#59: And the Children Shall Lead (TOS 3.04)

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11. Oktober 1968:
Was machen Kinder, deren Eltern Opfer eines Massenselbstmords wurden, wenn man ihnen nur weißes Eis zu essen gibt? Richtig, sie rufen einen Anwalt. Einen durchsichtigen, grün leuchtenden Anwalt im Duschvorhang. Kein Wunder, dass Jim diese Woche unter Panikattacken leidet.

In Deutschland: Kurs auf Markus 12, ausgestrahlt am 23. Februar 1974.

Dieser Beitrag hat 13 Kommentare

  1. Brigitte Heyer

    Hallo, Jungs,

    Lasst euch wegen der political correctness keine grauen Haare wachsen. Erstmal muß man nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen, sonst könntet ihr den Podcast wohl nicht lange durchhalten. Und wer euch öfter oder gar von Anfang an hört, der kennt euch inzwischen gut genug, um das Augenzwinkern zu hören, auch wenn ihr dabei nicht ständig vor euch hin kichert. Ihr zwei seid vorneweg, wenn es um die Rechte von Frauen und Minderheiten geht. Und wer was anderes sagt, der meint das entweder selber ironisch oder er ist ein oller Miesepeter. 😝

    Anwalt Melvin Belli hat auch eine Verbindung zur deutschen Geschichte : In den 60er Jahren vertrat er in einer Sammelklage gegen den Flugzeughersteller Lockheed die sog. „Starfighter-Wiwen“, die Hinterbliebenen der Bundeswehr-Piloten, die mit dem völlig überzüchteten mit Konstruktionsfehlern behafteten Düsenjägern reihenweise abgestürzt sind. Das war ein Riesenskandal damals, aus dem man anscheinend nichts gelernt hat. Aber das steht wieder auf einem anderen Blatt.

    Der Titel der Episode kam mir auch wie ein Zitat vor. Auf Imdb wird behauptet, dass es auf das Bibelbuch Jesaja zurück geht, Kap. 11 Vers 6. Dabei handelt es sich um eine sog. Paradies-Prophezeiung, in der von Frieden zwischen Menschen und Tieren die Rede ist. Am Schluß heißt es : „Und ein kleiner Knabe wird sie führen“. Ich sehe darin allerdings keinen Zusammenhang mit der Handlung der Folge.

    Ich kann mich erinnern, dass ich sie auch als Kind gesehen habe. Mir hat sie schon damals nicht gefallen, weil sie so gruselig war. Gerade weil sich die Kinder so unnatürlich verhalten haben, hat das den Grusel nur verstärkt.

    Es gibt tatsächlich einen Negativ – Award. Die Autoren des Nachschlagewerks „Star Trek 101“ haben ihn für die jeweils schlechteste Folge aller Serien vergeben – den „Spock’s Brain Award“. Man könnte sich darüber streiten, welche tatsächlich die schlechteste ist…

    seufz – es kann nur besser werden.
    LL&P
    Eure Bridge

    1. Sebastian

      Mahlzeit Bridge,

      dass unser Hörer das absolut ironisch meinte, davon gehen wir aus. Aber für uns gilt das auch sehr oft – und Ironie kann man in den falschen Hals bekommen. Deswegen wollten wir das jetzt ein für allemal thematisieren. Danke für Deinen Zuspruch!

      … Melvin Belli war beim Witwenmacher-Prozess beteiligt!? Dieses Detail war tatsächlich bisher an mir vorbeigegangen, dabei konsumiere ich eigentlich jede Doku, die sich mit deutscher Nachkriegsgeschichte auseinandersetzt. Wahnsinn, toll, danke.

      Bis nächsten Dienstag dann,
      Sebastian

      1. Brigitte Heyer

        Hallo, Sebastian,

        Auf ZDF-Info gibt es die faszinierende Reihe „Skandal! Deutschlands große Politaffären“. Jede Folge beschäftigt sich mit einem der großen Skandale der deutschen Nachkriegsgeschichte, darunter auch die Lockheed-Affäre. Leider ist die Folge zur Zeit nicht in der ZDF-Mediathek zu finden, aber vielleicht wird sie ja irgendwann wiederholt. Da habe ich zuerst von der Beteiligung Bellis gehört. Das wird auch im Wikipedia – Artikel zur Lockheed – Affäre erwähnt.

        Bridge

  2. Kleiner Bruder

    Hallo zusammen!
    Was, ihr findet keine Botschaft? Wie wäre es mit : das Böse ist nur mächtig, wenn ihm jemand folgt? Und Kinder sind am leichtesten manipulierbar, man denke nur an die vielen Kindersoldaten. Aber ST V? Ihr seid paranoid. In dem Film gibt es keine Urängste, sondern zu bewältigenden Schmerz. Die „schwachen Charaktere“ werden mit dem Versprechen auf irgend etwas Tolles gelockt. Und an Bord kommt das Wesen gar nicht erst. Trotzdem, ja, eine gewisse Parallele ist da. Aber keine Kinder wenigstens.

    1. Sebastian

      Grüß Dich!

      Das stimmt, diese kleine Botschaft steckt tatsächlich in dieser Folge. Überhaupt nicht gut ausgearbeitet, aber immerhin.

      Zu den Parallelen zu „The Final Frontier“ stehe ich aber. Das auf einem gottverlassenen Planeten festgesetzte Teufelswesen, die Beeinflussung der Crew und Übernahme des Schiffes durch die Kinder/Sybok mit Hilfe psychologischer Tricks – da sind schon die gleichen Mechanismen am Werk. Und noch ein Jahr, bevor der fünfte Film in die Kinos kam, wurde das noch ein weiteres Mal in „Skin of Evil“ aufgegriffen, allerdings weniger offensichtlich. Armus steht mehr auf Spielchen und Psychoterror als auf Hypnose und anderen Beeinflussungszinnober.

      Bis nächsten Dienstag,
      Sebastian

  3. Felo

    Mir gefiel, was Ihr über den Umgang mit „veralteter“ Political Incorrectness gesagt habt. Nicht, dass ich will, dass Ihr Euch für irgendwelche Äußerungen rechtfertigen müsst (ganz und gar nicht), aber was Ihr dazu gesagt habt, war auch wirklich gut dargestellt und ziemlich interessant. Das hat mir auch gegeben. Ich beschäftige derzeit selbst mich einer Serie, die etliche Jahrzehnte alt ist (M*A*S*H) und gerate da auch öfter mal in die Berdeouille, mich an Stellen zu stoßen, die ich heute eigentlich unmöglich gut oder witzig finden kann, die damals aber u.U. sehr anders aufgefasst wurden. Mir gefällt Euer Ansatz, mit so einer Zwickmühle umzugehen, sehr gut. Ich hoffe, dass ich mir daran ein Beispiel nehmen kann.

    Was das weiße Eis anging: seltsamerweise war das das einzige, das mir an den Kindern sofort plausibel erschienen ist. Ich hab in letzter zeit so oft erlebt, dass Kinder irgendwas nicht essen wollen, und zwar aus den (für Erwachsene) abwegigsten Gründen, da war es nach kindlicher Logik sofort verständlich, ohne groß erklärt werden zu müssen: dieses Kind mag halt nichts essen, was keine Farbe hat, ganz egal, wie es schmeckt. Gerade bei Eis, bei dem ein großer Teil des Spaßes für Kinder die bunte Farbe ist, konnte ich das sofort verstehen. Ich hab als Erwachsener ja auch noch nie Schlumpf-Eis gegessen (das ist das fiese, knallblaue), aber Kinder scheinen drauf zu stehen.
    (farbloses Eis = Erwachsenen-Eis = langweilig)

    Und noch was: die Flagge der Föderation sah komplett lächerlich aus! Wie ein Zirkus-Wimpel! So knallebunt, dass sie jeder Beerdigung erst den richtig nötigen Touch Trauer-Atmosphäre gibt! 😉
    Und wie Kirk mit der Flagge herum hantiert! Als eines der Kinder das Ding umstößt, macht er kurz ein Gesicht, als würde er das Kind gleich schimpfen, weil es seine schöne, bunte Fahne umgeschubst hat – denn die ist ja immerhin wichtigste an der ganzen Angelegenheit!

  4. bjoernhh

    Ich möchte eine Lanze für farbloses Eis brechen! Wieder ein Indiz, dass Kinder einfach keine Ahnung haben!

    Nach wie vor verfolge ich Euren Podcast mit wachsender Begeisterung, nur manchmal habe ich absolut nix Konstruktives beizutragen. Aber ich höre und lese hier immer mit.
    Weiterhin vielen Dank, ich freue mich langsam schon so richtig auf TNG.

  5. Felo

    Ich HABE am Wochenende blaues Eis gegessen (weil ich kein langweiliger Erwachsener bin. So!) – und es schmeckte irgendwie… braun.

  6. TaoTao

    Ich glaube du bist nicht der beste Werbeträger für blaues Eis, ich bin noch nicht überzeugt es mal zu probieren, Felo. 😉

    Noch jämmerlicher als den beiden ins All gebeamten und dort tot hinterlassenen Redshirts (mal ehrlich dorthin hätte man sie nach Zeremonie wieder geschossen, Kirks Trauer sah man ja 😉 ), geht es den beiden, die sie hätten ablösen sollen! Die können warten und schauen ob es noch Nahrungsmittel gibt und warten…

    Die Folge ist echt übel. Lustigerweise habe ich mich auch gefragt, warum ich so manche andere Folge in meinem Episodenguide schlecht bewertet hatte, in Angesicht dieser hier. Da ich jetzt schon mal alles geordnet schaue und mir Zeit nehme für weitere Gedanken, vergebe ich farbige (ablösbare) Smilies/Symbole. Dem werde ich mich jetzt mal zuwenden… 🤨

  7. Michael Kleu

    Das Hörer-Feedback wundert mich jetzt ein bisschen. Ich fand schon, dass verständlich war, in welchem Kontext Ihr vom „edlen Wilden“ etc. spracht. Hängt aber vielleicht davon ab, wie viele Folgen man von Euch schon gehört hat. Wenn man Euch „kennt“, ist das natürlich einfacher einzuordnen.

    Tss. Jetzt Gorgonen, in der nächsten Folge kommen die Leute von Medusa, wenn ich es richtig im Kopf habe. Da bin ich ja mal gespannt.

    Die Folge war nichts. Da gibt es nichts schönzureden 😉

  8. Mister Incredible

    Moin zusammen,

    „Medusa, diese Schlangentante, wo du zu Stein wirst, wenn du sie zu genau anguckst.“ Herrlich… für diese Schnodderigkeit liebe ich Euren Podcast. Wie konnte ich diesen so spät erst entdecken? Inzwischen wird angenommen, dass ein Mensch im All ohne Schutzanzug schwebend ca. gut eine halbe Minute überleben würde. Allein das Fehlen der Atemluft sei die akute Bedrohung. Man wird also nicht urplötzlich zum Eisklotz wegen der surchschnittlich -272°C, weil ja nichts da ist (bewegte Luft), was die Wärme ableiten könnte. Der Körper muss also seine Temperatur durch Infrarotabstrahlung abgeben, und das würde viele Stunden dauern. Auch explodiere man nicht. Aber es hat ja auch noch niemand ausprobiert. Da man davon ausgehen müsste, dass die zwei Redshirts beide „im ganzen Stück“ im All schwebend ankamen, hätten sie problemlos zurückgebeamt werden können müssen.

    Political Correctness.. ich versuch beim Hören flott aufzuholen und bin gespannt, mit welcher podcastischer Eleganz Ihr Euch im Jahr 2021 dem Gendern verweigern werdet.

  9. Ohrwell

    Laut memory-alpha hätte Pamelyn Ferdin fast die Rolle der Regan in ‚Der Exorzist‘ bekommen, eben aufgrund ihres Auftrittes in dieser Folge. Da sie aber zu diesem Zeitpunkt schon zu bekannt war durch andere Film- und Fernsehauftritte entschied man sich für die damals noch recht unbekannte Linda Blair. Wer weiß, vielleicht blieb ihr dadurch auch einiges erspart.

    Zur Folge selbst: ich hab sie eigentlich gar nicht so schlecht in Erinnerung, auch wenn das schon eine gewisse Zeit her ist dass ich sie das letzte Mal gesehen habe. Allerdings empfand ich die Kinder damals (obwohl ich selbst noch Kind war) als ziemlich nervig. Ich will gar nicht wissen, was die alles mit ihnen angestellt haben um sie für die Schlussszene zum Weinen zu bringen; zimperlich war man damals sicherlich nicht um die gewünschte Emotion zu bekommen. Im nadhhinein erinnert mich diese Folge ein wenig an ‚The Innocents‘ aus dem Jahre 1961, wo auch besessene Kinder von geisterhaften Wesen kontrolliert werden.

  10. Christian Berger

    Ihr meintet ja, das man die Idee eines mysteriösen Gedankenkontrollwesens das Kinder beeinflusst noch besser verwenden könnte.
    Es gibt tatsächlich noch eine schlimmere Interpretation dieses Gedankens. In der Britischen Fernsehserie „The Tomorrow People“ gibt es in der 6. Staffel einen Zweiteiler der das schafft. Die Serie wurde von Charlie Brooker mal als „a school play directed by the metal works teacher“ bezeichnet. Das alleine wäre ja schon schlimm genug, aber der Zweiteiler nennt sich noch „Hitler’s Last Secret“, und der Alien der die Kinder kontrolliert ist Hitler selbst.
    Im Gegensatz zu „Heil Honey – I’m Home!“ wurde das sogar vollständig ausgestrahlt und findet sich wohl auch auf den DVDs.

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