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15. Mai 1995:
Er ist ein Tausendsassa, ein Hanstalax in allen Gassen, ein Schlitzohr, oftmals enervierend, ein halbwegs begabter Koch (Leolawurzel, einfach lecker!), Fremdenführer, Lebensabschnittsgefährte und Beschützer von Kes. Doch unter der frohen Fassade schlummert sorgsam verborgene Tragik – nun kommt seine finstere Vergangenheit ans Licht, wenn es heißt… Neelix trifft Oppenheimer!
In Deutschland: Dr. Jetrels Experiment, auf VHS am 8. Mai 1996, ausgestrahlt am 20. September 1996.
Hallo Zusammen!
Obwohl es (wieder) ein Kammerspiel ist, finde ich diese Folge bis jetzt die Stärkste von der jungen Voyager! Auch wenn der Plot Tote aus dem Nebel heraus zu beamen zwar arg an der Glaubhaftigkeit kratzt, hat mir das Charakterbild von unserem Lieblingskoch sehr gut gefallen. Weiter so liebe Voyager, ich hoffe Du findest Deinen Weg! -Bis jetzt war er sehr holprig gewesen.
Diese Folge von Voyager hat mir heute besser gefallen als vor einem Vierteljahrhundert als Jugendlicher, wohl auch deshalb, weil ich damals das Thema Kriegsverbrechen/Völkermord nicht einordnen konnte. Klar, bei dieser Folge denkt man ständig an „Hiroshima“, aber das macht ja Nichts, da die Kernbotschaft an sich immer geht. Auch Neelix hadern mit seiner Feigheit und seinen Schuldgefühlen ist nachvollziehbar. Dass am Ende die getöteten Talaxianer nicht so einfach wiederbelebt werden konnten, war eine gute Entscheidung, da dies sonst die Botschaft der Folge verwässert hätte. Nach vielen eher durchschnittlichen Folgen bisher hatte diese das erste Mal so richtig Fleisch auf dem Knochen.
Schade, dass man im weiteren Serienverlauf kaum noch Etwas über die Heimat von Neelix erfährt.
Hallo, bin gerade echt erstaunt wie heftig Voyager doch mit ihren Haupt-Charakteren umgeht. Letzte Folge B’Elanna und diesmal Neelix, beide in unterschiedlichster Form zu ihren düsteren Orten führen zu lassen, war mir gar nicht mehr bewusst.
Fühl irgendwelche Parallelen bei den beiden Charakteren, gehen mit ihrer Wut in ihre Quartiershöhlen und kommen raus als professionelle Ingenieurin oder lustiger Koch der höchstens beim Zwiebel schälen weint.
Und das so kurz vor dem quasi Staffelende.
Hallo Simon und Sebastian,
Ich finde diese Folge auch nicht schlecht. Neelix ist mit Abstand der unterschätzte Charakter bei Voyager. Er ist wirklich ein Mann für alles. Ich kann verstehen warum Kes mit ihm zusammen ist. Der selbst ernannte Moraloffizier, Koch und Fremdenführer. Ich meine wer schafft es schon so gut mit seinen Qualitäten Captain Janeway für sich einzunehmen. Seine Kenntnisse über die Region sind nicht schlecht und er bringt irgendwie immer den Faktor Mensch bei den Crewmitgliedern in den Missionen herrüber.
Zum Beispiel mit seiner Begeisterung.
Das konnte Data in Next Generation nicht immer so einfach hinkriegen. Ihr erinnert euch noch an Datas künstliches lachen in manchen zwischenmenschlichen Situationen. Ich weiß es ist nicht der passendenste Vergleich. Aber Neelix kompensiert wirklich eine Menge von dem was die anderen Hauptcharaktere bei Voyager nicht schaffen.
Beispielsweise kommen Tuvok und Harry Kim nicht immer so aus sich raus. Deshalb ist diese Folge über Neelix Vorgeschichte mit der Metreonkaskade auf Talax und Dr. Jetrel so wichtig.
Ich finde genau deshalb die Reflexion der Charaktere Anhand von dem Charakter Neelix so interessant.
In next Generation tauchte in den ersten Folgen das Wesen Q auf und macht mit Machtdemonstrationen auf sich Aufmerksam. Bei Voyager im Delta-Quadranten trifft die Crew zuerst auf den Fürsorger und kurz darauf auf Neelix und Kes. Einen schönen Dienstag wünsche ich!
Gruß Alexander
Moin zusammen,
Wenn ich abergläubisch wäre, müsste ich annehmen „dat kann doch kein Zufall sein“… dass mir zweimal in so kurzem Abstand der Name Scott Nimerfro begegnete. Bin ich aber nicht, ich glaube nur an Natur, Wissenschaft und Quantenmechanik und weiß: zufälliges Ereignis. In SNW 2-9, Subspace Rhapsody, hat man ihm ein kleines Denkmal gebastelt, als Uhura am Ende die „USS Nimerfro“ per Funkverbindung verabschiedet.
Zu behaupten, dass diese Episode keinen Oppenheimerschen Bezug habe, ist einfach absurd. So etwas erfindet man nicht ohne an Hiroshima und Nagasaki zu denken. Die moralische Distanz des Wissenschaftlers zu seiner tödlichen Erfindung ist quasi die neuzeitliche Blaupause der Frage nach der unfassbarsten Schuld, die eine Person auf sich konzentrieren kann, und wurde folglich in zahllosen literarischen und dramaturgischen Werken beleuchtet. Ob man dazu eine abschließende Antwort finden kann ist sicher Philosophen oder Moraltheologen zu überlassen, eignet sich aber nach meiner Auffassung für jeden, gerade in der Phase des Erwachsenwerdens und der Identitätsfindung (Schule!!!) um sich dem Wesen des Menschseins zu nähern. Bedauerlich, dass Bremer Gymnasien das zu meiner Zeit nicht beleuchteten.
Wie Ihr schon anmerktet, fand auch ich zu viel Beiwerk in der Episode, da der Basisplot schon Bespielbares zur Genüge bot. Ob es Janeways Science Euphoria war, die wir öfter schon sahen oder die teils übergriffigen und sogar unethischen Methoden des Jetrel, Letzteres ist quasi instantan vergeben und vergessen, wird nicht thematisiert. Darf ich einfach mal ein Individuum zu Tode ängstigen mit dieser „unheilbaren Strahlenkrankheit“, den Betroffenen dann auch noch ohne Einwilligung narkotisieren, nur um ein Experiment mit ungewissem Ausgang durchführen zu können? Nein, darf man nicht. Konsens ist anders zu erwirken, aber nicht durch krumme Touren wie hier gesehen, auch dann nicht, wenn dem vermeintlichen Genius die Lebensuhr abläuft. Mich stört, dass da einfach so darüber hinweg gegangen wird.
Neelix und Jetrel waren beide hervorragend gespielt, Kes glänzte in einer Rolle, die einer frühen Deanna Troi zur Ehre gereicht hätte. Aber, fast unter den Tisch gefallen, feiere ich auch Roxanne Dawson, die ihre Technikfrau Torres sowas von kompetent-souverän und „kundenorientiert‘ eine offensichtlich trickreiche Partikelbeamung eintüten ließ. Fantastisch.
Leider wird immer wieder mal ganz schnell gestorben, wenn Figuren mit Konfliktpotenzial „weg müssen“. Kürzlich erst die rein-klingonische B’Elanna. Bisschen einfach und erkennbar realitätsfern. Die echtenUnruhestifter leben meistens so lange wie alle anderen, stiften weiter Unruhe (wobei die darunter Leidenden nach Wegen suchen dürfen sich dem zu entziehen) oder durchlaufen sogar Veränderung.
Die Episode rinnerte mich an Parabel oder Fabel, reichlich Holzhammeranteil, jedoch gut getragen durch Leistung der Darsteller.
Ich fand die Episode jetzt auch deutlich besser, als damals 1996 als ich sie als Jugendlicher gesehen hatte. Eben weil ich jetzt mit dem Oppenheimervergleich viel mehr anfangen konnte. Duet finde ich hier aber auch noch eine ganze Spur besser.
Nelix als Charakter bekommt hier aber auch nochmal eine Tiefe, die ich früher so in ihm auch nicht gesehen habe. Gut möglich, dass es auch hier an der Syncro liegt, wie Sebastian vermutet, denn damals habe ich Voyager nur auf Deutsch gesehen.
Spannend finde ich, dass ich mich nicht erinnern kann, dass dieses dunkle Kapitel von Nelix in der Zukunft aber nochmals irgendwann thematisiert wird. Anders als bei Kira wo ihre Erfahrung aus Duet ja auch immer noch mit reinspielt.
Hallo zusammen,
ich mag die Episode, aber ich finde Jetrel auf der anderen Seite sehr manipulativ. Vielleicht mache ich mir wirklich keine Freunde, aber ich habe das Bedürfnis, meine Gedanken an dieser Stelle herunter zu schreiben, sonst hängen sie den ganzen Abend noch im Kopf fest.
Ich gehe mal weg von Neelix konkreter Situation, die ist schlimm und die obrigen Kommentare haben sehr gute Punkte dazu zusammengefasst.
Die Talaxianer haben den Konflikt begonnen, moralisch ist das nicht zu bewerten, es halt erst einmal ein Fakt. Auf der Gegenseite führt das zu einer Reaktion.
– Furcht und Ungewissheit, was mit einer Überschätzung der Fähigkeiten des Angreifers einhergehen kann
– Confirmation Bias – fließt hier mit ein, die wenigen Informationen werden durch die eigenen Überzeugungen vorgefiltert und subjektiv bewertet
– Information Warfare – die küchenphilosophische Erkenntnis, dass im Krieg die Wahrheit das erste Opfer ist
– Die Militärdoktrin – Worst-Case-Szenarien sind erstaunlich populär unter Militärs, keine Regel ohne Ausnahme, der deutsche Schlieffenplan war schon sehr optimistisch gewesen und grandios gescheitert im Ersten Weltkrieg.
Von diesen Punkten sind beide Kriegsparteien betroffen in diesem Konflikt. Wie zuverlässig die Waffe ist, wie oft sie eingesetzt werden kann, kommt nicht zur Sprache. Das muss für die Episode auch nicht sein. Wenn die Parallele zu Oppenheimer existieren soll, beziehungsweise eine Metapher zu den beiden Atombombenabwürfen stark angedeutet wird, dann wird Jetrel wie Oppenheimer und Co. unter den Gegebenheiten keine 35-Stunden-Wochen mit freien Wochenenden gehabt haben. Was in keinster Weise das entschuldigt, was Neelix erlitten hat. Die Schwelle, dass Dinge sehr schnell Richtung Süden abdriften können, wird massiv durch nicht konventionelle Waffen gesenkt.
Das läuft dann unter Umstände auf sehr unappetitliche Abwägungen hinaus. Hier: Können wir zehn Jahre weiteren Krieg verhindern? Im Pazifikkrieg: Wie verlustreich ist eine Landung auf dem japanischen Festland für amerikanische Truppen.
Vielleicht ist es ganz gut, dass die Föderation in der Episode nur den Rahmen bildet und es um Neelix geht.
– In The Best of Both Worlds hätte Riker am Ende die Enterprise fast mitsamt Kindergarten und Schule an Bord in den Borg-Cube gerammt unter Einbindung des minderjährigen Wesley Crushers.
– Die Verwendung des Technobabble-Fraktal-Algorithmus-Dingsies gegen die Borg wurde nur von Picard gestoppt, die Admiralität hatte hier weniger Bedenken
– Die Klingonen radieren biologisch einen ganzen Planeten aus in The Chase
– Sisko macht Ähnliches in For The Uniform
– Sisko holt die Romulaner in den Krieg mit einem massgeneiderten Plan
– Öhm, das Changeling-Virus…
– Janeway bringt am Ende von Voyager ein Schiff mit Power-Ups ohne Ende zurück in den Alpha-Quadranten in eine fragile Post-Dominion-Krieg Situation ohne eine Situationsabschätzung, ob zumindest die Romulaner damit einige Issues hätten.
Quintessenz: ich hätte mir sehr gewünscht, dass die Episode eine Fortsetzung / Weitererzählung erfährt. Neelix hatte starke Szenen, darüber hinaus – Nolans Oppenheimer lässt sich ganz gut sehen.
Und bitte teert und federt mich nicht für mein Posting.
Ich bin ’98 ziemlich unbedarft zur Bundeswehr (Grundwehrdienst) gekommen mit 19 und habe recht schnell gemerkt, dass die Denkmuster dort nichts für mich waren.
Hallo Michael!
Vielen Dank für deine Erwähnung von „For The Uniform“! Ich bin nach wie vor der Meinung, dass der gute Sisko dafür vors Kriegsgericht gehört. Und warum seine Crew (Worf, Kira, Dax etc.) da einfach mitmacht und ihm niemand in den Arm fällt, kapiere ich bis heute nicht.
LL&P
Michael from Outer Space
Hallo Simon und Sebastian,
das ist meine erste Nachricht in diesem Forum, obwohl ich doch langjähriger Hörer eures Podcasts bin.
Und dann auch noch bei dieser Folge.
Ich kann mich gut erinnern, wie ich Jetrel damals als Kind geschaut habe und wie sie bereits damals etwas in mir zum Arbeiten brachte. Ich hatte keine Ahnung von Kriegsverbrechen und die Atombombe war ein Gespenst irgendwo weit hinten in meinen Gedanken. Ich wusste es gab sie aber erschrecken tat es mich nicht.
Was mich jedoch erschreckt hat, war die Geschichte, die Neelix erzählte. Palaxia, wie sie verbrannt vor ihm stand und zuerst für ein Ungeheuer gehalten wurde. Das hat etwas in mir aufgewühlt und einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Auch beim erneuten Schauen, für eure Folge, wurde ich wieder mit hineingezogen. Jetzt noch mehr als damals, da ich mehr verstehe und begreife. Ich ertappte mich dabei wie ich mit der Hand vor meinem offenen Mund dasaß und mit Neelix und Jetrel litt.
Aus diesem Grund habe ich mich wirklich sehr auf eure Besprechung gefreut und wurde nicht enttäuscht.
Danke für eure wirklich großartige Arbeit. Der Dienstag ist dank euch mein Lieblingswochentag geworden.
Lebet lang und macht weiter so
Felix
Mir hat „Jetrel“ gefallen, u. a. wegen der „Duet“-Vibes. Die Episode lebt von den darstellerischen Leistungen der Schauspieler*innen. Ethan Phillips hat ja schon in „Phage“, als Neelix’ Lunge geklaut wurde und er deswegen ruhig auf dem Biobett liegen musste, seinem Charakter mehr Tiefe verliehen. Neelix ist nicht NUR der nervige Außerirdische, der er in „Caretaker“ war, sondern hat deutlich mehr zu bieten. Das wird schon in Staffel 1 finde ich sehr gut herausgearbeitet. Deswegen wirken seine Freundschaften zu Tuvok und später zu Seven und Naomi glaubwürdig.
Leider kann „Jetrel“ mit „Duet“ und vielen anderen guten Star Trek-Folgen, z. B. „The Measure Of A Man“ und „The Die Is Cast“ nicht ganz mithalten. Der Grund ist die Story, die sich ausschließlich auf Charaktere (v. a. auf Neelix) konzentriert und dafür ein Setting aufbaut, dass aus einem von realen Ereignissen inspirierten Krieg besteht. Das funktioniert zwar in der Folge ganz gut, es hat aber keine Auswirkungen auf die Hauptstory der Serie. Im Gegensatz dazu entwickeln „Duet“ und „The Die Is Cast“ die DS9-Story gezielt weiter. Hinzu kommen seltsame Entwicklungen, z. B. Jetrels „pünktlicher“ Tod oder die Tatsache, dass man ihm seine krummen Touren plötzlich verzeiht. Das trübt meine Freunde an der Episode ein wenig.
Neelix’ Schwester Alixia, die beim Angriff auf Rinax ums Leben kam, wird noch ein paar Mal erwähnt. Das reicht mir aber als Bezug nicht, weil es einfach zu schwach ist. Da hätte noch mehr kommen müssen.
„Daumen hoch“ für „Jetrel“ ist ok.
Hallo Ihr Beiden,
wie immer ist die Besprechung der Voyager Folgen deutlich unterhaltsamer als die Folge selbst.
Ich hab sie Sonntag geschaut, mich mal wieder an NICHTS erinnert.
Ich fand sie jetzt nicht schlecht, aber Simon hat es bei der Besprechung mit dem genau richtigen Wort zusammengefasst. Sie war PLAKATIV, alles war plakativ, einschließlich des Verlustes von Neelix‘ Familie.
Ja, die Schauspieler haben gut schaugespielt, aber es war zu sehr „on the nose“, das kann ich TNG deutlich besser verzeihen als Voyager. Sorry.
Verrückt aber, dass die Besprechung so zeitnah zu dem aktuellen „Oppenheimer“Film ist. Irgendwie gelingt es Startrek immer uptodate zu sein…
Freue mich – wie immer – auf nächste Woche auf DS9…
Stefanie
Hallo Ihr Lieben,
für mich war eure Folge zu „Jetrel“ ein besonderes Ereignis. Ich bin erst letzten Sommer auf euch aufmerksam geworden und habe seit August alle Folgen seit 102 (The Motion Picture) nachgehört. Heute bin ich in der Jetzt-Zeit angekommen und war dann ziemlich melancholisch, weil ich jetzt immer eine Woche auf neue Abenteuer warten muss. Aber ich freue mich auf die nächsten Jahre mit euch und werde mir die Zeit mit dem Nachhören der TOS Folgen versüßen.
Viele Grüße, Bastian
Hallo Simon und Hallo Sebastian,
gerade ist mir etwas beim erneuten anhören der Folge „Jetrel“ aufgefallen. Ungefähr ab 4:20min redet ihr kurz über die Doku „Trekkies“. Sebastian sagt daraufhin, dass ihr mal darüber reden könntet. Allerdings habt ihr beide schon einmal im Podcast darüber geredet. Ich als Fan von dem Format „Der Intergalaktische Frühshoppen“ musste sofort an Folge #11 denken. In dieser Folge ab 34:40min bekommt ihr nämlich die Frage was eure Meinung zur Doku ist.
Also sollte jemand schon immer darauf gewartet haben bei TAD etwas über „Trekkies“ zu erfahren, dann hier bitteschön.
Liebe Grüße
Johannes
Der Film „Oppenheimer“ hat mir im Kino recht gut gefallen, war aber auch ein ganz schöner Brocken. Drei Stunden Laufzeit, schweres Thema, und viele Dialoge gegenüber wenig Action, was bei dem Thema natürlich logisch ist. Also schon viel mehr Charakterarbeit als bei den vorherigen Nolan-Filmen.
Hey Simon, Sebastian und Forum,
das ist so eine Folge bei der ich mich Frage: Was wäre, wenn DS9 sie gebracht hätte? Ja, ich find sie auch ganz gut und fand das auch schon damals – aber würde ich bei Deep Space Nine so locker über das Ende hinwegsehen, über die Tatsache dass die Geschichte mit dem Dampfhammer geschrieben wurde und nicht mit der Feder? Wohl kaum. Und so bleibt es halt eine gute Folge – für Voyager. Ich kann verstehen, dass Voyager und DS9 unterschiedliche Zielgruppen ansprechen und unterschiedliche Konzepte haben. Aber bei TOS, TNG und DS9 haben die Autor:innen das Publikum ernst genommen, gefordert und manchmal sogar überfordert. Bei Voyager habe ich da meine Zweifel. Mal sehen, wie es weitergeht.
Viele Grüße,
Falk
Viele Grüße,
Falk
Danke für die angenehme Besprechung.
Der Vergleich mit Oppenheimer ist naheliegend. Doch kaum einer würde heute Oppenheimer ein Monster nennen. Ich finde, dass der Abwurf der Atombomben ein Kriegsverbrechen ist, aber das haben die Wissenschaftler nicht zu verantworten. Nobel hat das Dynamit erfunden. Einstein hat Grundlagen erforscht, die die Atombombe ermöglichte. Sind das auch Monster? Es war schon immer so, dass die Erkenntnisse der Wissenschaften für Gutes oder Schlechtes verwendet wurden. Wenn Oppenheimer die Atombombe nicht gebaut hätte, hätte es halt jemand anderes gemacht. Was wäre passiert, wenn die Nazis die Atombombe erfunden hätten?
Die Folge behandelt hoch interessante, philosophische Fragen, ist aber doch etwas plakativ. Der Wissenschaftler der zum Monster wurde und lebenslang ein schlechtes Gewissen hat. Ist schon etwas übertrieben. Ich würde meinen Daumen quer geben, auch weil einfach zu wenig passiert in der Folge.
Danke euch für eine weitere tolle Folgenbesprechung!
Ganz kleine Korrektur am Rande: Sebastian sagt bei etwa 8:40, dass Neelix hier zum ersten Mal Tuvok als „Mr. Vulcan“ bezeichnet. Das stimmt so aber nicht. Das erste Mal passiert das tatsächlich in „Caretaker“, also von der ersten Folge an! https://memory-alpha.fandom.com/wiki/Mister_Vulcan