meiner Lieblingsfolgen. Weil mir Jadzia und ihre Geschichten besonders gefallen war ich überrascht darüber, dass hier die Geschichte von Rom,Nog und Quark in dieser Folge mitdabei ist. Dachte dies wäre in einer anderen Folge.

    Für mich damals als ich sie im jugendlichen Alter sah hat die Folge mich zum Nachdenken
    angeregt. Wir haben zwar keinen alten Wurm mit vielen Leben in uns. Jedoch übernimmt man von vielen Leuten irgendwelche Charaktereigenschaften, spleeniges Verhalten oder findet Vorbilder. Hab überlegt was ich von meinen Eltern oder von welcher/m Tante/Onkel oder anderen Erwachsenen, dieses oder jenes Verhalten übernommen habe oder zukünftig möchte oder nicht.

    Da ich mich deshalb frage und nicht darüber gefunden hab: Ist das Trillsche Zhian’tara, übertragen damit eigentlich eine Science-Fiction-Fantasy-Art sowas wie eine Familienaufstellung oder entsprechende Therapie darzustellen?

  16. deftone

    Hallo ihr beiden,

    ich habe mit CTRL+F alle Kommentare nach Fermat durchsucht aber scheinbar hat dazu noch niemand etwas geschrieben.
    Ich habe vor ein paar Jahren das Buch „Fermats letzter Satz“ von Simon’s Namensvetter Simon Singh gelesen. Das kann ich sehr empfehlen. Vielleicht gibt es das auch als Hoerbuch?
    Einen Podcast dazu kann ich leider nicht empfehlen.

    Und noch eine Fragen an dich, Sebastian. Du wolltest einen Link teilen, zu dem Soundtrackstueck von der Shakaar Folge. Habe ich den uebersehen? Ich wollte da gerne auch mal reinhoeren. Falls du den noch zur Hand hast, gerne teilen oder schreiben wo ich den finden kann. Danke!

    (Und wie immer: danke fuer euren Podcast :))
    LG von Katrin

  17. Monika

    Zum Thema Root-Beer (ok, ich bin spät dran, aber bei mir steppt jobmäßig gerade der Bär 😉 ) muß ich an Garaks sehr passende, spätere Beschreibung aus „The Way of the Warrior“ denken (und freue mich schon auf Eure Besprechung der Folge 🙂 ) – wobei ich nie soviel Root-Beer getrunken habe, als dass es gepasst hätte:

    Quark: Take a sip of this.
    Garak: What is it?
    Quark: A human drink. It’s called root beer.
    Garak: I don’t know.
    Quark: Come on. Aren’t you just a little bit curious?
    (Garak sips)
    Quark: What do you think?
    Garak: It’s vile.
    Quark: I know. It’s so bubbly and cloying and happy.
    Garak: Just like the Federation.
    Quark: But you know what’s really frightening? If you drink enough of it, you begin to like it.
    Garak: It’s insidious.
    Quark: Just like the Federation.

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