#106: Encounter at Farpoint (TNG 1.01)

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28. September 1987:
78 Jahre sind seit unserer letzten Sendung vergangen. Eine luxuriöse und für manche sogar weibliche Enterprise bricht zu brandneuen Abenteuern auf, ohne die bekannte und beliebte Crew um Kirk. Am Steuer der geschasste Gene Roddenberry und ein anfangs noch unwirscher, französischer Brite bzw. britischer Franzose.

In Deutschland: Mission Farpoint (Video-Fassung), veröffentlicht im Januar 1988; Der Mächtige/Mission Farpoint (TV-Fassung), ausgestrahlt am 7. und 14. September 1990.

Dieser Beitrag hat 41 Kommentare

  1. Heiko

    Hurra !!!
    Es geht los….
    ENERGIE !

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  2. TaoTao

    Hallo ihr Lieben,

    ach was eine TaD-Ära gerade anbricht, ich freue mich sehr. TNG ist sicher für viele von uns DIE Einstiegsserie. Für mich war sie wirklich kindheitsprägend und ich verbinde sie auch wie kaum etwas anderes mit dem Linearenfernsehen und der damit verbundenen Unzugänglichkeit von etwas Geliebtem.
    Jetzt habe ich gerade euer Vorgespräch gehört, pausiere also bei einer Stunde und fünf Minuten 😉 und mein persönlicher Blick zurück ist vielleicht etwas langweilig, aber ich warne hier ja vor. 😉

    Zu TV-Zeiten sah ich im Vorspann immer nur eine Person im Besprechungsraum, ganz vorne an den Scheiben von links nach rechts gehen. Für mich war das ganz klar Picard. 😉

    Die Brotboxen habe ich mir nicht geleistet, einige Freunde hatten das Abo und bekamen dann nach 600stolzen€ die siebte Staffel gratis. Ich hielt jedoch lange an meiner VHS-Sammlung fest. Bestehend aus einem Flohmarkt-Schatz unzähliger mit Sammelrücken zusammenpassender Kaufkassetten und meinen TV-Aufnahmen. Was sich alles mühsam über Jahre hinweg zusammenfand, teils von der einen auf die andere Kassette gebracht und werbefrei geschnitten. Ein nicht näher erwähntes getipptes Etikettiersystem verriet um welche Folgen es sich in welcher Staffel handelte und was mit eventuellen Lücken war. Das zeigt auch bei mir, dass man als Kind und Teenie wirklich Zeit und Energie hat. 😉 Natürlich muss auch eine Folge fehlen, 6×14 / 140. „Das Gesicht des Feindes“ hat es nie in diese heute nicht mehr vorhandene Sammlung geschafft, einmal wars ein Stormausfall, ein andermal zog ich um und wen ich darum bat, nahm eine so alte Kassette, dass man mehr von den ganzen Sachen sah, die mal drauf waren, als von Marina Sirtis romulanischen Gesichts. Besonders blöd, denn ich liebe Troi.
    Ich weiß, ich weiß, über Troi lässt sich viel sagen, aber als Mädchen sah ich die heute nachvollziehbaren Kritikpunkte nicht. Sie war für mich eine tolle Bereicherung der Crew, so wertvoll wie jeder andere und sicher wird die nächsten Monate oder Jahre noch Gelegenheit kommen, wo mancher meine Kommentare vielleicht gerne überspringt. 😉

    Aber noch vor den VHS-Kassetten kamen ganz andere… Ich nenne acht Hörspielkassetten von Karussell, die die ZDF-Synchro mit einem beunruhigend klingenden Erzähler (in leicht gekürzter Fassung) mein Eigen. Habe sie mal digitalisiert, leiert etwas, MC-Charm, ganz großes Kino. ☺️

    So, ich bin gespannt auf die Folgenbesprechung. 😀✌🏻

    1. TaoTao

      PS. „Gerrit ist ein Horta!“ 😳 Wie bitte?
      😄 Ich hab echt kurz gebraucht. Oh weh…

    2. Nebelkerze

      Hallo,

      Ich habe mir damals zwei Brotdosen geleistet und ich aergere mich noch heute ueber den unfassbaren Preis! Wie jung ich doch damals war …

      Gruß
      N

  3. Jan G. aus B.

    Nun kann ich eventuell doch mal etwas semi-sinnvoles beitragen und auf Eure Frage bezüglich der ‚Weiblichkeit‘ der Enterprise D eingehen.

    Schaut euch doch einmal das Modell an und vor allem die Unterseite der Primärsektion, den sogenannten ’navigational deflector.‘ Wenn es noch nicht Klick macht, möget ihr das Modell doch einmal imaginär um 90 Grad in eine beliebige Richung kippen.
    Tatächlich erinnert dieser Deflektor – übrigens eine Saugklappe (tatsächliche Definition und ein möglicherweise weiterer versteckter Hinweis) – an eine stark stilisierte Form der äußeren primären weiblichen Geschlechtsorgane. Der Eindruck verstärkt sich zudem durch das teilweise ‚pink‘ anmutende Innenleben und die verschiedenen ‚Schichten‘ – ein Schelm wer dabei auf schmutzige Gedanken kommt.

    Wenn ich mich ganz weit aus dem Fenster lehnen dürfte, würde ich behaupten, dass diese ‚Weiblichkeit‘ ganz und gar dem Zwecke der ’neuen Generation‘ dienlich sein soll.
    Der Deflektor der Ur-Enterprise in TOS war ja noch mit dem berühmten ‚Piekser‘ bestückt, also eher ein phallisches Symbol, was zum neo-kolonialistischen ‚Penetrieren‘ des Weltraums in TOS passt, in dem der hypermaskuline Kirk sich häufig nicht um die Oberste Direktive schert, sondern fremden Welten ’seine,‘ also die Ideologien der Sternenflotte bringt – komme was da wolle. Nun ist es bei der Enterprise D also eine yonische Form, die symbolisieren kann, dass die neue Generation sich eher zurückhält, diplomatische Lösungen sucht und ‚einladend‘ wirken will. Sie setzt auf Kommunikation statt Konflikt und heißt dabei ‚das Neue‘ willkommen und will es – ja ich sage es – in sich ‚aufsaugen.‘ Damit einher geht natürlich ein gewisses Frauen- und vorallem Unschuldsbild, das besonders gut zur Pilotfolge passt, nicht nur ist es auf der Meta-Ebene für den Zuschauer eben eine noch ‚unerfahrene‘ Mannschaft sondern auch innerhalb der Geschichte fordert der omnipotente Q von dieser Crew bzw. der Menschheit einen Beweis für jene Unschuld.
    Das ganze ist wesentlich subtiler als bei Kirks-Betonpenis in TOS eingesetzt, aber würde meiner Meinung nach gut zu Roddenberry und seinen Ansichten bezüglich Sexualität passen.

    Vielen Dank Simon und Sebastian für den tollen Einstieg. Endlich gehts los mit TNG! Ich hoffe, ihr seht in Zukunft nicht jedes mal eine durchs All fliegende Vulva bei Picards Abenteuern, aber versteht doch warum der ‚most british frenchman‘ so ‚amused‘ bei deren Anblick war – Gedanken, die den etwas prüderen amerikanischen Kollegen an Bord soffenbar nicht kamen 😉

    P.S. Die Form und besonders der Begriff der Warp-Gondeln erscheinen hier auch nicht ganz zufällig gewählt, denken wir doch kurz an die diversen unterschiedlichen (vulgären) Synonyme für die sekundären Geschlechtsmerkmale der Frau. Dadurch, dass es genau zwei – nicht mehr, nicht weniger – sind, kann hier defintiv eine Anspielung gesehen werden.

    Liebe Grüße aus Berlin!

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    1. Sebastian

      Mahlzeit Jan,

      da hast Du, denke ich, ins Schwarze getroffen. Mit unserem Freund und Star-Trek-Fan Gerrit (siehe unsere Folge zu den Romanen) hab ich auch jahrelang darüber gerätselt und in diversen Bierlaunen landeten wir auch bei der Deflektor-Theorie, die Du anführst. Nur haben wir das nicht wahrhaben wollen, schließlich sind die Romane so eine Art „Jugendbuchreihe“. Doch jetzt, wo Simon und ich uns durch TNG arbeiten und in jeder Folge Roddenberry’sche Frivolitäten entdecken, wird die Theorie hieb- und stichfest.

      Bis nächsten Dienstag,
      Sebastian

    2. Michael Kleu

      Sehe ich auch so.

      Im Comic Ody-C hat man auch ganz bewusst in Abgrenzung zur „phallischen“ Rakete ein Raumschiff gewählt, das an weibliche Geschlechtsorgane erinnern soll.

  4. Michael

    Schöner Podcast. Die Kampfbruecke mag ich persönlich sehr. Deswegen weiß ich das es bis zum nächsten Einsatz gar nicht so lange dauert. Der kommt noch in Staffel 1 mit Geordie als „Captain“. Arkady Kolchek aus NCIS LA übernimmt als Chefingenieur die Untertasse.

  5. TaoTao

    Und da bin ich nochmal…

    Worfs Schärpe (Ha´quj im B-Kanon glaube ich) ist aus dem TOS-Teppichgeschäft. 😉 Kang trug sie in 3×11 „The Day of The Dove“ / „Das Gleichgewicht der Kräfte“ über die andere Schulter und ich nehme an, dass das in die Jahre gekommene Material bei dem häufigen Gebrauch ausleierte und deswegen die Webnaht an der Hüfte mit der Zeit aufging. Warum Worf Kangs Embleme trägt macht mit späterem Inhalt zwar nicht mehr so recht Sinn, aber ich finde es dennoch einen schönen Verweis.

    Bei der Abkopplung der Untertassensektion dachte ich früher, dass man Tische sieht, die eingefahren werden und stellte mir vor, wie etwas Liegengebliebenes wegschweben würde. =)

    Q sitzt bei der Gerichtsverhandlung auf einem Gabelstapler, John de Lancie hat dazu auch ’ne halsbrecherische Story, wenn ich mich recht erinnere. Sicherheitsbeauftragten dürfte schlecht werden.

    Heute hab ich das erste Mal den „Textmarker“ gesehen, mit dem Picard in seinen Bereitschaftsräumen hantiert. Die Folge habe ich eindeutig zu oft nur von der Karussell-Kassette gehört, in der Version kommt Picard übrigens weniger grumpy rüber.

    Und stimmt, die manuelle Ankopplung macht überhaupt keinen Sinn. Früher hielt ich es für ein Einstiegsritual, als ob Riker erst ’ne Feuertaufe haben und Picard seinen Q-Schock verdauen müsse, bevor man freundlich sein könne. Aber ja, es ist hier einfach noch etwas ungerichtet und unnütz riskant, ist ja nicht so, als ob es einen technischen Grund gäbe.

    Ein toller Auftakt, der auch heute noch Lust auf mehr macht.

    @Jan, beeindruckende Interpretation, in nicht weniger beeindruckende Worte gepackt.

    Danke für die tolle Besprechung, bis nächste Woche. =)

  6. Nelson

    Ein ausgezeichneter Start in das TNG Zeitalter. Wenn über das heutige Star Trek gesprochen wird und Discovery Vergleichen standhalten muss, dann geht es meiner Meinung nach immer um Vergleiche mit TNG. Weder zuvor noch danach hat man die Utopie der Föderation und die Stärke von Diplomatie so in den Vordergrund stellen können. Es gibt in der ganzen Serie nur sehr wenige Raumkämpfe und die vermisse ich auch nicht.
    Star Trek wird zum Großteil durch TNG definiert.

    Das mit der Abtrennung von Untertasse und Kampfbrücke während Warpgeschwindigkeit funktioniert für die meisten ganz gut. Wenn man sich allerdings überlegt, dass Warp eigentlich kein Antrieb ist, sondern den Raum krümmen soll dann macht das wenig Sinn.
    Aber solange die Geschichten gut erzählt sind, ist mir das egal.
    Babylon 5 hat seine Technik fast nie erklärt und das war auch gut so. 🙂

    Troi fand ich nie so störend. Manchmal reichen mir auch die äußeren Werte. Marina Sirtis ist eine verdammt gutaussehende Frau. Das muss manchmal auch reichen. 🙂
    Freue mich auf eure nächsten Folgen.

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  7. Kai

    Wie immer eine schöne Folge!
    Und danke danke danke für die Erklärung mit dem Holodeck. Das hat mich schon immer gestört und nun macht es Sinn 😉

    Hier noch meine random thoughts
    -Die Schärpe von Worf ist immerhin die schon TOS verwendete.
    Eine nette kleine Hommage finde ich.
    -Nummer 1: Picard sagt später ja noch indirekt im Gespräch er habe Riker gewählt eben weil er seinen damaligen CPT nicht auf Außenmission gelassen hat.
    -Logbücher sind für mich immer hinterher zugefügt worden.
    Die Episoden sind also Nacherzählungen.
    -Der Adler im Courtroom von Q finde ich sieht sehr nach 3 Reich aus. Das fällt mir bei jedem Sehen wieder auf.
    -Die alte Enterprise sollte sich nur einmal trennen können im Notfall.
    -Ja die Trennung sollte öfter erfolgen. Erwies sich aber als zu teuer und plottechnisch zu „lahm“ immer erst die Trennung zu schreiben / zeigen.
    -Problem ist auch, dass nicht nur Geordie sondern auch Worf, nicht wirklich einen festen Job haben.
    Was ist Worf eigentlich? Er macht etwas Sicherheit, etwas Taktik, etwas Wissenschaft und steht an den Konsolen rum.
    -eine Serie ohne Machinist kommt ja erst in Discovery wieder. Sonst war es immer der wichtigen Charaktere.

    Alles in allem eine nicht sooo geile Folge, aber ein guter Pilot der das Setting und die Charaktere gut einführt.

  8. Nachdem gestern viel zu viel auffe Arbeit los war, hab ich es gerade mal geschafft, mit mehreren Unterbrechungen bis zu der Stelle zu kommen, an der Picard aus dem Schatten tritt (ein echter Gänsehaut-Moment!)
    Bevor ich mich jetzt aufs Rad schwinge, mich zu einer 1.Mai-Radtour am Rhein entlang aufmache und die anderen Mai-Ausflügler mittles eines um den Lenker gehängten Bluetooth-Lautsprecher am Rest Eurer Folge teilhaben lassen kann, erstmal ein großes Dankeschön dafür, dass Ihr unseren Podcast so schön empfohlen habt!
    (Das herrliche Bild mit dem Teller – ich kann nur sagen: Sebastian scheint unser Konzept besser durchschaut zu haben als wir selbst! 😀 )

    …ich hoffe, dass wir die Vorschuss-Lorbeeren, jetzt, wo auch unsere 2. Folge online ist, und wir thematisch deutlich stärker in Eurem Vorgarten wildern gegangen sind (Data seine Captains & ihre Crews), auch immer noch verdienen. 😉 (Falls nicht: Schimpf & Schande bitte auch direkt an uns richten! Wir nehmen alles, auch Tiernamen.)

    Einen schönen 1. Mai Euch allen! 🙂

  9. Bridge 66

    Hallo, Jungs,

    Erst mal herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag. 🎂
    Ich nehme an, dass ihr zur Zeit der Aufnahme des Podcasts noch nicht die aktuelle (vorerst letzte) Folge von Discovery gesehen habt, sonst hättet ihr gleich eure Tagline mit ändern können. Aber ich will nicht spoilern 😁
    Bin ich das oder klingt die neue Musik diesmal etwas schräg? Besonders die letzten Töne.

    Nach meinem aha-Erlebnis mit ST IV entdeckte ich erst mal die Taschenbücher für mich. Von Fachzeitschriften wie TeleVision oder Space View, geschweige denn von einem Fanclub war noch nicht die Rede. Als die ersten Werbeplakate für die VHS-Kassetten bei uns im Supermarkt auftauchten, war ich verwirrt. Es stand zwar „Raumschiff Enterprise“ drauf, aber mit den Gesichtern darunter konnte ich nichts anfangen. Ich weiß nicht, wann mein Vater den ersten Videorecorder anschaffte, aber aus finanziellen und aus Platzgründen war an eine Videosammlung nicht zu denken. Dies änderte sich nach und nach, bis die Serie auch bei uns startete.

    Gegen Picards Glatze habe ich nichts. Ich fand es logisch und eigentlich ganz erfrischend, dass der Captain eines so großen Schiffes wie der Enterprise-D ein reiferer Mensch ist. Nicht umsonst entstand im Fandom der Spruch „Real Captains don’t need hair!“ Ich fand es auch seltsam, dass sich der Franzose so very british verhielt, aber ich schrieb das den Jahrhunderten zu, die seit dem Nationalismus des 20. Und 21. Jahrhunderts vergangen sind. Da kann sich schon mal einiges verschieben. Einfacher wäre es natürlich gewesen, wenn man ihm einen englischen Namen gegeben hätte, vielleicht mit einem Sir davor… 😁

    Das Modell der Enterprise fand ich auch irgendwie ganz schick, aber ein wenig kopflastig. Die Proportionen waren nicht so ausgewogen wie bei der TOS-Enterprise. Die Kostüme erinnerten mich an Matrosenanzüge. Da sieht selbst ein Captain aus wie ein Kadett. Nicht jeder kann sowas tragen, aber in der Zukunft sind natürlich alles nur schöne und perfekte Menschen… Und ja, ich hatte auch diese Kommunikatorbrosche. Es gab zwei Versionen, eine aus schwerem Metall, die dem Original täuschend ähnelte, und eine aus Plastik mit einem dicken Gehäuse, aber mit Soundeffekt. Ich hatte beide.
    Und noch mal zum Mitschreiben: Die Farbe blau steht wie in TOS für Wissenschaft und Medizin (schließlich ist Medizin ja auch eine Wissenschaft). Senf/gold steht für „Services“ (Sicherheit und Technik) rot für Kommando – umgekehrt zu TOS. Captain Sisko hat es Dr. Bashir in „Trials and Tribble-ations / Immer die Last mit den Tribbles“ doch so schön erklärt…

    Was mich am meisten am Pilotfilm genervt hat, war Q. Was war das denn für ein Hampelmann? Mit welchem Recht stellt er sich der Enterprise in den Weg und verlangt, dass die Menschheit sich zurückzieht? Da hätte er mal ein bisschen früher kommen können. Eine ungewöhnlich wilde Rasse? Und was bitte sind dann die Klingonen? Worauf stützt sich sein Bild von der Menschheit? Auf Jahrhunderte alten Geschichtsberichten? Es drängt sich der Vergleich mit Junker Trelane auf, den ich ebenso nervig fand und der sich schließlich als Kind entpuppte. Wenn Q wirklich so mächtig ist wie er behauptet, dann sollte er es besser wissen. Und dann diese alberne Show mit der Gerichtsverhandlung. Ich kann nicht mehr! 😵 Ich hatte gehofft, dass wir Q nie wieder sehen, aber leider sollte es anders kommen. Na gut, zur gegebenen Zeit mehr zu diesem Thema…

    Noch ein paar Kleinigkeiten zum Schluß:

    Die Jahreszahl 2364 wurde erst in der letzten Folge der Staffel, „The Neutral Zone / Die neutrale Zone“ von Data erwähnt, als er den aufgetauten Leuten aus dem 20. Jahrhundert erklärte, dass seit ihrem Ableben einige Zeit vergangen ist.

    Den Blooper mit rechts und links hat die deutsche Synchronisation ausgebügelt. Als Riker nach Data sucht, sagt der Computer: „Die nächste Tür zu Ihrer Linken.“

    LL&P
    Eure Bridge

    1. TaoTao

      Ach wie großartig. 😄 Die beiden „Kommunikatoren“ hab ich auch. Beide funktionieren für sich … nicht.

      Mir war das gar nicht bewusst, dass das Thema „Glatze“ ein so großes war. Das wurde in der neuesten und Taschentuch-fordernden DS9-Dokumentation (absolute Sehempfehlung) auch bzgl. Sisko überlegt. Von klein auf war eine Halbglatze bzw. Glatze für mich in meinem Umfeld eine normale und ansprechende Gegebenheit und wie gut sehen die beiden auch damit aus.

      1. Bridge 66

        Genau! Ganz meine Meinung. 😁

    2. Bridge 66

      A&A-Offizier Nachtrag:
      Ethan Peck ist nicht der einzige Trek-Schauspieler mit einem berühmten Grossvater.
      Denise Crosby ist die Enkelin von Sänger und Schauspieler Bing „White Christmas“ Crosby (1903 – 1977).

      Bridge

    3. Michael Kleu

      „Was mich am meisten am Pilotfilm genervt hat, war Q. Was war das denn für ein Hampelmann? Mit welchem Recht stellt er sich der Enterprise in den Weg und verlangt, dass die Menschheit sich zurückzieht? Da hätte er mal ein bisschen früher kommen können. Eine ungewöhnlich wilde Rasse? Und was bitte sind dann die Klingonen? Worauf stützt sich sein Bild von der Menschheit? Auf Jahrhunderte alten Geschichtsberichten? Es drängt sich der Vergleich mit Junker Trelane auf, den ich ebenso nervig fand und der sich schließlich als Kind entpuppte. Wenn Q wirklich so mächtig ist wie er behauptet, dann sollte er es besser wissen. Und dann diese alberne Show mit der Gerichtsverhandlung. Ich kann nicht mehr! 😵 Ich hatte gehofft, dass wir Q nie wieder sehen, aber leider sollte es anders kommen. Na gut, zur gegebenen Zeit mehr zu diesem Thema…“

      Das unterschreibe ich alles. Q ist einfach unfassbar nervig und ich bin froh, wenn ich ihn nicht sehen muss.

  10. Lou

    Hi ihr beide, zunächst vielen Dank für euren tollen Podcast! Ich bin auf der letzten FedCon auf das Thema gestoßen und habe zunächst mit dem TREKcast angefangen und bin dann zum Discovery Panel und zu euch gewechselt. Als ich um Neujahr herum alles aufgeholt hatte und euch dann nur noch einmal die Woche hören konnte, musste ich wohl oder übel lernen, mich in Geduld zu üben. Zudem ging´s mir bei TAS ähnlich wie euch, dass die letzten Folgen mehr Arbeit als Vergnügen waren, aber die Film-Folgen haben dafür mehr als entschädigt 🙂

    Euer Bewertungssystem ist übrigens super (fragt mal die Kollegen von Discovery Panel, die sind ganz neidisch)! Außerdem bin ich fast immer dergleichen Meinung. Falls ich nicht gerade irgendetwas durcheinanderbringe, seid ihr z.B. auch eine der wenigen, die Star Wars Ep. VIII gut fanden (trotz haarsträubender Fehler ist das mein Star Wars Lieblingsfilm). Nur TOS Staffel 1 ist insgesamt etwas zu gut bewertet, aber ich verbuche das mal unter Anfangseuphorie.

    Noch einige Anmerkungen (zum Pilotfilm):
    – Ab TNG hat der Beschuss von Planetenoberflächen meistens erstaunlich geringe Auswirkungen. Wieviel Energie das Quallenwesen für die Bombardierung aufwendet kann man hier zwar nicht genau sagen, aber bis hin zu den TNG-Kinofilmen sieht das fast immer so aus, als hätten die noch ein paar Granaten aus dem 2. Weltkrieg ausgegraben, während sie sich im Weltraum u.a. mit Antimaterie-Waffen beschießen.
    – Eine Klage auf sehr hohem Niveau, trotzdem wünsche ich mir, ihr würdet bei einigen Begriffen/Eigennamen noch mehr darauf achten, dass ihr die gebräuchlichen deutschen Wörter verwendet. An Vulkan oder Sarek auf Englisch habe ich mich schon fast gewöhnt, aber Evakuation?! Ich weiß, Evakuation ist auch ein deutsches Wort, aber ich gehe mal davon aus, dass ihr das nicht verwendet, weil ihr das bei eurem Schweizer Opa aufgeschnappt, sondern aus dem Englischen abgeleitet habt. Ich weiß, es ist schwierig, wenn man nur auf Englisch guckt und auf Deutsch darüber redet, aber vielleicht fällt euch das ja das eine oder andere Mal auf.
    – Wesley finde ich deutlich weniger nervig als früher. Man soll ja eigentlich Rolle und Schauspieler trennen, aber bei Wil mache ich mal eine kleine Ausnahme 😉

    1. Simon

      Manchmal gleiten wir tatsächlich ins Denglische, da hast Du Recht, das stört mich auch. Star Trek habe ich fast nur im Original gesehen und wenn ich dann drüber spreche, fallen mir häufig eher die englischen als die deutschen Begriffe ein. Werde mich bemühen, das künftig abzustellen. =)

      1. Sebastian

        … obwohl wir bei weitem nicht den Vogel abschießen! Es gibt einen anderen, hier nicht näher genannten Star-Trek-Podcast, der so sehr mit Denglisch kokettiert bzw. übertreibt, dass es bei iTunes schon Abwertungen dafür gab. Ich höre besagten Podcast durchaus gerne, aber wenn man danach eine Sendung von uns hört, wirken wir erfrischend teutonisch.

        1. Lou

          Jo, bei Euch ist es noch ein ganzes Stück davon weg, nervig zu werden. Deshalb auch die Einleitung „Eine Klage auf sehr hohem Niveau“. Bei einigen ist halt Hopfen und Malz verloren bzw. da ist der Point of no Return überschritten 😉

          Ich bin schon gespannt auf den Cast-Blast…

  11. mateschrank

    Eine sehr schöne und auch zwischendurch sehr lustige Folge. Ich wusste nicht, ob ihr nicht vielleicht doch die rosarote Brille aufsetzt – aber zum Glück habt ihr es nicht gemacht. Ich fand die Folge bei weitem nicht so gut, freue mich aber, mit euch jetzt die weiteren TNG-Staffeln wiederanzueignen.

    Zur Geschichte: Syndication-Shows gab es seit den 1970ern:

    https://en.wikipedia.org/wiki/Broadcast_syndication#1970s_and_1980s

    Da waren vor allem animierte Kinderserien, Comedy-Sendungen und Spiel-Shows wie Glücksrad und Familienduell dabei. Aber der Umstand, dass Paramount Television eine Fernsehserie mit ILM-Effekten im Piloten als First-Run-Syndication macht, das war schon etwas Besonderes, das stimmt.

  12. Michael from Outer Space

    Hallo!

    Tolle Besprechung zum TNG-Pilotfilm! 🙂 Mir kam die Enterprise-D bisher auch nicht „weiblich“ vor, aber runde, geschwungene Formen kann man natürlich mit dem Körper einer Frau assoziieren. Immerhin sagt Bones ja zu Data: „You treat her like a lady, and she’ll always bring you home.“ Die Enterprise ist also auf jeden Fall eine Lady! 😉

    Die Botschaft „Bon voyage mon ami.“ ist für mich eine Nachricht, die ich als Trekkie und Fan der Originalserie meinem Kumpel Leonard McCoy zukommen lassen möchte: „Gute Reise, mein Freund.“ Ich bringe das gar nicht mit dem Captain der Hood in Verbindung, zumal sein/ihr Name nicht genannt wird und dieser Captain auch nicht zu sehen ist. Worfs Zitat „the Admiral’s a rather remarkable man“ und die ganze Sequenz sind ja reiner Fan-Service ohne Auswirkungen auf die Story. Von daher ist so eine Interpretation durchaus gerechtfertigt.

    Seid ihr wirklich der Meinung, dass TNG ein „Reboot“ ist? Ich verstehe einen Reboot nämlich so, wie es auf Wikipedia definiert wird:
    „Der Begriff Reboot wird für ein fiktionales Werk verwendet, das ein früheres fiktionales Werk wie etwa einen Film neu interpretiert, analog zum Remake, jedoch im Unterschied zu diesem die Gültigkeit des Vorgängerwerks oder der Vorgängerwerke nicht anerkennt. In einem Reboot gilt die bisher erzählte Kontinuität nicht mehr; vielmehr wird die Geschichte erneut von Anfang an und von einer anderen Position aus erzählt.“
    TNG erkennt die Gültigkeit von TOS sehr wohl an, was schon im Pilotfilm durch McCoys Auftritt deutlich wird. Später sehen wir dann auch Spock und Scotty, das ganze Universum aus TOS mit Völkern, Spezies, Planeten usw. wird ausgebaut und vertieft. Für mich ist TNG kein Reboot, aber ich bin gespannt auf eine andere Sichtweise, wenn diese logisch begründet wird.

    @ Simon: Riker ist dein Lieblingscharakter? Ich fand ihn immer etwas schwach, weil er der „ewige erste Offizier“ ist. Ich freue mich aber schon auf deine Ausführungen zu Riker! 😀

    Ich bin gespannt auf die vielen schönen Diskussionen!

    LL&P

    Michael from Outer Space

    1. Don

      Riker ist zwar nicht mein Lieblingscharakter, aber ich halte Jonathan Frakes für einen der besten Schauspieler in TNG. Das blitzt in einzelnen Folgen immer wieder bei ihm auf, insgesamt ist er aber in TNG schauspielerisch fast etwas unterfordert.
      Interessant finde ich, dass Riker in der 1. Staffel noch klar die absolute Hauptfigur ist, sogar vor Captain Picard. Das nimmt in der 2. Staffel dann schon deutlich ab und ist ab der 3. ganz vorbei, da ist er dann endgültig (nur) ein Teil des Ensembles unter Captain Picard. Und das alles, ohne dass sich Jonathan Frakes jemals darüber beklagt hat (soweit ich weiß).

      1. Michael from Outer Space

        Ich mag Riker und Jonathan Frakes auch. Wenn ich den Charakter und den Schauspieler gut finde, dann ist alles OK. Mein Problem ist aber, dass ich einen schlechten Darsteller selten von einem schlecht geschriebenen Charakter unterscheiden kann. Troi ist so ein Beispiel: Wurde sie schlecht geschrieben oder schlecht gespielt? Diese Frage kann ich nicht beantworten. Ich entscheide grundsätzlich zugunsten des Darstellers, in diesem Fall für Marina Sirtis.

  13. bjoernhh

    Ich habe erst ab 1993 so richtig angefangen, Star Trek zu schauen, bis auf ein paar Folgen TOS in der Kindheit.
    Angefangen habe ich Ende der ersten Staffel mit „Die Entscheidung des Admirals“, und dann täglich auf SAT1 weitergeschaut.
    Das heißt, dass ich diesen Pilotfilm und die ersten Folgen erst gesehen habe, als SAT1 auf neue Folgen warten musste und wieder vorne anfing.

    Deshalb habe ich mich jetzt echt gewundert, wie anders Picard zu Beginn angelegt war. Dieser muffige Auftritt passt gar nicht zu seiner späteren Interpretation der Rolle, finde ich. Ich war echt erschrocken.

    Dafür funktioniert Wesley inzwischen mit ein bisschen Abstand ganz okay. Und auch Dr. Crushers Bissigkeit hat Jean-Luc sich echt verdient.

  14. Ingenieur

    Hallo Sebastian, hallo Simon,

    es freut mich ohne Ende, auf die folgenden folgen von TNG. Bin mit TNG wie viele hier aufgewachsen. Hab meine erste folge TNG mit 9 Jahren geschaut, werde bis heute die Brücke der Enterprise D nicht vergessen können. Allerdings weiß ich nicht mehr welche folge ich gesehen habe aber ich habe ziemlich früh angefangen zu schauen. Zwischenzeitlich mal bei Voyager gestoppt, aber dann wieder alles nachgeholt. Macht weiter so, freu mich auf die restlichen Folgen von TNG.

    Energie ✌🏼

    1. Ingenieur

      P.S. Euer neues Thema/ Intro ist der Hammer! 💪🏼👌🏼

  15. Tom

    Geordi ist erster Steuermann, sein Ersatzmann ist Worf. Beide tragen das rot der Steuermänner. Absurderweise werden beide in der zweiten Staffel in andere Abteilungen versetzt und das Steuer wird dann entweder von Wesley übernommen oder von wechselnden Redshirts.

  16. Kleiner Bruder

    Ah, endlich! Endlich wieder „Raumschiff Enterprise“ im Fernsehen, endlich wieder Abenteuer im Weltall mit Hirn. (Und endlich schaffe ich es auch, einen Kommentar zu schreiben). Aber – was ist DAS? Diese Enterprise sieht ganz und gar nicht so aus, wie die alte, nicht so elegant, eher irgendwie – breitgetreten. Na ja, und der Captain – ein stocksteifer Klischeebrite, der behauptet, Franzose zu sein – ja, nee, is klar. Ein Klingone auf der Brücke? Find ich gut, man hat sich eben weiterentwickelt. Ist ja nun auch keine Überraschung, das war ja überall lang und breit angekündigt. Kein Vulkanier? Sehr gut, Spock ist einfach unersetzbar. Aber – ey, ein lustiger Roboter und ein altkluges Kind auf der Brücke? Hatte da etwa noch ein altes Skript von „Lost in Space“ herumgelegen? All die Jahre war man doch ohne diesen Quatsch ausgekommen!
    Und die Handlung – also ehrlich, was sollte das? Okay, das Trelane wieder auftaucht, find ich persönlich ja ganz nett, das damit die Verbindung zur Originalserie hergestellt wird. Aber was soll das dämliche „Q“? Question Mark? Quälgeist? Quatschkopf? Diese „Gerichtsverhandlung“ ist doch schon arg konstruiert. Obwohl, schön, mal wieder einen Blick in die „Vergangenheit“ zu kriegen. Und diese „Farpoint – Geschichte“ sah doch schon ein bisschen billig aus, oder? Allein diese CGI-Wesen am Schluss, au weia!
    Also ehrlich, dieser Serie gebe ich kein zweites Jahr, das ist schon mal klar. Wenn sie überhaupt die erste Season schaffen.
    P.S., in nicht allzu langer Zeit müsste doch die Episode mit dem Planet der Waffenhändler kommen. Bevor ihr darüber sprecht: werft doch mal einen Blick auf diese Kampfroboter. Erinnern die euch zufällig an etwas? Kleiner Tipp: das Etwas ist etwa genau so alt wie TOS…..
    Viel Spass noch!

  17. Michael Kleu

    Daumen hoch kommt bei mir definitiv nicht in Frage. Dieser Pilot ist für mich alles andere als rund. Q nervt unglaublich, das übertriebene Schauspiel mancher Darsteller*innen ist auch nicht so mein Ding.

    Insgesamt würde ich eher den Daumen quer geben.

    Irgendwie finde ich es schade, dass die Trennung des Raumschiffs schon in Folge 1 gezeigt wird. Irgendwie hat man damit zu schnell sein Pulver verschossen. Es wäre doch viel cooler gewesen, das erst später in einer Folge zu zeigen, wenn man denkt, dass man sich schon in die Serie eingelebt hat.

    Ich habe diese Folge damals erst Jahre später gesehen, weil ich zu einer späteren Episode der 1. Staffel in TNG eingestiegen bin. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich die Serie weiterhin hätte sehen wollen, wenn ich als Erstes diesen Piloten gesehen hätte. Schon als Kind/Jugendlicher erschienen mir manche Folgen der ersten Staffeln etwas altbacken.

    Naja, ich bin gespannt, wie es weitergeht!

  18. Mister Incredible

    Moin zusammen,

    Bis Anfang 2020, so muss ich beichten, hatte ich überhaupt keinen Bezug zu TNG, und als Kind der 1960er wollte ich jenseits von TOS einfach nichts an mich heranlassen, da ich weder Gelegenheit hatte, auf Privatsendern regelmäßig TNG zu gucken noch mit den stocksteifen und sterilen Stimmen der deutschen Synchro etwas anfangen konnte. „Geben Sie es auf den Hauptschirm“… och nee.

    Längere Krankheit und dann Corona brachten mich erst dazu mich wieder an TNG und Folgende heran zu wagen. Es kostete mich jedes mal Überwindung. Bei VOY, DS9 und ENT war es dasselbe. Ich fand es anstrengend, sich an die Umgebung und neue Darsteller zu gewöhnen. Unseren geliebten Landarzt erkannte ich aber sofort.

    Schon befremdlich, wenn man die Serie komplett zu Ende geschaut hat, wieder von vorn zu beginnen mit Babyface Riker, dem recht stocksteifen Umhergetapse und den Selbstfindungsversuchen. Die aufwändige Vorspannszene mit „Personen im Besprechungsraum“ finde ich sensationell. Danke für den Tipp.

    Ich finde es ein wenig schade, Counsellor Troi gleich so ein vernichtendes Urteil auszustellen. In modern geführten Unternehmen fand auch ich Mitarbeiter, die zumeist dem Personalwesen zugeordnet waren und/oder dem innerbetrieblichen Schulungswesen, die ähnliche Moderationsaufgaben erfüllten. Darüber hinaus ist sie ja sowas wie der lebende Universalsensor der Enterprise und mit ihren Wahrnehmungen lassen sich folgende Handlungen oder Entscheidungen bequem begründen, sie selbst kann Konflikte anderer oft nach Auseinandersetzungen glätten. Das entspricht für mich dem Gebot der Kooperation. Der Spiegel widmete der Enterprise unter Picard einen eigenen Artikel in Bezug auf Führungsstrukturen. „Was Sie vom besten Captain der Sternenflotte lernen können.“

    Auch die fast hasserfüllte Ablehnung gegenüber Wesley Crusher finde ich einigermaßen übertrieben. Ich finde, dass viele junge Zuschauer da vielleicht sogar Neidgefühle hatten und Rolle nicht von Darsteller trennen konnten. „Boah, wieso darf der jetzt bei Picard auf der tollen Enterprise rumlaufen und sogar im Kapitätnssessel hocken? Ich will das auch. Schmoll.“ Welche Chance hat jemand, der sich früh für eine Berufslaufbahn interessiert? Ich kenne dieses Problem aus meinem Leben, war schon als Jugendlicher Hobbyfotofraf mit Systemkamera, eigenem Fotolabor. Als ich meine Ausbildung begann, zickten da einige dienstältere Kollegen, weil ich vieles schon wusste! Ja, was denn also: soll man sich engagiert interessieren? Ist es schlecht, wenn man Beruf als Berufung empfindet? Statt so jemanden als altklug abzustempeln, wäre es angebrachter und reifer, wenn die „Alten“ einfach das Stoff-Niveau so weit hochschrauben, dass der „Neue“ merkt, dass er noch nicht alles weiß. Ihn aber wissen lassen, dass er alle Basics durchackern muss wie jeder andere auch. Meine Berufsschullehrer hatten das viel besser im Griff.

    Also, da zu zicken wie bei TNG in den Rollen der Darsteller, finde ich schwach. Man ist sauer, dass jemand was weiß, ohne dass man es sich selbst als Lehrendem zuschreiben kann. Die Garderobe des „Pulliboy“ Crusher ist jedoch einfach nur grauenvoll. Dann hätte es gleich der 80er Ballonseidejogginganzug à la Bohlen sein müssen, mit Stirnband. Und Ghettoblaster.

    In diesem Zusammenhang würde ich noch gern wissen, welchen Schauspieler diese Actor-Role-Verquickung des Publikums in den Suizidversuch getrieben hatte.

    Den Adler im Gerichtssaal empfanden auch andere fast als Nazi-Reichsadler, ein höchst unpassendes Symbol für eine fast gottgleiche Gestalt wie Q. Die roten Latexhandschuhe von Q hätten jeder Fetischdomina zur Ehre gereicht. Und, ich bin mir sicher… die Oma mit den langen zotteligen grauen Haaren im Publikum ist dieselbe, die in der Klinik von McCoy bei Star Trek IV die neue Niere bekam.

    Die filmische Umsetzung der Quallenwesen, nun ja, das hätte man für die BluRay Edition auch einfach neu machen sollen. Dass dieses Plastikminimodelle waren, konnte man nicht übersehen. Die Idee, dass ein vermeintlicher gewaltsamer Angriff eines Aliens nichts weiter ist als eine verzweifelte Selbstverteidigung gegen eine absichtliche oder auch versehentliche Bedrohung durch Menschen, sehen wir ja noch öfter. Stichwort „Horta“.

    Nun muss auch die Phase langsam starten, in der wir penetrant häufig einen Haupt- mit Nebenplot serviert bekommen. Zumeist in Form einer bedrohlichen bzw. dramatischen Geschichte und einer leichtfüßigen Beilage in Form von Petersiliensträußchen und knackig gerösteten Pinienkernen. Wie viele Jahre hat es dann eigentlich gebraucht, bis dieses Muster wieder eingedampft wurde?

    Die Konzeption eines fehlerbehafteten Heldens mit Marotten kennen wir nun aus Star Trek I bis IV, sie haben es mit der Einführung von Picard fortgeführt. Da Star Trek naturgemäß sehr auf die Kultur Nordamerikas kalibriert ist, finde ich es gerade gut, hier einen europäischen Gegenpart zu schaffen, bei Picard in der Rolle und beim Darsteller, und bei Sirtis‘ Herkunft ebenso. Da ja nach 9/11 eine Zeit folgte, da man in den USA französischen Rotwein in Gullys goss und Donald Rumsfeld Freedom Fries einführen wollte, freue ich mich heute um so mehr über Picards Nationalität.

    Ich fände eine große Übersicht der Daumen-hoch/rechts/runter Bewertungen praktisch, nicht nur die Topfolgen einer Staffel. Wenn man eine Person an Star Trek heranführen möchte, wäre es prima, eine Auswahl typischer Folgen schnell zu finden, auch peinliche Fehlleistungen natürlich. So, nun freue ich mich auf weitere erhellende Besprechungen von Euch!

    1. Kleiner Bruder

      Hi Mister!

      Erst einmal Respekt für den Marathon, den du hier die letzten Tage hingelegt hast, sowohl beim Schauen, Hören, als auch beim Kommentieren.

      Der Adler im Gerichtssaal war doch, wenn ich das richtig verstanden habe, ein Rückblick auf die düstere Vergangenheit der Erde – unsere nahe Zukunft. Q posiert hier als ein Diktator oder Warlord dieser Zeit.

  19. Mister Incredible

    Hallo, Kleiner Bruder!

    Oh – vielen Dank *rotwerd*. Ich hätte diesen tollen Podcast noch viel früher entdecken sollen, angenehmer und trekkiger kann man ja nicht durch die Pandemie „gebeamt“ werden *g*

  20. Reinhard

    (Vorweg: Geschrieben zu einer Zeit, als „Picard“ schon erschienen und Shatner schon im Weltall war.) Vielleicht könn ihr Euch doch dazu durchringen, zu den neuerschienenen / erscheinenden Serien ein kurzes spezial Statement abzugeben? Ich glaube nicht, dass ich eure Meinungen zu den aktuellen Sendungen noch zu Lebzeiten erleben werde… wäre schade.

      1. Sebastian

        Hallo Reinhard,

        was Michael sagt.

        Simon hat auch kürzlich noch einen Essay zu Picard rausgehauen.

        Ansonsten halte ich mich vornehm zurück, denn es gibt einige Gründe, weshalb ich nicht qualifiziert dazu bin, darüber zu sprechen. Meine Beiträge im Podcast werden sich auf die klassischen Serien beschränken. Demnächst kommt eine Sendung, in der wir die Ergebnisse unserer Umfrage auswerten und darin werde ich mich ausführlich und abschließend äußern, was hoffentlich das Verständnis aller Zuhörenden findet. Diesem Statement mag ich aber nicht vorgreifen, das gehört in die Umfragefolge.

        Viele Grüße,
        Sebastian

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  21. Reinhard

    Fein, dann habe ich ja etwas Stoff zum reinhören…

  22. Fleischmann von PE

    Wow, wie geil dass hier nach 2 1/2 Jahren noch auf neue Kommentare geantwortet wird !

    Dann kann ich ja zu ein zwei älteren Folgen auch noch was schreiben.

    Besten Gruß

    1. Simon

      Na klar wird hier geantwortet! 🙂

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