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Sonntagmittag, Frühschoppen-Zeit. Simon zieht es mit dem Finger auf der Landkarte in die Ferne. Hörerin Rommi möchte wissen, ob wir schon mal mit innerdeutschen Kulturdifferenzen zu tun hatten. Sebastian geht mit obskurem Lokalkolorit auf Konfrontationskurs.
Eine schöne Folge, hat mir mal wieder gefallen!
Also das Urlaubsthema war ja mal besonders interessant. Das schönste Land der Welt ist – finde ich – Abchasien. Da gibt es wundervolle Strände und Berge – das habe ich sonst noch nie gesehen. Das kann ich nur empfehlen – da gibt es auch keine Manfreds. Da Deutschland das Land nicht anerkennt, gibt es so gut wie keine Deutschen dort. Nur viele Russen halt.
https://flickr.com/photos/davidnoack/albums/72157670669032505
Als ich 2016 das erste Mal da war, war auch noch die alternative Fußballweltmeisterschaft dort. Das Finale habe ich in einem vollgepackten Stadion mit 90 Minuten spannendem Fußball auf dem Spielfeld (als Fotograf am Spielfeldrand, aber immerhin) erlebt. Danach stürmten die tausenden Fans das Feld. Das werde ich mein Leben nicht vergessen.
Einige der von Sebastian genannten Begriffe sind auch im Raum Osnabrück, also Süd-Niedersachsen, geläufig. Wir haben einen ähnlichen Slang, mit gelegentlich leicht hanseatischen Färbungen. Ich fand es super, dass ihr beim Thema zwei nicht gesagt habt: „Na endlich mal eine Hörerin die etwas einsendet“ – nachdem es ja zuvor so sehr gewünscht wurde. Nein es war einfach ein super Themenvorschlag.
Komme vom Niederrhein / westliches Ruhrgebiet und ich habe mich gewundert, dass ich nahezu alles kannte. Habe wohl mal 1,5 Jahre in Siegen gewohnt, aber die Begriffe sind alle seit langem geläufig, nicht erst seitdem…
#5 war die bisher beste Frühschoppen-Folge. Sehr kurzweilig und witzig, auch weil ich selbst mal einige Jahre in Würzburg gelebt habe.
Fest & Flauschig und Trek am Dienstag sind wirklich die beiden podcasts, die mich durch die Woche tragen.
Hallo zusammen!
Es soll ja Leute geben, die gerne reisen. Das kann ich nicht verstehen. Man bezahlt viel Geld für ein fremdes Bett, fremdes Essen, fremde Viren, Bazillen, usw. Und wenn es wirklich was zu sehen gibt, ist es wahrscheinlich voll.
Kanarische Inseln, vor ein paar Jahren: Meist bedeckter Himmel, für die Jahreszeit zu kühl, mehr Regen, als dort normalerweise im ganzen Jahr fällt. Mitten im Urlaub schwere Magenverstimmung, kurz vor dem Abflug kriegt das Kind hohes Fieber.
„Reisen“ kann man heute auch gut von zu Hause aus, mit Dokumentarfilmen oder Büchern (in Anlehnung an Reinhard Mey: Das geht los und funktioniert immer und überall – selbst am Ende der Welt, bei Nacht und Stromausfall). Da erfährt man wahrscheinlich mehr über ein Land, als wenn man irgendwelche Bauwerke besichtigt oder Einheimische trifft, die von den Touristen schon genervt sind.
Am liebsten mache ich Zeitreisen, die Gegenwart kenne ich ja schon. Und da ist nicht nur die Zukunft „unentdecktes Land“, auch die Vergangenheit bietet so manches spannende Rätsel.
Hallo, Jungs,
Vielen Dank für drei tolle Themen, die auch noch so gut zusammengepasst haben.
Im Gegensatz zu anderen Mitgliedern meiner Familie bin ich kein großer „Reisekoffer“. In die Sonne legen und schmökern kann ich auch zu Hause. Im Sommer knallt die Nachmittagssonne voll auf mein Wohnzimmer, so dass man es kaum aushalten kann. Dann muss ich mich auf die Ostseite in mein Schlafzimmer zurückziehen. Und ruhig habe ich es auch. Ich wohne in einer netten kleinen Seitenstraße in einem der grüneren Stadtteile Hamburgs. Unsere Mietergenossenschaft heißt „Gartenstadt“, was ja wohl alles sagt. Wenn ich aber doch mal wegfahre, dann muß es was mit Kultur sein: British Museum, London; Kon-Tiki und Fram in Oslo; Neues Museum Berlin. Gerne würde ich nach Ägypten (näh, nicht die Pyramiden, die sind langweilig, aber ins Tal der Könige oder eine Nilkreuzfahrt…) aber unter den aktuellen politischen und sonstigen Gegebenheiten, nicht zuletzt meiner eigenen Gesundheit, verzichte ich lieber darauf.
Ich bin und bleibe ein Nordlicht. Wenn es unbedingt sein müsste, würde ich vielleicht noch nach Berlin ziehen, aber mit dem Ruhrgebiet oder gar Süddeutschland werde ich nicht warm. Die Berge sind mir zu… bergig. Mich zieht es ans Meer. Aber das Königliche Amtsgericht habe ich früher gern geguckt und viele der besten Kabarettisten kommen aus Bayern (im engeren und weiteren Sinne). Gibt ja auch viel Stoff da. 😁
Die Sprache ist ein sehr interessantes Thema. Einige der von Sebastian genannten Ausdrücke verwenden wir hier auch, z. B. Verkasematuckeln, Blümchenkaffee, Kabuff oder Tinnef. Der Heiermann kommt, so dachte ich immer, eigentlich von „Heuer“, dem Seemannslohn. Es gibt aber auch andere Erklärungen: So soll laut einem Lexikon „hei“ in der Kaufmannssprache für „fünf“ stehen, weil „he“ der fünfte Buchstabe im hebräischen Alphabet ist. Aber zum Fünf-Euro-Schein sagt keiner mehr Heiermann…
In anderen Fällen benutzen wir ähnliche Wörter, mit mehr oder weniger kleinen Lautverschiebungen, z. B. Der Detz oder Dätz ist bei uns der Dööts, die Schnüss ist die Schnute (oder Schnut), Dönekes sind bei uns Döntjes, statt döppen sagen wir dükern und Bömskes sind bei uns Bontjes (oder Bontsches). Da merkt man die Nähe zu den Niederlanden.
Und für wieder andere haben wir ganz andere Wörter: der Nürsel ist bei uns der (Appel-) Griepsch, für das i-Dötzchen sagen wir auch ABC-Schütze, Zisselmänner sind bei uns (wenn ich das recht verstanden habe) die Piepmantjes (oder Piepmantscher) und wer sich bei euch beömmelt, der höögt sich bi uns. Ach und die Nuckelpinne ist bei uns der Hotschefiedel.
Vielleicht darf ich euch auch mal ein paar Rätsel aufgeben? Was ist z. B. ein Butenbordskamerad? Und was Bickbeernmus? Was ist ein Döösbaddel? Und was ein Dwarslöper? Was tut man, wenn man Foffteihn macht? Und was hat man, wenn man Grappen in Kopp hat? Was macht Mudder mit ’n Huulbessen? Was ist ein Katteker? Und was ist krüsch? Klöterich kennt ihr vielleicht noch, aber was ist melanklöterich? Was ist ein Pharisäer (Tipp: kein jüdischer Gelehrter)? Hier ist was besonders nettes: Was ist ein Plüschmors? Mein Onkel hatte eine Quetschkommode, mit der er uns gerne an Feiertagen genervt hat. Womit?! Was ist Slackermaschü? Und was ist Tüünkram? Ich hoffe, das war nicht zu vigeliensch für euch?
Viel Spaß
LL&P
Eure Bridge
Mahlzeit Bridge,
stellvertretend für die vielen Menschen, die schrieben „Das heißt bei uns aber auch so“ antworte ich jetzt einfach Dir mir: Vielen Dank für die vielen tollen Kommentare, das ist augenöffnend.
Warum ich Dir antworte und nicht allen? Weil Du hier so viele schöne Hamburger Begriffe rausgewämmst hast, von denen ich zugegebenermaßen nur vier Stück zweifelsfrei benennen kann. Ich spoilere die Bedeutungen nicht, kann aber was anfangen mit Döösbaddel, krüsch, Pharisäer (hmm) und Quetschkommode.
Wer schafft mehr?
Gute Nacht,
Sebastian
Moin, Sebastian,
Vielen Dank für die Rückmeldung. Das ist ja schon mal was. Am nächsten Sonntag löse ich auf. 😁👍
Bridge
Hm, ich tausche „krüsch“ gegen „Grappen in Kopp“ und erhöhe um „Tüünkram“, aber nur weil eine Kollegin aus Hamburg kommt. 😅
Bin gespannt auf die Auflösung.
Neben dem Apfelgrotzen, ist sicher das Brotendstück auch ein vielfältiges Dialektwort. Ich nenne es Kneerzje oder Knörzje – ne ja nachdem wie „Hochdeutsch“ ich gerade unterwegs bin. 😉
Ich gehe mit und erhöhe um „Knust“.
Moin moin, leve Lüüd,
Na, denn wull ik ji dat mol allens verklaren:
„Butenbordskamerad“ (wtl. Aussenbordskamerad) so nennt der Seemann die Fische.
„Bickbeern“, so heißen im Norden die Blau- oder Heidelbeeren. Im übertragenen Sinne ist Bickbeernmus Krimskrams oder Siebensachen („Räum dein Bickbeernmus hier weg!“)
Ein „Dösbaddel“ ist, wie manche wahrscheinlich schon vermuten, ein Dummkopf (alternativ auch „Torfkopp“)
Der „Dwarslöper“ kommt aus der Zoologie. Wtl. „Querläufer“ sind Krebse, die sich tatsächlich seitwärts fortbewegen. Im übertragenen ein Quertreiber oder Besserwisser.
Wenn jemand „Foffteihn!“ (wtl Fünfzehn) ruft, ist Kaffeepause, die 15 Minuten dauern kann (aber nicht muß).
„Grappen in’n Kopp“ sind verrückte Ideen.
Ein „Huulbessen“ ist ein Besen, der heult, also ein Staubsauger.
Unser Katteker ist im Süden besser bekannt als „Oachkatzl“: Das Eichhörnchen.
„Krüsch“ ist der Suppenkasper ode jemand, der „spitze Zähne“ hat: sehr wählerisch beim Essen.
„Klöterich (-g)“ ist klapperig; ein alter Mensch oder jemand, der lange krank gewesen ist, fühlt sich klöterich beim Aufstehen. „Melanklöterich“ ist abgeleitet von „melancholisch“, also traurig, deprimiert.
Der Pharisäer ist eine norddeutsche Kaffeespezialität, ähnlich wie Rüdesheimer Kaffee oder Irish Coffee, nur mit Rum statt Weinbrand bzw. Whiskey.
https://de.wikipedia.org/wiki/Pharis%C3%A4er_(Getr%C3%A4nk)
Den „Plüschmors“ habe ich erst im Zuge dieser Recherche kennengelernt, aber ich musste ihn unbedingt mit rein nehmen: Es handelt sich um die Hummel. Wenn das Tierchen tief in die Blüte eintaucht, guckt nur noch der puschelige „Achtersteven“ oder eben der „Mors“ raus.
Die Quetschkommode ist ein ziemlich bildlicher Ausdruck: Es ist das Akkordeon, auch „Schifferklavier“ genannt.
Und wenn mein Onkel mit seinem „Schneeeeeeeeeeeeeeeeewalzer“ fertig war, servierte meine Tante Kaffee und Kuchen mit Slackermaschü (= Schlagsahne) baben op. (Kann sich aber auf jede Art Creme beziehen).
„Tüünkram“ hat nichts mit Greta Tunberg zu tun, ganz im Gegenteil: Es ist ein freundliches Wort für eine häßliche Sache, nämlich Lügen. („Du tüünst doch!“ „Tüün hier nich rum!“)
Und last but not least:“Vigeliensch“ ist schwierig oder kompliziert, so schwierig wie Violine (Vigelien) spielen.
So, jetzt zählt mal eure Punkte. 😁
LL&P
Eure Bridge
Hallo,
ich hatte schon als Kind mit meiner Familie sehr schöne Urlaube an der Nordsee und im Allgäu. Ferne Länder finde ich zwar interessant, aber der Massentourismus stößt mich eher ab. Mit dem „Ballermann“ und ähnlichen Touristenfallen kann ich überhaupt nichts anfangen. Es gibt in Deutschland viel schöne Natur, darum möchte ich gar nicht so oft weit weg fahren oder fliegen.
Das sauerländische Dialekt-Quiz fand ich sehr witzig!
Mein Opa mütterlicherseits sagte zu Cola immer „Negerschweiß“. Keine Ahnung, wie er darauf kam.
LG
Michael from Outer Space
Moin Männers, auch von mir gibts wieder Lob: die neue Folge fühlt sich an wie aus einem Guss. Die Themen fließen wunderbar ineinander. Bis jetzt die kurzweiligste Episode. Daumen hoch!
Beim Thema Reisen bin gerade etwas erleichtert, wenn ich mir auch die anderen Kommentare durchlese. Ich bin nämlich auch kein „Reisemensch“. Einen obligatorischen Sommer- oder Winterurlaub gibts bei mir nicht. Das Geld geht übers Jahr verteilt eher für Konzerte, Festivals oder Conventions drauf. Es ist vielleicht auch von Vorteil, dass man das Meer vor der Tür hat. 😉
Auch fremde Länder reizen mich wenig nur um der Fremdheit wegen und entspannen kann ich am besten zuhause. Ich könnte mir aber durchaus einen Art persönlichen Themenurlaub vorstellen, mit Reisezielen, zu denen man durch seine persönlichen Interessen irgendeinen Bezug hat: bei mir z.B. Verdun, die Stabkirchen in Norwegen oder Providence, Rhode Island.
Was mich auch interssiert, wäre mal eine „Auszeit“ in einem Kloster. Das wird ja gestressten Managern immer wieder als Burnout-Prävention empfohlen, quasi als Vorstufe zur Klapse. Aber ich denke, dass die Reduktion des Alltags auf den Mikrokosmos dieser Einrichtung einem durchaus nochmal eine neue Perspektive auf sich selbst und sein Leben verschaffen könnte.
Tolle Folge hat mir viel Spaß gemacht – spannend finde ich, dass viele der typisch sauerländischen Begriffe auch in meiner Heimatstadt Köln sehr geläufig sind.
Schnüss, Dätz, etc.
Dialekt ist schon was feines – es wäre wirklich schade, wenn das irgendwann verloren gehen würde.
Moin zusammen,
Aaach, Zuhause und Reisen. Ein unerschöpfliches, aber auch sehr schönes Thema, das was über uns erzählen kann. Nach 12 Umzügen bin ich quasi überall zu Haus. Zum Fall der Mauer musste ich beruflich nach Berlin – wie aufregend und spannend, bis zur Zeit der Reichstagsverhüllung. Eine tolle Umbruchszeit.
Ich bin in mir selbst Zu Hause. Wo ich bin, ist zu Hause. Nach dem Wechsel in den Luftverkehr bin ich in Uppsala, Freising, Barcelona oder Vancouver auch zu Haus.
Grand Canyon, Yosemite und vor allem Yellowstone National Park, das muss man gesehen haben. 1982 hab ich gearbeitet und gespart und mir mit San Francisco einen Traum erfüllt. Fünf Wochen Westen der USA, was für ein Erlebnis. Und viele sollten folgen.
2001 war ich 5 Wochen in Guatemala, zum Spanisch lernen. Was für freundliche und bescheidene Menschen, wie sie an Deutschland und Europa interessiert waren, wissend, sich niemals eine solche Reise leisten zu können, oder nach Spanien, dahin wo ihre Sprache wurzelte. Man lernt Demut. An den Wochenenden machten wir Ausflüge von La Antigua aus. Zum Lago Atitlán, Vulkane besteigen, und nach Flores, zum Nationalpark Tikál, wo die Mayapyramiden vom Urwald überwuchert worden waren. Wie in einem verwunschenen Zauberwald war es! Nach 22 Uhr wurden Stromgeneratoren abgeschaltet, nur noch Kerzen gab es für Licht. Ein Gast aus USA sagte: „Wir sollten lange vor Sonnenaufgang aufstehen, da kommen Sternschnuppen jede Menge“. Oh ja, das habem wir gemacht. Es war fast wie ein Feuerwerk. Mit Taschenlampen zogen wir los, um die Pyramide zu besteigen, da legten wir uns auf einer Lichtung auf den Boden und über uns schossen sekündlich die Sternschnuppen umher. Magisch war das. Dann begann es zu dämmern und von der Pyramidenspitze aus überblickten wir den Dschungel, die Brüllaffen läuteten mit einem Riesenlärm den Tag ein, während die Sonne sich langsam durch den feuchten Dunst hindurchzwängte. Die Welt war noch im Aufruhr wegen dem 11. September, aber wir waren von Natur und dem prallen Leben des Urwaldes besellt. Wunderbar war das.
Der Westen Kanadas hält mich heute immer wieder in seinem Bann. Klingt nicht „British Columbia“ schon nach Natur, Frieden, Abenteuer? Eine Fahrt mit den BC Ferries von Tsawwassen aus nach Vancouver Island, durch eine herrliche Schärenlandschaft, einen British High Tea mit Live Klavier im Fairmont Empress Hotel von Victoria, Blick auf den Hafen mit glitzerndem Wasser, auf dem die kleinen gelben Wassertaxis herumkurven, Wasserflugzeuge landen. An der knallbunten Hausbootkolonie warten auf das Whale Watching, und dann los im Affentempo hinaus aus der Bucht, bis wir ganz ruhig warten auf unsere großen Verwandten im Meer. Wir erlebem eine multikulturelle Gesellschaft, die offenbar viel mehr mit sich selbst im Reinen ist (oder nur scheint? Nein, sie ist es…) als unsere aufgeregte Empörungsgesellschaft, die sich gefühlt nur noch gegen Verscnwörungsspinner, Faschisten und Nazis zur Wehr setzen muss und wo jeder dem anderen das kleinste Glück neidet. Kanada erfüllt mich immer wieder mit einem Gefühl des Friedens, wenn ich eine urgemütliche Lodge aus trutzigen Holzpfählen beziehe, den Kamin anzünde und mit einem Glas Wein oder Tee auf der Terrasse sitzend einem friedlich grasenden Elch zuschaue. In diesem Momenten verschmelze ich mit der Welt, und dem ganzen Universum.
Was man auch einmal besuchen sollte: Alaska. Und seine unfassbar üppige weite Natur, die Tiere, die Menschenleere, die überwältigende Größe der Welt. Gletscher, Fjorde, und ein großes Freiheitsgefühl. Ja, der Flughafen von Anchorage ist wirklich knuffig!
Was noch? Ich war noch nie in Australien. Muss oder will ich dahin? Ich möchte nach New Zealand. Und in die Antarktis… aber vielleicht möchte ich auch nicht, weil ich denke, dass man diesen verletzlichen Teil unserer Welt auch einfach mal in Ruhe lassen könnte. Aber Spitzbergen, Grönland, die Arktis… das würde ich gern mit einem Schiff hoher Eisklasse erkunden. Und gern noch einmal durch Alaska. Man kann dort hin fliegen oder man nimmt ein Schiff von Seattle oder Vancouver nach Seward oder Whittier. Die Passage des Panamakanals hat mich auch sehr bezaubert, von Los Angeles nach Miami oder umgekehrt. Sehr sehr schön. Und Fluss-Schiffe bieten eine ganz besondere Entschleunigung. Rhein, Saar, Main, Donau habe ich befahren. Elbe, Mosel, Neckar noch nicht, auch Douro in Portugal ist noch auf meiner Eimerliste.
Sehr gern zeige ich auch denen meine Welt, die sie nicht kennen. Oft schon habe ich Freunden aus der neuen Welt meinen Teil Europas gezeigt. Wir in Deutschland müssen gar nicht so weit reisen, um in eine andere Welt einzutauchen. Gern erinnere ich mich an eine gute Woche in London 2009, wo es sooo viel zu entdecken gibt. Hier hat ein Weltreich über viele Jahrhunderte seinen Kondensationspunkt gehabt, was wahnsinnig interessante Spuren hinterließ. Wien … was für ein Schatz, den man an reicher Kultur entdecken sollte. Musik, Kultur, Essen – ein Fest für alle Sinne. Rothenburg ob der Tauber, locker gut für vier Übernachtungen… eine Zeitreise ins Mittelalter, wenn man sich darauf einlässt und so genau lauscht, dass man die Geschichten der uralten Mauern und Gassen hören kann. Phantastisch, was dort an Lebenskunst aus alten und neuen Zeiten geboten wird. Bei einem unglaublich leckeren Teufelsspieß in der „Mittelalterlichen Trinkstube zur Höll“ geht es mir einfach nur Gold. Das Glück kann schon ganz in der Nähe warten, und ist sowieso in uns selbst zu Hause.