#267: Progress (DS9 1.14)

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9. Mai 1993:
Während auf DS9 die neu gegründete Noh-Jay Import Export GmbH & Co. KG in cardassianische Yamok-Sauce und Self-Sealing-Stembolts macht, muss sich Kira mit dem Mondbesitzer (und -besetzer) Mullibok herumschlagen. Der störrische Rübenfarmer hat auf die Major eine gleichermaßen enervierende wie herzerweichende Wirkung, woraufhin sie mit ihrer inneren Rebellin ringt.

In Deutschland: Mulliboks Mond, ausgestrahlt am 24. April 1994.

Dieser Beitrag hat 45 Kommentare

  1. Bridge 66

    Moin, Jungs,

    Habe gerade fertig gehört. Yay, ein Award! Ich hätte es sehr bedauert, wenn er in der Schublade geblieben wäre.
    Simon, könntest du vielleicht den Podcast verlinken, von dem du gesprochen hast? Ich würde gerne mal reinhören.

    LL&P
    Eure Bridge

    2
    1. Sebastian

      Guten Morgen Bridge,

      na logo! Simon war im Kino-90-Podcast und hat über das Finale der zweiten Staffel Picard gesprochen. (Das Gespräch mit Dominik nimmt etwa die letzten anderthalb Stunden der vierständigen Sendung ein.)

      Noch mehr Bonusmaterial für alle, die uns nicht auf Social verfolgen: Felo hat Sebastian in den Sumpf geladen, um über die klassische Serie China Beach zu sprechen.

      Außerdem: Danke nochmal an Bridge dafür, dass sie den Mittelteil der neuen Rückspultaste mit mir gestaltet hat. In dieser großen Folge geht es um 50 Jahre Star Trek in Deutschland, aber auch die generelle Fernseh-, Medienlandschaft und Jugendkultur rund um 1972.

      Schönen Restdienstag Dir,
      Sebastian

      3
  2. René

    Guten Tag,
    folgende Hinweise zur Herkunft, Verwendung und einem großen Missverständnis hinsichtlich der selbstdichtenden Schaftbolzen möchte ich anbringen.

    Wir können Aussehen und Funktion der Bolzen in dieser Folge gut sehen. Der Schaftbolzen kann in seiner ursprünglichen Form zum Beispiel zwischen zwei Platten oder Stahlträger etc. geschoben werden. Nach dem Auslösen fahren die Bolzen in vorgefertigte Bohrungen der Platten / Träger und stellen dort einen Formschluss her. Wie man auch sehen kann, sind die Bolzen versetzt zueinander angeordnet, d.h. man kann sich durch Verdrehung des Schaftbolzenmittelbrönkels eine Exenterwirkung zu nutze machen und die Bauteile damit z.B. in eine festere oder auch austariertere Position bringen.

    Erfunden hat die Bolzen die deutsche Firma Stahlhauer & Söhne Gmbh auf der Erde. Es war deren Eintritt ins Raumfahrtgeschäft. Ursprünglich hießen die Bauteile einfach nur „Schaftbolzen“. Der Zusatz „selbstdichtend“ ist ein Überbleibsel der gescheiterten Bemühungen des Sohnemanns vom alten Stahlhauer, die Firma ins KI-Geschäft zu bringen. Es war eigentlich gedacht, die Schaftbolzen derart intelligent zu bauen, dass sie falsche Belastungen und drohende Beschädigungen an der gesamten Bauwerkskonstruktion automatisch auswerten und an eine Zentrale weitermelden können. Aber wie das mit KI´s so ist … es hat nicht geklappt. Vielmehr fingen die Schaftbolzen an, lyrische Ambitionen zu entwickeln und ihre Umgebung mit selbstgedichteter Poesie zu beeindrucken. Daher …

    Zu zeitweise großer Bekanntheit schaffte es ein Schaftbolzen einer Panorama-Außentoilette auf Deep Space 5 für sein Werk „Die Traurigkeit von gebrochenem U-Stahl im Sternenglanz von Beteigeuze“.

    Zum Thema Toilette: Weil man immer wieder „selbstdichtend“ fälschlicherweise und sinnentfremdet als „self-sealing“ ins Englische übersetzt hat, kommt es immer wieder zu unschönen Verwendungsfehlern (und Folgen) bei der Nutzung dieser Bauteile. Mittlerweile weit über die Grenzen der Föderation hinaus…

    Nähere Ausführungen dazu gerne in Bonn.

    Grüße

    7
    1. Bridge 66

      😂😂😂😂 Und wieder ein Rätsel der Menschheit – was sag ich: der Galaxis gelöst!

      LL&P
      Bridge

      1
  3. Chris

    Ein Grooh, was auch immer das ist.

    Gros (auch kleines Gros) ist ein Zählmaß aus dem Zwölfersystem. Damit werden ein Dutzend Dutzend also 144 Stück bezeichnet.
    Außerdem gibt es noch das große Gros, das einem Dutzend Gros, also 1728 Stück, entspricht.

    Statt zum Fracking liegt für mich der Vergleich zum Tagebau näher, auch wenn die Methode eher was von Erdwärme zu haben scheint.

  4. Driver 8

    Garragh! Der Gaghten ist wieder voller Gagh!

  5. Jason

    Hay Simon und Sebastian ich hab euren Podcast vor kurzem entdeckt und ich liebe ihn richtig euer Humor trift genau meinem und ich freue mich auf jeden Dienstag oder auch Freitags wenn eine Sonder folge kommt Macht weiter so ich bin jetzt schon gespannt wie ihr Voyager findet da Voyager zu meinen liebsten star trek serien gehört auch wenn es noch etwas dauert freue ich mich jetzt schon wie ein Schnitzel in der Pfanne liebe Grüße Jason

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    1. Simon

      Hey Jason, willkommen an Bord! 🙂

      2
      1. Jason

        Danke freue mich an Bord zu sein 😄

    2. Mister Incredible

      Hi, Jason!

      Bin auch sehr gespannt. Anfangs hatte ich Probleme mit Janeways Stimme. McNeill macht die so gut nach immer im Delta Flyers Podcast. Oder ist es Wang?

      Simon und Sebastian haben bei der Besprechung vieler Episoden neue Aspekte und „Messages“ entdeckt, durch die intensive Beschäftigung damit, was eine Neubewertung der Folge erbrachte. Es sollte mich wundern, wenn der intensive Blick auf VOY nicht den einen oder anderen Überraschungsmoment zutage förderte. Neelix, der 7of9 die Kunst der Nahrungsaufnahme „schmackhaft macht“… eines meiner Highlights!

      1. Jason

        (Ja da stim ich dir voll und ganz zu) ich finde das Konzept gut das es mall wieder auf ein Raumschiff geht und das es so ähnlich ist wie bei Kirk das man so gesehen auf einer nicht ganz so freiwilligen forschungs Mission unterwegs ist um neuen Welten neues Leben und neue Zivilisationen zu entdecken das hat mich einfach an tos erinnert 😄🖖

  6. Mister Incredible

    Moin zusammen,

    Google hat das ominöse Objekt als „Vorbauschraube“ übersetzt. Gibts dieses Wort wirklich? Schöne Episode. Das tolle „Sonnenlicht“ fand ich auch super und ziemlich echt. Als Sisko unten ist, dachte ich im Hintergrund den Bronson Canyon zu entdecken.

    Das Schauspiel hat auch mich überzeugt. Visitors Lachen… ich erinnere mich noch an die ziemlich herzwärmende Szene mit Gul Ducat, der sich in einen Exokaktus setzte. Ganz schön lustig und die sich ausschüttende und rolling-on-floor Kira fand ich damals echt echt.

    Ja, die Geschichte mit „the needs of the many…“ kam mir schon sehr bekannt vor, Abbaggern von Dörfern um Braunkohletagebau? Obwohl ich da wenig „needs of many“ sehen kann, inzwischen. Den Anwohnern werden bekanntlich auch neue schöne Hütten angeboten, wie man weiß, und dennoch halten viele an alter Heimat fest. Das Spannungsfeld zwischen Veränderungsbereitschaft und Bodenständigkeit ist allgemein wohl kaum zu lösen, nur individuell. Und die Beteachtung der Höheren Güter kann sich im Zeitlauf wandeln.

    Die Behausung erinnerte mich an eine Schlumpfhütte. Diese Tür, schräg eingesetzt und nach Entriegeln aufschlagend, sehr praktisch. Der Ofen, seufz. Letzte Kachel aufgesetzt, direkt angeheizt. Wie war das mit Abbinden des Zements? Zwei Protagonisten ohne Sprechrolle… praktisch: spart Gagen.

    Interessant finde ich, dass Star Trek beharrlich und konstant das gängige Schönheitsideal negiert, auch wenn Gaststars immer mal wieder als Schönlinge auftreten. Wer sich mit wem liiert, Interspeziesbeziehungen, ein echtes Plädoyer gegen Xenophobie und für Diversität.

    Gute Story um einen klassischen Interessenkonflikt, sehr aktuell auch heute und somit zeitlos. Daumen hoch!

    Freue mich auf Euren Bühnenauftritt auf der FedCon. Um nicht von den liebenden Fantrauben erdrückt zu werden, solltet ihr vielleicht über Reifröcke mit 1,5 m Radius nachdenken… *g*

    1. Sebastian

      Hey Mister,

      im Hintergrund sieht man tatsächlich nicht den Bronson-Canyon, sondern unser allseits beliebtes Höhlenset. Morgen Vormittag hämmere ich ein schönes, sehr enthüllendes Foto davon in unsere Social-Kanäle.

      Schönen Restdienstag,
      Sebastian

    2. Don

      Bei der Uraufführung von Händels „Messias“ (in Dublin) wurden übrigens die Damen gebeten, sie sollen doch bitte ohne die dazumal modischen Reifröcke zur Veranstaltung kommen, damit soviel Raum fürs Publikum wie möglich zur Verfügung stehe.

  7. Bridge 66

    Hallo nochmal,

    Meiner frühmorgendlichen Begeisterung möchte ich gerne einen ausführlicheren Kommentar hinzufügen.

    Eurem Urteil, vor allem was die schauspielerischen Leistungen angeht, kann ich mich nur anschließen. Ich bin mir nicht sicher, ob man die Beziehung zwischen Kira und Mullibok noch weiter hätte ausbauen müssen. Weniger ist in diesem Fall mehr. Das hätte sonst tatsächlich langweilig und zäh werden können. Die B-Handlung fand ich richtig nett, besser noch als letztes mal in „The Storyteller“. Diese Folge zählt auf jeden Fall zu den besten der ersten Staffel, auch ich gucke sie immer wieder gerne. Ich hatte nicht wirklich mit einem Award gerechnet, denn da kommen ja noch einige Kandidaten auf uns zu. Aber er ist auch aus meiner Sicht verdient.

    Mit dem, was wir später über Nog erfahren, erkennen wir schon hier, daß der Junge den (kaum vorhandenen) Geschäftssinn seines Vaters geerbt hat. Er bemüht sich zwar, ein guter Ferengi zu sein und erkennt auch hin und wieder eine Gelegenheit, aber daß er Land als Dreck bezeichnet und ihm keinen Wert bemisst, hat mich dann doch stutzig gemacht. Wenn es nicht schon eine Erwerbsregel ist, die nur noch nicht erwähnt wurde, dann sollte es eine werden: Was für den einen Dreck ist, ist für andere goldgepreßtes Latinum. Und welche Ironie, daß ausgerechnet Jake den Profit fühlt – eine Demütigung für einen Ferengi. Nur gut, daß Nog es ihm nicht übel nimmt.
    Das NohJay-Konsortium verfügt also über 14.400 selbstdichtende Schaftbolzen! Eine Menge Holz…

    Gaststar Brian Keith (1921-1997) wurde unter anderem bekannt durch die Serien „Family Affair“ (Lieber Onkel Bill, 1966-71) und „Hardcastle and McCormick“ (1983-86). Er spielte in über 100 Filmen mit, u. a. in der köstlichen Western-Komödie „The Hallelujah Trail“ (40 Wagen westwärts, 1965).

    Mit Typen wie Mullibok und seinen Freunden hätte ich keine Geduld, vor allem nicht, wenn ich unter Zeitdruck stehe wie Kira. Was geht in ihm eigentlich vor? Bei allem Mitgefühl für das, was er durchgemacht hat, aber da ist er doch nicht der einzige. Wenn er ein Problem ignoriert gibt es keins? Oder meint er, daß die Regierung auf ihr Projekt verzichtet, wenn er sich querstellt? Er hat anscheinend keinen Anwalt eingeschaltet. Ist er lebensmüde? Möglich, aber wenn er Selbstmord begehen will, soll er das gefälligst auch selbst machen und nicht anderen dafür den Schwarzen Peter zuschieben. Wenn nämlich das Projekt startet während er noch auf dem Planeten ist, und er an den Folgen stirbt, dann wäre das Mord, und das kann Kira natürlich nicht zulassen.
    Andererseits würde es mir auch widerstreben, jemanden gewaltsam aus seiner Umgebung zu entfernen, insbesondere nachdem die Situation so eskaliert ist. Ich habe das nicht so verstanden, daß Kira dauerhaft bei Mullibok bleiben wollte. Sie wollte erstmal runterkommen, sich über ihre widerstreitenden Gefühle klarwerden und vielleicht doch noch eine friedliche Lösung finden.
    Übrigens: Vielleicht ist Bashir tatsächlich der nächste erreichbare Arzt, denn wir befinden uns ja nicht auf Bajor. Ganz davon abgesehen hätte ein weiterer Gastdarsteller auch extra Geld gekostet.

    So, das war’s jetzt aber für heute. Ich wünsche euch viel Spaß auf der Fedcon und vielleicht gibt es ja eine kleine Extrasendung mit euren Eindrücken?

    LL&P
    Eure Bridge

    3
  8. BjoernHH

    Ich mochte an der Hütte Mulliboks besonders die Fenster.
    Die hatten die Form dieses klassischen Bajoraner-Symbols, das auch die Uniformabzeichen haben.

    Brian Keith war wirklich ein toller Gastdarsteller. Wie er Kiras Baumgeschichte sofort enttarnt und sogar noch verstärkt („nasty“), war super!

    Mein Lieblingssatz der Folge, den ich leider nicht mehr wörtlich hinbekomme:
    Bashir erzählt Sisko, dass Kira die Uniform abgelegt hat.
    Sisko erwidert, dass Kira, wenn sie nicht aufpasst, sich gleich daran gewöhnen könnte, die Uniform nicht zu tragen.
    Aber war ja nur ein Spruch, er hat wirklich gut interveniert.

  9. Tobi

    Die Nog / Jake Handlung ist übrigens von einer Mash Folge inspiriert (falls ihr es gesagt habt, habe ich es verpasst!). Genaueres gibt es im hörenswerten Primitive Culture Podcast: http://www.trek.fm/primitive-culture/tag/MASH

    Der gute Aaron Eisenberg hatte es nicht allzu leicht, mit seinen künstlichen Zähnen die vielen S-Laute in „self sealing stem bolts“ auszusprechen…

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  10. Joe

    Oh je, da schwimme ich komplett gegen den Strom. Ich persönlich finde die Folge leider gar nicht gut. Dabei stimmt alles, was Ihr an der Folge mögt, auch in meinen Augen, und das Schauspiel der Hauptdarsteller ist super. Vor allem Mullibok ist toll, aber eben auch Kira und deren Interaktion.
    Aber abgesehen davon, dass die Grundgeschichte sehr an andere Folgen erinnert (jemand muß seine Heimat verlassen und will nicht, obwohl die Alternative vermutlich den Tod bedeutet) stoße ich mich an den Logiklöchern und daran, wie konstruiert alles wirkt.
    Die Nebenstory mit Jake und Nog ist nett und lustig, aber auch sehr gewollt. Es fängt damit an, dass Quark die Jamoksauce quasi verschenkt bzw. entsorgen will. Wir reden hier von Quark. Der wird ja wohl ein paar Connections haben, um die loszuwerden. Und wie man sieht ist das ja selbst ohne Connections sehr einfach. Statt dessen gibt er die Sauce einfach her. Dass die Story dann über die Schaftbolzen (O’Brien ist super) genau zu demjenigen führt, der genau das Land besitzt, was die Regierung schließlich kaufen will, während er selbst aber ja offenbar noch nichts von seinem Glück weiß, ist schon etwas grotesk. Bzw. das Timing. Land weg und JETZT fällt der Regierung ein, dass sie das Land braucht. Trotzdem eine nette Nebenhandlung, die mich ein bißchen an „Treachery, Faith an the Great River“ und „In the cards“ erinnert (beide aber um Längen besser, zumindest in meinen Augen).
    Bei der Hauptstory stört mich die Grundprämisse. Da hat Bajor einen bewohnbaren Mond und der soll komplett unbewohnbar gemacht werden, um Energie zu erzeugen…für ein paar Hundertausend Bajoraner. Also einen ganzen Mond mit Ökosystem zerstören, damit eine Großstadt Energie bekommt. Die Rechnung geht für mich nicht auf. Da könnte man den Mond auch rund um Mulliboks Haus mit Solarkollektoren vollpflastern und versorgt damit viel mehr Leute. 😉 Aber das ssssist mir echt ein Dorn im Auge und wohl auch der Hauptgrund, warum ich die Folge nicht mag. Vielleicht versteh ich da aber auch etwas falsch.
    Dass alle eine Engelsgeduld mit Kira haben (vor allem Sisko „Naja, Shuttle wartet im Orbit, sie kommen dann wenns passt“) wirkt für mich auch nicht ganz natürlich, ebenso wie die Tatsache, dass Bashir von der entfernten Station als Arzt geholt wird, statt jemanden von Bajor zu holen. OK, aber vielleicht ist der Mond in einer weiten Umlaufbahn um Bajor und war grad näher an der Station. Das könnte ich mir damit erklären.
    Und auch wenn der Ofen eine Metapher ist…hätte man nicht wenigstens die letzte Kachelreihe bündig abschließen lassen können? Die riesige Fuge ganz oben hat meinen inneren Monk schon beim ersten Anschauen der Folge gestört. 😉
    Ja, ich finde auch, dass in der Folge viel Gutes steckt, das will ich ihr gar nicht absprechen und das weiß ich auch zu schätzen, aber für mich überwiegt hier das kronstruierte Setting von Haupt- und Nebenhandlung.
    Auch wenn mein Fazit anders ausfallen würde war es trotzdem wieder eine launige Besprechung. Bis zur FedCon!

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    1. Simon

      Ich würde mir das so erklären: Die Energie wird halt ganz dringend gebraucht. Was meinste, was hier los wäre, wenn morgen kein Strom mehr aus der Steckdose käme, wir aber diesen dünn besiedelten Mond in der Nähe hätten, den wir super anzapfen könnten, bis wir neue Möglichkeiten gefunden hätten? Und der liebe Minister will halt wiedergewählt werden. Ich glaube auch, dass der Energiebedarf einer Sci-Fi-Gesellschaft um Unmengen höher liegt, sodass es mit ein paar Solarkollektoren schlicht nicht getan ist. Deswegen finde ich die Geschichte noch nicht mal so an den Haaren herbeigezogen.

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      1. Mister Incredible

        Hallo, Simon!

        Da muss ich Dir beipflichten, denn wie sieht’s denn heute bei uns aus? Ich würde sagen „nicht viel anders“:

        Bahntrasse, Autobahn, Stromtrasse, Braunkohletagebau…es gibt unzählige Beispiele, die zeigen, dass Menschen für das „Wohl der vielen“ ihr Zuhause räumen mussten. (Obwohl man heute bei Autobahnen den Begriff „Wohl“ bezweifeln muss.) Und auch Stauseen wurden dort angelegt, wo einst Menschen wohnten, immer wieder be besichtigen, wenn Ruinen aus einem Edersee bei niedrigem Füllstand auftauchen…

        Immerhin gibt es für uns in der EU den Weg der juristischen Anfechtung dieser Vorhaben. Das wird den Menschen in China und vielen weiteren Ländern mit schwacher oder nicht vorhandener Demokratie nicht gewährt. Da werden alte Siedlungen einfach mal über Nacht platt gemacht…

        Wer will wissen, ob zum baroranischen Bauvorhaben nicht auch ein mediationsverfahren Statt fand?

        1. Monika

          Nicht zu vergessen vogonische Hyperraum-Umgehungsstraßen, denen eben mal ein ganzer Planet zum Opfer fällt *räusper* 😉

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  11. Monika

    Schöne Folge 🙂
    Und ja, manche Literaten haben es nun einmal mit Öfen als Symbolen. Ringelnatz übrigens auch…:

    „Ich habe dich so lieb
    Ich habe dich so lieb!
    Ich würde dir ohne Bedenken
    Eine Kachel aus meinem Ofen
    schenken…“ 😉

    Aber im Ernst: Ich denke auch, der Ofen ist ein Symbol für „closure“, ein Abschluß für das alte Leben, das Mullibok hatte. Kira will ihm zumindest das geben – weiß aber auch, das sie selbst auch wieder einen Teil abschließen muß mit der Person, die sie einmal war. Das geschieht in Etappen, immer wieder – bis Kira in der 7. Staffel ihrerseits dem cardassianischen Widerstand hilft…

    Sisko könnte Mullibok übrigens auch deswegen sympathisch finden, weil er gewisse Charakterzüge mit dem eigenen Vater teilt, den wir später kennenlernen werden… 😉

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  12. Don

    Stimmt, das war wirklich eine gute Folge. V.a. weil sie, zumindest im Mullibok-Teil, mal ihre ganze Ernsthaftigkeit zeigte.
    Diese Folge und das (in meinen Augen) zweite Highlight der ersten Staffel, „Duet“, zeigt, was für eine große Serie DS9 hätte werden können, wenn man diesen Weg doch nur konsequent weitergegangen wäre.

    Und auch eine weitere Zustimmung:
    Peter Allan Fields war ein großartiger Autor und das wird einfach viel zu selten gesagt!

  13. Lisa

    Also Jungs, damit es nicht nachher wieder heißt, keiner außer dem guten Christian hätte Eure Versprecher bemerkt: Simon sagt bei 1:07:04 Cardassianer statt Bajoraner. Manche von uns sind einfach nachsichtiger mit Euch und melden nicht gleuch jeden Versprecher! 🙃

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    1. Simon

      Wir könnten es ja eh nicht rückgängig machen! 🙂

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      1. Sebastian

        … und wartet erstmal nächsten Dienstag ab, wenn wir einen verwirrenden Mordfall noch ein Stückchen irritierender gestalten! (Ich lachte beim Schneiden.)

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        1. Lisa

          Beverly Crusher will rise again…. in „Suspicions“, coming soon to you TaD… ich freu mich schon wie Bolle drauf und drücke ganz fest die Daumen, dass ihr endlich, endlich Abbitte leistet der guten Bev gegenüber! 😄 Fast trau ich mich nicht einzuschalten, weil ich die Folge so liebe. Aber wenn’s was zu lachen gibt, kann’s ja nicht so schlimm werden! 🥺

  14. Maestro84

    Kira ist grau, die Cardassianer sind grau, wir alle sind grau. Gemeinsam stehen wir zwischen dem Licht und der Finsternis.

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  15. Carrg

    Krasse Folge – gut dass ihr mal unter den 2h geblieben seid!

  16. Köm

    Für Mulliboks Problem gibt es sogar Entsprechungen in unserer Zeit.
    Eine Bekannte aus dem Rheinland hat mir mal erzählt, dass es ihr Heimatdorf, dort wo sie ihre wirklich tolle Kindheit verbracht hat, nicht mehr gibt. Es ist irgendwann dem Braunkohletagebau zum Opfer gefallen. Für Energiebeschaffung also.
    Es war wirklich übel, als sie jammerte: „Die Orte meiner Kindheit gibt es nicht mehr 🙁 Den Platz, den Baum, die Schule, das Elternhaus, den Gelben!“ (ok, kein Gelber :)) Dort ist jetzt ein großes Loch. Muss man sich mal vorstellen. Einfach kacke.

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  17. Sören

    Vielen Dank für Eure unterhaltsame Folgenbesprechung. Ich hatte die Folge gar nicht mehr so richtig auf dem Schirm und war ob der sehr tollen darstellerischen Leistung sehr begeistert.

    Die Folge ist ein schöner Fingerzeig, dass Fortschritt / Vorteile für viele immer mit Kosten für Wenige verbunden ist. Ich denke je nach Betroffenheit wird man als Zuschauer in die eine oder andere Richtung tendieren. Rational ist die Entscheidung den Mond für die Energieversorgung zu nutzen erklärbar. Emotional aber eben nachvollziehbar, dass Mulibok bleiben möchte. Der einzige Wermutstropfen ist für mich, dass an das Schicksal von Mulibok nicht mehr angeknüpft wird. Kira verspricht zwar sich um ihn zu kümmern, leider sehen und hören wir das aber nicht mehr.

    Das Ende ist dann schon Kompromisslos – Kira zerstört Muliboks Haus und nimmt ihn mit. Ich hätte mir hier andere Enden vorstellen können, die ich besser gefunden hätte:

    1. Mulibok auf dem Mond lassen, so dass die Energieversorgung Bajors tatsächlich einen hohen Preis gehabt hätte.
    2. Mulibok unbemerkt in ein Holodeck beamen und seine Illusion vom Paradis aufrecht erhalten – hätte dann ein spannender Anknüpfungspunkt für eine spätere Episode sein können, in der Mulibok, auf den Spuren von Truman erkannt hätte, das mit seiner Welt etwas nicht stimmt.

    Leider werde ich nicht auf der Fedcon sein können um Hallo zu sagen, aber ich wünsche Euch eine tolle Zeit, einen großartigen Liveauftritt, nette Begegnungen und spannende Gespräche.

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  18. Florian

    Also hier hätte ich niemals mit einem Award gerechnet??! 🙂

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  19. Michael Kleu

    Das, was Sebastian da am Ende erzählt, ist so interessant, dass ich es mir sogar zweifach angehört habe.

    Ich muss mal drüber nachdenken, was es in meiner Biographie für Erzählungen gibt, die mich herausgefordert haben, an denen ich gewachsen bin.

    2
  20. Michael from Outer Space

    Hi,

    ich finde den englischen Titel „Progress“ besser als den deutschen Titel „Mulliboks Mond“. Der deutsche Titel bezieht sich nur auf die Geschichte um Mullibok und auf die Frage, ob durch das Anzapfen des Mondes und seine Zwangsumsiedlung ein Fortschritt für Bajor erreicht wird bzw. ob die Zwangsumsiedlung moralisch gerechtfertigt ist. Den Fortschritt kann ich aber auch auf Nogs und Jakes Geschäfte beziehen, denn sie erzielen einen finanziellen Fortschritt und bessern ihre Taschengeldbörsen mit Goldgepresstem Latinum auf.

    Das einzige Manko in der Nog/Jake-Story ist für mich der bajoranische Händler, dem sie 100 Gros Schaftbolzen für sieben Tessipates Land auf Bajor verkaufen. Die beiden Jungs sind minderjährig und dürfen bestimmt rechtlich gesehen noch keine solchen Geschäfte betreiben. Sie täuschen den Händler aber, in dem sie ihm vorgaukeln, das „Noh-Jay-Konsortium“ zu sein. Warum wird der Händler in dieser Szene nicht misstrauisch? Wieso stellt er keine Fragen über das angebliche Konsortium? Er ist immerhin Händler und muss höllisch aufpassen, weil man ihn bei so einem Geschäft auch nach Strich und Faden betrügen könnte! In der Realität würde ich an seiner Stelle das bajoranische Handelsregister konsultieren und feststellen, dass dort kein „Noh-Jay-Konsortium“ verzeichnet ist. Meiner Meinung nach hätte Nog mit Quarks kristallinen USB-Sticks irgendeinen Fake erfinden müssen, um dieses Konsortium glaubwürdiger zu machen.

    Ja, die Folge hätte sich auch auf Mullibok konzentrieren und ihn noch besser ausarbeiten können. Ich finde es aber schön, dass zwei verschiedene Geschichten parallel ablaufen, die wenig bis nichts miteinander zu tun haben. Dadurch wird mir die Größe des Planeten Bajor und der Raumstation DS9 bewusst. Da geschehen an einem normalen Tag eben unterschiedliche Dinge. Bei TNG habe ich oft das Gefühl, man wollte A- und B-Plot auf Biegen und Brechen miteinander kombinieren … *Soliton-Welle*

    Dem Fazit von Simon und Sebastian kann ich mich nur vollumfänglich anschließen! Das Dilemma um Mullibok funktioniert, weil man die Motive jeder beteiligten Person bzw. Fraktion gut nachvollziehen kann: die bajoranische Regierung, Mullibok, Kira Nerys und Ben Sisko haben Aktien in dieser Story, alle verfolgen ihre persönlichen, politischen, wirtschaftlichen etc. Ziele. Die Regierung möchte die Energie des Mondes nutzen, das kann ich gut nachvollziehen. Mullibok, seine Mitbewohnerin und seinen Mitbewohner leiden unter der Zwangsumsiedlung, weil sie ihre Heimat verlieren, das kann ich auch gut nachvollziehen. Nerys war Widerstandskämpferin und ist zwischen beiden Seiten hin- und hergerissen, das kann ich auch gut nachvollziehen. Ben ist einerseits der Sternenflotte und der bajoranischen Regierung Rechenschaft schuldig, schützt aber andererseits seine Erste Offizierin und Freundin. In dieser Geschichte gibt es nicht „die Guten“ und „die Bösen“, sondern Personen und Parteien mit verschiedenen Interessen.

    Andere Episoden und Kinofilme in Star Trek behaupten, dass ein Dilemma existiert, machen aber diese undifferenzierte Schwarz-Weiß-Malerei mit „Gut“ und „Böse“. Da fühle ich mich verarscht, denn es geht auch viel besser!

    Den Landarzt-Preis hat sich „Progress“ jedenfalls verdient. Für mich ist es sogar die beste Folge der ersten Staffel.

    LL&P
    Michael from Outer Space

    P.S.: Vor „Suspicions“ habe ich Bammel, weil sie in meiner relativ frischen Erinnerung mit einer sehr unzusammenhängenden und verwirrenden Story darherkommt.

  21. Kleiner Bruder

    Hallo zusammen!

    Bei allem händlerischen Geschick haben Jake und Nog doch einen Kardinalfehler begangen: sie haben die Ware vor der Übernahme nicht geprüft. Ihre Tauschpartner hätten ihnen wertlosen Schrott anbieten können, der teuer hätte entsorgt werden müssen. Oder absolut wertloses Land in einer Wüste. Gut, damals, 1993, da hat offenbar noch niemand daran gedacht, dass man eines Tages alles im Internet recherchieren kann. Aber so derart blauäugig sind die beiden doch hart an einer Katastrophe vorbeigeschrammt.

    Ich kann mich mal wieder nur so dunkel erinnern, in einer späteren Folge wird doch mal jemand gefragt, was ein bestimmter Gegenstand sei und diese Person (Bashir?) meint, das wäre so ein „selbstversiegelnder Stemmbolzen“.

    Über Mullibok und seinen Mond habe ich mir ein paar Gedanken gemacht. Er ist also vor vierzig Jahren vor den Cardassianern geflohen und versteckt sich seitdem erfolgreich auf diesem Mond. Und der bringt Wurzeln hervor, die auch nach drei Stunden kochen noch furchtbar sind. Dieser Mond scheint ein wenig gastlicher Ort zu sein (schon Robert Heinlein wusste „The Moon Is A Harsh Mistress“. Ganz nebenbei, gestern haben wir „Moonfall“ von Emmerich gesehen. Der hebt das Wort „fremdschämen“ auf ein völlig neues Niveau). Jedenfalls, für eine richtige Besiedelung scheint dieser Mond nicht besonders geeignet zu sein.

    Und es ist ja nicht so, dass Mullibok damit den Ort seiner Kindheit verliert, wie die Opfer von Tagebauen hierzulande. Vielleicht tut es ihm ja gut, wieder unter Leute zu kommen, auch wenn es für ihn zu spät erscheinen mag, sich noch einmal etwas aufzubauen. Ob er Anspruch auf eine Entschädigung hätte glaube ich nicht. Denn er hat sich diesen Mond oder das Land darauf ja auch nicht gekauft.

    Eine Frage blieb, was die Energigewinnung an sich betrifft. Die Föderation verfügt über fast unerschöpfliche Energiequellen. Trotzdem müssen die Bajoraner zur Energiegewinnung eine wenig nachhaltige Methode anwenden, bei der ein Ort völlig unbewohnbar wird. Wollte oder konnte man den Bajoranern nichts besseres geben? Oder was verschweigen die Föderationsbehörden?

    Insgesamt ist der Award völlig verdient. Die Folge hat Anspruch und Humor und Sisko und Kira erscheinen als Team. Top!

    1. Ronnsen RD

      „Die Föderation verfügt über fast unerschöpfliche Energiequellen. Trotzdem müssen die Bajoraner zur Energiegewinnung eine wenig nachhaltige Methode anwenden, bei der ein Ort völlig unbewohnbar wird. Wollte oder konnte man den Bajoranern nichts besseres geben? Oder was verschweigen die Föderationsbehörden?“

      Zum einen ist Bajor kein Mitglied der Föderation und zum anderen schätze ich, dass Bajor ein großes Interesse dran hat, seine Angelegenheiten/Missstände selbständig und eigenverantwortlich zu regeln und sich nach Jahrzehnten der Besatzung gleich wieder die nächste Abhängigkeit jedweder Art zu begeben. Dafür sind die Bajoraner wohl einfach zu stolz.

      1
      1. Ronnsen RD

        „und sich nach Jahrzehnten der Besatzung NICHT gleich wieder die nächste Abhängigkeit jedweder Art zu begeben.“ 😉

  22. Jason

    hay Simon und Sebastian ich wollte mal nachfragen warum Contagion Tng staffel 2 folge 11 potcast folge 141 kein De-Kelley-Award Bekommen hat obwohl ihr die folge so gut fandet ihr habt das in der folge auch nicht erwähnt warum ihr kein Award gegeben habt LG Jason

  23. Dorid

    Wie immer eine tolle Besprechung in der idealen Rhabarberkuchen-Fabrikations-Zeit!

    Was mir beim Rewatch diesesmal erstmals aufgefallen ist: die zivile Kleidung altert modisch gesehen oft nicht so gut (diesmal von Jake)… Ich finde seine Strampelanzüge macht dem „Wesley sein Pullover“ ernsthafte Konkurrenz 🙂

  24. Lennart (Drahok)

    Ich hing etwas hinterher, aber jetzt bin ich fast wieder im wöchentlichen Rhythmus mit euch. Hab heute die Folge gesehen und als sie vorbei war, merkte ich, dass die Folge für mich etwas besonderes ist. Ich hab da gar nicht rational drüber nachgedacht, ich hab einfach gefühlt, dass diese Folge eine meiner Lieblings-DS9-Folgen.

    Die Dickköpfigkeit von Mullibok ist eine Wand, gegen die Kira erstmal erfolglos anrennt. Und trotz der unheimlichen Brutalität der Zerstörung dieses Mondes für etwas so banales wie Energiegewinnung bleibt die Handlung auf der zwischenmenschlichen Ebene zwischen den beiden. Mich packt die A-Handlung auch beim vierten mal noch emotional und die B-Handlung macht viel Spaß.

    Und so gefiel mir die Folge so gut, dass ich ein bisschen Angst hatte, dass ihr sie blöd findet. Passiert nicht das erste mal und eigentlich ist es ja nicht schlimm, mal anderer Meinung zu sein, aber komisch wäre es trotzdem, wenn ihr eine Folge zerreißt, die mich emotional so gut abgeholt hat.

    Und auch wenn es zu anderen Folgen besser passt: Ich erinnere mich an die Zoom-Party zum Start von DS9 und dass Sebastian meinte, dass Bashir auch in der ersten Staffel gar nicht so schlimm sei wie sein Ruf. Wir sind inzwischen schon weit in der Staffel und ich finde ihn genauso schlimm (seltsames Flirten, Arroganz, einfach „awkward“) wie ich ihn in Erinnerung hatte. Vielleicht etwas um es gegen Staffelende nochmal zu reflektieren.

  25. Ronnsen RD

    Moin zusammen!

    Die Folge mochte ich als Jugendlicher nicht wirklich. Erst mit der Zeit habe ich sie sehr zu schätzen gelernt.

    Zu Beginn der Episode ist mir mal wieder aufgefallen, mit was für einer gefällig säuselnde Stimme doch Sikso seine Logbucheinträge macht. Es hört sich mehr nach einer inneren Stimme an, als spräche er zu sich selbst, und nich nach einem offiziellen Tondokument.
    Im Vergleich dazu hat Picrad ja seine Einträge mit zusammengeknallten Hacken geradezu in den Leierkasten hinein trompetet wie Harry Giese zu seinen besten Wochenschau-Zeiten.

    Das Zusammenspiel zwischen Nana Visitor und Brain Keith ist absolut hervorragend und glaubwürdig. Da stimmt die Chemie einfach. Beim ersten Anschauen hab ich mich ein bisschen erschreckt, wie alt doch der liebe Onkel Bill geworden ist. Zwei Jahre vor dieser Folge (1992) lief auf RTL(Plus) noch „Family Affair“ („Lieber Onkel Bill“) als den 60ern, mit Brain Keith in der Hauptrolle. Hab ich damals gerne geguckt.

    Der Typ ist auch ein fantastischer Schauspieler und dazu ist der Charakter auch so fassettenreich geschrieben, das geht alles Hand in Hand. Schon nach ein paar Sätzen zwischen Kira und Mullibok ist die ganze Szenerie schon so aufgeladen mit einer Authentizität, das haben wir so vorher noch nicht oft erlebt, wenn überhaupt. Die ganze Folge könnte gut ein Backdoor Pilot für die Prequel Serie „Die Abenteuer des jungen Mullibok“ sein.

    Mullibok erzählt ja die ganze Zeit nur Geschichten und man kann ihm auch hier die Freude daran richtig ansehen, als Kira sich drauf einlässt und auch ihre Geschichte vom alten fiesen Baum erzählt/erfindet. Der alte Mann weiß auch sofort, dass er gemeint ist. Mit freudigem Grinsen macht er sogar mit: „But you loved it.“, sagt er und meint, „Na, eigentlich magst Du mich doch!“.

    Ja, es ist schön, dass wir hier wieder Fix & Foxy (Nog & Jake) beim „Geschäfte machen“ beobachten dürfen. Was mir aber ein bisschen auf den Magen schlägt, ist die Tatsache, dass dafür wieder mal ein anderer Hauptcharakter aus der Rolle fallen muss, nämlich Quark. Der verhält sich diese Woche nämlich überhaupt nicht so wie ein richtiger Ferengi.
    Wieso wittert er, der große Geschäftsmann, Inhaber sämtlicher Doktortitel in Abzockologie und einer, der das gesamte Geschäftsleben auf der Station ständig im Blick hat… wieso erkennt so jemand nicht selbst diese „Op-por-tun-itee“??! Wieso ist er so verärgert und will auch plötzlich von der Yamok-Sauce nichts mehr wissen. Na ja ganz klar, damit es die Max und Moritz Story überhaupt erst geben kann. Finde ich unglücklich gelöst.

    Witzigerweise hält Quark vor seinem Kumpel Odo zu Beginn der nächsten Folge („If Wishes Were Horses“) eine flammende Rede darüber, wie ein guter Geschäftsmann doch Chancen und Möglichkeiten „erschnüffeln“ kann („a true entrepreneur knows how to sniff the wind…“). Jap, diese Woche war da nix von zu merken.

    Ebenso schließe ich mich dem Kommentar von Michael from Outer Space an und finde es ein bisschen unglaubwürdig, wie hier Rechtsgeschäfte getätigt werden. Sind Jake und Nog überhaupt schon voll geschäftsfähig? Kann ein ernsthafter Händler überhaupt Geschäfte mit zwei Teenagern machen? Wie steht es um die Haftung/Gewährleistung bei den Schaftbolzen? Haben die beiden Papiere gefälscht, um das Land zu bekommen oder finden auf Bajor Eigentumsübertragungen auf Zuruf statt? Sorry, aber die ganze Geschichte funktioniert vielleicht, wenn der Zuschauer gerade 12 Jahre alt ist, aber als Erwachsener kaufe ich das keinen Moment lang.
    Ich verstehe, dass die Macher diese schwere Kost um Kira und Mullibok mit ein bisschen Nonsens abfedern wollten, aber auch Nonsens haben wir schon besser gesehen in der Vergangenheit.
    Allerdings greift hier Sebastians These des Herausforderns des Zuschauers mit dem Anspruch an das Erwachsenwerden sehr gut, finde ich. Einer infantilen Kindergeschichte werden die großen Fragen des Lebens gegenübergestellt. Da kann dann jeder so weit anknüpfen, wie seine geistige Entwicklung bereits reicht.
    Das Einzige, was die Pat & Patachon Story für mich rettet sind O’Brien und die Einführung der „Selbstdichtender Schaftbolzen“ als Running Gag.

    Fazit: Daumen hoch! Nana Visitor und Brain Keith zeigen hier eine der großen Stärken von DS9: die wirklich glaubhaften Duette zweier hervorragender Schauspieler*innen.

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    1. Don

      Die Karriere von Brian Keith habe ich damals kurioserweise rückwärts kennengelernt.

      Das erste Mal sah ich ihn in „Hardcastle & McCormick“ kennen, in der er einen Richter spielt, der immer daneben schießt. (Was für Brian Keith im waren Leben leider nicht zutraf. 😢)

      Als nächstes sah ich ihn in „Der Nächste, bitte“, in der er einen Kinderarzt auf Hawaii spielte, der mit seiner Tochter eine Praxis betrieb. Die Serie war harmlos, aber ging zu Herzen.

      Und erst dann, weil wir RTL+ überhaupt erst sehr spät empfangen konnten, sah ich zum ersten Mal „Lieber Onkel Bill“.

      Für mich als heranwachsendem Zuschauer wurde Brian Keith also im Laufe der Zeit immer jünger! Admiral-Jameson-Style! 😄

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  26. Steffen

    Hi zusammen,

    Als ich als Teenie die Folge zum ersten mal gesehen hab fand ich sie relativ mittelmäßig. Heutzutage weiß ich die Story um Malibock deutlich mehr zu schätzen. Aber nicht nur die Story, sondern auch das Schauspiel von Nana Visitor und Brian Keith fand ich herausragend.

    Meine Meinung zum Nebenplot dagegen hat sich nicht geändert. Der ist und bleibt mittelmäßig. Was mich gestört hat ist, dass die beiden einfach gar nichts dazu lernen. Sie stolpern von einem Deal in den nächsten und niemals erkundigen sie sich womit sie da handeln, bzw. ob das was wert ist. Und am Ende werden sie auch noch mit Glück belohnt….

    Naja, dennoch kann die die Nebenhandlung die Haupthandlung nicht runter ziehen. Wirklich eine sehr gute Folge.

    Den DK-Award hätte ich zwar nicht von mir aus vorgeschlagen, aber er geht voll in Ordnung.

    Danke Sebastian und Simon für die tolle TAD Folge.

  27. Max

    Generell: Danke für den Podcast 🙂

    Interessant finde ich, wie sehr die Beurteilungen auseinander liegen können. So gibt Bernd Schneider von EAS für diese Folge nur 2/10 Punkten.

    Generell habe ich die Beobachtung gemacht, dass Ihr DS9 immer eher positiv bewertet. Auch wenn ich finde, dass in Fan-Kreisen übertrieben wird und bei DS9 nun wirklich nicht alles Gold ist, was glänzt, möchte ich das gar nicht wirklich kritisieren. Es bleibt halt Gemackssache und wenn einen eine Serie erreicht hat, drückt man eben auch immer wieder ein Auge zu.

    Interessant finde ich, dass bei Mulibok immer von Charisma und Sympathie die Rede ist. Das ist schon irgendwie geschickt und entlarvend, weil es bedeutet, dass man dasselbe Anliegen – den Mond nicht verlassen zu wollen – anders beurteilen würde, wäre der Charakter anders dargestellt. Klar, keine überraschende Erkenntnis, trotzdem etwas, was mir diese Folge auch gesagt hat.

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