#72: That Which Survives (TOS 3.17)

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24. Januar 1969:
Spock hat miese Laune, Sulu muss Chekov vertreten, der deutsche Titel der Episode ist schwachsinniger denn je – und zu allem Überfluss gabelt sich die Handlung. Wir sehen all das als Herausforderung, geben unsere chronologische Nacherzählung auf und wagen ein Experiment.

In Deutschland: Gefährliche Planetengirls, ausgestrahlt am 19. August 1972.

Dieser Beitrag hat 11 Kommentare

  1. timemastertim

    Der „indische rote Punk“ ist ein Bindi – und laut Wikipedia tradtionell Zeichen einer verheirateten Frau. Vielleicht ist Lt. Rahda ja mit einem Inder verheiratet. Wäre immerhein eine progressivere Erklärung als (das wohl wahrscheinlichere) Whitewashing beim Casting. Aber wir hatten ja auch schon den Mexikaner, der einen Sikh mimen sollte.

  2. Brigitte Heyer

    Hallo, Jungs,

    Toll, so eine hohe Wertung für die erste Staffel habe ich dann doch nicht erwartet. Der Award für „Balance of Terror“ geht für mich voll in Ordnung. Aber bei „The Menagerie“ müsst ihr mir auf die Sprünge helfen. Ich habe noch mal in den entsprechenden Podcast reingehört, aber so begeistert wart ihr mir seinerzeit nicht erschienen. Am Ende habt ihr dann festgestellt, daß Star Trek eine ganz andere Serie geworden wäre, wenn dieser Pilotfilm als Muster für die späteren Folgen genommen worden wäre. Ich persönlich hätte „The Cage“ noch eher den Award verliehen als „The Menagerie“, und zwar wegen der verwirrenden Rahmenhandlung.

    Zur heutigen Ausgabe kann ich sagen, daß die getrennte Besprechung der beiden Handlungsstränge hier gut funktioniert hat. Sicherlich wird das bei den meisten Folgen dieser Art genauso sein. Es gibt aber auch Folgen, wo die Stränge enger miteinander verflochten sind, ich denke, da müsst ihr wohl von Fall zu Fall entscheiden.

    Am Ende spekuliert Pille, daß das Virus durch frühere Versorgungsschiffe bereits in die Heimatwelt eingeschleppt wurde und daß einfach niemand mehr helfen konnte. Vielleicht beantwortet das deine Frage, Sebastian?

    Der Deutsche Star Trek Index hat tatsächlich eine Statistik für die Originalserie geführt. Demnach gab es genau 30 tote Rothemden, aber nur sieben zerrissene Shirts von Kirk. Ausserdem haben sie gezählt, wie oft Spock seinen Nackengriff anwendet oder wie oft Pille „er ist tot, Jim“ sagen darf. Guckt einfach mal rein, falls noch nicht geschehen, ist lustig. 😊

    Bis nächste Woche
    LL&P
    Eure Bridge

    1. Sebastian

      Mahlzeit Bridge,

      gerne schreib ich zu „The Menagerie“ noch ein wenig Klartext, was unsere Wertungskonferenz hinter den Kulissen zum De-Kelley-Award bewegt hat. Im Kern steckt mit „The Cage“ eine harte, tolle SciFi-Geschichte. Dann gefällt uns die Art und Weise, wie das ergänzt wurde, um den abgelehnten Pilotfilm doch noch verwerten zu können – mit einer sehr humanistischen Geschichte, die Spocks Loyalität und Aufopferung in den Vordergrund stellt. Dadurch ist es auch ein Prequel zu dem, was uns in den Filmen erwartet. Spocks erneutes Opfer in „The Wrath of Khan“ und Kirk, der im dritten Film alles für seinen Freund aufgibt. „The Menagerie“ ist also auch emotionales Fundament.

      Bis nächsten Dienstag,
      Sebastian

  3. Kleiner Bruder

    Hallo zusammen!
    Vielen Dank wieder einmal für eure launige Besprechung einer nicht uninteressanten Folge. Einige Gedanken kamen mir beim Hören.
    Da wäre einmal dieser Planet von der Größe des Erdmonds. Wie kann der bitte eine Atmosphäre und überhaupt Erdschwerkraft haben? Hat der einen Neutroniumkern? In der guten alten Raumpatrouille war das ja genauso, nur waren das da Asteroiden. Offenbar ein künstlicher Planet, oder?
    Spocks Stimmungstief kann ich schon eher verstehen. Da ist er einmal nicht mit auf Expedition sondern muss das Schiff hüten, und dann geht alles schief.
    Bei den Kalandanern musste ich schon früh an diese andere Maschine denken, Tan Ru. Beide hatten etwas mit Kolonisation zu tun und beide Male verfügten die KIs über EMP (Echtes Menschliches Persönlichkeitsbild), wie der Marvin aus Per Anhalter durch die Galaxis. Und enorm leistungsfähig waren sie auch beide. Wir sollten nur nicht den Fehler begehen, solche Alien-Computer mit unseren Massstäben zu messen. Bei den Kalandanern galten ja offenbar sogar völlig andere Vorstellungen von korrekter Dienstkleidung….
    Ich muss allerdings zugeben, ein Verteidigungssystem, bei dem eine Projektion einen Gegner nach dem anderen antippen muss, kommt mir reichlich ineffizient vor.
    Heute wissen wir übrigens schon lange, was in Tunguska passiert ist. Es war ein explodiertes Raumschiff von der Venus, die gescheiterte Vorhut der Invasion, die nur deshalb ausblieb, weil die Venusbewohner ihre Welt vorher zerstörten ( nachzulesen bei Stanislaw Lem, “ Der schweigende Stern“. Der Film dazu ist auch immer noch sehenswert).
    Eure Idee, verschiedene Handlungsstränge gesondert zu besprechen hat was. Nur, wenn diese Handlungen aufeinander Bezug nehmen, wie hier mit den ungeklärten Todesfällen am Anfang, dann geht irgendwie die Struktur verloren. Bei einer guten Episode sollten ja gerade alle Handlungsstränge miteinander verwoben sein und vielleicht sogar thematisch aufeinander Bezug nehmen. Ich fände es doch besser, die Folge so zu sehen (oder zu hören), wie sie gedacht war.
    Vielen Dank nochmal, bis nächsten Dienstag!

    1. Sebastian

      Mahlzeit Kleiner Bruder,

      danke für Deinen Input – und ja, wir werden zukünftig nur dann die Handlungsstränge streng trennen, wenn sie so separat stehen wie hier. Das werden wir bei jeder Folge neu entscheiden, aber uns hat diese Struktur gefallen.

      Und Deinen Hinweis auf „Der schweigende Stern“ unterschreibe ich – das ist aber auch ein großartiger Film. Überhaupt gibt es eine ganze DVD-Reihe mit sowjetischen SciFi-Klassikern, die alle in meinem Regal stehen und die man beinahe blind kaufen kann.

      Bis nächsten Dienstag,
      Sebastian

  4. bjoernhh

    Da war sie wieder, die Folge mit dem beknacktesten Titel der deutschen Star Trek Geschichte, bei dem man sich immer ein bisschen für seine Lieblingsserie schämt, und die dann gar nicht so schlimm war wie befürchtet.

    Aber noch besser: In dieser Folge wird das Technobabble erfunden. So sehr in die Details sind sie bisher noch nie gegangen! Auf geht’s, in dieser Richtung haben wir noch viel vor!

  5. Felo

    Ich hatte zwischendrin ein bisschen das dumme Gefühl, dass der übellaunige Spock hier Pate stand für den ständig latent-zornigen Tuvok, später auf Vovager, als man „emotionslos“ mit „grantig“ verwechselt hat.
    Spock ist streng, klar, das war er schon immer, aber so unnötig streng wie hier, das hat er wirklich hinter sich, da gebe ich Euch recht. Normalerweise spielt Nimoy zu diesem Zeitpunkt Spock längst als einen sehr gelassenen Charakter, der, eben weil er seine Emotionen ziemlich (wenn auch nie ganz) im Griff hat, immer um einiges ruhiger und entspannter, und daher auch freundlicher rüber kommt, als seine menschlichen Kollegen.

  6. TaoTao

    Hallo in die Runde,

    eine schöne Besprechung der Folge und Unterhaltung hier, wie immer. =)

    Ein nach Handlungsstrang getrenntes Vorgehen, finde ich auch gut, wenn es die jeweilige Episodenhandlung hergibt.

    Immer wenn Spock das Kommando hat, scheint ihm der Posten nicht so recht zur Hand zu stehen. Entweder es wird an ihm herumgezerrt (im Sinne von „The Galileo Seven“) oder er ist etwas auf Krawall gebürstet wie hier, wie ich finde. Ich denke gerade zurück an „Die unsichtbare Falle“/ „The Enterprise Incident“, da er der romulanischen Kommandantin sagt, er wolle kein Kommando. Klar, das war im Rahmen seiner verdeckten Operation, aber ich glaube da ist was dran. Mir scheint das gelegentliche Übernehmen des Kommandos für ihn eine saure Gurke zu sein, die er im Zuge seines Postens, den er glaube „genießt“, schluckt. Vielleicht soll es sich genauso darstellen, dass er daher lieber (mit) auf Außenmission geht. Menschen als RaumschiffCpt. zu kommandieren, ist etwas Eigenes das einem auch liegen muss. (BtW Kirk macht es gut, auch wenn ich ihn schon für alles Mögliche kritisiert habe.)
    Ich war mir nicht mehr sicher und habe nachgeschaut. Als Spock schließlich zum Captain befördert wird (was ganz schön gedauert hat, vielleicht auch nicht ?beiderseits? unbeabsichtigt?), wird er an der Akademie tätig. Schon eine kohärente Charakterzeichnung, oder?

    Ich freue mich aufgeholt zu haben und am Dienstag aktuell dabei zu sein. 🙂
    Wirklich bemerkenswert, wie eine – heute genau – vor 52 Jahren erstausgestrahlte Serie uns beschäftigt. Ich freue mich, dass ihr, Simon und Sebastian, TaD macht und wir uns hier in den Kommentaren austauschen, Dankeschön!

    LG
    Tanja 🖖🏻

  7. Michael Kleu

    Ja, der deutsche Titel ist schon heftig …

    Beim Urteil schließe ich mich Euch mal wieder an. Daumen quer.

    Am Ende der Folge lobt Ihr Eure Hörer*innen und Hörer für das Feedback und den angenehmen Ton in den Kommentaren etc.

    Mir ist diesbezüglich auch was aufgefallen. Ich hänge immer mal wieder in Facebook-Gruppen, Foren usw. rum, um nach Themenvorschlägen für die Antikenrezeption in der Phantastik zu fragen. (Das Material ist so umfangreich, dass ich auf gute Hinweise von Fans angeweisen bin.) Manchmal kommt gar kein Feedback, in der Regel zumindest ein bisschen. Das umfangreichste und qualitativ hochwertigste Feedback habe ich bisher immer aus Star Trek-Gruppen erhalten. Das ist schon recht auffällig.

  8. Marius

    Jetzt habe ich beim durchhören doch glatt verpasst gleich zu schreiben. Dies ist die erste Folge von Star Trek an die ich mich erinnere sie gesehen zu haben. Nicht bei der Erstausstrahlung aber damals im ZDF. Ichglaube die ist mir auch so im Gedächtnis geblieben, weil wir in den letzten Minuten immer umschalten mussten ob die Sportschau schon angefangen hat oder schon was interessantes dort passierte. So das ich damals den letzten Akt nicht vollverfolgen konnte und das Final glaube ich ganz verpasst habe… trotzdem war ich „hooked“ und mit dem Abstand zu heute…“40-45 Jahre? “ hat das die Folge aufregender gemacht und die Neugier nur angestachelt. Ich hoffe das mich meine Erinnerungen da nicht trügen und ich da einige Ereignisse, vom letzten Jahrtausend etwas wild zusammenschmeiße.

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