Der Intergalaktische Frühschoppen #7: Sterne, Beziehungen & Verlorene

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Was wäre ein Sonntag ohne Frühschoppen? Ein ganz normaler Sonntag, aber trotzdem packen wir wieder drei Themen an. Simon blickt nicht nur in die Sterne, sondern auch in die Glaskugel. Hörerin Bridge fragt, wie beziehungsverträglich Star Trek ist. Sebastian reist filmisch zurück in die 1940er.

Dieser Beitrag hat 11 Kommentare

  1. Don

    Meine Mutter hatte früher mal die „Astrowoche“ abonniert und sich auch mal ein persönliches Horoskop erstellen lassen. Zum Glück hat sie mich damit in Ruhe gelassen.
    Ich bin Waage, also unbelebt. (Was immer das bedeuten mag.)

    Welches Sternbild ist eigentlich der Podcast hier?

    Klar kenn ich Hornauer: „Telefonsex ist AIDS-sicher!“

    Ich bin auch ein großer Fan von „alten Schinken“. Das war bei mir immer mehr oder weniger präsent, aber richtig stark dafür interessiert hatte ich mich dafür, seit arte mal anläßlich des hundertsten Geburtstages der UFA eine Filmreihe machte. Da waren so unglaublich beeindruckende Perlen dabei!
    Ich habe mal jemanden kennengelernt, der die Meinung vertrat, Filme, die vor seinem Geburtsjahr entstanden sind, braucht er sich nicht anzusehen, zu solchen hätte er eh keinen Bezug. (?)

    Im Deutschen hieß der erste Antoine-Film „Sie küssten und sie schlugen ihn“.

    Ich habe „Große Freiheit Nr. 7“ auch vor kurzem gesehen und war überrascht, wie modern der in der ganzen Machart eigentlich war.

    Auch beim zweiten Film, „Irrtum im Jenseits“ mit David Niven kann ich Sebastian nur zustimmen, ein großartiger Film. Die Gerichtsverhandlung wird ja mit der Operation des Piloten verknüpft. Das einzige, was mich damals gestört hatte, war, dass der Verteidiger des Piloten im Himmel ja vorher erstmal sterben musste und dessen Tod aber vergleichsweise gelassen von den anderen Personen im Film hingenommen wurde.

    Martin Scorsese hatte auch mal eine Filmdoku präsentiert. Darin fand ich es interessant, wie er da die ganzen Probleme der Filmmacher mit dem Hays Code beschrieb. In den 30/40ern waren z.B. Gangsterfilme mit James Cagney und Edward G. Robinson sehr beliebt, doch für die Studios waren diese Filme immer ein Gratwanderung, weil der Zuschauer sich einerseits mit dem Protagonisten irgendwie identifizieren können musste, andererseits der Production Code aber vorgab, dass das Böse nicht siegen darf, der Gangster also am Ende vernichtet werden MUSS.

    Den dritten Film kenne ich leider nicht, der kommt auf meine To-Do-Liste! 😊

    1. Michael from Outer Space

      Hallo Don!

      Von der Astrologie halte ich genauso wenig wie du, aber deine Frage „Welches Sternbild ist eigentlich der Podcast hier?“ lässt sich leicht beantworten.

      Die 1. Episode mit der Besprechung von „The Man Trap“ wurde am 25. April 2017 veröffentlicht. Soweit ich weiß, wird dieses Datum offiziell als „Geburtstag“ von „Trek am Dienstag“ angesehen. Für die Zeit zwischen dem 21. April und dem 22. Mai (nach anderen Quellen: 20. Mai) ist der Stier (Taurus) zuständig.

      Ergo: „Trek am Dienstag“ ist ein Stier! 😁 Ich hab aber keine Ahnung, was genau das astrologisch gesehen bedeutet oder welche Eigenschaften mit den einzelnen Sternbildern verbunden werden.

      In meiner Tageszeitung steht heute zum Stier:
      „Versuchen Sie etwas Abwechslung in Ihre Partnerschaft zu bringen. Auch die beste Beziehung kann langweillig werden. Lassen Sie sich etwas einfallen!“
      Für mich hört sich das an wie ein Text, der von einem Computerprogramm generiert wurde. Aber ich bin ja auch kein Astrologe…

      „Ich habe mal jemanden kennengelernt, der die Meinung vertrat, Filme, die vor seinem Geburtsjahr entstanden sind, braucht er sich nicht anzusehen, zu solchen hätte er eh keinen Bezug. (?)“
      Lustig. Zu einem Film der IN seinem Geburtsjahr entstand, hat er einen Bezug, weil…?

      Ich höre mir jetzt den Podcast an und melde mich evtl. danach nochmal.

      LG
      Michael from Outer Space

      1. Don

        Lustig. Zu einem Film der IN seinem Geburtsjahr entstand, hat er einen Bezug, weil…?
        => Keine Ahnung. Ich habe seine gesamte Äußerung in keiner Weise nachvollziehen können.

  2. Bridge 66

    Hallo, Jungs,

    Vielen Dank für die Beantwortung meiner Frage. Ich bin froh zu hören, daß ihr (und damit meine ich ausdrücklich auch eure Ladys) alles so gelassen seht. Ich selbst bin überzeugter Single, aber ich kann mir lebhaft vorstellen, daß eine Beziehung nicht lange halten kann, wenn man seine Interessen nicht wenigstens bis zu einem gewissen Grad teilen kann, insbesondere, wenn diese zunehmend Zeit, Kraft und Geld in Anspruch nehmen. Ich verfolge seit Sommer 2017 mit wachsender Bewunderung euren Podcast, wie ihr das so eisern durchhaltet. Keine TAD-Folge ist bisher ausgefallen, dazu hin und wieder eine Folge Trek am Freitag, ganz zu schweigen von dem Monsterfolgen der Rückspultaste, die auch regelmäßig erscheinen, und jetzt auch noch der Frühschoppen. Da habe ich mir schon ein wenig Gedanken gemacht. Ich wünsche euch, daß es euch auch weiterhin gelingt, euer Gleichgewicht zu bewahren. (ob das was damit zu tun hat, daß ich Waage bin? Näää… 😁)

    LL&P und viele Grüße auch an die Damen
    Eure Bridge

  3. Spacedude

    Wegen dem Sternbild Jungfrau (lateinisch Virgo): Das ist ein sehr altes Sternbild, das schon die Babylonier kannten. Die alten Griechen haben das übernommen und die Jungfrau mit Persephone, der Tochter der Demeter gleichgesetzt. Demeter ist die Göttin der Fruchtbarkeit und zwar der Fruchtbarkeit der Feldfrüchte. Hades, der Gott der Unterwelt, verliebt sich in Persephone und entführt sie in sein Reich. Zeus konnte für Demeter bewirken, dass Hades ihre Tochter wenigstens das halbe Jahr über aus der Unterwelt entlassen muss. Daher gedeihen die Feldfrüchte nur ein halbes Jahr lang, nämlich in der Zeit, in der Persephone nicht in der Unterwelt gefangen ist.

    Das Sternbild Virgo wird oft als eine junge Frau mit Kornähre in der Hand dargestellt. Der hellste Stern des Sternbildes heißt Spica, lateinisch für Kornähre, und markiert auf alten Sternkarten die Lage der Hand mit der Kornähre.

    Derzeit ist das Sternbild und insbesondere der helle Stern Spica sehr gut am Nachthimmel zu sehen und zwar in Richtung Süden. In einem halben Jahr wird dementsprechend die Sonne in der Jungfrau stehen. Das fällt dann mit der Erntezeit zusammen, passend für die die Göttin der Feldfrüchte.

    Die Jungfrau ist also einfach eine junge Frau, die Tochter der Feldgöttin Demeter ist. Mit der christlichen Jungfrau Maria oder der geschlechtlichen Jungfräulichkeit hat das nichts zu tun.

    Übrigens: Die Lage der Tierkreissternzeichen der Astrologie stimmt mit der Lage der astronomischen Sternbilder nicht mehr überein. Dafür gibt es zwei Gründe: Die Tierkreiszeichen sind alle gleich groß (nämlich 30°), während die Sternbilder unterschiedlich groß sind. Und zweitens: Aufgrund der Eierbewegung der Erdachse (Präzession) verschiebt sich die Lage der Sternbilder gegenüber dem Frühlingspunkt. Das bedeutet konkret zum Beispiel für die Jungfrau: Wer in den ersten beiden Wochen im September geboren wurde, ist für den Astrologen eine Jungfrau, obwohl in Wirklichkeit die Sonne noch im Löwen (Leo) steht.

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  4. Kleiner Bruder

    Hallo ihr Beiden!
    Kluger Vatter, muss ich sagen. Da fällt mir nur zu ein: Die Welt will betrogen sein. Sicher liegt es irgendwie im Menschen drin, Anleitung von einer höheren Quelle zu suchen, aber sich mit derartigem Gewäsch zufrieden zu geben, das ist Faulheit. Was mich aber auch stört ist, das hattet ihr in einem Nebensatz anklingen lassen, dass Glauben von vielen mit Leichtgläubigkeit in einen Topf geworfen wird. Natürlich ist glauben „nicht wissen“, sonst könnte man ja „wissen“ sagen. Glaube hat für mich mit Vertrauen zu tun, und das erfordert eine gute Grundlage.
    Schön, dass eure Partnerinnen so geduldig sind. Aber wartet mal ab, bis ihr Kinder habt. Ich fürchte, die sind nicht so pflegeleicht wie Katzen.
    Einige von den ganz alten Filmen würde ich auch gerne öfter sehen. SF Klassiker wie „Gefahr aus dem Weltall“, „Alarm im Weltall“, „Die Eroberung des Weltalls“, „Metaluna IV antwortet nicht“ (spielt auch im Weltall). Oder einige von den ganz alten Hollywood Musicals. Gold Diggers of 1933 (da hatte mich die „Forgotten Man“ Nummer total geflasht) oder die Filme mit Fred Astaire und Ginger Rogers. Aber die Filme sollte man am besten auf der grossen Leinwand sehen. Wenn die Programmkinos nur nicht so weit weg wären. Einmal konnte ich Filme von George Meliés im Kino sehen, da gab es sogar Applaus nach der Vorführung.

    1. bjoernhh

      Dann muss man halt auf die Kinder verzichten. Star Trek geht vor!

  5. Bridge 66

    Hallo, Jungs,

    Ich hätte auch ein paar Filmtipps aus den 40ern. Dabei fiel mir die Auswahl nicht leicht. Als großer Fan von Mantel-und-Degen Filmen möchte ich drei Highlights des Genres nennen:

    1. The Sea Hawk (Der Herr der sieben Meere, 1940). Errol Flynn als Freibeuter im Dienst ihrer Majestät am Vorabend der Schlacht gegen die Spanische Armada. Der Showdown gegen den Bösewicht als Schattenspiel an der Wand des Palastes ist fantastisch anzusehen. Und am Schluß motiviert die Königin (herrlich gespielt von Flora Robson) ihre Truppen für den Kampf gegen die Nazis – äh, pardon, die Spanier. (wie komme ich auf Nazis? 😉) Errol Flynn in Bestform.

    2. The Mark of Zorro (Im Zeichen des Zorro, 1940) mit Tyrone Power und Bösewicht vom Dienst Basil Rathbone. Power ist ein würdiger Erbe von Douglas Fairbanks sr. und war fast 60 Jahre lang der ultimative Zorro – bis Antonio Banderas kam.

    3. The Three Musketeers (Die drei Musketiere, 1948) mit Tanzfilmlegende Gene Kelly als d’Artagnan. Im Gegensatz zu den meisten Verfilmungen des Stoffes, die damit enden, daß die Helden der Königin gerade noch rechtzeitig ihren Schmuck zurückbringen, behandelt dieser Film auch die zweite Hälfte, die weitaus düsterer ausfällt. Man merkt hier deutlich die Verwandtschaft des Swashbucklers mit dem Tanzfilm.

    A propos Tanzfilm: Als Fan von Fred Astaire möchte ich außerdem noch „The Barkleys of Broadway“ (Tänzer vom Broadway, 1949)erwähnen. Es ist der letzte von zwölf Filmen, die Astaire mit seiner Traumpartnerin Ginger Rogers zusammen gemacht hat und daher von einem Hauch von Wehmut überschattet (z. B. in dem Song „They can’t take that away from me“) enthält aber auch eine fantastische Solonummer von Astaire, die ihm seinen Beinamen „The Man with the Shoes with Wings on“ eingebracht hat.

    https://youtu.be/bMqnjIsygo4

    Klassiker wie „The Great Dictator“ oder „To Be Or Not To Be“ (die Lubitsch-Fassung ist besser als die Mel-Brooks-Klamotte!) oder „Kind Hearts and Coronets“ (Adel verpflichtet – Alec Guinness in acht verschiedenen Rollen!) seien hier ehrenhalber erwähnt.

    LL&P
    Eure Bridge

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    1. Michael Kleu

      Mantel und Degen-Filme mochte ich als Kind sehr. Müsste ich mir eigentlich noch einmal ansehen.

      An Basil Rathbone erinnere ich mich nur als Sherlock Holmes. Hat mir gut gefallen.

  6. Mister Incredible

    Moin zusammen,

    Horoskope, Astrologie… was für ein Mumpitz! Ich habe es nie verstanden. Und in jeder Gazette steht was anderes. Lustig finde ich auch immer, wenn meine Kolleginnen (ja, es sind immer Frauen!) mein „Sternzeichen“ wissen wollen. Ich frage dann immer „wat is datt denn?“. Da kommt dann immer „Aah, ich sehe schon, Du bist mehr so ein Faktenmensch.“ Super erkannt. Und dann fangen sie an zu rätseln und liegen immer krass daneben, snd Opfer ihrers Aberglaubens.

    Der Blick in den Sternenhimmel war wohl das erste, was die ersten denkenden Menschen bestaunten und ja, natürlich ist es vollkommen erwartbar, dass hier der Sitz der Götter vermutet wird. Frage nach dem Ursprung der Welt, der eigenen Herkunft und schließlich das Bewusstsein um die eigene Endlichkeit führen zwangsläufig bei einer Zivilisation immer zu Schöpfungsmythen und eben auch Göttern. Sollte es in unserer Galaxie und weiter weg irgendwo ein hochentwickeltes Leben geben („sentient being“, um im StarTrek-Sprech zu bleiben), wird diese Spezies natürlich einen Schöpfungsmythos und auch Götter haben – das ist Teil einer Entwicklung. Eine Frage der Reife und Vernunft ist es dann, ob jemand Kreationist bleibt oder auf dem Boden der Naturwissenschaft ankommt.

    Mit Astrologie und Esoterik werden Millionenumsätze gemacht. Schaut Euch an, was auf Esoterikmessen abgeht. Mein Favorit ist der Orgon-Akkumulator, googelt das doch mal. Man lacht sich kaputt. Da setzen sich Menschen stundenlang in so eine Art kühlschrankartige Kiste. die aus diversen Lagen Metallblech und Textilien im Wechsel bestehen und empfangen nur die Orgon-Energie von sonstwoher, vermutlich aus dem Kosmos. Diese Energie soll auch Lebensmittel ohne Kühlung frisch halten und Verderb vorbeugen. Dr. Wilhelm Reich erfand den Zauber, nachdem er aus Nazideutschland in die USA übersiedelte. Er schickte auch seine Forschungsergebnisse an Albert Einstein, der untersuchte die Apparaturen mit dem Ergebnis „ich kann nichts messen“, Reich überschüttete Einstein danach noch mit weiteren „Erkenntnissen“, Einstein antwortete nicht mehr.

    Warum viele an Vorsehung und Schicksal glauben und die Macht der Sterne, deren Sternbilder sogar über die Jahrtausende veränderlich sind und aus anderem Blickwinkel, da dreidimensional, null Ähnlichkeit mehr mit denen haben, die wir von der Erde sehen: Menschen neigen dazu Muster zu sehen und haben kein mathematisch korrektes Empfinden für zufällige Ereignisse. Die wissenschaftsbasierten Fakten können ja sooo ernüchternd sein…

    Star Trek Fan = Trekkie = und sonst nix? Da liegt das Problem, wenn Menschen versuchen, andere Menschen in Schubladen zu stecken. Der ist nett, der ist böse, die ist toxisch. Es gibt nicht nur böse oder gute Menschen und jeder Mensch hat viele Facetten. Die Kinder von Joseph und Magda Goebbels haben ihre Eltern bis kurz vor ihrem tragischen Ende sicher als fürsorgliche Eltern geliebt. Waren also beide „immer böse“? Es ist so verkürzend, Menschen charakterlich so so simplifizieren. Wir müssen uns selbst immer wieder an die eigene Nase packen, andere nicht in Muster und Schablonen zu packen um sich nicht willig zum Opfer eigener Vorurteile zu machen.

    Bei „alten Filmen aus den 1940ern“ fällt mit „Woman of the Year“ mit Katharine Hepburn und Spencer Tracy ein. Das damalige Hollywood Traumpaar, das eine innige Liebesbeziehung pflegte, spielt sozusagen sich selbst. Melodram mit einem Schuss Humor. Herrlich, als die Karrierefrau versucht mit einem Waffeleisen umzugehen 🙂 In Schwarzweiß, und überraschend modern wirkt dieser Film auf mich.

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