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4. Juni 1982:
Leben aus der Leblosigkeit – das ist nicht nur das Genesis-Projekt, das ist auch das, was Autor und Regisseur Nick Meyer zweieinhalb Jahre nach dem ersten Kinofilm mit dem Franchise machen sollte. Doch mit dem Lebensspendenden geht Zerstörung einher und man kann nur schwer sagen, was schlimmer wütet: Die Rache des genetisch veränderten Supermanns Khan oder Jims Midlife-Krise.
In Deutschland: Star Trek II: Der Zorn des Khan, uraufgeführt am 5. November 1982.
Hallo Simon und Sebastian!
Ihr habt den Film wie ich finde wieder sehr gut besprochen. Ich möchte aber mal auf ein paar Dinge eingehen, die ihr nicht erwähnt habt oder die mir aufgefallen sind.
Die Art, auf die unser Held Kirk und sein Gegenspieler Khan eingeführt werden, finde ich sehr interessant. Kirk wird als Lichtgestalt in Szene gesetzt. Man erkennt sein Gesicht zuerst noch nicht, aber seine Stimme ist zu hören. Der Shot ist so gesetzt, dass der Zuschauer sofort weiß: Das ist der Held! Bei Khan sieht man am Anfang nur die Hände. Das erinnert mich an Dr. Blofeld in den James Bond-Filmen. Er zieht langsam seine Handschuhe aus, setzt die Maske ab und nimmt die Kapuze ab. Hier ist sofort klar, dass Khan der Fiesling ist. Ich finde einfach diese kraftvolle Inszenierung toll, die mit Bildern eine dichte Atmosphäre erzeugt. Ein anders schönes Beispiel dafür ist die erwähnte melancholisch-traurige „Geburtstagsfeier“ mit Kirk und McCoy.
Die künstlich angelegte Höhle, in der die Doktoren Marcus ihr Genesis-Gerät testeten, habt ihr mit „Reise zum Mittelpunkt der Erde“ in Verbindung gebracht. Angesichts der vielen Bezüge zur klassischen Literatur glaube ich, dass der Ursprung dieser Idee noch viel weiter in der Vergangenheit liegt. In den wirklich alten Geschichten der griechisch/römischen Mythologie und der Bibel gibt es immer wieder Helden, die in die Unterwelt hinabsteigen. Herakles, Theseus, Aeneas und auch Jesus Christus begeben sich in die Unterwelt, um eine Mission zu erfüllen. Gerade bei der Lichtgestalt Kirk finde ich diesen Vergleich gar nicht so abwegig.
Im Erklär-Video von Karen sieht man eine Animation, in der die Genesis-Sonde einen unbelebten Planeten in ein blühendes Paradies verwandelt. Dabei sagt sie in der deutschen Übersetzung:
„Die Föderation müsste sich entscheiden, diese Experimente bis zu ihrem logischen Ende zu finanzieren.“
und im englischen Original:
„…should the Federation wish to fund these experiments to their logical conclusion.“
Die Übersetzung führte also nicht zu einer Verzerrung des Inhaltes, was bei STAR TREK schon öfter passierte.
Wie läuft eine „Finanzierung“ ohne Geld eigentlich ab? Das „es gibt im 23. Jahrhundert kein Geld mehr“-Thema wird im 4. Film wieder angesprochen, wenn Kirk mit einer attraktiven Wissenschaftlerin (Ähnlichkeiten zu Karen sind rein zufällig) im Restaurant sitzt und nicht bezahlen kann.
Entscheidend ist beim Genesis-Projekt aber etwas anderes. Religiöse Bezüge gehören zu STAR TREK und das finde ich gut. Leider wird Genesis meiner Meinung nach inkonsequent beschrieben und ist darüber hinaus auch maßlos übertrieben. Am Ende des Films, als Khan den Sprengkopf zündet, existiert nur der Nebel und kein Planet. Erst durch die Detonation entsteht dieser neue Planet in nullkommanix aus dem Material (Gas + Staub) des Nebels. An welcher Stelle wurde vermittelt, dass die Sonde so etwas kann und dass das Ganze so funktionieren soll? Ich finde, das hat mehr mit „Science Fantasy“ als mit „Science Fiction“ zu tun! Dazu kommt noch, dass sich der Planet in Bälde genauso schnell wieder auflösen wird… jaaa, klar! XD Bei STAR WARS sage ich oft: „Das ist doch ein Märchen!“ Das Genesis-Projekt ist aber nicht logischer oder in sich schlüssiger als ein Märchen.
Die Story mit dem „Genesis Child“ kannte ich noch nicht! Als ob die Handlung nicht schon abgefahren genug wäre. Wie kommt man auf solche Ideen?! Jedenfalls bin ich froh, dass es im Film nicht enthalten ist.
Der entscheidende Nachteil des Films ist in meinen Augen Spocks temporärer Tod. Am Ende wird das große Opfer, dass er im Maschinenraum bringt und zu seinem Heldentod führt, mit der kitschigen Sonnenaufgang-Szene zunichte gemacht. Anstatt hier einen glaubwürdigen Abschluss der Geschichte zu liefern, verlässt man sich auf ein zuckersüßes Beinahe-Happy End, bei dem kein Zweifel über Spocks „mögliche“ Rückkehr aufkommen kann. Ihr habt es schon besprochen: Spock hat eine Charakterentwicklung erlebt. In der TAS-Folge „Yesteryear“ entschied er sich als Kind für die vulkanische Logik. Bei TOS haderte er mit seinem Konflikt zwischen menschlicher und vulkanischer Seite, wobei auch das schwierige Verhältnis zu seinem Vater eine Rolle spielt. In „The Motion Picture“ wollte er dann das Kolinahr durchführen und bekam von V’Ger einen Vorgeschmack auf die pure, perfekte, kalte Logik. Weil Spock merkte, dass das doch nichts für ihn ist, betont er jetzt seine menschlichen Qualitäten viel stärker als früher. Damit hat seine Entwicklung einen halbwegs sinnvollen Abschluss gefunden. Für mich ist dieser Charakter jetzt auserzählt. Natürlich kann man mit ihm noch weitere Geschichten erzählen. Die Frage ist aber: Inwiefern bringt ihn das voran? Verändert sich Spock nach dem 3. Film noch einmal wesentlich? Ich denke nicht. Ich gehe sogar soweit zu sagen: Spock läuft spätestens nach „The Search for Spock“ weitgehend im Leerlauf. Er darf mit den Walen reden, mit Kirk und McCoy in den Urlaub fahren und seinen verschollenen Halbbruder begegnen. Die letzten guten Auftritte hat Spock in „The Undiscovered Country“ und dem TNG-Zweiteiler „Unification“. Dort hätte man aber auch einen anderen Charakter nehmen können, Spock ist dafür nicht nötig. Klar, es ist super Leonard Nimoy noch einmal in seiner ikonischen Rolle zu sehen, dennoch führt es für die Figur „Spock“ zu nichts.
Seit 2009 sehe ich Spock in den Reboot-Filmen, in DSC, er taucht in Romanen auf und und und. Spock hier, Spock da. Spock hat neben seinem Halbbruder auch eine Adoptivschwester. Spock war ein ungezogenes Kind. Spock tat dies, Spock tat jenes. Ich mag zwar den Charakter, aber dieser Übersättigung geht mir tierisch auf den Keks! Besteht das riesige STAR TREK-Universum etwa nur aus einer handvoll Charakteren? Manchmal habe ich genau diesen Eindruck. Kreativität sieht anders aus!
Ich prügle jetzt nicht mehr auf DSC oder die Autoren ein, denn viele meiner Kritikpunkte an dieser neuen Serie haben ihren Ursprung in den alten Filmen oder Serien. Wenn ich den Sporenantrieb oder die Zeitkristalle kritisiere, muss ich das Genesis-Gerät, den Planeten und Spocks Auferstehung auch schon kritisieren. Das ist nämlich ein ebensogroßer Schwachsinn.
Eurer These, dass man bei STAR TREK bis zum zweiten Kinofilm keinen krassen Horror gesehen hätte, möchte ich vehement wiedersprechen! Ich finde schon die Talosianer in „The Cage“ mit ihren zum Teil sehr verstörenden Illusionen äußerst gruselig. Der Film wurde zwar lange Zeit nicht ausgestrahlt, aber die Schlüsselszenen sah man damals in „The Menagerie“. Auch „Where No Man Has Gone Before“ spielt sich durchaus auch im Grusel/Horror-Bereich ab. Mitchell entwickelt paranormale Fähigkeiten und seine Augen glühen silbrig, wenn er sie einsetzt. In einer Szene nutzt seine telekinetischen Kräfte, um einen Menschen in einem nahe gelegenen Raum mit einem Kabel zu erdrosseln. Meiner Meinung nach ist das eine Szene wie in „Village of the Damned“! 🙂 Der Salzvampir in „The Man Trap“ fällt für mich in dieselbe Kategorie. Auch der Transporterunfall in „The Motion Picture“ ist der blanke Horror, v.a. durch die Funkmeldung „Was zurückkam, hat zum Glück nicht lange gelebt.“ Wenn das alles kein Horror ist…
Natürlich kommt es darauf an, wie ein Zuschauer diese Szenen bewertet. Als Kind fand ich das sehr schaurig, auch wenn ich mir der Fiktion bewusst war und die Tricktechnik zu meiner Zeit schon altbacken wirkte. Die Szene mit den Ceti-Aalen ist im Vergleich dazu weiter fortgeschritten und geht in Richtung der Cronenberg-Filme. Im 80er-Trek wurde der Horror also drastischer dargestellt als früher, aber er ist in diesem Universum nichts Neues.
Zwei kleine Dinge sind mir noch aufgefallen:
Ich frage mich, warum Terrell und Chekov auf Ceti Alpha V nicht einfach die Reliant kontaktieren, um sich hochbeamen zu lassen. Ein Kraftfeld oder etwas ähnliches, was das Beamen verhindern könnte, wird nicht erwähnt. Die Hülle des Frachters dürfte kein Hinderniss gewesen sein, weil schon in TOS Leute zwischen Raumschiffen hin- und hergebeamt wurden. Die Antwort ist: Sie haben es nicht getan, weil es dann keine Story gegeben hätte!
Als Dr. Karen Marcus von ihrem Labor aus mit Capt. Terrell und Chekov skypt, steht im Vordergrund ein Gerät, das wir noch oft sehen werden. Dabei handelt es sich um eine Kiste mit zwei rot blinkenden Röhren drauf. So ein Ding ist bei TNG in jeder Folge zu sehen, wenn die Crew ein Laboratorium findet! 🙂
Fazit: Ich mag den Film, weil es ist ein spannendes Abenteur mit der TOS-Crew ist. Gerade deswegen bin ich mir der Schwächen bewusst. Nichts im Leben ist perfekt und auch bei STAR TREK ist nicht alles Gold was glänzt.
Ich werde mir am Wochenende „The Search for Spock“ anschauen und freue mich wieder auf eure Diskussion dazu.
Habt eine gute Zeit!
Michael from Outer Space
War das mit dem Handschuh nicht doch Dr. No?
🙂 Man merkt Euch wirklich an, dass Ihr von dem Film SEHR angetan seid, um es mal so auszudrücken. 😉
Ein bisschen mehr weniger-nachsichtige Kritik an so kritikwürdigen Fehlern wie z.B. dem Checkov-Khan-Irrtum hätte ich aber schon angebracht gefunden.
Was mich auch erstaunt hat: Kirks Aussage, dass er sich vor Spocks Tod NIE mit dem Tod hat auseinandersetzen müssen, scheint Ihr ja komplett geschluckt zu haben. Habt Ihr z.B. Edith Keeler und all die vielen anderen Tode in der Serie schon vergessen? Ich fand das, als ich den Film zuletzt gesehen habe, ein ganz grober Patzer!
Das muss doch eigentlich ein Schlag ins Gesicht der Angehörigen aller Angehörigen von Besatzungsmitgliedern gewesen sein, die unter Kirks Kommando gestorben sind. Nicht zuletzt Scottys Neffe und der anderen Opfer von Kahns Angriff (wenn man sich schon nicht die Mühe machen will, so weit bis zur Serie zurück zu denken.) Man kann nur hoffen, dass Kirk den Ausspruch nie in Scottys Gegenwart wiederholt hat. Ich sehe deutlich Scottys verletztes Gesicht vor mir, wenn ihm klar wird, dass Kirk am Sterbebett seines Neffen sein Mitgefühl nur so lange aufrecht erhalten haben muss, bis er wieder aus dem Raum war und sich mit was anderem beschäftigen konnte, ohne sich mit dem Tod seines Mannschaftsmitglieds auseinander setzen zu müssen (denn genau das wird hier mit dieser Aussage suggeriert.)
Mit diesem Ausspruch wurde Kirk effektiv doch eigentlich nur noch weiter demontiert: ein extrem oberflächlicher Mensch, dem die Leben anderer eigentlich nicht wirklich wichtig sind. (Egal, ob sie unter seinem Kommando sterben oder er sie auf einem Planeten ausgesetzt hat.)
Trotz allem ein großartiger Film, der den Award von Euch zu recht verliehen bekommen hat (perfekt ist schließlich kein Star Trek-Film.)
Ich habe ihn mir vorgestern noch mit meinen Eltern zusammen angesehen, die als Erstseher ziemlich positiv von dem Film beeindruckt waren. Speziell das Nautische (um nicht zu sagen… 😉 ) hat es ihnen (wie mir auch) besonders angetan.
P.S.: ich war vor ein paar Tagen in meinem alten SciFi/Comic-Laden in Würzburg und habe dort im Regal tatsächlich den Roman „Kobayashi Maru“ entdeckt. Ich konnte natürlich nicht widerstehen und hab ihn gleich mitgenommen.
Ich muss Sebastian beistimmen: wirklich nicht gerade der beste unter Star Trek Romanen – aber irgendwie macht er auch Spaß!
Mahlzeit Felo,
hoppla. Da muss ich wirklich gestehen, dass uns die Edith durchgegangen ist. Gerade mir, der „The City on the Edge of Forever“ über alles schätzt und die darauf basierenden Crucible-Romane rauf und runter gelesen hat, hätte da eine Lampe aufgehen sollen. Ich schiebe es jetzt einfach mal auf das Arbeitsvolumen in diesem Monat, dass wir hier nicht gründlich genug waren.
Euch einen herzlichen Glückwunsch zu „Data sein Hals“. Ich find den Sumpf toll, aber da legt ihr nochmal eine Schüppe drauf. Die Begriffseinordnung der Science Fiction war gleichzeitig präzise und unstrukturiert, euer Gespräch wunderbar warm und lustig und ihr habt es geschafft, durch Absurdität absolut seriös zu wirken. Ihr seid toll und ich alter Vorbereitungs- und Kontrollheini wünsche mir manchmal etwas mehr von dem genialen Chaos, das ihr verbreitet. Auf „Data sein Hals“ hab ich gewartet, ohne es zu wissen – und alle Mitleser hier tun sich nen großen Gefallen, wenn sie bei euch reinhören.
In diesem Sinne,
Sebastian
Wow, was für ein Lob! Ich sitz hier gerade mit dem breitesten aller Grinsen im Gesicht und leuchtend roten Ohren!
(Ein kleiner Hinweis in eigener Sache: wenn Ihr Data sein Hals auch hören wollte, dann klickt hier einfach auf meinen Namen, da ist unsere Seite verlinkt (ohne dass ich zu unverschämt Eigenwerbungs-Links hier posten müsste.))
Hallo ihr Lieben,
ich hänge eine Woche zurück, aber vor TNG werde ich aufholen. 😉
Mich hat das auch beschäftigt. Haben die Autoren was nicht bedacht oder zeichnen sie Kirk nur analog zur Serie weiter?
Zeigte er sich dort nicht rasch über beide Ohren verliebt und auch wieder genauso bald emotional ausgeklinkt bzw mehr an seine beruflichen Abenteuer gebunden? Was wäre draus geworden, hätte die tragische Handlung ihm die Entscheidung bzgl Edith oder Miramanee nicht abgenommen? Machten sie wirklich einen Unterschied zu Areel Shaw oder Carol Marcus..?
Oder ist die Filmhandlung hier nur zu sehr motiviert, ihn als jemanden zu zeigen, der neben seiner Karriere keinen Lebensinhalt aufbaute. Sich fragen muss, ob er nicht hätte aktiv Vater sein wollen und
in sich erkennt, wie schlitzohrig er sich aus der Auseinandersetzung mit Endlichkeit, so auch aus dem Kobayashi-Maru-Test, herauslaviert hat. Alles damit der Verlust des Freundes Spocks hier schwerer wirkt?
Der Film und die anderen Male, die Kirk uns so zeigen, wirken für mich in dem Punkt mehr als „The City on the Edge of forever“ (natürlich auch weil die grundlegende Handlung uns einen single Helden zeigen will) auch wenn ich diese Folge ebenfalls sehr ins Herz geschlossen habe. Will heißen ich kaufe Kirk hier wirklich den gealterten Mann ab, der sich mit dem Verlust von Menschen, die ihn stützen / an seiner Seite sind, nicht auseinander gesetzt hat. Eine Rolle die seine Frauen demnach für ihn nicht eingenommen haben werden. …?
Die Besprechung stand dem Film in nichts nach. Herzlichen Dank für die Rosine in einer vollen Woche!
Eine tolle Folge, hat mir mal wieder sehr gut gefallen! Ihr räumt ja auch mit ein paar Mythen auf, die ich noch in der Second-Unit-Folge vor anderthalb Jahren erzählt habe.
Eine Frage: Es klang so als meintet ihr, dass der Film nicht für’s Fernsehen gedacht gewesen sein kann, da in ihm Filmszenen wiederverwendet wurden. War das noch so in den 1980ern?
Aus den 1990ern und 2000ern kenne ich es, dass TV-Serien exzessiv Szenen aus Filmen geklaut haben. In ‚JAG – Im Auftrag der Ehre‘ (1995–2005) beispielsweise aus ‚Top Gun‘, ‚Jagd auf Roter Oktober‘ und ‚Das Kartell‘ sowie noch später in ‚Smallville‘ (2001–2011) beispielsweise aus ‚Terminator 3: Rebellion der Maschinen‘ und ‚Batman Begins‘.
Danke Dir, David.
Stell mal euer Licht nicht unter den Scheffel; eure STTWOK-Sendung aus dem Kino war ein tolles Ding. Und wer weiß, wie viele Mythen wir hier neu geschaffen haben, mit denen demnächst andere aufräumen…
Bis nächsten Dienstag,
Sebastian
Danke für das Lob. Geschichte ist ein Prozess, es gibt nie absolute Wahrheiten 😉
Die Kino-Aktion war allein schon toll, da ich den Film noch einmal ganz für mich neu entdeckt habe.
Hallo zusammen!
Danke nochmals für eure spannende, informative und lustige Zusammenfassung. Eurer Bewertung mag ich mich allerdings nicht so recht anschließen. Klar, der Film ist spannend, die Charaktere gut geschrieben und die Raumschlacht clever inszeniert. Trotzdem verleiden mir ein paar Kleinigkeiten den Spaß.
Da ist zunächst die, wie ich finde, unnötige Brutalität. Gut, sie charakterisiert Khan als den Bösen und steigert das Gefühl, in welcher Gefahr sich die Helden befinden. Aber muss das so deutlich gezeigt werden, in dieser Form?
Dann das Motiv der Rache. Da zeigen sich natürlich starke Gefühle, aber als Argument, als Ziel, ist es denkbar schwach. Zumal Khan sich nicht an seine eigenen Worte hält, dass Rache kalt serviert werden sollte. Im Gegenteil, er kocht hier fast über! Und warum?
Das bringt mich zu der Frage, ob Kirk überhaupt an Khans Unglück schuld ist. Ich denke, nein. Allenfalls könnte man ihm eine Teilschuld anlasten, weil weder die Tierwelt von Ceti Alpha V genau geprüft wurde, bevor Khan und seine Leute dort abgesetzt wurden, noch das Sonnensystem auf seine Stabilität (auf der „Dark Star“ ging so eine Prüfung in Sekundenschnelle. Entweder hat die Föderation kein solches Programm zur Vorbereitung auf die Kolonisierung, oder das entsprechende Schiff ist ebenfalls gescheitert 😝). Außerdem hat Khan nicht protestiert, als der Planet ausgewählt wurde!
Und hat Kirk wirklich versprochen, er würde in ein paar Jahren schon wiederkommen, um nach dem Rechten zu sehen? Hat er nicht vielmehr gesagt, man müsste irgendwann einmal schauen, was aus den Leuten geworden sei? Es war doch keine Rede davon, dass man auf sie aufpassen müsste? Das hätte sich Khan wohl auch verbeten.
Ach ja, was anderen schon früher aufgefallen war: wieso haben Terrel und Chekov Ceti Alpha V für Ceti Alpha VI gehalten???? Die Planeten werden von innen nach außen gezählt. Wenn also Nr. VI weg ist, dann bleibt Nr. V immer noch Nr. V !!!
Der Frage, woher denn am Schluss der „Genesis-Planet“ her kam, schliesse ich mich an. Der Genesis Torpedo sollte doch eigentlich einen Planeten umformen. Aber da war kein Planet, da war nur eine Wolke!
Die Hinweise auf Spocks Wiedererweckung finde ich okay. Es wäre sonst ein zu düsteres Ende gewesen. Und wenn man doch schon mal eine Genesis- Maschine hat… Star Trek mit Kirk und Co ohne Spock funktioniert auch nicht richtig, wie wir in ST VII noch sehen werden 😛.
Zum Schluss noch ein Zitat aus MAD: „Ich vergesse nie ein Gesicht, Mr Weizenkeim!“ „Pardon, ich heisse Zickzoff.“ „Ich sprach von Gesichtern. Von Namen war nicht die Rede.“
Mahlzeit Kleiner Bruder,
na, wir danken *Dir* fürs Hören und Kommentieren!
Die Brutalität ist ein Stilmittel, dass ich so nehme, wie sie ist – eine kreative Entscheidung. Sicher hat das auch dazu beigetragen, dass der vierte Film einen ganz anderen Ton anschlägt.
Die Zeit auf Ceti Alpha V ist rätselhaft. Wir wissen, es sind schlimme Dinge geschehen, die Khan wahnsinnig gemacht habe, aber wir bekommen nur wenige davon verraten. Da finde ich sein Wesen, sein Verhalten, seine Schuldzuweisung schon verständlich, denn ab einer gewissen Menge an Tragödien, die man verkraften muss, versagt die Rationalität eines Menschen. Khans genetische Manipulation hat den Effekt dieser Tragödien nur verstärkt. Also, so interpretiere ich den Film. Er lädt an genau dieser Stelle viel zum Spekulieren ein.
Der Roman „To Reign in Hell“ von Greg Cox zeichnet Khans Erfahrungen auf Ceti Alpha V (nicht-kanonisch) nach, so dass ich sein Verhalten zwar nicht verstehen, aber doch nachvollziehen kann. Sehr empfehlenswert.
Was Genesis angeht, hatte ich das immer so verstanden, dass in der Matrix des Phase-III-Apparats folgende Programmierung hinterlegt ist: „Verschlinge sämtliche Dich umgebende Materie und verdichte/wandele sie zu einem lebenden Planeten.“ Aber auch das ist wieder meine Interpretation, also who knows!
Bis nächsten Dienstag,
Sebastian
Hallo Sebastian!
„Verschlinge sämtliche Dich umgebende Materie“ war auch die Programmierung des Planetenkillers! 😉
Grüße,
Michael from Outer Space
P.S., an „Kobayashi Maru“ kann ich mich auch noch erinnern. Da waren einige ganz gute Szenarien dabei. Nur die mit Kirk, die war mit Abstand die Schwächste, um nicht zu sagen, peinlich. Ausgerechnet die! Da war die Szene im neuen Film bei weitem gelungener.
P.P.S.
Vor kurzem kam mir ein Gedanke, der das Ceti Alpha V / VI Problem erklären könnte. Wenn nämlich ein Bruchstück vom sechsten Planeten auf eine Bahn zwischen dem vierten und den fünften „gerutscht“ wäre, dann hätte man den vielleicht für den ursprünglichen fünften halten können.
Die Tage bin ich übrigens auf eine englische Webseite gestoßen: „Explaining Errors in Star Trek“. Die haben noch viel mehr Unstimmigkeiten entdeckt, aber auch sehr kreative Lösungen dafür.
Hallo erst mal, überragend gut eure Analyse, hab es noch nicht zu Ende gehört, vielleicht werdet ihr es bestimmt besprochen haben. Was ich mich während der Folge „Der schlafende Tiger“ gefragt habe, dass Chekov in der Folge nicht zu sehen war?! Oder habe ich was verpasst?? Wollte erst TOS schauen und dann den Film um wieder da rein zu kommen! Ich freue mich unendlich dass ihr mit den Filmen und dann auch endlich mit TNG anfängt 🤗🤗 also macht weiter so!! Bitte durchziehen. Grüße 🖖🏼
Mahlzeit, Herr Ingenieur!
Danke für Dein Lob! Ja, dann hör mal noch etwas weiter. Auf das Chekov-Rätsel gehen wir ein, auch wenn wir es nicht abschließend lösen können.
Bis nächsten Dienstag,
Sebastian
Hallo,
Super Folge von Euch! Ich schaffe bei der Länge zwar nicht viele andere Podcasts außer Euren und das Discovery Panel zurzeit, aber das ändert sich ja bald wieder.
Zwei Sachen, die ich bei diesem Film immer sehr unverständlich finde:
Zum einen der Kobayashi Maru Test. Muss das nicht längst eine lebende Legende an der Akademie sein? Wenn das immer wieder durchgeführt wird, dann wissen doch die zu Prüfenden inzwischen bestimmt längst Bescheid. Sowas wird doch weitererzählt. Ich stelle mir vor, dass die halbe Brückencrew sich das Lachen die ganze Zeit verkneifen muss. Hihi, gleich kommt die unlösbare Situation, ich mache gleich wieder meine legendäre Sterbeszene.
Und zum zweiten Ceti Alpha V bis VI.
Die Reliant sucht einen leblosen Planeten für Genesis. Hmm, dann nehmen wir doch mal den da, Ceti Alpha VI. Ist uns was über dieses System bekannt? War da mal was Wichtiges? Was, da hat Kirk mal auf dem Nebenplaneten berüchtigte Krieger und Staatsfeinde ausgesetzt? Ach, das ist jetzt nicht wichtig. Lass uns erstmal lieber diesen Planeten terraformen.
Sowas nenne ich schlechte Missionsplanung.
Ansonsten hat mir der Film aber sehr gefallen. Insofern ist der Award für mich okay. Welcher Film hat schon keine Logikfehler, gerade im SF-Bereich?
Guter Punkt zum Kobayashi Maru. Der Korpsgeist ist offenbar stark in der Förderation. 😉
Moin Jungs,
wie immer eine tolle Folge mit guten Hintergrundinfos!
Hier meine 2cents:
Mister Saavik sehe ich eigentlich als so an, das es egal ist welches Geschlecht/Rasse jemand hat. Es wird eben mit dem Titel angeredet, der zur Position gehört.
Weibliche Captains wird ja auch mit Sir angeredet und egal war an der Steuerconsole sitzt ist der Helm.
Ich hatte immer meine Probleme damit, dass nicht erkannt wird: Ein ganzer Planet in dem
Ceti-Alpha System fehlt. Trümmer scheint es keine zu geben.
Aber man weiß ja wie viele Planeten vorhanden waren und sollte zählen können.
Ebenso seltsam finde ich, dass der Torpedo nur ein Loch in die Hülle der Enterprise schlägt. Sonst zerstört ein Torpedo ein Schiff ohne Schilde.
RM ist spielt Kahn großartig: Wie er das „Admiral“ immer extra betont und es dabei verächtlich fast ausspuckt.
Und das er Checkov kennt sehe ich nicht als so großen Fehler an.
Aus was entsteht der Genesisplanet? Aber das kann ich noch akzeptieren: Alle gefundene Masse wird verdichtet und deswegen bricht der „Planet“ wieder auseinander
Kann es sein das ihr euch nicht richtig vorbereiten konnten für die Folge?
Einige der vielen dinge, die ich an eurem Trek-Podcast mag sind unter anderem die geballten Background-Infos und das Trivia-Wissen, welche ich hier in dieser Folge sehr vermisste. Stattdessen gab es viele pfui-bar Sätze wie „weiß auch nicht“, „möglich, wer weiß“ und „ich frage mal für das nächste Mal“ und ähnliche. Nichts ist schlimmer, als selber googlen zu müssen bzw. mit unbeantworteten fragen zurückzubleiben. Was ihr mir eigentlich wundervoller weise bisher erspartet. Klingt eventuell doof, aber vielleicht solltet ihr bei Filmen erst alle 2 Wochen eine Folge raus hauen?! Dann darf die auch sehr gerne noch viel länger als 3h sein. 😀
Und was die Charakteranalyse Kirks angeht…
„Zerreden die mir einfach Kirk… *murmel*… die haben doch … *murmel grummel*“ 😀
Moin econ, danke für Deine Kritik. Magst Du bitte genauer definieren, welche Fragen unbeantwortet geblieben sind? Ich finde, dass wir dieses Mal sogar besonders ausführlich auf die Entstehungsgeschichte eingegangen sind. Kann Dir außerdem versichern, dass sehr viel Vorbereitungszeit in die Folgen gehen. Alle Aspekte können aber wir tatsächlich gar nicht beleuchten, wir haben keinen enzyklopädischen Ansatz, sondern wollen einfach Spaß mit den Filmen und an unserem Gerede haben. Mal ganz abgesehen davon, dass es keine absoluten Wahrheiten gibt, das ist ja sehr häufig eine Frage der Perspektive. 🙂
War klar dass, das kommt. 😀 Bin ja auch selber schuld. Ich habe mir die Episode noch mal gegeben und muss mich entschuldigen. Es war gar nicht, dass ihr schlecht Recherchiert hättet oder der gleichen. Es ist allerdings so, das gefühlt in der ersten Stunde viel von Unwissenheit gesprochen wird. Das hat sich bei mir völlig falsch verfangen.
Erschwerend kommt hinzu „Name Dropping“ bei gleichzeitigem Cliffhanger. Ein Hightlight war eine nicht näher genannte Aufgabenstellung, die aber ein anderes mal besprochen wird (ca. 52min.). Quasie eine Vorschau auf ein Teaser. Aber hey, ihr habt mich sofort wieder gehabt bei „Scheiße, ist das eine kleine Butze hier!“ und „Was wie ein, Anti-Autoritärer, Wonneproppen!“
@Sebastian
Ja, dass mit Kirk… ihr verbal Bullies… ;D
P.S.
Realitätsabgleich von Geheimcodes auf Raumschiffen:
Es gab da mal im WWII eine Enigma die jedes U-Boot hatte. Es begab sich das eine davon abhandenkam. Was den Deutschen zur Schande gereichte, wird einer Sternenflotte nur Billig sein.
Eine andere Anekdote ist, dass die Abschusscodes der Atomraketen der Amis, eine mehrstellige durchgenullte Nummer war. Toppt so manchen Selbstzerstörungs-Code von Raumschiffen. https://www.heise.de/security/meldung/00000000-Passwort-fuer-US-Atomraketen-2060077.html
Mahlzeit econ,
… was Simon sagt. Meistens, wenn ein „Möglich“ oder „Kann schon sein“ zu hören ist, reden wir über Charaktere, deren Motivation oder die Intention der Autoren. Da begeben wir uns – ganz wie im Deutschunterricht – auf dieses trügerische Glatteis namens Interpretation, wo es kein Richtig oder Falsch gibt. Man trifft mal ins Schwarze, mal liegt man bei „Vielleicht“, mal überinterpretiert man, denn oft ist eine Zigarre einfach nur eine Zigarre. An der Stelle hilft auch keine Recherche, es sei denn, man bekommt einen Gesprächstermin bei Nick Meyer persönlich.
Es freut uns natürlich, dass Du uns viel länger als drei Stunden zuhören möchtest. Wir hätten auch bestimmt noch viel zu erzählen (und auch zu schwurbeln, siehe oben), aber nach über vier Stunden Aufnahme sind wir einfach erledigt. Da hilft auch keine zweiwöchige Pause. In zwei oder mehr Sitzungen aufnehmen unterbricht auch völlig den Flow, damit würde ich nicht anfangen wollen.
Ich könnte mir aber vorstellen (bin gespannt, wie Simon das sieht), nach einigen Jahren Abstand mal den ein oder anderen Film oder Episode nochmal unter die Lupe zu nehmen. Keine zweite Detailbesprechung, aber so eine Art „Wrath of Khan Revisited“. Nochmal ein halbes bis ganzes Stündchen plauschen und in Winkel blicken, die in der großen Erstbesprechung dunkel blieben. Gerne Feedback dazu.
Bis nächsten Dienstag,
Sebastian
Revisited klingt gut!
Ein sehr guter Film und ein sehr schöner Podcast.
Hallo Ihr Beiden!
Vielen Dank für die ausführliche Analyse zu dem Star Trek-Film, den ich persönlich auch zu meinen LIeblings-Star-Trek-Filmen zähle und der auch in meiner Top 5 der besten U-Boot-Filme nicht fehlen darf (weitere Titel auf dieser Liste: Das Boot, Jagd auf Roter Oktober, U-571 und Operation: Petticoat 😉 )
Einen Punkt, den Ihr angesprochen habt, möchte ich noch einmal aufgreifen. Ich sehe es genau wie Ihr, als Ihr die Ambivalenz des „The needs of the many…“-Mantras interpretiert! Lässt man den Aspekt der Selbstaufopferung für die eigene Crew/Familie außen vor, kann man diese Denkweise leicht als Begründung für die Unterdrückung oder gar Vernichtung von Minderheiten heranziehen. Im Nationalsozialismus ist dies geschehen, als man Juden und andere als „lebensunwert“-kategorisierte Gruppen zum vermeintlichen Grund und Sündenbock für die damaligen Probleme gemacht hat. Die Ansicht, dass durch die Vernichtung dieser Minderheiten (=“the few“) der deutsche „Volkskörper“ (=“the many“) gesunden würde, kann genau mit der Aussage von Spock wiedergegeben werden. Daher ist für mich einfach ein bitterer Beigeschmack dabei, dass diese Idee bis heute ein Kernmotiv in Star Trek darstellt. Mag sein, dass dieses Motiv durchaus zum von Euch ebenfalls treffend erkannten militärischeren Ton des Films im Vergleich zum Vorgänger passt. Aber für mich persönlich ist Utilitarismus als Handlungsmaxime für moralische Entscheidungen einfach der denkbar schlechteste Weg zur Urteilsfällung. Bei allen wunderbaren, utopischen Zukunftsvorstellungen, die Star Trek zeichnet und die mich dafür begeistern, wirft dieses Motiv leider für mich einen Schatten auf das Franchise.
Spätestens wenn Ihr in ferner Zukunft bei Star Trek Beyond landet, wird sich übrigens eine weitere Metapher finden, die dezidiert faschistische Bezüge aufweist: In dem Film wird von Scotty irgendwann gesagt, dass man Stöcke im Bündel schwerer zerbrechen kann, als wenn man jeden Stock für sich nimmt. Eine sprachliche Zurückführung des Begriffs „Faschismus“ weist auf die lateinische Vokabel der „fasces“ (pl.). Dabei handelte es sich gebündelte Ruten, verbunden mit einem Beil, die von den Leibwächtern (die sog. Liktoren) von Konsuln oder Prätoren getragen wurden. Die faschistische Partei Italiens unter Mussolini nahm die „fasces“ in ihr Parteilogo auf.
Wow, nach diesem doch sehr düsteren Ausflug, will ich versuchen, meinen Kommentar doch positiv zu beschließen: Ich finde all Euren Aufwand, den Ihr in den Podcast steckt, bewundernswert und ich hoffe, dass Ihr auch weiterhin in der Lage sein werdet, uns wöchentlich mit einer neuen Episoden-/Filmbesprechung zu versorgen! Ich freue mich auf jeden Fall schon auf die Besprechung von Star Trek III, den ich übrigens sogar sehr gerne mag, auch wenn es einer der ungeraden Filme ist 😉
Hallo Meikel! 😉
Ich stimme dir 100&ig zu! Um den Spock-Spruch problematisch zu finden, muss man aber gar nicht an den Nationalsozialismus denken. Wenn das Wohl der Vielen tatsächlich schwerer wiegt als das Wohl der Wenigen oder des Einzelnen, sind dann die Interessen von zehn kranken Menschen wichtiger als die Interessen von fünf gesunden Menschen? Hat das Wohl von zwei alten Menschen ein größeres Gewicht als das Wohl eines jungen Menschen? Da kommen dann auch Themen wie Rente und Pflege zum Tragen, die in unserer Gegenwart eine ganz unmittelbare Bedeutung haben.
Solche absoluten Aussagen finde ich genau wie du sehr schwierig und lehne sie darum ab. Bei Star Trek handelt es sich eben um ein SciFi-Universum, das die Massen ansprechen soll und das funktioniert nun mal am besten mit plakativen Aussagen. Dass diese Sprüche dann wenig Substanz haben und bei näherer Betrachtung nicht aufrecht zu erhalten sind, ist eine Folge davon. Spocks Spruch hat am Ende dieselbe Tiefe wie irgendein Slogan in der Werbung oder in der Politik. Gerade für den Vulkanier Spock ist es letztendlich sehr schade, dass er so ein inhaltsleeres Geschwurbel in den Mund gelegt bekommt. Tja, so ist das mit den Hollywood-Autoren! 😀
Ja, ich freue mich auch auf die Besprechung zu Star Trek III, obwohl ich mit dem Film einige Probleme habe. Aber dazu kommen wir am nächsten Dienstag wenn es wieder heißt: „Schön, dass ihr eingeschaltet habt zu ‚Trek am Dienstag‘!“.
LL&P,
Michael from Outer Space
Ich hätte es ja noch lustig gefunden, wenn ihr auf das komische Cover des Films eingegangen wärt. Ich find das nämlich heute wie damals als Kind richtig geil, obwohl ich mich schon damals gewundert hab, dass die beschriebene Szene überhaupt nichts mit dem Film zu tun hat. (Enterprise feuert auf Regula One)
Ansonsten top. Ich hab den Podcast so gefeiert. Hab mir den Film damals auf Tonbandkasette aufgenommen, damit ich ihn zumindest als Ton rauf und runter hören konnte. Ich kann noch heute jeden Satz mitsprechen.
Hallo, Jungs,
War ja klar, dass der Film einen Kelley-Award bekommt. Auch wenn ich so meine Probleme mit dem Streifen habe, so muss ich doch zugeben, dass er gut gemacht ist und für die Geschichte des Franchise eine nicht zu unterschätzende Bedeutung hat.
Bevor ich den Film überhaupt auf Bildschirm oder Leinwand gesehen hatte, hatte ich die Romanfassung von Vonda N. McIntyre gelesen. Leute – das ist nichts für schwache Nerven. Die Autorin beschreibt detailliert, wie der Ceti-Aal in Chekov rumort und wie die Wissenschaftler auf Regula I von Khan zu Tode gefoltert werden. Wo der Film an sich schon schlimm genug ist, sind die Szenen mit dem Hintergrundwissen noch mal eine Stufe härter zu ertragen.
Und wo ich sowieso schon nah am Wasser gebaut habe, am Schluss bei Spocks Beisetzung bin ich nur noch eine einzige Pfütze. Spätestens wenn Scotty Amazing Grace spielt, brechen bei mir alle Dämme.
Aber im Gegensatz zu seinem Vorgänger hat ST II ausreichend Humor, Farbe, Action und Charakterentwicklung.
Es muss wohl Ende Dezember 1980, Anfang Januar 1981 gewesen sein, da hatte mich eine Klassenkameradin in „Das Imperium schlägt zurück“ mitgeschleppt, so dass ich 1982, als ST II in die Kinos kam, mehr auf Star Wars als auf Star Trek stand. Aber irgendwie hatte ich doch das Drama um Spocks Tod mitbekommen. Ich konnte nur mit dem Kopf schütteln. Es ist doch nur eine fiktive Figur. So läuft dss nunmal, wenn ein Schauspieler eine Rolle nicht mehr spielen will – man lässt den Charakter sterben. Je heldenhafter und dramatischer, desto lieber. Also was soll die ganze Aufregung? Und wenn Spock tot geblieben wäre, hätte ich damit auch kein Problem gehabt. Die spinnen, die Trekkies…
Damals ahnte ich nicht, dass gerade Spocks Tod und Auferstehung einen Präzedenzfall geschaffen hatte, wonach man sagen konnte : In der Science Fiction ist tot noch lange nicht tot. Wenn jetzt ein Charakter stirbt, egal ob in Star Trek oder sonstwo, dann trauert man nicht lange sondern fragt sich vielmehr, wie ihn die Autoren denn zurück bringen werden. Aber wehe, er steht unter der Dusche und alles war nur ein böser Traum!
Die deutsche Synchronisation war wiedermal saumässig.
Der Begriff „portside“ wurde an einer Stelle mit „Hafenseite“ übersetzt, dabei heißt es schlicht „backbord“ (für Landratten: die linke Seite des Schiffes). Ha, Süßwassermatrosen!
Als Kirk Saavik auf „Regulation 46A“ hinweist, zitiert sie korrekt : „… No uncoded messages on an open channel“.
Im deutschen wird daraus das Gegenteil : „… Sind verschlüsselte Meldungen in jedem Fall untersagt.“ Im Ernstfall ein tödlicher Fehler. Und was den Vorwurf der Lüge angeht : Bestimmt wurde die Vorschrift bereits im ersten Semester an der Akademie durchgenommen. Wenn Saavik damit ein Problem gehabt hätte, hätte sie seit dem genug Zeit gehabt, mit den Ausbildern darüber zu diskutieren.
Das mit der Uniform, on duty/off duty, war mir neu. Auch mir gefallen die roten Uniformen gut, allerdings scheinen sie mir ziemlich warm zu sein.
Zur Anrede Mr. Bzw. Sir für weibliche Offiziere : Meine Theorie ist, dass diese Tradition in dem alten seemännischen Aberglauben wurzelt, dass die Anwesenheit von Frauen an Bord eines Schiffes Unglück bringt. Ein Offizier muss also per Definition ein Mann sein. Punkt.
Warum wurde das Genesis – Projekt nicht besser bewacht? Ich denke mir, dass die Sternenflotte befürchtete, dass dies unerwünschte Aufmerksamkeit erregt hätte und im schlimmsten Fall sogar provokant wirken würde. Warum sollte man ein harmloses Forschungsprojekt so scharf bewachen? Da kann doch was nicht stimmen. Agent Valkris, gucken Sie doch mal nach…
LL&P
Eure Bridge
Hi, eine Klasse Episode. Ich kam leider erst heute dazu sie anzuhören.
Die Grausamkeit von Khan war schon sehr extrem. Ich frage mich ob er nicht auch solch einen Wurm im Kopf hat, der seinen Wahnsinn mit erklären könnte. Nun, die Frage wird wohl unbeantwortet bleiben.
Bis dann!
Wie immer eine tolle Sendung!
Die Moby Dick-Bezüge hatte ich gar nicht mehr so auf dem Schirm. Das wird doch später wieder bei Picard in First Contact aufgegriffen.
Ansonsten fand ich schön, dass Kunst eben zeigen muss, was es wert ist, gezeigt zu werden, und nicht, was das Publikum sehen will (so sinngemäß).
Kirks kommentare am Ende, dass er sich immer irgendwie durchgetrickst hat usw. erinnern mich ein wenig an Odysseus.
Bin gespannt auf die nächste Folge!
Hallo!
Zuerst einmal Gratulation zu der tollen Podcast Folge!
Ein paar kleine Anmerkungen : Lt. Saavik hat doch – wie ich finde – eindrucksvoll gezeigt wie sie mit der Situation „Konfrontation mit dem Tod“ im Rahmen des Charaktertestes umgegangen ist! Nämlich als total coole Socke; wenn man bedenkt, dass unter ihrem Kommando mal gerade die komplette Brückencrew verstorben ist und sie ganz unaufgeregt das logische nächste Kommando gibt, alle Mann in die Escape Pods, abandon ship…
Und das, bevor der Test abgebrochen wurde.
Zu den Command Codes, hier konkret die Prefix Codes für die Reliant: Die werden zwar für alle Starfleet Schiffe auf allen Starfleet Schiffen im Computer als File vorhanden sein, aber sicher ähnlich wie die Omega-Files später bei Voyager code-geschützt sein, so dass nur bestimmtes Schlüssel-Personal darauf zugreifen kann.
Als schönes Detail hat mir das Milton Buch im Bücherregal von Khan gefallen; habe mich an die vorletzte Szene in Space Seed erinnert, in der Scotty dem Captain beichten musste, dass er sich mit der Handlung des Buches nicht auskannte.
Saaviks Bemerkung zu Spock nach dem hoch beamen „Sie haben gelogen!! “ habe ich mehr so als kleines ‚teasing‘ in Richtung ihres Mentors verstanden, weil Vulkanier können doch gar nicht lügen…
Mein absolutes Lieblingszitat aus dem Film ist folgender Wortwechsel zwischen McCoy und Kirk:
(vor dem Beamen in den Planetoiden)
McCoy: Go?
Where are we
going?
Kirk: Where they went!
McCoy: Suppose they went
nowhere!
Kirk: Then, this will be your
big chance to get away
from it all!
🙂
Und zu guter letzt:
Ich habe mir den Directors Cut angesehen, und offensichtlich hat man Nick Meyer doch nicht alles durchgehen lassen, denn auch hier wurde das von ihm so ungeliebte Ende (“ Remember“ und Spocks Torpedo Sarg unversehrt auf dem Waldboden) nicht weggeschnitten.
Liebe Grüße!
Moin, zusammen!
Ach, war das wieder toll, „mit Euch zusammen“ diesen Film zu gucken. Star Trek Fans (wie auch ich) neigen dazu, in Serienfolgen und Filmen nach Widersprüchen und Logiklöchern zu suchen, die von den Machern zum Teil aus Versehen oder Unkenntnis, aber auch gern absichtlich eingesetzt werden, um die Dramaturgie zu befördern.
Hierzu eine Online-Frage, die ein jugendlicher Fan im Sommer 2021 in einem Frageportal stellte, Zitat: „Star Trek Raumschiffkomandant wird wahnsinnig durch kleines Tier?“ Hier liegt die Antwort. Wir müssen davon ausgehen, dass ein solches Filmwerk eben nicht nur auf die Fans fokussiert, die mit dem Kanon einigermaßen bis sehr gut vertraut sind, sondern die Kinos brauchen auch all jene, die sich mit einer Gruppe ins Kino locken lassen, weil sie im Fernsehen einen coolen und actionreichen Trailer gesehen haben, und die auf Horror anspringen. Da werden Popcorn und Coke eimerweise konsumiert und geschwatzt, und viele sind gar nicht bereit, die Geschehnisse auf Logik abzuklopfen. Genau dieser Aspekt wir mit diesen „Ohrwürmern“ erreicht. Wer diese Szene einmal gesehen hat, vergisst sie nicht mehr. Die Vorstellung des gewaltsamen Implantierens eines Kontrollmechanismus oder Organismus ist offenbar Teil unserer Urängste, und wir filmisch immer wieder aufgegriffen. Bei den Trills kommt es auch vor, hier natürlich zum Positiven, der Reifung von Persönlichkeit unter anderem. Denken wir z.B. auch an das Verschwörungsgeschwurbel vom „Chippen“ durch Impfungen! Selbst wer TOS bei Erstausstrahlung oder im Rerun sah, mag sich vielleicht gar nicht an Khan erinnern. Exakt so ging es mir, als ich den Film 1982 im Kino sah. In diesem Jahr war ich zum ersten Mal in den USA und die Städte waren voller Ankündigungs-Filmplakate. Der Film muss in der Breite ein Erfolg werden, ohne freilich das Stammpublikum zu vergrätzen – das sollten wie immer im Kopf behalten – und ich denke, Nick Meyer hat hier eine tolle Balance gefunden.
Details, Props, Kulissen: als Kirk mit Spock vom Simulator weg spaziert, passierten sie einen „Putzman“ mit einem Rucksack-Reinigungs-Gerät. Das fand ich Klasse. Man hat der bekannten Putzfrau einen männlichen Gegenpart spendiert. Chapeau! Was hängt denn auf der Enterprise überall an den Wänden, z.B. neben dem Brückenzugang? Feuerlöscher? Falls ja, ist man bei einem realistischen Sicherheitsmanagement angekommen. Und auch die Existenz von Atemschutzgeräten im Maschinenraum ist näher an der Realität als bisher. Sehr gut! Den unechten Sandsturm mittels optischen Filtern fand ich grottig, echter Sandsturm sieht anders aus und die Sandkörner sind schneller. Offenbar wäre es zu aufwändig (und zu teuer) gewesen, mittels Windmaschinen ein Granulat durchs Studio zu blasen, außerdem war mir das Herumgestolper der zwei Protagonisten zu langatmig, eine der wenigen zu langen Szenen. Das Labor auf Regula I gefiel mir gut, auch wenn Props als uralten Serien Verwendung fanden, ich konnte eine wissenschaftliche professionelle Arbeitsatmosphäre spüren. Laborkittel, Dosimeter- das passte gut. Den Typ im Muskelshirt, der seine Bizeps präsentiert, als Chekovs Fake-Anruf eintrifft, hätte man sich sparen können.
Die Beschreibung von Kirks Wohnung als trauriges Museum eines Rückwärtsgewandten mag ich so nicht teilen. Ja, Kirk ist offensichtlich nicht für den Job als „Bodenpersonal“ geschaffen. Ähnliche Spannungsfelder erleben auch heute z.B. jene, die aus medizinischen Gründen eine Flugdienstuntauglichkeit erleben und dann vom fliegerischen in einen Bodenjob wechseln müssen, oder wer in den Ruhestand geht und dem dann das Crewlife fehlt. Nur weil einer altes Gerümpel sammelt, was im 23. Jahrhundert sicher einen immensen Wert besitzt, bedeutet es nicht, dass einer im Gestern lebt. Jeder, der über Jahrzehnte eine berufliche und persönliche Entwicklung mit allen Ups and Downs erlebte, wird sich mit einer gewissen Wehmütigkeit erinnern. Der Effekt der „guten alten Zeit“ in unseren Erinnerungen ist längst durch die Ausblendung von Negativaspekten erklärt worden.
Ich erblickte neben alten Knarren eine Ritterrüstung. Vor dem Fenster, stand da ein Schiffstelegraf? Also das Ding, bei dem man auf der Brücke mittels bimmelndem Zeiger z.B. das „volle Kraft voraus“ an den Maschinenraum übermittelt. Der Blick auf die Bucht, die Dämmerung, das Meer, die Gebäude außerhalb, der auf- und absteigende beleuchtete Aufzug, Positionslampen – das gefiel mir extrem gut. Und Menschen, die einen echten Kamin haben, sind doch immer warmherzig, oder? 😉 Eine aufwändige Kulisse!
Was mich bei TOS, Movies, TNG, VOY wundert, dass man große Flachbildschirme offenbar für die Zukunft nicht „auf dem Schirm“ hatte. Auch Kirks Bude zeigt nur einen Minibildschirm vor dem Fenster. Die bekannten Blechkisten bei TOS, diese Quasi-Minilaptops, wie man sie später kennt, jedoch mit 5 cm dicken Bildschirmen, das widerspricht doch dem, was die Forschung lange voraussagte. Ich kann mich daran erinnern, wie man in 1970ern und 1980ern voraussagte, dass wir in absehbarer Zeit die Fernseher in fast beliebiger Größe an die Wände hängen können würden. Ich konnte es mir damals kaum vorstellen, jedoch schienen die Entwickler der Miniaturisierung ziemlich genau zu wissen, welche technologischen Sprünge noch zu nehmen sein würden, damit es funktionierte, denn LCD und LED waren bereits in Gebrauch (1968 und 1974). Hier ist offenbar die technische Entwicklung schneller gewesen als die Vorstellungskraft der Autoren *g*
Bei dem Blick zum „Mittelpunkt der Erde“ kam die Graphik an ihre Grenzen. Auwei-auwei, dachte ich beim ersten mal, und danach immer wieder. Die Wasserfälle erinnerten mich so sehr an die Kitschlampen aus den 1970ern. Kennt Ihr die? Der zylindrische Lampenchirm zeigte ein Motiv wie Feuer, Vulkanausbruch oder am beliebtesten waren Wasserfälle. Ein zweiter innerer Zylinder mit Streifenmuster war drehbar aufgehängt und hatte oben eine Propellerstruktur, wurde vom der Glühlampe in Drehung versetzt, so dass die projizierten Schatten einn Wasserfluss oder brennendes Feuer simulierten. Hach, mir wird ganz warm. Mit Google findet man sie unter „Motion Lamp Waterfall“. So sah die Graphik im Film aus!
Ricardo Montalban kann man nicht genügend würdigen, großartiger Schauspieler. Man muss seine Wikipedia-Seite gelesen haben. Toll. Den Kragen seiner Strickjacke hat man gekonnt wie eine Schlange geformt. Große Symbolkraft! Das zerbrochene Starfleetlogo fiel mir erst durch Euren Hinweis auf. Es ist toll, durch Euch mehr Details zu entdecken, danke!
Den Shatner-Stunt konnte ich fast nicht glauben, aber es hat ihn selbst gemacht, mit dem Heruntergleiten der Maschinenraum-Leiter, als Spock im Sterben lag. Im Abspann lasen wir NASA und JPL, und so hatte man offenbar verstanden, dass eine wissenschaftliche Beratung nur vorteilhaft sein könne.
Beim ersten Schauen im Kino 1982 kam mir der Spock-Sarg-Appendix auch vor wie „seltsam dran geklebt“, und wie ich jetzt hörte, war es wirklich so gewesen. Ich versuchte mich zu erinnern, jedoch glaube ich, dass ich damals nicht sicher davon ausgegangen war, dass Spock zurückkäme. Ich dachte aus meiner naturwissenschaftlichen Haltung heraus „tot bleibt tot“. An eine Wiedererweckung durch Genesis hatte ich nicht geglaubt. Zumal mir damas nicht klar war, dass dieser Planet just jener war, der durch Genesis erschaffen worden war, hieß es doch im Film, dass man aus einem toten Himmelskörper einen lebenden machen wolle aber nicht, Planeten aus dem Nichts zu erschaffen. Hier sehe ich an mir selbst, dass ich als junger unbefangener Zuschauer nicht bereit war, Widersprüche aufzudecken oder zu viele Gedanken daran zu verschwenden.
Stichwort: „Weltraumbestattung“. Klar, dass man hier wieder eine „nautische“ Tradition bemüht, oder sollte ich sagen „maritim“? *lg* Als ich eine solche Szene zum esten Mal sah, dachte ich: „Also, Kreuzfahrtschiffe werfen ja gestorbene Passagiere auch nicht ins Meer.“ Dass man es einst so handhabte, war ja nur der Tatsache geschuldet, dass es keine Kühl- oder Tiefkühlmöglichkeiten gab. Und eine Seebestattung heuzutage ist ja auch nur noch das Verstreuen von Asche. Also – es ging wohl nur um große Bilder. Wir wissen, dass James Doohan sich gewünscht hatte, seine Asche einer Raumsonde beizugeben, die auf ewig im Kosmos unterwegs sein werde. Insofen bleibt zu fragen, warum man einen kosmischen Sarg in Richtung eines Planeten schießt (man stelle sich vor, dieser sei bewohnt und der Sarg verglühe nicht beim Atmosphäreneintritt!), denn Ziel sollte es ja wohl sein, den Verstorbenen der Leere des Raumes zu übergeben, um den Ewigkeitsaspekt zu betonen. Ach, hier darf man nicht nach Logik suchen – Dramaturgie geht vor Schlüssigkeit.
The Wrath of Khan ist und bleibt ein filmisches Meisterwerk. Es bietet Tempo, Unterhaltung, eine ganze Palette der Emotionen von Heiterkeit, Trauer, Erhabenheit, Spannung und Horror in gut abgestimmter Wechselfolge, und erlaubt sich auch ruhige Momente der Stille, wenn ich z.B. an Kirks Gespräch mit Carol denke. Auch beim x-ten Rewatch eine super Unterhaltung. Der Kelley-Award ist mehr als gerechtfertigt.
Traurig fand ich, dass beide Darsteller „Mutter und Sohn Marcus“ so früh verstarben. Interessant, dass Bibi Besch Tochter österreichischer Eltern war. Beim Filmschauen betrübt es mich zuweilen, dass Größen wie Kelley und Nimoy nicht mehr sind. Tröstlich, dass ihr Werk überlebt.
Hallöchen. Jurassic Park ist als Beispiel für schlechtes CGI absolut nicht akzeptabel. Die CGIs waren qualitativ exorbitant gut gemacht (vorallem die Raubsaurier). Ihr behauptet, die glaubwürdigsten Szenen sollen in Jurassic Park die Real-Effekte sein.. welche wären das bitte?.. der kranke Gummi-Trizeratopsroboter? Es gibt gute Figurenszenen.. zB der T-Rex-Kopf.. aber so pauschalisiert CGI unter Real-Effektszenen zu stellen, halte ich für unsachlich.
Übrigens.. die HFR Version des Hobbits im Kino sah in CGI Hinsicht unfassbar realistisch aus. Das normalerweise ruckelnde Kinobild, das dadurch zwar so schön episch wirkt, scheint gerade bei Animationsszenen Glaubwürdigkeit einzubüßen. Ich glaube, es könnte an „lückenhaftem“ Informationsfluss der Bewegungsvorgänge liegen… leichte Ungereimtheiten im Verhältnis Animation- und Realbild. Wenn dann die geringe Bildwiderholrate noch genau die „glaubwürdigsten“ frames entfernt, wird die Künstlichkeit der Bewegungen/ Masseträgheitsdarstellungen anfälliger für Unglaubwürdigkeit. Die Animationen im Hobbit sehen unfassbar homogen aus (NUR in der Higher FrameRate Version) Wer den Effekt überprüfen will, sollte danach Ausschau halten, dass der HFR Hobbit nochmal im Kino zu sehen ist.. oder es die Version irgendwann zu kaufen gibt. Realistischer als Hobbit 3D mit HFR und top CGI gibt es nirgendwo sonst.
Hi Leute!
Auch wenn das hier nicht all zu aktuell ist, hab ich was aktuelles zum Thema:
STAR TREK 2 – DER ZORN DES KHAN
AM SAMSTAG 10.09.2022 UM 17:00 in GÜTERSLOH im KINO!!!!
Ich freu mich wie Bolle, das Ding auf der großen Leinwand zu sehen.
MfG, Der Mop
Jaha!
Doch nicht nur da, auch in vielen anderen deutschen Städten! Auch in Nürnberg und Lüdenscheid, wo wir, wie in der neuesten Podcast-Folge und auf Social angekündigt, am Samstag im Kreise interessierter TaD-Fans ins Kino gehen und vorher schnacken bzw. gemeinsam essen gehen.
Toll wird das!
Hallo Sebastian,
die neuste Folge hab ich noch nicht gehört, bin nicht so schnell. Sorry.
In den Sozialen Medien bin ich einfach nicht zu Hause, das wird wohl auch nix mehr.
Trotzdem macht bitte so weiter wie bisher. Tolle Arbeit ihr Beiden!
MfG, Der Mop
Je länger ich mich wieder mit TOS und den Kinofilmen der alten Enterprise-Crew befasse, umso mehr bestätigt sich wieder der Eindruck, den ich schon bei dem ersten Film hatte: Kirk ist kein Sympathieträger!
Lassen wir mal das ganze Gejammer übers Älterwerden, (wo ich nicht sicher bin, wieviel Anteil davon nicht Shatners eigene narzistische Persönlichkeit beinhaltet); zwar reißt er nicht wie in TMP das Kommando kaltblütig an sich, aber man bemerkt bei der Inspektion dass es ihn kräftig in den Fingern juckt und das finde ich sogar noch bedenklicher. Während des gesamten Filmes zeigt Kirk nicht ein einziges Mal so etwas wie Schuldbewußtsein, weder am Wahnsinn von Khans ‚Zorn‘ (wäre sicher kein Problem gewesen, regelmäßig mal auf Ceti Alpha 5 nach dem rechten zu sehen) noch an seinem gestörten Verhältnis zu seiner Ex und seinem unehelichen Sohn (dito). Stattdessen wieder großes Gejammer übers Alt-und-doch-nicht-weise-sein, „hätti-wari-täti“ wie man auf Wienerisch zu sagen pflegt.
Am Ende ist und bleibt es Kirks Erfolgsrezept, sich über alles hinwegzusetzen, Hauptsache am Ende stimmt das Ergebnis: Schiff und Besatzung heil von der Mission zurück zu bringen, auch unter Einsatz des eigenen Lebens bzw. persönlicher Verluste. Anstelle seines besten Offiziers und Freundes hat er die Akzeptanz seiner Vaterschaft bekommen.
Man möge mich bitte nicht falsch verstehen: ich mag den Film noch immer und ein Held mit blütenweißer Weste ist wesentlich langweiliger als ein Hans Dampf in allen Gassen, der auch mal kräftig ins Klo greift, eben wie Kirk es desöfteren tut. Aber ich finde es durchaus nicht verkehrt, solche Dinge mal zu hinterfragen und dabei Dekonstruktivismus zu betreiben. Manchen mag das die Lust an Filmen verderben, mir gibt das neue Impulse.
Ist euch eigentlich irgendetwas darüber bekannt, weshalb im Vorspann ein anderer Fonts für den Titel verwendet wurde? Auf den Plakaten haben wir ja auch den Schriftzug, der bereits im ersten Film verwendet wurde. Würde mich mal interessieren.
Die Schrift des ersten Films, die uns die klassische Filmreihe und auch in DS9 und Voyager teilweise erhalten bleibt, war 1982 noch nicht als offizielle Star-Trek-Typo etabliert. Wrath als zweiter Film sollte Dinge anders machen. Nick Meyer fand auch, dass die Schrift des ersten Films mehr nach utopischer Forschungsreise aussah und deswegen nicht zur klaustrophobisch-militaristischen Stimmung des zweiten Films passte. Also ließ er eine neue, eigene Typo gestalten. (Die ist heute als Montalban bekannt und kam in diesem Jahr zu überraschendem Einsatz. Demnächst mehr dazu im Podcast.) Über das Promo-Material wie Poster und Merchandising regiert aber nicht der Regisseur, sondern Paramount-Marketing. Denen war es anscheinend wichtiger, mit der Typo des ersten Films zumindest im Werbematerial visuelle Kontinuität zu erzeugen.
Vielen Dank, lieber Sebastian! Bin schon gespannt auf den Podcast 🙂
Ich bin ein bisschen spät dran, habe die Podcast-Episode erst kürzlich gehört und auch den Film zum ersten Mal seit x Jahren wieder gesehen.
Ist niemandem in der Anfangsszene (der Kobayashi-Maru-Test) das merkwürdige Schild aufgefallen, das neben einer Turbolift-Tür auf der Brücke hängt? Es besagt: „No smoking at anytime on bridge“.
Oder finde nur ich das merkwürdig? Wieso hängt das ausgerechnet hier?