#413: The Thaw (VOY 2.23)

Episode herunterladen (MP3, 80 MB)

29. April 1996:
Für die Herr-Doktor-Kohl-Siedlung endet die kürzeste Eiszeit des Delta-Quadranten, doch die letzte Handvoll Überlebender steckt in den gemeinschaftlichen KI-Träumen ihrer Kälteschlafkammern fest. Eine Außenmission in die Abgründe der Seele macht B’Elanna und Harry zu Geiseln in der gruseligen Zirkus-Domäne eines sadistischen Clowns, der zugleich die Personifikation von Todesangst darstellt.

In Deutschland: Das Ultimatum, auf VHS am 7. August 1997, ausgestrahlt am 20. März 1998.

Dieser Beitrag hat 45 Kommentare

  1. Ingo

    Im März 1998 kam mein 21jähriges Ich tief in der Nacht von einer Fete nach Hause, voller Liebeskummer und einfach mies gelaunt. Zur Aufmunterung – und weil ich eh nicht schlafen konnte – sollte die aktuelle Voyager-Folge dienen, die ich am Vorabend auf SAT.1 aufgezeichnet hatte. Und so traf ich das erste und bis heute einzige Mal auf den Horrorclown…
    Ich mochte die Folge nicht. Ich hatte genug verstörende Sachen auf der Fete gesehen, nun noch dieser Clown und seine bizarre Gauklertruppe.
    Heute sehe ich das anders. Verstörend? Wunderbar! Es hätte gern noch viel verstörender und vor allem bedrohlicher werden dürfen. Die Enthauptungsszene hätte ich gern früher gesehen, um deutlicher zu machen, dass es kein Ringelpietz mit Anfassen, sondern mit Abmurksen ist.
    Insgesamt hatte ich meinen Spaß. Trauma von 1998 besiegt.
    Aber der Harry Kim hat doch jetzt mal genug gelitten, oder? ODER?!

    7
  2. micha_sechzig

    Selten hat mich eine Star Trek-Folge so fassungslos, genervt und regelrecht wütend zurückgelassen wie “The Thaw”. Man könnte fast meinen, jemand hätte absichtlich alle Qualitäten, die Star Trek auszeichnen, beiseitegeschoben und stattdessen einen grotesken Albtraum auf LSD inszeniert. Und leider zeigt diese Episode sehr symptomatisch, warum Voyager bis hierhin insgesamt eine herbe Enttäuschung ist.

    Was haben wir hier? Ein paar eingefrorene Aliens, die in einer virtuellen Realität von einer Manifestation ihrer Ängste (gespielt von Michael McKean als Clown) terrorisiert werden. Anstatt die große philosophische Frage zu stellen, wie Angst und Technologie sich gegenseitig bedingen könnten, entscheidet sich die Folge für eine plakative Freakshow. Es wirkt, als wolle man eine düstere Allegorie schaffen, bleibt aber bei billigem Zirkus-Gekasper hängen.

    Die Bedrohung ist komplett künstlich, im wahrsten Sinne: Kein Subtext, keine echte Spannung – nur ein virtueller Clown, der nach ein paar Minuten nur noch nervt. Das gesamte Setting fühlt sich wie ein Theaterstück im Schultheater an, aber ohne Charme.

    Die Crew bleibt blass. Janeway wirkt emotionslos wie nie zuvor, selbst Tuvok und Kim (die im Plot eigentlich eine zentrale Rolle spielen könnten) wirken wie Statisten im eigenen Schiff. Wo ist der Zusammenhalt? Wo sind die cleveren Lösungen, die man bei TNG oder DS9 gewohnt ist? Alles, was bleibt, ist ein uninspirierter Plot, der keinerlei Charakterentwicklung zulässt.

    “The Thaw” bringt es für mich auf den Punkt: Voyager krankt an einer Identitätskrise. Nach zwei Staffeln schafft es die Serie kaum, eine durchgehende Handschrift zu entwickeln. Die Crew bleibt eindimensional, der Delta-Quadrant beliebig und die Geschichten selten konsequent durchdacht. Wo bei TOS der Abenteuergeist lodert, bei TNG Diplomatie und Ethik diskutiert werden und DS9 tiefgreifende, politische Storylines entwickelt – bleibt Voyager eine Aneinanderreihung beliebiger Einzelepisoden ohne Gravitas.

    Und The Thaw ist der Tiefpunkt dieser Misere: eine laute, bunte, nervtötende Freakshow ohne inhaltliches Fundament, ohne Charaktertiefe, ohne den Kern dessen, was Star Trek groß macht.

    Schlechteste Star Trek-Episode bis hierhin. Eine unerträgliche Farce, die den Zuschauer mit quietschender Musik, übertriebenem Schauspiel und null Substanz quält. Und leider symptomatisch für ein Voyager, das bisher nicht weiß, ob es Abenteuer, Charakterdrama oder philosophische Science Fiction sein möchte.

    9
    1. Simon (TaD)

      Micha, auch wenn Du eine wirklich völlig andere Meinung zu der Folge hast als ich: Genau für solche Beiträge liebe ich das Blog! Danke, dass Du (und alle anderen) sich hier die Zeit nehmen, so ausführlich ihre Gedanken zu den Folgen niederzuschreiben! 🙂

      4
      1. micha_sechzig

        Hey Simon, vielen Dank für deinen Kommentar! Ich freue mich wirklich für jeden, der etwas an dieser Episode findet und dem sie gefällt – Geschmäcker sind ja zum Glück verschieden. Für mich persönlich war „The Thaw“ einfach ein absoluter Tiefpunkt.

        Aber was ich auf jeden Fall sagen kann: Eure Besprechungen zu Voyager gefallen mir deutlich besser als die Serie selbst! Ihr schafft es, selbst bei den Folgen, die ich als Totalausfälle empfinde, unterhaltsam und mit Liebe zum Detail darüber zu sprechen – das macht für mich den Reiz aus. Danke, dass ihr euch die Zeit nehmt, Woche für Woche dranzubleiben!

        4
    2. Koboldkater

      Hallo micha_sechzig,

      ich möchte Dir auch Danken für deinen guten und kritischen Kommentar, denn während des Hörens habe ich manchmal gedacht, ich hätte eine andere Folge gesehen. Dein Kommentar hat mich aber beruhigt. 🙂

      „The Thaw“ kann ich nichts, aber auch rein gar nichts abgewinnen. Vom ersten Auftritt des – normalerweise hervorragenden- Michael McKean hatte mich die Folge verloren, denn für mich hatten er und seine Artistentruppen ungefähr das Niveau einer Laienschauspieltruppe im Experimentaltheater. Ich fand den Clown weder bedrohlich, noch irgendwie mehrdimensional, sondern einfach nur nervig.

      Wobei ich fairerweise sagen möchte, dass die Geschichte ja schon am Grundkonstrukt krankt, und Herr McKean da wahrscheinlich auch nichts retten konnte.

      Warum brauchte es z.B. überhaupt diese künstliche Umgebung? Soweit ich das verstanden haben, sind unsere (anfangs) fünf Freunde doch in Stasis, also in so einer Art „Winterschlaf“? Wozu benötigt man denn dann diese künstliche Umgebung? Damit die Zeit schneller umgeht? Die Personen scheinen sich ja in einer Art künstlichem Koma zu befinden. Jetzt war ich jemals weder in Stasis, noch im Koma, aber ich hatte noch nie beim Schlafen das Gefühl, dass mir „langweilig“ geworden ist und ich irgendwie eine Traumwelt brauche. Das macht mein Kopf normalerweise auch in Form von Träumen ganz alleine. Und auch ein Abbau der „Denkfähigkeit“ dürfte ja nicht zu befürchten sind, da die Personen in Stasis sind, also einem Zustand, in dem sich nichts ändert.

      Sodann wird mir auch überhaupt nicht klar, warum die einzelnen Gehirne miteinander verbunden werden sollten. Wenn ich schon einen Apparat baue, der mir die „Wartezeit“ mit einer Fantasiewelt versüßen soll, warum nicht für jede Person einzeln? Warum sollte ich da einen „Kompromiss“ eingehen und meine Fantasiewelt mit jemanden teilen?
      Ergo: Wozu eigentlich der ganze Mist mit der gemeinsamen künstlichen Welt?

      Wenn ich meine Zeit unbedingt mit Viktor Viorsa verbringen will, kann mir die KI doch einfach einen erschaffen, oder nicht?

      Dann endet der ganze Blödsinn auch noch darin, dass man sich gemeinsam (!) in diesem Zirkus des Horrors befindet, was ja- so ist zu vermuten – die Kumulation oder der Querschnitt der jeweils individuellen Ängste ist- warum auch immer. Ich hätte ja noch verstanden, wenn wir in drei verschiedene auf die einzelnen Personen zugeschnittenen Horrorwelten gesprungen wären, die durch eine Person in drei verschiedenen Rollen verbunden sind. So aber verliert der ganze pseudo-tiefenpsychologische Quatsch (Was ist Angst? Was ist Zeit? Sind Wolken schneller als der Wind? So viele Fragen hat ein Kind…) sofort die ganze Luft wie ein Luftballon auf der Kakteenfarm.

      Die vorgebliche Bedrohung verpufft für mich dann vollends, als der Doktor auftaucht und physisch (!!) auf den Clown einwirken kann. Er sagt nicht nur, dass der Clown das Skalpell falsch hält, so dass der Clown vielleicht inne hält, nein, er taucht hinter dem Clown auf und hält ihn fest (!!). Es ist also für den Doktor möglich, „physisch“ auf die manifestierte Angst einzuwirken. Warum lenkt er den Clown denn dann nicht so lange ab, bis man draußen alle befreien kann? Der Doktor ist doch unverletzlich- er hat keine Angst.

      Befreit von mir aus auch nur Kim und nicht die drei traurigen Aliens von der Tankstelle, denn diese Drei sind für mich so überflüssig wie ein Kropf. Was ist ihre Motivation, unbedingt überleben zu wollen? Denn nach dem, was wir an Informationen erhalten, sind diese Drei die letzten ihrer Art, die dann in einer völlig zerstörten Welt aufwachen. Alle geliebten Personen sind weg, man ist zu dritt auf einem leeren Planeten. Also was, WAS bitte schön, lässt diese drei diese Hölle- wie Simon richtig sagt- ertragen? Wenn die Folge doch wenigstens in einem Nebensatz Viorsa hätte fragen lassen, was aus den anderen Stasis-Kammern geworden wäre, oder ob man auf anderen Planeten noch andere ihrer Spezies gefunden hätte, IRGENDWAS wo man das Gefühl hat, das sind hier nicht drei trostlose Überbleibsel einer Zivilisation, dann hätte ich noch irgendwie nachvollziehen können, was diese Personen antreibt, was sie durchhalten lässt, was ihnen Hoffnung gibt.

      So aber frage ich mich die ganze Zeit: Warum lasst ihr drei Heiopeis das mit Euch machen? Ja, sie haben Angst. Ja, der Überlebenstrieb ist stark. Aber wie lange leiden die schon darunter? Ist es das echt wert, die Aussicht, in Ewigkeit sich von diesem Clown foltern zu lassen?
      Spoiler: Ich weiß schon, warum diese Fragen nicht gestellt werden. Die Story würde in sich zusammenfallen wie ein Kartenhaus. Denn hier würde sich das Blatt drehen: Der Clown ist doch abhängig von den Dreien. Er kann sie nicht alle umbringen. Wenn der Clown also wirklich von einer eigenen Existenzangst angetrieben wird, dann sinken seine Überlebenschancen mit jeder Person, die er zu Tode erschreckt. Die KI-Revolution frisst also ihre eigenen Kinder, sozusagen.

      Was mich nun zur Inszenierung bringt: Ohne dem grandiosen Herrn Rush zu nahe treten zu wollen, die Inszenierung hat für mich das Niveau eines VHS-Filmkurses. Ja, es ist mal anders als andere Folgen, und das finde ich im Grunde auch spannend. Und ja, sie passt zum Surrealen der Folge; aber es ist nicht außergewöhnliches, neues, frisches, es sei denn, ich würde nichts anderes als Voyager schauen.

      Und bei dieser hanebüchenden Story, die weder Star Trek als Franchise, noch Voyager als Serie, noch irgendeinen der Charaktere irgendwie weiter bringt oder Tiefe verleiht (nein, für mich erfahre ich auch nichts neues über Harry Kim), bleibt für mich als Fazit für die Inszenierung „style over substance“.

      Ich für meinen Teil habe schon bessere und unterhaltsamere Horrorfolgen bei Star Trek gesehen.

      Zum Abschluss möchte ich aber noch auf ein- wie ich weiß- leidiges Thema eingehen.

      Ich freue mich wirklich, dass es Menschen gibt, denen diese Folge Freude bereitet, zu denen „The Thaw“ spricht, die sich über die Schauwerte freuen. Das ist ja mit das Tolle an Star Trek: Es ist wie ein großes Buffet, das für jeden – vom Veganer bis zum passionierten Karnivoren- etwas leckeres bietet. Das finde ich super und ich lese die ganzen positiven Kommentare mit Genuss. Von daher finde ich „zwei Daumen hoch“ nachvollziehbar, wenn es auch nicht meine Wertung gewesen wäre.

      Was mich aber tatsächlich ratlos zurück lässt, ist der (Spoiler!) De-Kelley-Award. Das „The Thaw“ auf einer Stufe mit Folgen wie „Balance of Terror“, „The Measure of a Man“ oder „Duet“ sein soll, also Folgen, die die Star Trek-Welt und ihre Charaktere weiterentwickelt und geformt/voran gebracht haben, in denen es um echt was geht, die herausragen, das liegt mir- um im Buffet-Bild zu bleiben- schwer im Magen.

      Damit genug gerantet und liebe Grüße an Euch alle in der tollen TaD-Community! :-*

      1
      1. Kleiner Bruder

        Das hätte doch eine gute Charakterfolge sein können, wenn wir bei jeder Figur ihre spezifischen Ängste gesehen hätten. Was beschäftigt z.B. Harry, warum handelt er so, wie er es tut? Und am Ende bittet er den Doktor „Bitte erzählen Sie es niemandem“.

        1
      2. Simon (TaD)

        Hey Koboldkater,

        beim DeKelley-Award spielt neben der Güte der Folge (selbstredend aus unserer Sicht) eben auch eine große Rolle, wie viel Spaß uns die Besprechung gemacht hat. Und hier kam für uns beides zusammen: eine ungewöhnliche, mutige und – eben aus unserer Sicht – sehr gut umgesetzte Episode sowie eine richtig unterhaltsame Diskussion.
        Dass das nicht jeder so sieht, ist klar – bei einer polarisierenden Folge (wie ja auch die Comments generell zeigen) wie The Thaw schon fast zwangsläufig.

        Warum wir sie mögen und wir zu diesem Urteil kommen, haben wir hoffentlich gut dargelegt. Ob man das teilt oder nicht, ist natürlich eine Frage – ich bin mir aber sicher, dass Du es trotzdem gut verdauen wirst, dass wir den Award gezückt haben. 😉 So sind wir halt.

        Liebe Grüße
        Simon

        3
      3. Sebastian (TaD)

        Meine Ergänzung zum Landarzt: Wenn Du schreibst, dass die Episode „auf einer Stufe steht“ mit anderen Episoden, dann wäre das nicht das, was wir intendieren. Wir sind keine Stiftung Startrektest, die Fazite wollen und sollen keine Vergleichbarkeit ausdrücken, sie sind kein Wertungssystem, das sich in einen mathematischen Zusammenhang setzen lässt. Wir tun das zwar auf der Unterseite Wertungen, das ist aber eher satirisch gemeint – allein schon mit den absurden zwei Nachkommastellen. Ein De Kelley ist nicht das, was ein Platinsiegel bei einer Spieletestzeitschrift ist. Alles von Daumen runter bis Landarzt ist Ausdruck unserer ungebändigten Individualität, mehr nicht. Bitte nicht mit zu viel Bedeutung aufladen. Es ist der Versuch, mein Gefühl auszudrücken, dass ich The Thaw dreimal lieber anschaue als The Way of the Warrior. In vollem Bewusstsein, dass ich damit eine absolute Sonderstellung einnehme – so viel zur Individualität. Am liebsten würde ich auch mit den Daumen aufhören, denn ich mag die Implikationen einer „Bewertung“ eigentlich überhaupt nicht. Simon sieht das mit dem Aufgeben des Wertungssystems aber anders als ich und holt mich immer wieder an Bord.

        3
        1. Koboldkater

          Hallo Simon, hallo Sebastian,

          erstmal Danke vielmals für eure Antworten trotz eures engen Terminplanes! Das weiß ich wirklich zu schätzen.

          Mir ist natürlich klar, dass die Wertungen und auch der Award Eure persönliche Meinungen sind und das ihr nicht ex cathedra entscheidet mit dem Anspruch der Unfehlbarkeit. Daher auch meine Einleitung mit den Worten „leidiges Thema“. Ich glaube, ich habe zum Ende meines viel zu langen Textes einfach nicht mehr geschafft, meine Bauchschmerzen (ich verdaue immer noch) in passende Wort zu kleiden.

          Ich möchte mal an einem Beispiel, mit dem ich mich total unbeliebt machen werde und ich fürchte, wegen dem mir auch die Exkommunition droht, meine „Bauchschmerzen“ erklären wollen:

          Die Folge „City on the Edge of Forever“ ist ein Alltime-Klassiker und hat neben zwei unwichtigen Awards 😉 bei Euch auch den bedeutenden De-Kelley gewonnen.

          Ich persönlich finde die Folge aber sturzlangweilig. Für mich haben Shatner und Collins keine richtige Chemie, die große Liebe die es sein soll habe ich nie gespürt etc. etc.

          Jedoch: Ich erkenne – auch Dank eurer Besprechung- an, was die Folge in der Rezeption der Figur des James T. Kirk für eine Bedeutung hat, weil sie einen elementaren (und auch tragischen) Wesenszug des Kirk beschreibt, der sein persönliches Glück immer der Pflicht/dem Dienst/der höheren Sache opfern würde (und auch noch tun wird nach dieser Folge), und deshalb (auch) ohne den Dienst die Leere verspürt, die wir so schön in den Kinofilmen gezeigt bekommen. Das hat Auswirkungen auf Star Trek insgesamt. Diese Folge ist also „bigger than Roddenberry“, um es mal flapsig auszudrücken.

          Ich konnte voll nachvollziehen, warum diese Folge am Ende den Award bekommen hat, ob ich sie (persönlich) mag oder nicht. Und das war bisher zumindest bei jeder eurer Besprechungen, bei denen am Ende ein Award raus kam, der Fall. Bei einer „normalen“ Wertung nicht immer, aber für die Award-Folgen kann ich das definitiv bejahen.

          Dies ist mir diese Woche einfach nicht gelungen, woran es auch immer lag. Ich habe wohl eure Worte vernommen und eure Freude gespürt, allein das Ende habe ich nicht kommen sehen.

          Und damit habe ich auch wieder viel zu viel zu dem Thema „Bewertungen“ gesagt. 🙂

          Liebe Grüße und bleibt gesund!

        2. Autzeit

          Die Idee mit „Stiftung Startrektest“ finde ich aber interessant. Könntet ihr da nicht mal drüber nachdenken? 🫣

          1
          1. Simon (TaD)

            Nein. 🙂

            1
  3. Voidzoid

    Ich hatte Gelegenheit die Episode eben erst zu schauen, und auch zum ersten Mal komplett. Die Podcast-Episode habe ich noch nicht gehört. Hier also meine unbeleckten Gedanken zu der Voyager-Folge.
    Ich finde Michael McKean hier absolut fabelhaft in einer Rolle wo er richtig die Sau rauslassen kann, was wohl außerhalb dieses surrealen Settings nur schwer möglich gewesen wäre. Seine Performance passt sehr zu einem Joker in Batman oder zu einem weiteren Q. Allerdings ist ein Schauspieler wie er für die Rolle des Angstclowns sehr verschwendet weil der Charakter überhaupt nicht über die Oberfläche eines durchgeknallten Jokers hinausgeht.

    Wenn wir uns die Episode ansehen haben wir es hier jenseits des Technobabbles mit einem puren Geiseldrama zu tun. Der Clown ist der Geiselnehmer und die Voyagercrew die Polizei die versucht die Geiseln zu befreien. Man beginnt wie üblich mit einem Verhandlungsversuch, der Doktor kommt als quasi als Unterhändler hinein um das Problem gewaltlos zu lösen und seine Existenz als Computerprogramm sorgt dafür, dass er unangreifbar ist. An dieser Stelle sah ich schon einen Lösungsansatz, der am Ende dann auch tatsächlich benutzt wurde. Der nächste Befreiungsversuch war dann schon eine Technobabblelösung, man nimmt einfach das Programm auseinander und schaltet die Komponenten Stück für Stück ab. Die Darstellung in der Episode lässt einen schon stutzig werden. Obwohl irgendwann nur noch etwa 10 von 40 Schaltkreisen übrig sind, ist das meiste immer noch da. Ich hatte an dieser Stelle erwartet, dass die Guillotine genau in dem Moment verschwindet wo das Beil runterkommt. Aber nein, offenbar sollte dies nicht die letztendliche Lösung für das Problem sein. Geht Janeway am Ende doch in die Simulation und diskutiert den Computer zu Tode wie Kirk es immer gemacht hat? Ich war gespannt. Der Doktor macht dem Clown das letzte Angebot alle Geiseln im Austausch für Janeway freizulassen. Und er schlägt ohne zu zögern und ohne jegliche Bedenken, die er vorher immer hatte, ein. Jetzt das große Finale. Was hat Janeway nun zu bieten? Welcher Kniff bringt die Lösung? Welche Rede wird sie schwingen? Am Ende bleibt es doch nur eine weitere Technobabble-Lösung. Offenbar kann man ohne schlafen zu gehen in die Kapsel und seine Hirnwellen scannen lassen und stattdessen ein Hologramm in die Simulation schicken. Die Schlussansprache von Janeway landet leider nicht ganz, weil die Lösung am Ende doch nur ein Trick war und einen Epilog bekommen wir auch nicht.
    Leider eine Episode, die meiner Meinung nach exemplarisch für das Bild ist, das die Serie bei mir hinterlassen hat. Man beginnt mit einer interessanten Prämisse die viel Potenzial verspricht, verbringt dann fast die ganze Folge damit im Problem zu marinieren, um dann in letzter Minute eine Lösung aus dem Hut zu zaubern, die nicht wirklich elegant daher kommt.
    Potenzial wurde hier verschenkt. Die sehr klaustrophobische Kulisse kann trotz Cirque du Soleil nicht punkten. Habe ich übrigens etwas falsch verstanden? Sind diese fünf Kapseln die letzten Überlebenden der ganzen Kolonie oder waren die fünf Leute sogar die einzigen die das gemacht haben?

    2
  4. SarahCrusher

    Ein vermutlich halbgarer Kommentar zur Folge. Mir hat die Folge nicht gefallen.
    Einzig, dass auf B’Elanna und Harry als Marquis und Sternenflotte als Team zurückgreifen wurde und ich so bei manchen Szenen den „Fürsorger“ gefühlt hab, weil sich beide dort auch in beängstigender Situation wiederfanden aber nun mit zeitlichem Abstand souveräner reagiert haben, fand ich ganz nett anzusehen.
    Natürlich bei der Kohl-Siedlung war auch ein Lacher für mich. Hat mich mal komplett aus der Geschichte geworfen. (War gedanklich in Bonn, fragte mich wo dort die Stasis-Kammer stehen könnten.)
    Darum Daumen quer der jedoch nach unten zuckt.
    Beim restlichen Teil der Folge hatte ich Fragezeichen im Kopf. Außerdem mag ich keine Clowns in Science Fiction, passt für mich nicht zusammen, kann’s aber nicht erklären.
    Eure Folge dazu hat mir viel besser gefallen jedoch verblüfft mich am Ende bei beiden der Schluss. Find ich interessant (nach Christian Fazitator Art).

    3
  5. Mister Incredible

    Moin zusammen,

    Der (Horror-) Clown wird mir seit Pennywise allzu oft bemüht. Waren Clowns eigentlich davor schon mal bedrohlich? Ich schließe mich der Daumen-Runter-Gruppe an. Ja, der Gaststar ist gut, aber das ewige Zirkusgedudel geht mir zu lang. Alles zappelt losgelöst und unzugänglich für Vernunft im Hintergrund herum und es zieht sich hin, während die Voyager fast wirkt wie ein nahezu verlassener Arbeitsplatz, sogar im Besprechungsraum ist es zappenduster. Das Böse bleibt allein zurück, auch das erinnerte mich sehr an „Skin of Evil“, jedoch müsste doch eigentlich sich jeder empathische Starfleet Officer fragen wie denn eine solche Entität überhaupt existieren könne und da diese Bewusstsein hat versuchen ihre fortwährende Existenz zu sichern. So läuft es ansonsten regelmäßig auch wenn Aliens zunächst aufgrund ihrer Natur sich eher redshirtfressend geben, bis die „Guten“ heraus finden: och, dat meint dat nich böse, woll?

    Wo ist der Gewinn auf lange Sicht, wenn der Clown Leute umbringt? Die Angst-Energie (diente die Monster AG als Vorbild? Nee, kam später) reicht ja nicht ewig. Meines war es nicht und ich hatte die Episode schon längst wieder vergessen, sie hatte keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. Bei mäßigem Guckgenuss ist aber der Hörgenuss mit Euch umso schöner.

    3
    1. Kleiner Bruder

      Waren Clowns eigentlich davor schon mal bedrohlich? Der Film „Killer Clowns From Outer Space“ kam in den USA am 27. 5. 1988 heraus (laut Wikipedia).

      Als ich in der Fernsehzeitschrift das Bild dieser Voyager Folge gesehen hatte, habe ich nur den Kopf geschüttelt. So einen Quatsch bringt man doch nur, wenn einem nichts mehr einfällt.

    2. Don

      Waren Clowns eigentlich davor schon mal bedrohlich?
      => Naja, Leoncavallos „Bajazzo“ Ende des 19. Jhdts. ist ja auch ein mörderischer Clown. Und es gibt bestimmt viele noch frühere Beispiele dafür. Durch das Makeup eines Clowns kann ja dessen innerer Zustand leicht verschleiert werden, was ihn bedrohlich macht.

      1
  6. Don

    Mich hat diese Folge auch nicht vollständig überzeugt, gestehe aber zu, dass ich das Ende der Geschichte doch für wirklich sehr gelungen halte.

    1
  7. Pauli

    Ich liebe diese Folge und es freut mich daher unglaublich, dass (Spoiler!) der Landarzt sogar vorbeischauen durfte! Meine liebsten Star Trek Folgen waren jedoch eben schon immer die „weirden“ und aufgrund meiner Vorliebe für Horror auch die etwas gruseligeren. Damit bin ich scheinbar eher allein. Zumal finde ich das Setdesign und generell das „Looking“ dieser Folge genial, mir bleibt das bis heute im Gedächtnis. Welch wundertolle wundervolle Besprechung von euch! 🫶 Ich habe verzweifelt versucht das Wort „Literally“ noch irgendwo unterzubringen… Naja vielleicht freut euch zu hören, dass ich euch wieder und weiterhin *religiously* verfolge! ✨️

    Liebe Grüße aus Brüssel und bis hoffentlich bald!

    1
  8. Daniela

    Ich frage mich ob das eine der Folgen ist für die man gerade die richtige Laune haben muss. Aber dass Sebastian sagt er mochte sie immer spricht eigentlich dagegen. Ich hatte sie wirklich in eher schlechter Erinnerung. Und fand sie jetzt beim Zuschauen ziemlich gut.
    Ich glaube was ich früher daran nicht mochte ist diese LSD Traumwelt. Ich mag das auch in anderen Filmen nicht, sei es Asterix oder Yellow Submarine. Aber bei diesem Zuschauen hat mich das Geiseldrama dann doch gepackt. Ich fand auch die Lösung gut, offensichtlich kann ein Hologramm da irgendwie rein, der Doktor kann es ja auch also wird Janeway nur so peripher angeschlossen dass die Anwesenheit gerade wahrnehmbar wird und gleichzeitig ist die Fake Janeway aufgetaucht. Passt für mich. Die Logikfehler die mich gestört haben waren A: würden da echt nur 5 Leute eingefroren? Was hoffen die denn zu erreichen, auch wenn alle überleben? Vermutlich habt ihr Recht und der Rest liegt in 3 Km. Hoffentlich ohne Unterhaltungsprogramm und das war nur damit jemand das Wetter checken kann und die anderen von Hand weckt.
    Und B: diese Freddy Krüger zu Tode ängstigen Sache… Ich wurde schon so oft im Traum ermordet – und da sterben die dann alle echt? Nicht nur der eine mit schwachem Herz? Und man kann auch nicht von außen in diese Hormone eingreifen, an die Herz- Lungen Maschine anschließen und dann langsam wecken? Schön komisch.
    Aber gut, ich schließe mich trotzdem freudig eurer Bewertung an. Vor allem weil ich ebenfalls begeistert davon bin das sie am Ende im richtigen Moment Schluss machen.

  9. Julien

    Ich weiß nicht was ich von der Folge halten soll. Mein kopf und mein Verstand möchten sie wirklich lieben. Es erinnert so sehr an TOS und die Idee, die Crew mit der Angst zu konfrontieren finde ich großartig. Auch der Gaststar der Woche macht einen super Job. Allerdings fällt
    es mir immer schwer, die Folge einzuschalten. Vielleicht liegt es an der horroratmosphäre, die nicht unbedingt zu Star Trek passt.

    0
  10. Mo

    Ich bin maßlos enttäuscht, der Cheese wurde nicht zur Sickbay gebracht. 😀

    Als ich die Episode zur TAD-Vorbereitung schaute, begann ich schon mich geistig mit anderen Sachen zu beschäftigen und aufs smartphone zu schauen. Ich erinnerte mich wieder daran, das es DIESE Episode war, die ich nur ein einziges mal sah, bei der Erstausstrahlung, es war damals nicht so meins. Doch dann bemerkte ich plötzlich: „Ähm, das ist doch Michael McKean!“ Ein großartiger Schauspieler, den ich insbesondere durch Better Call Saul sehr bewundere. Sofort war die Episode wieder spannend und es lohnte sich sehr das iPhone bei Seite zu legen, denn die Kameraführung und der Schnitt sind richtig stark inszeniert. Nichts wird wegen des tollen Effekts gemacht, alles dient der Story. Kontinuität zwischen Szenen wird bewusst außer Kraft gesetzt, da wurde dem Zuschauer endlich mal etwas zugetraut. Leider hat mich neben der Inszenierung und dem großartigen Schauspiel die Handlung selbst noch immer nicht abgeholt, muss sie ja auch nicht um gut zu unterhalten. Den Landarzt hätte ich allerdings nur gegeben, wenn der Kohl-Physiker von Bob Odenkirk gespielt worden wäre.

    2
  11. Richard

    Trek am Dienstag: „Belana kloppt sich zum drittten mal in der zweiten Staffel mit einer KI.“ In meinem Kopfkino jetzt: Janeway off Camera: „Belana hat sich doch paar Mal gegen küstliche Inteligenzen bewiesen. Wir schicken sie auf jeden Fall in den Computer. Sie wird sich zurecht finden, falls eine Gefahr besteht.“

  12. JackHolborn

    Unter der Sonne Kaliforniens war der Spin Off der Serie Dallas. Gary Ewing (Bruder von J.R und Bobby) spielt dort die Hauptrolle

    1
    1. Don

      Und in dieser Serie blieb Bobby tot. Es handelt sich also um eine Traum-Serie. 😄

      2
  13. stef baura s

    hallo Ihr beiden,
    danke für die Besprechung, mit den vielen Informationen dazu. Das war sehr interessant.

    Die Folge erinnert von der Ausstattung her wirklich ganz stark an TOS, diese Bonbonfarben überall, schlimm.

    Ich mag kein so surrealen Kram, ich mag keine Clowns, ich mag keinen Horror.

    Kurz gesagt, mir hat die Folge nicht gefallen.

    Zum Thema Clown sei gesagt, dass meine Tante vor 20/25 Jahren eine Clown-Ausbildung gemacht hat – ja, tatsächlich, mit allem Drum und Dran, mehrere mehrtägige Kurse, und ich glaube, sie macht das sogar ganz gut.
    Seitdem wird bei jeder passenden und nicht passenden Gelegenheit eine Clownsnummer gezeigt, so Pantomimen-Kram. Gut, sie ist jetzt 80, die Gelegenheiten werden weniger, dafür bin ich dankbar.

    Leidende Grüße
    Eure Stef

    4
    1. Simon (TaD)

      Musste laut lachen, als ich deinen letzten Satz las! Verstehe ich gut. 🙂

      2
  14. Lurchgeschwindigkeit

    Ich mag die Folge auch sehr und habe mit meinen Mit-Trekkies hitzige Diskussionen geführt, die das anders sahen. 😉
    Am häufigsten wurde dabei die Kritik geäußert, dass die Episode zu billig aussähe. Und ja, es stimmt, dem Ambiente sieht man auf 10 Meter Entfernung an, dass das hier ein Studio ist.
    Ich finde aber, das macht das Flaire der Episode gerade aus. Einmal aus einem Albtraum erwacht, wundert man sich doch auch häufig, wie man das im schlafenden Zustand alles für die Wirklichkeit konnte. Im Traum aber erschien es absolut real, auch wenn es grotesk und überzogen war.

    Michael McKean habe ich ebenfalls als großartige Besetzung des Clowns empfunden.

    5
  15. Marcus

    Von meiner Seite ginge der Daumen ebenfalls nach oben für diese Voyager Episode, da sie bei mir seit dem ersten Schauen August 97 bis heute einen tiefen Eindruck hinterlassen hat. Zu viele andere Folgen von Voyager haben nichts dergleichen bewirkt in meinem Gedächtnis. Daher erfreut mich euer Award sehr, in Anlehnung an ein Kes Zitat, nachdem es zum Schönsten beim Menschsein gehört, wenn man das gleiche fühlt. In der Handlung gibt es zweifellos manches zu beanstanden, aber es ist und bleibt für mich eine gelungene Show. Michael McKean ist perfekt besetzt und stellt einen würdigen Antagonisten dar, dem sich der Captain zum Schluss alleine stellen muss wie schon Kirk und Picard es beizeiten taten. Der Doktor hat einen wirklich starken Auftritt und ich war gespannt wie unsere Leute aus dieser Falle entkommen. Zu eurer Beobachtung, wie enthusiastisch Janeway sich verhält, fiel mir ein: das hat etwas von Mary Poppins an ihrem Charakter – „in every job that must be done, there is an element of fun!“ Sie lässt sich nie unterkriegen und beaufsichtigt ihre Crew/Kinder souverän. Auch was ihr über den Regisseur berichten konntet, hat die Bedeutsamkeit dieser Angst-Studie nochmal gesteigert, fand ich. Und der Schluss war klasse inszeniert, wie ihr es auch festgestellt habt. Es ähnelte auch ein bisschen „The Enemy within“, wo der Captain seine dunkle Seite umarmt, zu der auch die Angst gehörte. Also Chef’s Kiss für Eure Besprechung!

    4
  16. Florian

    Bei keiner Folge war ich mir vorher so sicher das 2x Doppel Daumen nach unten gibt. Für mich die schlechstet Voy Folge die es gibt…
    Aber so sind die Geschmäcker 🙂

    2
    1. Don

      So ging es mir damals bei „Skin Of Evil“. 😄

      1. Florian

        Hatte die den auch Daumen hoch? Gut aber bei TNG gibt es viel mehr als bei VOY ( meine Meinung natürlich) da ist die ganze S1+2 für mich heute unguckbar. Aber Skin of Evil war Sebastians erste Trek Folge 🙂 Daher hat die bestimmt ne gute 🙂

  17. rainbow

    Hallo,
    ich traue mich mal hier meinen ersten Kommentar zu schreiben. Ich schaue Star Trek schon lange und höre auch euren Podcast jetzt schon eine ganze Weile und finde das bereichernd und interessant, andere Perspektiven zu bekommen.

    Meine Lieblingsserie war lange Voyager und ich mochte z.B. DS9 überhaupt nicht. Ich habe durch euren Podcast mittlerweile auch sehr viel tolles an DS9 entdeckt. Dass Janeway mit Genuss solche Sprüche sagt wo das unangebracht ist (wenn es etwas zu bekämpfen gibt quasi), ist mir dagegen nie aufgefallen, das habe ich immer anders interpretiert. Ich glaube, ich habe es auch einfach sehr gefeiert, dass mal eine Frau Captain ist und dann über vieles hinweggesehen.

    Ich persönlich mag die Folge The Thaw überhaupt nicht, kann aber eure Begründung gut nachvollziehen, was ihr an der Folge mögt. Ich kann mein Gefühl nicht so gut rational oder mit Argumenten begründen, weil ich oft schwer Worte finde und eine psychische Behinderung habe. Ich hoffe, mein Kommentar ist trotzdem willkommen.

    Mir macht die Folge Angst, auch heute noch. Ich mag Folgen meist wenn ich mich mit den Charakteren ein Stück weit identifizieren kann, wenn sie spannend sind, aber für mich wenig Trigger enthalten und wenn gute Dialoge und gut ausgearbeitete Charaktere (mit Ecken und Kanten) da sind. Wenn eine Handlung da ist und eine gewisse Atmosphäre, sodass ich abschalten kann. Auch wenn Humor enthalten ist.
    Deshalb sind meine „Bewertungen“ von Episoden sehr oft völlig anders als eure. Und ich finde es super, zu hören was ihr an den Folgen gut findet weil ich dadurch viel Neues entdecke.

    An der Stelle, hoffentlich nicht zu OT, auch nochmal ein Lob, dass ich das nicht nur unterhaltsam, sondern oft auch sehr lustig finde.
    Ich höre gerade die TOS Folgen, die ich auch einfach nicht gesehen habe. Und ich musste eben so lachen, als Simon orginal meine (inzwischen verstorbene) Oma nachgemacht hat. Genau den Tonfall und auch die Worte getroffen (@Rasenmähermann: „jetzt gehen Sie mal aus den Grünanlagen raus!!“)

    3
    1. Simon (TaD)

      Hallo rainbow, dann mal ganz offiziell: Willkommen an Bord! Freut uns, dass du dabei bist. Spannend, wie sich deine Sicht auf DS9 durch den Podcast verändert hat – genau solche Perspektivwechsel finden wir selbst auch immer wieder bereichernd.

      Zu The Thaw: Dein Gefühl dazu ist völlig legitim, und ich finde auch, dass man das gar nicht rational begründen muss. Dazu ist The Thaw viel zu polarisierend. Ich denke zum Beispiel auch, dass wir es nicht zu 100 Prozent geschafft haben, rational zu erklären, warum wir diese Folge so toll finden. Aber manchmal ist das halt so.

      Und zu deinem kleinen „OT“-Lob: Wie schön, dass wir dir mit den TOS-Folgen ein Lachen schenken konnten!

      Ganz herzlichen Dank für deine Worte – wir schätzen es sehr, dass du deine Gedanken mit uns teilst!

      Liebe Grüße (auch vom Sebastian natürlich)
      Simon

      2
      1. rainbow

        Lieben Dank für deine Antwort und das Willkommen heißen.
        Ich schreibe normalerweise nicht in Foren und Blogs (schon den Nick auszusuchen, oh je), aber hier scheint wirklich eine nette Community zu sein wo es sicher ist. Grüße an alle 🙂

        3
  18. BjoernHH

    Interessant, dass sie da einfach mal die Stasiskammern in den Frachtraum hochbeamen.
    Gibt es da keine Anschlüsse für die Energie, die jetzt offenliegen?

    Hoffentlich wird bei uns nicht mal ein Teil eines Nuklearreaktors hochgebeamt, und der Rest verursacht eine Kernschmelze.
    Naja, sie wissen bestimmt, was sie tun…

    1
  19. Benedikt

    So, Montag abend und gerade fertig… So „verspätet“ habe ich schon lange keine neue TaD-Folge mehr gehört.

    „This ship was built for combat performance, harry, not musical performance“.
    Die Intrepid-Klasse wurde nach der Defiant-Klasse entworfen.
    Es ist sicher nicht abwegig, daß die Sternenflotte das Prinzip, fürderhin „wehrfähige“ Schiffe zu bauen weiter verfolgt hat.
    Immerhin sind die Borg als Bedrohung auch nach Best of Both Worlds noch nicht vollständig vom Tisch, und in jüngerer Verangenheit hat das Dominion mit Macht daran erinnert, daß Frieden sich eben leider nicht immer ohne Waffen schaffen läßt (wobei ich das jetzt nur auf das Star-Trek-Universum beziehe, in wieweit man das auf die Realwelt übertragen soll, ist ein anderes Faß, gerade jetzt aktuell, das ich an dieser Stelle nicht aufmachen will).

    Für mich hat sich die Folge eigentlich nahtlos in Star Trek eingefügt. Die Handlung hätte mich auch in TNG oder insbesondere in TOS nicht überrascht. Mit kleinen stilistischen Änderungen, aber dem gleichen Grundplot.
    Ich habe sie genossen.

    Warum ertönt irdische Zirkusmusik? Weil das eine irdische Fernsehserie ist. Die Aliens werden von ihrer Angst in einem gemeinsamen elekronischen Albtraum gefangengehalten und diese wird mit der Bildsprache einer „Zirkuswelt“ dargestellt.
    Ferengi sind ja auch keine Studie in möglicher Xenobiologie, sondern eine Allegorie auf die USA der Post-Nixon-Ära, die Klingonen haben erstaunliche Ähnlichkeiten mit den Wikingern und dem feudalen Japan, eben weil sie uns unsere eigenen Blut-und-Ehre-Instinkte vor Augen halten. Und der „Zirkus“ ist Ausdruck einer künstlichen Welt mit eigenen Gesetzen außerhalb der gesellschaftlichen Ordnung, und dem Horrorclown als Anführer.
    (Gruselige Narrenfiguren gab es schon in der frühen Neuzeit, in der Literatur des neunzehnten Jhd. gibt es eine Reihe von Gestalten, die man heute als „Horrorclowns“ bezeichnen würde, und 1986 hatte Stephen Kings „Es“ den Topos noch mal ins Zetrum der Popkultur gehieft).

    1
  20. Stargazer

    Hallo zusammen,
    Mein Kommentar kommt etwas spät – aber besser spät als nie. 😉
    Seitdem ich „The Thaw“ das erste Mal gesehen habe, lässt mich die Folge nicht mehr los. Einerseits ist da die absolut geniale Schlussszene zwischen Janeway und dem Clown, andererseits ist das für mich einer der besten Darstellungen von (traumatischer) Angst in einer Serie. Bei einer ungesunden Angst, wie bspw. bei einer PTBS nimmt die Angst die Betroffenen auch „als Geiseln“ und lässt sie so schnell nicht mehr los, vereinnahmt sie gar, außer man arbeitet sie auf. Das macht Janeway am Ende, indem sie die Angst überlistet. Ich denke, damit hat auch der Folgentitel etwas zu tun: Weil am Ende die Angst weggeht, die Emotionen sich wieder entspannen – folglich auftauen.
    Was ich auch interessant finde, ist die Entstehung des Clowns. Er ist eine Erschaffung einer KI, die Versucht ein so vielseitiges Potpourri an starken Emotionen – wie bei Angst üblich – zu interpretieren. Hierbei kommt sie bei verschieden Arten und Stärken von Angst an ihre Grenzen und wird zur Todesfalle.
    Der De-Kelley-Award ist hier absolut verdient.

    2
    1. rainbow

      vielleicht stört mich das auch an der Folge so sehr, dass da vermittelt wird, man könnte traumatische Angst „mal eben so einfach bewältigen“. leider sieht das in der Realität ganz anders aus. das Thema gab es auch im podcast schon öfter und ich möchte das stark unterstreichen, dass es nicht gut ist wie Star Trek da oft mit dem Thema Trauma umgeht bzw auch mit nicht traumatischen aber belastenden psychischen Erfahrungen, dass die scheinbar in einer Therapiestunde bewältigt sind. und ja, da ein Lob an DS9, wo sie das deutlich besser gemacht haben in der Folge mit Miles.

      1
      1. Stargazer

        Wird das denn wirklich vermittelt? In der Folge wird versucht, die Angst zu umgehen, sie auszutricksen. Dadurch wird sie eher noch schlimmer. Erst als man sich ihr annimmt, sie wahrnimmt und sich ihr stellt, kann man mit ihr umgehen. Das passiert auch inn einer Therapie, jedoch dauert das natürlich mitunter Jahre. So viel Zeit hat die Folge nicht. Es geht ihr auch nicht gänzlich um traumatische Angst, das war nur ein von mir genanntes Extrembeispiel. Traumata können auch durch andere verdrängte Gefühle entstehen, wie bspw. unverarbeitete Trauer. Auch muss nicht aus jedem Trauma eine Traumafolgestörung werden. Der Folge geht es eher um Angst im Allgemeinen: Vom kleinen Erschrecken, über gesunde Nervosität, bis hin zur ungesunden Angst, die einen gefangen hält. Der Tenor ist, das Angt per sé nichts schlimmes ist.

  21. rainbow

    ach so, ja da hast du Recht. ich muss zugeben, da mir die Folge Angst macht, dass ich sie jetzt auch nicht nochmal geschaut hatte bzw sie auch generell weit weniger oft gesehen habe als die anderen Folgen. da habe ich etwas vorschnell geurteilt bzw dich missverstanden.

  22. MinasGerais

    Servus!
    Mir ist aufgefallen, dass Simon und Sebastian immer eine zunächst impulsive Ablehnung gegenüber der Anerkennung von schwierigen und veralteten Begriffen zeigen. Oft gefolgt von der Beteuerung, dass es einen nicht interessiere oder es nicht nachgeschaut hätte oder es noch machen könnte oder: „schreibt ihr uns doch einfach mal was ihr darüber denkt“. Ich finde das merkwürdig und manchmal grenzt das ganze umhergesammelt dann an gaslighting: „Die regen sich wieder auf, wenn ich was falsches sage.“ „es ist toll wenn ihr da anders drüber denkt“…nur um im nächsten Satz alles zu widerlegen. Ich liebe TaD sehr und habe den gesamten Katalog ….6-7 mal gehört. Vielleicht bin ich zu empfindlich weil mir in einem re-…listen diese Manierismen auffallen und im Nächsten diese; aber gewisse Konstanten bleiben. Sind Simon und Sebastian Kryptokonservative? Werde ich diese Frage ausweichend selbst beantworten? Vielleicht. Ich glaube es ist komplizierter. Ich denke einen Podcast zu haben der mit anderen resoniert macht etwas mit einem. Ich bin mir sicher der Prozess des sprechenden Denkens ist ein anderer wenn ein Mic vor einem steht. Leute haben die Gelegenheit genau zuzuhören und so sind Widersprüche leichter zu erkennen. Widersprüche die im Alltag untergehen und zuoft zu normal sind. Und es gibt immernoch die Möglichkeit, dass ein Teil auf dem Boden im Schneideraum gefallen ist .Immerhin deutet Simon nicht mehr bei jeder zweiten stofffremden Abschweifung an, dass man ihn bitte nicht verklagen möge 😉
    Jeeeeedenfalls … ich möchte eigentlich niemand sein, der meint er müsse alles kommentieren und mitreden und rumstänkern. Wie gesagt ich bin sehr froh, dass es TaD gibt… aber ihr sagt oft, dass ihr Feedback wollt und wir sagen sollen was stinkt. Jetzt isses raus!

    1
    1. Sebastian (TaD)

      Servus zurück,

      gerne würde ich differenziert antworten, aber ich verstehe nur etwa 25%. Simon ist in so was besser, aber der ist auf Wochenendurlaub. Deswegen bitte ich um Geduld.

      Mein Versuch einer Antwort – wohlgemerkt unter der Voraussetzung, dass ich Dich verstehe: Wenn wir unsere Aussagen mit Bemerkungen abschwächen, dann will zumindest ich damit ausdrücken, dass ich a) nicht alles weiß, b) nicht so tun will, als ob ich alles weiß und c) meine Sicht der Dinge wirklich unbedeutend ist für den Lauf der Welt.

      Weil aber gefühlt immer mehr Leute unterwegs sind, vorrangig auf Social Media, die obenstehende b) und c) schamlos mißachten und sich wahnsinnig aufspielen, so als seien sie der alleswissende Nabel der Welt, ist es mir umso wichtiger, dass zumindest ich mit gutem Beispiel vorangehe und meine Aussagen immer und immer wieder einschrumpfe.

      Man kann da freilich reinlesen, dass wir andersdenkende Leute beschwichtigend verhätscheln wollen, das ist aber nicht mein Vorhaben. Die ein oder andere intern erhaltene Mail zeigt mir jedenfalls, dass ich trotz aller Relativierungen genau der Sorte Leute auf den Sack falle, der ich auch gerne auf den Sack fallen möchte.

      Schönes Wochenende,
      Sebastian

      2
    2. Sebastian (TaD)

      Achso, eine Ergänzung: Womöglich ist Dein Kommentar prophetisch für die in Kürze erscheinende Folge Tuvix, wo ich am Anfang on-mic damit hadere, wie tiefgehend ich meine Meinung offen machen möchte, um mich nicht in einen Diskussionssog holen zu lassen. Da bin ich leider anfällig für, aber mein Hadern hat keine politischen Gründe, sondern rein pragmatische, denn ausufernde Diskussion im Blog hält mich davon ab, Dinge zu tun, die am Monatsende die Miete bezahlen. Vielleicht ist es ein Trost, dass ich diese Bedenken im Laufe der Tuvix-Aufnahme in den Wind geschossen habe.

      1
    3. Simon (TaD)

      Hallo Minas,

      erstmal: Danke für Deine Treue und Deine Zeit. Den gesamten Katalog sechs bis sieben Mal gehört zu haben – wow! Ich selbst habe die Episoden (abgesehen von der Aufnahme, manchmal Nachhören wegen Recherche und Checks) ehrlich gesagt wesentlich weniger gehört, also entgeht mir da möglicherweise tatsächlich der ein oder andere wiederkehrende Tonfall oder eben Widerspruch, den Du nun aufspürst, weil Du den Kram besser kennst als ich. Bei so vielen Gesprächen, die Sebastian und ich hinter uns haben, verschwimmt da eben einiges. Wir verschanzen uns halt nicht hinter einem glasklar durchkonzipierten Skript, sondern geben uns viel Raum dafür, so zu plappern, wie uns der Schnabel gewachsen ist. Das mag dann auch mal – hoffentlich nicht allzu oft – in die Hose gehen. Diese Authentizität ist mir aber hundertmal lieber als eine weichgespülte, super safe Dramaturgie, die garantiert nicht auf Zehen tritt.

      Der Begriff „kryptokonservativ“ hat mich erst zum Lachen gebracht, dann zum Nachdenken, und dann habe ich mich ein bisschen darüber geärgert. Du hast recht, dass es etwas mit einem macht, wenn man einen relativ erfolgreichen Podcast publiziert. Wir geben sehr viel von unseren privaten Ichs preis, verstecken uns nicht hinter einem Alias, und das macht einen durchaus angreifbar; Sebastian hat ja schon von der ein oder anderen Rückmeldung erzählt. Das war gar nicht angenehm, wie man im Sauerland sagen würde. Vielleicht ist’s aber dennoch mal an der Zeit, dass ich mich etwas konkreter äußere, wie ich zu solchen Begriffen und Einordnungen stehe und wie ich mich selbst einordne. Und, das ist mir wichtig: Das Folgende gilt für mich. Sebastian und ich haben oft eine ähnliche Meinung und werden auch mal auf offener Straße für Brüder gehalten, sind aber entgegen mancher Formulierungen nicht ein- und dieselbe Person.

      Also: Ich habe ja ohnehin schon ein Problem mit klassischen Rastern, also dem politischen Koordinatensystem. Ich persönlich halte die Begriffe – links, rechts, liberal, konservativ – mittlerweile für weitgehend untauglich, zumindest dann, wenn es um eine wirklich differenzierte Betrachtung von Menschen, Haltungen und Diskursen geht. Sie erzeugen oft mehr Hitze als Licht, mehr Lagerdenken als Verständigung. Es kommt – zumindest für mich persönlich – auf den Diskussionsgegenstand an, um den es gerade geht. Auf den Kontext. Auf den Tonfall. Auf die Haltung gegenüber seinen Mitmenschen dahinter.

      Natürlich bin ich in gewissen Dingen (werte-)konservativ – und das gar nicht mal so „krypto“. Ich mag zum Beispiel ganz unironisch 80er-Jahre-Actionfilme – testosterongeschwängerte Knallerbsen, die nun wirklich nicht durch besondere Sensibilität oder inklusiven Zeitgeist auffallen. Ich feiere die trotzdem. Ich genieße es, wie dieses Wochenende geschehen, bei einem alten Freund auf dem Land zu sitzen, mitten im Hof, ein Lagerfeuer, ne Wurst darüber, ein Bier in der Hand, Kinder toben irgendwo durchs Gras. Das ist für mich auch Heimat, auch Kultur, auch Lebensqualität.

      Gleichzeitig wünsche ich mir eine Gesellschaft, in der jeder sich frei entfalten kann – so wie er oder sie (oder wie auch immer) eben ist. Ich bin überzeugt, dass wir auf die Schwächeren achten müssen und sie nicht vergessen dürfen. Das habe ich eindringlich in meinem Zivildienst gelernt: Dass Menschen auch zur Gesellschaft beitragen, ohne dass sie sich immer so verhalten, wie man es als „normal“ empfindet. Ich halte mich also auch für progressiv. Und dabei bin ich, wenn man so will, sehr liberal im eigentlichen Sinn und identifiziere mich auch so: Ich möchte, dass der Staat sich behutsam einmischt, dort wo es nötig ist – nicht mehr, nicht weniger. Ich finde, dass es okay ist, durch gute Leistung gutes Geld zu verdienen, halte aber Social-Media-Milliardäre mit ihren Jets für reichlich absurd. Merkste was? 🙂

      Ich halte hysterische Debatten – egal von welcher Seite – grundsätzlich nicht für zielführend. Ich verachte Rassismus und Extremismus, aber ich kann über dumme Witze lachen, wenn sie eben dumm sind und nicht bösartig. Ich bin ein großer Skeptiker und hinterfrage gern erstmal alles – auch dann, wenn etwas aus einer Richtung kommt, mit der ich eigentlich sympathisiere. Ich habe wenig Geduld für hanebüchenen Unsinn, den man verbreitet, auch wenn’s der eigenen Sache dienen würde. Ich versuche, meine Mitmenschen ernst zu nehmen – aber ich gestehe mir, wie Sebastian, auch ein, dass ich längst nicht alles weiß. Eben sogar extrem wenig. Manchmal rede ich deswegen ausgemachten Unfug. Auch das gehört dazu. Auch das ist menschlich. Und, wie ich finde, auch Star Trek. Wir sind nicht perfekt, wir sind widersprüchliche Wesen, und damit sollten wir uns abfinden und behutsamer miteinander umgehen, ohne uns gleich in Schubladen zu stecken.

      Vielleicht ist es genau das, was Du da heraushörst: ein permanentes Abwägen zwischen Meinung und Wissen, zwischen Haltung und Zweifel, zwischen Widerspruch und Konsistenz. Wir, und hier kann ich auch definitiv für Sebastian mitsprechen, nehmen uns selbst nicht so wichtig – und hoffentlich hört man das auch. Aber das heißt nicht, dass uns nichts wichtig ist. Manchmal schützt mich meine Ironie, mein Sarkasmus, meine Überspitzungen, meine dummen Witze davor, absolute Aussagen treffen zu müssen und mich oder uns selbst als eine Art Instanz darzustellen, die ich/wir nicht sind – weil wir eben nicht alles wissen können. Und ja, manchmal schlägt das vielleicht auch in Aussagen um, die irritieren können. Mag sein. Vielleicht müssen wir da klarer werden, keine Ahnung. Ich bin allerdings größtenteils zufrieden damit, wie wir mit komplexen Themen umgehen und dabei nicht die Bodenhaftung verlieren. Das kann man natürlich anders sehen. Wir möchten in erster Linie unterhalten. Alles ist politisch, aber wir sind kein Podcast, der Politik machen will. Wir wollen gemütlich über Star Trek (und Filme, und Retro-Themen, und …) sprechen.

      Ich mache Podcasts nicht, um Leute zu belehren, oder eine bestimmte Sache voranzutreiben, sondern um einen Raum zu schaffen, in dem Denken, Fühlen, Erinnern, Diskutieren erlaubt ist und Spaß macht. Mit Widersprüchen, Ecken und Kanten, aber auch mit Respekt und einem gewissen Grundvertrauen in die Intelligenz der Zuhörerinnen und Zuhörer. Ich bin Sebastian wahnsinnig dankbar – und auch deswegen so eng mit ihm befreundet –, weil ich weiß, dass ihm diese Werte ebenfalls wichtig sind. Und er diesen Raum gebaut hat und mit drinbleibt, wenn ich mich manchmal auch kräftig daneben benehme. Genau so, wie ich ihn als Menschen und Freund so akzeptiere und liebe, wie er ist. Ob man das altmodisch, unzeitgemäß, kyrpto-irgendwas nennt – das ist mir mittlerweile tatsächlich komplett egal. Wer das nicht aushält, der muss sich eben andere Stimmen anhören. Und ich bin sehr froh, dass ich nach langem Hin und Her ein Wertesystem gefunden habe, mit dem ich halbwegs klarkomme bei dem Irrenhaus, das wir da draußen manchmal erleben.

      So, genug philosophiert. Ich hoffe, ich konnte ein wenig lüften, was sich meiner Meinung nach hinter diesen Ungenauigkeiten verbirgt, die Du da rausgehört hast. Dass Du Dir diese Mühe machst, uns so genau zuzuhören und uns dieses Feedback zu geben, zeigt, dass Dir etwas an dem Projekt liegt. Das wissen wir zu schätzen. Also: Danke für Deine Kritik. Du hast sie ja nicht geschrieben, um zu trollen, sondern weil Dir etwas aufgefallen ist, das Dich stört. Das nehme ich ernst. Das tun wir beide und sprechen intern viel über kritisches Feedback. Vielleicht manchmal auch zu viel. Und wenn nicht: Schreib gern nochmal per Mail. Denn mit The Thaw hat das alles ja eher am Rande zu tun. 😉

      LG
      Simon

      2
  23. Daniel

    Ich bin froh, dass ihr die Folge gut fandet. Das war wirklich lange Zeit meine Lieblingsfolge und ich kann mich sehr gut daran erinnern, dass ich ernsthaft Angst hatte beim Anschauen. Die Folge hatte mich (Jahrgang 1985) bewegt, das hatte ich noch jahrelang im Kopf. Ich glaube, ich hatte sie auch nur das eine Mal gesehen damals. Und dann etliche Jahre lang ist sie mir nicht mehr begegnet, aber im Kopf geblieben. Erst im Studium dann, als es Torrent gab und son Zeug, Voyager runtergeladen und endlich den Clown nochmal angeschaut.
    Freut mich, dass ihr die Folge auch gut gefunden habt. Glaube das hätte mich etwas verletzt, wenn ihr die mistig gefunden hättet^^

Schreibe einen Kommentar

Dein erster Kommentar bei uns? Lies dir vorher bitte unsere TaD-Netiquette durch.