#432: The Assignment (DS9 5.05)

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28. Oktober 1996:
Der Milester erwartet, als er die preisgekrönten Bonsai seiner Gattin Keiko killt, ein Donnerwetter vom Feinsten – doch es kommt noch viel schlimmer. Zuerst misslingt sein Geburtstag, dann teilt er sich ab sofort das Bett mit dem Bösen, denn seine Ehefrau hat sich in den bajoranischen Feuerhöhlen ein körperloses Wesen eingefangen, das den weiteren Verlauf der Serie entscheidend beeinflussen wird.

In Deutschland: Die Erpressung, ausgestrahlt am 25. Februar 1998.

Dieser Beitrag hat 9 Kommentare

  1. Elmar

    Ihr Lieben!
    Diese Folge ist wieder einmal ein exzellentes Beispiel dafür, wie sich meine Wahrnehmung heute (die eurer in der Besprechung entspricht) von der unterscheidet, die ich damals beim ersten Sehen hatte.
    Damals hatte ich im Kern zwei Gedanken:
    1. Wo ist denn jetzt der Unterschied zwischen Keiko und Kaiko? Sie zwingt den Milester, Dinge zu tun, die er eigentlich nicht will. Also alles wie immer 😂.
    2. Als Kaiko sagt, sie würde Keiko töten, wenn Miles nicht gehorcht, vermeinte ich damals in seinen Augen kurz den Gedanken zu lesen: „Das ist es! Meine Chance auf Freiheit!“

    Wenn ich mich an mein jugendliches Ich so zurück erinnere, bin ich heilfroh, heute weitaus weniger zynisch zu sein. Trotzdem war ich beim Rewatch und beim Hören eurer Besprechung wieder mal überrascht, was Zeit und Lebenserfahrung mit der Rezeption machen können.
    Danke euch!
    Liebe Grüße
    Elmar

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  2. Don

    Mit der Einführung der Pah-Geister wurden die Wurmlochwesen ad absurdum geführt. Denn ein Verstoßen ersterer setzt ja einen linearen Ablauf voraus.
    Bei Akorem Laan wurde für die Zuschauer immerhin noch der Anschein gewahrt, in dem sie ihn ein Gedicht vollenden ließen, von dem jeder weiß, dass es unvollendet blieb.
    Hier nun wurde diese Zeitlosigkeit der Propheten endgültig begraben.

  3. TaiFei

    Ich finde es schön, dass ihr mit Keiko inzwischen warm geworden seid. Ging mir ähnlich obwohl ich für die Darstellerin eigentlich einen Bias habe (ist halt mein Typ). Ich fand ihre Rolle bisher sehr oft etwas stereotyp geschrieben (auch schon in TNG). Ich habe mein Problem damit, wenn asiatische Darsteller nur gecastet werden, weil man Asiaten braucht, diese dann das typische Abziehbild sind und genau das war bei Keiko gern mal der Fall. Dabei gibt es gerade im SF gute Bsp. wo man das besser hinbekommt. Joan Chen ist da ein gutes Bsp. auch wenn deren Rollen nur in B-oder C-Movies waren. Das Rosalind Chao so ihre Probleme mit DS9 hatte, wird nicht geholfen haben.
    In den letzten Episoden mit ihr, ist das aber immer besser geworden und hier trägt sie die Episode sehr stark. Ich finde auch, dass ihre Chemie mit Milester immer besser geworden ist. Wenn ich mich da noch an die TNG-Folge mit dem Frühstück erinnere, als er auf seinen Haferschleim bestand, da habe ich denen eine Beziehung überhaupt nicht abgekauft.

    Das mit der Abfall-Verwertung ist so ein Ding, was ich in Star-Trek immer etwas problematisch finde. Da klingt immer gerne so die bürgerliche Abwertung von gewissen 3-D-Jobs durch, für die es eigentlich auch gar keine Notwendigkeit mehr geben sollte.

    imho hat die Folge auch in meinen Augen einen Landarzt verdient.

  4. Christian Berger

    Ich bin immer wieder verwundert wie ihr euer erstes Goodie als „Strafe“ sehen könnt. Das mag nicht gut sein, aber ist ein Ausdruck eurer Kreativität. Auch ist das 20 Jahre alt, das ist eine Zeitspanne in der wir als Gesellschaft selbst Mord verzeihen können.

    Was ihr gemacht habt schadet aber niemanden. Ihr habt das so gemacht wie ihr das wolltet, und ihr habt das aus eigenen Mitteln gemacht. Scheitern ist unter diesen Bedingungen besser als es nicht zu versuchen.

    Dazu kommt noch, dass es auch heute noch Leute gibt, die mit sehr viel mehr Mittel und Fähigkeiten ähnliche Dinge tun… aber mit sehr viel weniger Liebe als ihr das gemacht habt. Was dabei heraus kam mag in vielen Punkten sehr schlecht sein, aber man sieht eure Liebe durchscheinen. Ihr habt das mit Begeisterung gemacht, das merkt man. Alleine das ist schon ein Grund zur Anerkennung.

    1. Simon (TaD)

      Lieben Dank für Deine Worte, Christian – und auch an alle anderen, die sich positiv dazu geäußert haben. Strafe ist natürlich nicht ganz ernstgemeint; wir wollten einfach die Erwartungshaltung niedrig halten und gleichzeitig klarstellen, dass wir nicht etwa glauben, dass das nach normalen Maßstäben irgendwie gut oder gar bereit für eine Veröffentlichung wäre, was wir damals fabriziert haben. Wir stehen natürlich dazu, wir finden es auch viel mehr lustig als schlimm – aber es ist uns trotzdem peinlich, weil es so gar nicht unseren qualitativen Ansprüchen an uns selbst entspricht. Es hat schon Überwindung gekostet, das Teil mehr Leuten zu zeigen. Was übrigens in meinem Fall weniger an dem Goodie selbst liegt, sondern dass ich darin aussehe, als müsste man mich abends wieder im Wald abgeben.

      Was ich auch nochmal betonen möchte: Der eigentliche Held der ganzen Sache ist Marco – er ist nicht nur der beste Darsteller, er war dazu auch noch so lieb, die Veröffentlichung abzusegnen.

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  5. Mister Incredible

    Moin zusammen,

    Euer Goodie ist ein persönliches Zeitdokument. Als ich Kind war hatten wir ein Grundig TK 121 Tonbandgerät (Mono) mit dem wir herum gespielt hatten um uns mal selbst zu hören, Kindergeburtstag etc. (damals sogar mit selbst gedichteter Raumschiff-Enterprise-Lyrik!) und weil das Format nicht kompatibel mit moderneren Aufzeichnungsgeräten war oder wir es nicht für relevant erachteten sind die Bänder irgendwann im Müll gelandet. Man kann Euch fast beneiden für Eure frühe Medienaffinität und dass Ihr so viele Audio- und auch Videoaufnahmen habt. Bei mir sind es nur Fotos, was später auch Beruf wurde, kein Ton / Bewegtbild. Der Kostenaspekt für Boomerjahrgänge, z.B. durch Super 8 Film mit Magnetton, war zumindest damals eine große Hürde. Im Rückblick erscheint mir natürlich auch das Banale und Alltägliche aufbewahrungswert, jedoch hat in meiner Familie nie jemand den Hügel der Entscheidung überklettern wollen endlich damit anzufangen. Es bleibt also beim Foto-Schuhkarton, der Rest ist Erinnerung – umso erquicklicher erscheinen mir Eure Video/Audio-„Jugendsünden“ *lg*. Mein Opa sagte übrigens auch „Cornétt-Beff“. Also keine Sülze für Sebastian… ich kenne wenige die Fans von sowas sind.

    Bei „The Assignment“ war mein erster Gedanke natürlich ebenfalls: „Nicht schon wieder eine Alien-Besessenheit“. Hat man nicht sogar damit gespielt, dass die Zuschauer anfangs glauben sollten ihnen werde wieder einmal der essigsaure Schlauchwein eingeschenkt? Mir fiel auch eine besonders ansprechende Bildgestaltung und Beleuchtung sehr ins Auge, Farbintensität, sogar hohe Auflösung. Liegt es vielleicht daran dass ich entgegen meiner sonstigen Gewohnheit Paramount+ nutzte statt DVD? Hat man DS9 für Streaming „schärfer gerechnet“? Oder Täuschung durch kleineren Laptopbildschirm?

    Eurem Lob kann ich mich nur anschließen, es war dicht, beklemmend, mitreißend, ich musste mit dem Milester in seiner emotionalen Gefangenschaft leiden, und die Darstellung aller, besonders Rosalind Chao, empfand ich als hervorragend. Sie schien endlich im Cast angekommen, anders mag ich es gar nicht interpretieren. Diese ständigen subtilen Drohungen, eine perfide Haarbürstenszene, die tickende Uhr welche mich an bekannte Klassik-Thriller erinnerte und eine sich um des Milesters Hals langsam zuziehende Schlinge aus Verdacht, hilflosen Ausreden und Verstrickungen – einfach toll. Das restliche Team tat professionell seine übliche Arbeit und wird aufmerksam, weil irgend etwas gerade anders ist. Super geschrieben weil mein Kopfkino angeregt wurde, was wer wohl gerade denken oder fühlen mochte. Der Landarzt war hochverdient.

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  6. Dennis

    Hallo,
    ich habe ja erst kürzlich realisiert, als ihr es im Laufe der vierten Staffel mal erläutert hattet, das mit ‚waste extraction‘ tatsächlich die örtliche Kläranlage gemeint ist.
    Ich war noch von der deutschen Synchro der 90er geprägt, wo das immer mit Abfallverwertung übersetzt wurde.
    Dadurch funktionieren im englischen Original einige Gags deutlich besser 😀

  7. Dennis

    Ich hatte auch starke Hitchcock Vibes, wie sich die Schlinge um des Milesters Hals immer weiter zuzieht.

    Außerdem hat mich insbesondere die Ermittlung im letzten Drittel sehr an den Film ‚No way Out‘ erinnert, wo Kevin Costner gegen sich selbst ermitteln muss und gleichzeitig versucht den wahren Mörder zu überführen.

    Der Film hatte auch einen gemeinen Plottwist am Ende😱

    1. Michael from Outer Space

      Die Hitchcock-Vibes bestätige ich hiermit! 😉

      In Hitchcock-Filmen wie „The 39 Steps“, „North by Northwest“ und „The Man Who Knew Too Much“ gerät jeweils ein Unschuldiger in komplizierte Geheimdienst/Verbrecher-Geschichten und muss sich irgendwie befreien. Das habe ich beim Milester auch so empfunden. In „Frenzy“ gerät doch auch ein Unschuldiger unter Verdacht, der gesuchte Serienvergewaltiger/-mörder zu sein, oder? Ich habe den Film einige Jahre nicht mehr gesehen.

      Über die Pah-wraiths werden wir noch ausführlich sprechen müssen! Wie Don richtig bemerkte, hat man damit die Idee der zeitlosen Prophets endgültig aufgegeben. Wobei ich mich frage, ob mit „zeitlosen“ Wesen überhaupt sinnvolle Geschichten erzählt werden können. Vielleicht war die Idee nur auf dem Papier ganz nett.

      Den Landarzt für „The Assignment“ finde ich gerechtfertigt. Rom macht hier in einer eigentlich nur als Nebenhandlung dargestellten Geschichte wirklich einen riesigen Sprung nach vorne, das gefällt mir sehr.

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