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13. Februar 1994:
Als Sisko und der Milester fahrlässig die Rio Grande verlassen, finden sie sich im Paradies wieder. Oder eher im Paradise Lost? Denn ganz wie weiland Khan Noonien Singh scheint es die technologiefeindliche Sektenchefin Alixus, wahrlich eine Antagonistin für die Ewigkeit, eher mit Milton zu halten. Nur hat sie da die Rechnung ohne den Ben gemacht. Und wer nicht artig ist, kommt in die Kiste.
In Deutschland: Das Paradiesexperiment, ausgestrahlt am 16. September 1994.
Moin.
ACHTUNG SPOILER!!!
Eine schöne Besprechung der Folge. Ihr habt gut raus gearbeitet das die Leute unter den Stockholm Syndrom stehen. Das hat bei mir immer kein Sinn ergeben das die Leute da geblieben sind. Stockholm macht aber Sinn. Danke.
Leider ist es schade das die Leute nicht mehr so lange Gelebt haben. Am Anfang des Dominionkonflikt wurde gesagt das das Dominion ALLE Kolonien im Gammaquadranten zerstört hatte.
Wünsche euch allen eine schöne Restwoche
Ist die Kolonie im Gammaquadranten?
Vor 10 Jahren gab es ja noch kein entdecktes Wurmloch?
Wie sind die dorthin gekommen?
Moin Georg
Habe gerade noch mal die Folge angeschmissen. Auf Englisch wir von ein nahe gelegenen Sternensystem geredet. Und im Deutschen wir gesagt das es ein Sternensystem nahe des Wurmloches sei.
Also du hattest Recht. Es wird nicht explizit gesagt das es der Gammaquadrant ist. Das hat mir meine Erinnerung ein Streich gespielt.
Bei meinem letzten Rewatch vor ein paar Wochen hab ich auch gedacht, och, das ist irgendwo im Gammaquadranten.
Aber beim Hören der Folge ist mir dies aufgefallen, dass das ja gar nicht sein kann.
Dennoch sind gefühlt alle ExtraDS9 Abenteuer gleich links hinterm Wurmloch in einem nahegelegenen System im Gammaquadranten. Das kommt bei mir immer automatisch mit. 😀
Unser Milester wurde in Blut und Eisen geschmiedet. Mit so Jemandem würde ich eher ein Guinness trinken denn mit den Etepetete-Offizieren von der Akademie. Der Milester ist eben Einer von uns und dazu noch Ire.
Dax Satz „Ich kannte mal einen Hopi, der konnte Dinge mit einem Seil machen, die du nicht glauben würdest“, fand den eigentlich nur ich zweideutig oder muss man in der BDSM-Community sein um den so auszulegen. (Kann mir das bei Dax aber vorstellen, dass die Spass dran hat…)
Ich hatte in dem Moment auch das Venn-Diagramm mit Ohrkerzen auf der einen Seite und Shibari auf der anderen Seite, und der kleinen Schnittmenge „Hopi“ dazwischen im Kopf 🙂
Was ich schon seit Ewigkeiten off-topic sagen möchte: Viele Jahre habe ich Eure Stimmen falsch zugeordnet und bekomme das nicht mehr aus dem Kopf. Irgendwie ist Sebastian für mich Simon und Simon Sebastian. In meiner Vorstellung passt das auch irgendwie besser :-p … Ansonsten höre ich jetzt mal in die Folge rein.
So ging es mir am Anfang irgendwie auch… ich hab mich dann aktiv trainiert und dran erinnert, dass Simon der Dude mit der tiefen Stimme ist.
DANKE!
Ich hab gerade mit der Folge angefangen und ihr sprecht an, weshalb ich so gut wie bei jeder Episode den Fernseher anschreie:
„Meldet es doch erstmal nach Hause, was ihr vorhabt!!!“
Vielen Dank ,dass ihr das auch mal ansprecht, das macht mich jedesmal wahnsinnig.
Die Hälfte der Episoden wären nach 5 Minuten wohl schon vorbei, würden die sich an Grundlinien halten.
Aber jetzt hör ich erstmal weiter!:D
Vor allem wäre es technisch doch so einfach. Sobald ein Shuttle von der Station fliegt, muss doch mindestens der Flugplan des Shuttles mit dem Server der Station automatisch synchronisiert werden.
Ebenfalls könnten/sollten die Shuttles sämtliche Vorgänge (Beamvorgänge, Phaserbeschuss etc.) und Telemetrie automatisch gen Heimat schicken – das machen viele Autos heute schon und ist sogar teilweise verpflichtend.
Man könnte auch so viele weitere Sicherheitsvorkehrungen treffen, damit den Sternenflottenoffizieren nichts zustößt -z.B. automatische Phaserverteidigung in allen Schiffen (wie schon mal gesehen), Schutzgürtel für alle bei Außenmissionen (wie in TAS)…
Aber schon ok, sonst würden viele Folgen einfach nicht funktionieren.
Da ist gegen Ende noch ein Satz, da ist ein ziemlich dicker Hund begraben: Alexus hat nämlich den Feldgenerator nicht komplett selbst erfunden. „Es gibt viele Wissenschaftler, die meinen Theorien sympathisch gegenüber stehen.“ Es gibt in der Föderation also eine Verschwörung von „Eliten“ (um mal QAnon-Sprech zu bemühen), die sich sagen: „Tolle Idee. Also für den Pöbel, den wir da aussetzen. Ich bleib bei meinem Replikator.“
Freiwillige Weltraum-Hippies, die sie auf ihre Reise nach Eden begleiten, hat sie aber offenbar nicht gefunden. Vielleicht hätte sie weniger verkopfte akademische Bücher schreiben sollen und stattdessen mehr „Zurück zu Natur und Adolf“-Romane wie die Anastasia-Siedler.
Moin zusammen,
Yeah, ein Landarzt-Preis, das hatte ich gehofft. Eine starke Episode! Sekte, Hirnwäsche, Diktatur, Führerkult, Denkverbot, Faschismus, Unterwerfung, Fanatismus… die dunkelsten Kapitel der menschlichen Entgleisungen wurden in einem braunen Konzentrat televisionär verabreicht, sensationell – wie auch die Antagonistin. Wie ich las, ist Strickland seit 2008 nicht mehr im Fach tätig… und was könnte sie für verschrobene Terror-Omas geben!
Doch, eine gewisse Wärme und Fürsorge blitzte ab und an auf, z.B. als sie den hageren Sträfling zur Erholung schickte, da waren kurz mütterliche Schwingungen, im englischen Original. Man muss da immer wieder unterscheiden, denn leider trifft häufig ein Synchronsprecher nicht den Ton des Schauspielers.
Konsistenz und Sicherheitsprotokolle bei Starfleet, viel Anlass zum Seufzen. Dehnbar bis nichtexistent wie die Prime Directive, je nachdem was das Drehbuch gerade braucht. Kein Warp in Sonnensystemen, warum wohl? Weil der Warpantrieb kein Rückstoßprinzip wie Impuls ist, also keine Beschleunigung des Raumfahrzeugs, sondern eine technisch herbeigeführte Raumkrümmung: nach vorn wird gestaucht, das Reiseziel wird quasi ans Schiff herangezogen, nach hinten wird gedehnt. Wäre dieses machbar, würde man ganze Planeten zerquetschen und alles was darauf lebt. Dennoch geben sie Warpgas wann immer sie wollen, z.B. direkt vor dem Spacedock in Film Nr. 3. Mathematisch korrekt, faktisch unmöglich, da mehr Energie nötig als das Universum bereitstellt, und die „Flugrichtung“ wäre nicht mal steuerbar. Wer mehr wissen will, sollte diesen extrem vergnüglichen Podcast hören, der sehr viel Star-Trek-Bezug bietet:
https://www.ardaudiothek.de/episode/weltraumwagner-der-raumfahrt-podcast/interstellare-raumfahrt-wie-reisen-wir-zu-anderen-sternen/hr/87791588/
Zurück zur Fiktion. Eine faschistoide Sekte wie hier bietet bzw. verlangt so viel Betrachtungswinkel und Facettierung, dass eine Episode nicht ausreicht. Ein Zweiteiler wäre sinnvoll gewesen. Cliffhänger hätte Stefans Erlösung aus der Kiste sein können.
Dennoch haben sie in der kurzen Zeit ein Meister/Milesterstück abgeliefert. Strickland war der Hammer, alle anderen ebenso, sehr glaubwürdige Charaktere. Es war auch ein feministisches Frauenpowerstück, im Guten wie im Schlechten. Die Damen schwingen das Zepter, die Kerl müssen spuren und unsere zwei Superhelden haben sich (durch Weglassen jeglicher Vorsicht) in die „Bredullje“ geritten, zwei taffe Mädels von der Station nehmen deren Karre an den Abschepphaken und holen die Gestrandeten nach Haus. Muss man unbedingt würdigen. Leider war und ist es immer noch so, dass Frauen immer dann besonders sollen und dürfen wenn die Kerls gerade unpässlich sind, erinnert an den US Employment Service im 2. Weltkrieg „Do the job HE left behind“.
Ja, Euer Kritikpunkt bezüglich der Zukunftsaussicht der Kolonie und die unverzichtbare Betreuung durch Starfleet ist bedeutend. Dieses Wir-ziehen-weiter-und-ihr-müsst-gucken-wie-ihr-klar-kommt-Ding, wie wie es oft schon sahen, nervt und kaum jemals wird die Chance ergriffen, in späterer Episode durch Einbindung eines früheren Charakter oder nur Erwähnung eine Fortschreibung anzudeuten. Man hätte das Startrekuniversum durch solche Kniffe so viel größer und konsistenter machen können, Feiermomente für alle Fans. Robin Hood (Sohnemann) oder Joseph vielleicht mal in einer späteren Rolle als Sektenbeauftragter und Hüter der Speziesrechte? Warum nicht?
War eigentlich klar, dass Robin Hood in Mamas sinistere Machenschaften voll eingeweiht war? Kann man wohl annehmen, da er den Milester bei der Techniksuche beschossen hat. Wie viel wusste er aber wirklich? Ansonsten wäre es Sippenhaft. Aber gut, wir kennen auch das reichlich schablonenhafte Rechtssystem des 24. Jahrhunderts, das mal eben den Doc einbuchtet, wegen Erwähnung von „Genesis?!?“… (Bibelzitat vielleicht nur?)
Der traurige Blick der beiden Kinder, der uns sagt „wir wollen aber ein anderes Leben“ ist zumindest eine Andeutung dessen, dass unter den Kolonisten der Wunsch nach alternativem Lebensentwurf keimen mag. Der goldene Bones am Bande, ein Grund zum Feiern an diesem Dienstag.
Hi,
ich möchte nicht klugscheißerisch erscheinen, aber weil hier sowohl im Podcast als auch in den Kommentaren vom „Stockholm-Syndrom“ die Rede ist, muss ich mich dazu äußern.
Es gibt kein „Stockholm-Syndrom“!! Das ist ein Mythos, der im Jahr 1973 nach einer Geiselnahme in der schwedischen Hauptstadt erfunden wurde. Ich empfehle hierzu Folge 305 des von mir hochgeschätzten Podcasts „Hoaxilla“ von und mit Alexa und Alexander Waschkau:
https://hoaxilla.com/hoaxilla-305-stockholm-syndrom/
Die beiden erklären das Phänomen und seine Hintergründe sehr gut und unterhaltsam.
Ich finde „Paradise“ nicht gut, weil…
1) … Sisko und O’Brien „dumm geschrieben“ wurden, damit die Story in Gang kommt. Wenn die beiden nur zwei Sekunden nachgedacht hätten, bevor sie sich auf den Planeten beamten, wäre nichts davon geschehen. Sie rennen sehenden Auges in ihr Unglück, obwohl in den eineinhalb Jahren seit „Emissary“ schon mehr als genug verrücktes Zeug vorgefallen ist. Ja, logisch betrachtet dürften viele Star Trek-Episoden nicht stattfinden. Trotzdem möchte ich nicht, dass sich der Stationskommandant und sein Chefingenieur wie die hinterletzten Vollpfosten verhalten.
2) … Alixus eine brutale, gewissenlose und völlig verblendete Fanatikerin ist, die ohne mit der Wimper zu zucken Menschen manipuliert, foltert, ihren Tod billigend in Kauf nimmt und sogar Kinder elend verrecken lässt. Sie hat offensichtlich keinen Funken Menschlichkeit mehr im Leib. Auf mich wirkt sie darum überzeichnet, eindimensional und langweilig.
Eine Bösewicht-Figur sollte vielschichtiger sein als die Sektenführerin Alixus. Mein Lieblingsbeispiel für eine hervorragend geschriebene Bösewichtin ist Admiral Nora Satie aus „The Drumhead“: anfangs wirkt sie vernünftig, so dass der Jean, seine Crew und ich auf ihrer Seite sind. Erst allmählich zeigt Satie ihr wahres Gesicht und der Jean bekämpft sie. Auch Winn Adami finde ich wesentlich vielschichtiger als die gruselige Sekten-Tante Alixus, denn Adami gelingt es, eine Anhängerschaft um sich zu scharen, die aus normalen Leuten besteht. Sogar Nerys teilt in „In the Hands of the Prophets“ einige ihrer Ansichten. In einem Dialog sagt Adami sinngemäß „Das Einzige, was mich während der cardassianischen Besatzung am Leben hielt, war mein Glaube.“ und das nehme ich ihr ab. Satie und Adami sind definitiv Bösewichtinnen, aber sie haben trotzdem so viele menschliche Eigenschaften, dass ich mich teilweise mit ihnen identifizieren kann. DAS macht für mich eine gute Bösewicht-Figur aus und nicht die Tatsache, dass diese glaubt, „das Richtige“ zu tun.
3) … ich nicht verstehe, was mir die Folge sagen möchte. Es ist vordergründig eine technologiekritische Story. Diesen Ansatz finde ich erstmal gut. Leider wird nicht differenziert, denn die beiden Seiten des Konfliktes sind
– die faschistische Fanatikerin Alixus, die in der Kolonie seit einem Jahrzehnt mit großer Freude ihr persönliches, mörderisches Terrorregime betreibt und
– Sisko, der als Witwer, liebender Familienvater, guter Vorgesetzter und Vertreter der Föderation/Sternenflotte logischerweise meine Identifikationsfigur und mein Held ist
Deswegen komme ich nicht ins Grübeln und frage mich, wer hier recht haben könnte. Es besteht doch kein Zweifel daran, das Sisko auf der „guten“ Seite steht und Alixus gestoppt und bestraft werden muss, oder irre ich mich? Spätestens im zweiten Akt, als Meg im Sterben liegt und Alixus dennoch keine Einsicht zeigt, ist das Ende vorhersehbar. Die Frage ist nur noch, wie Sisko und O’Brien da wieder rauskommen.
Die Technologiekritik an sich ist zwar interessant und könnte genug Stoff für eine spannende Diskussion bieten, aber letztendlich dient sie nur als Aufhänger für das „Duell“ zwischen Alixus und Sisko. Das Für und Wider des Verzichts auf moderne Technologie wird nicht erläutert, es gibt keine Abwägungen oder einen Austausch von Argumenten. Alles läuft auf die Frage hinaus: Wie lange kann Alixus den guten Sisko mit ihrer Folter bearbeiten, bevor er schließlich doch die Oberhand behält? Sisko bleibt die ganze Folge über standhaft und es besteht nicht mal der Hauch einer Gefahr, dass er umkippen könnte. Der Jean hatte in „Chain of Command“ deutlich mehr zu kämpfen, denn er war tatsächlich kurz davor, von Gul Madreds Folter gebrochen zu werden. Das fand ich toll, weil es seine Menschlichkeit beweist. Sisko bleibt zwar seinen Prinzipien treu, was gut ist. Es ist aber genau das Verhalten, das ich von ihm erwarte. Spannend wird es immer dann, wenn sich ein Charakter in einer Extremsituation nicht oder nicht ganz so verhält, wie ich es erwarte.
Wendet sich „Paradise“ gegen Fanatismus und Folter? Das habe ich schon besser gesehen, z. B. in „The Drumhead“ und in „In the Hands of the Prophets“. Schräg finde ich, dass Jim Trombetta die Ideologie der Roten Khmer als Inspiration verwendete. Die Roten Khmer und ihr Anführer Pol Pot errichteten in Kambodscha eine Terrorherrschaft und verübten an ihrer eigenen Bevölkerung einen Genozid mit Millionen Todesopfern! Hätte er sich keine andere Inspirationsquelle suchen können, z. B. die Bücher von Philosoph:innen, die sich mit dem Thema beschäftigten? An den Ideologien solcher Massenmörder gibt es leider gar nichts Positives, darum kann ich Alixus und ihre Kolonie nur als abstoßend empfinden.
PROS:
– gute schauspielerische Leistungen
– Beginn eines langen Handlungsbogens um Jakes Ausbildung
CONS:
– dünne, vorhersehbare Story
– eindimensionale Bösewichtin
LL&P
Michael from Outer Space
Du hast natürlich Recht mit deiner Kritik, aber … ich muss immer wieder zu bedenken geben, dass es sich hier um ein Massenmedium handelt und keine philosophische Abhandlung, in der man auf Hannah Arendt, Kant, Platon oder Nietzsche eingeht und sogar Machiavelli hätte hier gute Ansätze gefunden. Es wurde eine Botschaft übermittelt, die anschaulich macht, dass eben nicht der „Zweck ist der die Mittel“ heiligt und man jede Philosophie in Relation zu ihrer tatsächlichen Anwendung setzen muss, so wie z.B. auch der Utilitarismus unserer vulkanischen Freunde gut gemeint aber nicht allgemeingültig sein kann und daher auch oft unangebracht.
Ich sehe sehr oft bei Deep Space Nine, dass Themen aufgegriffen werden, die wirklich im Anschluss ausdiskutiert werden können und das gefällt mir gut.
In gewisser Weise hat Alexis ja Recht. Natürlich verlieren wir durch unsere Technik Autarkie und mit Sicherheit leidet auch unser Gefühl für unser innerstes, aber ich fahre dennoch heute nicht mehr mit der Kutsche auf die Arbeit und ich kann eben nicht von meiner eigenen Perspektive aus bestimmen, was gut ist für andere. Ich finde das hätte man ein bisschen differenzierter darstellen können und ich gebe dir Recht, dass der Charakter von Alexis hier vielleicht zu eindimensional ist, aber … es gibt ja wirklich solche Typen.
Schön fand ich in dieser Folge dass sehr anschaulich dargestellt wurde, unter welchen scheinbar gütigen humanitären Taten Verbrechen begangen werden und wie sehr sich Menschen in ihrer Persönlichkeit spiegeln lassen, wenn sie keinen anderen Input und Projektionsfläche mehr haben, sondern lediglich in einem kleinen abgeschotteten Mikrokosmos existieren. Dass dann Gedanken und Ideologien übernommen werden, ist in vielen Fällen sehr wahrscheinlich, wenn kein Zugang zu anderen Perspektiven geboten wird und diese Menschen in dieser Kommune waren ja jetzt keine dummen Leute.
Insofern, fand ich diese Geschichte in 45 Minuten verpackt schon sehr gut. Diese Folge sagt mehr als viele drei Stunden Filme und das werden wir noch ganz oft bei DS9 sehen, weswegen DS9 (mittlerweile nach Strange New Worlds) eine meiner Lieblingsserien ist.
Das Stockholm-Syndrom ist, egal ob „wahr“ oder „falsch“, bei der Betrachtung dieser Episode belanglos. In Stockholm haben die Geiseln gewusst, dass sie Geiseln sind. Nach mehreren Tagen würde man sicher fast alles tun um die Situation aufzulösen.
Die Bewohner dieser kleinen Siedlung ergeben sich eher dem Gruppendruck. Wohl aus Angst vor der Konfrontation, genauer vor dem Sieg in dieser. Denn wenn dich alle mit dem Jetzt-mach-Ausdruck angucken und du auch keine Lösung hast dann schönen Feierabend auch!
Was wirklich erstaunt ist, dass nachdem klar ist, dass die Wächterin eine Wärterin ist und diese Situation bewusst herbeigeführt hat, nicht Fackeln und Mistgabeln geschwungen werden.
Die Super-Sisko-Moral-Szene hätte einen krönenden Abschluss dargestellt indem Alixus erstmal zur Anklage wegen Entführung, Folter und Mord abgeführt wird und die Bewohner dann mit offenem Ende beratschlagen, ob und wie sie ihre Kolonie führen wollen.
DS9 ist die beste Trek-Serie. Sie hat mir ab Staffel 3 sogar so richtig gut gefallen und wurde immer besser. Diese Folge habe ich jedoch nie gemocht und muss fast immer wegzappen, wenn sie z.B. auf Tele 5 läuft. Sie ist mir zu plakativ und nicht grau genug.
Moin zusammen.
Ich glaube Alixus ist für mich von allen Star Trek Antagonisten die mit dem höchsten „Aufrege Faktor“. Zu ihrem furchtbaren Verhalten kommt noch diese unerträgliche Intonierung ihrer Sprache (im Englischen) dazu.
Dass man innerhalb von Sonnensystemen nicht auf Warp gehen darf wird zwar mal gesagt, aber gefühlt in mehr als 80% aller Star Trek Episoden wird diese „Regel“ gebrochen. Da das so oft passiert habe ich irgendwann für mich beschlossen, dass diese Regel definitiv nicht in Stein gemeißelt sein kann. 😀
Hallo, ich suche den „30 Jahre DS9“ Artikel bei Buffed der in der Folge am Anfang erwähnt wird und finde ihn nicht. Ist er noch nicht veröffentlicht?
Mfg
Da ist im Plan noch was umgestellt worden, der DS9-Artikel wird bestimmt bald veröffentlicht.
Dafür gibt’s mittlerweile beim selben Verlag auf einer anderen Seite meinen Artikel zu Star Trek III.
Danke für den Link. Sehr informativer und unterhaltsamer Artikel, und sogar die eine oder andere Neuigkeit für mich. Kleiner Wermutstropfen: normalerweise stört mich Werbung nicht, ich weiß ja, dass ich damit bezahle und ich bin eh nicht Zielgruppe. Aber diesmal war eine Werbung über einem Absatz. Nur ein paar Zeilen, aber, na ja.
In diesem Sinne: May Frank Force be with you!
also bei mir hat die Werbung den ganzen Bildschirm vollgeknallt und ich wusste nicht, wie ich sie wieder loswerden konnte. ☹️
Ist es nicht so, dass wenn der Zuschauen gegen den Bösewicht heftige Aversionen verspürt, der Darsteller ziemlich viel richtig gemacht hat? Immer wieder hört man, dass die Rollen der Fiesline besonders gern gespielt werden. Der Gute, der am Ende die Welt rettet, das mögen viele nicht. Auch Sebastian hätte die Faschistin gern erwürgt, sagt er. Wenn er ihre Worte nachspricht, höre ich einen gewissen Tante-Käthe-Duktus. Da sich unser Analyse-Duo schon so sehr vor Voyager gruselt, dürfen wir uns freuen. Eure Negativkritik war immer ein Hörfest! Dafür ertrage ich auch Panflöten.
„Zweifle nicht an dem, der dir sagt, er hat Angst. Aber hab Angst vor dem, der dir sagt, er kennt keinen Zweifel.“
Erich Fried hatte definitiv recht…
Vielen Dank Ihr beiden für Euren wöchentlichen Podcast, den ich immer höre und genieße. Ich schließe mich Euch an, dass diese Folge einen DeKelly-Award verdient hat. Mir ging es wie Sebastian. Ich saß schon dass erste mal vor 20 Jahren vorm Fernseher und habe mich tierisch aufgeregt, über diese manipulativen Fanatikerin.
Allerdings sehe ich das Ende ganz anders und ich finde es immer wieder spannend, wie unterschiedlich wir (obwohl fast immer mit Euch dacord gehe) bestimmte Dinge betrachten oder werten.
Ich finde nicht, dass sich die Sternenflotte hier weiter involvieren sollte. Es sind erwachsene, mündige intelligente Menschen, die die Option hatten, diesen Planeten zu verlassen und sich nun mit allen Vorkenntnissen aktiv dafür entschieden dort zu bleiben. Wenn die Sternenflotte jetzt hingeht und sagt, so wie ihr lebt, was ihr tut, wie ihr euch verhaltet, dass ist krank oder falsch, dann wäre sie nicht besser als Alexis, die ja auch dachte, dass sie wusste, was das beste für diese Leute ist.
Ich finde sich hier einzumischen und diese Menschen „therapieren“ zu wollen wäre sehr übergriffig und insofern finde ich es absolut in Ordnung zu sagen: „Ok, ihr hattet die Chance auf ein anderes Leben, Eure Entscheidung und Tschüß.“ Ich denke diese Einstellung muss man dann respektieren. Ob man es nun gut heißt oder nicht.
Ich bin ganz eurer Meinung, dass hier Gehirnwäsche stattfand und Alexis hat ein totalitäres Dorf gegründet. Ich fand diese Folge ausgesprochen gut und man könnte sie sogar so, in ein wenig abgewandelter Form als Theaterstück zeigen und das zeigt die Qualität, die keine Effekte oder ein großes Aufgebot an Protagonisten braucht. Davon wird es ja demnächst noch einige geben, wie bspw. „In the Palette Moonlight“ oder die Folge mit Odo und Quark auf dem Berg.
Was die Message dieser Folge anbelangt, denke ich, darf man dem Star Trek Zuschauer eine gewisse kognitive Kompetenz zutrauen, diese Folge richtig zu interpretieren. Wer nicht versteht, was hier vermittelt werden soll, der versteht es auch nicht, wenn man ihm noch ein Bild dazu malt.
Ich finde nicht dass die Folge technikfeindlich rüberkommt, aber es gibt nun mal Leute, die gerne ein ursprüngliches Leben führen und so sollen sie es denn auch tun – nur darf man andere nicht dazu zwingen. Es ist eine freie Entscheidung, die ich durchaus nachvollziehen kann auch wenn ich definitiv niemals so leben wollte. Ich finde Toleranz besteht dann, wenn man Dinge hinnimmt, die einem selbst eigentlich völlig gegen den Strich gehen. Mit etwas einverstanden zu sein, was sowieso kein Problem für einen selbst ist, das ist keine Toleranz und in diesem Sinne wird dieses Wort heutzutage viel zu inflationär benutzt.
Der Mensch ist (wie Sartre es so schön sagt) nun mal zur Freiheit verdammt und diese Menschen dort verdammen sich meiner Ansicht nach mit ihrer Entscheidung, aber sie schaden keinem anderen damit. Ich finde gerade diese Geschichte unterstreicht diese Aussage am Ende sehr gut.
Ihr Lieben, macht weiter so, ihr seid jeden Dienstag ein großer Lichtblick und es macht einfach nur Spaß euch zuzuhören.
Eure Hannah
Hey Hannah,
ich fand Sebastian und Simons Variante auch zu übertrieben, die gezeigte und von dir hier gelobte aber zu zurückhaltend. Mir fehlt die kleine Computerbox mit Subraumtransmitter für Notfälle , mit Hypospraykasten, Medizinischen und Wissenschaftlichen Tricorder um dann mal Kontakt aufzunehmen falls die kleine Population eben nicht ausreicht eine Kolonie auf dauer zu errichten – ohne direkt Inzüchtig zu werden. Und um es anderen zu ermöglichen eventuell daran Teilzunehmen, vllt gibt es noch mehr Menschen die sich so eine Gemeinschaft wünschen. Der Intergalaktische TrekTok und Zwitscherkanal wollen doch bespielt werden 😅
Viele liebe Grüße!
Ja du hast absolut recht. Natürlich hätte man ihnen Kommunikationsmedien anbieten können und medizinische Grundversorgung, da Alixus (ich habe eben erst gemerkt, dass ich die ganze Zeit den Namen falsch geschrieben habe) ja ihre Amtes enthoben wurde und nun vielleicht eine etwas progressivere Lebensweise Einzug halten kann.
Hallo zusammen!
Das war eine sehr atmosphärische Folge und wieder ein super Podcast von euch, danke!
Etwas verwirrt bin ich allerdings wegen des Themas der Folge: ist es eine Greenpeace- kritische Folge, ist es eine Sekten- kritische Folge, oder geht es um Faschismus? Eher doch letzteres, denn hier werden Menschen gegen ihren Willen zu einer Lebensweise gezwungen, die sie selbst nicht gewählt hätten. Dabei finde ich die Verwendung des Wortes „Sekte“ hier zwar verständlich, aber auch ein wenig unglücklich. Das rückt die Problematik nämlich in den religiösen Bereich, aber, wie schon die Bezugnahme auf die Roten Khmer zeigt, ist das kein Alleinstellungsmerkmal von Religionen.
Was es hier nicht ist, wie im deutschen Titel suggeriert, das ist ein Experiment. Da würde man ja laufend die Ergebnisse überprüfen und gegebenenfalls die Bedingungen ändern oder abbrechen. Alixus (Alexis? Aus Denver?) ist ja offenbar überzeugt, dass alles bestens läuft.
Das Ende, ihr habt es erwähnt, hätte ausführlicher sein können. Die Entscheidung der Kolonisten, zu bleiben, die kam zu schnell. Und sie entscheiden ja nicht nur für sich, sondern auch für die Kinder. Wir dürfen aber doch wohl davon ausgehen, dass sie von jetzt an jede gewünschte Unterstützung bekommen. Und dass Alixus vor Gericht gestellt wird wegen Freiheitsberaubung und Mord, bzw unterlassener Hilfeleistung.
Warum die Leute nicht von Anfang an Widerstand geleistet haben erkläre ich mir so, dass sie in einer Notlage waren, und sich „rein zufällig“ eine kompetente und charismatische Anführerin angeboten hat. Da die Technik versagte, waren die Techniker mit ihrer Erfahrung hilflos, während sie sich schon mit den Methoden eines einfachen Lebens beschäftigt hatte. Und dann kommt der Gruppendruck, dass man buchstäblich die Gemeinschaft gefährden würde, wenn man nicht mitmacht.
Der Name der Schauspielerin kam mir bekannt vor, allerdings aus einem anderen Zusammenhang. Strickland ist der Name des Schuldirektors in „Zurück in die Zukunft“. Fleiß, Ordnung, Disziplin! (oder so ähnlich). Passt.
Es ist auf jeden Fall keine Greenpeace-kritische Folge.
Greenpeace fordert keinen Technikverzicht, und es wird dort niemand in Kisten gesteckt.
Und die Grundaussage von Alixus ist ja nicht so ganz falsch, denn wir haben uns alle schon ziemlich weit von der Natur entfernt. Der eine mehr, die andere weniger.
Ich bin immer wieder erstaunt, dass „The Village“ so oft als nicht guter Film bezeichnet wird.
Ist natürlich Geschmackssache. Er ist tatsächlich mein Lieblingsfilm von Shyamalan. Wahnsinnig intensive Schauspielleistungen, überhaupt eine tolle Besetzung, super Kamerafahrten, eine herrliche Stimmung. Wenn William Hurt anfängt, seine Reden zu halten, und Joaquín Phoenix versucht, seine Gefühle in Worte zu kleiden, bin ich hin und weg.
Den kann ich immer wieder gucken.
„Aber die Ökos wollen uns doch unsere Autos, unseren Urlaub und unser Schnitzel wegnehmen!“ 😭
(was sowieso spätestens in ein paar Jahrzehnten vorbei sein wird, wenn die Entwicklung so weitergeht)
Zur Frage, warum das Shuttle nicht einfach von der Sonne angezogen wurde: In eine Sonne zu fliegen ist erstaunlich schwer. Man möchte meinen… Da Ding hat massiv mehr Gravitation als alles andere im System, da sollte alles reinfallen, was dem Ding zu nahe kommt. Aber aus einer Planetenbahn einer Sonne nahe zu kommen ist gar nicht so einfach. Die Körper um eine Sonne bewegen sich mit einer extremen Geschwindigkeit. Sonst würden sie tatsächlich einfach reinfallen. Wenn man jetzt relativ zum Bezugssystem „Planet“ eine geringe Geschwindigkeit hat, und entsprechend mit hoher Geschwindigkeit um die Sonne kreist, muss man sehr viel Energie aufwenden um „abzubremsen“, damit man in den Gravitationstrichter der Sonne gezogen wird. Gut, in der Episode ist das alles Star-Trek-Physik, da gelten eh andere Regeln, aber wer sich für die „echte“ Physik interessiert, findet hier ganz gut erklärt, warum vorbeifliegen so viel einfacher ist als reinstürzen:
https://www.nasa.gov/feature/goddard/2018/its-surprisingly-hard-to-go-to-the-sun
Hola,
hmm 🤔 diesmal hätte ich keinen Award verliehen, stattdessen letzte Woche bei TNG. Die Folge hatte mir zu wenig Tiefgang, ich glaube man hätte gut Dax und Kira weglassen können und stattdessen die ganze Geschichte auf dem Planeten erzählen können. Btw, wie ist die Frau aufs Shuttle gekommen? Und warum war da nix gesperrt?
VG Patrick
hallo Ihr beiden,
das war eine tolle Besprechung.
Damals bei der Erstsichtung wie auch heute war für mich die Folge eine Anti-Sekten-Folge.
Björn Sülter hatte in seinem Podcast die Folge auch schon besprochen und Rahmen davon erwähnt, dass der Drehbuchautor (?) Verwandschaft hatte, die bei Peoples temple war, wenn ich das noch richtig in Erinnerung habe und er das hat einfließen lassen.
Unter anderem ist das mit der Kiste ein direkter Bezug darauf, denn das wurde tatsächlich so in Jonestown praktiziert. Auch das Ambiente erinnert an Jonestown, das ja in einem Urwald gelegen war.
Fast zeitgleich zu Björns Besprechung hatte ich zufällig auch einen Podcast zu „Peoples Temple“ gehört, den ich hier gerne verlinken würde:
https://secta.fm/peoples-temple/
(ein rundum empfehlenswerter Podcast, der über religiöse Sondergemeinschaften und Sekten nachhaltig informieren will, macht allerdings manchmal sehr wütend beim Zuhören.)
Das Massaker von Jonestown 1978 ist nach dem Deutschen Herbst 77 eine der ersten prägenden Nachrichten in meinem Leben, ich war knapp 12. Es wurden damals in Zeitschriften Fotos der herumliegenden Leichen veröffentlicht, die ich bis heute vor meinem inneren Auge sehe.
Puh, düsteres Thema.
Ich freue mich, wie immer, auf nächsten Dienstag,
Eure
Stef
Bedenkt man das blutige Ende von Jonestown, ist der Abschluss der DS9 Folge ja geradezu äh versöhnlich. Ich hätte ein tragisches Ende für zumindest einen größeren Teil der Einwohner dort für, wie soll ich es sagen, „ermahndender“ gefunden.
uups,
da ist mein Schlusssatz und Gruß verrutscht. der letzte Absatz muss natürlich eins hoch. sorry.
Ich sehe es ähnlich wie Hannah,
ich fände es falsch und übergriffig , wenn die Sternflotte oder Förderation entscheiden würde, dass die Bewohner:innen der Kolonie einer Therapie bedürfen und einfach mal Counsellors entsenden würde. Damit würden wieder Dritte über ihre Köpfe hinweg entscheiden, was für sie richtig ist. Anbieten sollte man Hilfe und Unterstützung natürlich, aber diese nicht aufdrängen.
Seltsam fand ich das Angebot an die Kolonist:innen den Planeten verlassen zu können, und dann für die Entscheidung gefühlt 5 Minuten Zeit zu lassen. Da hätte man doch mehr Zeit lassen müssen und z.B. 4 Wochen Bedenkzeit anbieten müssen und ankündigen sollen, dann noch mal wieder zu kommen.
Generell habe ich mich gefragt, gemäß welcher Rechtsprechung Sisko Alexis eigentlich fest- und mitnimmt. Gelten auf der neuen Kolonie automatisch Förderationsgesetze und Startfleet-Regularien? Stünde es nicht den Bewohner:innen der Kolonie zu über eine evtl. Bestrafung von Alexis zu entscheiden und ihre eigenen Regeln und Normen anzulegen. ?
Deine Frage nach der Rechtszuständigkeit finde ich interessant. Vielleicht hinsichtlich dessen, dass sie ja mit Benjamin ein Mitglied der Föderation gefoltert hat. Keine Ahnung welche Auslieferungsregularien dort bestehen.
Ich fand die Folge gut; kein Award, aber o.k.
Ein paar Sachen sind mir aufgefallen:
– Vinods Körperhaltung mit ausgezogenem Bogen scheint mir nicht optimal; deutlich besser als bei Troi in Qpid, aber immer noch sehr „laienhaft“. Daher die Fehlschüsse bei der Jagd auf den Milester.
– unser Held spannt den Bogen dann ab. Recht professionell sogar mit der Durchsteigemethode. Allerdings ist deutlich zu erkennen, dass nahezu kein Zuggewicht auf dem Bogen ist.
-Als Sisko und Miles ins Dorf kommen und von ihrem „Shuttle“ berichten, sind die Dörfler verwundert und haben keine Ahnung, was das sein soll. Ist da im Original vom Runabout die Rede? Ein Übersetzungsfehler in Ermangelung eines besseren Wortes? Oder doch wieder Flitzer???
– Das Wrack des Schiffes bezeichnen die Dörfler als „Kabine“; vielleicht vom englischen „cabin“, das ich allerdings mit Hütte in diesem Zusammenhang übersetzt hätte. Scheint mir passender.
Ich finde die Beurteilung ehrlich gesagt zu positiv – gar nicht mal (nur) nach meinen Maßstäben, sondern auch nach dem, wie Ihr die Folge besprochen habt. Aber eines kann man festhalten: Die Episode ist sicherlich in vielem sozusagen intensiv; vielleicht lag es dann daran.
Ich muss sagen, dass ich mit ein paar Dingen hadere. Es ist zweifellos stark, wie Sisko gleichsam das Leiden auf sich nimmt (was eigentlich auch eine religiöse Komponente hat). Mir wäre es aber lieber gewesen, wenn hier eher eine Kirk-sche Handlungsweise gekommen wäre und Sisko eine Art Revolte angezettelt und offenen Widerstand an den Tag gelegt hätte.
Im Grunde, das muss man schon eigentlich sagen, unterwirft er sich ja trotzdem, indem letztlich eine Strafe akzeptiert, die weder angemessen noch überhaupt menschwürdig duldbar ist. Ich bin kein großer Sisko-Fan, aber hier war ich durchaus sauer darüber, was die Folge aus ihm macht.
Dass man sich über eine Antagonistin echauffiert, was die Folge wirklich schafft, reicht für mich aber noch nicht ganz aus, um sie zu einer guten Folge werden zu lassen. Wahrscheinlich regt „Paradise“ zum Nachdenken an und das ist cool. Aber gleichsam unzufrieden aus der Folge entlassen zu werden, ist – wie der Punkt mit der Antagonistin – nicht per se ein Qualitätsmerkmal.
Spannend ist das Thema, wie technologiefreundlich oder -feindlich Star Trek am Ende wirklich ist. Natürlich nutzt man Technologie, sieht in ihr auch eine Begleiterin auf dem Weg zum Fortschritt; aber in vielen Punkten gibt Star Trek auch ziemlich konservative Antworten, wenn es um die Entwicklung der Technik geht.
Ich finde das sooooo schön, dass Ihr minutenlang besprecht, was für ein hahnebüchenes Vorgehen das ist, sich einfach so runter zu beamen.